Sprengel Ostfriesland-Ems, KK Harlingerland | Patrozinium: Nikolaus | KO: Ostfriesische KO von 1716

Orts- und Kirchengeschichte
Wittmund, Kirche, evangelisch-lutherisch, Außenansicht

Kirche, Blick von Südwesten, 2017, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Urkundlich ist Wittmund möglicherweise erstmals im Verzeichnis der Schenkungen (Traditionen) an das Kloster Fulda erwähnt, die etwa auf das 9. Jh. datiert werden: Burgolf de Fresia überließ dem Kloster Güter in Widimuntheim (Witmuntheim, Witemuntheim), Brunihilt stiftete Besitz in Witmuntheim und Ratolt de Fresia schenkte dem Kloster Güter in pago Tyesle in […] Witmuntheim; die Identifizierung mit Wittmund ist jedoch nicht gänzlich sicher.1 Wittmund zählte zur ostfriesischen Landesgemeinde Harlingerland, die urkundlich erstmals im 13. Jh. belegt ist (1237: terram Herlingi, 1289: universitas terre Herlingie).2 Im Gebiet Wittmund konnte sich wohl in der zweiten Hälfte des 14. Jh. die vermutlich aus Östringen stammende ostfriesische Häuptlingsfamilie Kankena etablieren.3 Sie verlor ihre Besitzungen Ende des 14. Jh. für gut zwei Jahrzehnte an die Familie tom Brok, 1442 unterstellten sich die Kankena dem Gf. von Oldenburg.4 Sie verloren ihre heerlicheit to Witmunde (1497/98)5 1454 an Sibo Attena († 1473), der sich ab 1455 als Häuptling zu Dornum, Esens, Stedesdorf und Wittmund bezeichnete.6 Hauptort des Harlingerlandes, zu dem Wittmund „seit 1461 unangefochten“ gehörte7, war Esens; aus den Herrlichkeiten Esens und Stedesdorf ging das Amt Esens hervor, aus der Herrlichkeit Wittmund das gleichnamige Amt.8 Nach der Geldrischen Fehde mussten die Gf. von Ostfriesland die Herrlichkeit Wittmund, die sie seit 1530 kontrollierten, im Jahr 1534 wieder abgeben und gleichzeitig die Unabhängigkeit des Harlingerlandes akzeptieren, das Balthasar Attena († 1540) nun als Lehen der Hzg. von Geldern besaß. Nach seinem Tod 1540 erbten die Gf. von Rietberg das Territorium, nun als Lehen der Stadt Bremen (ab 1547 war Ks. Karl V. als Hzg. von Geldern Lehnsherr).9 Agnes von Bentheim, Gfn. von Rietberg († 1589) soll Wittmund 1567 Stadtrechte verliehen haben, die der Ort jedoch bald wieder verlor.10 Nach der Heirat von Walburgis von Rietberg († 1586) und Gf. Enno III. († 1625) im Jahr 1581 regierten ab 1582 die ostfriesischen Grafen das Harlingerland. Mit dem Berumer Vergleich im Jahr 1600 kam das Gebiet endgültig an die Gft. Ostfriesland; die ostfriesischen Grafen führten seither auch die Titel „Herr von Esens, Stedesdorf und Wittmund“. Wittmund blieb Sitz des gleichnamigen Amtes. Der Übergang unter preußische Herrschaft im Jahr 1744 ließ die Ämterstruktur in Ostfriesland unverändert. In den ersten beiden Jahrzehnten des 19. Jh. erlebte Ostfriesland mehrere Herrschaftswechsel: Ab 1807 zählte Wittmund zum Kgr. Holland, ab 1810 zum Kaiserreich Frankreich (Département Ems-Oriental, Arrondissement Jever, Kanton Wittmund), ab 1813 wieder zum Kgr. Preußen und ab 1815 zum Kgr. Hannover. Nach der Annexion des Kgr. Hannover fiel Wittmund 1866 erneut an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 ist Wittmund Sitz des gleichnamigen Landkreises. 1929 erhielt Wittmund erneut Stadtrechte. 1972 wurden Ardorf, Asel, Blersum, Burhafe, Buttforde, Eggelingen, Harlesiel (Berdum, Carolinensiel und Funnix), Hovel, Leerhafe, Uttel und Willen eingemeindet. Seit 1883 besitzt Wittmund einen Bahnhof (Strecke Norden–Sande). Zur Sozialstruktur Wittmunds schrieb der Ortsgeistliche 1957: „Die Gemeinde setzt sich zusammen aus Gewerbetreibenden, Handwerkern, Landwirten, Beamten und Arbeitern“.11 Um 1970 gehörten etwa 400 Soldatenfamilien zur Kirchengemeinde (Richthofengeschwader 71, Fliegerhorst Wittmundhafen).12 Im Jahr 1823 lebten gut 1.695 Menschen in Wittmund, 1905 rund 2.115, 1939 etwa 2.810, 1945 insgesamt 3.460 und 2023 knapp 8.010 (mit Eingemeindungen: fast 21.070).

Kirche, Ansicht von Südosten, um 1929

Kirche, Ansicht von Südosten, um 1929

Bei archäologischen Untersuchungen im Innenraum der heutigen Wittmunder Kirche konnte 1977 die Existenz eines hölzernen Vorgängerbaus nachgewiesen werden, der vielleicht aus dem 10. oder 11. Jh. stammt.13 Nach chronikalischen Berichten wurde die Kirche Wittmunds in der zweiten Hälfte des 12. Jh. in einer Fehde zwischen Östringen und Rüstringen zerstört (wohl 1174).14 Der vielleicht im 12. Jh. errichtete neue Kirchenbau bestand aus Tuffsteinmauerwerk.15 In unmittelbarer Nähe der Kirche befanden sich Steinhäuser der 1377 erwähnten Wittmunder Burg; Kirche und Burggebäude waren von einer gemeinsamen Mauer umgeben.16 Aus dem Jahr 1442 ist mit Alvericus to Witmunde […] kerkhere erstmals der Name eines örtlichen Geistliche überliefert.17 Zwischen 1476 und 1511 ist Lubertus Werneri kerckher (1491) in Wittmund nachgewiesen.18 Eine Chronik aus der ersten Hälfte des 16. Jh. lässt vermuten, dass in Wittmund auch ein Kloster existierte: Im Bericht über ein Unwetter 1537 sind Closterkercken, Nonnen Coor und Monniken-Coor erwähnt. Urkundliche Belege finden sich jedoch nicht.19
Die Pfarrer der Dörfer Burhafe, Dunum und Ardorf sollen um 1525 die ersten luth. Predigten im Harlingerland gehalten haben.20 In der Herrlichkeit Wittmund unterstützte der ostfriesische Gf. Enno II. († 1540) zwischen 1530 und 1534 die Ausbreitung der luth. Lehre. Der geldrische Statthalter Bernhard von Hackfort hingegen, der von 1532 bis 1538 in Esens aktiv war, bemühte sich um eine Rekatholisierung des Territoriums. Häuptling Balthasar Attena († 1540) wechselte ebenfalls zum luth. Bekenntnis und setzte 1538 Magister Johann Fischbeck als Sup. des Harlingerlandes ein. In einem Religionsgespräch überzeugte Sup. Fischbeck den Wittmunder P. Johann Plücker (amt. nach 1511–1540) von der ev. Lehre; Plücker war zunächst „ein heftiger Gegner der Reformation“ gewesen.21 Gemeinsam visitierten Sup. Fischbeck und P. Plücker die Gemeinden des Harlingerlandes. Im Gegensatz zur Gft. Ostfriesland, wo sich ein Nebeneinander ref. und luth. Kirchspiele herausgebildet hatte, war die Reformation im Harlingerland allein luth. ausgerichtet. Die Patronate über die Pfarrstellen fielen dem Landesherrn zu; auch dies ein Gegensatz zur Gft. Ostfriesland, in der sich das Interessentenwahlrecht durchgesetzt hatte. Eine KO erhielt das Harlingerland erstmals 1573/74 von Gf. Erich von Hoya († 1575), der das Territorium seit seiner Heirat mit Armgard von Rietberg († 1584) im Jahr 1571 regierte. Der Pfarrer von Wittmund fungierte mittlerweile als Sup. der Gemeinden in der Herrlichkeit bzw. im Amt Wittmund. 1631 erarbeitete GSup. Michael Walther († 1662) eine neue KO für die luth. Gemeinden in der Gft. Ostfriesland, zu der das Harlingerland seit 1600 gehörte. Die 1716 veröffentlichte zweite Auflage dieser KO ist bis heute gültig.22

Kirche, Ansicht von Südosten, Teilansicht, Grafik

Kirche, Ansicht von Südosten, Teilansicht, Grafik

Die Wittmunder Kirche soll 1540 zerstört worden sein, als Bremen und das Jeverland Wittmund belagerten.23 Im gleichen Jahr starb P. Plücker, der letzte kath. und zugleich erste ev. Prediger Wittmunds. Das Pfarramt übernahm P. Henricus Falkenryk (amt. 1540–1572), zuvor Erzieher des Gf. Johann II. von Rietberg († 1562). Während seiner Amtszeit ließ die Gemeinde die Kirche neu errichten, wie Balthasar Arend in seiner um 1680 niedergeschriebenen „General-Beschreibung des Harlingerlandes“ berichtet; Arend überliefert auch das Patrozinium St. Nicolai.24 Mit Kaplan Hermen ist 1547 erstmals ein zweiter Prediger in Wittmund belegt; ein Aufrücken aus der zweiten in die erste Pfarrstelle allerdings, wie es bei anderen mehrstelligen Pfarrämtern öfter zu beobachten ist, gab es in Wittmund bei 17 Berufungen zwischen 1572 und 1937 nur fünf Mal.25
Im Jahr 1616 wurde ein Armenhaus in Wittmund erbaut, in dem um 1680 etwa 30 Arme untergebracht hatten. Der erste Wittmunder Pastor beaufsichtigte die Einrichtung zusammen mit dem Auricher GSup. und zwei Armenvorstehern.26 Gut ein Jahrhundert nach dem Neubau der Wittmunder Kirche wurde sie während der Amtszeit von P. Johann Wolken (amt. 1650–1678) „inwendig sehr schön ausgezieret“.27 Die seitlichen Kniebänke am Altar und die Kanzel haben sich aus dieser Zeit erhalten. Älter sind die mittlere Glocke (1578) und die Uhrschlagglocke (1562).
In der ersten Hälfte des 17. Jh. lassen sich in Wittmund erstmals jüd. Einwohner nachweisen.28 Um 1634 wurde in Wittmund Jekuthiel ben Isaac Blitz († 1684) geboren, der das Alte Testament wohl erstmals vollständig ins Jiddische übersetzte.29 1744 zählte die jüd. Gemeinde Wittmunds 65 Personen, zum Gottesdienst versammelte sie sich in einem Wohnhaus. Im Februar 1816 weihte die Gemeinde an der Kirchstraße eine Synagoge ein.
Wegen Baufälligkeit ihres Gotteshauses plante die ev. Gemeinde Wittmunds bereits in den 1740er Jahren, eine neue Kirche zu erbauen. Mit landesherrlicher Genehmigung veranstaltete sie eine Lotterie, um den Neubau zu finanzieren. Es gelang allerdings nicht, die geplanten 10.000 Lose zu verkaufen und die nötigen Mittel kamen nicht zusammen. Die Gemeinde gab das Vorhaben zunächst wieder auf.30 Die Neubauarbeiten begannen schließlich 1775 und am ersten Advent 1776 konnte die Gemeinde ihre neue Kirche einweihen. Zur Deckung der Baukosten hatte die Gemeinde eine Anleihe aufgenommen.31 Seit 1766 waren die Inhaber der ersten Pfarrstelle gleichzeitig Inspektor bzw. Sup. der 8. luth. Insp. in Ostfriesland, die die Gemeinden des Amtes Wittmund umfasste.

Kirche, Ansicht von Südosten

Kirche, Ansicht von Südosten

Bis zum Beginn des 20. Jh. wechselten sich die beiden Wittmunder Pastoren bei den Amtshandlungen wochenweise ab. Im Jahr 1902 wurde Wittmund in einen westlichen Pfarrbezirk (erste Pfarrstelle) und einen östlichen (zweite Pfarrstelle) eingeteilt (Willen gehörte zum westlichen, Uttel zum östlichen).32 Seit 1915 war die zweite Pfarrstelle der Gemeinde vakant. In einem Privathaus fand 1910 zum ersten Mal seit der Reformation wieder ein kath. Gottesdienst in Wittmund statt.33 1916 entstand ein kleiner Kapellenbau. Zuständig für die kleine kath. Gemeinde Wittmunds war der kath. Priester aus Neustadtgödens. Die Zahl der jüd. Gemeindeglieder, die 1829 bei gut 110 gelegen hatte, war bis 1930 auf 45 gesunken. Bis 1938 emigrierte etwa die Hälfte. Im gleichen Jahr verkaufte die Gemeinde die Synagoge, die der neue Eigentümer kurze Zeit später abreißen ließ. Die letzten jüd. Einwohnerinnen und Einwohner Wittmunds mussten ihre Heimatstadt 1940 verlassen; 14 von ihnen wurden in der Shoah ermordet.
Während der NS-Zeit hatten nacheinander P. Christian Bernhard Köppen (amt. 1913/15–1934), P. Johann Eduard Kramer (amt. 1934–1936) und P. Karl Schaaf (amt. 1937–1965) die Pfarrstelle Wittmund inne; P. coll. Konrad Wittekind Garbe (amt. 1936–1937) versah kurzzeitig die vakante zweite Pfarrstelle. Nach den Angaben, die P. Schaaf rückblickend im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ machte, gehörten kirchenpolitisch alle vier der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft an.34 Das Verhältnis zwischen NSDAP und Kirche sei in Wittmund „von Anfang an ein Gespanntes“ gewesen, da die NSDAP-Ortsgruppe mit „kirchenentfremdeten Mitgliedern besetzt war“. Der 1933 neu gewählte KV sei „für kirchl[iche] Arbeit untragbar“ gewesen.35 In Wittmund gründete sich eine Ortsgruppe der DC, die etwa 50 bis 60 Mitglieder hatte; zu Gottesfeiern versammelten sie sich zunächst in einer Schule, von 1941 bis 1944 vierteljährlich in der Kirche, „bei einer äusserst geringen Beteiligung“.36 Rund 1.200 Gemeindeglieder seien der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft beigetreten (1937: 882).37 Insgesamt 189 der 3.850 Gemeindeglieder (1939) traten zwischen 1933 und 1945 aus der Kirche aus.38 Während der Kriegsjahre übernahm die Pfarrfrau „Haus- und Krankenbesuche, sowie Frauen- und Jungmädchenarbeit“ und erteilte zudem kirchlichen Ersatzunterricht für den abgeschafften schulischen Religionsunterricht.
Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter war die Zahl der Gemeindeglieder 1948 auf rund 6.075 gestiegen.39 Die kleine kath. Gemeinde wuchs gleichzeitig von rund 60 auf über 1.000 Gemeindeglieder (1957: 500). Am 13. November 1955 weihte der Osnabrücker Weihbischof Johannes von Rudloff († 1978) die neu erbaute kath. St.-Bonifatius-Kirche ein.40 Die kath. Gemeinde erhielt einen eigenen Geistlichen, blieb jedoch weiterhin eine Filiale von Neustadtgödens. Seit 1981 ist Wittmund eigenständige Pfarrei und seit 2007 Teil der kath. Pfarreiengemeinschaft NeuAuWieWitt. Von 1972 bis 2018 besaß Wittmund auch eine neuapostolische Kirche.

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, November 1956

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, November 1956

In der Nachkriegszeit eröffnete die ev. KG Wittmund einen ev. Kindergarten (Goethestraße).41 Nach der Visitation der Gemeinde im Jahr 1957 schrieb der Auricher LSup. Richard Siefken (amt. 1954–1966), dass „doch ein ziemlicher Kreis vorhanden ist, der sich zum gottesdienstlichen Leben hält“. Aus diesem Kreis seien viele zur Mitarbeit bereit: „Männerkreis, Frauenkreis und Jugendkreise sind ein gutes Zeichen dafür.“42 Da die zweite Pfarrstelle weiterhin vakant war, übernahm der Pastor der KG Eggelingen seit 1952 einen Teil der pfarramtlichen Aufgaben in Wittmund.43 In der Bremerstraße richtete die Gemeinde 1963 einen zweiten Kindergarten ein (1993 Neubau im Blumenweg, „Kindertagesstätte St. Nicolai“). In Trägerschaft eines Vereins entstand 1968 überdies ein ev. Altenheim in Wittmund (1995: Ev. Seniorenzentrum Wittmund GmbH, 1999 insolvent). Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche baute die KG Wittmund Kontakte zur Kirchgemeinde Stollberg im Erzgebirge auf.44
Mit P. Weert Hüttmann (amt. 1965–1976) erhielt die Gemeinde nach 50 Jahren wieder einen zweiten Geistlichen. Die Zahl der Gemeindeglieder lag 1967 bei 7.200 und zum 1. Januar 1970 richtete das LKA Hannover eine dritte Pfarrstelle ein, die als erster P. coll Dirk Steffens (amt. 1970–1975) übernahm.45 Ein wiederkehrendes Thema in den Visitationsberichten des 20. Jh. ist die „Unkirchlichkeit des Harlingerlandes“, die in erster Linie an einem im Vergleich zu anderen Regionen der Landeskirche geringeren Gottesdienstbesuch festgemacht wurde.46 Der KV der KG Wittmund merkte 1978 an: „Vielleicht muß hier von der ‚Anderskirchlichkeit‘ geredet werden. Denn – wie ärgerlich im Einzelnen Kirche als Organisation und Geldeinzieher auch sein mag – als Ort der Verkündigung, als Erzieher der Jugend, und bei den Kasualien erfreut sie sich großer Wertschätzung.“47

Wittmund, Kirche, evangelisch-lutherisch, Portal

Inschriftenstein, 2017, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Seit 1978 ist die KG Wittmund pfarramtlich mit der KG Eggelingen verbunden; die dritte Pfarrstelle erhielt ihren Sitz in Eggelingen.48 Die Jugendarbeit in der Gemeinde Wittmund übernahm in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre weitgehend der CVJM.49 Nach der Visitation 1990 resümierte der Sup des KK Harlingerland: „Eine erfreulich große Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trägt und gestaltet das Gemeindeleben mit.“50 Seit Anfang der 1990er Jahre betreibt die KG einen Eine-Welt-Laden. Um 2014 ging die Trägerschaft für die beiden Kindergärten der Gemeinde über auf den 2009 gegründeten Ev.-luth. Kirchenkreisverbandes Ostfriesland-Nord.51

Pfarrstellen

I: vorref., 1766 bis 1974 verbunden mit Superintendentur. – II: vorref.? – III: 1970.52

Umfang

Wittmund sowie Algershausen, Angelsburg, Grashausen, Hattersum, Lehmkuhle, Mosenwarfen, Nenndorf, Poggenkrug, Updorf, Uttel, Willen

Aufsichtsbezirk
Kirche, Blick zum Altar, um 1948

Kirche, Blick zum Altar, um 1948

Archidiakonat des Bremer Domscholasters (sedes Wittmund) in der Diözese Bremen.53 – Seit 1538 unterstand Wittmund dem Sup. des Harlingerlandes, seit der zweiten Hälfte des 16. Jh. war Wittmund Sitz einer Suptur. für das Amt Wittmund. Von 1631 bis 1643 unterstand Wittmund dem luth. Coetus in Esens und ab 1643 unmittelbar dem luth. Konsistorium Aurich. Mit Erlass der neuen Inspektionsordnung 1766 kam Wittmund zur 8. luth. Insp. in Ostfriesland (zwischen 1804 und 1818 geändert zu 9. luth. Insp., 1859/60 wieder 8. Insp.) und wurde gleichzeitig Sitz des Inspektors (1806: Sup.).54 Ab 1924 KK Wittmund. Der KK Wittmund wurde zum 1. Juli 1965 mit dem KK Reepsholt zum neuen KK Wittmund vereinigt.55 Der KK Wittmund schloss sich zum 1. Januar 1974 mit dem KK Esens zum neuen KK Harlingerland zusammen, Sitz der Suptur. ist in Esens.56 – Zum Sendbezirk der Kirche in Wittmund zählten 1420 die Kirchen Middels, Blersum, Funnix, Berdum, Eggelingen, Asel, Isebenysze und Berum.57 – Die 1766 eingerichtete Insp. für das Amt Wittmund (8., später 9. luth. Insp.) umfasste die KG Asel, Berdum, Blersum, Burhafe, Buttforde, Eggelingen, Funnix und Wittmund.58 1776 kam die neu gegründete Parochie Carolinensiel hinzu und zwischen 1821 und 1836 wechselten auch Ardorf und Leerhafe zur nunmehr 9. luth. Insp. Von ihrer Gründung 1886 bis zum Jahr 1915 war die KG Wilhelmshaven Teil der 9. Insp. Seit 1946 verwaltete der Sup. des KK Wittmund auch den KK Reepsholt. Durch die Fusion mit dem KK Reepsholt entstand zum 1. Januar 1965 der neue KK Wittmund der folgende Gemeinden umfasste: Ardorf, Asel, Berdum, Blersum, Burhafe, Buttforde, Carolinensiel, Eggelingen, Etzel, Funnix, Horsten, Leerhafe, Marcardsmoor, Marx, Neustadtgödens (1970: Gödens), Reepsholt, Wiesmoor und Wittmund. Zum 1. Januar 1974 wurde der KK Wittmund aufgehoben.

Patronat

Um 1420 möglicherweise der Bremer Domscholaster.59 Seit der Reformation der Landesherr (bis 1871).60

Kirchenbau
Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, November 1956

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, November 1956

Barocker Saalbau mit Mittelrisaliten an den Längsseiten, erbaut 1775/76. Satteldach, nach Osten abgewalmt; Querdächer über den Risaliten. Backsteinmauerwerk. An den Längsseiten je sechs große, korbbogige Sprossenfenster, an der Ostseite zwei. Südlicher Mittelrisalit mit flachbogigem Hauptportal mit Sandsteineinfassung (Pilaster, Sprenggiebel) und Inschriftenmedaillon: „Herr Dein Wort ist die Wahrheit. Lass es sevn ein levchte vnsern Fvssen. 1775“, darüber korbbogiges Sprossenfenster, im Giebeldreieck Kreisfenster, rechts des Portals Höhenfestpunkt der königlich-preußischen Landesaufnahme (1893); nördlicher Mittelrisalit mit schlichtem Nebenportal, darüber korbbogiges Sprossenfenster, im Giebeldreieck Kreisfenster. Im Innern hölzernes Tonnengewölbe, u-förmige Emporenanlage. 1956 Innenrenovierung (u. a. hölzerne Altarrückwand durch massive ersetzt). 1977 Renovierung, u. a. Fenster erneuert, Dach erneuert. 2000 Mauerwerkssanierung. 2012 Innen- und Außensanierung.

Fenster

Im Altarraum zwei figürliche Buntglasfenster (1936, Otto Holtkamp, Wittmund), Johannes mit Inschrift: „Gott ist Liebe“ und Petrus mit Inschrift: „Auf diesen Felsen bau ich meine Gemeinde“.

Turm

Vierseitiger Westturm mit vierseitiger, geschwungener Haube, offener Laterne und vierseitiger Spitze, bekrönt mit Kugel und Schwan. Unterhalb der Laterne vier Uhrerker. Backsteinmauerwerk. Im Glockengeschoss je ein großes, korbbogiges Schallfenster nach Norden und Süden, ein kleineres nach Westen; nach Norden und Westen je ein kleines Sprossenfenster, nach Süden korbbogige Eingang. 1795–1800 Turmspitze umgebaut. 1886 Turmrenovierung. 1986 Turmsanierung.

Vorgängerbauten

Holzkirche, erbaut vielleicht im 10./11. Jh., etwa 7,5 Meter breit, 1977 archäologische nachgewiesen.61 Kirche wohl um 1174 zerstört.62 Tuffsteinkirche, erbaut vielleicht im 12. Jh., etwas nördlich versetzt vom hölzernen Vorgängerbau, archäologisch nachgewiesen 1977.63 Um 1540 Kirche zerstört oder beschädigt.64 Nach 1540 Neubau errichtet, Backsteinmauerwerk. Wegen Baufälligkeit seit den 1740er Jahren Neubaupläne.65

Wittmund, Kirche, evangelisch-lutherisch, Portal

Portal, 2017, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Ausstattung

Kanzelaltar, zusammengesetzt aus verschiedenen Teilen: Hölzerne Rückwand 1973 aus Heisede angekauft, Kanzelkorb mit Schalldeckel (1667, Hinrich Julfs, Wittmund), kastenförmiger Altar und seitliche Kniebänke (1653); vor den Ecken des polygonalen Kanzelkorbs gedrehte Säulchen, unten Inschrift: „Rufe getrost schone nicht erhebe deine Stimme wie ein [Posaune]“, an der Brüstung Inschrift: „Anno 1667 hat M. Haio Lvbbertvs Fvlfes zv Gottes Ehren und Zirat […]“, am Schalldeckel: „Godt allein die Ehre M Haio Lvbbertvs Fvlfes dessen lichtext wahr. Ps. 37 Befehl dem Herren deine Wege vndt hoffe avd ihn er wird’s wol machen“; Inschriften an den Kniebänken: „Iohan Evers. Iohan 6 v. 35. Ich bin das Brodt des Lebens wer zv mir kommet den wirt nicht hvngern“ und „Heilewich Evers. Iohan. 7 v. 37. Wen da durstet der komme zv mir vnd trinke. 1653“; Kanzel war bis 1973 an einer massiven Wand angebracht. – Hölzerner Taufständer (um 1777), vierseitig, in Form einer bauchigen, geschwungenen Pyramide, Inschrift: „Josima Maria Hoppen geboh. 1760 August 28 gestorben Juny 22 1777“. – Gemälde „Beweinung des Gekreuzigten“ (20. Jh., Kopie, Harry George Statkus), Heinrich Hartmann zum Gedächtnis 1933. – Zwei Gedenktafeln (1816), Öl auf Leinwand, Inschrift: „Der Menschheit u[nd] der späten Nachwelt. Dank Euch Allen, die Ihr heimkehrt in die Arme des Vaterlands, die Ihr bestandet den heiligen Kampf. Willkommen. Ihr habt errungen den Frauen die Freiheit u[nd] der Völker Glück. Heil Euch, dem Vaterlande Heil. Heil u[nd] Frieden Allen die da fielen, di da kämpften – mit Gott für König und Vaterland. Das dankbare Vaterland seinen wiedergekehrten Söhnen. Wittmund am 25ten Febr[uar] 1816“; auf der zweiten Tafel abweichend: „Das dankbare Vaterland seinen geopferten Söhnen“, darunter jeweils Medaillons mit Namen. – Fragment einer Grabplatte (?, vielleicht 16. Jh.). – Außen: Grabstein für P. Henricus Falkenryk († 1572), Inschrift: „D[omi]nus Henricus Falkenreich, Paedagogus domini Johannis generosissimi comitis et domini in Rittbergh, Pastor ecclesiae Witm[mundanae] pie in Christo hic requiescens obiit novissimo seculo an 1572 d. 21. Octobr[is]. Criminis et poenam mors Christi sustulit una sic te immortalem mortis imago“ (Herr Heinrich Falkenreich, Erzieher des Herrn Johannes, des edlen Grafen und Herrn in Rietberg, Pastor der Kirche in Wittmund, ruht hier fromm in Christus. Er starb im Jahr 1572, am 21. Oktober. Schuld und Strafe haben ein christlich Tod aufgehoben; so hat dich das Bild im Tode unsterblich gemacht).66 – Außen: Grabstein für P. Conradus Potinius († 1640).

Orgel

Orgel

Orgel

1636 Orgelreparatur belegt, Instrument stand auf einer Empore im Osten der Kirche. 1663/64 Orgel erhält neues Pedal mit drei Registern, Johannes Pauly (Oldersum). 1684/85 Orgelneubau, Arp Schnitger (Hamburg), zwei Manuale, ein selbständiges Pedal.67 1705 ein neues Register eingebaut, Johann Lübben (Jever). 1747 zwei neue Zimbelsterne, Johann Friedrich Constabel (Wittmund). 1775/76 nach Neubau der Kirche Orgelneubau, ausgeführt von Hinrich Just Müller (Wittmund), zwei Manuale, angehängtes Pedal, Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel wiederverwendet, Instrument aufgestellt auf Empore im Westen der Kirche. 1882 Umbau und Änderung der Disposition, Johann Martin Schmid (Oldenburg). 1901/02 eigenständiges Pedal mit zwei Registern und pneumatischer Traktur eingebaut, Johann Martin Schmid (Oldenburg). Zustand 1926: 19 II/P, mechanische und pneumatische Traktur. 1936 neobarocker Änderung der Disposition, Alfred Führer (Wilhelmshaven), 28 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; Prospektpfeifen aus Kupferlegierung. 1981–84 Neubau des Orgelwerks, Alfred Führer (Wilhelmshaven), weitgehende Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands unter Beibehaltung des selbständigen Pedals, 25 II/P (HW, BW), mechanische Traktur, Schleifladen; historisches Pfeifenmaterial wiederverwendet, Gehäuse von 1775/76 erhalten.

Taufständer, Foto: Ernst Witt, Hannover, November 1956

Taufständer, Foto: Ernst Witt, Hannover, November 1956

Geläut

Drei LG, I: e’ (Bronze, Gj. 1974, Firma Rincker, Sinn), Inschrift: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“; II: fis’ (Bronze, Gj. 1578, Sebald Groning, Erfurt), Inschrift: „Lavdate evm in cimbalis bene sonantibvs. Lavdate evm in cimbalis jvbilacionis. C.L.“ (Lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln, lobet ihn mit jubelnden Zimbeln! 150) und „alle dinge vergan, gottes wort bleibt ewich bestan. sebald groning von erfvrt gos mich m.d.l.xxviii“; III: gis’ (Bronze, Gj. 1974, Firma Rincker, Sinn), Inschrift: „Seid fröhlich in Hoffnung“. Eine SG, cis’’ (Bronze, Gj. wohl 1562, Johann Aleves), Inschrift: „do man leret dusent ccccc lxii jaer goet mi johan aleves, dat is waer. margrete is myn name. verbum domini manet in aeternum“ (Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit), im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen und nach Kriegsende zurück nach Wittmund. – Früherer Bestand: Eine LG (Bronze, Gj. 1671), wohl umgegossen zu einer neuen LG, Ø 140 Zentimeter (Bronze, Gj. 1819, Hero van Bergen), im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1917). Eine neue große LG, Ø 138,5 Zentimeter (Bronze, Gj. 1924, Franz Schilling und Söhne, Apolda), Inschrift: „Gegeben zur Ehre Gottes und der ganzen Kirchengemeinde Wittmund zur Mahnung“, Glocke im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1942). Eine neue LG, dis’ (Eisenhartguss, Gj. 1952, J. F. Weule, Bockenem), Inschrift: „Gott zum Ruhm und allen zur Ehr, denen verwehrt eine Wiederkehr! Den Gefallenen und Vermißten zum Gedächtnis. 1914–1918. 1939–1945“, 1974 abgenommen und verschrottet. Eine neue LG, gis’ (Eisenhartguss, Gj. 1953, J. F. Weule, Bockenem), Inschrift: „Gott ist getreu“ und „Sei getreu bis an den Tod“, 1974 abgenommen und später neben dem Turm aufgestellt.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus I, Drostenstraße (Bj. um 1880). – Pfarrhaus II, Bremerstraße (Bj. 1964). – Gemeindehaus (Bj. 1920). – Küsterhaus (Bj. um 1780). – Amtsträgerwohnhaus (Bj. 1968).

Friedhof

Ehemaliger kirchlicher Friedhof bei der Kirche. Neuer kirchlicher Friedhof an der Auricher Straße, knapp 450 Meter westsüdwestlich der Kirche, angelegt 1843, FKap (Bj. 1953), Orgelpositiv, erbaut 1955 von Alfred Führer (Wilhelmshaven), 3 I/aP, mechanische Traktur, Schleifladen.68

Liste der Pastoren (bis 1940)
Kanzelaltar, Foto: Ernst Witt, Hannover, Oktober 1956

Kanzelaltar, Foto: Ernst Witt, Hannover, Oktober 1956

Erste Pfarrstelle: 1511?–1540 Johannes Plücker. – 1540–1572 Henricus Falkenryk. – 1572–1620 Johann Falkenryk. – 1620–1640 Magister Conrad Potinius. – 1640–1650 Henricus Hessenius. – 1650–1678 Johann Wolken. – 1679–1681 Magister Ludwig Jaspari. – 1682–1695 Engelbert Bronner. – 1695–1704 Anton Conrad Wagner. – 1705–1711 Levin Coldewen. – 1711–1764 Hieronymus Brückner. – 1764–1804 Michael Diedrich Pfeiffer. – 1804–1818 Heinrich Matthias Ortgiesen. – 1819–1844 Adrian Hermann Vechtmann. – 1845–1877 Stephan Rudolph Hafner. – 1877–1900 Hermann Siegmund Stracke. – 1915–1934 Christian Bernhard Köppen. – 1934–1936 Johann Eduard Kramer. – 1937–1965 Karl Heinrich Albrecht Schaaf.

Zweite Pfarrstelle: 1547 Hermen. – 1572 Johann Falkenryk. – 15.. Siebrand Siebrandus. – 1586(?) Wermoldus Büthink. – 1595 Ulrich Bülten. – 1606 Ommo Eden. – 1606–1616 Hermann Blanke. – 1616–1624 Bernhard Henrici Falkenryk. – 1624–1629 (?) Peter Poppius. – 1629(?)–1651 Friederich Haferbeck. – 1651 Theodorus Henrici Stadtländer. – 1661 Johann Molinius. – 1661–1662 Paulus Molinius. – 1663–1667 Liborius Lamberti. – 1667–1690 Elard von Bobart. – 1691–1695 Anton Conrad Wagner. – 1695–1704 Hero Menssen. – 1705–1710 Johann Otto Pagencop. – 1710–1711 Hieronymus Brückner. – 1711–1713 Justus von Steinecker. – 1713–1716 Daniel Kempe. – 1716–1719 Georg Jacobi. – 1719–1720 Gottlieb Kettwieg. – 1720–1732 Christian von Angelbeck. – 1732–1755 Christian Eberhard Spießmacher. – 1755–1760 Johann Hermann von Halem. – 1760–1764 Michael Diederich Pfeiffer. – 1764–1804 Carl Wilhelm Eduard Happe. – 1804–1819 Adrian Hermann Vechtmann. – 1819–1837 Hermann Eberhard Schnedermann. – 1837–1846 Friederich Wilhelm Heinen. – 1846–1867 Johann Bernhard Ellingrod. – 1867–1875 Heinrich Gottlieb Leonhard Hafermann. – 1876–1877 Hermann Siegmund Stracke. – 1879–1912 Jabbo Oltmanns Kittel. – 1913–1915 Christian Köppen.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 523–524

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 6 Nr. 8840–8848 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. Digitalisat482, Digitalisat486 (CB); A 9 Nr. Digitalisat2821 (Visitationen);A 12d Nr. 107, 111, 130, 180/2, 244, 251, 254, 255, Digitalisat354-1, Digitalisat354-2, Digitalisat354-3, 752, 871 (GSuptur. Aurich); D 57 (EphA Wittmund); E 64 (Verein für Innere Mission Großefehn e. V.); L 5i Nr. 22, 303–304 (LSuptur. Aurich); S 2 Witt Nr. 06 (Fotosammlung); S 09 rep Nr. 2309 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7161 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1650
Trauungen: ab 1650
Begräbnisse: ab 1650 (Lücken: 1812–1814)
Kommunikanten: ab 1765
Konfirmationen: ab 1845

Literatur & Links

A: Ahrens, Holzkirchen, S. 529; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1382; Fastenau, Bau- und Kunstdenkmäler IV, S. 7–12, S. 275; Haiduck, Kirchenarchäologie, S. 246; Kaufmann, Orgeln Ostfrieslands, S. 250–252; Meyer, Pastoren II, S. 523–524; Obenaus, Handbuch II, S. 1567–1573; Otte/Rohde, Ostfriesland II, S. 618–623; Rauchheld, Glockenkunde, S. 6, S. 51, S. 70; Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 143–157; Voß & Hafner, Prediger-Denkmal, S. 70–78.

B: Festschrift der ev.-luth. Kirchengemeinde Wittmund zur 200-Jahr-Feier der St.-Nicolai-Kirche, hrsg. vom Kirchenvorstand, Wittmund 1976; Theodor Cöster: Wittmund und seine Kirche im Laufe der Jahrhunderte. Zum 150-jährigen Jubiläum der Kirche am 1. Advent 1926, Wittmund 1926; Eva und Heyko Heyken: Wittmund und seine Bürger von 1540 bis 1800 (= Ostfriesische Familienkunde 11), Aurich 1995; K. Hagen & Chr. Meyer: Geschichte der Orgel in der St.-Nicolai-Kirche in Wittmund, [1984]; Johann Onnen: Wittmund im Laufe der Jahrhunderte, Jever/Wittmund [1968], bes. S. 76–87; Florian Schneider, Johannes Franssen & Gerhard Kock (Red.): 50 Jahre St. Bonifatius Wittmund. Geschichte einer Kirchengemeinde von den frühen Anfängen bis heute, [2004].

Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche; Nomine (Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa): Orgel.

GND

16031878-6, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde (Wittmund); 1215052022 Sankt-Nicolai-Kirche (Wittmund)


Fußnoten

  1. Dronke, Trad. Fuld., § 7,24, 7,25 und 7,125 (Burgolf), § 7,94 (Ratolt) und § 7,96 (Brunihilt). Der Text ist in einer Abschrift des 12. Jh. überliefert. Zur Identifikation der genannten Ortsnamen mit Wittmund vgl. Salomon, Geschichte, S. 19 ff. Bei Casemir/Ohainski, Niedersächsische Orte, ist Witmuntheim nicht aufgeführt.
  2. Ostfriesisches UB I, Nr. 23 und Nr. 39. Vgl. dazu Salomon, Geschichte, S. 42 ff.
  3. Vgl. dazu: Salomon, Geschichte, S. 65 ff., S. 112 ff. und S.126 ff.
  4. Ostfriesisches UB I, Nr. 544.
  5. Ostfriesisches UB I, Nr. 1566 und Nr. 1567.
  6. Ostfriesisches UB I, Nr. 692; Krause, „Sibo“ in: Allgemeine Deutsche Biographie 34 (1892), S. 138–139 [Online-Version]. Zum Folgenden: Salomon, Geschichte, S. 142 ff.
  7. Salomon, Geschichte, S. 147.
  8. Gröttrup, Verfassung, S. 14 ff.
  9. Salomon, Geschichte, S. 165.
  10. Gröttrup, Verfassung, S. 121 ff.
  11. LkAH, L 5i, Nr. 303 (Visitation 1957).
  12. LkAH, L 5i, Nr. 303 (Visitation 1970).
  13. Haiduck, Kirchenarchäologie, S. 246.
  14. Springer, Chronica Jeuerensis, S. 27; Sello, Östringen und Rüstringen, S. 315.
  15. Springer, Chronica Jeuerensis, S. 27; Sello, Östringen und Rüstringen, S. 315.
  16. Salomon, Geschichte, S. 66 f.; Haiduck, Kirchenarchäologie, S. 246. Die 1461 errichtete neue Burg befand sich an anderer Stelle, Onnen, S. 61 ff.
  17. Ostfriesisches UB I, Nr. 543.
  18. 1476: Ostfriesisches UB II, Nr. 985. 1491: NLA AU Rep. 1 Nr. 1092 [mit Digitalisat], Ostfriesisches UB II, Nr. 1290. 1511: NLA AU Dep. 59 Nr. 34.
  19. Beninga, Chronyck, S. 727 f. Siehe auch Cöster, S. 11 f.; Festschrift, S. 12 f.; Onnen, S. 78 f.
  20. Vgl. zum Folgenden: Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 357 ff. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 155 f.
  21. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 357, Anm. 71.
  22. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 321. Die ostfriesischen Landesherren führten die KO von 1631 jedoch nie verbindlich für alle Gemeinden ein.
  23. Onnen, S. 77. Salomon, Geschichte, S. 163. Nach Festschrift, S. 12, ist die Kirche vielleicht bereits 1537 zerstört worden.
  24. Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 145.
  25. Vgl. Meyer, Pastoren II, S. 523 ff.: P. Johann Falkenryk (amt. 1572–1620), P. Anton Conrad Wagner (amt. 1691/95–1704), P. Hieronymus Brückner (amt. 1710/11–1764), P. Hermann Siegfried Stracke (amt. 1876/77–1900) und P. Christian Bernhard Köppen (amt. 1913/15–1934).
  26. Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 156.
  27. Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 146. Auch zit. in Festschrift, S. 14.
  28. Zum Folgenden: Obenaus, Handbuch, S. 1567 ff. Nach Arend lebten Juden bereits seit den 1530er Jahren in Wittmund, urkundlich lässt sich diese jedoch nicht belegen, vgl. Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 157.
  29. BLO II, S. 34 f. [online].
  30. Festschrift, S. 19 f.
  31. Festschrift, S. 26.
  32. Onnen, S. 81 f.
  33. Zur Geschichte der kath. Gemeinde Wittmund vgl. Schneider, Franssen & Kock, S. 29 ff.
  34. LkAH, S 1 H III, Nr. 1019, Bl. 23. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  35. Beide Zitate: LkAH, S 1 H III, Nr. 1019, Bl. 23.
  36. LkAH, S 1 H III, Nr. 1019, Bl. 23; Festschrift. S. 49.
  37. LkAH, S 1 H III, Nr. 1019, Bl. 23 und Bl. 33.
  38. LkAH, S 1 H III, Nr. 1019, Bl. 23. In Festschrift, S. 50, wird die Zahl 1.200 als zu hoch angezweifelt.
  39. LkAH, L 5i, Nr. 22 (Visitation 1948).
  40. Zum Folgenden: Schneider, Franssen & Kock, S. 25 und S. 56 ff.
  41. LkAH, L 5i, Nr. 22 (Visitation 1948).
  42. LkAH, L 5i, Nr. 303 (Visitation 1957).
  43. LkAH, L 5i, Nr. 303 (Visitation 1957): Seelsorgebezirk nördlich der Wittmunder Kirche, männliche Jugendarbeit, Vorkonfirmandenunterricht und Krankenhausseelsorge.
  44. LkAH, L 5i, Nr. 304 (Visitation 1984). Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  45. KABl. 1970, S. 13.
  46. Vgl. etwa LkAH, L 5i, Nr. 303 (Visitation 1970): „Wittmund ist eine Gemeinde im Harlingerland. Das heißt: Die Arbeit der Kirche geschieht auf steinigem Boden“ und „In Anbetracht der Unkirchlichkeit des Harlingerlandes muß das kirchliche Leben in Wittmund als befriedigend bezeichnet werden“.
  47. LkAH, L 5i, Nr. 304 (Visitation 1978).
  48. KABl. 1978, S. 83; LkAH, L 5i, Nr. 304 (Visitation 1978).
  49. LkAH, L 5i, Nr. 304 (Visitation 1984).
  50. LkAH, L 5i, Nr. 305 (Visitation 1990).
  51. KABl. 2009, S. 133 ff. Seit 2014 zählt die „Trägerschaft evangelischer Kindertagesstätten“ zu den Aufgaben des Verbandes, KABl. 2014, S. 172 ff.
  52. KABl. 1970, S. 13.
  53. Hodenberg, Stader Copiar, S. 52.
  54. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 684.
  55. KABl. 1965, S. 205.
  56. KABl. 1974, S. 34.
  57. Hodenberg, Stader Copiar, S. 52; Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 37.
  58. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 684.
  59. Salomon, Geschichte, S. 42.
  60. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 358.
  61. Haiduck, Kirchenarchäologie, S. 246.
  62. Springer, Chronica Jeuerensis, S. 27; Salomon, Geschichte, S. 39.
  63. Haiduck, Kirchenarchäologie, S. 246.
  64. Onnen, S. 77.
  65. Festschrift, S. 18.
  66. Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 147.
  67. Fock, Schnitger, S. 148.
  68. Onnen, S. 84.