Sprengel Stade, KK Bremervörde-Zeven | Patrozinium: Dionysius1 | KO: Keine Kirchenordnung
Orts- und Kirchengeschichte
Schriftlich ist (Groß) Sittensen erstmals in einer undatierten Urkunde aus der Zeit zwischen 1024 und 1028 als Occidentali Checcinhusen erwähnt.2 Das östlich der Oste gelegen Klein Sittensen ist 1535 als Lutken Sittenßen belegt.3 Sittensen lag in dem Gebiet, in dem die Gf. von Stade Herrschaftsrechte ausübten; seit 1063 lag die Oberlehnsherrschaft über die Gft. Stade bei den Ebf. von Bremen. In der ersten Hälfte des 13. Jh. fiel die Stader Grafschaft an das Erzstift Bremen, das weltliche Territorium der Bremer Erzbischöfe.4 Sittensen war Zentrum eines Gerichtsbezirks (1408: borde to Tzittense, Börde Sittensen), der seit Ende des 15. Jh. zum Amt Bremervörde zählte.5 Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) blieb das Gebiet der säkularisierten Hochstifte Bremen und Verden unter schwedischer Herrschaft (vereinigte Herzogtümer Bremen-Verden). Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) besetzte Dänemark 1712 die Hzm. Bremen und Verden und 1715 konnte das welfische Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) die beiden Territorien erwerben (1719 von Schweden gegen weitere Zahlung anerkannt). 1728 kam die Börde Sittensen zum Amt Zeven.6 In französischer Zeit zählte Sittensen im Jahr 1810 kurzzeitig zum Kgr. Westphalen und kam dann an das Kaiserreich Frankreich (Département des Bouches de l’Elbe, Arrondissement Stade, Kanton Zeven, 1811–1814). Ab 1815 war Sittensen, nun im Kgr. Hannover, erneut Teil des Amtes Zeven. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel der Ort 1866 an das Kgr. Preußen. Bei Einführung der Kreisverfassung 1885 kam Sittensen zum Kr. Zeven, der 1932 in den Lkr. Bremervörde eingegliedert wurde; dieser wiederum ging 1977 im Lkr. Rotenburg (Wümme) auf. 1960 schlossen sich Groß und Klein Sittensen zur Gemeinde Sittensen zusammen; sie ist Sitz der Samtgemeinde Sittensen. Im Jahr 1821 lebten rund 465 Menschen in Sittensen, 1925 knapp 1.070, 1950 fast 2.460 und 2023 etwa 6.260.
Das Patrozinium der Sittenser Kirche, St. Dionysius, gilt als Indiz für ihr hohes Alter: „Man nimmt traditionell an, dass das Dionysius-Patrozinium in die karolingische Zeit zurückreicht, denn der Märtyrer Dionysius, Bischof von Paris, gehörte seit den Zeiten der Merowinger zu den fränkischen ‚Nationalheiligen‘.“7 Urkundlich oder archäologisch belegen ließen sich Spekulationen über eine Gründung der Parochie Sittensen durch Karl den Großen bislang nicht.8 Schriftlich erwähnt ist die Kirche in Sittensen erstmals 1220 in der Gründungsurkunde des Verdener Stifts St. Andreas: Der Verdener Bf. Iso von Wölpe (amt. 1205–1231) überließ dem neu gegründeten Stift u. a. bannum et ecclesiam Chechinhusen (Bann/Archidiakonat und Kirche Sittensen).9 Möglicherweise gehörte Sittensen 1220 noch zu keinem Archidiakonat und unterstand direkt dem Bischof, der die archidiakonalen Rechte nun dem Andreasstift übertrug. Zwischen 1237 und 1246 ist in einem bischöflichen Tafelgutverzeichnis ein Villikationshaupthof der Verdener Bischöfe in Sittensen belegt (domus villicationis in Tzittenhusen).10 Das gleiche Verzeichnis nennt auch das Kirchspiel Sittensen (parrochia […] Tzittenhusen). Für die kirchliche Versorgung des Kirchspiels war seit 1220 das Verdener Stift St. Andreas zuständig; vermutlich stellte das Stiftskapitel einen Kaplan oder Vikar an, der die pfarramtlichen Aufgaben in Sittensen übernahm.11 Eine Urkunde aus dem Jahr 1316 nennt mit Johannes rector ecclesie in Ciccenhusen erstmals den Namen eines Pfarrers.12 Zwei weitere Namen sind aus der ersten Hälfte des 15. Jh. überliefert: Im Dezember 1427 bat der Kleriker Henricus Ylmari um die Pfarrpfründe in Tzittensen, da der bisherige Inhaber Henricus Stafhost (Stafhorst) gestorben sei.13 Im Jahr 1454 ließ das Kirchspiel zwei neue Glocken gießen; der in der Inschrift der großen Glocke genannte Kristianus war vielleicht ebenfalls Pfarrer in Sittensen.14 Beide Glocken wurden beim Brand des Kirchturms 1907 zerstört. 1520 ist Herman Lam als Pfarrer belegt.15 Im Kirchspieldorf Vierden soll in vorref. Zeit angeblich eine Kapelle gestanden haben.16
Im Zeitalter der Reformation regierte mit Ebf. Christoph von Braunschweig-Lüneburg (amt. 1502–1558) zunächst ein entschiedener Gegner der luth. Lehre im Stift Bremen (und gleichzeitig im Stift Verden). Trotzdem fasste der Protestantismus während seiner Regierungszeit Fuß in den Gemeinden des Erzstifts.17 Ebf. Christophs Bruder und Nachfolger in beiden Bistümern, Ebf. Georg (amt. 1558–1566), duldete den neuen Glauben. Der Bremer Ebf. Heinrich III. von Sachsen-Lauenburg (amt. 1567–1585) schließlich war Protestant, verfolgte jedoch eine vorsichtige Kirchenpolitik; zur Einführung einer ev. Kirchenordnung kam es während seiner Amtszeit nicht. Im Erzstift Bremen hat sich, zugespitzt formuliert, „eine allmähliche Reformation“ vollzogen, „die meistens auf Gemeindeebene begann“.18
Zur Entwicklung in Sittensen fehlen aussagekräftige Quellen. Im Jahr 1529 hatte der Ebf. Christoph die Sittenser Kirche (ebenso wie jene in Jork, Mittelnkirchen und Borstel) erneut dem Verdener Andreasstift inkorporiert, da benachbarte weltliche Herrscher in schamlosem lutherischen Wüten (proterva Luterana rabie a vicinis dominis secularibus) dem Stift seine Rechte genommen hätten.19 Möglicherweise ist dies für Sittensen auf die adlige Familie Schulte zu beziehen, die hier bei der Einführung der Reformation eine zentrale Rolle gespielt haben könnte.20 Der 1570 belegte P. Franciscus Wordensis Euangelicus war vielleicht einer der ersten luth. Prediger in Sittensen; Ende des 16. Jh. ist P. Johannes Focken (amt. spätestens 1599–1606/07) belegt.21 Für das Jahr 1599 ist mit Johan Stichman auch der Name eines Kirchengeschworenen überliefert.22 Die Reformation bedeutete für Sittensen (und gleichfalls für das benachbarte Selsingen) nicht allein einen Bekenntniswechsel, sondern auch einen Wechsel der kirchlichen Obrigkeit: Bislang hatte die Parochie dem Andreasstift im Bistum Verden unterstanden, infolge der Reformation kam sie „in einem langwierigen Prozess“ zum Bistum Bremen (noch 1637 übten Verdener Stiftsherren das Aufsichtsamt aus und prüften die Sittenser Kirchenrechnungen).23 Die Patronatsrechte des Stifts gingen nach seiner Aufhebung 1648/49 an die Familie Königsmarck, Anfang der 1680er Jahre an die Landesherrschaft.
Im Jahr 1606 hatte das Kirchspiel Sittensen mit dem Neubau seiner Kirche begonnen; Dietrich Schulte († 1616), Burgmann in Horneburg und Erbherr in Burgsittensen, Kuhmühlen und Esteburg, hatte wohl den Anstoß gegeben und finanzierte das Vorhaben mit.24 Vollendet war der Bau 1613; die damaligen Fensterinschriften nannten zahlreiche Spendernamen.25 Der Versuch der Familie Schulte, sich auch das Patronat über die Sittenser Kirche anzueignen, scheiterte; Caspar Schulte hatte eigenmächtig P. Ludolph Speckmann (amt. 1632–1650?) eingesetzt, ein Gutachten stellte Anfang der 1660er Jahre jedoch fest, dass die Patronatsrechte beim Andreasstift lagen.26
Während der Amtszeit von In der Amtszeit von P. Johann Tiedemann (amt. 1667–1706, anfangs P. adj.) erhielt die Kirche 1672 einen neuen Altar, gefertigt von Johann Tamke aus Buxtehude, 1680 einen neuen Turm, errichtet vom „berühmten Thurmbauer M[eister] Andreas Henen“ aus Stade und 1695 die erste Orgel, erbaut von Arp Schnitger (1648–1719).27 P. Nicolaus Eichhof (amt. 1763–1788) und P. Johann Hinrich Ehlers (amt. 1805–1829) waren gleichzeitig Propst der Präpositur Zeven-Ottersberg, übten also ein Aufsichtsamt über die benachbarten Kirchspiele aus. Seit 1827 unterstützte P. adj. Ludwig Otto Ehlers seinen Vater im Pfarramt Sittensen. Mit seinen Predigten „begann eine Erweckung“ im Kirchspiel.28 Die Gemeinde wünschte sich den Hilfsgeistlichen als Nachfolger seines Vaters, das Konsistorium Stade allerdings lehnt ab. Denn P. adj. Ehlers habe „in Unterredungen mit seinen ehemaligen Lehren überspannte und schwärmerische Ideen nicht nur geäußert, sondern auch mit viel Wärme verteidigt“.29 Er verlor daher seine Predigterlaubnis.
Das Pfarramt Sittensen übernahm schließlich P. Johann Conrad Behn (amt. 1830–1863), seit 1838 regelmäßig unterstützt von Hilfspredigern. Zu ihnen zählte P. adj. Albert Georg Heinrich Nicolassen (amt. 1853–1857), der von P. Louis Harms (amt. 1848–1865) und der Hermannsburger Missions- und Erweckungsbewegung geprägt war. 1866 feierte die Gemeinde Sittensen ein erstes Missionsfest und seit den 1930er Jahren waren mehrere Gemeindeglieder in der Mission tätig.30 Weitgehend in Eigenarbeit errichtete die Gemeinde 1925/26 ein Missionshaus, das der Hermannsburger Volksmissionar Friedrich Baden (amt. 1926–1950) bezog (1966 zog der letzte Volksmissionar aus, 1977 wurde das Gebäude verkauft).31 In den 1980er Jahren feierte die Gemeinde pro Jahr fünf Missionsfeste (in Sittensen, Wohnste und Klein Meckelsen, sowie jeweils abwechselnd in Freetz und Kalbe sowie in Ippensen und Vierden).32 Seit 1879 bestand ein Posaunenchor in Sittensen.33
1898 ließ die Gemeinde ihre Kirche durch den Anbau des Südflügels vergrößern. Der Kirchturm aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. brannte 1907 nach einem Blitzeinschlag aus und wurde 1908/09 durch einen Neubau ersetzt. P. Rudolf Weber (amt. 1893–1913) war neben seinem Pfarramt auch landwirtschaftlich interessiert, war Mitbegründer des landwirtschaftlichen Vereins in der Börde Sittensen (1895) und der Sittenser Molkereigenossenschaft (1903); er war zudem der erste Autobesitzer in Sittensen (1906).34
Während der NS-Zeit hatte P. Johannes Willenbrock (amt. 1913–1950) das Pfarramt Sittensen inne. Kirchenpolitisch gehörte er zur Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft, wie er im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.35 Nach der Machtübernahme der NSDAP sei im Kirchspiel „Kirchgang alle 3 Wochen für S.A. angeordnet“ gewesen. P. Willenbrock schrieb überdies, er habe besonders 1934 zu Bekenntnisstunden eingeladen, in denen er über die Lage der Kirche sprach: „Es war damals schwer, die Gemeinde von dem systematischen Kampf seitens der Partei gegen Kirche und Bekenntnis zu überzeugen.“ Zum 1933 neu gewählten KV merkte er lediglich an, er habe sich kirchlich bewährt.
Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter stieg die Zahl der Gemeindeglieder von rund 4.425 im Jahr 1939 auf etwa 7.500 im Jahr 1950 an.36 Zur Unterstützung des Pfarramts war seit 1945 Volksmissionar Baden als Hilfspastor in der Gemeinde tätig (zwei Pfarrbezirke).37 Nach der Visitation 1954 schrieb der Sup. des KK Bremervörde: „Die Kirchengemeinde Sittensen gehört noch immer zu den besten kirchlichen Gemeinden unserer Landeskirche und ist eine echte Missionsgemeinde.“38 P. Peter Hartig (amt. 1950–1970) zählte 1959 zu den Mitbegründern der „Hermannsburger Missionsgemeindebewegung“ und engagierte sich im Ev.-luth. Förderverband für das Martin-Luther-Krankenhaus Zeven.39 In den 1950er Jahren startete P. Hartig zusammen mit dem Stader Schulrat Karl Fischer die jährlichen „Religionspädagogischen Tagungen“ in Sittensen (bis 1965). Im Rahmen dieser Reihe disputierten die Theologen Ernst Fuchs (1903–1983) und Walther Künneth (1901–1997) im Herbst 1964 über „Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten“.40 Das Sittenser Kirchengebäude erhielt 1960/61 an der Nordseite einen zweiten Querflügel. Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche unterhielt die St.-Dionysius-KG Sittensen Kontakte zur Kirchgemeinde Falkenstein im Vogtland.41
Neben der ev.-luth. Gemeinde gründete sich 1961 eine freie evangelische Gemeinde in Sittensen; 1985 kam die Christus-Gemeinde hinzu, die zur SELK gehört.42
Ende der 1960er Jahre fügten Auseinandersetzungen zwischen Pfarramt, Kirchenvorstand und Gemeinde „dem gottesdienstlichen und gemeindlichen Leben erheblichen Schaden“ zu (infolgedessen wechselte P. Hartig 1970 zur SELK und übernahm das Pfarramt Stelle).43 Im Jahr 1971 erhielt die Gemeinde Sittensen eine zweite Pfarrstelle, die Zahl der Gemeindeglieder lag 1972 bei etwa 7.420.44 In seinem Bescheid zur Visitation 1978 hob der LSup. des Sprengels Stade die vielfältigen Gruppen und Kreise in der Gemeinde hervor und schrieb: „Dabei ist die große Zahl der aktiv mitdenkenden und mitarbeitenden Gemeindeglieder (besonders unter den jungen Menschen) beeindruckend.“45 1979 regte P. Edwin Döring (amt. 1971–1983) die Gründung des „Fördervereins für die Ev. Jugend in der Börde Sittensen“ an. Meinungsverschiedenheiten unter den hauptamtlichen Mitarbeitern der Gemeinde veranlassten den KV 1984, eine Neubesetzung beider Pfarrstellen und der Diakonenstelle durchzusetzen.46 Nach der Visitation 1992 schrieb der Sup. resümierend: „Die Kirchengemeinde Sittensen ist innerhalb der hannoverschen Landeskirche eine ungewöhnliche Kirchengemeinde, in der es gelungen ist, Tradition und Offenheit für neue Wege auf eine gute Weise miteinander zu verbinden und laufend im Gespräch zu halten.“47 Die Schwesternstation der Gemeinde ging in den 1990er Jahren in der Diakoniestation des Ev.-luth. KK Bremervörde-Zeven auf.
Die Zahl der Sittenser Gemeindeglieder lag 1998 bei 7.790, was 92 Prozent der Gesamtbevölkerung entsprach, knapp 15 Prozent mehr als im Durchschnitt des Kirchenkreises. Dahinter stehe „handfeste Arbeit […], intensive Mühe um ein gutes Miteinander, Fantasie und Ideen für neue Wege, klare evangelikale Ausrichtung und eine ungewöhnlich große Zahl von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ heißt es im Bericht zur Visitation 1998.48 In der KG Sittensen waren seinerzeit u. a. zwölf Kindergottesdienstgruppen, 37 Hauskreise, elf Frauenkreise, sechs Chöre und fünf Selbsthilfegruppen aktiv. Neben den beiden Pfarrstellen war die Gemeinde mit drei Diakonenstellen ausgestattet; Pfarrbezirke bestanden nicht, die Arbeitsaufteilung war nach Amtswochen organisiert.
Seit dem Jahr 2000 unterstützt die „St. Dionysius-Stiftung Sittensen“ die Gemeinde bei ihren kirchlichen Aufgaben.49 2006 eröffnete der Trägerverein „Ev. Kindergarten Sittensen e. V.“ die ev. Kindertagesstätte „Himmelszelt“. 2015 ging die Trägerschaft auf den 2013 gegründeten „Ev.-luth. Kindertagesstättenverband Bremervörde-Zeven“ über. 50
Pfarrstellen
I: vorref. – II: 1971.51
Umfang
Sittensen (Groß und Klein Sittensen) sowie Alpershausen, Burgsittensen, Fuhrenkamp, Freetz, Häsen, Hamersen, Hanschhorst, Groß und Klein Ippensen, Kalbe, Kuhmühlen, Langenfelde, Lengenbostel, Marschhorst, Groß und Klein Meckelsen, Nüttel, Ramshausen, Tiste, Vierden, Groß und Klein Wohnste (Klein Wohnste 1409 noch nach Hollenstedt eingepfarrt52). Außerdem Herwigshof (seit 1904, vorher KG Hollenstedt).53
Aufsichtsbezirk
Unterstand vor 1220 wohl direkt dem Verdener Bischof, danach lagen die Aufsichtsrechte beim Stift St. Andreas Verden.54 – Seit der Gründung des Kons. Stade 1651/52 gehörte Sittensen zur Präpositur Zeven-Ottersberg. Bei der Neuordnung der Aufsichtsbezirke in den Hzm. Bremen und Verden kam Sittensen 1827 zur Insp. Zeven, Sitz der Suptur war nacheinander in Zeven (1828–1832), in Rhade (1832–1834), in Selsingen (1835–1874) und ab 1874 fest in Zeven.55 1924 KK Zeven, dieser 1940 aufgehoben und eingegliedert in den KK Bremervörde56, etwa 1957 umbenannt in KK Bremervörde-Zeven.
Patronat
Das Andreasstift in Verden. Nach Auflösung des Stifts 1649 kam das Sittenser Patronat zusammen mit den übrigen Gütern des Stifts an Gf. Hans Christoph von Königsmarck († 1663), später an seine Erben. Seit der Reduction (Rückführung) der schwedischen Krongüter 1680/81 der Landesherr (bis 1871).57
Kirchenbau
Rechteckbau mit polygonalem Ostschluss und Querflügeln nach Norden und Süden, sowie rundem Treppenturm und Sakristeianbau am Südflügel, älteste Teile erbaut 1606–13 (Schiff und Chor, Mauern des Vorgängerbaus teilweise mit einbezogen58), Querflügel im 19. und 20. Jh. ergänzt. Satteldach, über dem Chor abgewalmt; über den Flügeln Querdächer mit Krüppelwalm. Backsteinmauerwerk. Segmentbogige Fenster am Schiff und am Chor; an den Stirnseiten der Querflügel zweigeschossige Fensterordnung: oben Segmentbogenfenster, unten Rechteckfenster, im nördlichen Giebelfeld ein Kreisfenster, im südlichen Giebelfeld zwei Kreisfenster, dazwischen Backsteinornament mit Kreuz. Am Südflügel Vorbau mit Segmentbogenportal, Sakristei mit Nebeneingang. Im Innern gewölbte, holzverschalte Decke (Korbgewölbe); Westempore; Emporen in den Querflügeln; zwei Nischen in der Ostwand (1994/95 freigelegt). Ausmalungsreste an der Nordwand (1606/13, 1994/95 freigelegt). 1800 Dach neu errichtet (1791: „Es ist nur schade, daß das Dach, welches mit Ziegeln belegt ist, im Verhältnis der untern Mauern gar zu hoch und schwer ist“59). 1850/56 Emporen an Nord- und Ostwand errichtet. 1898 Südflügel errichtet. 1960/61 Nordempore entfernt, Nordflügel errichtet (unterkellert), Gruft unter dem Altarraum verfüllt. 1994/95 Sanierung, u. a. Dach erneuert, gewölbte Decke eingebaut (vorher: flache Balkendecke).60
Grablege
Unter dem Altarraum ehemalige Gruft der Familie Schulte, genutzt 1613–1800.61
Turm
Westturm mit vierseitigem Unterbau und achtseitigem Glockengeschoss, achtseitiger, geschwungener Kupferhelm mit hoch ausgezogener Spitze, bekrönt mit Kugel und Wetterfahne, erbaut 1908/09. Backsteinmauerwerk. Acht rundbogige Schallfenster, nach Norden, Süden und Westen darunter je ein segmentbogiges; darüber Uhrziffernblätter nach Norden, Osten, Süden und Westen. Am Unterbau je eine Dreiergruppe schmaler, segmentbogiger Fenster nach Norden, Süden und Westen, darunter je ein hohes, schmales Segmentbogenfenster nach Norden und Westen; nach Süden Portalvorbau mit Inschriften: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ und „A[nno] D[omini] 1909“. Nach Westen Inschriftentafel: „St. Dionysius Kirche. Im 3. Jahrhundert kam Dionysius als Missionar von Rom nach Paris. Dort starb er den Märtyrertod. Die von Karl dem Gr[oßen] um 797 hier erbaute Kirche erhielt den Namen seines Schutzpatrons“. 1680 neuer Turm erbaut, vierseitiger Unterbau (massiv, „von lauter Felsenstücken aufgeführet“62), achtseitiges Glockengeschoss (Fachwerk), geschwungene Haube mit achtseitiger Spitze.63 1907 Turm ausgebrannt (Blitzeinschlag). 1908/09 Wiederaufbau bzw. Neubau. 1950 Reparaturen. 1974 Reparaturen. 1978 Instandsetzung des Turmhelms nach Sturmschäden. Vorgängerbau: Mittelalterlicher Bau, erwähnt 1220. 1606 durch einen Neubau ersetzt; Mauern teilweise in den Neubau einbezogen.
Ausstattung
Blockaltar (gemauerter Stipes, Mensa aus Sandstein) mit zweistöckigem, architektonisch gestaltetem Holzretabel in Renaissanceformen (1672, Johann Tamke, Buxtehude64), im Hauptfeld Kreuzigungsgemälde, links und rechts je eine gedrehte Säule mit korinthischem Kapitell; am Gebälk Inschrift: „Christus ist umb unser Sünde willen dahin gegeben und umb unser Gerechtigkeit willen auferwecket. Röm[er] 4 V[ers] 25“; im oberen Feld Gemälde mit Himmelfahrtsdarstellung, links und rechts je eine gedrehte Säule mit korinthischem Kapitell; am Gebälk Inschrift: „Gott fähret auff mit Jauchtzen. Ps[alm]. 47“; als Bekrönung drei geschnitzte Figur: Christus auf der Weltkugel flankiert von zwei Engeln; im seitlichen Schnitzwerk des Altars geschnitzte Figuren der Evangelisten mit ihren Symbolen (Stier fehlt); in der Predella Abendmahlsgemälde, links und rechts Einsetzungsworte des Abendmahls; Altar gestiftet von den Brüdern Dietrich und Caspar Schulte, an der Rückseite Inschrift: „Dieses Altar ist Anno 1672 Mense Majo zu Gottes Ehre und zur Zieraht der Kirchen zu Sittensen von denen Gebrüdern Dieterich und Caspar Schulten respective zur Burg Sittensen, Kuhmühlen und Estebrück Erbgesessen wol meynentlich verehret und gegeben worden“ und „O Gott du großer Gott, dich will ich hertzlich bitten, du wollst für dieß Altar gantz reichlich über schütten der Schulten ihr Geschlecht mit voller Segens Hand auch mehren diese Zahl und schützen ihren Stadn. Laß deine Gütigkeit ob ihnen Allen walten und tuh sie ingesammt in Gnaden stets er halten. Mit wenigen mein Gott ich bitt durch deinen Sohn, sei du für dieß Geschenck ihr Schild und großer Lohn. Dieses wünschet und bittet hertzlich Johann Tiedemann p[ro] t[empore] Prediger dieser Kirche“; ab 1825 im Hauptfeld Gemälde mit Darstellung des segnenden Christus’ (1825, Auguste von Schulte), nach 1935 entfernt65; 1961 seitliche Eisengitter entfernt und Altar neu aufgemauert. – Erhöhte, hölzerne Kanzel, farbig gefasst, in Renaissanceformen (um 1606/13), polygonaler Kanzelkorb auf achteckigem Pfeiler; vor den Ecken des Kanzelkorbs Hermenpilaster, an den Wandungen rundbogige Füllungen mit Inschriften, darunter Rechteckfelder mit Inschriften: „Ren[ovatum] a[nn]o D[omin]i 1961 Soli Deo Gloria“ und „Renovatum 1678“, außerdem Bibelverse: „Her, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige. Psalm XXXXXI V[ers] 17“, „Ihr seid es nicht die reden, sondern eines Vaters Geist ist es, der durch euch redet. Matthäus X V[ers] 20“, „Das Evangelium muß zuvor geprediget werden unter alle Völker. Marcus XIII V[ers] 10“, Selig sind die das Wort Gottes hören und bewahren. Lucas XI V[ers] 28“ und „Wer von Gott ist, der höret Gottes Wort. Johannes VIII V[ers] 47“. 1678 Farbfassung der Kanzel erneuert; 1935 Schalldeckel entfernt; 1961 Kanzel renoviert. – Sandsteintaufe (1961), kelchförmiges, achtseitiges Becken, vierseitiger Schaft, achtseitiger Fuß; Taufstein umgeben von zwei Eisengittern (ehemalige Altarschranken). – Wandteppich beim Taufstein (Hermann Oetken, Delmenhorst), Inschriften: „Wieviel euer auf Christum getauft sind, die haben Christum angezogen“, „Sie wirket Vergebung der Sünden, erlöset von Tode und Teufel und gibt die ewige Seligkeit allen, die es glauben, wie die Worte und Verheißung Gottes lauten“ und „Satan laß dir dieses sagen: ich bin getaufter Christ, und damit kann ich dich schlagen, ob du noch so grausam bist. Da ich bin zur Taufe gekommen, ist dir alle Macht genommen, und von deiner Tyrannei machet Gottes Bund mich frei“. – Gemälde mit Brustbild des segnenden Christus’ (1825, Auguste von Schulte), zeitweise Altarbild. – Sandsteintafel mit Wappen und Inschrift: „Dietrich Schulte. Gardrut Marschalk. A[nn]o M DC XIII hat der edl erenvester Dietrich Schulte diese Bergrebnis für sich und seine Erben verfertigen lassen“, Tafel befand sich in der Gruft der Familie Schulte, 1960/61 im Kirchenraum angebracht. – Gestühl für die Familie Schulte (1606). – Außen: Grabplatte für P. Franz Diedrich Bromberg (amt. 1707–1719) und seine Ehefrau Agnesa Catharina Hechten († 1738), Inschrift: „Franciscus Theodoricus Bromberger, Pastor ecclesiae Sittensenae natus anno 1682 d. 15 Martii, denatus anno 1719 d. 21 Maii. Agnesa Catharina Hechten uxor, Ioach. Sigism. Hechtii Doctor. Medic. et Physici primarii reip. Luneburgensis filia, nata anno 1686 d 3 December denato anno 1738 d 12 Nov“ (Franz Diedrich Bromberg, Pastor der Kirche Sittensen, geboren im Jahr 1682 am 15. März, gestorben im Jahr 1719 am 21. Mai. Ehefrau Agnesa Katharina Hecht, Tochter des Joachim Sigismund Hecht, Doktor der Medizin und erster Arzt der Stadt Lüneburg, geboren im Jahr 1686 am 3. Dezember, gestorben im Jahr 1738 am 12. November); eingesetzt in die Kirchenwand, bis 1961 vor dem Altar.
Orgel
1693 Anschaffung einer Orgel beschlossen. 1695 erste Orgel angeschafft (360 Reichstaler), erbaut von Arp Schnitger (Hamburg), 13 II/aP, aufgestellt „auf der Westseite der Kirche auf dem Lector“, Instrument um 1840 noch unverändert.66 1862 Orgelneubau, ausgeführt von Ph. Furtwängler & Söhne (Elze), 20 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen (Opus 62).67 1917 zinnerne Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben. 1924 neue Prospektpfeifen eingebaut. 1958 Orgel abgebaut (Zinnpest).68 1959 Orgelneubau, ausgeführt von Paul Ott (Göttingen), 28 II/P (HW, RP), mechanische Traktur, Schleifladen, am Orgelprospekt Inschrift: Jauchzet Gott alle Lande. A[nno] D[omini] 1959 Singet dem Herrn alle Welt“.
Geläut
Vier LG (alle Bronze, Gj. 1950, Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg), I: es’, Inschriften: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ und „Krieg raubte uns der Glocken drei, aus Lieb sind sie gespendet neu von Jung und Alt in schwerer Zeit zu Gottes Ehr in Ewigkeit. Der Kirchenvorstand zu Sittensen, Ostern 1950“, Reliefbild: St. Dionysius; II: f’, Inschriften: „O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort! Jer 22,29“ und „So oft die Glocken schwingen soll’s durch die Börde klingen“; III: as’, Inschrift: „Stundenglocke, der Jugend geweiht, schlage mahnend zu jeder Zeit: Unser Leben fährte schnell dahin, als flögen wir davon. Psalm 90,10“, Reliefbild: St. Dionysius; IV: c’’, Inschrift: „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen“, Reliefbilder: Bildnis Martin Luther, Taube. – Früherer Bestand: Große Glocke, (Bronze, Gj. 1454, Ghert Klinghe, Bremen), Inschriften wohl: „Anno D[omi]ni m cccc liv“ und „maria bin ick geheten, dat kerspel Sittense let mi ghet. klinge me fecit Kristianus hankebosken“, Bilder: St. Dionysius, im Nimbus: „S. Dionicius“ und Maria mit Kind, im Nimbus: „Ave Maria grat [ia plena]“ (Gegrüßt seist Du, Maria, voll der Gnade); 1907 bei Turmbrand zerstört.69 Mittlere Glocke, (Bronze, Gj. 1663), Inschrift: „Dreimal bin ich durchs Feuer geflossen und in eine neue Form gegossen. Die gute löbliche Sittenser Gemeine lies mich wiederum gießen reine. Ps[alm] 150 Lobet den Herrn mit hellen Symbeln, lobet ihn mit frohklingenden Symbeln. Anno 1663“, umgegossen zu einer neuen mittleren Glocke (Bronze, Gj. 1819, Anton Keller, Tostedt), Inschriften: „Schlagt froh in die Hände, alle Völker, und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall! J. H. Ehlers, Pastor. I. I. Wilkens, I. W. Gerkens Kircheniuraten im Iahre 1819“ und „Gegossen von Anton Keller zu Tostedt“, 1907 bei Turmbrand zerstört.70 Kleine Glocke, (Bronze, Gj. 1454, Ghert Klinghe), Inschrift: „Margretha bin ik geheten. Dat kerkspel Sittensen let mi gheten. Help Got“, 1907 bei Turmbrand zerstört.71 1909 neues Geläut aus vier Glocken angeschafft, es’, f’ as’ und c’’ (alle Bronze, Gj. 1909, Firma Radler, Hildesheim), die drei großen Glocken im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1942); kleine Glocke 1950 an die FKap in Wohnste abgegeben.
Weitere kirchliche Gebäude
Pfarrhaus I (Bj. 1905). – Pfarrhaus II (Bj. 1973). – Gemeindehaus (Bj. 1965).
Friedhof
Ehemaliger kirchlicher Friedhof bei der Kirche. Neuer kirchlicher Friedhof im Süden von Sittensen (Scheeßeler Straße), angelegt um 1840, FKap (Bj. 2004). Kommunaler Friedhof in Wohnste, FKap; kommunaler Friedhof in Klein Meckelsen, Glockenträger (beide Friedhöfe in Trägerschaft der Samtgemeinde Sittensen).
Liste der Pastoren (bis 1940)
1570 Franciscus Wordensis.72 – Spätestens 1599–1606 Johann Focken. – Vor 1608–1619 Heinrich Bauknecht. – 1619–1632 Lorenz Mirow. – 1632–1650(?) Ludolph Speckmann. – 1667–1706 Johann Tiedemann (zunächst P. adj.).73 – 1707–1719 Franz Diedrich Bromberg. – 1720–1741 Johann Philipp Minder. – 1742–1763 Alexander Bromberg. – 1763–1788 Nicolaus Eichhof. – 1788–1804 Georg Wilhelm Jäger. – 1805–1829 Johann Hinrich Ehlers. – 1830–1863 Johann Conrad Behn. – 1864–1875 Carl Ludolph Einstmann. – 1877–1884 Johann Heinrich Friedrich Rechtern. – 1884–1892 Johannes Conrad Wilhelm Lühmann. – 1893–1913 Ludwig Heinrich Rudolf Weber. – 1913–1950 Johannes Willenbrock.
Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 377–378 (mit Korrekturen nach Jarecki, S. 14 ff.)
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
A 2 Nr. 1422–1436 (Pfarroffizialsachen); A 6, Nr. 7657–7659 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 398 (CB); A 9 Nr. 2578
, 2579
, 2754
(Visitationen); B 2 G 9 Nr. 2771–2774 (Baupflege und Bauwesen); D 94 (EphA Bremervörde-Zeven); E 5 Nr. 980 (Konsistorialbaumeister); E 9 Nr. 1084 (AfBuK); L 5g Nr. 427, 779–781 (LSuptur. Stade); S 2 Witt Nr. 05 (Fotosammlung); S 09 rep Nr. 2064 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7204 (Findbuch PfA).
Kirchenbücher
Taufen: ab 1668 (unvollständig: 1736–1738)
Trauungen: ab 1668 (Lücken: 1739)
Begräbnisse: ab 1668
Kommunikanten: ab 1837 (Zahlenregister: 1711–1836)
Konfirmationen: ab 1764 (Lücken: 1875)
Literatur & Links
A: Komm und sieh, S. 18–27; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1208; Ehrhardt, Reformation, S. 237–238; Fock, Schnitger, S. 109; Meyer, Pastoren II, S. 377–378; Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 95; Pape, Haspelmath, S. 241–242; Roth, Beschreibung, S. 205–208 [Digitalisat]; Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 206–210; Talkenberger, Quellen, S. 341.
B: Anhang des Evangelischen Kirchengesangbuches für die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Sittensen, Hermannsburg 1955; Johannes Brunkhorst: Chronik der Kirchengemeinde Sittensen, Sittensen 1986; Johannes Brunkhorst & Andreas Dittmer (Fotos): St.-Dionysius-Kirche zu Sittensen Höxter 1994 [Faltblatt]; Kirstin Casemir: Namenkundliches zur 1000-Jahr-Feier von Groß und Klein Sittensen, Groß und Klein Meckelsen, Hamersen, Tiste und Vierden, in: Rotenburger Schriften 103 (2023), S. 12–26; Michael Ehrhardt: Die Börde Sittensen. Geschichte und Geschichten (= Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 55), Stade 2019, bes. S. 182–200; Friedrich W. Gerdes, Das Patronat der Schulten in Sittensen, in: Rotenburger Schriften 15 (1961), S. 21–56; Hans-Wilhelm Hastedt, Hartmut Vollmer, Wolfgang Dörfler: Die Veröffentlichungen zur Geschichte der Börde Sittensen, in: Rotenburger Schriften 101 (2021), S. 147–155; Walter Jarecki: Die Kirchenherrschaft des Verdener Andreasstifts in Sittensen und der Zehnt von Ippensen. bannum et ecclesiam Chechinhusen et decimam Eppenhusen, in: Rotenburger Schriften 99 (2019), S. 9–32; Wilhelm Kranz: Kirchspielsfamilienbuch Sittensen, Hamburg 2014; Johann Martens (Hg.): Ludwig Otto Ehlers. Kirchliche Auseinandersetzung während seiner Kandidatenzeit in Sittensen im Jahre 1828, Freetz 1997; Johann Martens (Hg.): Ludwig Otto Ehlers. Ein Lebensbild von J. J. G. Ehlers, Freetz 1999; Günter Meyer: Casa Dei. St.-Dionysius-Kirche Sittensen, Zeven 1999; Hans Heinrich Seedorf: Karl der Große und die Einführung des Christentums vor 1200 Jahren in Sittensen. Geschichtlicher Abriß anläßlich der 1200-Jahrfeier der Kirche in Sittensen, Sittensen 1997; Hans Heinrich Seedorf, Wilhelm Vieths (†) und Maike Schmidt: Die Börde Sittensen auf der Stader Geest. Von den Eiszeiten bis zum Ende des ersten Weltkriegs, Sittensen 2014; Hans Heinrich Seedorf, Wilhelm Seedorf (†) und Wilhelm Vieths (†): Zeitzeugengeschichte der Börde Sittensen. 1918–1956. Weimarer Republik – Nationalsozialismus – Zweiter Weltkrieg – Zusammenbruch und Nachkriegszeit, Sittensen 2006.
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche und Ausstattung; Denkmalatlas Niedersachsen: Kirche, Kirchhof, Kirchenanlage, Pfarrhaus; Wikipedia: St.-Dionysius-Kirche (Sittensen).
GND
4779812-9, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Sittensen; 1155946677, Evangelisch-Lutherische Sankt-Dionysius-Kirche (Sittensen).
Website der Kirchengemeinde (18.02.2024)
Fußnoten
- Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 265.
- UB Verden I, Nr. 56; zum Ortsnamen: Casemir, S. 13 f. (dort occidentali versehentlich als östlich übersetzt anstatt als westlich).
- Ehrhardt, S. 649
- Sudendorf, UB I, Nr. 19 [Digitalisat]; Krieg, Amtsbezirke Fsm. Lüneburg, S. 41.
- UB Zeven, Nr. 118. Vgl. dazu Ehrhardt, S. 16 ff. und S. 133 ff. Zum Umfang der Börde Sittensen vgl. ebd., S. 49 ff. Vgl. auch Lehe, Herzogtum Bremen, S. 19.
- Ubbelohde, Repertorium, Teil 1, S. 28.
- Jarecki, S. 10.
- Ehrhardt, S. 182
- UB St. Andreas Verden, Nr. 1; UB Verden I, Nr. 249. Jarecki, S. 23 f.; Ehrhardt, S. 183 f.
- UB Verden I, Nr. 351,E.
- Jarecki, S. 11.
- UB Zesterfleth, Nr. 10.
- RG Online, RG IV 04667, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/4667, 12.02.2025.
- Ehrhardt, S. 185 f. und S. 290.
- Ehrhardt, S. 194.
- Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 207.
- Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 7, resümiert: „beinahe das ganze Erzstift“ wurde lutherisch; Otte ist vorsichtiger und hält fest, es bleibt „für diese Jahre weiterhin schwierig zu beurteilen, ob der einzelne Prediger evangelisch predigte oder altgläubig“, da die Pfarrer – nicht zuletzt mit Blick auf Erhalt der eigenen Pfründe – mitunter „zweideutig“ agierten (Dannenberg/Otte, Reformation, S. 32). Für einen knappen Überblick zur Reformation im Erzstift Bremen vgl. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 7 ff. sowie die Beiträge in Dannenberg/Otte, Reformation.
- Dannenberg/Otte, Reformation, S. 38.
- UB St. Andreas Verden, Nr. 284.
- Ehrhardt, S. 186 f.; Ehrhardt, Reformation, S. 237. Zur Familie Schulte siehe auch Gerdes, S. 23 ff. und Ehrhardt, S. 214 ff. (Besitz) und S. 434 ff.
- Ehrhardt, Reformation, S. 216; Erhardt, S. 194.
- Ehrhardt, S. 199.
- Vgl. Ehrhardt, S. 188 f.
- Jarecki, S. 21, betont, dass Schulte die Baukosten nicht allein trug, sondern „auch das Kirchspiel beteiligt“ war.
- Gerdes, S. 32 ff.
- Erhardt, S. 194.
- Gerdes, S. S. 39 (Zitat) und S. 52.
- Brunkhorst, S. 86. Zu Ehlers vgl. u. a. Martens, Auseinandersetzung, und Martens, Lebensbild.
- Zit. Bei Brunkhorst, S. 87.
- Brunkhorst, S. 92 ff.
- Brunkhorst, S. 64 ff.: „Als nach dem 1. Weltkrieg die Siegermächte die Hermannsburger Missionsarbeit blockierten, wartete eine Reihe junger Missionskandidaten vergeblich auf ihre Ausreise nach Übersee. Sie nutzten diese Wartezeit, indem sie in die Gemeinden gingen. Sie ließen sich einladen zu Missionsfesten, Missionsstunden, Bibelstunden und Evangelisation. Diese Zweit des Wartens wurde zur Geburtsstunde der Hermannsburger Volksmission.“ Vgl. auch Seedorf, Seedorf & Vieths, S. 33.
- Brunkhorst, S. 93.
- Brunkhorst, S. 102 f.
- Seedor, Vieths & Schmidt, S. 243.
- LkAH, S 1 H III Nr. 814, Bl. 32 (dort auch die folgenden Zitate). Vgl. zur NS-Zeit auch Seedorf, Seedorf & Vieths, S. 73 ff.
- LkAH, S 1 H III Nr. 814, Bl. 32; Brunkhorst, S. 95.
- LkAH, B 2 G 3, Nr. 850 (Visitation 1947).
- LkAH, B 2 G 3, Nr. 850 (Visitation 1954).
- Vgl. Joachim Behnken & Helmut Winkelmann: Vieles fiel auf gutes Land. 125 Jahre Missionsverein zu Selsingen, Bremervörde 2010, S. 73 ff. LkAH, B 2 G 3, Nr. 850 (Visitation 1960); Brunkhorst, S. 117 f.; Seedorf, Seedorf & Vieths, S. 430 f.
- Audioaufnahmen: theoblog.de, 13.02.2025.
- LkAH, L 5g, unverz., Sittensen, Visitation 1992. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
- Brunkhorst, S. 123 ff.
- LkAH, B 2 G 3, Nr. 850 (Visitation 1972). Brunkhorst, S. 124 f.
- KABl. 1971, S. 229; LkAH, L 5g, unverz., Sittensen, Visitation 1972.
- LkAH, L 5g, unverz., Sittensen, Visitation 1978.
- Brunkhorst, S. 129 f.
- LkAH, L 5g, unverz., Sittensen, Visitation 1992.
- LkAH, L 5g, unverz., Sittensen, Visitation 1998.
- KABl. 2002, S. 5.
- KABl. 2013, S. 211 ff.; KABl. 2015, S. 146 f.
- KABl. 1971, S. 229.
- Ehrhardt, S. 185.
- KABl. 1904, S. 30 f.
- UB St. Andreas Verden, Nr. 1; UB Verden I, Nr. 249. Jarecki, S. 23 f.; Ehrhardt, S. 183 f.
- LkAH, D 94 (Bestandsbeschreibung).
- KABl. 1940, S. 80 f.
- Vgl. Vgl.: Ehrhardt, Donationen und Reduktionen, S. 75 ff.
- Komm und sieh, S. 18.
- LkAH, A 8 Nr. 398 [Digitalisat, Aufnahme 10].
- Meyer, S. 12.
- Gerdes, S. 28 ff.
- LkAH, A 8 Nr. 398 [Digitalisat, Aufnahme 16].
- Zum Turmbau: Gerdes, S. 39 ff.
- Gerdes, S. 39.
- Gerdes, S. 31; Meyer, S. 21 f.
- LkAH, A 8 Nr. 398 [Digitalisat, Aufnahme 12]; Fock, Schnitger, S. 109 (mit Disposition). Siehe auch Gerdes, S. 52.
- Pape/Schloetmann, Hammer, S. 88.
- Meyer, S. 56.
- Rauchheld Glockenkunde Oldenburg, S. 104; Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 95. Vgl. auch Erhardt, S. 290: Kristianus könnte der Name des damaligen Priesters gewesen sein, Hanke Bosken vielleicht der des Gogrefen.
- Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 209.
- Rauchheld Glockenkunde Oldenburg, S. 104; Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 95.
- Ehrhardt, Reformation, S. 216; Erhardt, S. 194.
- Ehrhardt, S. 194 f., mit Anm 628.