Sprengel Ostfriesland-Ems, KK Emden-Leer | Patrozinium: Luther | KO: Ostfriesische KO von 1716

Orts- und Kirchengeschichte

Die spätere Stadt Leer, verkehrstechnisch günstig gelegen am Zusammenfluss von Ems und Leda, lässt sich schriftlich erstmals als Hleri iuxta fluvium Lade belegen (Leer nahe dem Fluss Leda). Der Nachweis findet sich in der wohl vor der Mitte des 9. Jh. entstandenen Vita sancti Liudgeri.1 In einem Urbar der Abtei Werden aus dem 10. Jh. ist der Ort ebenfalls als Hleri verzeichnet.2 Leer zählte im Hochmittelalter zur ostfriesischen Landesgemeinde Moormerland. In der ersten Hälfte des 15. Jh. ließ Focko Ukena die Fockenburg in Leer errichten, machte den Ort zum Zentrum seines Herrschaftsgebiets und nannte sich Häuptling von Leer. Der „Freiheitsbund der Sieben Ostfrieslande“ vertrieb ihn 1430 aus Leer und ab 1435 ließ die Stadt Hamburg südlich der Stadt am Zusammenfluß von Leda und Ems die Festung Leerort errichten. Im Jahre 1453 erwarb Ulrich Cirksena dat slod to Lerorde (zunächst pfandweise).3 Nachdem Ks. Friedrich III. im Jahr 1464 Ulrich I. Cirksena zum Reichsgrafen von Ostfriesland erhoben hatte (Reichsfürsten seit 1654/62), bildete sich in der zweiten Hälfte des 15. Jh. die Ämterstruktur der Gft. Ostfriesland heraus.4 Leer gehörte zum Amt Leerort, 1611 wurde der Amtssitz nach Leer selbst verlegt. Im Jahr 1508 verlieh Gf. Edzard I. Cirksena dem Ort Marktrechte (St. Gallus, 16. Oktober) und 1528 kamen ein weiterer Markttag (Kreuzerhebung, 14. September) sowie ein Wochenmarkt hinzu.5 Leer entwickelte in den Folgejahren einen durchaus städtischen Charakter, behielt jedoch den Status eines Fleckens. In der zweiten Hälfte des 16. Jh. war Leerort Sitz des Gf. Johann II. Cirksena († 1591), dessen Herrschaftsbereich sich über die Ämter Leerort, Stickhausen und Greetsiel erstreckte, während sein Bruder Edzard II. Cirksena († 1599) im übrigen Ostfriesland regierte. Mit dem Aussterben der Familie Cirksena in männlicher Linie kam die Gft. Ostfriesland 1744 an Preußen. In französischer Zeit zählte Leer ab 1807 zum Kgr. Holland und 1810–1813 zum Kaiserreich Frankreich (Département Ems-Oriental, Arrondissement Emden, Kanton Leer). Ab 1813 zählte Leer wieder zum Kgr. Preußen und ab 1815 zum Kgr. Hannover. Im Jahr 1823 erhielt Leer Stadtrechte. Mit der Annexion des Kgr. Hannover kam die Stadt 1866 erneut an das Kgr. Preußen und wurde bei Einführung der Kreisverfassung 1885 Sitz des Lkr. Leer. 1955 erhielt Leer den Status einer selbständigen Stadt (mittlerweile Kreisstadt und selbständige Gemeinde). 1968 wurden Heisfelde und Loga eingemeindet, 1971 Leerort und 1973 Bingum, Hohegaste, Logabirum, Nettelburg und Nüttermoor. Leer entwickelte sich von einer agrarischen Siedlung zu einem Marktflecken und erlebte im 16. Jh. einen wirtschaftlichen Aufschwung (Leinenweberei); der Leerer Hafen wurde erst im 17. Jh. bedeutsamer, blieb dabei jedoch hinter Emden zurück.6 Im Jahr 1853 erhielt die Stadt einen Bahnhof (Strecke Rheine–Emden, 1869 Strecke Leer–Bremen). Um 1600 lebten in Leer zwischen 3.000 und 3.500 Menschen, 1800 gut 4.750, 1910 etwa 12.690, 1946 gut 18.130 und 2018 knapp 34.500.

Kirche, Ansicht von Süden

Kirche, Ansicht von Süden

Die älteste schriftliche Nachricht zu Leer berichtet über einen Besuch des Friesenmissionars Liudger († 809), der den Ort aufgesucht habe, um in seiner Kirche (aecclesiam suam) zu predigen.7 Liudger wird daher als Gründer dieser ersten, um die Wende zum 9. Jh. aus Holz errichteten Kirche in Leer angesehen. Unter der Krypta, dem letzten Rest einer um 1200 errichteten Backsteinkirche, konnten bei Grabungen 1955 Spuren zweier abgebrannter, hölzerner Vorgängerkirchen nachgewiesen werden.8 Der Backsteinbau erhielt im 15. Jh. einen polygonalen Chor und wurde in den 1780er Jahren abgerissen.9 Die Kirche in Leer war Sitz einer Propstei des Archidiakonats Friesland der Diözese Münster. Namentlich belegt sind zwischen 1458 und 1481 Haye van Haren genant van der Papenborch10 sowie zwischen 1491 und 1499 mester Dyrck Valke, provest to Hleer unde kerckhere to Hlarldt.11 Bereits zwischen 1272 und 1277 lässt sich ein namentlich nicht genannter Pfarrer in Leer nachweisen, ein verheirateter Laie, der zudem das Amt eines Archidiakons innehatte und überdies auch im Besitz der Pfarre in Osterreide war.12 Im 15. Jh. sind mehrere Geistliche in Leer belegt: 1422 war Aynd kercher tho Hlere, 1424 war Gerd Wessele capellan to Lhare und 1433 sowie 1482 war herr Folkerdt, karckherr tho Leehr.13 Um 1500 lassen sich mit Magister Hayo, Herrn Arnold, Herrn Rener und Herrn Ludolf gleichzeitig vier Geistliche an der Kirche in Leer nachweisen.14
Die Reformation breitete sich in Ostfriesland seit den 1520er Jahren aus. Gf. Edzard I. († 1528) duldete diese Entwicklung, griff jedoch nicht lenkend ein.15 Es entstand ein Nebeneinander verschiedener prot. Richtungen. Als erster prot. Prediger in Leer gilt P. Lubbertus Cantius (amt. etwa 1525–1535), der aus Münster nach Leer geflohen war und 1526 an der Oldersumer Disputation teilnahm.16 Während der letztlich gescheiterten Versuche Gf. Ennos II. († 1540), die kirchlichen Verhältnisse in Ostfriesland einheitlich und eher luth. zu gestalten (u. a. 1529 „Bremer KO“ von Johann Timann und Johann Pelt, 1535 „Lüneburger KO“ von Martin Undermarck und Matthäus Ginderich), war P. Cantius Wortführer der ref. Geistlichkeit.17 Erfolglos blieb letztlich auch das Bemühen Gfn. Annas († 1575), die ostfriesische Kirche zusammen zu halten und ihr eine eher ref. Form zu geben (u. a. 1542 Johannes a Lasco als Sup. berufen, 1544 Coetus begründet). Während der gemeinsamen und konfliktvollen Regierungszeit von Annas Söhnen, dem ref. Gf. Johann II. († 1591), der überwiegend in Leerort residierte, und dem luth. Gf. Edzard II. († 1599), verfestigte sich das Nebeneinander ref. und luth. Gemeinden in Ostfriesland. Die Konkordate von 1599, geschlossen zwischen den Landständen und dem Landesherrn, schrieben den Konfessionsstand der einzelnen ostfriesischen Gemeinden schließlich fest. Etwaige konfessionelle Minderheiten gehörten mit allen Rechten und Pflichten zur jeweiligen Ortsgemeinde.
Leer blieb auch nach dem Tod des ref. Gf. Johann II. ein ref. Ort und die luth. Bevölkerung hielt sich zunächst nach Esklum (seit 1630 ebenfalls ref.) und Bingum. 1639 trafen die Leeraner Lutheraner eine Übereinkunft mit der Gemeinde Logabirum, ließen in der dortigen Kirche eine Empore einbauen, stifteten eine Kanzel und besuchten fortan hier den luth. Gottesdienst.18 Um 1670 zählte wohl ein Viertel bis ein Drittel der 3.000 bis 4.000 Einwohner Leers zur luth. Konfession.19 Am 20. Dezember 1673 baten sie Fsn. Christine Charlotte († 1699) um die Erlaubnis, eine eigene Kirche in Leer errichten zu dürfen. Noch am gleichen Tag willigte die Landesherrin ein – wobei nicht unbedingt der Gedanke religiöser Toleranz im Vordergrund stand, sondern vielmehr das Bemühen um die Ausweitung des landesherrlichen Machtbereichs.20 Am 4. Januar 1674 feierte der P. Christian Bussius (amt. 1674–1692), bislang Pfarrer von Logabirum, in einer Scheune einen ersten luth. Gottesdienst in Leer. Ein Namensregister der luth. Gemeinde von 1675 verzeichnet die Namen von rund 285 Familienvorständen, Witwen und Alleinstehenden.21 Formal gehörten die Lutheraner zunächst weiterhin der ref. Gemeinde an; der Bau der luth. Kirche und der Unterhalt einer eigenen Pfarrstelle bedeuteten also zusätzliche Lasten und die Gemeinde hatte gleichsam „freikirchlichen Charakter“.22 Die Klage der Reformierten gegen die Neugründung einer luth. Gemeinde wies das Reichskammergericht 1675 ab. Im gleichen Jahr wurde der Grundstein für die luth. Kirche gelegt, die zum Teil aus Steinen des ehemaligen Klosters Thedinga errichtet wurde.23 Bereits 1678 begründete die Gemeinde eine zweite Pfarrstelle, die P. Johann Georg Utzen (amt. 1678–1685) übernahm; im gleichen Jahr wurde auch eine luth. Schule eröffnet.24 Trotz der landesherrlichen Unterstützung in der Phase der Gemeindegründung konnten die ostfriesischen Fürsten kein landesherrliches Patronat in der luth. Gemeinde in Leer durchsetzen; die Gemeinde wählte ihre Geistlichen selbst.25 Die Auseinandersetzungen mit der ref. Gemeinde lebten noch einmal auf, als die Lutheraner 1706 mit dem Bau eines Glockenturms begannen. Der Bau musste gestoppt werden und die ref. Gemeinde erhielt somit weiterhin die jeweils beim Beerdigungsgeläut anfallenden Gebühren. Erst 1764–66 bekam die luth. Kirche einen Turm und ein eigenes Geläut; mit einer einmaligen Ablösezahlung entschädigte die luth. Gemeinde die ref. Gemeinde für die nun wegfallenden Einnahmen. Im 19. Jh. hatte sich das Verhältnis der beiden Gemeinden entspannt: Als 1838/39 und 1875 die Lutherkirche renoviert wurde, versammelte sich die luth. Gemeinde zum sonntäglichen Gottesdienst in der ref. Kirche.26

Kirche, Blick zum Altar und zur Orgel, 1975

Kirche, Blick zum Altar und zur Orgel, 1975

Neben den Reformierten und den Lutheranern hatten sich spätestens seit 1540 Mennoniten in Leer angesiedelt; wie auch in Norden bestanden in Leer seit dem 17. Jh. nebeneinander zwei mennonitische Gemeinden, die sich in der zweiten Hälfte des 18. Jh. zusammenschlossen und 1825/26 eine neue gemeinsame Kirche errichteten.27 Ende des 17. Jh. bildete sich auch wieder eine kath. Gemeinde in Leer, die sich 1728 eine eigene Kapelle errichtete und 1775 die St. Michael-Kirche.28 Im Jahre 1875 bauten sich die Methodisten eine Kapelle in Leer und 1900 gründete sich eine bapt. Gemeinde. Jüd. Einwohner lassen sich in Leer erstmals im Jahr 1611 nachweisen, ein Betraum ist 1690 belegt.29 1793 ließ die Gemeinde eine Synagoge errichten, 1883–85 folgte ein Neubau. 1828 lebten 36 jüd. Familien in Leer. SA-Männer setzten die Synagoge währende des Novemberpogroms 1938 in Brand; die letzten jüd. Einwohner wurden 1940 deportiert.
Im Jahre 1788 ließ die luth. Gemeinde Leer ein „Gasthaus“ genanntes Armenhaus errichten. Zur Förderung der diakonischen Arbeit erhielt die Gemeinde im 19. Jh. u. a. zwei Höfe geschenkt (Hof Terborg, Hof Ostermarsch). Als die Armenfürsorge in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Aufgabe der politischen Gemeinde wurde, trat die KG das Gasthaus 1872/73 an die Stadt ab.30 1873 richtete die KG Leer auch eine Gemeindeschwesternstation ein (später in Trägerschaft des ev. Diakonievereins Leer), in der bis 1963 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover tätig waren.31 In den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jh. war P. Martin Hafermann (amt. 1881–1899) in Leer tätig; er gab seit 1875 den Kalender „Christopherus der Stelzfuß“ heraus, den Vorläufer des Kalenders „Ostfreesland“. Er nutzte die kleinen Kalendergeschichten, um „in biedermeierlichem Gewande eine reaktionäre, antiaufklärerische Politik in der Tradition der Verbindung von Thron und Altar zu popularisieren“.32 Im Jahre 1882 gründete sich der Kirchenchor der KG Leer und 1896 erhielt die Gemeinde eine dritte Pfarrstelle.33 Mit der 1900 eingeweihten „Neuen luth. Kirche“ (1925: Christuskirche) im Osten der Stadt kam eine zweite Predigtstätte hinzu.

Kirche, Blick in den Altarraum

Kirche, Blick in den Altarraum

Während der NS-Zeit wirkten fünf Pfarrer in der KG Leer: Sup. Theodor Linnemann (amt. 1897–1933), P. Otto zur Borg (amt. 1906–1937) und P. Günther Lothar Schwieger (amt. 1937–1951), die alle zur Bekenntnisgemeinschaft zählten sowie P. Karl Oberdieck (amt. 1915–1946, seit 1933 Sup., P. an der Christuskirche), der die DC Ende 1934 verließ und 1935 der Bekenntnisgemeinschaft beitrat und P. Wilhelm Johann Albert Knoche (amt. 1933–1958), über den es im Visitationsbericht 1938 heißt: „Er war als Pg und D. C. nach Leer gekommen. Aus beiden Stellungen hat er sich gelöst. Diese Schritte hatten Kritik und Feindschaft bei einem Teil der Gemeinde zur Folge.“34 P. Knoche gehörte seit 1934 zur Bekenntnisgemeinschaft und trat 1938 aus der NSDAP aus. Alle Pastoren „haben sich politisch zurückgehalten“, wie P. Knoche 1946 im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.35 Der neue luth. Kirchenrat (KV) „wurde 1933 nach Parteigesichtspunkt gewählt“ und bis 1937 traten sieben der dreizehn Kirchenvorsteher wieder zurück (zwei Amtswalter der NSDAP 1935 und sechs DC-Mitglieder nach Dezember 1936).36 Neben der ref. und der luth. Gemeinde entstand in Leer eine DC-Gemeinde der radikalen Thüringer Richtung, die 1940 etwa 60 luth. und 60 ref. Mitglieder hatte; an ihrer Spitze stand zunächst der ref. P. Meinhard Buurmann (amt. 1925–1939) und seit Januar 1941 der in der Bayerischen Landeskirche amtsenthobene P. Ludwig Klinger.37 Mit Unterstützung der Finanzabteilung des LKA baute die DC-Gemeinde eine Parallelstruktur auf („Markgemeinde der Kirchenbewegung ‚Deutsche Christen‘ (Nationalkirchliche Bewegung) e. V., zunächst in der Gaugemeinde Weser/Ems […dann in der] Landesgemeinde Hannover“38): eigenes Pfarramt, eigene Gottesfeiern, eigene Amtshandlungen, eigenes Gesangbuch, eigene Kasse (Sonderkonto für Kirchensteuern, 1944 insgesamt 81 zahlende Mitlieder aus der luth. Gemeinde).39 Bis 1939 nutzte die DC-Gemeinde die ref. Kirche, dann bemühte sie sich um Christuskirche. Erstmals 1940 fand hier die Konfirmationsfeier der DC-Gemeinde statt und 1941 setzte sie durch, die Christuskirche alle vier Wochen nachmittags nutzen zu können (seit 1942 vormittags und etwas später alle zwei Wochen).40 Nach der Visitation der Gemeinde im Jahr 1944 nannte der LSup. Carl Theodor Elster die Wirksamkeit der DC in Leer eine „stets offene Wunde an dem kirchlichen Gemeindeleben“.41 Rückblickend formulierte P. Knoche 1946: „Fraglos hat der Kirchenkampf, der hier in Leer heftig war, klärend und nachhaltig belebend gewirkt.“42 Die Veranstaltungen der Bekenntnisgemeinschaft – besonders der Besuch des Lbf. August Marahrens im Oktober 1934 mit „zusammen 2–3000 Menschen“ – waren stets gut besucht.43 Nach 1945 kehrten viele DC-Anhänger in die Gemeinde zurück.44
In den letzten Kriegstagen wurden die Lutherkirche, die Küsterei, das Gemeindehaus und ein Pfarrhaus schwer beschädigt. Zum Gottesdienst versammelte sich die Gemeinde bis zur Wiedereinweihung ihres Gotteshauses am 1. Advent 1946 in der ref. Kirche.45 Aufgrund des Zuzugs von Geflüchteten war die KG Leer in den Nachkriegsjahren stark gewachsen, 1950 lag die Gemeindegliederzahl bei etwa 13.000.46 In dieser Zeit gründete die KG die „evgl.-luth. Gemeindehilfe“: Die drei Pfarrbezirke des Gemeindegebiets wurden in etwa 75 sogenannte Diakonenbezirke geteilt, in denen jeweils eine Gemeindehelferin oder ein Gemeindehelfer (Diakon) tätig war. P. Knoche resümierte 1950: „Es darf gesagt werden, daß gerade in Leer (luth.) in sozialer Hinsicht viel geschehen ist (Kleiderverteilung, Lebensmittelverteilungen in sorgsamster Planung und Durchführung).“47 Bis Anfang der 1970er Jahre unterhielt die KG auch die Bahnhofsmission, dann übergab sie die Trägerschaft dem Kirchenkreis.
Im Jahr 1951 erhielt die Gemeinde eine vierte Pfarrstelle, die der Christuskirche zugeordnet war und von 1954 bis 1960 von LSup. Richard Siefken bzw. verschiedenen Hilfsgeistlichen versehen wurde.48 Mit dem Bau der Pauluskirche in Heisfelde bekam die Gemeinde 1954 ein drittes Gotteshaus. Zum 1. April 1958 teilte sich die KG Leer: Im Norden gründete sich die KG Heisfelde und erhielt eine neue Pfarrstelle, im Osten machte sich die Christusgemeinde selbständig und übernahm die dritte und vierte Pfarrstelle der Muttergemeinde. Gleichzeitig erhielt diese den Namen Luther-Kirchengemeinde (1963: etwa 8.800 Gemeindeglieder).49 Um die Besetzung der Pfarrstellen an Luther- und Christuskirche entspann sich 1959/60 ein Streit zwischen den beiden KG und dem Landeskirchenamt. Die abschließende rechtliche Klärung – die Christus-KG hatte Klage vor dem Rechtshof der Landeskirche erhoben – sicherte den Leeraner KG das Gemeindewahlrecht bei jeder Pfarrstellenbesetzung.50 1964 richtete das Landeskirchenamt eine neue dritte Pfarrstelle an der Luthergemeinde ein.
Im Jahr 1969 gründete die KG einen ev. Kindergarten (später Ev.-luth. Kindertagesstätte Pastorenkamp), die sich mittlerweile in Trägerschaft des Ev.-luth. Kindertagesstättenverbandes Emden-Leer-Rhauderfehn befindet. Seit 2004 unterstützt der „Förderverein Kultur und Musik an der Lutherkirche Leer e. V.“ due kirchenmusikalische und kulturelle Arbeit der Luthergemeinde. Im Jahr 2011 gründete sich die „Stiftung Lutherkirche“, die sich u. a. dem Erhalt der Lutherkirche sowie der Förderung der diakonischen Arbeit in der Gemeinde verschrieben hat.

Pfarrstellen

I: 1674. – II: 1678. – III: 1896–1958 (übergegangen auf Christusgemeinde). Neu 1964.51 – IV: 1951–1958 (1958 übergegangen auf Christusgemeinde).52

Umfang

Die Stadt Leer sowie Heisfelde, Hohegaste und Leerort. Heisfelde seit 1958 eigene KG, östliche Teile der Stadt Leer 1958 ausgepfarrt und als Christusgemeinde verselbständigt.53

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Friesland der Diözese Münster (Sedes Leer).54 – Die 1674/75 gegründete luth. KG unterstand dem Konsistorium Aurich. Ab 1766 unterstand Leer dem Auricher Oberinspektor bzw. GSup. Zum 1. April 1925 in den 6. luth. Aufsichtsbezirk eingegliedert (KK Leer).55 Seit 1. Januar 2013 KK Emden-Leer, Sitz der Suptur. ist in Leer.56 – Seit 1766 war Leer Sitz des Inspektors bzw. Sup. des 5. (später 6.) luth. Aufsichtsbezirks in Ostfriesland, zu dem 1766 folgende KG zählten: Bingum, Hesel, Holtland, Holtgaste, Logabirum, Nortmoor, Petkum, Pogum, Steenfelde und Völlen.57 Nach 1806 wurde die 7. Insp. mit den Gemeinden Bingum (Sitz der Suptur.), Holtgaste und Pogum abgetrennt. 1818 umfasste die verkleinerte 6. Insp. die Gemeinden Hesel, Holtland, Leer, Logabirum, Nortmoor, Petkum, Steenfelde und Völlen (im Staats- und Adresskalender für das Königreich Hannover wird Leer selbst ab 1829 nicht mehr unter den Gemeinden der 6. Insp. aufgeführt). 1859/60 kamen die drei KG der 7. Insp. wieder zurück zur 6. Insp., gleichzeitig wurde die Suptur. von der ersten Pfarrstelle in Leer getrennt und nach Bingum verlegt. 1868 wurde Petkum in die 2. Insp. verlegt. Ab 1917 war die Suptur. der 6. Insp. (seit 1924 KK Leer) wieder mit der ersten Pfarrstelle in Leer verbunden und bis 1966 kamen folgende KG zum KK Leer hinzu: Firrel, Heisfelde, Christus und Luther in Leer, Loga, Stiekelkamperfehn, Völlenerkönigsfehn mit Flachsmeer und Weener.58 Seit 2013 ist die Lutherkirche Leer Sitz der Suptur. des KK Emden-Leer, zu dem im Jahr seiner Gründung 26 KG gehörten: Bingum, Borkum, die Emder KG Johannes, Markus, Martin Luther und Paulus, Hatshausen, Heisfelde, Hesel, Holtgaste, Holtland, Jherings-Boekzetelerfehn, Christus und Luther in Leer, Frieden und Petrus in Loga, Logabirum, Loquard, Nortmoor, Petkum, Pewsum, Pogum, Stiekelkamperfehn, Warsingsfehn sowie Woquard.59

Patronat

Genossenschaftspatronat der Gemeinde (Interessentenwahlrecht).

Kirchenbau

Kreuzförmiges Kirchengebäude mit dem Charakter eines Zentralbaus, in den Winkeln der Vierung schräggestellte Standerker, an den nördlichen und südlichen Querhausarmen Anbauten nach Westen und Osten, Kirche errichtet in mehreren Bauabschnitten zwischen 1675 und 1883. Satteldächer; Backsteinmauerwerk, rund- und spitzbogige Fenster, Westportal. Im Innern hölzernes Tonnengewölbe in Ostwestrichtung, Querhausarme mit flacher Decke; Arkaden zwischen Schiff und Querhausarmen; große, umlaufende Empore im Norden, Westen und Süden; ausladende Orgelempore im Osten; die neobarocke Ausmalung „bestimmt wesentlich den einheitlichen Raumeindruck“.60 1675 einschiffiger Backsteinbau errichtet. 1706–10 Erweiterung nach Westen (barockes Portal). 1738 nördliches Querhaus. 1793 Chor nach Osten verlängert. 1838/39 Renovierung der Kirche (hölzernes Spiegelgewölbe). 1875 Neuausmalung. 1883 südliches Querhaus und Standerker in Vierungswinkeln. 1910 Renovierung (Innenausmalung). Innen- und Außensanierung 1987–88.

Fenster

Zwei farbige Bleiglasfenster rechts und links der Kanzel (Original und Kopie); Original ursprünglich über Fürstenstuhl eingesetzt, 1945 beschädigt und notdürftig repariert, 1979 ausgebaut, nach Restaurierung 1981 links der Kanzel eingesetzt und um Kopie ergänzt (links der Kanzel).

Turm

Achteckiger Westturm mit quadratischem Unterbau und geschwungener Haube mit offener Laterne, bekrönt mit Kugel, Kreuz und Schwan, Unterbau begonnen 1706, eigentlicher Turm erbaut 1764–66. Uhrwerk 1765 aus Sandhorst erworben.

Ausstattung

Schlichter Sandsteinaltar (wohl um 1696) mit hohem, hölzernem Kruzifix (1910). – Kanzel (1675), Füllungen des Kanzelkorbs aus dem 16. Jh. – Taufstein aus Bentheimer Sandstein (2015/16, Gerd Christmann, Leer), Schaft als angedeutete Kreuzkirche, darauf ein aus vier Halbkreisschalen geformtes Becken. – Fürstenstuhl (17. Jh.). – In den Zwickeln der Arkaden vier Bildnisse ostfriesischer Fsn. und Fs.: Christine Charlotte († 1699), Christian Eberhard († 1708), Carl Edzard († 1744) und Edzard I. († 1528). – An der Emporenbrüstung zwei Bildnisse: Fs. Georg Albrecht von Ostfriesland († 1734) und Kg. Friedrich II. von Preußen († 1786), darüber Inschrift: „Und die Könige sollen Deine Pfleger sein. Jesaias 49 v 23“. – Ehemalige Ausstattung: Taufe (wohl Ende 19. Jh.), Ton, farbig gefasst.

Orgel

Erste Orgel erbaut um 1712/14 von der Werkstatt Arp Schnittger (Hamburg), wohl 18 II/aP; vermutlich aufgestellt auf der Ostempore; 1733 Bau eines stummen RP in der Emporenbrüstung.61 Instrument verkauft 1792. Orgelneubau 1790–96, ausgeführt von Hinrich Just Müller (Wittmund), wohl 30 II/P, mechanische Traktur Schleifladen (Zustand 1910); „Laub- und Schnitzwerk“ des Gehäuses von Dietrich Koch (Weener)62; Instrument aufgestellt auf der Ostempore. Neubau des Orgelwerks 1911, ausgeführt von Firma Furtwängler & Hammer (Hannover), 38 III/P, Taschenladen, pneumatische Traktur (Opus 683). Orgel 1945 „durch Kriegsschäden ruiniert“.63 1946 provisorische Instandsetzung, ausgeführt von Orgelbauer Brönstrup (22 Reg). Neubau des Orgelwerks 1964–66, ausgeführt von Alfred Führer (Wilhelmshaven), 40 III/P, mechanische Traktur, Schleifladen; Orgelwerk 2001 verkauft an die ev. KG Saarlouis. Neubau des Orgelwerks 2002, ausgeführt von Jürgen Ahrend (Leer), 39 III/P, mechanische Traktur, Schleifladen (Opus 160); Prospekt der Müller-Orgel von 1790/96 bis heute beibehalten.

Geläut

Drei LG, I: fis’; II: gis’; III: h’ (alle Bronze, Gj. 1969, Firma Bachert, Kochendorf). – Früherer Bestand: Eine kleine LG, Inschrift: „Meister Godtfried Baulard aus Lotharingen me fecit 1647“ und „Udalricus II comes et dominus Frisiae orientalis, dominus in Esens, Stedesdorf et Witmundt“, Bild: ostfriesisches Wappen (Bronze, Gj. 1647, Gottfried Baulard, Lothringen), 1765 aus Sandhorst erworben, diente später als große SG, im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Eine kleine LG, Inschrift: „i de ere sunte johannes baptist da dünabrock ano dni m ccccl x“ (Bronze, Gj. 1460, vielleicht Ghert Klinghe), aus Kloster Dünebroek, „ehemals vom Fürstlichen Hause der Gemeine geschenkt“; diente später als kleine SG, 1917 „voreilig zerschlagen“.64 Da diese beiden Glocken zu klein waren, ließ die Gemeinde wenige Jahre nach Bau des Turms zwei neue LG gießen:65 große LG, Inschrift: „Me fecit Pieter Seest – Amstelodami 1775“ und „Die Jubel-Freude, die dankbar an Gott gedenkt, und der Gemeine Gunst hat mich hierheer geschenkt. Leer 1775“ (Bronze, Gj. 1775, Pieter Seest, Amsterdam), 1917 zu Rüstungszwecken abgegeben;66 kleine LG, Inschrift: „Mein lauter Schall erinnre Dich an Gott, An seinen Dienst und zeitig an den Tod. Leer 1775“ (Bronze, Gj. 1775, Pieter Seest, Amsterdam), umgegossen zu einer neuen LG mit gleicher Inschrift, gis’ (Bronze, Gj. 1832, H. van Bergen, C. Fremy, U. van Bergen, Stiekelkamperfehn).67 Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt die KG eine Patenglocke aus dem ostpreußischen Eisenberg, Kr. Heiligenbeil (heute Żelazna Góra), fis’ (Bronze, Gj. 1862, Ludwig Copinus, Königsberg), 1970 nach Amdorf abgegeben.68

Weitere kirchliche Gebäude

Gemeindehaus Lutherhaus (Bj. 2007, Architekten: Detlef Abel, Claudia Brüggemann). – Gemeindebüro (Kirchstraße, ehemalige Küsterei, verbunden mit Gemeindehaus). – Pfarrhaus I bzw. Suptur. (Bj. um 1820, Patersgang). – Pfarrhaus II (Bj. 1905, Wieringastraße). – Pfarrhaus III (Bj. 1966, Wendekamp). – Kindergarten (Bj. 1968/69). – Hof Ostermarsch bei Norden (Wohnhaus Bj. 1834). – Hof Terborg in den Niederlanden (Mitte der 1960er Jahre verkauft). – Martin-Luther-Haus (Bj. um 1800, als Gemeindehaus eingeweiht 1962, 2006/07 verkauft).

Friedhof

Ursprünglich luth. Friedhof bei der Lutherkirche, 1855/56 geschlossen. 1856 Eröffnung des neuen luth. Friedhofs im Nordosten der Stadt (heute Heisfelder Straße, Annenstraße), FKap (Bj. 1971/72).

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 5 Nr. 555–558 (Spec. Landeskons); A 6 Nr. 4832–4843 (Pfarrbestallungsakten); A 8/Leer (CB); A 12d Nr. 236, 269, 301/3, 349-1Digitalisat, 349-2Digitalisat, 349-3Digitalisat, 866 (GSuptur. Aurich); D 81 (EphA Leer); L 5i Nr. 17, 160, 391–398 (LSuptur. Aurich); S 11a Nr. 7920 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1675
Trauungen: ab 1675
Begräbnisse: ab 1675
Kommunikanten: ab 1768
Konfirmationen: ab 1876

Literatur

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 835–836; Kaufmann, Orgeln Ostfrieslands, S. 155–158; Meyer, Pastoren II, S. 61–64; Otte/Rohde, Ostfriesland II, S. 409–416; Reershemius, Predigerdenkmal, S. 295–300; Reershemius, Predigerdenkmal Nachtrag, S. 30–31.
B: Festschrift der Lutherkirchengemeinde Leer zur 300-Jahr-Feier am 24. September 1975, hrsg. vom Kirchenvorstand der Lutherkirchengemeinde, Rautenberg 1975; Enno Eimers: Kleine Geschichte der Stadt Leer, Leer 1993; Ernst Esselborn: Die Geistlichen in Leer seit der Reformation, in: Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden 30 (1950), S. 27–60; Arnold Hesse: Die Familien der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Leer (1674–1900), 5 Bde. (= Ostfrieslands Ortssippenbücher 65), Aurich 2003; Wilhelm Korte: Kirchgang und Kirchbau in alten Zeiten. Im 17. Jh. mussten die Lutheraner aus Leer noch den Gottesdienst in Logabirum besuchen, in: Unser Ostfriesland (Beilage zur Ostfriesen-Zeitung) 3/1967, S. [2]; Johannes Warnke (Hg.): Zur Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeinde Leer. Zur zweiten Säcular-Feier der Kirche, Leer 1875; Paul Weßels: Leer, in: Historische Ortsdatenbank für Ostfriesland, 15.10.2019.

GND

2053532-6, Evangelisch-Lutherische Luther-Kirchengemeinde (Leer); 1054039046, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Leer


Fußnoten

  1. Diekamp, Vitae, S. 34, § 29.
  2. Ostfriesisches UB II, Anhang A, I, 3–6; Casemir/Ohainski, Niedersächsische Orte, S. 79. Zum Folgenden und zur Geschichte Leers vgl. kurz Weßels, S. 1 ff. und Eimers, S. 7 ff.
  3. Ostfriesisches UB I, Nr. 658. Siehe auch ebd. Nr. 659, 668, 683, 684, 729, 768, 775.
  4. König, Verwaltungsgeschichte, S. 158 ff.
  5. Weßels, S. 13, Eimers, S. 15.
  6. Zur wirtschaftlichen Entwicklung knapp Weßels, S. 13 f.
  7. Diekamp, Vitae, S. 34, § 29. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 18 (Fischwunder in Leer).
  8. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 23. Das Alter der Holzbauten konnte nicht bestimmt werden. Weßels, S. 6 f.
  9. Weßels, S. 1.
  10. Ostfriesisches UB I, Nr. 730, vgl. auch ebd., Nr. 760 (Hayo tor Papenborch hovetling, provest to Lere), ebd. II, Nr. 902, 940, 1036, 1049 ebd. III, Nr. 510, 511, 568 und 621.
  11. Ostfriesisches UB II, Nr. 1281, vgl. auch ebd. Nr. 1405, 1485, 1516, 1633 und ebd. III, Nr. 645, 658.
  12. Ostfriesisches UB III, Nr. 54 (Die Einwohner Osterreides beklagten sich beim Propst von Werden über den Pfarrer, der in ihrer Kirche ungeeignete Laien eingesetzt habe, um die geistlichen Pflichten wahrzunehmen).
  13. Ostfriesisches UB I, Nr. 313, 320, ebd. II, Nr. 1774, 1093.
  14. Ostfriesisches UB III, Nr. 743.
  15. Zur Reformation in Ostfriesland vgl. knapp Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 312 ff.; ausführlich: Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 114 ff.
  16. Eimers, S. 20; Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 119, 147; Tielke, Oldersumer Disputation, S. 166.
  17. Eimers, S. 20; Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 119, 147.
  18. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 308 ff.; Festschrift, S. 15. Die Vereinbarung mit Logabirum wird 1775 erwähnt von P. Theodor Jütting (amt. 1748–1791), eine zeitgenössische Quelle fehlt. Für einen Überblick zur Geschichte der (Luther-)KG Leer vgl. Festschrift, S. 11 ff. (Menno Smid: Aus der dreihundertjährigen Geschichte der Lutherkirche in Leer). Siehe auch Warnke, S. 35 ff.
  19. Zum Folgenden: Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 333 ff.
  20. Einschätzung von Smid in Festschrift, S. 16. Das Indult der Fsn. Christine Charlotte ist teilweise zit. ebd., S. 15 f.
  21. Festschrift, S. 19.
  22. Festschrift, S. 21.
  23. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 93.
  24. Zur Schulgeschichte vgl. kurz Weßels, S. 7. In Leer bestand seit 1584 eine Lateinschule, die der Historiker und ref. Theologe Ubbo Emmius 1588–94 leitete; vgl. auch Esselborn, S. 38 ff.
  25. Festschrift, S. 17 f. und 22 ff. Nach Einschätzung Smids entwickelte sich die Gemeinde „unter ausgesprochen demokratischen Vorzeichen“ (ebd., S. 23).
  26. Warnke, S. 107. Die 1838/39 noch üblichen Mittwochsgottesdienste fanden in der Mennonitenkirche statt.
  27. Esselborn, S. 33 f. (Bj. der Kirche irrtümlich mit 1805 angegeben); Weßels, S. 6; insgesamt zu den Mennoniten in Ostfriesland kurz Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 327 f.
  28. Weßels, S. 7.
  29. Zum Folgenden: Obenaus, Handbuch II, S. 942 ff.
  30. Warnke, S. 83 ff. und 122 ff.
  31. Festschrift, S. 38; LkAH, L 5i, Nr. 395 (Visitation 1963).
  32. BLO I, S. 172 f.
  33. KABl. 1896, S. 8.
  34. LkAH, L 5i, Nr. 398 (Visitation 1938).
  35. LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 16. Allgemein zum Fragebogen: Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  36. LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 16. Vgl. auch LkAH, L 5i, Nr. 398 (Visitation 1938).
  37. Delbanco, Kirchenkampf, S. 110 f.
  38. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 570.
  39. LkAH, L 5i, Nr. 398 (Visitation 1944); LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 16 f.
  40. Delbanco, Kirchenkampf, S. 120 f.; LkAH, L 5i, Nr. 160.
  41. LkAH, L 5i, Nr. 398 (Visitation 1944).
  42. LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 22.
  43. LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 17; Delbanco, Kirchenkampf, S. 73 und 98.
  44. LkAH, L 5i, Nr. 17 (Visitation 1950): P. Knoche schrieb: „Die Deutschen Christen, die uns bei der letzten Visitation 1944 so sehr zu schaffen machten, haben – jedenfalls als Organisation – aufgehört zu sein. Eine ganze Reihe dieser D. C. haben längst den Weg zur Gemeinde zurückgefunden. Ich kenne sie fast alle mit Namen.“
  45. LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 20 f.; LkAH, B 2 G 9/Leer-Lutherkirche Bd. I, Bl. 4: an der Kirche „Quereinschläge, Zerstörung zweier Giebel, der Orgel und der Balkenlage“.
  46. LkAH, L 5i, Nr. 17 (Visitation 1950).
  47. LkAH, L 5i, Nr. 17 (Visitation 1950).
  48. KABl. 1951, S. 62; Sitz der Pfarrstelle sollte ursprünglich Heisfelde sein, Zusatz 1952 gestrichen, vgl. KABl. 1953, S. 1.
  49. KABl. 1958, S. 97 f.
  50. LkAH, L 5i, Nr. 425 (Urteil des Rechtshofes der Landeskirche vom 15. Mai 1963). Das LKA hatte das Pfarrbestellungsgesetz von 1951 zur Anwendung bringen wollen, nach dem Pfarrer abwechselnd von der Gemeinde gewählt bzw. vom Landesbischof eingesetzt werden (KABl. 1951, S. 9 ff.). Der Rechtshof schloss sich der Auffassung der KG an, dass auch das Leeraner Gemeindewahlrecht zu dem auf Herkommen beruhenden Pfarrwahlrecht in Ostfriesland zählte und nicht landesherrlich verliehen worden war.
  51. KABl. 1896, S. 8; KABl. 1958, S. 97 f.; KABl. 1964, S. 115.
  52. KABl. 1951, S. 62; KABl. 1953, S. 1; KABl. 1958, S. 97 f.
  53. KABl. 1958, S. 97 f.
  54. Ostfriesisches UB II, Nr. 961 (S. 66), ebd. Nr. 1578, ebd. III, Nr. 743. Vgl. auch Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 42.
  55. KABl. 1925, S. 28.
  56. KABl. 2013, S. 31.
  57. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 684.
  58. Verzeichnis 1966. Bis zur Fusion mit dem KK Emden 2013 fanden weitere Gebietsveränderungen statt, vgl. u. a. Verzeichnis 1981–1989, S. 200.
  59. KABl. 2013, S. 31.
  60. Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 836.
  61. Zum Folgenden: Kaufmann, Orgeln Ostfrieslands, S. 155 ff.; Vogel u. a., Orgellandschaft, S. 81; Pape/Schloetmann, Hammer, S. 121.
  62. Warnke, S. 72.
  63. Kaufmann, Orgeln Ostfrieslands, S. 158; LkAH, B 2 G 9/Leer-Lutherkirche Bd. I, Bl. 12: „Werk und Prospekt zu 2/3 zerstört“.
  64. Warnke, S. 54; Rauchheld, Glockenkunde, S. 103.
  65. Warnke, S. 54 f.
  66. Rauchheld, Glockenkunde, S. 152.
  67. Rauchheld, Glockenkunde, S. 52 f.
  68. Hardege, Glocken, S. [1].