Sprengel Lüneburg, KK Lüchow-Dannenberg | Patrozinium: Johannes der Täufer1 | KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Zu der 1380 als Lengau belegten Region zählen die zwölf Dörfer Bockleben, Witzeetze (1934: Großwitzeetze), Kriwitz, Predöhl, Prezier, Puttball, Schletau, Schmarsau, Schweskau, Simander, Trabuhn und Volzendorf.2 Der Lemgow lag im Gebiet des Amtes Lüchow (vormals Gft. Lüchow, 1320 an die Hzg. zu Braunschweig-Lüneburg gekommen), das zum welfischen Teilfsm. Lüneburg gehörte, seit 1591 zur Herrschaft Dannenberg (die 1636 an das Fsm. Wolfenbüttel kam)3, ab 1671 erneut zum Fsm. Lüneburg und ab 1705 zum Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover). Einige Dörfer unterstanden adligen Patrimonialgerichten (Prezier und Volzendorf: Gericht Gartow, Trabuhn: Gericht Grabow der Familie von Plato, Witzeetze: Familie von der Knesebeck).4 In französischer Zeit gehörten die Dörfer des Lemgow von 1810 bis 1813 zum Kgr. Westphalen (Kanton Wustrow im Distrikt Salzwedel des Departements Niederelbe, ab 1811 des Departements Elbe). Danach zählten sie, nun im Kgr. Hannover, erneut zum Amt Lüchow. Nach der Annexion des Kgr. Hannover fiel der Lemgow 1866 an das Kgr. Preußen. Mit Einführung der Kreisverfassung 1885 kamen die zwölf Dörfer zum Kr. Lüchow, der 1932 im Lkr. Dannenberg aufging (1951: Lkr. Lüchow-Dannenberg). 1972 wurden Bockleben, Großwitzeetze, Kriwitz, Predöhl, Prezier, Puttball, Schletau, Schmarsau, Schweskau, Simander, Trabuhn und Volzendorf zur Gemeinde Lemgow zusammengelegt (Sitz in Schweskau), die ab 1972 zur Samtgemeinde Lüchow gehörte und seit 2006 zur Samtgemeinde Lüchow (Wendland). Zur Sozialstruktur des Kirchspiels schrieb der Ortspfarrer 1962: „Die Kirchengemeinde gehört zum Notstandsgebiet des Zonengrenzlandes. Sie hat vorwiegend bäuerliche Struktur. Manche arbeiten jedoch auch im Volkswagenwerk Wolfsburg und in der seit 1 Jahr existierenden Kugellagerfabrik in Lüchow.“5 1969 heißt es: „Die Gemeinde liegt im ‚Armenhaus Niedersachsens‘!“6 Um 1813 lebten knapp 130 Menschen im Kirchdorf Predöhl (im Kirchspiel knapp 1.990), 1905 etwa 115 (2.360), 1946 fast 140 (3.330), 1987 gut 60 (1.470) und 2004 rund 85.
Die Kirche des Lemgows liegt auf einer Anhöhe im freien Feld zwischen Predöhl, Trabuhn und Kriwitz und wird als Lennegausche oder Hogenkerken bezeichnet. Die Westwand des Schiffs birgt Reste eines Feldsteinbaus, der vielleicht auf die Zeit um 1280/85 zurückgeht oder möglicherweise noch einige Jahrzehnte älter war.7 Um 1300 erhielt die Kirche einen Chor, wohl um 1400 einen Turm. Etwa im Frühjahr 1426 hatte Johannes de Lenegowe das Pfarramt des Kirchspiels Lemgow niedergelegt und Hzg. Wilhelm zu Braunschweig-Lüneburg († 1482) präsentierte den Priester Bernardus Boleman als Nachfolger; dieser jedoch gab die päpstliche Bulle über die parochialis ecclesia in Lenegowe knapp ein Jahr später wieder zurück.8 Im Jahr 1459 ist Herr Johann Heymberge (Heymberch) als Kirchherr auf dem Lennegowe belegt; im Februar 1462 machte er sein Testament.9 Das älteste erhaltene Ausstattungsstück der Kirche ist eine Glocke aus dem Jahr 1466, die seit 1920 in Schletau hängt.10 Das Recht, einen neuen Pfarrer an der Kirche des Lemgows einzuführen, lag beim Propst von Salzwedel (1445).11 Neben der gemeinsamen Kirche besaßen die einzelnen Dörfer des Kirchspiels – abgesehen von Kriwitz – jeweils eine eigene Kapelle (in Predöhl: St. Nicolai).
Seit 1527 betrieb Hzg. Ernst I. († 1546), später der Bekenner genannt, die Einführung der Reformation im Fsm. Lüneburg. Das in diesem Jahr gedruckte Artikelbuch diente dabei, obwohl die Landstände es abgelehnt hatten, als Leitfaden.12 Das Lüneburger Pfründenregister aus dem Jahr 1534 nennt mit Her Johan fabri vermutlich den ersten luth. Prediger des Lemgow.13 Er hatte das Pfarramt auch 1543 noch inne, als Hzg. Ernst die Parochien seines Fürstentums visitieren ließ. Das Visitationsprotokoll nennt mit Paulus Stoltenborch erstmals den Namen eines Küsters. Zudem ist vermerkt: „De Pastor secht, dat tho den Capellen etliche vpkumpsten hören, auerst de vorstender dersuluen willen de nicht apenbaren (Der Pastor sagt, dass zu den Kapellen etliche Einkünfte gehören, aber die Kapellenvorsteher sie nicht offenlegen wollen).14
1568 hatte P. Stephanus Becker das Pfarramt an der Hohen Kirche inne, ein gelehrter und frommer Mann (doctus et pius vir).15 Kirche und Pfarrhaus waren seinerzeit in gutem Zustand; das Pfarrhaus neben der Kirche wurde vor 1595 nach Predöhl verlegt und später ging der Name des Pfarrortes auch auf die Parochie über. Im Corpus bonorum von 1734 beschreibt P. Paul Heinrich Schütze (amt. 1718–1737) die Hohe Kirche als baufällig; sie sei „viel zu enge für die große Gemeinde“ und die Decke sei „flach, niedrig, nicht gewölbet, meist verrottet und verfaulet“.16 Gottesdienste fanden nicht nur in der Hohen Kirche statt, sondern einige Male im Jahr auch in den Kapellen der Kirchspieldörfer: Im Januar in Prezier und Schweskau, im Februar in Volzendorf, im April in Schmarsau, Bockleben und Prezier, im Mai in Trabuhn, im Juni in Großwitzeetze, Schmarsau und Volzendorf, im Juli in Schletau und Schmarsau, im August in Volzendorf, Witzeetze, Schweskau, Simander und Schletau, im September in Puttball, im Oktober in Trabuhn, im November in Puttball und im Dezember in Simander; überdies feierten die Lemgower Pfarrer im Herbst je einen Vespergottesdienst in Simander, Bockleben, Trabuhn, Schmarsau, Schweskau, Prezier und Witzeetze.17 Die St.-Nicolai-Kapelle in Predöhl war vermutlich bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jh. verfallen und abgetragen worden.
1770 hatte sich der bauliche Zustand der Kirche weiter verschlechtert und Landbaumeister Heinrich von Bonn ließ sie Ende August sperren.18 Zur Diskussion stand auch ein völliger Neubau näher bei Predöhl; der alte Kirchhof sollte weiterhin als Friedhof dienen und der Kirchturm sollte stehen bleiben.19 Die Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht. Stattdessen ließ die Gemeinde 1770/71 das alte Kirchenschiff abtragen und auf den vorhandenen Grundmauern ein neues errichten. Turm und Chor der mittelalterlichen Kirche blieben erhalten. Ende des 18. Jh. fasste die Gemeinde den Kauf einer neuen Orgel ins Auge (das vorherige Instrument war bereits im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden), zur Ausführung kamen die Pläne jedoch erst 1856.20
In der ersten Hälfte des 20. Jh. besaßen noch sechs Dörfer im Kirchspiel Predöhl eine eigene Kapelle; neben den sonntäglichen Gottesdiensten in der Hohen Kirche fanden jährlich 30 Kapellen- oder Schulgottesdienste in den Dörfern statt (1909, 1930).21
Während der NS-Zeit hatten nacheinander P. Heinrich Brammer (amt. 1927–1936) und P. Wilhelm Ludewig (amt. 1937–1953) das Pfarramt Predöhl inne. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ gab P. Ludewig an, P. Brammer sei kein Mitglied der NSDAP gewesen und habe sich kirchenpolitisch weder den DC noch der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft angeschlossen; er selbst habe zur NSDAP und zur Bekenntnisgemeinschaft gehört.22 P. Brammer war im November 1933 in die SA eingetreten.23 Die Beziehungen zwischen Partei und Pfarramt seien anfangs gut gewesen („Teilnahme am Gottesdienst mit Fahnen“).24 Der 1933 neu gewählte KV setzte sich aus vier NSDAP-Mitgliedern zusammen, die „Aber deshalb nicht von d[er] üblichen Kirchlichkeit abgewichen sind“.
Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl der Gemeindeglieder in der KG Predöhl von 2.230 im Jahr 1939 auf rund 3.500 im Jahr 1948 an.25 Die kleine kath. Gemeinde, die in der Nachkriegszeit entstanden war, nutzte alle zwei Wochen die Kapelle in Simander für einen Gottesdienst (1948: 110 Gemeindeglieder, 1955: 100).26 Zum 1. Januar 1968 hob das Landeskirchenamt die elf KapG innerhalb der KG Predöhl auf und gliederte sie in die Kirchengemeinde ein.27 Die KapG hatten bereits zuvor keine eigenen KapV mehr gewählt und keine eigenen Haushaltspläne aufgestellt. Die Zusammenfassung sollte nicht zuletzt die Verwaltung und die Bauplanung erleichtern.28 Zudem erwarb die Gemeinde 1969 in Schweskau einen Bauplatz, um dort ein neues Pfarrhaus zu errichten (1972 bezogen); die alte Pfarre in Predöhl wurde verkauft.29 Zum 1. Januar 1973 änderte die Gemeinde ihren Namen von „Ev.-luth. Johannis-KG Predöhl“ zu „Ev.-luth. Johannis-KG Lemgow“.30
Etwa seit Ende 1960er Jahren wurden „die Kapellengottesdienste weithin nicht mehr gehalten“ und der KV betonte während der Visitation 1969, dass sie „unbedingt wieder gewünscht werden“.31 Der Lüchower Propst unterstützte diesen Wunsch: „Nach Aufhebung der Kapellengemeinden dürfen diese nicht den Eindruck haben, vernachlässigt zu werden“.32 In der Folgezeit führt die Gemeinde die Regelung ein, „in der Hohen Kirche nur an jedem ersten Sonntag im Monat und an den Feiertagen Gottesdienst zu halten, an den anderen Sonntagen aber in einem bestimmten Turnus abwechselnd in den sechs Kapellen“.33 In den Unterlagen zu den Visitationen 1976 und 1984 bezeichnet das Pfarramt diesen Gottesdienstrhythmus als gut und bewährt.34
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche knüpfte die KG Lemgow – gemeinsam mit den Gemeinden Lanze, Prezelle und Woltersdorf – Kontakte zur Kirchgemeinde Fördergerstorf südwestlich von Dresden; zudem unterhielt die Gemeinde eine Partnerschaft mit Mechau und Kaulitz, der „Nachbargemeinde jenseits der Grenze zur Altmark“.35 1983 blieb die Pfarrstelle Lemgow vakant und die Pfarrämter Prezelle und Woltersdorf übernahmen jeweils zur Hälfte die Versorgung des Gemeindegebiets. „Es wurde versucht, eine ‚Wandervakanz‘ einzurichten, die mittelfristig den Gemeinden das Gefühl erhalten sollte, daß sie pfarramtlich nicht verwaist seien.“36 Im Kontext der Visitation 1984 setzte sich die Gemeinde vehement dafür ein, die Selbständigkeit der KG Lemgow zu erhalten („Das Wappen ‚zwölf Sterne um die eine Hohe Kirche‘ ist so oft wie selten beschworen worden“).37 Mit P. Diethard Brauer (amt. 1989–1999) erhielt die Johannisgemeinde Lemgow wieder einen eigenen Pfarrer. Seit 1987 besitzt sie in Schweskau ein Gemeindehaus.
Im Jahr 2007 richtete das LKA Hannover eine pfarramtliche Verbindung zwischen Lemgow, Lanze und Prezelle ein sowie eine zwischen Bösel, Rebenstorf und Woltersdorf.38 Da die lokalen Pfarrämter eine andere Arbeitsaufteilung fanden, wurden diese Verbindungen im Jahr 2012 rückwirkend zum Jahr 2009 wieder aufgehoben und eine pfarramtliche Verbindung zwischen Lemgow, Bösel und Rebenstorf eingerichtet und eine zwischen Lanze, Prezelle und Woltersdorf. Die Pfarrstellen gingen 2017 auf das neu eingerichtete Kirchenkreispfarramt Lüchow-Dannenberg über.39 Seit Juli 2022 arbeiten die Kirchengemeinden Lemgow, Rebenstorf und Bösel mit den Kirchengemeinden Woltersdorf, Lanze, Prezelle sowie der KapG Lomitz unter dem Namen „evangelisch SüdOst“ zusammen.
Umfang
Bockleben (bis 1968 KapG), Kriwitz (bis 1968 KapG), Predöhl, Prezier (bis 1968 KapG), Puttball (bis 1968 KapG), Schletau (bis 1968 KapG), Schmarsau (bis 1968 KapG), Schweskau (bis 1968 KapG), Simander (bis 1968 KapG), Trabuhn (bis 1968 KapG), Volzendorf (bis 1968 KapG) und Witzeetze (1934: Großwitzeetze, bis 1968 KapG).
Aufsichtsbezirk
Unterstand 1445 der Propstei Salzwedel der Diözese Verden.40 – Spätestens mit der Reformation kam Lemgow zur Propstei bzw. Insp. Lüchow.41 1924 KK Lüchow. 2006 KK Lüchow-Dannenberg.42
Patronat
Der Landesherr (erstmals belegt 142643, bis 1871).
Kirchenbau
Rechteckiger, fünfachsiger Saalbau mit leicht eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor, Chor erbaut um 1300, Schiff 1776.44 Über dem Schiff Mansarddach mit je drei Dachgauben; über dem Chor Satteldach mit Walm nach Osten. Chor überwiegend Feldsteinmauerwerk, Schiff Backsteinmauerwerk mit Feldsteinsockel; Strebepfeiler am Chor. Am Schiff an jeder Seite vier große, segmentbogige Sprossenfenster, in der Mittelachse jeweils Segmentbogenportal mit Kreisfenster darüber; am Chor fünf segmentbogige Sprossenfenster mit Backsteinrahmung. Im Innern flache Decke, u-förmige Emporenanlage, an den Längsseiten zweistöckig; spitzbogiger Durchgang zwischen Schiff und Turmhalle; gemalte Weihekreuze an den Chorwänden; im Chor Konsolenstein mit Kopfrelief. 1770–74 weitgehender Neubau des Schiffs auf den mittelalterlichen Grundmauern (Entwurf: Landbaumeister Otto Heinrich von Bonn, Hannover); Chorgewölbe abgebrochen, zweistöckige Emporenanlage erbaut.45 1956–59 Instandsetzung. 1997/98 Kirchendach erneuert.
Turm
Querrechteckiger Westturm mit querstehendem Satteldach, erbaut vielleicht um 1400.46 In den Giebeln je drei gestaffelte Spitzbogenblenden mit heller Füllung. Backsteinmauerwerk, Feldsteinsockel. Im Glockengeschoss an den Längsseiten je zwei Rundbogennischen mit gekuppelten, spitzbogigen Schallöffnungen mit Teilungssäulchen (Biforien), an den Querseiten je eine; darunter Spitzbogenfries nach Norden, Osten und Süden. Spitzbogenportal nach Westen. Turmhalle mit Tonnengewölbe. 1801 Instandsetzung. 1997/98 Turmdach erneuert.
Vorgängerbau
Feldsteinbau, errichtet im späten 13. Jh. oder früher (unsicheres Dendrodatum zweier Sturzhölzer in der Westwand des Schiffs: 1285).47 1770 abgetragen und durch heutiges Schiff ersetzt; Reste in Westwand des Schiffs erhalten.
Ausstattung
Hölzerne Kanzelaltarwand (um 1770), Kanzelkorb mit Schalldeckel flankiert von Pfeilern mit vorgelegten Pilastern, geschwungener Giebel bekrönt mit Kruzifix; kastenförmiger Holzaltar; seitlich des Altars Scherwände mit Türen; 1956 Altarschranken entfernt. – Vierseitige, geschwungene Taufe (1775), Ecken des Beckens abgeschrägt, an den Wandungen Medaillons, an den abgeschrägten Ecken Flachreliefs; bis 1956 Teil der Altarschranken.48 – Ehemalige Ausstattung: Taufengel, um 1770/71 „bey dem Bauen zerbrochen“.49 – Drei geschnitzte Heiligenfiguren (15. Jh.), Holz, farbig gefasst, u. a. Johannes der Täufer; 1997 gestohlen.
Orgel
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) Orgel zerstört (nach CB von 1734).50 1856 Orgelneubau, ausgeführt von Eduard Meyer (Hannover), 17 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen. 1911/12 Änderung der Disposition. Zinnerne Prospektpfeifen im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1917), durch Zinkpfeifen ersetzt. 1986 Restaurierung und Wiederherstellung der Originaldisposition, Alfred Führer (Wilhelmshaven). 2015 Instandsetzung, Martin ter Haseborg (Uplengen); 17 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen. Denkmalorgel.
Geläut
Drei LG, I: c’ (Bronze, Gj. 2004, Glockengießerei Bachert, Karlsruhe); II: d’ (Bronze, Gj. 1964, Firma Rincker, Sinn), Inschrift: „O Land, Land, höre des Herrn Wort“; III: f’ (Bronze, Gj. 1924, Firma Radler, Sinn). – Früherer Bestand: Eine LG, es’’ (Bronze, Gj. 1466), Inschrift: „anno dvm[ini] m cccc lxvi o rex glorie criste veni cvm pace“ (Im Jahr des Herrn 1466. O König der Ehre, Christus, komm mit Frieden); Glocke befindet sich seit 1920 in Schletau.51 1734 eine kleine und eine große Glocke vorhanden.52 Große Glocke (Bronze, Gj. 1714) im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Zwei neue Glocken angeschafft (Bronze, Gj. 1924, Firma Radler, Hildesheim), größere im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, kleinere jetzige LG III.53
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Kapellenbau – Predöhl. Kapelle St. Nikolai
Wohl Ende des 17. Jh. abgetragen.54
Geläut
Eine LG, h’’ (Bronze, Gj. 1486), Inschrift: „help god unde maria un[de] de hilghe apostel svnte iacop m cccc l xxx vi“; in einem Glockenträger bei der ehemaligen Kapelle.55
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Weitere Kapellen in Bockleben, Prezier, Schmarsau, Schweskau, Simander und Volzendorf; Glockenträger in Puttball, Schletau, Trabuhn und Witzeetze.
Weitere kirchliche Gebäude
Pfarrhaus in Schweskau (Bj. 1972). – Gemeindehaus in Schweskau (Bj. 1987). – Altes Pfarrhaus in Predöhl (Bj. 1722, verkauft 1972).
Friedhof
Kirchlicher Friedhof bei der Hohen Kirche, FKap (Bj. 1968). Kirchlicher Friedhof östlich von Bockleben, angelegt 1947, FKap (Bj. 1969).
Liste der Pastoren (bis 1940)
1534, 1543 Johann Fabri. – Nach 1543 Johannes Fricke. – 15.. Johannes Windelmann. – 1568 Stephanus Becker. – 1574 Dionysius Winter. – 1594 Johannes Blanke. – 1…–1634 Martinus Leidenfrost. – 1634–1647 Augustus Krüger. – 1647–1667 Andreas Schele. – 1667–1674 Joachim Heinrich Hasselmann. – 1674–1688 (?) Nicolaus Rodewald. – 1688–1717 Julius Johann Wildes. – 1718–1737 Paul Heinrich Schütze. – 1737–1745 Johann Ernst Rentorf. – 1745–1747 Gustav Leopold (Conrad?) Hornbostel. – 1747–1766 Gustav Christian Francke. – 1767–1790 Johann Christian Holtensen. – 1785–1792 Franz Peter Becker. – 1793–1809 Johann Friedrich Steinhöfel. – 1809–1815 Ernst Christian Culemann. – 1815–1839 Johann Friedrich August Wahrenburg. – 1841–1871 Adolf Friedrich Langelotz. – 1864–1866 Otto Ferdinand Kolbe. – 1866–1871 Johann Heinrich Brauns. – 1871–1876 Hermann Friedrich Wilhelm Ludwig Stisser. – 1877–1905 Albert Heinrich Soltmann. – 1906–1927 Otto Heinrich Adolf Peters. – 1927–1936 Georg Karl Heinrich Brammer. – 1937–1953 Wilhelm Gustav Hans Ludewig.
Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 280
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
A 1 Nr. 9186–9214 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 6744–6754 (Pfarrbestallungsakten); A 9 Nr. 1845, 1846
, 1847
(Visitationen); D 79 (EphA Lüchow); S 01 H III Nr. 617a (Kirchenkampfdokumentation); S 09 rep Nr. 585, 1600; S 11a Nr. 8005 (Findbuch PfA).
Kirchenbücher
Taufen: ab 1667
Trauungen: ab 1667
Begräbnisse: ab 1667
Kommunikanten: ab 1855 (Lücken: 1878–1944)
Konfirmationen: ab 1786
Literatur & Links
A: Gemeindebuch KK Lüchow, S. 27–29; Aye/Kronenberg, Taufbecken, S. 183–184, Nr. 239; Behn, Wendland, S. 124–125; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1099; Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon II, S. 45; Kelletat, Kirchen und Kapellen, S. 24–25; Manecke, Beschreibungen II, S. 113–114; Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 227; Sänger, Denkmaltopographie Lkr. Lüchow-Dannenberg, S. 137; Schmitz, Siedlungsnamen, S. 145–146 (Predöhl); Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 75, 89; Wübbenhorst, Datierung, S. 101–102.
B: Ernst-Günther Behn: Die Hohe Kirche im Lemgow, Hannoversches Wendland – ein historischer und architektonischer Streifzug, 2012 [Typoskript, vorhanden in: LkAH, S 09 rep Nr. 585]; Axel Fischer: Orgel-Jubiläum 2006: 150 Jahre Meyer-Orgel in der Hohen Kirche, 2006 [veränderter Sonderdruck aus dem Gemeindebrief, 4 S.]; Hasso von Poser und Gross-Naedlitz: Die Hohe Kirche – Versuch einer Einordnung, in: Hannoversches Wendland 9 (1983), S. 115–126.
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche und Ausstattung; Denkmalatlas Niedersachsen: Kirche, Kirchenanlage; Nomine (Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa): Orgel.
Website der Kirchengemeinde (18.02.2024)
Fußnoten
- Poser und Gross-Naedlitz, S. 119.
- Brosius, Regesten, Nr. 77. Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon II, S. 45.
- Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon I, S. 209 f.
- Manecke, Beschreibungen II, S. 113 f. und S. 171.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1962.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1969.
- Wübbenhorst, Datierung, S. 102.
- RG Online, RG IV 00914, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/914, 30.07.2024: „Bernardus Boleman (Buleman) presb. Verden.: de conf. par. eccl. in Lenegowe Verden. dioc. acc. ad pres. Wilhelmi ducis Luneburgen. vac. p. res. Johannis de Lenegowe, n. o. vicar. in capella b. Marie v. in Luchow d. dioc. 2 mai. 1426“ und „restit. bulle sup. par. eccl. in Lenegowe Verden. dioc. 2 apr. 1427“.
- Brosius, Regesten, Nr. 311 und Nr. 320.
- Poser und Gross-Naedlitz, S. 124.
- UB Verden IV,1, Nr. 189; Hennecke, Patronate, S. 146.
- Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 484 und 492 ff.; vgl. auch Butt, Kirchenregiment, S. 39 ff. und S. 55 ff.
- Salfeld, Pfründenregister, S. 89.
- Kayser, Kirchenvisitation, S. 534.
- Lange, General-Kirchenvisitation, S. 80.
- Zit. bei Poser und Gross-Naedlitz, S. 119 f.
- Poser und Gross-Naedlitz, S. 121.
- Behn, S. 4.
- Vgl. dazu Poser und Gross-Naedlitz, S. 122.
- Fischer, [S. 1]; Poser und Gross-Naedlitz, S. 121.
- Ahlers, Pfarrbuch 1909, S. 215; Ahlers, Pfarrbuch 1930, S. 274.
- LkAH, S 1 H III Nr. 617, Bl. 18. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
- LkAH, S 1 H III Nr. 617a, Bl. 2.
- Dies und das folgende Zitat: LkAH, S 1 H III Nr. 617, Bl. 18.
- LkAH, S 1 H III Nr. 617, Bl. 18; LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1948.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitationen 1948 und 1955.
- KABl. 1968, S. 5 f.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1969.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1969.
- KABl. 1973, S. 7.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1969.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1969.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1984.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1976.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1991; LkAH, L 5e, unverz., Prezelle, Visitation 1989; LkAH, L 5e, unverz., Lanze, Visitation 1989; LkAH, L 5e, unverz., Woltersdorf, Visitation 1990. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
- LkAH, L 5e, unverz., Prezelle, Visitation 1978 (Bescheid des LSup., 22.01.1987). Vgl. auch LkAH, L 5e, unverz., Prezelle, Visitation 1989.
- LkAH, L 5e, unverz., Predöhl (Lemgow), Visitation 1984.
- KABl. 2007, S. 158.
- KABl. 2016, S. 140 ff.
- UB Verden IV,1, Nr. 189; Hennecke, Patronate, S. 146.
- Michael, Kirchengeschichte, S. 212.
- KABl. 2006, S. 21 f.
- RG Online, RG IV 00914, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/914, 30.07.2024.
- Wübbenhorst, Datierung, S. 101.
- Behn, S. 4; Denkmalatlas Niedersachsen; Poser und Gross-Naedlitz, S. 122 (nach CB 1782 wurde das Schiff 1770/71 errichtet). Wübbenhorst, Datierung, S. 101 gibt 1776 an, Denkmalatlas Niedersachsen.
- Vgl. auch Wübbenhorst, Datierung, S. 102: „stilistisch ließ er [der Turm] sich auch noch früher einordnen“.
- Wübbenhorst, Datierung, S. 101 f.
- Behn, S. 6.
- Poser und Gross-Naedlitz, S. 126.
- Poser und Gross-Naedlitz, S. 121.
- Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 75; Poser und Gross-Naedlitz, S. 124.
- Poser und Gross-Naedlitz, S. 121.
- Gemeindebuch KK Lüchow, S. 28.
- Manecke, Beschreibungen II, S. 113.
- Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 89.