Sprengel Stade, KK Rotenburg | Patrozinium: Lukas1 | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich lässt sich der Ort erstmals im Jahr 1205 als Scesle belegen.2 Ein Villikationshaupthof des Verdener Bischofs ist um 1237/46 in Scheslo nachweisbar.3 Seit 1288 zählte Scheeßel zum weltlichen Territorium der Bischöfe von Verden (Hochstift Verden) und war seit Entstehung der Ämterstruktur Teil des Amtes Rotenburg (Sitz der Amtsvogtei Scheeßel).4 Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde das Hochstift Verden säkularisiert und blieb zusammen mit dem ebenfalls säkularisierten Erzstift Bremen unter schwedischer Herrschaft (vereinigte Herzogtümer Bremen-Verden). Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) besetzte Dänemark 1712 die beiden Territorien und 1715 konnte das welfische Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) Bremen und Verden erwerben (1719 von Schweden gegen weitere Zahlung anerkannt). In französischer Zeit gehörte Scheeßel von 1811 bis 1814 zum Kanton Tostedt im Arrondissement Lüneburg des Departements der Elbmündung im Kaiserreich Frankreich. Danach zählte der Ort, nun im Kgr. Hannover, wieder zum Amt Rotenburg. Nach der Annexion des Kgr. Hannover wurde Scheeßel 1866 preußisch und kam mit Einführung der Kreisverfassung 1885 zum Lkr. Rotenburg/Hann. (1977 mit Lkr. Bremervörde fusioniert zum neuen Lkr. Rotenburg (Wümme) ). 1964 gründete sich die Samtgemeinde Scheeßel, zu der neben Scheeßel anfangs Sothel, Westeresch, Westerholz und Wittkopsbostel zählten, seit 1968 auch Jeersdorf, seit 1971 auch Abbendorf, Bartelsdorf, Hetzwege, Ostervesede, Westervesede und Wohlsdorf; 1974 wurde die Samtgemeinde in die Einheitsgemeinde Scheeßel umgewandelt. In der ersten Hälfte des 19. Jh. waren Ackerbau, Viehzucht und Bienenzucht die Haupterwerbsquellen im weitläufigen Kirchspiel Scheeßel, das neben Scheeßel selbst die umliegenden Dörfer und Höfe umfasste.5 1955 bestand ein erheblicher Unterschied zwischen Lauenbrück und Scheeßel einerseits sowie den übrigen Orten andererseits: erstere waren geprägt durch Handel- und Gewerbetreibende, (Industrie-)Arbeiter, Angestellte und Beamte, letztere besaßen dagegen noch einen ländlich-bäuerlichen Charakter.6 Um 1813 lebten knapp 340 Menschen in Scheeßel, 1905 fast 1.350, 1945 rund 4.000 und 1996 insgesamt 6.745. (Kirchspiel Scheeßel: 1811 gut 2.700, 1945 rund 7.100, 1994/95 etwa 11.000).

Kirche, Blick von Südwesten, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Kirche, Blick von Südwesten, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Die schriftliche Ersterwähnung Scheeßels ist auch gleichzeitig das älteste Zeugnis der örtlichen Kirchengeschichte: 1205 ist Scesle als Sitz eines Archidiakonats des Bistums Verden genannt. Die Urkunde hält eine Vereinbarung der Verdener Domherren fest, die diese nach dem Tod Bf. Rudolf I. (amt. 1189–1205) trafen und der der neue Bischof zustimmen sollte: Scheeßel und weitere Archidiakonate sollten in Zukunft nur an ein Mitglied des Domkapitels vergeben werden.7 Der 1267 nachgewiesene Alvericus Schukko ist der erste namentlich bekannte archidiaconus in Scheslo.8 Zum Archidiakonat zählten die Kirchen und Kapellen Ahausen, Brockel, Fintel, Kirchwalsede, Mohlsdorf, Neuenkirchen, Schneverdingen, Wolterdingen, Vierden und Visselhövede.9 Als Archidiakonatspfarre zählt Scheeßel vermutlich zu den ältesten Pfarreien im Bistum Verden, gegründet vielleicht im frühen 9. Jh.10 Das Kirchspiel selbst ist urkundlich erstmals um 1237/46 in einem Tafelgutverzeichnis Bf. Luders von Verden als parrochia Scheslo belegt.11 Der erste namentlich bekannte Geistliche ist Ludolfus, der 1263 und 1264 urkundlich als sacerdos de Scesle nachgewiesen werden kann.12 Um 1347 befestigten die welfischen Herzogsbrüder Otto III. und Wilhelm II. zu Braunschweig-Lüneburg die Kirche in Scheeßel (ecclesiam in Scheslo incastellaverunt); sie unterstützen Bf. Daniel von Verden in einer Fehde gegen den Verdener Domherrn Gottfried von Werpe.13 Ein Fenster mit dem Wappen Bf. Daniels erinnerte an die Wiederherstellung der Kirche nach 1348.14 Ende des 14. Jh. sind die Namen weiterer Ortsgeistlicher überliefert: 1391 stritten sich Nikolaus Fabri und Johannes de Hope um die Pfarrpfründe in Scheeßel und Fabri erreichte eine päpstliche Bestätigung seiner Ansprüche: Papst Bonifaz IX. bestätigte, dass der Verdener Bf. Otto II. (amt. 1388–1395) die Pfarrkirche nach dem Tod des bisherigen Inhabers Stephan de Monichhusen an Fabri übertragen habe, der also rechtmäßiger Besitzer der Pfründe sei und eingesetzt werden sollte.15 1398 ist Jacobus Cock als rectore parrochialis ecclesie in Scheslo urkundlich belegt.16 Insgesamt ist davon auszugehen, dass die namentlich bekannten Inhaber der Pfarrpfründe den eigentlichen Pfarrdienst nicht selbst versahen, diese Aufgabe vielmehr jeweils einem Vikar übertrugen. Anscheinend existierte in vorref. Zeit auch eine Klause (Einsiedelei) bei Scheeßel, wie der Flurname „bei der Klause“ vermuten lässt.17
Die Reformation setzte sich im Hochstift Verden erst spät und nur allmählich durch.18 Der Verdener (und Bremer) Bf. Christoph von Braunschweig-Lüneburg (amt. 1502–1558) bekämpfte die luth. Lehre.19 Sein Bruder und Nachfolger in beiden Bistümern, Bf. Georg (amt. 1558–1566), duldete den neuen Glauben, hatte einen ev. Kanzler, berief vermutlich auch einen ev. Hofprediger und bestimmte im Jahr 1564 zusammen mit dem Verdener Domkapitel den Protestanten Eberhard von Holle zu seinem Nachfolger. Seinerzeit gehörten das Abendmahl in beiderlei Gestalt und die Priesterehe „im Stifte Verden schon zu rechtem Gebrauche“, wie das Domkapitel formulierte; gleichzeitig verlangte es von Holle jedoch eine päpstliche Bestätigung.20 In Zusammenarbeit mit dem Domkapitel förderte und festigte Bf. Eberhard von Holle (amt. 1566/67–1586) die luth. Lehre. Vermutlich kurz nach der Visitation von 1570 erhielt das Hochstift Verden eine ev. Kirchenordnung (nicht erhalten).21 Die erste gedruckte Kirchenordnung erließ schließlich Bf. Philipp Sigismund (amt. 1586–1623) im Jahr 1606.22 Einzelheiten zur Durchsetzung der Reformation in Scheeßel sind nicht bekannt. Das frühere Altarfenster mit einer Madonnendarstellung und der Inschrift S[ancta] Maria ora pro nobis (heilige Maria bete für uns), das 1527 eingesetzt wurde, ist noch Ausdruck altgläubiger Frömmigkeit. Als erster ev. Prediger gilt der 1573 belegte P. Tilo Widemann.23 P. Bernhard Textorius (amt. 1579–1622) unterzeichnete die Konkordienformel; sein Sohn Reinhard ist der erste nachweisbare Schulmeister und Küster in Scheeßel.24
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurden Teile des Ortes, das Pfarrhaus sowie der Kirchturm samt Glocken zerstört.25 Zudem regierte mit Bf. Franz Wilhelm von Wartenberg (amt. 1630–1631) kurzzeitig wieder ein kath. Landesherr das Hochstift Verden; der luth. P. Jakob Neumeyer (amt. 1622–1630) musste sein Pfarramt verlassen. Er übernahm die Pfarrstelle in Berne (Oldenburg) ist damit bis hinein in die erste Hälfte des 20. Jh. einer der wenigen Pastoren, die nicht bis zu ihrem Tod bzw. bis zum Ende ihrer Amtszeit in Scheeßel blieben. Nachdem schwedische Truppen das Hochstift besetzt hatten, übernahm mit P. Lorenz Mirow (amt. 1632–1640) wieder ein Protestant das Pfarramt.

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1955

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1955

Die ältesten Kirchenbücher der Gemeinde Scheeßel legte P. Hinrich Meyer (amt. 1654–1692) im Jahre 1655 an. Nach 1670 bemühte er sich um die Einrichtung von Nebenschulen in mehreren Dörfern des Kirchspiels (um 1700 existierten insgesamt neun).26 Im Nordischen Krieg (1674–1679) diente die Kirche erneut militärischen Zwecken und wurde „zu einem Wachhause gemacht“.27 Während der letzten Amtsjahre P. Meyers unterstütze ihn sein Sohn P. Johann Christoph Meyer (amt. 1689/92–1711) als Hilfspfarrer, der nach dem Tod des Vaters auch das Pfarramt übernahm. Erster Chronist der Gemeinde war P. Ernst Mushard (amt. 1711–1749), der 1731 eine detailreiche Beschreibung der Kirche verfasste und mit einigen Angaben zu ihrer Geschichte ergänzte.28 P. Mushard sei in der Gemeinde „wegen seiner Strenge bei der Beichte gefürchtet gewesen“.29
Während der Amtszeit seines Nachfolgers P. Adolph Iohann von Finckh (amt. 1749–1797, seit 1783 Titel Probst) wurde ein neues Pfarrhaus erbaut (1750–52), eine neue Kirche errichtet (1755–57), zwei neue Glocken gegossen (1757), ein neuer Kirchturm erbaut (1765/66), ein Orgelpositiv angeschafft (1756) und dann eine große Orgel (1765).30 Die Inschrift einer der Glocken von 1757 erinnert an daran: „Pfarrhaus Tempel Glockenklang diese sind in Scheeszel neu“. Das mittelalterliche Kirchengebäude in Scheeßel war Mitte des 18. Jh. baufällig und zu klein für die Gemeinde. Nach anfänglichen Überlegungen, die Kirche durch einen östlichen Umbau zu erweitern und die Zahl der Plätze durch eine zweite Empore zu erhöhen, fiel schließlich die Entscheidung für einen Neubau.31 Am Michaelistag 1758 konnte die Gemeinde das neue Kirchenschiff einweihen und mit dem Bau des Turms 1765/66 erhielt die Kirche ihre bis heute erhaltene Gestalt. Im Kirchspiel hatte es angesichts der Kosten und der zu leistenden Hand- und Spanndienste durchaus Opposition gegen die Neubaupläne gegeben.32 Nach seinem Tod wurde P. Finckh in der Scheeßeler Kirche bestattet; dies war die letzte Beisetzung innerhalb des Kirchengebäudes.
In theologischer Hinsicht waren P. Finckh und sein Nachfolger P. Johann Hinrich Christian Ungewitter (amt. 1798–1820) Vertreter der Aufklärung und des Rationalismus. P. Ungewitters Sohn und Nachfolger P. Johann Gottlieb Ungewitter (amt. 1821–1857) lässt sich eher der Erweckungsbewegung zuordnen; er wurde in Scheeßel, wie er selbst formulierte, ein „froher Verteidiger des biblischen Christentums und Verkünder des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers“.33 Als Preußen 1866 das Kgr. Hannover annektierte, hatte P. Heinrich August Raeber (amt. 1858–1870) das Pfarramt in Scheeßel inne; er verurteilte die Annexion wohl auch von der Kanzel aus und musste sich daher in einem Disziplinarverfahren verantworten. Die Kirchenbehörde stellte das Verfahren ein, nachdem sich „seine Gemeinde fast geschlossen in einer Eingabe hinter ihn“ gestellt hatte.34 P. Georg August Riechelmann (amt. 1886–1893) gründete 1889 einen Posaunenchor und einen Mädchensingkreis. In der Amtszeit von P. Theodor Heintze (amt. 1924–1946) folgten 1925 ein Kirchenchor sowie Posaunenchöre in Ostervesede und Bartelsdorf. P. Heintze richtete 1927 überdies eine Gemeindeschwesternstation ein.35 Nach der Einrichtung einer ständigen Kollaboratur besaß das wachsende Kirchspiel seit 1905 einen zweiten Geistlichen.36

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1955

Kirche, Blick zur Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1955

Während der NS-Zeit waren P. coll. Wilhelm Reichelmann (amt. 1919–1944) und P. Heintze „von Anfang an Mitglieder der Bekenntnisgemeinschaft und ohne Beziehungen zur NSDAP und den „Deutschen Christen“, wie P. Heintze 1946 im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.37 Der Versuch der NSDAP, durch die KV-Wahlen 1933 Einfluss auf die KG zu gewinnen, sei mißglückt. Von den acht Kirchenvorstehern hätten zwei vorübergehend zur SA gehört und insgesamt habe der KV habe positive Arbeit geleistet, abgesehen von „zeitweiligen durch die beiden [SA-]Kirchenvorsteher und die Partei verursachten sehr ernsten Schwierigkeiten“.38 Hinsichtlich des gemeindlichen Lebens war Scheeßel nach Einschätzung des LSup. Ernst Lienhop (amt. 1936–1953) zusammen mit den Gemeinden Neuenkirchen, Schneverdingen und Wolterdingen 1941 „noch kirchliche Perlen der Lüneburger Heide“.39
In der Nachkriegszeit stieg die Zahl der Gemeindeglieder aufgrund des Zuzugs Geflüchteter stark an: 1943 lag sie bei etwa 7.000, 1949 bei etwa 13.100. Der Ostgeistliche P. Bruno Koller (amt. 1945–1950) übernahm 1948 die neu eingerichtete zweite Pfarrstelle in Scheeßel.40 Das Gemeindegebiet wurde nun in zwei Pfarrbezirke aufgeteilt (Nord und Süd, entlang der heutigen B 75), deren Betreuung alle drei Jahre zwischen den beiden Pastoren wechseln sollte.41 Für den Bau von etwa 30 Siedlungshäusern stellte der KV zwischen 1947 und 1949 Pfarrland zur Verfügung.42 Mit der wachsenden Bevölkerung war auch die Zahl der Katholiken im Kirchspiel gestiegen (1949 rund 730, 1955 etwa 450–500); bis hinein in die zweite Hälfte der 1950er Jahre fanden sonntagnachmittags kath. Gottesdienste in der ev. St. Lucaskirche statt.43
Nach der Visitation 1949 waren sich KV und Sup. einig darin, dass sich die KG Scheeßel in einer Krise befinde; das Kirchdorf selbst könne man „weithin als unchristlich ansprechen“, hinter der kirchlichen Sitte stehe „kein rechtes Leben mehr“ und die Geflüchteten aus den ehemaligen Ostgebieten hätten „in der Mehrheit kein Verhältnis zur Kirche“.44 Trotz dieses eher negativen Eindrucks empfand der Sup. des KK Rotenburg die Visitation als eine erfreuliche, da er selten mit „einem so aufgeschlossenen Kirchenvorstand“ zu tun gehabt hätte. Zur Intensivierung des kirchlichen Lebens sei es u. a. nötig einen Hilfsgeistlichen einzustellen, um etwa in Lauenbrück einen „neuen kirchlichen Mittelpunkt“ zu schaffen. In einem gemieteten Saal begannen 1952 die regelmäßigen, zweiwöchentlichen Gottesdienste in Lauenbrück, 1954 richtete das Landeskirchenamt eine dritte Pfarrstelle ein, 1957 konnte die Gemeinde die moderne Martin-Luther-Kirche in Lauenbrück einweihen, 1965 bezog P. Dieter Baden (amt. 1965–1977) das neu errichtete Pfarrhaus und 1970 gründete sich die Martin-Luther-KG Lauenbrück; die dritte Pfarrstelle der Muttergemeinde Scheeßel ging auf die neue Gemeinde über.45
In seinem Bericht über die Visitation 1962 merkte der Sup. an, der Gottesdienst folge einer Ordnung, die nur noch in Scheeßel gebräuchlich sei und die „vermutlich 1886 von dem damaligen Pastor Georg August Riechelmann von der Gemeinde Beverstedt mit nach Scheeßel gebracht wurde (mit Sündenbekenntnis und Gnadenwort etc.)“.46 An gleicher Stelle heißt es 1967, „die Einübung der neuen Liturgie, die sich vor allem an die liturgischen Stücke des Hauptgottesdienstes nach Agende I anlehnen soll“, sei in Vorbereitung.47 Insgesamt empfand der Sup. die Entwicklung der Gemeinde als positiv; es gelinge, die erweckliche Hermannsburger Tradition mit neuen Ansätzen zu verbinden. In diesem Sinne lautete das Fazit 1973: „Wer sich in seinen Klageliedern verfangen hat, daß es mit der Kirche immer nur weiter bergab gehen könne, soll nach Scheeßel gehen. Er wird beschämt, gestärkt und mit einiger Zuversicht zurückkommen.“48
In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre intensivierte die Gemeinde Scheeßel die Partnerschaft mit der sächsischen Kirchgemeinde Sohland an der Spree (bei Bautzen). Zudem entstanden während der Amtszeiten von P. Wilhelm Röhrs (amt. 1974–1982) und P. Joachim Burfeind (amt. 1977–1991) Kontakte zu afrikanischen Kirchgemeinden (Botswana, Südafrika).49
Die Gemeindeschwesternstation der KG ging 1992 in der Diakonie-Sozialstation Scheeßel-Fintel auf. Zur Förderung und Unterstützung des gemeindlichen Lebens im Kirchspiel gründete sich 2003 die St.-Lucas-Stiftung. Seit 2018 trägt die St.-Lucas-Kirche das Signet „Verlässlich geöffnete Kirche“.

Pfarrstellen

I: vorref. – II: 1948.50 – III: 1954–1970, übergegangen auf KG Lauenbrück. Später neu errichtet aus Pfarrvikarstelle.51

Umfang

Scheeßel sowie die Ortschaften Abbendorf, Bartelsdorf, Bult, Deepen, Einloh, Emmen, Hetzwege, Jeersdorf, Oldenbostel, Oldenhöfen, Ostervesede, Sothel, Varel, Veerse, Wenkeloh, Westeresch, Westerholz, Westervesede, Wittkopsbostel, Wohlsdorf. Ursprünglich auch Bellen, Bothel, Brockel, Hemslingen und Söhlingen (später zur KG Brockel, die 1573 Filialkirche von Scheeßel war).52 1800–1815 auch Borchelsmoor (dann KG Rotenburg). Bis März 1936 auch Benkeloh, Riepe und Vahlde (dann zur KG Fintel).53 Bis 1970 auch Appel, Griemshop, Helvesiek, Hunhorn, Lauenbrück, Rehr und Stemmen (dann zur neuen KG Lauenbrück).

Aufsichtsbezirk

Sitz eines Archidiakonats der Diözese Verden (belegt 1205).54 – 1567 Spezial-Superintendentur für das Amt Rotenburg (wechselnde Suptur.-Sitze). Seit 1659 Propstei Rotenburg innerhalb der Insp. für die Ämter Verden und Rotenburg, 1676/81 Propstei aufgehoben; Scheeßel kam zur Propstei bzw. Insp. Verden. 1827 zur neuen Insp. Rotenburg (1924: KK).

Patronat

Der Bf. von Verden bzw. der Landesherr. In der zweiten Hälfte des 17. Jh. Gf. von Königsmarck, dann wieder der Landesherr (bis 1871).55

Kirchenbau
Kirche, Blick zum Altar, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Kirche, Blick zum Altar, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Rechteckige, verputzte Feld- und Backsteinkirche mit Sakristeianbau im Osten, erbaut 1755–58 (Entwurf: Maurermeister Christian Götze, Voigtland; Bauaufsicht: Oberlandbaumeister Otto Heinrich von Bonn; Begutachtung der Entwürfe: Joachim Heinrich Nicolassen, Hamburg). Satteldach mit Walm nach Osten, Sakristeianbau mit Schleppdach. Flachbogige Fenster mit steinernen Mittelsäulen; mittige, rundbogige Portale nach Norden und Süden; rundbogiges Nebenportal im Westen der Südseite. Im Innern u-förmige Emporenanlage; Emporenstützen reichen bis zur Decke und tragen verputztes Tonnengewölbe, über den Seitenemporen flache Decke mit seitlichen Vouten; östlich anschließend an Nordempore Prieche Rittergut Veerse; östlich anschließend an Südempore Prieche Familie von Bothmer (Gut Lauenbrück); im Chorraum rechts und links des Altars zweigeschossige, geschwungene Priechen (links Mühlenstuhl, darüber Pastorenstuhl, rechts Vollhof Helvesiek, darüber Amtsvogtstuhl). 1778 Brauthaus vor Haupteingang an Südseite errichtet. 1800 Dachstuhl erneuert. 1838 Neuausmalung Innenraum. 1898 Brauthaus abgebrochen, Nebenportal gebrochen. Um 1907 Neueindeckung Kirchendach. 1928 Orgelempore vergrößert. 1931 Anbau an Nordseite errichtet (Taufkammer). 1951 Neueindeckung Kirchendach. 1955 Innenrenovierung (Kirchenplätze abgeschafft). 1983 Renovierung. 1988–90 Außensanierung. 2008 Innensanierung. 2010 Dach neu gedeckt.

Vorgängerbau

Vielleicht romanischer Bau, Zustand um 1752/58: etwa 28 Meter lang und 10 Meter breit, wohl dreiseitiger Chorschluss, Anbau an der Nordseite (1698, Mausoleum Familie von Bothmer), achtseitiger Turm im Westen. Strebepfeiler an Turm, Schiff und Chor; kleine, hochliegende Flachbogenfenster nach Süden, zwei Eingänge nach Süden, Treppe und Zugang zu Gutspriechen an Südseite. Im Innern flache Decke, Emporen im Westen, Norden und Süden, zwei Priechen an Südseite (Gut Lauenbrück), eine Prieche links neben Altar (Gut Veerse). Ein Fenster mit Wappen Bf. Daniels von Verden (um 1348), zahlreiche weitere Wappen in verschiedenen Fenstern; im Altarraum ein figürliches Fenster (dat. 1527), Maria mit Kind, Inschrift „S[ancta] Maria ora pro nobis“ (Heilige Maria bete für uns).56 Turm samt Glocken im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) zerstört (um 1626), Kirche wohl anschließend erneuert. 1688 Turmuhr (Borchardt Behne, Verden). Kirche 1755 abgebrochen, da baufällig und zu klein, ursprüngliche Um- und Erweiterungsbau geplant.57

Grablege

An der Nordseite der Kirche 1698 Mausoleum für Familie von Bothmer erbaut, Hans Caspar von Bothmer 1732 dort begraben; Mausoleum um 1894 abgebrochen, Särge erdbestattet, 1934 exhumiert und umgebettet nach Lauenbrück, Sarg und Leichnam des Hans Caspar von Bothmer umgebettet nach Schloß Bothmer in Mecklenburg.58 – Erbbegräbnis Gut Veerse in der Kirche.59

Turm

Verputzter, quadratischer Westturm, erbaut 1765/66 (Entwurf: Otto Heinrich von Bonn). Verkupferter Turmhelm mit quadratischem Ansatz und achtseitig ausgezogener Spitze, bekrönt mit Kugel, Wetterfahne und Kreuz. Unterhalb der Dachtraufe Uhrziffernblatt nach Süden; je zwei flachbogige Schallfenster nach Norden, Süden und Westen; flachbogige Tür nach Süden. 1851 neue Turmuhr (Firma Furtwängler, Elze). 1914 neue Turmuhr. 1988/90 Kupferdeckung (vorher Holzschindeln).

Ausstattung

Kanzelaltar (um 1755/57, Bildhauerarbeiten: Arend Meyer, Verden), zum Kirchenschiff hin konvex gewölbt, architektonisch gestaltet, zwei runde korinthische Säulen und zwei korinthische Pilaster tragen Gebälk mit gesprengtem Giebel und Schnitzfigur mit Kreuz und Bibel; zwischen den Säulen bauchiger Kanzelkorb mit kronenförmigem Schalldeckel; im Aufsatz dreieckiges Gottesauge im Wolken- und Strahlenkranz, umgeben von drei geflügelten Engelsköpfen; unterhalb des Kanzelkorbs Abendmahlsgemälde; Altar mit geschwungenen Schranken; zwischen den hohen Sockeln der Säulen und Pilastern jeweils ein rundbogiger Durchgang. – Taufe (1955), Sandsteinquader mit Messingschale. – Ölporträt (1784, Hinrich Niclaus Pätz, Harburg), Inschrift: „Adolph Iohann von Finckh Probst, er war 48 Iahre lang Lehrer dieser Gemeinde und starb den 4ten May 1797 im 82 Jahre seines Alters“. – Eisenbeschlagener Opferstock (1766). – Wandrelief aus Grabsteinen, 1955 an Außenwand angebracht, 1979 nach innen versetzt. – Grabplatte für Franz Detlef Stoltz († 1742). – Grabplatt für Johann Heinrich Löwen († 1748). – Außen: Zwei Grabplatten in der Wand der Taufkammer (Schütze, Stoltzen). – Ehemalige Ausstattung: Altar (1671), jetzt in Lauenbrück.

Orgel, vor 1934

Orgel, vor 1934

Orgel

Ein erstes Orgelpositiv schaffte die Gemeinde wohl um 1756 an. Um 1764/65 Orgelneubau, ausgeführt von Markus Heinrich Petersen (Bederkesa), 22 II/P (HW, BW).60 Um 1800/02 Änderung der Disposition, Orgelbauer Witzmann. 1883 Reparatur und Erweiterung, J. H. Röver & Söhne (Stade), wohl 24 II/P. 1917 Teil der zinnernen Orgelpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben, 1919 ersetzt. 1934/35 Reparatur und Umbau, ausgeführt von Furtwängler & Hammer (Hannover), 26 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen (neues RP). 1972/73 Orgelneubau, ausgeführt von Firma Vierdag (Enschede), 23 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; 1995 Schleierwerk der alten Orgel restauriert bzw. rekonstruiert und am Prospekt angebracht, Reinhard Meyer-Graft (Osterholz-Scharmbeck).61

Geläut

Drei LG, I: e’ (Bronze, Gj. 1757, Johann Andreas Bieber & Sohn, Hamburg), Inschriften: „Hr. Adolph Iohann von Finckh, Pastor. Iohan Jürgen Lackman, Custer. Ernst Anton Lackman, Adiunct. Iuraten Iochim Mahcken in Scheeszel, Iohan Viedts in Stemme, Hinrich Höiens in Vahl, Hinrich Behrens in Emme“, „Pfarrhaus Tempel Glockenklang diese sind in Scheeszel neu. Danke Gott was schwer ward leicht, fürchte ihn, er schutzt die drei“ und „Me fecit me Ioh. And. Bieberae Sohn E. hochedl. hochw. Raths in Hamburg Stück und Glocken Giesser Anno 1757“, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen, 1949 zurück in Scheeßel; II: gis’ (Bronze, Gj. 1757, Johann Andreas Bieber & Sohn, Hamburg), Inschriften: „Hr. Adolph Iohann von Finckh, Pastor. Iohan Jürgen Lackman, Custer. Ernst Anton Lackman, Adiunct. Iuraten Iochim Mahcken in Scheeszel, Iohan Viedts in Stemme, Hinrich Höiens in Vahl, Hinrich Behrens in Emme“, „Da beede Glocken sind in Iahres Frist gesprungen so ist durch Biebers Kunst der Umguss schön gelungen in Hamburg 1757“ und „Zur Kirche zur Leiche zum Beten bei Flammen Ruf ich die Gemeinde stark schallend zusammen“, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen 1948 zurück in Scheeßel; III: h’ (Bronze, Gj. 1950, Glockengießerei Grüninger, Neu-Ulm), 1979 erworben, 1980 montiert als Ersatz für LG von 1652; Inschrift: „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geist“ und „Gegossen 1950 Grüninger, Neu Ulm“. – Eine LG f’’ (Bronze, Gj. 1652, vielleicht Wandergießer Nikolaus Gage, Lothringen), Inschriften: „H Albertus Dornemann, Pastor. Christof Wolberg, Andreas Gotz, Iochim Gerken Ivraten“, Anno 1652“ und „Wen nvn der Doth verhanden ist so bleib bei vns Herr Jesv Christ vndt lass in vs des Glavbens Licht ia gantz vndt gar verleschen nicht“, bis 1980 LG III, später zeitweise im Glockenträger auf dem Friedhof.62 – Früherer Bestand: Große und kleine Glocke im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Eine große LG (Bronze, Gj. 1646, Paul Voß, Lüneburg), Inschrift: „Gott und keinen mehr sey allein Preis und Ehr. H. Albertus Dohrmann Pastor. H. Jacob Larentz Beck, Voigt. Rinhard Textorius Köster. Christoffer Wohlberg, Andreas Götze, Juraten. M[eister] Paulus aus Luneburg hat mich alhier gossen. Durch Krig entstanden Feuerbrunst. Ich ward zersmoltzen und aus Gunst viel frommer Christen ich zu ehren verneuert bin dem höchsten Hern. Anno 1646“.63 Eine LG (Bronze, Gj. 1646), umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1718, Christoph Haupner, Stade), Inschrift: „Ernestus Mushard, Pastor. Johann Daniel Dittmers, Lüttje Albers, Juraten zu Scheeßel. Christoff Haubner goss mich in Stade. Anno 1718“.64 Große und mittlere Glocke 1757 umgegossen zu heutigen LG I und II.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1959/60) mit Anbau (Bj. 1752). – Gemeindehaus (Bj. 1973).

Friedhof

Ehemaliger Friedhof rund um die Kirche, 1823/25 erweitert.65 1847 neuer kirchlicher Friedhof an Zevener Straße, letzte Beerdigung 1911. 1885 neuer kirchlicher Friedhof am Veerser Weg, erweitert 1920, FKap (Bj. 1965, Vorgängerbau Bj. 1886/87; 1990 Kleinorgel); Glockenturm (Bj. 1983) mit einer LG. Neuer kirchlicher Friedhof an Leehopweg, angelegt 1931. – Kommunale Friedhöfe in mehreren Außendörfern: Ostervesede, angelegt 1926. Westervesede, angelegt 1928, FKap (Bj. 1971). Hetzwege, angelegt 1937. Westerholz, angelegt 1953. Bartelsdorf, angelegt 1953. Abbendorf, angelegt 1960. Wittkopsbostel, angelegt 1961. Westeresch, angelegt 1963. Sothel, angelegt 1966. Wohlsdorf, angelegt 1970.

Liste der Pastoren (bis 1940)

15.. –15.. Tilo Widemann. – 1579-1622 Bernhard Textorius. – 1622–1630 Magister Jakob Neumeyer. – Zwischen 1630 u. 1632 (?) Zesterfleth (?). – 1632–1640 Lorenz Mirow. – 1641–1654 Albert Dornemann. – 1654– 1692 Hinrich Meyer. – 1692–1710 Johann Christoph Meyer. – 1711–1749 Ernst Mushard. – 1749– 1797 Adolph Johann von Finckh. – 1798–1820 Johann Heinrich Christian Ungewitter. – 1820–1857 Johann Gottlieb Ungewitter. – 1858–1870 Heinrich August Nikolaus Raeber. – 1872–1876 Johann Gottfried Roth. – 1877–1886 Heinrich Peter Wilhelm Peters. – 1886–1893 Georg August Riechelmann. – 1894–1924 Johann Willenbrock. – 1924–1946 Theodor Gustav Julius Heintze.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 344

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 2 Nr. 1358–1372, A 6 Nr. 7326–7331 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 786 (Spec. Landeskons.); A 6 Nr. 7326–7331 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 383Digitalisat (CB); A 9 Nr. 2563Digitalisat, 2564Digitalisat, 2565Digitalisat, 2570Digitalisat, 2745Digitalisat, 2746Digitalisat, 2747Digitalisat (Visitationen); D 61 (EphA Rotenburg); E 9 (Amt für Bau- und Kunstpflege); L 5a Nr. 1564 (LSuptur. Calenberg-Hoya mit Verden-Hoya und Celle); L 5g Nr. 286–287, 449, 904–908 (Lsuptur Stade); N 132 (Nachlass Theodor Heintze); S 2 Witt Nr. 5, 12 (Fotosammlung); S 9 rep Nr. 2103 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7812 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1655 (Lücken: Nov. 1680–1681)
Trauungen: ab 1655 (unvollständig: Nov. 1680–1681)
Begräbnisse: ab 1682 (Lücken: 1789–1796)
Kommunikanten: ab 1876 (Zahlenregister: 1694–1858)
Konfirmationen: ab 1799 (Zahlenregister: 1797, 1798)

Literatur & Links

A: Asmus, Verdener Akten, S. 48–49; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1165–1166; Heyken, Kirchen I, S. 28–36; Meyer, Pastoren II, S. 344; Pratje, Bremen und Verden VII, S. 129–145; Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 163–169.
B: Chronik Kirchspiel Scheeßel, hrsg. von der Gemeinde Scheeßel, Rotenburg 1997, bes. S. 478–512; Geschichten unserer Geschichte. Die Festschrift zur 1200-Jahr-Feier Scheeßels 2005, hrsg. von der Gemeinde Scheeßel, Scheeßel 2005; Hinrich Meyer: Geschichte des Kirchspiels Scheeßel, Scheeßel 1955, bes. S. 414–507.
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche, Kirche Innenraum.

GND

2112317-2, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Scheeßel

Weitere Bilder

Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 264; Asmus, Verdener Akten, S. 48.
  2. UB Verden I, Nr. 214. Das 805 in einem Kapitular Ks. Karls des Großen erwähnte Schezla (MGH Capit. 1, S. 123 [Digitalisat], etwa bei Meyer, Geschichte, S. 35 und S. 145 ff., als Ersterwähnung genannt) ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mit Scheeßel zu identifizieren, vgl. Chronik, S. 9 f., Geschichten, S. 18 ff.
  3. UB Verden I, Nr. 351, C.
  4. UB Verden I, Nr. 656.
  5. Meyer, Geschichte, S. 466 (Beschreibung des Kirchspiels Scheeßel von 1829).
  6. LkAH, L 5g, Nr. 286 (Visitation 1955). Schon die Einschätzung bei der Visitation 1937 ging in eine ähnliche Richtung, vgl. LkAH, L 5g, Nr. 286 (Visitation 1937).
  7. UB Verden I, Nr. 214. Das Archidiakonat Scheeßel war verbunden mit dem Amt des Domscholasters Verden.
  8. UB Verden I, Nr. 514.
  9. Burchhardt u. a., Bistum Verden, S. 34 und S. 37.
  10. Heyken, Kirchen I, S. 29 f.; Chronik, S. 481.
  11. UB Verden I, Nr. 351, E, 5.
  12. UB Verden I, Nr. 489 (Zitat) und Nr. 494.
  13. UB Verden II, Nr. 649.
  14. UB Verden II, Nr. 650.
  15. UB Verden III, Nr. 177. Siehe auch: RG Online, RG II 05814, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/2/5814, 27.11.2020.
  16. UB Verden III, Nr. 316.
  17. Meyer, Geschichte, S. 432.
  18. Vgl. zum Folgenden: Jarecki, Reformation, S. 81 ff., sowie die Beiträge von Hans Otte, Matthias Nistal und Thomas Vogtherr in Dannenberg/Otte, Reformation.
  19. Zu Bf. Christoph vgl. den Beitrag von Matthias Nistal in Dannenberg/Otte, Reformation, S. 39 ff.
  20. Zit. bei Jarecki, Reformation, S. 94. Zu Holle vgl. den Beitrag von Thomas Vogtherr in Dannenberg/Otte, Reformation, S. 53 ff. Die päpstliche Bestätigung konnte Holle nicht beibringen.
  21. Bei der Visitation wurden nicht die einzelnen Gemeinden besucht; vielmehr fand für das jeweilige Amt eine Predigerversammlung in Rotenburg (Wümme) und eine in Verden statt, vgl. Jarecki, Reformation, S. 99 f.
  22. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 145 ff: „Kirchenordnung, wie es mit christlicher lehr und ceremonien, verreichung der h[eiligen], hoch[wirdigen] sacramenten und andern kirchensachen im stift Verden hinfort durch Gottes gnad und beystand ordentlich gehalten werden soll“.
  23. Dannenberg/Schulze, Geschichte III, S. 71; Meyer, Geschichte, S. 433 vermutet als Amtsbeginn „um 1567“.
  24. Meyer, Geschichte, S. 504.
  25. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 163.
  26. Meyer, Geschichte, S. 435 ff., zu den Nebenschulen ebd., S. 506.
  27. Meyer, Geschichte, S. 423; Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 163.
  28. Gedruckt bei Meyer, Geschichte, S. 419 ff.
  29. Meyer, Geschichte, S. 456 (Hervorhebung im Original).
  30. Meyer, Geschichte, S. 457, resümiert: „Die Akten über den Neubau des Pfarrhauses, der Kirche, des Turmes, über die Anschaffung der ersten Orgel, den Neuguß der Glocken usw. geben von ihm [P. Finckh] das Bilde eines sehr geschäftstüchtigen, unternehmungslustigen und prachtliebenden Menschen, der über seine Pfarrkinder geherrscht, aber nicht mit ihnen gelebt hat.“ Zum Bau des Pfarrhauses – eine zweistöckige Erweiterung des Pfarrhauses von 1692 – haben sich Entwurfszeichnungen erhalten: NLA ST Karten Neu Nr. 01045/1 und NLA ST Karten Neu Nr. 01045/2 (jeweils mit Digitalisat); siehe auch Chronik, S. 485.
  31. Zum geplanten Um- und schließlichen Neubau haben sich verschiedene Zeichnungen erhalten, die auch Details zur alten Kirche zeigen: NLA ST Karten Neu Nr. 01046/1, NLA ST Karten Neu Nr. 01046/2, NLA ST Karten Neu Nr. 01046/3, NLA ST Karten Neu Nr. 01046/4 und NLA ST Karten Neu Nr. 01046/5; vgl. auch Meyer, Geschichte, S. 468 ff. Nach Meyer besaß die alte Kirche keine Priechen; in den Zeichnungen ist jedoch neben den Privatpriechen auch eine u-förmige Gemeindeprieche zu sehen.
  32. Meyer, Geschichte, S. 472.
  33. Zit. bei Meyer, Geschichte, S. 462.
  34. Meyer, Geschichte, S. 463, vgl. auch Chronik, S. 13.
  35. Chronik, S. 495.
  36. KABl. 1905, S. 39.
  37. LkAH, S 1 H III Nr. 713, Bl. 10.
  38. LkAH, S 1 H III Nr. 713, Bl. 10.
  39. LkAH, L 5g, Nr. 284 (Visitation 1941).
  40. KABl. 1948, S. 82.
  41. LkAH, L 5g, Nr. 286 (Visitation 1949).
  42. LkAH, L 5g, Nr. 286 (Visitation 1949).
  43. LkAH, L 5g, Nr. 286 (Visitationen 1949 und 1955).
  44. Dies und die folgenden Zitate: LkAH, L 5g, Nr. 286 (Visitation 1949).
  45. LkAH, L 5g, Nr. 286 (Visitation 1955); KABl. 1954, S. 66; KABl. 1970, S. 9.
  46. LkAH, L 5g, Nr. 286 (Visitation 1962).
  47. LkAH, L 5g, Nr. 287 (Visitation 1967).
  48. LkAH, L 5g, Nr. 287 (Visitation 1973).
  49. Chronik, S. 491 und 494.
  50. KABl. 1948, S. 82.
  51. KABl. 1954, S. 66; KABl. 1970, S. 9; KABl. 1972, S. 174.
  52. Meyer, Geschichte, S. 431.
  53. KABl. 1935, S. 205.
  54. UB Verden I, Nr. 214.
  55. Pratje, Bremen und Verden, S. 136.
  56. Heyken, Kirchen I, S. 31 f., Wappen beschrieben von P. Ernst Mushard (amt. 1711–1749), vgl. Meyer, Geschichte, S. 423 ff.; Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 163.
  57. Zum geplanten Um- und schließlichen Neubau haben sich verschiedene Entwürfe erhalten, die auch Details zur alten Kirche zeigen: NLA ST Karten Neu Nr. 01046/1, NLA ST Karten Neu Nr. 01046/2, NLA ST Karten Neu Nr. 01046/3, NLA ST Karten Neu Nr. 01046/4 und NLA ST Karten Neu Nr. 01046/5. Weitere, vereinfachende Zeichnung der alten Kirche (1728) gedruckt bei Meyer, Geschichte, S. 416.
  58. Heyken, Kirchen I, S. 30 f.; Meyer, Geschichte, S. 495.
  59. Meyer, Geschichte, S. 495.
  60. Ein Tragebalken in der Balgkammer trägt jedoch die Kreideinschrift „1756 Welhelm“, LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 564 Bd. I, Bl. 23.
  61. Siehe https://www.orgel-information.de/Orgeln/s/sa-se/Scheessel_St_Lucas.html, 02.12.2020.
  62. Zum Gj. vgl. Chronik, S. 483.
  63. Inschrift überliefert von P. Ernst Mushard, Meyer, Geschichte, S. 422; Chronik, S. 483.
  64. Inschrift überliefert von P. Ernst Mushard, Meyer, Geschichte, S. 429 und S. 502 f.
  65. Plan des Friedhofs von 1772: Chronik, S. 502.