Sprengel Stade, KK Stade | Patrozinium: Matthias1 | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Der ehemalige Hauptort des Alten Landes ist urkundlich erstmals im Jahr 1221 belegt: Bf. Iso (amt. 1205–1231) und das Verdener Domkapitel übertrugen dem Stift St. Andreas in Verden die vier Kirchen Eschete, Sestersvlete, Maiorc und Lu (Estebrügge, Borstel, Jork und Mittelnkirchen).2 Jork war in der zweiten Hälfte des 12. Jh. als planmäßig angelegte Siedlung holländischer Kolonisten entstanden (Hollerkolonisation).3 Territorial gehört Jork zum Erzstift Bremen, bildete eine Hauptmannschaft der etwa ab 1300 entstandenen Landesgemeinde Altes Land (1361 eigenes Siegel, Umschrift: Sigillum communitates veteris terrae) und gehört hier zur Zweiten Meile.4 Die Landesgemeinde war formal dem Amt Bremervörde zugeordnet, besaß jedoch eine hohe Eigenständigkeit (genossenschaftliche Selbstverwaltung, 1517 weitgehend eingeschränkt5). Eine erste, eher stilisierte, Ortsansicht Jorks findet sich auf der Elbkarte von Melchior Lorichs aus dem Jahr 1568.6 Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) blieb das Gebiet der säkularisierten Hochstifte Bremen und Verden unter schwedischer Herrschaft (vereinigte Herzogtümer Bremen-Verden). Seit 1659 war Jork ständiger Amts- und Gerichtssitz für das Alte Land. Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) besetzte Dänemark 1712 die Hzm. Bremen und Verden und 1715 konnte das welfische Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) die beiden Territorien erwerben (1719 von Schweden gegen weitere Zahlung anerkannt). In französischer Zeit war Jork im Jahr 1810 kurzzeitig Teil des Kgr. Westphalen (Departement der Elbe- und Wesermündung, Distrikt Stade, Kanton Jork) und kam dann an das Kaiserreich Frankreich (Département des Bouches de l’Elbe, Arrondissement Stade, Kanton Jork, 1811–1814). Ab 1815 gehörte Jork zum neugegründeten Kgr. Hannover, zählte dort zunächst zum Gräfengericht Altes Land und war seit 1852 Sitz des neu eingerichteten Amtes Jork. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Jork 1866 an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 war Jork Sitz des gleichnamigen Kreises, der 1932 im Lkr. Stade aufging. 1972 schlossen sich die Orte Borstel, Estebrügge, Hove, Jork, Königreich, Ladekop und Moorende zur Einheitsgemeinde Jork zusammen. Prägend für Jork und Umgebung ist der Obstbau; schon 1657 existierten gut einhundert Obstbauhöfe in der Hauptmannschaft Jork. Im Jahr 1815 lebten rund 1.350 Menschen in Jork, 1939 knapp 1.505 und 1964 gut 1.950.

Kirche, Ansicht von Südwesten

Kirche, Ansicht von Südwesten

Die älteste schriftliche Erwähnung Jorks stammt aus einer Urkunde, die eine kirchliche Angelegenheit regelt und die damit auch am Anfang der örtlichen Kirchengeschichte steht. Im Jahr 1221 übertrug der Verdener Bf. Iso mit Zustimmung seines Domkapitels die Kirche in Maiorc dem von ihm gerade in Verden gegründeten Stift St. Andreas. Das Stift sollte in Zukunft die Einnahmen der Kirche in Jork erhalten, abzüglich des Einkommens eines Priesters oder Vikars (deductis in eisdem ecclesiis pro tempore fuerint instituti).7 Den jeweiligen Geistlichen durfte der Propst des Andreasstifts einsetzen. Im Jahr 1237 bestätigte Papst Gregor IX. (amt. 1227–1241) Bf. Isos Schenkung.8 Mit Johannes plebanum de Mayorc ist 1232 erstmals der Name eines örtlichen Geistlichen belegt.9 Im 14. Jh. lassen sich dominus Ywanus plebanus in Maiorka (1332, 1335, 1336, 1349)10 und Bodo von Ghylten (1386) urkundlich als Pfarrer in Jork nachweisen.11 In der Zeugenliste einer Urkunde von 1421 ist Magister Johannes Kust als rector ecclesie in Maiorka genannt, er war zudem päpstlicher Schreiber und Abbreviator und ist erneut 1423 belegt.12 Zwei weitere Jorker Geistliche sind 1466 nachweisbar: In diesem Jahr gab Johannes Vincqwick das Pfarramt in Jork wegen Altersschwäche auf (senio confractus) und bat darum, die Pfarrpfründe dem Priester Nicolaus Tzerssenholt zu übertragen und ihm selbst eine jährliche Pension zu gewähren.13 Auf der Anfang des 18. Jh. noch vorhanden kleinen Glocke, gegossen im Jahr 1460, fanden sich mit Hinrich Rehder und Peter Roleff erstmals die Namen zweier Jorker KerckSchwaren (Juraten, Kirchenälteste).14 Im Jahr 1529 inkorporierte der Verdener Bf. die Kirche Jork erneut dem Verdener Andreasstift, da weltliche Herrscher dem Stift in schamlosem lutherischen Wüten (proterva Luterana rabies) andere Güter genommen hätten.15 Die Pfarrstelle erhielt im 16. Jh. jeweils einer der vier Priester unter den zwölf Stiftsherren. Da sie dazu verpflichtet waren, in Verden zu wohnen, ließen sie den Pfarrdienst in Jork von Vikaren oder Mietlingen (mercenarii) versehen (gleiches gilt für die benachbarten Kirchen Borstel und Mittelnkirchen).16

Kanzel, Januar 1955

Kanzel, Januar 1955

Einzelheiten zur Durchsetzung der Reformation in Jork sind nicht bekannt; als erster luth. Prediger gilt P. Luder Moehring (amt. 1543–1553). Der Landesherr im Alten Land, der Bremer Ebf. Christoph von Braunschweig-Lüneburg (amt. 1511–1558), gleichzeitig Bf. von Verden, war ein Gegner der luth. Lehre.17 Sein Bruder und Nachfolger in beiden Bistümern, Ebf. Georg (amt. 1558–1566), duldete den neuen Glauben. Erst der Bremer Ebf. Heinrich III. (amt. 1567–1585) war Protestant; zur Einführung einer ev. Kirchenordnung im Hochstift Bremen kam es während seiner Amtszeit jedoch nicht. Am Stift St. Andreas in Verden, dem die Jorker Kirche inkorporiert war, setzte sich die luth. Lehre seit 1567 durch, 1575 bezeichnete sich das Stift als „Reformierte Karke“.18 Obwohl sowohl Landesherr als auch Patron weiterhin altgläubig waren, versah nach P. Moehrings Tod im Jahr 1553 weiterhin ein Lutheraner das Pfarramt in Jork: P. Hermann Erdmann der Ältere (amt. 1553–1591). Er übte das Amt als Vikar des Verdener Kanonikers Johannes Dammann aus, der Inhaber des Pfarramts war (pastor verus) und in einer Urkunde aus dem Jahr 1554 als „Kerkhere tom Jorke“ bezeichnet wird.19 Mit Johann Sumflet nennt die Urkunde auch wiederum den Namen eines Jorker kerckswaren.

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, Mai 1955

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, Mai 1955

Nachdem P. Hermann Erdmann der Ältere gestorben war, berief die Gemeinde Jork seinen gleichnamigen Sohn zu ihrem neuen Pastor. Das Kapitel des Andreasstifts erhob Einspruch, da die Ernennung eines neuen Predigers ihm zustehe. Die Jorker Juraten hingegen meinten, sie hätten „allens gedan oldem gebruke nha“.20 Das Kapitel entschied sich schließlich ebenfalls für P. Hermann Erdmann den Jüngeren (amt. 1591–1641), der überdies die Tochter des Kanonikers und pastor verus Dietrich German (amt. 1572–1599) heiratete. Neben dem Patronatsrecht hatte das Andreasstift auch im 17. Jh. noch die geistliche Aufsicht über seine Kirchen im Alten Land und schickte recht regelmäßig Visitatoren in die Gemeinden. Das Protokoll der Visitation 1639 nennt die drei Juraten in Jork: Johann Röpke, Hinrich Rieke und Gerdt Heyn.21 Als zwei Jahre später P. Erdmann gestorben war, bemühte sich pastor verus Nikolaus Glaser (amt. 1625–1649 oder länger) darum, seinen Schwiegersohn Werner Erich Oporinus als Geistlichen in Jork einzusetzen. Die Jorker hingegen hatten bereits Paul Feindt gewählt und berufen. Das Kapitel warf der Gemeinde vor, sie wolle nicht nur „ein jus praesentandi acquiriren, sondern auch das jus patronatus […] gantz an sich reißen unt reverendo capitulo entziehen“.22 Wohl auf Betreiben des Bremer Ebf. Friedrich II. (amt. 1634–1648) erhielt schließlich P. Franz Möller (amt. 1642–1655) das Pfarramt in Jork. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde das Stift St. Andreas in Verden aufgehoben und das Erzstift Bremen säkularisiert. Das Patronat über die Kirche Jork erhielt der schwedische Generalgouverneur Hans Christoph von Königsmarck († 1663) und als neuen geistlichen Aufsichtsbezirk richtete die schwedische Regierung die Altländische Präpositur ein. P. Möller ernannte sie 1652 zum ersten Propst des Alten Landes.

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, Oktober 1955

Oktober 1955

Die Jorker Kirche wurde 1662, wie bereits 1586 und 1640, als baufällig beschrieben.23 Die Instandsetzungsarbeiten der folgenden Jahrzehnte waren grundlegender als bisherigen Reparaturen: Um 1664 ließ die Gemeinde den Westteil der Kirche neu errichtet, wohl 1685 den Kirchturm und 1709 folgte schließlich der Neuaufbau des Chors. Im Jahr 1666 ist mit Christian Wilhelm Rachwitz erstmals der Name eines Jorker Lehrers überliefert. Neben der Kirchspielschule in Jork bestanden 1716 überdies fünf Nebenschulen: jeweils eine in Osterjork, Westerjork und Osterladekop sowie zwei in Westerladekop.24 Über P. Johann Samuel Büttner (amt. 1715–1747) heißt es im Protokoll zur Generalvisitation 1716: „Obwohl die Lüneburger Kirchenordnung von 1643 in quarto gebunden vorhanden ist, gebraucht er das Stadesche manuale ecclesiasticum.“25 Eingefügt in das Protokoll von 1716 sind auch die nach der Visitation 1684 formulierten Forderungen an die Gemeinde, denn wie auch in den übrigen Dörfern des Alten Landes sei auch „in Jork ein zähes Festhalten an alten nicht immer guten Gewohnheiten erkennbar“.26 So erinnerten die Visitatoren die Gemeinde u. a. erneut daran, pünktlich zum Gottesdienst zu erscheinen, die Kirche nicht vor dem Segen zu verlassen, Kinder sofort nach der Geburt taufen zu lassen und sich nicht vor Beerdigungen „mit Getränk so überladen, daß dadurch die christlichen Gedanken, so man bei solchem Werke haben soll, gehindert und gehemmt werden“. Neu hinzu kamen Strafen für jene, die „sich während des Gottesdienstes bei Getränk oder einer Pfeife Tabak finden lassen“.27

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, vor 1970

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, vor 1970

Seit Einrichtung der Präpositur des Alten Landes in der Mitte des 17. Jh. und Ernennung des Jorker P. Möller zum ersten Propst, bekleideten auch seiner Nachfolger wiederholt dieses Amt, etwa 1675 bis 1679 P. Franz Fexer (amt. 1656–1679), 1703 bis 1715 P. Clemens Dieckmann (amt. 1680–1715), 1732 bis 1747 P. Johann Samuel Büttner (amt. 1715–1747) und 1820 bis 1836 P. Andreas Ludwig Brandt (amt. 1814–1836). Seit P. Andreas Julius Edel Schröder (amt. 1877–1888) war die Superintendentur der Insp. Altes Land ständig mit der Jorker Pfarrstelle verbunden.
P. Adolf Diterich Brunkhorst (amt. 1912–1917), ließ 1914 die Pfarrscheune in ein Jugendheim umbauen. Während der NS-Zeit hatte P. Franz Bernhard Focken (amt. 1924–1945) Pfarramt und Suptur. in Jork inne. Er war Mitglied der NSDAP und stand kirchenpolitisch aufseiten der DC.28 An der Jorker Kirche ließ er ein Hakenkreuz anbringen (1938 entfernt).29 Nach der Visitation 1938 schrieb LSup. Franz Wiebe (amt. 1936–1948), P. Focken stehe „fest in der Gemeinde“ und genieße „das volle Vertrauen des Kirchenvorstandes“. Resümierend hielt LSup. Wiebe fest, der Gemeinde drohe keine Gefahr, da „die Männer der Partei weithin an der Kirche, so wie sie sie verstehen, festhalten möchten“.30 Zwischen 1933 und 1945 traten 52 der gut 2.200 Gemeindeglieder aus der Kirche aus.31 Pfarrkonferenzen in der Insp. Jork waren in „der Zeit der Kirchenpolitischen-Hochspannung“ nicht möglich; sie scheiterten „an der Absage der einen oder anderen kirchenpolitischen Richtung“, wie Sup. Focken angab. 1938 war die „Amtsbrüderliche-Gemeinschaft“ wieder hergestellt.32

Besuch von Bundespräsident Theodor Heuß in der Kirche von Jork, 16.10.1955

Besuch von Bundespräsident Theodor Heuß in der Kirche von Jork, 16.10.1955

Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl der Gemeindeglieder im Kirchspiel Jork von gut 2.200 im Jahr 1938 auf gut 3.600 im Jahr 1948 an. 1958 war sie auf knapp 2.860 gesunken.33 Die Kirchengemeinde übernahm nach Kriegsende die Trägerschaft des Kindergartens, den die NSV 1933 in den Räumlichkeiten der Pfarrscheune eröffnet hatte. Nach der Visitation 1948 attestierte der Stader Sup. Paul Friedrich Crusius (amt. 1933–1959) der Gemeinde eine „erfreuliche Aufwärtsentwicklung“, hielt jedoch auch fest, dass „die Auswirkungen des Krieges und des Zusammenbruchs das erhoffte Erwachen des kirchlichen Lebens nicht gebracht“ hätten.34
P. Rudolf Hümpel (amt. 1947–1962) begann 1950 mit dem Aufbau einer luth. Volkshochschularbeit (die Volkshochschule Jork schloss sich vor 1954 der Volkshochschule Hermannsburg an).35 In den Unterlagen zur Visitation 1954 gab P. Hümpel an, die „Volkshochschulabende werden durchschnittlich von 80 bis 350 Personen besucht“.36 Der ev. Kindergarten musste 1956 wegen Baufälligkeit geschlossen werden; im Jahr 1959 feierte die Gemeinde die Eröffnung eines neuen kirchlichen Kindergartens (1979 erweitert).37 Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche knüpfte die Matthias-KG Jork in der ersten Hälfte der 1960er Jahre Kontakte zur Kirchgemeinde Dennheritz. Die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden, die der Stader Sup. 1983 als „selbständig und intensiv“ und 1991 als „vorbildlich“ charakterisierte, wird noch heute gepflegt (2023).38 Haustaufen schaffte die KG Jork Mitte der 1960er Jahren „zur Hebung des Gemeindelebens“ weitgehend ab; getauft wurde nun „in steigendem maße im Gottesdienst der Gemeinde, vor der Predigt“.39

Altaraufsatz, Foto: Ernst Witt, Hannover, 1955

Altaraufsatz, Foto: Ernst Witt, Hannover, 1955

In der Jugendarbeit kooperierte die KG Jork in den 1960er Jahren mit der benachbarten KG Borstel. Der Stader Sup. erwähnte im Bericht über die Visitation 1971, es sei schwer, ehrenamtlich Mitarbeitende zu gewinnen. Eine Zusammenarbeit zwischen KV und Pfarramt, die über Verwaltungsfragen hinausginge, werde von P. Winfried Kruse (amt. 1967/68–1973) zwar „leidenschaftlich erwartet“, sei jedoch „kaum zu finden“.40 In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre baute P. Jobst-Heinrich Ubbelohde (amt. 1973/74–1983) zusammen mit der Gemeinde das ehemalige Organistenhaus in Eigenarbeit zu einem Gemeindehaus um, das 1977 eingeweiht werden konnte. Hier entwickelte sich „mit einer Reihe ehrenamtlicher Helfer eine aktive Jugendarbeit und eine Erwachsenenarbeit“.41 Der jährliche St. Matthias-Markt fand erstmals 1975 statt (Altländer Erntedankfest, erster Sonntag im November).42 1982 eröffnete die Gemeinde am Jorkerfelde einen zweiten Kindergarten. Der Stader Sup. sprach 1983 von einer „einfallsreichen und aktiven Gemeindearbeit“.43
Seit 2001 trägt die St.-Matthias-Kirche in Jork das Signet „Verlässlich geöffnete Kirche“. Im Jahr 2016 trat die KG Jork dem 2011 gegründeten Ev.-luth. Kindertagesstättenverband Stade bei, der die Trägerschaft der Jorker Kitas „Am Fleet“ und „Hand in Hand“ (eröffnet 2013, mit Außenstelle Jorkerfeld) übernahm.44

Umfang

Gehrden (teilweise), Hinterdeich (teilweise), Jork (Osterjork, Westerjork) und Ladekop (Osterladekop und Westerladekop).

Aufsichtsbezirk
Orgel, 1952

Orgel, 1952

Archidiakonat Hollenstedt der Diözese Verden (seit 1221 verbunden mit Propstei des Stifts St. Andreas in Verden). – Seit 1651 gehörte Jork zur Altländischen Präpositur. Bei der Neuordnung der Aufsichtsbezirke in den Hzm. Bremen und Verden kam Jork 1827 zur Insp. Altes Land (1924: KK).45 Der KK Altes Land ging 1939 im KK Stade-Altes Land auf, der 1976 in KK Stade umbenannt wurde.46 – Der erste Propst des Alten Landes war seit 1652 der Jorker P. Franz Möller, das Amt des Propstes wurde jedoch nicht an die Pfarrstelle Jork gebunden, die Propstei wechselte bis zur zweiten Hälfte des 19. Jh. häufig zwischen den Kirchspielen.47 Erst seit 1877 war Jork fester Sitz der nunmehrigen Suptur. der Insp. Altes Land. Sie umfasste seinerzeit die Gemeinden Borstel, Estebrügge, Grünendeich, Hollern, Jork, Mittelnkirchen, Neuenfelde, Neuenkirchen, Steinkirchen und Twielenfleth. Im Jahr 1684 hatten auch die Kirchspiele Altenwerden, Altes Kloster, Apensen, Neukloster, Bliedersdorf und Horneburg zur Präpositur Altes Land gezählt.48

Patronat

Ab 1221 das Stift St. Andreas in Verden, 1529 bestätigt (Inkorporation); das Stift behielt das Patronat bis zu seiner Aufhebung 1649. Das Patronat über Jork kam sodann an den schwedischen Generalgouverneur Hans Christoph von Königsmarck († 1663), 1665 bestätigte die schwedische Regierung seinen Erben die Patronatsrechte.49 Nach 1680 der Landesherr (bis 1871).50

Kirchenbau
Kirche, Grundriss, 1934

Kirche, Grundriss, 1934

Barocker, einschiffiger, fünfachsiger Backsteinbau mit dreiseitigem Ostschluss und zwei Anbauten an Nordseite, Grundmauern aus spätgotischer Zeit. Kirche ausgerichtet nach Ostnordosten. Satteldach, über dem Chor abgewalmt. Strebepfeiler an Schiff und Chor; rundbogige Fenster mit gusseisernen Sprossen an Schiff und Chor. Rundbogiges Portal in der Mitte der Westfassade, darüber drei Rechteckfenster in Korbbogennischen, im Giebeldreieck drei zweireihig angeordnete kleinere Rechteckfenster in Korbbogennischen. Nebeneingänge durch Anbauten. Im Innern holzverschaltes Tonnengewölbe (blau mit 150 goldenen Blechsternen), Querbalken unterhalb des Gewölbes, zweistöckige Westempore (obere mit Orgel), balkonartige Prieche im Nordosten (Familie von Haren). 1664 Schiff neu aufgemauert. 1709 Chor neu aufgemauert. 1858 gusseiserne Sprossenfenster. 1925 Innenwände verkleidet.51 1931 Westwand neu aufgemauert. 1934 Dach erneuert. 1935 nordöstlicher Anbau (Brauthaus) erneuert. 1925 Decke gestrichen, Sterne angebracht. 1955 Neuausmalung (einschließlich Ausstattung). 1986 Außen- und Innenrenovierung.

Grablege

Gruft unterhalb der Kirche, u. a. Familie Kopke, Familie Volmer und Familie Pickenpack. Zugang ursprünglich unter Gruftplatten im Mittelgang.52

Turm

Vor der Südwestecke der Kirche freistehender, vierseitiger Holzturm, nach oben verjüngt, erbaut 1685 (Jahreszahl in Wetterfahne). Verschieferter Turmhelm mit vierseitigem Ansatz und achteckig ausgezogener Spitze, bekrönt mit Kugel und Kreuz, nach Westen Auslegestuhl für Uhrschlagglocke. Am Glockengeschoss je drei rechteckige Schallfenster nach Osten und Westen, Uhrziffernblatt nach Westen. 1716 Turmuhr vorhanden.53 1868 Dach erneuert (Schieferdeckung, vorher Schindeln).54 1883 neue Turmuhr (J. F. Weule, Bockenem). 1895 Schieferverkleidung. 1934 Reparaturarbeiten. 1998/99 Turmsanierung.

Kirche, Blick zum Altar, nach 1955

Kirche, Blick zum Altar, nach 1955

Ausstattung

Barockes, zweistöckiges Altarretabel (1710, Heinrich Rink), gewundene Säulen, verkröpftes Gebälk, Akanthusranken; im Hauptfeld plastische Kreuzigungsgruppe vor gemaltem Hintergrund, darüber Inschrift „Heilig, Heilig, Heilig“ und hebräischer Gottesname יְהֹוָה in Strahlen- und Wolkenkranz, darunter Inschrift: „Halt im Gedächtnis Iesum Christum der auferstanden ist“; im oberen Feld Relief mit Grablegung, darüber gesprengter Giebel mit Figur des auferstanden Christus mit Siegesfahne; neben den beiden Bildfeldern Skulpturen der vier Evangelisten; Putten auf dem Sprenggiebel, auf dem Gebälk und im seitlichen Schnitzwerk; Predella mit Abendmahlsgemälde, darunter Inschrift: „Dieses Altar verehret Gott zu ehren Claes Schvback vnd seine Frav Anna Schvbacken avs Hambvrg bei Zeiten Herren M. Cl. Diecman Probst des Alten Landes“; vor dem Retabel Blockaltar mit Holzmensa, Altarschranken mit Putten, auf der Rückseite Inschrift: „Hinrich Rinck Anno 1710“; Altar 1986 restauriert.55 – Hölzerne Kanzel mit Schalldeckel (1664/65, Johann Tamke, Buxtehude), an den Wandungen des Kanzelkorbs Reliefs der Evangelisten (Johannes fehlt), Inschrift: „Matthaeus von Haarem 1664“ und „Gerdrut Elisabeth Gronowin“; an der Kanzeltür zwei Gemälde: Christus mit Inschrift: „Ich bin die Thür, so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden“ und Moses mit Inschrift: „Verflucht sey, wer nicht alle wort dieses Gesetzes erfüllet das er darnach thue“, über der Tür Inschriften: „Anno 1665“ und „Ich will Lieber der Thür hüten in meines Gottes Hauße, denn lange Wohnen in de Gottlosen Hütten“; am Kanzelaufgang vier Gemälde: Noah, Abraham, Isaak und Jakob sowie Inschrift: „Gehorchet ewren Lehrern und folget ihnen, denn sie wachen über ewre Seelen“; auf dem Kanzeldeckel Engel mit Leidenswerkzeugen Christi, als Bekrönung triumphierender Christus mit Siegesfahne, am Rand des Kanzeldeckels Inschrift: „Thue Daß Werck Eines Evangelischen Predigers Richte Dein Ampt Redlich Auß. 2. Timoth. 4 v. 5“; Kanzel gestiftet von Matthäus von Haaren und Gertrud Elisabeth Gronowin.56 – Pokalförmige Taufe (vor 1791), Becken wulstartig gerippt, rechteckiger Fuß. – An den Brüstungen beider Westemporen 33 Gemälde (um 1709), Szenen aus AT und NT. – Kastengestühl mit geschnitzten Namen (Inschriften dat. 1695 bis 1837). – Triptychon (1984, Richard Eggers, Jork), Moses mit Gesetzestafeln, Kreuzigungsszene, Christus auf dem Meer (Sturmstillung); zunächst Leihgabe, 2000 schenkte die Witwe des Künstlers das Werk der Gemeinde. – Gemälde des Propstes Franz Fexer, Inschrift: „Francisc Fexerus Probst des Alten landes Natus Jenae. 16. Pic. Jorckae 1674“. – Epitaph für P. Clemens Dieckmann († 1715), Gemälde des Verstorbenen, Inschrift: „M[agister] Clemens Diecman, weyland Praepositus und Pastor zum Jorck, ist gebohren zu Stade Anno 1645 den 11. September, zum Predigt-Ampt beruffen und introducieret Anno 1680 den 1. Juni. Zum Praeposito erwehlet Aō 1703 d[en] 1. Martz, Entschlieff Anno 1715 den 27. Febr[uar] im 70ten Jahr seines Alters, im 35ten seines Predigt-Ampts, da er Probst gewesen 12. Jahr. Symb. Gott der Herr ist Sonne und Schild. Psalm 84 v. 11.“. – Epitaph für Johann Samuel Büttner († 1747), rechteckiges Gemälde der Vision des Ezechiel, ovales Gemälde des Verstorbenen, Inschrift: „Herr Johan Samuel Büttner gebohren zu Stade Anno 1685 den 30. May. Ward Pastor zum Jorck Anno 1710, Probst des Alten Landes Anno 1729. Ist Seelig im Herrn entschlaffen Anno 1747 den 28. May. gedencket an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben, Welcher Ende schauet an und folget ihrem Glauben nach. Ebr. XIII v 7“. – Gemälde des Hamburger Kaufmanns Johannes Schuback, Inschrift: „Johannes Schuback geb. d. 16ten Sept 1732, gest. d. 31ten Marz 1814“. – Gemälde des P. Franz Focken (Richard Eggers, Jork), Inschrift: „Franz Bernhard Focken geb. 3.12.1877 in Emden gest. 22.2.1945 in Jork. Superintendent in Jork 1924–45“. – Hölzerner Opferstock mit Eisenbeschlägen (17. Jh.). – Herrschaftsprieche (Familie von Schuback) und Pastorenprieche im Altarraum (1710). – Außen: Zwei Grabsteine (17. Jh.), stark verwittert. – Ehemalige Ausstattung: Geschnitzte Kreuzigungsgruppe (frühes 16. Jh.), bis 1955 auf Querbalken im Altarraum, seit 1959 als Leihgabe im Heimatmuseum Buxtehude. – Bronzenes Taufbecken, 1716 noch vorhanden („Das Gefäß, woraus die Kinder getaufet werden, ist von Glockenmetall und dabei ein Messingbecken für das Taufwasser“.)57

Orgel, nach 1976

Orgel, nach 1976

Orgel

Eine Orgel war bereits 1548 vorhanden, erbaut von Matthias Mahn (Buxtehude).58 1678/79 Umbau des Instruments und Erweiterung um ein selbständiges Pedal, Arbeiten ausgeführt von Arp Schnitger (Hamburg). 1709 Umbau und Erweiterung der Orgel, Arp Schnitger (Hamburg) bzw. Nicolaus Stöver, auch neuer Prospekt, 35 III/P (HW, RP, BW), Instrument auf Westempore aufgestellt. 1764 Reparatur und eine Dispositionsänderung, Marcus Hinrich Petersen (Bederkesa). 1772 Reparatur, Johann Paul Geyke (Hamburg). 1789, 1807 und 1834/35 Reparaturen, Georg Wilhelm Wilhelmy (Stade) und Georg Wilhelm (Stade). 1914 Neubau des Orgelwerks, Faber & Greve (Salzhemmendorf), 40 (davon 15 Transmissionen) II/P, pneumatische Traktur, Kegelladen; Prospekt von 1709 beibehalten, Prospektpfeifen stillgelegt (drei Register); Instrument seit Frühjahr 1976 nicht mehr spielbar.59 1978 Stabilisierung des Prospekts und Restaurierung der Prospektpfeifen, Rudolf Janke (Bovenden). 1980–82 Neubau des Orgelwerks, ausgeführt von Alfred Führer (Wilhelmshaven), 22 II/P (HW, RP), mechanische Traktur, Schleifladen; Prospekt von 1709 beibehalten, Prospektpfeifen wieder spielbar gemacht, Neubau an Werken Schnitgers orientiert. 1999 eine Dispositionsänderung, Alfred Führer (Wilhelmshaven). 2010 und 2016 Instandsetzungen, Balganlage ergänzt, Harm Dieder Kirschner (Weener).

Kirche, Ansicht von Südwesten, Teilansicht, 1948

Kirche, Ansicht von Südwesten, Teilansicht, 1948

Geläut

Drei LG, I: d’; II: f’; III: g’ (alle Stahl, Gj. 1951, Bochumer Verein). Eine SG (Bronze, Gj. 1580, Hans von Damme, Hamburg), Inschrift: „Margarete bin ick geheten, de van Jorke hebben mi laten geten. Iohan Heidenrick, Iohan Kopke, gert Oldenhave, Iohann Heige. Anno M D LXXX gut mi Hans van Damme tho Hamborch“, Bild: Petrus mit Schlüssel (Relief), Glocke im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen, 1948 zurück in Jork.60 – Früherer Bestand: 1716 drei LG vorhanden, größte LG (Bronze) geborsten, Bild: Johannes Evangelist; kleine LG (Bronze, Gj. 1460, Hermann Klinghe) trug Inschriften (etwa): „Cathrina bin ick geheten, Harmen Klinghe mie gegaten häd, de gern siner Seele rad, helb Godt uht aller Noht. Anno D[omi]ni MCCCCLX“ und „Defunctos plango, vivos voco, fulgura frango. Vox mea vox vitae, voco vos ad sacra venite. Hinrich Rehder, Peter Roleff KerckSchwaren“ (Ich beklage die Toten, ich rufe die Lebenden, ich breche die Blitze. Meine Stimme ist die Stimme des Lebens, ich rufe euch kommt zum Gottesdienst).61 Außerdem befand sich 1716 im Brauthaus eine „kleine Pingelglocke“, die „vormals aus dem Kirchendach nicht weit vom Altar soll gehangen haben“.62 Eine neue große LG (Bronze, Gj. 1719, Johann Valentin Moller, Hamburg), Inschrift: „Gloria in exelsis deo in ecclesia pax et bene placitum“ (Ehre sei Gott in der Höhe und Friede in der Kirche nach seinem Wohlgefallen), „Die Bus und Battglock schlag ich an, hört Gottes Stimme Jedermann, bedenck das End, las deine Pflicht auf Gott und nechsten sein gericht“, „Johann Samuel Büttner, Pastor, Peter Kick, Heinrich Rüsch, Claus Rehder, Juraten und Gemeinde zum Jork“ und „Durchs Feuer bin ich geflossen – Meister Johann Vallentin Moller hat mich in Hamburg gegossen Anno 1719“, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Eine mittlere LG (Bronze, Gj. 1719, Johann Valentin Moller, Hamburg), Inschriften: „Gloria in exelsis deo in ecclesia pax et bene placitum“, „Ich las mich hier zu Gottes Ehren bei Grossen und auch bei Kleinen hören, ich rufe durch den Schall und Tritt zur Kirche und auch zum Grabe mit“, „Johann Samuel Büttner, Pastor, Peter Kick, Heinrich Rusck, Claus Rehder, Juraten und Gemeinde zum Jork“ und „Durchs Feuer bin ich geflossen – Meister Johann Vallentin Moller hat mich in Hamburg gegossen Anno 1719“, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben.63 Eine kleine Glocke (Bronze, Gj. 1739, Johann Andreas Biber und Nicolaus Möller, Hamburg), Inschriften: „Lobt ihn mit hellen Cymbeln, lobt ihn mit wohlklingenden Cambeln! Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!“, „Hinrich Kieck, Jacob Köpke, Ratje Wilkens“ und „Hamburg 1739 Me fecit Johann Andreas Biber und Nicolaus Möller“, kleine Glocke 1912 umgegossen zu einer neuen kleinen LG (Bronze, Gj. 1912, Firma Radler, Hildesheim), Inschriften: „Ehre sei Gott in der Höhe. Die Lebenden rufe ich, die Toten geleite ich. Mich goss J. J. Radler und Söhne in Hildesheim 1912. Alb. Landsberg, Past. in Estebrügge, Spezialvikar für Jork. Johann Moje, Jac. Wehrt, Heinr. Schuback, Hinr. Schleßelmann, Hein Waage, KV vn Jork. Ad. Brunkhorst Past. zu Osten ernannt zum Superintend. in Jork“; Glocke im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen und zurückgegeben; 1951 bei Anschaffung des neuen Geläuts verkauft.64

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1961/62; Vorgängerbau Bj. 1689, 1780 vergrößert, 1855 weitgehend neu erbaut nach Brandschaden). – Pfarrscheune (Bj. 1855, seit 1914 Jugendheim, seit 1933 Kindergarten des NSV, ab 1945 kirchlicher Kindergarten, 1956 geschlossen, später abgerissen). – Kindergarten (Bj. 1957/58, 1979 erweitert, 2009 erweitert). – Gemeindehaus (Bj. 1847, ursprünglich Organistenhaus, 1977 umgebaut, 1993/94 Umbau). – Küsterhaus (Bj. 1962, Anbau am Pfarrhaus). – Pfarrwitwenhaus (1844 verkauft).

Friedhof

Alter kirchlicher Friedhof rund um die Kirche. Neuer Friedhof etwa 400 Meter südwestlich der Kirche (Jorkerfelde), angelegt um 1870.65

Liste der Pastoren (bis 1940)
Altaraufsatz, Teilansicht, Foto: Ernst Witt, Hannover, 1955

Altaraufsatz, Teilansicht, Foto: Ernst Witt, Hannover, 1955

1543–1553 Lüder (1548: Dirick) Moehring (mercenarius).66 – 1554–1569 Johann Dammann (verus pastor). – 1553–1591 Hermann Erdmann der Ältere. – 1570–1572 Wolter Holste (verus pastor). – 1572–1599 Dietrich Germann (verus pastor). – 1591–1641 Hermann Erdmann der Jüngere (mercenarius). – 1600–1610 Franz Bredekow (verus pastor). – Wohl 1610–1615 Justus von der Hude (verus pastor). – Wohl 1615–1625 Dietmar Kolemoß (verus pastor). – 1625–1649 (oder länger) Nikolaus Glaser (verus pastor). –1642–1655 Franz (Franziskus) Moeller. – 1656–1679 Magister Franz (Franziskus) Fexer(us). – 1680–1715 Magister Clemens Dieckmann. – 1715–1747 Johann Samuel Büttner. – 1748–1758 Hermann Pfingsten. – 1759–1780 Paul Gottfried Winkelmann. – 1781–1807 Johann Anton Brinkmann. – 1808 Dietrich Johann Christoph Wedekind. – 1808–1812 Johann Heinrich Schmidt. – 1814–1836 Andreas Ludwig Brandt. – 1837–1844 Christian Friedrich Voertmann. – 1845–1862 Hermann Friedrich Polemann. – 1864–1876 Georg Heinrich Pratje. – 1877–1888 Andreas Julius Edel Schröder. – 1888–1904 Otto Georg Christian Havemann. – 1905–1912 Eduard Friedrich Christian Probst. – 1912–1917 Adolf Dietrich Brunkhorst. – 1918–1923 Johann Gustav Adolf Küver. – 1924–1945 Franz Bernhard Focken.
Angaben nach: Meyer, Pastoren I, S. 576, mit Ergänzungen nach Jarecki, Herrn, S. 72

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 2 Nr. 776–784 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 4276–4281 (Pfarrbestallungsakten); A 9, Nr. 2540Digitalisat, 2541Digitalisat, 2542Digitalisat, 2543Digitalisat, 2665Digitalisat, 2666Digitalisat (Visitationen); B 18 Nr. 187 (Orgelsachverständiger); L 5g Nr. 205–206, 455, 805 (LSuptur. Stade); S 2 Witt Nr. 03, 12 (Fotosammlung); S 09 rep Nr. 1465 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7264 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1656 (Lücken: Mai 1662–April 1664)
Trauungen: ab 1680
Begräbnisse: ab 1680
Kommunikanten: ab 1808 (Zahlenregister: 1844–1849)
Konfirmationen: ab 1809

Literatur & Links

A: Albrecht, Denkmaltopographie Lkr. Stade, S. 186–191; Bitter-Wirtz, Kirchen, S. 28–31; Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 430–445; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 787–788; Fock, Schnitger, S. 30–31; Golon/Kröncke, Orgeln, S. 74–76; Hoffmann, Glauben, S. 46–47; Hoffmann, Turmuhren, S. 52–61; Küster/Tegtmeyer, Orgelreichtum, S. 31; Merz, Generalkirchenvisitation, S. 86–91; Meyer, Pastoren I, S. 576; Scharf, Beschreibung, S. 18–19; Steiger, Gedächtnisorte I, S. 401–403.
B: 40 Jahre evangelischer Kindergarten Am Fleet, Festschrift [1999]; 60 Jahre Evangelische Kindertagesstätte „Am Fleet“, Jork [2019] [online]; Walter Jarecki: Die Herrn sein zu Verden und er sey daselbst zum Borstell… Zu den Pastoren in den Altländer Kirchen des Verdener Andreasstiftes (Borstel – Jork – Mittelnkirchen – Hasselwerder) im 16. und 17. Jahrhundert, in: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 118 (2020), S. 67–84; Walter Jarecki: Das Verdener Andreasstift und seine Kirchen im Alten Land, in: Jahrbuch des Altländer Archivs 2009, S. 7–29; Wilhelm Merz: Das Kirchspiel Jork vor 200 Jahren, in: Stader Archiv 4 (1914), S. 1–24; Carl Röper: 750 Jahre Jork-Borstel 1221–1971. Ein Beitrag zur Geschichte des Alten Landes, Jork 1971, bes. S. 68–75; Kai Rump: Die Ersterwähnung von Jork und Borstel im Jahr 1221, in: Jahrbuch des Altländer Archivs 2021, S. 10–11; Hans Peter Siemens: Chronik der Kirchengemeinde Jork, Jork 2013; Eva Maria Tegtmeyer: Die St. Matthäus-Kirche zu Jork im Alten Land, Jork ³2007; Albrecht Ubbelohde & Jobst-H. Ubbelohde: Festschrift zur Orgeleinweihung in der St. Matthias-Kirche zu Jork, [1982].
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche und Ausstattung; Denkmalatlas Niedersachsen: Glockenturm, Kirche.

GND

2108729-5, Ev. Luth. Kirchengemeinde St. Matthias Jork


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien II, S. 127: möglicherweise auch Andreas oder Heilige Drei Könige.
  2. UB St. Andreas Verden, Nr. 5; UB Altes Land I, Nr. 180; UB Verden I, Nr. 254. Zum Stift St. Andreas in Verden vgl. Dolle, Klosterbuch III, S. 1452 ff., siehe auch Niedersächsische Klosterkarte, 12.01.2023.
  3. Für einen knappen Überblick: Hofmeister, Kolonisation, S. 11.
  4. Höft-Schorpp, Hauptmann, S. 7. Zu den Landesgemeinden vgl. Dannenberg/Schulze, Geschichte II, S. 205 ff.
  5. Dannenberg/Schulze, Geschichte II, S. 217: Ebf. Christoph von Bremen (amt. 1511–1558) oktroyierte dem Alten Land 1517 eine neue Verfassung, wodurch „die äußere Autonomie […] beseitigt und die innere einschneidend beschränkt“ wurde.
  6. Bolland, Elbkarte (Beilage); Staatsarchiv Hamburg, 720-1/1_126-05 = 1568.1 (Jork auf Bild 6); weitere Digitalisate.
  7. Vgl. dazu Jarecki, Herrn, S. 67 ff. und Jarecki, Andreasstift, S. 7 ff. Übersetzung der Urkunde bei Rump, S. 10 f.; Röper, S. 11.
  8. UB St. Andreas Verden, Nr. 12; UB Altes Land I, Nr. 255.
  9. UB Altes Land I, Nr. 231.
  10. 1332: UB Altes Land II, Nr. 922 (bei Siemens, S. 11, irrtümlich 1323); 1335: UB Altes Land II, Nr. 979; 1336: UB Altes Land II, Nr. 1005; UB Scharnebeck, Nr. 286; 1349: UB Altes Land II, Nr. 1246, 1247, 1255; UB Scharnebeck, Nr. 338, 339, 340.
  11. UB Altes Land III, Nr. 1940.
  12. UB Verden III, Nr. 881; Siemens, S. 11. Einer Supplik aus dem Jahr 1423 ist zu entnehmen, dass Kust weitere Pfründen besaß oder sie zumindest beanspruchte: Kanonikate an St. Ansgarii und St. Wilhadi in Bremen, ein Vikariat an der Johanneskirche in Lüneburg sowie die Kapelle in Novoforo Luneburgensis, vgl. RG Online, RG IV 07080, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/7080, 13.01.2023.
  13. RG Online, RG IX 04925, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/9/4925, 13.01.2023.
  14. Merz, S. 7.
  15. UB St. Andreas Verden, Nr. 284.
  16. Vgl. dazu insgesamt: Jarecki, Verdener Andreasstift, S. 7 ff.; Jarecki, Herrn, S. 67 ff.
  17. Zu Ebf. Christoph vgl. den Beitrag von Matthias Nistal in Dannenberg/Otte, Reformation, S. 39 ff. Zur Reformation in Bremen und Verden insgesamt vgl. die Beiträge in Dannenberg/Otte, Reformation und Wolters, Reformationsjahrhundert, S. 50 ff.
  18. Jarecki, Andreasstift I, S. 90.
  19. UB St. Andreas Verden, Nr. 320. Zu Dammann siehe Jarecki, Andreasstift I, S. 60.
  20. Zit. bei Jarecki, Herrn, S. 75.
  21. Jarecki, Verdener Andreasstift, S. 21.
  22. Zit. bei Jarecki, Herrn, S. 76. Siehe auch Jarecki, Verdener Andreasstift, S. 15 f.
  23. Siemens, S. 39 f.; Jarecki, Verdener Andreasstift, S. 22.
  24. Siemens, S. 105; Merz, Generalkirchenvisitation, S. 88.
  25. Merz, Generalkirchenvisitation, S. 87.
  26. Merz, Generalkirchenvisitation, S. 89.
  27. Alle Zitate: Merz, Generalkirchenvisitation, S. 89 f.
  28. Lohmann, Landkreis, S. 242 und S. 268.
  29. LkAH, S 1 H III, Nr. 818, Bl. 6; Lohmann, Landkreis, S. 268. Siehe auch LkAH, S 11a, Nr. 7264 (Vorwort): „1938 mußte das über dem Christuskreuz angebrachte Hakenkreuz auf dem Dach des Ostchores der Kirche wieder beseitigt werden.“ Vgl. auch PfA Jork, Rep.110-5.
  30. LkAH, L 5g, Nr. 205 (Visitation 1938). Zu P. Focken notierte er überdies: „Zur Männerwelt hat er einflußreiche Fühlung durch Kriegerverein und Partei, sodaß politische Schwierigkeiten überhaupt nicht infrage kommen.“
  31. LkAH, S 1 H III, Nr. 818, Bl. 17; Lohmann, Landkreis, S. 256.
  32. LkAH, L 5g, Nr. 205 (Visitation 1938, Visitationsfragen betreffend Verwaltung des Aufsichtsamtes).
  33. LkAH, L 5g, Nr. 205 (Visitationen 1938 und 1948).
  34. LkAH, L 5g, Nr. 205 (Visitation 1948).
  35. Siemens, S. 139; LkAH, L 5g, Nr. 205 (Visitationen 1954 und 1960).
  36. LkAH, L 5g, Nr. 205 (Visitation 1954).
  37. Siemens, S. 147 f.; 60 Jahre, S. 14 f.
  38. LkAH, L 5g, unverz., Jork, Visitationen 1983 (Zitat) und 1991 (Zitat). PfA Jork, Rep.365-15. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  39. LkAH, L 5g, Nr. 206 (Visitation 1966).
  40. LkAH, L 5g, Nr. 206 (Visitation 1971).
  41. LkAH, L 5g, Nr. 206 (Visitation 1977).
  42. Glockenschlag 38 (2016), Heft 3, S. 13.
  43. LkAH, L 5g, unverz., Jork, Visitation 1983.
  44. KABl. 2011, S. 204 ff.; KABl. 2016, S. 107
  45. LkAH, S 8d, 1826–1836 (Bekanntmachung des Königlichen Consistorii zu Stade, die Superintendenturen und Kirchen-Commissionen betreffend, 19.10.1826).
  46. KABl. 1939, S. 22; KABl. 1976, S. 9.
  47. Siemens, S. 88: Liste der Pröpste und Superintendenten (unvollständig).
  48. Stade, Herzogthümer, S. 21; Siemens, S. 9.
  49. Jarecki, Verdener Andreasstift, S. 27; Siemens, S. 61 ff.
  50. Jarecki, Herrn, S. 72.
  51. Siemens, S. 41.
  52. Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 443; Siemens, S. 51 ff.
  53. Merz, Generalkirchenvisitation, S. 86.
  54. Siemens, S. 135.
  55. Zur Familie Schuback vgl. Horst Schuback: Die Familie Schuback in der Zweiten Meile des Alten Landes, in: Jahrbuch des Altländer Vereins 2007, S. 40–45.
  56. Steiger, Gedächtnisorte I, S. 401 ff.
  57. Merz, Generalkirchenvisitation, S. 86.
  58. Zur Orgelgeschichte: Ubbelohde & Ubbelohde, S. 4 ff.; Golon/Kröncke, Orgeln, S. 74 f.; Küster/Tegtmeyer, Orgelreichtum, S. 31; Fock, Schnitger, S. 30 f.
  59. Die Disposition bei Ubbelohde & Ubbelohde, S. 6, führt 39 Register auf, in den Berichten der Orgelpfleger sind 40 aufgelistet, vgl. LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 360, etwa Bl. 47v (Aeoline 8’ in Manual II fehlt bei Ubbelohde & Ubbelohde).
  60. LkAH, B 2 G 9, Nr. 1698, Bl. 20.
  61. Merz, S. 7.
  62. Merz, Generalkirchenvisitation, S. 86.
  63. Abbildungen bei Siemens, S. 54 f.
  64. Siemens, S. 56; LkAH, B 2 G 9, Nr. 1698, Bl. 178.
  65. Röper, S. 72.
  66. Siemens, S. 60.