Sprengel Ostfriesland-Ems, KK Emsland-Bentheim | Patrozinium: Gustav Adolf (1953) | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist die spätere Stadt am Zusammenfluss von Hase und Ems erstmals im Jahr 834 erwähnt: Ks. Ludwig der Fromme († 840) schenkte dem Kloster Corvey die cellulam […] vocatam Meppiam que est construcat in pago Agredingo (die Missionszelle genannt Meppen, die im Agradingau errichtet ist).1 Die Missionsstation bestand vermutlich seit etwa 780. Das Kloster erhielt überdies alle Kirchen, Gebäude, Ländereien und Leute, die zum Missionsbezirk Meppen gehörten. In der Vita sancti Liudgeri, verfasst Mitte des 9. Jh., ist Meppen als oppidum genannt.2 Ks. Otto I. übertrug dem Kloster Corvey 945/46 Zoll, Münze, Markt und Bann in Meppia.3 Es gelang dem Kloster allerdings nicht, sich in Meppen und Umgebung als Landesherr zu etablieren. Vielmehr setzten sich die Bischöfe von Münster durch, nachdem Bf. Otto II. (amt. 1247–1259) die Rechte und Besitzungen der Gf. von Ravensberg im Emsland erworben hatte.4 Bf. Adolf I. von Münster (amt. 1357–1363) verlieh Meppen im Jahr 1360 Stadtrechte; 1383 ist der Rat von Meppen belegt.5 Spätestens seit 1374 hatte der Münsteraner Drost für das Emsland seinen Sitz auf der neuen Paulsburg in Meppen.6 Um 1400 lässt sich Meppen als bischöfliche Stadt und Hauptort im Niederstift Münster beschreiben; Anfang des 17. Jh. verlor die Stadt Selbstverwaltung und Selbständigkeit. Nach den Bestimmungen des Reichsdeputationshauptschlusses fiel die Landesherrschaft über die fürstbischöfliche Stadt Meppen und das Amt Emsland 1803 an den Hzg. von Arenberg-Meppen. Im Jahr 1810 annektierte Frankreich das Hzm. Arenberg-Meppen und bis 1813 war Meppen Hauptort des gleichnamigen Kantons im Arrondissement Lingen des Département de l’Ems-Supérieur im Kaiserreich Frankreich. 1815 fiel das Emsland an das Kgr. Hannover, der Hzg. von Arenberg-Meppen behielt jedoch zahlreiche Rechte (Standesherrschaft, aufgehoben 1875). Seit 1827 war Meppen Sitz des gleichnamigen Mediatamts des 1826 innerhalb des Kgr. Hannover neugeschaffenen Hzm. Arenberg-Meppen. 1852 lehnte es der Magistrat der Stadt Meppen ab, die hannoversche Städteordnung anzunehmen; seither hatte Meppen den Status einer Landgemeinde im Amt Meppen.7 Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel der Ort 1866 an das Kgr. Preußen. Bei Einführung der Kreisverfassung 1885 wurde Meppen Sitz des gleichnamigen Kreises, erhielt 1929 erneut Stadtrechte, hat mittlerweile den Status einer selbständigen Gemeinde und ist seit 1977 Verwaltungssitz des Lkr. Emsland. 1967 wurde Vormeppen eingemeindet und 1974 folgten die Dörfer Apeldorn, Bokeloh, Borken, Groß Fullen, Klein Fullen, Helte, Hemsen, Holthausen, Hüntel, Rühle, Schwefingen, Teglingen und Versen. Im Jahr 1856 erhielt Meppen einen Bahnhof (Strecke Löhne–Rheine–Emden, Hannoversche Westbahn). Im Jahr 1750 lebten fast 835 Menschen in Meppen, 1823 knapp 2.175, 1950 rund 11.740 und 2021 etwa 26.690 (ohne eingemeindete Dörfer).

Alte Kirche, Ansicht von Nordwesten, um 1954

Alte Kirche, Ansicht von Nordwesten, um 1954

Spätestens 802 wurde in Meppen eine Kirche errichtet.8 Das Patronat über die Pfarrkirche lag seit 834 beim Kloster Corvey; die Kirche übernahm das Patrozinium des Corveyer Schutzheiligen St. Vitus (Nebenpatrozinium: St. Margaretha). Der Pfarrer der Meppener Kirche nahm die klösterlichen Rechte an den übrigen emsländischen Kirchen wahr. Der Bau der heutigen Kirche St. Vitus begann im Mai 1461 und enthält Teile eines älteren Vorgängerbaus aus dem 13. Jh.9 Ein erster Geistlicher ist 1336 mit P. Ernst von Rheden belegt. 1357 bezeugte her Nycolaus kerchere tho Meppen eine Urkunde.10 1383 stifteten die Bruderschaft des heiligen Kreuzes, die Bruderschaft der heiligen Margaretha und P. Nikolaus Swartewolt eine Vikarie am Heiligkreuzaltar in der Pfarrkirche; weitere Vikarien folgten seit 1481.11 Während Meppen territorial zum Hochstift Münster gehörte, zählte es kirchlich zum Bistum Osnabrück.
Der Münsteraner Bf. Franz von Waldeck (amt. 1532–1553), gleichzeitig auch Bf. von Osnabrück und Minden, beauftragte 1543 den Reformator Hermann Bonnus († 1548), im Niederstift die luth. Lehre einzuführen.12 Bonnus präsentierte den niederstiftischen Pastoren vermutlich die von ihm verfasste Kerckenordnung vor de landkercken des stifts Osenbrugge; sein Besuch in Vechta ist belegt (6. Juli 1543), ein Aufenthalt in Meppen wahrscheinlich, aber nicht nachgewiesen.13 Die Abschaffung der Archidiakonatsstruktur im Niederstift scheiterte am Widerstand des Osnabrücker Domkapitels, das den Bischof 1548 zudem zwang, eine Rücknahme der Reformation zuzusichern; allerdings kam es zunächst nicht zu einer Rekatholisierung der niederstiftischen Kirchspiele.14 Ob der Meppener P. Ludolf Grotegeße (amt. 1509–1549) zur luth. Lehre gewechselt war, lässt sich nicht mit Sicherheit entscheiden; zumindest scheint er geheiratet zu haben.15 Während der folgenden Jahrzehnte war der Meppener Rat bemüht, Einfluss auf die Besetzung der Pfarre und der Vikarien zu erlangen. Zusammen mit dem Münsteraner Bischof setzte er den verheirateten P. Johannes Mensing (amt. 1568–1577) durch, der auch in Meppen residierte und dem „Typus eines lutherischen Kirchenherrn nahe kam“.16 1595/96 führte der Rat in einer Beschwerde über P. Konrad von Dey (amt. 1590–1596) aus, in Meppen gelte die „vraltte exercitium religionis, so im Reich anno 52 vnd 55 zugelassen“, also die Augsburgische Konfession.17 Dies ist das älteste luth. Bekenntnis des Meppener Rats. Anfang des 17. Jh. war der Rat bemüht, in Meppen eine luth. Gymnasium einzurichten, scheiterte jedoch letztlich. P. Heinrich Grünfelt (amt. 1605–1614) schrieb 1614, seine Vorgänger im Pfarramt Meppen seien gut 50 Jahre „ketzerisch gewesen“, während er selbst „die catholicam religionem daselbst eingefuret vnd das lautersche wesen ausgerottet“ habe.18

Alte Kirche (1856–58), Ansicht von Süden, Grafik 1983

Alte Kirche (1856–58), Ansicht von Süden, Grafik 1983

Im Jahr 1613 hatte unter Bf. Ferdinand I. von Münster (amt. 1612–1650) die Gegenreformation im Niederstift Münster begonnen.19 Der Münstersche Generalvikar Johannes Hartmann (amt. 1613–1621) visitierte die Ämter Vechta, Emsland sowie Cloppenburg und notierte zu Meppen, das Volk sei lutherisch, der Pfarrer katholisch, überdies ein turbulenter Mann und meistens abwesend.20 Im Herbst 1613 wurde eine Jesuitenmission in Meppen eingerichtet und die Jesuitenpatres übernahmen den Pfarrdienst in der Stadt sowie in weiteren Kirchspielen des Emslandes.21 Der Meppener Rat versuchte, sich der Rekatholisierung der Stadt zu widersetzen. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) war in Meppen mit P. Otto Brawe (amt. 1633–1638) für einige Jahre erneut ein luth. Geistlicher tätig.22 Im Sommer 1638 übertrug die Abtei Corvey das Pfarramt Meppen an den Benediktiner P. Jacobus Thorwarth (amt. 1638–1651).23 Die Jesuiten eröffneten 1642 ein Gymnasium in Meppen. Widerstand gegen die Rückkehr zur kath. Konfession scheint es, anders als 1613, nicht gegeben zu haben.
Der erste jüd. Einwohner Meppens ist 1697 belegt.24 Die Einführung des Code Civil brachte 1809 die rechtliche Gleichstellung der jüd. Bevölkerung, wogegen die Stadt Meppen sich allerdings wehrte. Die Zahl der jüd. Gemeindeglieder war 1816 auf insgesamt 37 gestiegen. 1855 weiht die Gemeinde ihre Synagoge ein, 1871 hatte sie 95 Gemeindeglieder. Im Jahr 1749 hatte Meppen 837 kath. Einwohner*innen, außerdem lebten drei jüd. Familien in der Stadt.25 Das Bürgerrecht war an die kath. Konfession gebunden; seit Ende 1817 konnten auch Lutheraner das Bürgerrecht erwerben und sich zum Ratsherr wählen lassen.26
Seitdem Meppen zum Kgr. Hannover gehörte, wuchs der luth. Anteil der Bevölkerung langsam an. Im Jahr 1840 zählte die ev.-luth. Gemeinde Meppens etwa 100 Gemeindeglieder.27 Zweimal im Jahr kam der ev. Pastor aus Lingen, um einen ev. Gottesdienst in Meppen zu halten. Mit P. Carl Prior (amt. 1842–1857), Hilfsgeistlicher des Pfarramts Lingen mit Sitz in Meppen, erhielt die Gemeinde 1842 erstmals einen eigenen Geistlichen. Zum sonntäglichen Gottesdienst versammelte sie sich kurzzeitig in der Aula des Gymnasiums, danach in einem Privathaus in der Burgstraße. Schließlich erwarb die Gemeinde ein Haus, in dem sie Pfarrwohnung und Betraum einrichtete. P. Prior legte 1842 eigene Kirchenbücher für Meppen an. Bis zur Anstellung eines ev. Lehrers im Jahr 1849 hatte P. Prior die ev. Schulkinder unterrichtet.28 Im Jahr 1852 war die Zahl der Gemeindeglieder auf rund 300 gestiegen und 1855 erwarb die Gemeinde nordöstlich der Altstadt ein Grundstück für Kirche und Pfarrhaus. Zur Mitfinanzierung des Bauvorhabens unternahm P. Prior Kollektenreisen nach Ostfriesland und ins Osnabrücker Land. Zudem unterstützte der Gustav-Adolf-Verein die Gemeinde.

Alte Kirche, Ansicht von Südwesten, um 1953

Alte Kirche, Ansicht von Südwesten, um 1953

Den neugotischen Kirchenbau entwarf der Architekt und spätere Konsistorialbaumeister Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) aus Hannover. Am 19. Mai 1856 versammelte sich die Gemeinde zur Grundsteinlegung, am 10. Juni 1858 feierte sie die Einweihung ihrer neuen Kirche. Das gleichzeitig eingerichtete Pfarramt übernahm P. Wilhelm Grashoff (amt. 1858–1903), später auch Sup. der Insp. Emsland-Bentheim. Das Pfarramt Meppen war auch für die luth. Familien in den Kr. Meppen und Hümmling zuständig. Die 1901 am Pfarramt Papenburg eingerichtete ständige Pfarrkollaboratur, unterstütze auch das Pfarramt Meppen: Der Kollaborator war zuständig für die „in den Kreisen Meppen-Hümmling und Aschendorf wohnenden, einer Parochie bis jetzt nicht angeschlossenen, Lutheraner“.29 Im Jahr 1869 konnte das Konfirmandenheim in Meppen eingeweiht werden, „für die Kinder der weit vom Pfarrort entfernt wohnenden Gemeindeglieder des Kreises Meppen und der anderen Gemeinden des Emslandes“ (seit 1945 Internat für „Schüler(innen) der beiden hiesigen höheren Lehranstalten“).30
Mit den Kapellen in Haselünne (1901) und Rütenbrock (1902) kamen weitere Predigtstätten hinzu. Zum 1. November 1923 richtete das Konsistorium Hannover innerhalb der KG Meppen die vier KapG Haren, Haselünne, Rütenbrock und Sögel ein, die jeweils auch die umliegenden Dörfer umfassten.31 Hinsichtlich der Vermögensverwaltung waren die KapG selbständig.32 Nach der Vereinigung der Kr. Aschendorf und Hümmling ging die Versorgung der luth. Bevölkerung im Hümmling auf die KG Papenburg über. Rechtlich scheint der Zuschnitt der beiden Kirchspiele – Papenburg mit Kr. Aschendorf-Hümmling und Meppen mit Kr. Meppen – allerdings nicht fixiert worden zu sein.33 Weitere Kapellen wurden 1934 in Osterbrock (Betsaal mit Wohnhaus) und 1938 in Großer Sand errichtet. Die ev.-luth. Gemeinde Meppen bestand etwa zu 80 Prozent aus Beamten und ihren Familien.34 1932 gründeten sich in Meppen ein Gustav-Adolf-Zweigverein und ein Gustav-Adolf-Frauenverein.35
Die Meppener jüd. Gemeinde hatte 1933 knapp 50 Gemeindeglieder gezählt, mehr als die Hälfte verließ die Stadt bis 1938.36 SA-Truppen brannten die Synagoge in der Reichspogromnacht nieder und mindestens 15 jüd Meppener*innen wurden in der Shoah ermordet. Während der NS-Zeit hatte Sup. Wilhelm Funke (amt. 1931–1952) das Pfarramt Meppen inne. Kirchenpolitisch gehörte er zur Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft, wie er im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.37 Dem 1933 neugewählten, vierköpfigen KV gehörten drei Mitglieder der NSDAP an, zwei von ihnen bezeichnete Sup Funke rückblickend als „gut kirchlich“.38 Zwischen 1933 und 1945 traten insgesamt rund 200 Gemeindeglieder aus der Kirche aus; die hohe Zahl sei vor allem zustande gekommen „durch die Austritte des hier ganz zahlreichen Arbeitsdienstes (nur Führer) und anderer erst in der Zeit nach 33 hierher gekommener Parteifunktionäre“. 1948 schrieb Sup. Funke: „Die nationalsozialistische Zeit hat in unserer Gemeinde besonders zerstörend gewirkt. Es lag das an der Kleinheit der Gemeinde, an der ganz besonders radikalen Einstellung der hiesigen Parteileitung gegen die Kirche und vor allem auch daran, dass 90 % der Gemeinde Beamte waren, die unter besonderen Druck gesetzt wurden.“39 Neben den sonntäglichen Gottesdiensten in der Meppener Kirche fanden 1937 regelmäßig Gottesdienste in Haren, Haselünne, Rütenbrock, Osterbrock und Dalum statt („möglichst alle 3, höchstens alle 4 Wochen“) sowie in Groß Hesepe, Herzlake („etwas seltener“), Schöninghsdorf („mindestens einmal vierteljährlich“) und Twist („einige Male“); alles in allem waren es „etwa 100 bis 110 Filialgottesdienste“ pro Jahr.40 Seit 1935 unterstützte ein Hilfsgeistlicher das Pfarramt Meppen.41

Alte Kirche, Ansicht von Westen, um 1930

Alte Kirche, Ansicht von Westen, um 1930

Wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die ev. Kirche Meppens Anfang April 1945 durch Artilleriebeschuss beschädigt; das Pfarrhaus wurde zerstört (die Stadt hatte sich geweigert zu kapitulieren).42 Am dritten Advent 1945 versammelte sich die Gemeinde wieder zu einem Gottesdienst in der Kirche; in der Zwischenzeit hatten die Gottesdienste im Gemeindesaal stattgefunden, „2, manchmal sogar 3 Gottesdienste nacheinander“.43 Die Zahl der ev.-luth. Gemeindeglieder im Kr. Meppen war in der Nachkriegszeit von 1.100 im Jahr 1937 auf rund 9.000 im Jahr 1948 gestiegen und 1949 auf etwa 11.000, so dass „nun in sämtlichen 75 Gemeinden des Kreises Evangelische“ lebten.44 Ev. Gottesdienste fanden schließlich an insgesamt 40 Predigtstätten statt, u. a. in 29 kath. Kirchen. Die Gottesdienste folgten in der Regel der Liturgie der Altpreußischen Union: „Es wäre falsch gewesen, unnötig prinzipiell in dieser Beziehung zu sein“, schrieb Sup. Funke rückblickend.45 Mit dem Wachstum der Gemeinde veränderte sich auch ihre Sozialstruktur: Bislang hatte sich überwiegend aus Beamten und Angestellten bestanden, nun war „ein Anwachsen des Arbeiterstandes zu verzeichnen“.46
Bis Herbst 1945 versorgte Sup. Funke die Gemeinde allein, seitdem kamen in erster Linie Ostgeistliche hinzu und seit Frühjahr 1948 waren insgesamt fünf Pastoren in Meppen tätig (später acht).47 Das weitläufige Gemeindegebiet teilte sich nun in verschiedene Seelsorgebezirke. Zum 1. Oktober 1950 richtete das LKA Hannover dann fünf Kapellengemeinden innerhalb des Kirchspiels Meppen ein: Haren, Rühler-Twist, Haselünne, Herzlake sowie Dalum-Hesepe.48 Im räumlichen Zuschnitt wichen die neuen KapG teilweise von den 1923 gegründeten KapG ab. Hinsichtlich Verwaltung, Finanzwesen und Kirchenbuchführung (seit 1951) waren die fünf KapG eigenständig; sie gehörten zwar weiterhin formal zur KG Meppen, waren jedoch „sachlich den Kirchengemeinden gleichgestellt“ (KapG emsländischer Art).49 1956 folgte die Gründung der KapG Osterbrock.50 Im Jahr 1959 erhob das Landeskirchenamt die KapG Dalum-Hesepe und Rühler-Twist zu selbständigen Kirchengemeinden und 1960 Haren und Haselünne.51

Alte Kirche, Ansicht von Westen, um 1953

Alte Kirche, Ansicht von Westen, um 1953

Anfang der 1950er Jahre richtet die KG Meppen eine Gemeindeschwesternstation ein und stellte die Diakonisse Gertrud Kochanski aus dem Mutterhaus Bethanien (Quakenbrück) an.52 1952 erhielt die Gemeinde eine zweite Pfarrstelle, die als erstes der Ostgeistliche P. Gottfried Sallet (amt. 1950/52–1964) übernahm; 1960 folgte eine dritte, erster Inhaber war P. Heinz Brenneisen (amt. 1961–1972).53 Darüber hinaus waren 1954 eine Gemeindehelferin (weibliche Jugendarbeit) und eine Fürsorgerin in der Gemeinde bzw. im Kr. Meppen tätig.54 Aufgrund der gestiegenen Zahl der Gemeindeglieder ließ die KG Meppen 1953 ihre Kirche vergrößern; bei der Wiedereinweihung erhielt sie den Namen „Gustav-Adolf-Kirche“.55 Im Siedlungsgebiet Esterfelde westlich der Ems entstand 1954/55 die zweite ev.-luth. Kirche in der Stadt Meppen, die Bethlehemkirche. Nach der Erneuerung des Turms der Gustav-Adolf-Kirche im Jahr 1958 musste die Gemeinde 1966/67 auch das Kirchenschiff neu errichten lassen.
1956 hatte die KG Meppen im Gemeindehaus (ehemals Konfirmandenanstalt) einen Kindergarten eröffnet (später: Matthias-Claudius Kindergarten), 1963 einen zweiten in der Eschstraße (1982 geschlossen).56 1955 gründete sich ein Posaunenchor, seit 1958 unterhält die Gemeinde eine eigene Bibliothek (Luther-Bücherei).57 Die Gottesdienste in den Außenorten der Gemeinde endeten 1964, stattdessen wurde „auf Wunsch der Gemeindeglieder ein Zubringerdienst eingerichtet“.58 Die Zahl der Gemeindeglieder lag 1967 bei knapp 4.470.59 Bis Ende 1975 fand in der Gustav-Adolf-Kirche monatlich ein Gottesdienste nach ref. Ordnung statt.60
Zum 1. Januar 1980 verkleinerte sich das Gebiet der Gemeinde erneut: Das LKA Hannover erhob den Pfarrbezirk II westlich der Ems zur eigenständigen Bethlehem-KG Meppen und gliederte der neuen Gemeinde auch die KapG Osterbrock ein.61 Im Bericht zur Visitation 1984 beschrieb LSup Gottfried Sprondel (amt. 1982–1995) die Gustav-Adolf-Gemeinde als eine selbstbewusste ev. Gemeinde in einem stark von kath. Kirchlichkeit geprägtem Umfeld: „Ihr öffentliches Ansehen ist beträchtlich, wenngleich sie auch ständig darauf sehen muß, daß sie nicht übersehen wird.“62
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche knüpfte die Gustav-Adolf-Gemeinde in den 1950er Jahren Kontakte zur Kirchgemeinde Marienberg im Erzgebirge (südöstlich von Chemnitz).63 Zudem unterhält die Gemeinde seit den 1980er Jahren eine Partnerschaft mit dem Ort Chem Chem in Tansania (Kirchenkreis Kondoa).64 Die Zahl der Gemeindeglieder lag 1990 bei rund 2.860; sie stieg in der Folgezeit aufgrund des Zuzugs von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion auf über 3.000 an.65 Im Jahr 1996 ließ die Gemeinde neben der Kirche ein neues Gemeindehaus erbauen.66
2006/07 erarbeitete die Gustav-Adolf -KG ein Leitbild, das ausgehend von Röm 12,11 „Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn“ unter dem Motto „Glauben – Agieren – Kommunizieren“ steht.67
Zum 1. Januar 2023 gab die Gustav-Adolf-Gemeinde die Trägerschaft des Matthias-Claudius-Kindergartens an den Kirchenkreis Emsland-Bentheim ab.

Pfarrstellen

I: 1858–2021, seit 1871 verbunden mit Amt des Superintendenten, 2021 umgewandelt in ephorale Kirchenkreispfarrstelle (2017–2020 Erprobungsphase). – II: 1952–1980 (übergegangen auf Bethlehem-KG Meppen. 1980 neu errichtet aus III.68 – III: 1960–1980 (umgewandelt in II).69

Umfang
Alte Kirche, Ansicht von Südosten, nach 1953

Alte Kirche, Ansicht von Südosten, nach 1953

Stadt Meppen östlich der Ems mit Apeldorn, Bokeloh, Haar, Helte, Teglingen und Vormeppen. Bis 1984 auch Versen (dann zur Betlehem-KG Meppen).70 Bis 1980 auch die Stadtteile westlich der Ems – Borken, Esterfeld, Hemsen, Holthausen, Hüntel, Klein Fullen und Rühle – sowie Bramhar, Osterbrock (KapG), Schwefingen und Varloh (dann zur neuen Betlehem-KG Meppen).71 Bis 1961 auch Herzlake (KapG, dann zur KG Haselünne).72 Bis 1960 auch Altenberge, Altharen, Emen, Emmeln Erika, Fehndorf, Haren, Landegge, Lindloh, Raken, Rütenbrock, Tinnen, Schwartenberg und Wesuwe (seit 1950 KapG Haren, 1960 eigenständige KG Haren).73 Bis 1960 auch Andrup, Bückelte, Eltern, Groß Dörgen und Klein Dörgen, Hagre, Hamm, Haselünne, Huden, Hülsen, Lage, Lahre, Lehrte, Lohe (ohne Loherfeld), Lotte und Westerloh (seit 1950 KapG Haselünne, 1960 eigenständige KG Haselünne).74 Bis 1959 auch Dalum, Geeste, Groß Hesepe und Klein Hesepe, Großer Sand, Heseper Torfwerk, Hesepermoor und Wachendorf (seit 1950 KapG, seit 1959 eigenständige KG Dalum).75 Bis 1959 auch Hebelermeer, Rühlerfeld, Schöninghsdorf, Twist, Twist-Bült und Twist-Siedlung (seit 1950 KapG Rühler-Twist, seit 1959 eigenständige KG Rühlertwist).76 Bis in die 1930er Jahre auch das Gebiet des ehemaligen Kr. Hümmling (dann zur KG Papenburg). 1923 auch Engelbertswald, Hesepertwist, Rühlertwist, Schöninghsdorf, Schwartenpohl und Wadendorf in die KG Meppen eingepfarrt (vorher nur zugewiesen).77

Aufsichtsbezirk

Für die KG Meppen und Papenburg fungierte seit 1860 der Pfarrer der KG Lingen als Sup., seit 1871 war Meppen Sitz der Suptur. für die Niedergrafschaft Lingen und das Hzm. Arenberg-Meppen (Aufsichtsbezirk Meppen). Seit 1924 KK Bramsche-Meppen. Zum 1. April 1926 KK Emsland-Bentheim.78 – Die zunächst vier KG des Aufsichtsbezirks Meppen – Lingen, Strafanstalt Lingen, Meppen und Papenburg – bildeten bis 1926 zusammen mit den Gemeinden des Aufsichtsbezirks Bramsche eine Bezirkssynode (Kirchenkreisverband Bramsche-Meppen). 1924 kamen die neugegründeten KG Bentheim und Nordhorn hinzu; nach der Trennung von Bramsche bildeten die KG seit April 1926 eine eigene Bezirkssynode.79 Der nunmehrige KK Emsland-Bentheim vergrößerte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jh. um weitere Neugründungen: Martin-Luther Nordhorn (1956), Dalum (1959), Emlichheim (1959), Neuenhaus (1959), Rühlertwist (1959, später Twist), Schüttorf (1959), Veldhausen (1959), Aschendorf (1960), Haren (1960), Haselünne (1960), Lathen (1960), Leschede-Salzbergen (1960, seit 2000: Emsbüren-Salzbergen), Johannes-KG Lingen (1960), Trinitatis-KG Lingen (1960), Sögel (1960), Werlte (1960), Brögbern (1961), Hoogstede (1963), Christus-KG Nordhorn (1964) Betlehem-KG Meppen (1980), Herzlake (1995), Spelle (1997) und Dörpen (2000). Im Jahr 2007 wechselte der KK Emsland-Bentheim vom Sprengel Osnabrück zum Sprengel Ostfriesland (seit 2013: Sprengel Ostfriesland-Ems). Nach einer Erprobungsphase ab 2017 hob der KK Emsland-Bentheim zum 1. Januar 2021 die Verbindung der Superintendentur mit der Pfarrstelle I an der Gustav-Adolf-KG Meppen auf und richtet für den Superintendenten eine ephorale Kirchenkreispfarrstelle ein.

Patronat

Der Landesherr (bis 1871).

Kirchenbau
Neue Kirche, Blick zum Altar, 1980

Neue Kirche, Blick zum Altar, 1980

Moderner Bau mit pfeilförmigem Grundriss, Altarraum dem Bug eines Schiffs nachempfunden, Kirche erbaut 1966 (Architekten: Peter Chr. Brüx und Dirk-L. Schumacher, Aurich). Satteldach. Ziegelmauerwerk. An der südlichen Längsseite vier hochrechteckige, bodentiefe Fenster; an der Nordseite des Schiffs fünf kleine, hochliegende Hochrechteckfenster, im Altarraum querrechteckiges Fenster; in der nordöstlichen Altarwand drei kleine, hochliegende Schlitzfenster; Westseite der Taufkapelle (im Süden des Altarraums) mit wandfüllendem Fenster, nach Süden kleineres Rechteckfenster; westliche Giebelseite mit zwei zweiteiligen Hochrechteckfenster, dazwischen Haupteingang mit Dreieckssturz. Nebeneingang an der Südseite des Altarraums. Im Innern holzverschalte, zeltförmige Decke; Westempore; dreieckiger Altarraum, an der Südseite Taufkapelle. 2017 Renovierung und Neugestaltung Innenraum.

Fenster

Buntglasfenster (1966, Hans Ohlms, Nordhorn).

Turm

Vierseitiger, dreiseitig umbauter Westturm mit offener Aussichtsplattform, darüber achtseitiger, kupfergedeckter Helm, bekrönt mit Kugel und Hahn, errichtet 1958. Im Glockengeschoss je ein hochrechteckiges Schallfenster. 1992 Renovierung Turmhelm.

Vorgängerbau

Neugotischer, dreischiffiger Backsteinbau mit kreuzförmigem Grundriss und dreiseitigem Chorschluss, errichtet 1856–58 (Architekt: Conrad Wilhelm Hase, Hannover).80 Westturm mit achtseitigem Helm. Kirche in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt. 1945 notdürftige Reparaturen. 1953 Instandsetzung und Umbau.

Neue Kirche, Blick zur Orgel, vor 1997

Neue Kirche, Blick zur Orgel, vor 1997

Ausstattung

Hölzerner Tischaltar (2017, Jo Klose, Nordhorn). – Fünfteiliges Altarbild mit Abendmahlsdarstellung (1994, Jo Klose, Nordhorn), Christus und Jünger jeweils über dem Kopf auf Griechisch bezeichnet, im unteren Teil der Bilder Einsetzungsworte des Abendmahls in verschiedenen Sprachen (Griechisch, Latein, Russisch, Englisch, Deutsch und Swahili). – Leicht erhöhte Kanzel mit hölzerner Brüstung (2017, Jo Klose, Nordhorn). – Quaderförmiger Taufstein aus Ibbenbürener Sandstein (1966/67), Ecken abgeschrägt. – Gemälde „Segnender Christus“ (Johann Heinrich Ramberg, Hannover), seit Mitte des 19. Jh. in der Meppener Kirche, 1966/67 abgenommen, ab 1990 im Stadtmuseum Meppen, seit 2008 wieder in der Kirche. – Ehemalige Ausstattung: Neugotisches Altarretabel mit drei Nischen (1858), in der großen Mittelnische geschnitztes Kruzifix, in den Seitennischen Apostelfiguren.81 – Altar aus zwei Sandsteinblöcken (1966/67). – Hohe, hölzerne Kanzel (1858), geschnitzte Reliefs an den Wandungen des Kanzelkorbs.

Orgel

1858 Orgel vorhanden.82 1893 Orgelneubau, ausgeführt von Johann Christian Rohlfing (Osnabrück), 12 II/P (HW, BW); Instrument Ende des Zweiten Weltkriegs beschädigt. 1954 Orgelneubau, ausgeführt von E. Kemper & Sohn (Lübeck), 12 II/P (HW, BW), mechanische Traktur, Schleifladen, vier weiter Register vakant. 1958 Orgel vervollständigt auf 16 II/P. 1967/68 nach Neubau der Kirche Umbau und Verbesserung der Orgel, E. Kemper & Sohn (Lübeck); Instrument im Januar 1997 abgebaut und abgegeben an den Förderkreis Stadtkirche Heinrichswalde e. V. (Heinrichswalde in Ostpreußen, heute Slawsk).83 1997 Orgelneubau, ausgeführt von Marcussen & Søn (Aabenraa), 27 II/P (HW, RP), mechanische Traktur, Schleifladen.

Alte Kirche, Ansicht von Nordwesten, 1958

Alte Kirche, Ansicht von Nordwesten, 1958

Geläut

Drei LG, I: a’, Inschrift: „Seid geduldig in Trübsal“, Bild: Kreuz; II: c’’, Inschrift: „Seid fröhlich in Hoffnung“, Bild: Taube; III: d’’, Inschrift: „Haltet an am Gebet“, Bild: Kugelkreuz, alle Glocken tragen zudem die Inschrift: „Am Tage der 100 jährigen Kirchweih Meppen 10. Juni 1958“ (alle Bronze, Gj. 1958, Firma Rincker, Sinn). – Frühere Bestand: Zwei LG. I: a’; II: c’’ (beide Gussstahl, Gj. 1857, Bochumer Verein), 1957 beide Glocken verrostet, kleine Glocke gesprungen; größere Glocke verschenkt an KapG Osterbrock, dort am 11. September 1960 eingeweiht.84
Bethlehem-Kirche in Meppen-Esterfeld

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus Herzogstraße (Bj. 1939, 1945 ausgebrannt und erneuert). – Pfarrhaus Widukindstraße. – Gemeindehaus Herzog-Arenberg-Straße (Bj. 1996). – Gemeindehaus Hüttenstraße (Bj. 1870, Neubau 1962), u. a. mit Schwesternstation und Kindergarten.85 – Kindergarten Matthias-Claudius (Bj. 1995). – Kindergarten Eschstraße (Bj. 1960/61).

Friedhof

Ev. Friedhof an der Hüttenstraße, angelegt 1856, FKap (Bj. 1956).86 – 1966 ev. Teil auf dem Friedhof Markstiege angelegt.

Liste der Pastoren (bis 1940)

1842–1857 Johann Friedrich Carl Prior. – 1858–1903 Georg Christoph Wilhelm Grashoff. – 1904–1931 August Arno Robert Bräuer. – 1931–1952 Wilhelm Christian Funke.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 141–142

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 3 Nr. 321–323, 325–333 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 635, 639, 644 (Spec. Landeskons.); A 6 Nr. 5533–5535 (Pfarrbestallungsakten); A 9 Nr. 2811Digitalisat (Visitationen); A 12b Nr. 13Digitalisat (GSuptur. Osnabrück-Hoya-Diepholz); A 12d Nr. 579, 721 (GSuptur. Aurich); A 12e 21, 33, 48Digitalisat, 75, 95, 98 (GSuptur. Hannover); D 24 Nr. 84, 273, 311, 335, 544 (Gustav Adolf Werk Hannover); E 5 Nr. 738 (Konsistorialbaumeister); E 9 Nr. 574–590 (AfBuK); L 5f Nr. 11, 54, 58, 466 (LSuptur Osnabrück); S 09 rep Nr. 1746 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7553 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1842
Trauungen: ab 1843
Begräbnisse: ab 1842
Kommunikanten: ab 1876
Konfirmationen: ab 1844
Vorher in den Kirchenbüchern von Lingen.

Literatur & Links

A: Stieglitz, Handbuch, S. 514–517; Obenaus, Handbuch, S. 1042–1050; Weichsler, Hdb. Sprengel Osnabrück, S. 96–97.

B: 60 Jahre Bethlehemkirche Meppen. 1954–2014, hrsg. von der Ev.-luth. Bethlehem-Kirchengemeinde Meppen, Meppen 2014; 80 Jahre Friedrich-von-Bodelschwingh-Kapelle Osterbrock. 1934–2014. Festschrift, hrsg. von der Ev.-luth. Bethlehem-Kirchengemeinde Meppen, Meppen 2014; Die neue Marcussen-Orgel. Gustav-Adolf-Kirche Meppen zum Tag der Einweihung am 13. Juli 1997, Meppen 1997; Festschrift zur Einweihung des neuen Jugend- und Gemeindehauses der Gustav-Adolf-Gemeinde am Epiphaniastag 1996, Meppen 1996; Geschichte der Stadt Meppen, hrsg. von der Stadt Meppen, Meppen 2006, bes. S. 127–178; Paul Freiknecht: Aus der Chronik des evangelischen Jungmädchenbundes in Meppen, Meppen 1948; Wilhelm Funke: Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Meppen. 15.11.1931–15.6.1952, Meppen 1961 [Typoskript]; Alexander Geppert: Meppen. Abriss einer Stadtgeschichte, Meppen 1951; Hans-Neithardt Hansch: Lutheraner im Emsland. 125jähriges Kirchweihjubiläum der Gustav-Adolf-Kirche zu Meppen, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes 29 (1983), S. 49–60 [auch in: Hansch, Geschichte]; Hans-Neithardt Hansch: Kleine Geschichte der Gustav-Adolf-Kirche. 140. Kirchweihjubiläum am 10. Juni 1998, Meppen 1998; Hans-Neithardt Hansch & Christa Müller: Predigten in der Gustav-Adolf-Kirche zu Meppen aus den Jahren 1960–1987. Gesammelt und herausgegeben zum 130jährigen Kirchweihjubiläum, Meppen 1988; Petra & Johannes Heidemann (Red.): Gustav-Adolf-Kirchengemeinde. 125 Jahre, Meppen 1983; Hans Kraneburg (Hg.): Festschrift zur 600-Jahr-Feier der Stadt Meppen, Münster 1960, bes. S. 52–57; Ralf Krüger (Red.): 150 Jahre Gustav-Adolf Kirche in Meppen. Festschrift, Meppen 2008; Karl Pardey: Friedhöfe in Meppen, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes 40 (1994), S. 288–300; Hermann Wenker: Meppener Urkundenbuch, 4 Teile, Meppen 1902–1906 [Digitalisat: Teil 3, Teil 4].

GND

1025664442, Ev.-Luth. Gustav-Adolf-Kirchengemeinde Meppen; 4786208-7, Gustav-Adolf-Kirche Meppen.

Weitere Bilder

Fußnoten

  1. MGH DD LdF 346 [Digitalisat]. Geschichte, S. 45 ff.
  2. MGH SS 2, S. 403 [Digitalisat], siehe auch https://www.geschichtsquellen.de/werk/117, 10.11.2023.
  3. MGH DD O I 73 [Digitalisat]; MGH DD O I 77 [Digitalisat]. Geschichte, S. 51 ff. Es ist zweifelhaft, ob in Meppen tatsächlich eine Münzstätte existierte (ebd., S. 54).
  4. Geschichte, S. 67 ff.
  5. Geschichte, S. 76 (Meppener UB I, Nr. 94, 130 und 118).
  6. Geschichte, S. 75.
  7. Geschichte, S. 299 ff.
  8. Stieglitz, Handbuch, S. 514. Vgl. auch Unger, Niederstift, S. 74 ff.
  9. Geschichte, S. 127 ff. Ausführlich zu Kirche und Ausstattung: Geschichte, S. 235 ff.
  10. UB Börstel, Nr. 136.
  11. Geschichte, S. 90 f. und S. 128 f.
  12. Vgl. dazu Unger, Niederstift, S. 22 ff., speziell zu Meppen vgl. ebd., S. 74 ff.
  13. Unger, Niederstift, S. 28 und S. 40. Text der KO: Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 222 ff. Für einen knappen Überblick zur Reformation in der Region Emsland-Bentheim vgl. auch Westphal, Wandel, S. 21 ff. und Kleiß, Reformation, S. 11 ff.
  14. Unger, Niederstift, S. 45. Vgl. auch Bölsker-Schlicht, Gegenreformation, S. 157: Die kirchlichen Verhältnisse verblieben „in einem konfessionellen Schwebezustand, welcher ein eigentümliches Nebeneinander neuer lutherischer Elemente und alter Formen kirchlicher Praxis aufwies“.
  15. Zum Folgenden: Unger, Niederstift, S. 76 ff.; Geschichte, S. 134 ff.
  16. Unger, Niederstift, S. 96.
  17. Zit. bei Unger, Niederstift, S. 84.
  18. Zit. bei Unger, Niederstift, S. 93. Zu Grünfelt siehe auch ebd., S. 93 ff. und Bölsker-Schlicht, Gegenreformation, S. 169 ff.
  19. Unger, Niederstift, S. 140 ff.; Bölsker-Schlicht, Gegenreformation, S. 159 ff.; Gertken, Wandel, S. 16 ff.
  20. Zum Folgenden: Geschichte, S. 152 ff.
  21. Vgl. zu den Jesuiten in Meppen auch Geschichte, S. 213 ff.
  22. Geschichte, S. 172 ff.
  23. Geschichte, S. 202: „Auf Thorwarth ist es zurückzuführen, dass bis heute der jeweilige Meppener Pfarrer den Titel eines Propstes führt. Im Zusammenhang mit Thorwarths Bemühungen um die Bestätigung im Amt taucht die Vorstellung auf, Meppen sei ursprünglich eine kleine Abtei (‚parva Abbatiola‘) gewesen, die Kaiser Ludwig der Fromme im Jahr 834 ‚alß ein alienabel Probst- und Pastorey dem Stifft Corvey immediate gantz einverleibt‘ hätte. Diese These hält jedoch einer kritischen Überprüfung nicht stand.“
  24. Obenaus, Handbuch II, S. 1042.
  25. Geschichte, S. 179.
  26. Geschichte, S. 185.
  27. Zum Folgenden: Hansch. Lutheraner, S. 51.
  28. Heidemann, S. 18. Eine ev. Schule wurde 1859 errichtet.
  29. KABl. 1901, S. 12.
  30. Funke, Meppen, S. 5 f.
  31. KABl. 1923, S. 139 f.
  32. LkAH, L 5f, Nr. 466 (Visitation 1930).
  33. LkAH, L 5f, Nr. 466 (Visitation 1937): „So ist in der Praxis jetzt die Gemeinde Meppen zusammenfallend mit dem jetzigen Kreise Meppen und Papenburg mit dem Kreise Aschendorf-Hümmling […] Der tatsächliche Zustand müsste vielleicht auch nunmehr rechtlich festgelegt werden.“ Vgl. auch LkAH, L 5f, Nr. 468 (Visitation 1932); LkAH, L 5f, Nr. 52 (Visitation 1939).
  34. Funke, Meppen, S. 6.
  35. Funke, Meppen, S. 7.
  36. Obenaus, Handbuch II, S. 1047 ff.
  37. LkAH, S 1 H III Nr. 914, Bl. 34. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  38. Dies und die folgenden Zitate: LkAH, S 1 H III Nr. 914, Bl. 34.
  39. LkAH, L 5f, Nr. 54 (Visitation 1948). Vgl. auch Funke, Meppen, S. 8 ff.
  40. LkAH, L 5f, Nr. 466 (Visitation 1937).
  41. LkAH, L 5f, Nr. 54 (Visitation 1948).
  42. Funke, Meppen, S. 15: „A 7./8. 4. war der ‚Kampf‘ um Meppen zu Ende: 1 kanadische Panzer-Division gegen 2 kleine Geschütze und 40–60 Mann, teils Jugendliche. Die Kapitulation wurde aber abgelehnt. Die Stadt wurde daher beschossen, bis sie sich ergab.“
  43. Funke, Meppen, S. 17.
  44. LkAH, L 5f, Nr. 54 (Visitation 1948). 60 Jahre, S. 20. Zum Folgenden: Funke, Meppen, S. 16.
  45. Funke, Meppen, S. 16.
  46. LkAH, L 5f, Nr. 54 (Visitation 1954).
  47. LkAH, L 5f, Nr. 54 (Visitation 1948).
  48. KABl. 1950, S. 94 f.
  49. Funke, Meppen, S. 16: „Am 1.10.1950 wurden dann selbständige Kapellengemeinden gegründet, sachlich den Kirchengemeinden gleichgestellt, mit eigener Finanzverwaltung und Kirchenbuchführung (diese ab 1.1.1951). Es waren 5: Haren-Rütenbrock mit Pfarrsitz in Haren, Haselünne, Dalum, Twist, Herzlake. In den Gesamtgemeinden Papenburg (Kreis Aschendorf), Lingen, Bentheim-Nordhorn wurde die entsprechende Regelung gleichzeitig getroffen.“
  50. KABl. 1956, S. 142.
  51. KABl. 1959, S. 55; KABl. 1960, S. 65 f.
  52. LkAH, L 5f, Nr. 54 (Visitation 1954).
  53. KABl. 1952, S. 86; KABl. 1960, S. 127.
  54. LkAH, L 5f, Nr. 54 (Visitation 1954). Vgl. auch Freiknecht, S. 5 ff.
  55. Hansch, Lutheraner, S. 56.
  56. Heidemann, S. 31.
  57. Festschrift, S. 20; Heidemann, S. 44; Krüger, S. 116 f. und S. 124 f.
  58. LkAH, L 5f, Nr. 58 (Visitation 1967).
  59. LkAH, L 5f, Nr. 58 (Visitation 1967).
  60. LkAH, L 5f, Nr. 11 (Visitation 1984); Heidemann, S. 37.
  61. KABl. 1980, S. 15.
  62. LkAH, L 5f, Nr. 11 (Visitation 1984).
  63. Heidemann, S. 50; LkAH, L 5f, Nr. 11 (Visitation 1990). Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  64. LkAH, L 5f, Nr. 11 (Visitation 1990); Hansch, Geschichte, S. 15; Krüger, S. 126 ff.
  65. Hansch, Geschichte, S. 16.
  66. Festschrift, S. 3 ff.
  67. Krüger, S. 85.
  68. KABl. 1952, S. 86; KABl. 1980, S. 15.
  69. KABl. 1960, S. 127; KABl. 1980, S. 15.
  70. KABl. 1984, S. 37.
  71. KABl. 1980, S. 15.
  72. KABl. 1961, S. 4.
  73. KABl. 1960, S. 65 f.
  74. KABl. 1960, S. 65 f.
  75. KABl. 1959, S. 55.
  76. KABl. 1959, S. 55.
  77. KABl. 1923, S. 139 f.
  78. KABl. 1926, S. 10 f.
  79. KABl. 1924, S. 74 f.; KABl. 1926, S. 10 f.
  80. Siehe https://glass-portal.homepage.t-online.de/cwhase/m-r/meppen_kirche.htm, 09.11.2023.
  81. Abbildung: Krüger, S. 46.
  82. Heidemann, S. 48.
  83. Marcussen-Orgel, S. 14.
  84. LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 443, Bl. 57; Funke, Meppen, S. 3.
  85. Heidemann, S. 23 f.
  86. Heidemann, S. 22; Pardey, S. 291 ff.; Krüger, S. 29.