Sprengel Stade, KK Rotenburg | Patrozinium: Bartholomäus1 | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Der Ort ist urkundlich erstmals als Walsede in einem bischöflichen Tafelgutverzeichnis nachgewiesen, das aus der Amtszeit des Verdener Bf. Nikolaus stammt, also zwischen 1312 und 1331 angelegt wurde.2 Das gleiche Verzeichnis nennt auch Suderwalsede; Westerwalsede ist bereits 1231 nachgewiesen (domum in Westerwalsede).3 (Kirch-)Walsede gehörte zusammen mit Wester- und Süderwalsede zum weltlichen Territorium der Bischöfe von Verden (Hochstift Verden) und zählte seit Herausbildung der Ämterstruktur zum Amt Rotenburg. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde das Hochstift Verden säkularisiert und blieb zusammen mit dem ebenfalls säkularisierten Hochstift Bremen unter schwedischer Herrschaft (vereinigte Herzogtümer Bremen-Verden). Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) besetzte Dänemark 1712 die beiden Territorien und 1715 konnte das welfische Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) Bremen und Verden erwerben (1719 von Schweden gegen weitere Zahlung anerkannt). In französischer Zeit zählte Kirchwalsede 1810 kurzzeitig zum Kgr. Westphalen und war dann bis 1813 Teil des Kantons Rotenburg im Arrondissement Bremen des Departements der Wesermündung im Kaiserreich Frankreich. Danach gehörte Kirchwalsede, nun im Kgr. Hannover, wieder zum Amt Rotenburg. Mit der Annexion des Kgr. Hannover wurde Kirchwalsede 1866 preußisch und kam mit Einführung der Kreisverfassung 1885 zum Lkr. Rotenburg/Hann. (1977 mit Lkr. Bremervörde fusioniert zum neuen Lkr. Rotenburg (Wümme) ). 1974 wurde Riekenbostel eingemeindet und im gleichen Jahr schloß sich Kirchwalsede der Samtgemeinde Bothel an. Mit der Verringerung der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft entwickelte sich Kirchwalsede spätestens seit den 1980er Jahren zu einem Wohn- und Schlafort, dessen werktätige Bevölkerung überwiegend nach Bremen oder Hamburg pendelt.4 1813 lebten in Kirchwalsede etwa 400 Menschen, 1939 rund 680, 1946 etwa 1.280, 1967 um 900 und 2019 gut 1.175 (mit Riekenbostel).

Kirche, Ansicht von Südwesten, Luftbild, 1960

Kirche, Ansicht von Südwesten, Luftbild, 1960

Ältestes Zeugnis der örtlichen Kirchengeschichte Kirchwalsedes ist das Kirchengebäude selbst, das im 12. oder 13. Jh. errichtet worden ist (älteste Kirche im KK). Das Patronat über die Kirche lag bis hinein ins 18. Jh. bei der Familie von Mandelsloh zu Holzbaden, die daher auch als Gründerin der Kirche angesehen wird, was urkundlich weder belegt noch ausgeschlossen werden kann.5 Die älteste erhaltene Glocke der Kirche stammt aus dem 14. Jh. Zur vorref. Geschichte des Kirchspiels ist nur wenig bekannt; lediglich die Namen zweier vorref. Geistlicher sind überliefert: 1394 tauschten die beiden Kleriker Conradus Colne und Johannes Cannengheter ihre Pfarrpfründen in Erxfelde (Diözese Bremen) und in Walsede (Diözese Verden).6
Die Reformation setzte sich im Hochstift Verden erst spät und nur allmählich durch.7 Der Verdener (und Bremer) Bf. Christoph von Braunschweig-Lüneburg (amt. 1502–1558) bekämpfte die luth. Lehre.8 Sein Bruder und Nachfolger in beiden Bistümern, Bf. Georg (amt. 1558–1566), duldete den neuen Glauben, hatte einen ev. Kanzler, berief vermutlich auch einen ev. Hofprediger und bestimmte im Jahr 1564 zusammen mit dem Verdener Domkapitel den Protestanten Eberhard von Holle zu seinem Nachfolger. Seinerzeit gehörten das Abendmahl in beiderlei Gestalt und die Priesterehe „im Stifte Verden schon zu rechtem Gebrauche“, wie das Domkapitel formulierte; gleichzeitig verlangte es von Holle jedoch eine päpstliche Bestätigung.9 In Zusammenarbeit mit dem Domkapitel förderte und festigte Bf. Eberhard von Holle (amt. 1566/67–1586) die luth. Lehre. Vermutlich kurz nach der Visitation von 1570 erhielt das Hochstift Verden eine ev. Kirchenordnung (nicht erhalten).10 Die erste gedruckte Kirchenordnung erließ schließlich Bf. Philipp Sigismund (amt. 1586–1623) im Jahr 1606.11
Als erster luth. Prediger in Kirchwalsede gilt P. Conrad von Ockelen (amt. um 1573–1586).12 Zehn Jahre nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) „wütete in der Gemeinde die Pest in so schrecklicher Weise, daß in ihr nur drei Ehepaare beieinander blieben“; auch P. Johann Dammann (amt. 1626–1628) starb an der Krankheit.13 Vermutlich während des ersten Drittels des 17. Jh. ließ die Gemeinde den Chorraum der Kirche ausmalen; Reste der Malereien wurden 2008 entdeckt und 2010 restauriert.14 Anfangs der langen Amtszeit von P. Elard von der Hude (amt. 1629–1680) regierte mit Bf. Franz Wilhelm von Wartenberg (amt. 1630–1631) kurzzeitig wieder ein kath. Landesherr im Hochstift Verden; die luth. Pastoren mussten ihre Pfarrstellen verlassen, konnten jedoch zurückkehren, nachdem schwedische Truppen das Hochstift besetzt hatten. Im Jahr 1640 übertrug Anton Günther von Mandelsloh zu Holzbaden der Pfarre Kirchwalsede die Einkünfte zweier Vikarien, die die Familie in vorref. Zeit am Verdener Dom gestiftet hatte (Corpus Christi und St. Osdag).15 Die bis heute erhaltene Ausstattung der Kirche stammt größtenteils noch aus der Amtszeit P. Hudes: Kanzel (1668), Altar (1670) und Empore (1678). Die Taufe (1704) ist etwas jünger.

Kirche, Ansicht von Nordosten, 1949

Kirche, Ansicht von Nordosten, 1949

Aus dem 18. Jh. stammen einige Memorial-Inschriften, die direkt auf das Kreuzigungswandgemälde an der Nordseite des Chors geschrieben wurden (fragmentarisch erhalten, 2010 freigelegt und wieder übertüncht). Dietrich Diederichs-Gottschalk charakterisiert sie als Zeugnis einer pietistischen „Wunden-Jesu-Verehrung“ im Kirchspiel Kirchwalsede, „einer leidensmytischen Frömmigkeit, die am Ende des 18. Jahrhunderts vom beginnenden Rationalismus abgelöst wurde“.16
Anfang des 20. Jh. gründete P. Adolf von Bremen (amt. 1904–1914) einen Posaunenchor im Kirchspiel Kirchwalsede.17 Während der NS-Zeit hatten nacheinander P. Klaus Heinrich Hermann Seebo (amt. 1930–1938), der württembergische Austauschpfarrer P. coll. Christoph Duncker (amt. 1938–1939) sowie P. Georg Störing (amt. 1939–1958) das Pfarramt in Kirchwalsede inne. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ gab P. Störing an, dass alle drei kirchenpolitisch auf Seiten der hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft gestanden hätten.18 Bei der Neuwahl des KV bestätigte die Gemeinde die bisherigen Vorsteher; alle Mitglieder des KV seien „alteingesessene bewährte Gemeindeglieder“, notierte P. Störing 1946.
Mit dem Zuzug Geflüchteter nach Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs die Gemeinde stark an. Sie setzte sich 1946 aus etwa 1.465 Einheimischen und rund 1.375 Geflüchteten zusammen. Gleichzeitig war auch die Zahl der Katholiken gestiegen (1946: 185, 1958: 75). Bis mindestens 1958 stellte die ev. Gemeinde alle zwei Wochen ihre Kirche für kath. Gottesdienste zur Verfügung.19 Nachdem während der NS-Zeit eine NSV-Schwester in Kirchwalsede tätig gewesen war, richtete die KG im Januar 1946 eine kirchliche Schwesternstation ein, die Schwester Bertha Schröder aus dem Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg übernahm. Bis zu ihrem Ruhestand 1964 war sie auch für den Kindergottesdienst und die weibliche Jugendarbeit verantwortlich.20 Die Schwesternstation blieb ab 1964 unbesetzt; 1979 zählte die KG Kirchwalsede zu den Mitgründerinnen der Diakonie-Sozialstation Visselhövede-Bothel.
In den Unterlagen zur Visitation 1970 charakterisierte P. Karlheinz Wurbs (amt. 1966–1997, anfangs Pfarrvikar, seit 1972 P.) die KG Kirchwalsede als „geprägt durch traditionelles Christentum“ und beschrieb sie als eine „weithin ansprechbare Gemeinde“. Nach Einschätzung des Sup. des KK Rotenburg waren mit der renovierten alten Kirche und dem neuen Gemeindehaus die „Gegebenheiten für ein neuzeitliches Gemeindeleben“ vorhanden; es bliebe allein die Frage, „auf welche Art und Weise hier nun wirklich die Begegnung zwischen der Botschaft und dem tatsächlichen Leben stattfinden kann, die über die konventionellen Frauen- und Altenkreise hinausgeht“.21 Nach der folgenden Visitation 1976 merkte der Sup an, dass sich dabei in erster Linie befristete kirchliche Angebote wie Dorfwoche und Elternseminare bewährt hätten.22 Im Rahmen der Partnerschaft zwischen den Landeskirchen Sachsens und Hannovers unterhält die KG Kirchwalsede Kontakte zur sächsischen Kirchgemeinde Quatitz bei Bautzen.23
Seit Anfang der 2000er Jahre kooperieren die benachbarten KG Brockel, Kirchwalsede und Visselhövede miteinander. Zur gemeinsamen Erfüllung kirchengemeindlicher Aufgaben gründeten sie zum 1. September 2010 den „Ev.-luth. Kirchengemeindeverband Brockel-Kirchwalsede-Visselhövede“.24 Die drei Gemeinden geben u. a. zusammen einen Gemeindebrief heraus, haben die Konfirmanden- und Jugendarbeit gebündelt und koordinieren gemeinsam die Seniorenarbeit.

Umfang

Kirchwalsede sowie Auf dem Sande, Federlohmühlen, Gerkenhof, Odeweg, Rahnhorst, Rieckenbostel, Schafwinkel, St. Pauli, Süderwalsede, Weißenmoor und Westerwalsede.

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Scheeßel der Diözese Verden.25 – 1567 Spezial-Superintendentur für das Amt Rotenburg (wechselnde Suptur.-Sitze). Seit 1659 Propstei Rotenburg innerhalb der Insp. für die Ämter Verden und Rotenburg, 1676/81 Propstei aufgehoben; Kirchwalsede kam zur Propstei bzw. Insp. Verden. 1827 zur neuen Insp. Rotenburg (1924: KK).

Patronat

Familie von Mandelsloh (bis 1722), dann der Landesherr (bis 1871).26

Kirchenbau

Romanische Saalkirche mit Quadratchor und Rechteckapsis sowie zwei Anbauten an Nordseite (Sakristei, ehemaliger Emporenzugang), erbaut im 12./13. Jh., leicht ostsüdöstlich ausgerichtet. Feld- und Backsteinmauerwerk, Anbauten und Giebelseite des Chors Fachwerk mit Ziegelausfachung; gestaffelte Satteldächer. Ein kleines, ursprüngliches Rundbogenfenster in Nordwand des Chors, große Rundbogenfenster am Schiff und flachbogige Fenster am Chor; an Südseite Rechteckportal am Schiff, Rundbogenportal am Chor. Im Innern Kreuzgratgewölbe, flache Decke in der Apsis; Rundbogen zwischen Chor und Schiff, rundbogiger Durchgang zur Turmhalle; im Schiff L-förmige Empore auf Metallstützen (Inschrift „H. D. Anno 1678“); im Chor spätreformatorische dekorative und figürliche Wand- und Deckenmalereien (vielleicht erstes Drittel 17. Jh.): Kreuzigung (Nordwand), Weltgericht (östliche Gewölbekappe), Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas als Tier-Mensch-Mischwesen (Gewölbezwickel), Laubwerkornament, (vermutete) Künstlermarke fragmentarisch erhalten; auf der Kreuzigungsdarstellung jüngere, fragmentarisch erhaltene Memorial-Inschriften (Inschriften hell übertüncht, nur bei Streiflicht erkennbar).27 Erste Hälfte 13. Jh. Wände erhöht, Gewölbe errichtet (vorher flache Balkendecke), Strebepfeiler aufgemauert. Ursprünglich halbrunde Apsis durch Rechteckapsis ersetzt. Wohl um 1604 Reparatur des Kirchengebäudes.28 Erstes Drittel 17. Jh. Chorausmalung. 1678 Empore im Schiff eingebaut. Ende des 18. Jh. Nordempore im Chor errichtet (Zugang von außen), Malereien übertüncht. 1816 „hohe Prieche“ über der Tür der Südseite errichtet. Im 19. Jh. Rundbogenfenster und Rechteckportal gebrochen. 1955–63 grundlegende Innen- und Außenrenovierung in zwei Bauabschnitten. 1986/87 Außen- und Innensanierung. 2008 Ausmalungen im Chor entdeckt. 2010 Ausmalungen im Chor freigelegt und restauriert.

Turm

Etwa quadratischer Turm aus Feldsteinmauerwerk. Vierseitiger Pyramidenhelm, bekrönt mit Kugel und Wetterfahne (Jahreszahl „1894“) und Wetterhahn. Im Glockengeschoss nach Norden, Süden und Westen je zwei flachbogige Schallöffnungen in flachbogiger Nische, darunter Uhrziffernblätter, an der Südseite Sonnenuhr; flachbogiges Westportal. Turmhalle mit Bandrippengewölbe. 1866 neue Turmuhr. 1958 Haupteingang im Westen angelegt.

Ausstattung

Altar aus gemauertem Stipes und hölzerner Mensa; Altarretabel (dat. 1670), in der Mitte Abendmahlsgemälde, flankiert von gedrehten Säulen, die Gebälk tragen, darüber Aufsatz mit Medaillon mit gemalter Hand Gottes; seitliches Schnitzwerk mit geschnitzten Figuren (Christus mit Weltkugel, Moses mit Gesetzestafeln); Predella mit Einsetzungsworten des Abendmahls, flankiert von zwei geflügelten Engelsköpfen, jeweils mit Schriftband: „Carsten Krvdener seliger hat dis Altar verehret“ und „H[err] Elardvs von der Hvde Pastro anno 1670“; Retabel 2011 restauriert (Farbfassung frühes 18. Jh.). – Kreuzigungsgruppe (zweite Hälfte 17. Jh.), ursprünglich auf Gebälk des Altarretabels. – Frühbarocke Kanzel mit Schalldeckel (dat. 1668), aus der gleichen Werkstatt wie der Altar; auf dem Schalldeckel Schnitzfigur des auferstandenen Christus mit Siegesfahne; an den Wandungen des Kanzelkorbs Evangelistenreliefs und Kreuzigungsrelief, vor den Ecken Karyatiden; Inschrift: „Anno 1668 Mense May ist diese Cancel avf fleisiges Anhalten vnd Begehrn H[errn] Elardi v[on] d[er] Hvde Pastoris dieser Kirchen von nachfolgenden Personen zv Gottes Ehren ververtiget als H[err] Andreas Otterstede theol. cand., Sofia Hedewich Giseken Vogtin alhie, Hinrich Wopse vom Wehenhove alle selige. Lütke Lange v[on] Westerwals. Vnd hat ein ieder dazv geben X Reichstaler. Ihr Gedächtnis wird nicht vergessen. Der Kvster Iost Iohan v[on] d[er] Hvde f[ilius] p[astoris]. Die Kirchschworn Reinke Lvdeman zum Borstel, Iohan Eggers zu Kirchwals, Hinrich Eggers zvm Odewege“ sowie „S. F.“, wohl die Initialen des Schnitzers; Kanzel 1956 restauriert. – Hölzerne Taufe (dat. 1704), balusterförmiger Fuß, am Becken geflügelte Engelsköpfe, auf dem Deckel kleiner Rundtempel mit Schnitzfiguren (Johannes der Täufer tauft Christus), darüber Taube; Inschrift: „Iohan Friedrich Eggers ietziger Zeit Pastor zv Kirchwalsede. Anno 1704“ und „Lasset die Kindlein zv mir kommen, und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Marc. 10 V. 14“.

Orgel

Im Corpus Bonorum von 1787 keine Orgel erwähnt. Um 1815 Orgel aus der ehemaligen Nikolaikirche Verden erworben, 1816 aufgestellt. Neue Orgel, erbaut 1878 von Ph. Furtwängler & Söhne (Elze), 12 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen (Opus 154); 1945 über 100 Pfeifen und Teile der Spieltraktur durch Unbekannte zerstört. 1946 Reparatur und Änderung der Disposition, ausgeführt von Paul Ott (Göttingen), 13 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen. 1960 Reinigung und Änderung der Disposition, Paul Ott (Göttingen), 12 II/P. 1985 Restaurierung und Wiederherstellung der ursprünglichen Disposition, ausgeführt von Alfred Führer (Wilhelmshaven), 12 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen.29

Geläut

Zwei LG, I: g’ (Bronze, Gj. 1958, Firma Rincker, Sinn), Inschrift: „Wachet und betet“; II: a’ (Bronze, Gj. 14. Jh.), gotische Form, ohne Inschrift.30 – Früherer Bestand: Eine LG (Bronze), 1787 „bereits etwas geborsten“, jedoch „dem Klange nicht nachteilig“31, umgegossen zu einer LG (Bronze, Gj. 1811, Johann Dietrich Bieber, Hannover), Inschrift: „Albrecht-Friedrich Elvers Pastor. Die Buss- und Bethglocke. Geerd Dickhoff WW, Iohann Hinrich Meyer RB, Lutie Lange KW als Iuraten. Me fecit Ioh. Died. Bieber in Hannover Anno 1811. Hans Lünsmann Custos emeritus. Daniel Christopher Lünsmann Custos adiunctus“, im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben.32 Eine LG (Bronze) nach Ende des Ersten Weltkriegs angeschafft, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben.33

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarr- und Gemeindehaus (Bj. 1966/67).

Friedhof

Ehemaliger kirchlicher Friedhof rund um die Kirche. Neuer kirchlicher Friedhof am westlichen Ortsrand von Kirchwalsede, seit 1976 in kommunaler Verwaltung. Kommunale Friedhöfe in Riekenbostel, Schafwinkel, Süderwalsede und Westerwalsede, jeweils mit FKap.

Liste der Pastoren (bis 1940)

Um 1573–1586 Conrad von Ockelen. – 1586–1626 Hermann Flor. – 1626–1628 Johann Dammann. – 1629–1680 Elard von der Hude. – 1680–1713 Johann Friedrich Eggers. – 1713–1730 Johann Burchard Gezius. – 1730–1736 Christian Alverich Hoddersen. – 1737–1763 Christoph Burchard Mejer. – 1763–1764 Caspar Nikolaus Minder. – 1764–1776 Magister Hinrich Lanemann. – 1777–1790 Johann August Roemhild. – 1790–1805 Johann Friedrich Mehne. – 1806–1818 Albrecht Friedrich Evers. – 1818–1832 Ludwig Fürchtegott Pfannkuche. – 1832–1871 Friedrich Julius Schünemann. – 1872–1903 Julius Plate. – 1904–1914 Adolf Otto Friedrich von Bremen. – 1915–1930 Otto Merkel. – 1930–1938 Klaus Heinrich Hermann Seebo. – 1939–1958 Georg Wilhelm Störing.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 19-20

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 2 Nr. 23/13, 810–851 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 4453–4456 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 219Digitalisat (CB); A 9 Nr. 2563Digitalisat, 2564Digitalisat, 2565Digitalisat, 2570Digitalisat, 2677Digitalisat (Visitationen); D 61 (EphA Rotenburg); E 9 Nr. 1593–1601 (Amt für Bau- und Kunstpflege); L 5g Nr. 210, 808 (LSuptur. Stade); S 09 rep Nr. 1530 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7692 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1682
Trauungen: ab 1682
Begräbnisse: ab 1682
Konfirmationen: ab 1715 (Zahlenregister: 1714)
Kommunikanten: ab 1876 (Lücken: 1845–1851, 1854–1876; Zahlenregister: 1714–1875)

Literatur & Links

A: Aye/Kronenberg, Taufbecken, S. 148, Nr. 175; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 800; Heyken, Kirchen I, S. 10–16; Meyer, Pastoren II, S. 19–20; Pratje, Bremen und Verden VI, S. 200–207; Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 151–154.
B: Heinz Cordes: Kirchwalsede. Unser Dorf im Wandel der Zeiten, Sottrum [1994]; Dietrich Diederichs-Gottschalk: Zeichen der Endzeit und Weltgericht. Ein spätreformatorisches Ausmalungsprogramm im Chorraum der St. Bartholomäus-Kirche zu Kirchwalsede, in: Rotenburger Schriften 94 (2014), S. 79–104.
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche, Kanzel.


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 249.
  2. UB Verden II, Nr. 102, A, 30 und 41. Das 1263 genannte Wodensethe, das mitunter auf Walsede bezogen wird, ist wohl eher mit Wohnste zu identifizieren, vgl. ebd., Nr. 485 mit Anm. 1.
  3. UB Verden I, Nr. 319, 17.
  4. Cordes, S. 17 f.
  5. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 151; Diederichs-Gottschalk, S. 79 ff.; Heyken, Kirchen I, S. 15 f.
  6. RG Online, RG II 01069, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/2/1069, 07.12.2020.
  7. Vgl. zum Folgenden: Jarecki, Reformation, S. 81 ff., sowie die Beiträge von Hans Otte, Matthias Nistal und Thomas Vogtherr in Dannenberg/Otte, Reformation.
  8. Zu Bf. Christoph vgl. den Beitrag von Matthias Nistal in Dannenberg/Otte, Reformation, S. 39 ff.
  9. Zit. bei Jarecki, Reformation, S. 94. Zu Holle vgl. den Beitrag von Thomas Vogtherr in Dannenberg/Otte, Reformation, S. 53 ff. Die päpstliche Bestätigung konnte Holle nicht beibringen.
  10. Bei der Visitation wurden nicht die einzelnen Gemeinden besucht; vielmehr fand für das jeweilige Amt eine Predigerversammlung in Rotenburg (Wümme) und eine in Verden statt, vgl. Jarecki, Reformation, S. 99 f.
  11. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 145 ff: „Kirchenordnung, wie es mit christlicher lehr und ceremonien, verreichung der h[eiligen], hoch[wirdigen] sacramenten und andern kirchensachen im stift Verden hinfort durch Gottes gnad und beystand ordentlich gehalten werden soll“.
  12. Dannenberg/Schulze, Geschichte III, S. 71.
  13. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 151.
  14. Detailliert: Diederichs-Gottschalk, S. 82 ff.
  15. Heyken, Kirchen I, S. 15.
  16. Diederichs-Gottschalk, S. 100.
  17. Cordes, S. 101 f.
  18. Dies und das folgende Zitat: LkAH, S 1 H III Nr. 713, Bl. 8 (bei P. Seebo vermutet).
  19. LkAH, L 5g, Nr. 210 (Visitationen 1946, 1952 und 1958).
  20. LkAH, L 5g, Nr. 210 (Visitationen 1940 und 1946).
  21. LkAH, L 5g, Nr. 210 (Visitation 1970).
  22. LkAH, L 5g, Nr. 210 (Visitation 1976).
  23. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  24. KABl. 2010, S. 111.
  25. Burchhardt u. a., Bistum Verden, S. 34.
  26. Pratje, Bremen und Verden VI, S. 202 f.
  27. Ausführlich: Diederichs-Gottschalk, S. 82 ff.
  28. Im CB von 1787 heißt es: „Den Nachrichten eines alten Kirchenbuches zu folge, ist die Kirche zu Kirchwalsede im Jahre 1604 fundiret“, was vermutlich auf eine Reparatur oder Erweiterung zu beziehen ist, LkAH, A 8 Nr. 219, Bl. 220.
  29. Pape/Schloetmann, Hammer, S. 94; siehe auch https://www.orgel-information.de/Orgeln/k/kf-kj/Kirchwalsede_Bartholomaeuskirche.html, 02.12.2020.
  30. Cordes, S. 58, gibt irrtümlich die Inschrift „Albrecht-Friedrich Elvers“ an.
  31. LkAH, A 8 Nr. 219, Bl. 220v.
  32. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 153.
  33. LkAH, S 1 H III Nr. 713, unpag. Bl. vor Bl. 9.