Sprengel Stade, KK Verden | Patrozinium: Maria und Cäcilia (zunächst Andreas)1 | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Angeblich gründete Karl der Große im Jahr 786 das Bistum Verden (loco Fardium vocato super Aleram); die entsprechende Urkunde ist jedoch eine Fälschung des 12. Jh.2 Urkundlich belegt ist das Bistum erstmals etwa 849, als Kg. Ludwig der Deutsche die Kirche des Bf. Waldgar von Verden in seinen Schutz nahm (Uualdgarius venerabilis episcopus nostram […] ecclesiam episcopii sui […] constructam in loco, qui vocatur Ferdi, super fluvium Halera).3 Zuvor war möglicherweise Bardowick Bischofssitz. Anfang des 13. Jh. brachte Bf. Iso von Wölpe die Etablierung eines weltlichen Territoriums der Verdener Bischöfe wesentlich voran (Hochstift Verden).

Verden Dom Andreas

Dom, Blick von Nordwesten, im Hintergrund der Turm der Andreaskirche, 2021, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Der Ort Verden selbst ist urkundlich erstmals 810 nachweisbar: Am 12. August stelle Ks. Karl der Große in Ferdi in Saxonia eine Urkunde für das Kloster Ebersheim aus; der Ort besaß seinerzeit „sehr wohl zentralörtliche Bedeutung“.4 Verden bestand ursprünglich aus den eigenständigen Siedlungen Norderstadt (Rathaus, Johanniskirche) und Süderende (Dom, St. Andreaskirche, 1267: in australi parte Verde5), die erst 1667 vereinigt wurden.6 985 verlieh Kg. Otto III. dem Bf. u. a. Markt- und Münzrechte für Verden (concessimus mercatum et monetam facere in predicto loco Verdensi).7 In einer Urkunde Ks. Heinrichs VI. findet sich 1192 erstmals die Formulierung in civitate Verdensi (in der Stadt Verden).8 1220 ist die Stadtbrücke belegt (ponte civitatis Verdensis) und laut seiner Grabinschrift hat Bf. Iso von Verden (amt. 1205–1231) die Norderstadt erstmals befestigt (Verdam primus munivit, vermutlich ab 1215); Süderende erhielt ab 1371 eine Mauer (Stadttore 1790 abgebrochen, Stadtmauer ab 1797).9 Ein erstes Stadtsiegel ist aus der Mitte des 13. Jh. überliefert (Sigillvm civitatis in Verda) und das älteste Stadtrechtsprivileg, ausgestellt von Bf. Gerhard I. von Verden (amt. 1251–1269) stammt aus dem Jahr 1259.10 Verden (Norderstadt) war eine bischöfliche Landstadt (civitatis nostre Verdensis); sie erlangte möglicherweise im 15. Jh. den Status einer Reichsstadt und wurde zuletzt 1650 als solche bezeichnet.11 In den Reichsmatrikeln sie jedoch nur 1521 verzeichnet und 1554 bat der Verdener Rat um Aufhebung der Reichstandschaft, da die Stadt ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnte.12 Süderende erhielt Mitte des 17. Jh. den Status einer Stadt.13 Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde das Hochstift Verden säkularisiert und kam zusammen mit dem ebenfalls säkularisierten Erzstift Bremen unter schwedische Herrschaft (vereinigte Herzogtümer Bremen-Verden). Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) besetzte Dänemark 1712 die beiden Herzogtümer und 1715 konnte das welfische Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) die Hzm. Bremen und Verden erwerben (1719 von Schweden gegen weitere Zahlung anerkannt).14 In französischer Zeit zählte Verden 1810 kurzzeitig zum Kgr. Westphalen und bildete dann von 1810 bis 1813 den Hauptort des Kantons Verden im Arrondissement Bremen des Departements der Wesermündung im Kaiserreich Frankreich. Ab 1815 gehörte die Stadt Verden zum Kgr. Hannover und nach der Annexion von 1866 zum Kgr. Preußen. Bei Einführung der Kreisverfassung wurden Stadt und Amt Verden zum Kr. Verden vereinigt. 1972 wurden die Ortschaften Borstel, Dauelsen, Döhlbergen, Eitze, Groß Hutbergen und Klein Hutbergen, Hönisch, Scharnhorst und Walle eingemeindet. Verden besitzt einen Bahnhof an der 1847 eröffneten Strecke Bremen–Wunstorf; 1928 kam die Bahnverbindung Verden–Rotenburg (Wümme) hinzu. Zur Sozialstruktur Verdens schrieb der Sup. 1940 es wohnten hier „viele Beamte, außerdem Kaufleute, Gewerbetreibende, Handwerker und Arbeiter. Die Zigarrenindustrie ist immer mehr zurückgegangen. […] Andere Industrie gibt es hier nur in geringem Masse. Es fahren aber viele Fabrikarbeiter nach Bremen, Sebaldsbrück und Hemelingen zur Arbeit.“15 Mitte des 16. Jh. lebten etwa 4.300 Menschen in Verden (Norderstadt und Süderende)16, 1836 knapp 4.640, 1905 etwa 9.730, 1984 rund 17.100 und 2019 gut 27.700 (mit Eingemeindungen).

Kirche, Ansicht von Südosten, Luftbild, 1946

Kirche, Ansicht von Südosten, Luftbild, 1946

Bei Ausgrabungen im Dom 1966/67 konnte der älteste Vorgängerbau archäologisch nachgewiesen werden: Eine vermutlich vor 850 erbaute Holzkirche, die laut der bereits zitierten Urkunde Kg. Ludwigs des Deutschen dem heiligen Andreas geweiht war (dicatamque in honorem sancti Andreae martyris et apostoli Christi).17 Spätere Urkunden nennen die Patrozinien Maria (874) sowie Caecilia und Fabianus (876).18 Eine jüngere Holzkirche (um 935) wurde ebenfalls ergraben. Bei den Untersuchungen konnten zudem die Grundrisse der beiden steinernen Vorgängerkirchen bestimmt werden, die laut den Angaben in dem um 1331 angelegten Chronicon episcoporum Verdensium (Chronik der Verdener Bischöfe) 1028 bzw. um 1180/85 geweiht wurden.19 Der romanische Westturm der Kirche, begonnen um 1150 und vollendet um 1180/85, ist der älteste erhaltene Teil der Kirche. Als ältestes Ausstattungsstück des Doms hing bis 1952 eine in der zweiten Hälfte des 12. Jh. gegossene Glocke im Turm (dann als Leihglocke nach Kirchboitzen abgegeben). Seither ist der romanische Taufstein des 13. Jh. ältestes Stück im Dom. Im erwähnten Chronicon finden sich auch Eckdaten zur Baugeschichte des heutigen Doms: Bf. Konrad (amt. 1269–1300) legte 1290 den Grundstein, Bf. Nikolaus (amt. 1312–1331) feierte am 8. September 1323 den ersten Gottesdienst in der neuen Kirche (primum habita sunt divina in ista nova ecclesia) und Bf. Otto (amt. 1388–1395) weihte am Ostermontag 1390 den östlichen Teil der Kirche.20 Ein Inschriftenstein im Dom berichtet über die Fortsetzung der Bauarbeiten in der zweiten Hälfte des 15. Jh.: Bf. Berthold von Landsberg (amt. 1470–1502) legte 1473 den Grundstein für das westliche Langhaus und konnte die fertiggestellte Kirche 1490 weihen. Die äußere Gestalt des Doms hat sich seit 1490 nicht wesentlich geändert (1520er Jahre Mandelslohkapelle im Westen, 1737 neues Turmdach). Abgesehen vom Hauptaltar lassen sich im Verdener Dom und seinen sechs Kapellen bis 1525 mehr als vierzig Nebenaltäre und Vikarien belegen.21 Einer dieser Altäre – St. Stephanus bzw. Heiligkreuz und St. Stephanus – ist bereits im 13. Jh als Gemeindealtar nachgewiesen, an dem die Gemeindemesse (missa parochialis22) zelebriert wurde; dementsprechend erscheint das Domkirchspiel in einer Urkunde von 1263 als parochia sancti Stephani.23 Zur vorref. Kirchenlandschaft zählte in Verden neben dem Dom, der Marktkirche St. Johannis und dem Kollegiatstift St. Andreas noch die 1263/64 als Hospitalkapelle belegte Nicolaikirche im Osten der Stadt (1814 verkauft), Hospital und Kapelle St. Georg (14. Jh., während des Schmalkaldischen Kriegs zerstört) und das 1476 gegründete Augustinerinnenkloster Mariengarten (Klosterkapelle 1612 abgebrochen).24

Kirche, Blick zum Altar, nach 1968

Kirche, Blick zum Altar, nach 1968

Die Reformation setzte sich in Stadt und Hochstift Verden erst spät und nur allmählich durch.25 Der Verdener (und Bremer) Bf. Christoph von Braunschweig-Lüneburg (amt. 1502–1558) bekämpfte die luth. Lehre; der ehemalige Zisterziensermönch Johann Bornemacher wurde 1525 in Verden inhaftiert, nachdem er dem Domprediger Johann Dingschlag im Gottesdienst widersprochen hatte, und als Ketzer verbrannt.26 Auch die Stadt Verden zeigte sich „bey unserm alten christlichen glauben […] bestendiglich“ wie es 1548 in einer Urkunde Ks. Karls V. heißt.27 Bf. Christophs Bruder und Nachfolger in beiden Bistümern, Bf. Georg (amt. 1558–1566), duldete den neuen Glauben, hatte einen ev. Kanzler, berief vermutlich auch einen ev. Hofprediger und bestimmte im Jahr 1564 zusammen mit dem Verdener Domkapitel den Protestanten Eberhard von Holle zu seinem Nachfolger. Seinerzeit gehörten das Abendmahl in beiderlei Gestalt und die Priesterehe „im Stifte Verden schon zu rechtem Gebrauche“, wie das Domkapitel formulierte; gleichzeitig verlangte es von Holle jedoch eine päpstliche Bestätigung.28 In Zusammenarbeit mit dem Domkapitel förderte und festigte Bf. Eberhard von Holle (amt. 1566/67–1586) die luth. Lehre; es entwickelte sich mitunter ein Nebeneinander alter und neuer Formen (kath. Chordienst und luth. Gemeindegottesdienst im Dom). Mit P. David Huberinus (amt. 1567/68–1598) erhielt der Verdener Dom erstmals einen ev. Prediger. Zusammen mit Domkapitel und Stadt begründete Bf. Eberhard zudem 1578 das Domgymnasium neu.29 Vermutlich kurz nach der Visitation von 1570 erhielt das Hochstift Verden eine ev. Kirchenordnung (nicht erhalten).30 Die erste gedruckte Kirchenordnung erließ schließlich Bf. Philipp Sigismund (amt. 1586–1623) im Jahr 1606.31 Während des Dreißigjährigen Krieges regierte mit Bf. Franz Wilhelm von Wartenberg (amt. 1630–1631) kurzzeitig wieder ein kath. Bf. in Verden und die luth. Geistlichen mussten die Stadt verlassen; nachdem schwedische Truppen das Bistum besetzt hatten, konnten die ev. Prediger zurückkehren, während die 1629/30 angekommenen Franziskaner und Jesuiten die Stadt wieder verlassen mussten.32
Nach der Reformation diente der Dom neben St. Andreas, St. Nicolai und St. Johannis als eine der vier Pfarrkirchen der Stadt, wobei St. Nicolai wohl erst ab 1600 ein eigenständiges Kirchspiel war.33 Unter schwedischer Herrschaft wurde das Domkapitel 1648/51 aufgelöst.34 Nachdem P. Jacobus Polemann (amt. 1598–1611) schon 1601 als „Pastor und Superintendens“ bezeichnet wurde, war seit Mitte des 17. Jh. die erste Dompfarrstelle fest mit dem Amt des Sup. in der Insp. Verden verbunden.35 Der Sup. entschied auch über die Vergabe der Plätze in den beiden Armenhäusern der im 16. Jh. für bedürftige Witwen gegründeten Domsarmenstiftung (bestand bis 1960); seit 1703 gehörte auch eine Schule für „hülflose Kinder“ der Domgemeinde zur Stiftung.36

Kirche, Blick zum Altar, vor 1968

Kirche, Blick zum Altar, vor 1968

Schon 1677 endete die Geschichte des eigenständigen Kirchspiels St. Nicolai; die Gemeinde wurde mit der Domgemeinde verbunden und der Nicolaipfarrer wurde Diakon bzw. zweiter Prediger am Dom. In der Nicolaikirche feierte die Domgemeinde die sonntäglichen Frühgottesdienste, zudem diente sie bis Anfang des 19. Jh. als Garnisonkirche.37
Im 19. Jh. wurde die konfessionelle Landschaft Verdens vielfältiger: In napoleonischer Zeit siedelten sich erstmals dauerhaft jüd. Familien in Verden an.38 1816 lässt sich ein Synagogenraum belegen; seinerzeit lebten fünf jüd. Familien hier. 1842 gründete sich die Synagogengemeinde Verden, die auch die Orte Vorverden, Langwedel und Neddenaverbergen sowie seit 1865/66 Dörverden und Intschede umfasste. Eine Synagoge mit Schule und Mikwe weihte die Gemeinde 1858 ein (Johanniswall 7). Mit knapp 140 Gliedern erreichte die Gemeinde 1873 zahlenmässig ihren wohl größten Umfang. Seit Mitte des 19. Jh. entstand in Verden wieder eine kleine kath. Gemeinde, die besonders durch die Garnison wuchs. 1894 schließlich erhielt die Gemeinde eine eigene Kirche (St. Josef, Andreaswall 15).39 Mit der 1878 in Völkersen gegründeten freien ev.-luth. Zionsgemeinde etablierte sich eine weitere Gemeinde in Verden: Die Zionskirche wurde 1938 erbaut, seit 1972 ist die Gemeinde Teil der SELK.40

Verden Dom

Blick von Südosten, 2021, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Im Jahr 1850 gründete sich der ev. „Verein für kirchliche Zwecke in der Inspektion Verden“, der sich in erster Linie der inneren und äußeren Mission widmete.41 Angesichts der steigenden Zahl der Gemeindeglieder richtete das Stader Konsitorium zur Unterstützung der beiden Domprediger in Verden 1901 eine ständige Kollaboratur (Hilfsgeistlichenstelle) ein.42 Während der NS-Zeit hatten nacheinander Sup. Heinrich Garrelts (amt. 1924–1941) und Sup. Georg Hoffmann (amt. 1942–1952) die erste Dompfarrstelle inne, während P. Theodor Feise (amt. 1902–1945) die zweite bekleidete. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ schrieb Sup. Hoffmann rückblickend, dass alle drei Geistlichen und auch die Hilfsgeistlichen kirchenpolitisch aufseiten der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft gestanden hätten.43 Allein Sup. Garrelts habe anfangs den DC angehört, bevor er zur Bekenntnisgemeinschaft wechselte.44 Die Ortsgruppe Verden der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft gründete sich 1935.45 Bei der Kirchenwahl 1933 bestätigte die Domgemeinde die bisherigen Kirchenvorsteher in ihrem Amt (zwei der neun gewählten KV-Mitglieder gehörten der NSDAP an). Der KV ließ „aus Gründen der ‚Volksgemeinschaft‘ im Dom die Namensschilder der Inhaber von Kirchenstühlen entfernen“.46 Unter der Leitung von Landgerichtsrat Siegfried Meyer gründete sich in Verden eine Ortsgemeinde der DC (1937: Nationalkirchlichen Bewegung Deutsche Christen bzw. Nationalkirchliche Einung), die 1941 knapp 60 Glieder zählte und 1944 etwa 75.47 Seit 1935 fanden alle vier bis sechs Wochen Gottesfeiern der DC statt;48 1937 richtete die DC-Gemeinde einen eigenen Konfirmandenkurs ein und 1944 ein Kirchensteuersonderkonto. Während die Angehörigen der DC-Gemeinde weiterhin Glieder der Landeskirche blieben, traten in Verden zwischen 1933 und 1945 etwa 275 Menschen aus der Kirche aus (1940: 10.000 Gemeindeglieder). Seit 1937 standen der die Gemeinde die Schulen der Außendörfer nicht mehr für Bibelstunden oder Amtshandlungen zur Verfügung (jedoch weiterhin für den Konfirmandenunterricht).49 Zur Situation der jüd. Gemeinde notierte Sup. Garrelts 1940: „In der Stadt sind die meisten Juden verschwunden, ihre Synagoge ist ein Raub der Flammen geworden.“50 Die letzten jüd. Bürgerinnen und Bürger Verdens wurden 1942 deportiert.51
Hinsichtlich des Zustands der Gemeinde zog LSup. Ernst Lienhop nach der Visitation 1940 ein gemischtes Fazit; er lobte die „wertvollen musikalischen Feiern im Dom, die erheblich gewachsene Zahl der Mitglieder der Frauenhilfe, die geistig hochstehenden Vortragsabende mit günstigem Besuch“, aber insgesamt sei das kirchliche Leben in der Domgemeinde „in starkem Maße zurückgegangen“.52 Die Gründe dafür sah er nicht zuletzt in der unzureichenden Versorgung der Gemeinde: Die Stelle des Hilfsgeistlichen sei schon lange unbesetzt, einer der Prediger sei schon im Ruhestandsalter, der andere gleichzeitig Sup. eines großen KK und habe überdies schriftstellerische Neigungen. Sup. Hoffmann resümierte 1947 knapp: „Die Stadt Verden ist unkirchlich“.53

Kirche, Blick in den Chor, 1912

Kirche, Blick in den Chor, 1912

In der Nachkriegszeit stieg „die Seelenzahl der Domgemeinde durch den Flüchtlingszustrom aus dem Osten um gut 60 %“. In den Jahren 1945/46 unterstützte Ostpfarrer Hans-Adolf Diestelkamp die Domprediger bei der Flüchtlingsarbeit.54 1947 erhielt die Gemeinde ein dritte und 1955 eine vierte Pfarrstelle; zudem übernahm die Vikarin Johanna Goetsch (amt. 1955–1964) einen Teil der gemeindlichen Aufgaben des Sup.55 Im Mai 1955 richtete die Gemeinde die 1933 als FKap erbaute Waldkapelle als zweite Gottesdienststätte ein, da um den Friedhof „eine neue Siedlung gebaut ist in der rund 2 1/2 bis 3000 Menschen bereits jetzt wohnen“.56 Zudem eröffnete die Domgemeinde 1958 einen ev. Kindergarten.
Schon anlässlich der Visitation 1940 hatte Sup. Garrelts festgehalten, es sei nun Zeit, den „Bau einer Kirche oder vielleicht besser zunächst eines Gemeindesaals in der Domgeest-Gemeinde [Holtum, Holtebüttel, Völkersen, Walle] fest ins Auge zu fassen“, um diesem Teil der Gemeinde ein Zentrum zu geben; als Standort biete sich am ehesten Walle an.57 Diesen Wunsch wiederholten und bekräftigten Pastoren und Gemeinde in den folgenden Jahren regelmäßig.58 1965/66 jedoch ließen die Kommunen, jeweils mit einem kirchlichen Zuschuss, vier kleine Friedhofskapellen in Holtum-Geest, Holtebüttel, Völkersen und Walle errichten, in denen vierteljährliche Nachmittagsgottesdienste stattfanden (1968).59 Angesichts dieser Entwicklung gab die der Sup. Walter Schäfer (amt. 1960–1971) den Plan eines kirchlichen Zentrums für die Außendörfer auf.60 Schließlich entstanden in den 1980er Jahren Gemeindehäuser in Walle, Völkersen und Borstel. 1978 erhielt die Gemeinde zudem eine fünfte Pfarrstelle.

Verden Dom

Blick von Norden, 2021, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

In den 1960er Jahren baute die Domgemeinde im Rahmen der Partnerschaft zwischen den Landeskirchen Hannovers und Sachsens Beziehungen zur Kirchgemeinde Freiberg im Erzgebirge auf.61 1984 kam eine Partnerschaft mit der südafrikanischen KG Bhekuzulu (KK Vryheid) hinzu.
Nachdem die Domgemeinde bereits 1934 einige Gebiete an die benachbarte Johannisgemeinde abgegeben hatte, verkleinerte sie sich in der zweiten Hälfte des 20. Jh. weiter: 1973 wechselte Ritzenbergen zur KG Blender, 1974 gründete sich um das 1971 eingeweihte Gemeindezentrum St. Nikolai am Plattenberg die neue Ev.-luth. Nikolai-Kirchengemeinde Verden und 1999 wechselten Dauelsen und Eissel zur Johannisgemeinde sowie Holtum nach Kirchlinteln.
Seit 1989 unterstützt die Domgemeinde den Verdener Weltladen „Ölzweig“ und dessen Trägerverein „Christen für eine Welt e. V.“. 1999 zählte die Domgemeinde zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Verdener Tafel e. V.“, sie ist Mitglied im Trägerverein der Seniorenwohnanlage St. Johannisheim und gehört überdies zu den Trägern der „Diakoniestationen im Kirchenkreis Verden gGmbH“. In den Häusern am Lugenstein an der Nordseite des Doms eröffnete die Gemeinde 2002 das DomGemeindeZentrum. Gemeinsam gründeten die vier Verdener ev. KG im Jahr 2003 die „Ev. Kirchenstiftung Verden“, die sich zum Ziel gesetzt hat, die kirchliche Arbeit der vier Gemeinden zu unterstützen.

Pfarrstellen

I: vorref. (Vikarie am Stephansaltar)62, Pfarrstelle ab etwa 1651 verbunden mit Suptur., 2017 umgewandelt in Kirchenkreispfarrstelle und gleichzeitig neu begründet aus II. – II: 1625–2017, dann umgewandelt in I, gleichzeitig neu begründet aus III. – III: 1947–1999. 2003 neu begründet aus V, 2017 umgewandelt in II, gleichzeitig neu begründet aus IV.63 – IV: 1955–2017, dann umgewandelt in III.64 – V: 1978–2002, dann umgewandelt in III.65

Umfang

Teile der Innenstadt Verden sowie die Orte Amedorf, Dahlbrügge, Groß Hutbergen und Klein Hutbergen, Haberloh, Halsmühlen, Heidkrug, Holtebüttel, Neddernhude, Nindorf, Schülingen, Spange, Völkersen und Walle. Seit 1677 auch der östliche Teil Verdens und die Orte Borstel, Dovemühlen, Neumühlen, Uhlemühlen sowie Scharnhorst (altes Nikolaikirchspiel). 1922 einige Grundstücke umgepfarrt in die KG Kirchlinteln.66 1934 Stadtgebiet zwischen Aller, Stadtgrenze, Eisenbahnlinie Bremen–Verden und Holzmarkt umgepfarrt in Johannisgemeinde.67 1973 Ritzenbergen umgepfarrt in KG Blender.68 1974 Neubaugebiet Meldauer Berg als St. Nikolai-KG Verden verselbständigt.69 1999 Holtum umgepfarrt in KG Kirchlinteln, Dauelsen und Eissel umgepfarrt in die Johannisgemeinde.70

Aufsichtsbezirk

Bistumssitz. – 1573 GSuptur. für das Hochstift Verden.71 Mitte des 17. Jh. Geistliches Ministerium der Stadt Verden unter Vorsitz des Sup. Seit 1827 Insp. Verden (1924: KK).72

Verden Dom

Blick von Norden, 2021, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Seit 1651 war Verden Sitz der Suptur. für die Ämter Verden und Rotenburg (Wümme) mit den Gemeinden Ahausen, Brockel, Kirchwalsede, Linteln, Neuenkirchen, Rotenburg (Wümme), Scheeßel, Schneverdingen, Sottrum, Visselhövede, Wittlohe und Wolterdingen (1778, bis 1680 wohl auch Dörverden und Westen). Nach der Neuordnung der Inspektionen zum 1. Januar 1827 umfasste die Insp. Verden die Gemeinden Achim, Arbergen, Daverden, Kirchlinteln (Lintelohe), Wittlohe sowie die drei Verdener Gemeinden Dom, Andreas und Johannis. Mitte des 19. Jh. kamen die neugegründeten KG Posthausen (1852) und Oyten (1862) hinzu und 1890 die neue KG Hemelingen. 1929 vergrößerte sich der KK um die KG Dörverden und Westen (vormals KK Hoya) sowie die KG Blender und Intschede (vormals KK Vilsen), 1934 kam auch Oiste zum KK Verden (vormals KK Hoya).73 Die 1929 gegründete KG Morsum, pfarramtlich versorgt von der braunschweigischen KG Lunsen, zählte ebenfalls zum KK Verden.74 1949 wechselten die KG Arbergen und Hemelingen zur Bremischen Evangelischen Kirche.75 In der zweiten Hälfte des 20. Jh. kamen die neugegründete KG Baden (1955), Etelsen (1966) und St. Nikolai Verden (1974) hinzu. 1974 wechselten die KG Fischerhude, Ottersberg und Otterstedt vom KK Osterholz-Scharmbeck zum KK Verden und seit 1976 zählen auch die bislang braunschweigischen KG Lunsen und Thedinghausen zum KK Verden; die KG Morsum wurde aufgelöst.76 1999 kam die KG Riede hinzu (vormals KK Syke).77 Seit 2017 ist der Sup. des KK Verden nicht mehr Domprediger, sondern hat eine Kirchenkreispfarrstelle inne.

Patronat

Seit der Reformation lag das Patronat über die erste Pfarrstelle beim Landesherrn (bis 1871). Das Patronat über die zweite Pfarrstelle lag seit etwa 1677 beim Rat der Stadt Verden, der auch den St. Nicolaikirchenfonds verwaltete (bis 1958) und dem das zweite Dompfarrhaus gehörte; das Patronat ist 1958 erloschen.78

Kirchenbau – Dom
Kirche, Ansicht von Südosten

Kirche, Ansicht von Südosten

Unterhalten aus Mitteln des Domstrukturfonds Verden, hervorgegangen aus der Verdener Domfabrik (Ende 13. Jh.) und seit 1893 in Verwaltung der Klosterkammer Hannover. Kreuzförmige, gotische Hallenkirche mit polygonalem Hallenumgangschor (ältester Deutschlands) und kurzen Querarmen, erbaut in zwei Bauphasen: 1290–1323 (Chor, Vierung, ein Joch des Langhauses, Fundamente bis zum Westturm; Mischmauerwerk; Architekt vermutlich aus Kölner Dombauhütte) und 1473–1490 (Langhaus bis Turm verlängert, Backsteinmauerwerk).79 Vorhalle vor westlicher Giebelwand; Krypta und Sakristei vor nördlichem Querhausarm. Hohes, kupfergedecktes Satteldach, über dem Chor abgewalmt; niedrigere Satteldächer über den Querarmen; westliche Vorhalle mit Schleppdach. Strebepfeiler, an den Querhausecken bekrönt mit Fialen; hohe Spitzbogenfenster mit drei- und vier- und fünfbahnigem Backsteinmaßwerk; Giebeldreiecke der Querhausarme reich gestaltet mit Blendnischen und Krabben; Portal im Südlichen Querhausarm.80 An der Nordseite schließt sich das ehemalige Dormitorium an (heute Gemeindezentrum und Winterkirche), davor Ostseite des Kreuzgangs des ehemaligen Domklosters (nach Brand 1268 um 1280 wieder aufgebaut), heute Zugang zur Kirche. Im Innern Kreuzrippengewölbe; Emporen im Westen und in den Querhausarmen. Um 1525 Lazaruskapelle an westlicher Giebelseite errichtet (gestiftet von Domdekan Heino von Mandelsloh, seit 1830 Vorhalle). 1619 Hälfte des Daches neu gedeckt (Blei). 1690 zwei Kapellenanbauten abgebrochen. 1786–1800 Dach erneuert (Kupfer). 1829–32 Sanierung des Doms und Umgestaltung Innenraum (Leo Bergmann, Hannover; u. a. Lettner, hängendes Triumphkreuz und Grabdenkmäler entfernt; Kapitelle mit Stukkaturen verziert; Altar und Kanzel neu; Buntglasfenster).81 1907 Renovierung. 1945 Großteil der Fenster bei Sprengung der Allerbrücken zerstört, ab 1947 Neuverglasung. 1966–68 Renovierung (Erik Ederberg; u. a. Gewölbekappen rot ausgemalt).82 1974–79 Dachsanierung (u. a. neue Kupferdeckung).

Fenster

Teil eines mittelalterlichen Bleiglasfensters mit Kreuzigungsszene (um 1420/30), eingesetzt in Sakristeifenster (1953).83 Buntglasfenster unter der Südempore (um 1830), im Bogenfeld Kreismedaillon mit Christuskopf, darunter zwei ornamental gestaltete Fensterbahnen. Reste der ornamental gestalteten Bleiverglasung im unteren Teil des Fensters über der Nordempore (1830). Drei gemusterte Fenster mit Rankenumrandung in der Sakristei (um 1900). Figürliches Fensterelement (Apostel Paulus), in der Vorhalle hinter dem Kreuzgang (um 1900). Figürlich gestaltetes Altarfenster (1913, Franz Lauterbach, Hannover), oben Haupt Christi, darunter sechs Engelsköpfe, darunter in drei Reihen Figuren des NT und AT (die vier Evangelisten, Johannes der Täufer, Aaron, Josua, David, Salomon, Elia, Abel, Noah, Abraham mit Isaak, Melchisedek und Moses), darunter mehrere Wappen. Farbig gestaltetes Fenster über der Südempore (2012, Günter Grohs, Wernigerode), die „Komposition wird durch ein dichtes graphisches Netz bestimmt, das über die Fensterfläche gesponnen ist“.84

Kirche, Ansicht von Süden, Teilansicht

Kirchturm

Turm

Mehrgeschossiger, romanischer Westturm vor dem südlichen Seitenschiff, unterer Teil (Sandsteinmauerwerk) erbaut um 1150, fünf Obergeschosse (Backsteinmauerwerk) vollendet um 1185; Backsteingeschosse lassen norditalienische Vorbilder vermuten. Flaches Pyramidendach, bekrönt mit Kugel und Wetterfahne. Nach Norden, Osten und Süden rundbogige Schallöffnungen, Zahl der rundbogigen Arkaden geschossweise zunehmend (drittes Backsteingeschoss zwei, dann drei, dann vier); Uhrziffernblätter unterhalb der Dachtraufe; Strebepfeiler an westlichen Ecken. 1583 Westseite des Turms mit Sandsteinplatten verkleidet (Reliefstein mit Christusdarstellung eingelassen).85 1737 hoher Turmhelm zerstört (Sturm) und durch jetziges Dach ersetzt.

Vorgängerbauten

Bei archäologischen Untersuchungen 1966/67 mehrere Kirchenbauten nachgewiesen.86 Älteste Holzkirche, erbaut wohl vor 849, längsrechteckiger, dreischiffiger Bau mit Reetdach (abgebrannt). Zweite Holzkirche, erbaut um 935, dreischiffiger Holzpfosten-Bohlenbau mit westlicher Vorhalle und eingezogenem Rechteckchor, Kirche „von ungewöhnlicher Größe und Pracht“87 (abgebrannt). Unvollendeter Steinbau, um 1000. Erste Steinkirche, errichtet im frühen 11. Jh. (geweiht 1028), dreischiffige Basilika aus Findlingen und Raseneisenstein. Unvollendeter Steinbau, Mitte 12. Jh. Zweite Steinkirche, erbaut spätes 12. Jh. (geweiht um 1180/85), dreischiffige Backsteinbasilika mit Querhaus und Apsis, vermutlich um 1267/68 abgebrannt.

Kirche, Blick in den Chor, 1926

Kirche, Blick in den Chor, 1926

Ausstattung

Steinerner Hochaltar mit vergoldetem Altaraufsatz, überwiegend neugotisch (1830), einige Teile spätgotisch (14. Jh.), reiches Schnitzwerk; Predella in Form eines Sarkophags, an der Frontseite Reliefs (Bf. Konrad übergibt Maria den Dom, links und rechts je sechs Apostel), darüber fünf Nischen mit Schnitzfiguren (gekreuzigter Christus, vier Evangelisten); Altaraufsatz 2014 restauriert. – Hölzerner Vierungsaltar (am Standort der Altäre der Vorgängerkirchen). – Neugotische Kanzel (1830, Leo Bergmann), an den Wandungen des Kanzelkorbs drei Frauenreliefs (Glaube, Liebe, Hoffnung), unterhalb der Kanzel Baldachin mit Petrusfigur; flacher Schalldeckel 1966 durch einen modernen Schalldeckel ersetzt, später entfernt. – Romanischer Taufstein mit rankenverziertem Beckenrand (13. Jh.), Säulenschaft mit vier vorgestellten Säulchen; der Taufstein gleicht jenem in Kirchtimke, stammt möglicherweise aus der gleichen Werkstatt. – Hölzerner Levitenstuhl (um 1360), reich mit Schnitzereien verziert, u. a. in den durchbrochenen Seitenwangen rechts: Teufel mit Mistgabel, unfreier Bauer mit Pflug, freier Bauer mit Dreschflegel, Dienstmann in Kettenpanzer, Adliger mit Schwert und Schild, Gelehrter mit Buch, Geistlicher mit Tonsur, Christus; links: Adam und Eva, Simson und Delila, David und Bathseba, Ahab und Isabel (oder Ahasverus und Esther).88 – Webteppich mit Szenen der Passionsgeschichte (1988/89), hergestellt in Rorke’s Drift (Natal, Südafrika). – Plastik „L’Ultima Cena“ (Gino Tavernini), seit 1995 als Leihgabe des Landes Niedersachsen im Dom. – Sarkophag des Verdener Bf. Christoph von Braunschweig-Lüneburg († 1558). – Sarkophag des Verdener Bf. Georg von Braunschweig-Lüneburg († 1566). – Sarkophag des ev. Verdener Bf. Philipp Sigismund von Braunschweig-Lüneburg († 1623, Sarkophag von 1594). – Bronzegrabplatte des Verdener Bf. Barthold von Landesbergen († 1502), Relief des Bischofs; umlaufende, lateinische Inschrift (übersetzt: „Ich, Barthold von Landesbergen, früher Bischof von Verden und hier nach auch in Hildesheim, ruhe hier dem Fleische nach. nachdem ich sechs Lustren [30 Jahre] und zwei Jahre das bischöfliche Amt verwaltet hatte, nahm ich am Vorfeste nach 1502 Jahren des Heils von hier die Himmelfahrt Christi“).89 – Zwei Inschriftensteine zum Dombau (beide 1490): „Anno domini M CC XC Cunradus, huius ecclesie episcopus, filius Ottonis ducis in Brunsvik, posuit primum lapidem huius basilice. Anno domini M CCC XC Otto, huius ecclesie episcopus, filius ducis Magnis in Brunswyk, hanc partem superiorem ecclesie consecravit“ (Im Jahr des Herrn 1290 legte Konrad, Bischof dieser Kirche, Sohn Herzog Ottos in Braunschweig, den ersten Stein dieses Domes. Im Jahr des Herrn 1390 weihte Otto, Bischof dieser Kirche, Sohn des herzog Magnus in Braunschweig, diesen oberen Teil der Kirche) und „Anno domini M CCCC LXXIII Bartoldus, huius ecclesie episcopus, posuit primum lapidem partis huius ecclesie inferioris versus occidentem. Anno domini M CCCC nonagesimo idem episcopus eandem consecravit“ (Im Jahr des Herrn 1473 legte Bartold, Bischof dieser Kirche, den ersten Stein des unteren Teils dieser Kirche gegen Westen. Im Jahr des Herrn 1490 weihte derselbe Bischof diesen Teil).90 – Skulpturen der Tugenden an Stirnseite des ehemaligen Kreuzgangs (1579): Mäßigung, Stärke, Hoffnung, Glaube, Liebe und Klugheit, Gerechtigkeit fehlt; bis 1976 am Giebel des Dormitoriums. – Mehrere Bischofsporträts (16. Jh., Hofmaler Jürgen Berger, Verden), Bf. Philipp Sigismund ließ Bildnisse aller Verdener Bischöfe anfertigen; bis 1830 im Chor, bei Renovierung abgenommen, erhaltene Gemälde 1902 wieder aufgehängt.91 – Ein Ölbild des Bf. Eberhard von Holle (1968, Erich Wessel, Verden). – Ein Ölbild des Bf. Iso von Wölpe (1969, Erich Wessel, Verden), Geschenk der Andreasgemeinde. – Außen am westlichen Strebepfeiler des südlichen Querhausarms Sandsteinskulptur eines Priesters mit Sonnenuhr. – Außen am nördlichen Querhausarm Sandsteinskulptur „Steinerner Mann“.

Orgel auf der Nordempore (1968 erbaut), Foto: Ernst Witt, Hannover, August 1969

Orgel auf der Nordempore, Foto: Ernst Witt, Hannover, August 1969

Orgel

Der erste Hinweis auf eine Orgel findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1304: der Verdener Domherr Konrad von Hemwide stiftete einen Altar im Dom und verfügte, der Vikar müsse fähig sein, den Gesang auf der Orgel begleiten zu können (sciens in organis cantare).92 1416 stiftete der Verdener Domkantor Helmold von Hannover u. a. eine Seelenmesse mit Gesang und Orgelspiel (cum chori et organorum cantibus).93 1472 große und kleine Orgel vorhanden.94 1487 Orgel auf der Nordempore, erbaut von Andreas Smedecker (laut einer 1830 entfernten Inschrift).95 1582 Orgelneubau, ausgeführt von Dirck Hoyer (Hamburg), II/P (HW, RP), mechanische Traktur; Arbeiten möglicherweise 1583 von Andreas de Mare vollendet. 1622 Instandsetzung, unbekannter Orgelbauer. Zustand 1641: 22 II/P (HW, RP), mechanische Traktur; 1641 Orgelreparatur begonnen von Adolph Compenius (Hannover), abgebrochen wegen der Kriegsereignisse; Mitte des 17. Jh. nur noch sieben oder acht Register spielbar. 1660 Reparatur, ausgeführt von Hermann Kröger (Nienburg). 1693/94 Umbau der Orgel, ausgeführt von Arp Schnitger (Hamburg), 22 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; die Orgel „stand auf einer hölzernen Bühne, die schwalbennestartig an der Nordwand des Seitenschiffs angebracht war und [wurde] bis dahin lediglich durch 2 eiserne Stangen – ohne jegliche Pfeilerunterstützung – getragen“, 1712 acht weitere Stützen eingebaut.96 1731 Reparatur und vermutlich Dispositionsänderungen, ausgeführt von Christian Solter (Verden). 1758 und 1764 Instandsetzung (Orgel im Siebenjährigen Krieg beschädigt), Johann Andreas Zuberbier (Obernkirchen). 1806 Reparatur, ausgeführt von Johann Wolfgang Witzmann (Nesse). 1814 Neuintonierung der Lingualstimmen, Peter Tappe (Verden). 1830–32 Umbau der Orgel, ausgeführt von Peter Tappe (Verden): Änderung der Disposition, neues Gehäuse (Entwurf: Leo Bergmann), von Nordempore versetzte auf Westempore, 23 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen.97 1850 Orgelneubau, ausgeführt von Johann Friedrich Schulze (Paulinzella), 34 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; neugotischer Prospekt, Westempore; alte Orgel von Schulze in Zahlung genommen. 1915/16 Orgelneubau, ausgeführt von Furtwängler & Hammer (Hannover), 54 (davon 3 Transmissionen) III/P, pneumatische Traktur, Taschenladen; Gehäuse der Vorgängerorgel beibehalten (Opus 827), Instrument unverändert erhalten (romantische Orgel); Orgel ist seit 1968 Eigentum der KG.98 Um den Erhalt der Orgel, die seit 1968 kaum noch gespielt wurde, zu unterstützen, gründete sich 1984 der „Orgelbauverein Dom zu Verden“; 1985/86 Instandsetzung, ausgeführt von Gustav Steinmann (Vlotho). – Neue Barockorgel auf der Nordempore (Eigentum Verdener Domstrukturfonds/Klosterkammer Hannover), erbaut 1968 von Firma Hillebrand, Altwarmbüchen, 43 III/P, mechanische Traktur, Schleifladen. – Kleine Chororgel, erbaut 1972 von Orgelbau Gebrüder Hoffmann (Ostheim/Rhön), 1999 im Dom aufgestellt, 11 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen. – Positiv, 5 I/–, mechanische Traktur, Schleifladen, erbaut 1954 von Paul Ott (Göttingen). – Truhenorgel, erbaut 1997 von Orgelbaufirma G. & H. Klop (Garderen), 3 I/–.

Dom Verden

Blick von Südosten, Teilansicht, 2021, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Geläut

Vier LG, I: h, Marienglocke (Bronze, Gj. 1510, wohl Heinrich Bargmann, Hannover), Inschriften: „Sa. Maria“ und „Christi diva pares nam tecv nomie dicor tinnitvs cieam mvrmvre fac placido ad delubra die grates fvsvra perenes otivs acceleret cotio tota siml annis milleis qvigeteis qvoque denis sollers me nitido fvsit ab ere manvs“ (Heilige Maria, o göttliche Mutter Christi, denn deinen Namen ja trag ich, laß mich in friedsamen Tönen mein Geläut erheben! Zu Gottes Heiligtum möge ewigwährenden Dank ausschütten, schneller eilen die gesamte Gemeine zuhauf. Im Jahre Eintausendfünfhundert und Zehn goss mich eine geschickte Hand aus schimmerndem Erz); II: cisʼ, Caecilienglocke (Bronze, Gj. 1510, wohl Heinrich Bargmann, Hannover), Inschriften: „Sa. Cecilia“ und „Virgo serena fave pcor o cecilia nate martirio grandi que super astra micas da resonare palam plebs sacram cvrret in edem protinus ad sonitvs relligiosa meos 1510“ (Heilige Cäcilia! O hehre Jungfrau Cäcilia, sei, ich bitte, deiner Tochter gnädig: die du durch großes Martertum strahlst über den Gestirnen! Daß sobald auf meinen Schall eine andächtige Menge zum heiligen Hause eile 1510); III: disʼ, Petrusglocke (Bronze, Gj. 1714, Johann Jakob Dornmann, Königsberg i. Pr.), Inschriften: „Soli Deo Gloria“ (Allein Gott die Ehre), „Lavdate Dominvm in cymbalis bene sonatibvs. Psalm CL“ (Lobt den Herrn mit wohlklingenden Zimbeln. Psalm 150), „H. Heinrich Schoenfeldt D. Oberkirchenvorsteher, H. Iohan Iacob Graeber, Pastor“, „Fvgida Christicolos crvx cvm diademate signat nam crvce Christe tva parta corona poli“ (Das Kreuz zeichnet die Christusverehrer mit leuchtender Krone. Denn Deine erworbene Krone, o Christus, sei verschönert durch das Kreuz.), „Horas designo noctvrnas atqve divrnas fvnera plango ignem ad svmmaque sacra voco rvpta haec campana anno M D CC XII dominica vltima post Trinitatis“ (Ich bestimme die Stunden bei Nacht und bei Tage. Ich beweine die Trauerfälle, zum Feuer und zum höchsten Gottesdienst rufe ich. Zerbrochen ist die Glocke im Jahre 1713 am letzten Sonntage nach Trinitatis), „Christian Helm Kirchenvorsteher“ und „Refvsa Anno M D CC XIV a Iohann Iacob Dornmann Regiomonti“ (Neu gegossen im Jahr 1714 von Johann Jacob Dornmann, Königsberg), Patenglocke aus der Steindamm (Königsberg i. Pr., heuet Kaliningrad)99; IV: fisʼ, Paulusglocke (Bronze, Gj. 1721, Johann Jakob Dornmann, Königsberg i. Pr.), Inschriften: „Omnia fiant in Deo gloriam“ (Alles geschehe zur Ehre Gottes), „H. Melchior Ernst v. Kanitz Brigadier u. Erbherr auf Maxheim, H. Paul Mey Ambts Schreiber“, „H Georgius Borcio Farrer, H Seraphim Aegidy Caplahn, Adam Demboffsky Landcaemer, Adam Sach, Georg Masovius, Christian Saglo Kirchenvaeter“ und „Me fudit Johan Jacob Dornmann in Koenigsberg anno 1721“ (Mich goss Johann Jacob Dornmann in Königsberg im Jahr 1721), Patenglocke aus Engelstein, Kr. Angerburg in Ostpreußen (heute Węgielsztyn).100 – Früherer Bestand: Eine LG, Bienenkorbform, hʼ (Bronze, Gj. 12. Jh.), keine Inschrift, seit 1952 ausgeliehen an die KG Kirchboitzen (KK Walsrode). Eine LG, Zuckerhutform, dʼʼ (Bronze, Gj. 13. Jh.), keine Inschrift, seit 1952 ausgeliehen an die KG Kirchboitzen (KK Walsrode). Eine LG, gotische Form, aʼʼ, Armsünderglocke (Bronze, Gj. wohl 14. Jh), keine Inschrift, seit 1956 in der Kapelle des Waldfriedhofs der Domgemeinde Verden. 1305 zwei Glöckner am Dom belegt (ambodus campanariis).101

Kirchenbau – St. Nikolai

1814 auf Abbruch verkauft.102 Dreijochiger Backsteinbau mit Hauptschiff und nördlichem Seitenschiff sowie niedrigerem, polygonalem Ostchor, erbaut vielleicht im 13. und erweitert im 14. Jh.103 Satteldach, vermutlich Schleppdach über Seitenschiff (oder ebenfalls Satteldach); Spitzbogenfenster am Langhaus, zweiteilige Spitzbogenfenster am Chor; Strebepfeiler. Im Innern Kreuzgewölbe, spitzbogiger Triumphbogen zwischen Chor und Schiff, Birnstabrippengewölbe im Chor. Kirche diente ab 1814 als Brauerei („Nikolaibrauhausinteressenten“).104 1850 Gewölbe des Hauptschiffs abgebrochen. 1906 Gewölbe des Seitenschiffs und Chor abgebrochen.

Turm

Vor dem Hauptschiff Westturm mit vierseitigem Pyramidenhelm. 1814 Turmuhr verkauft. 1834 Turm abgebrochen.

Ausstattung

Hauptaltar (1606), gestiftet von Bf. Philipp Sigismund. – Kanzel (erste Hälfte 17. Jh.). – Taufe, Inschrift: „Nachdem die Sündflut des französischen Krieges anno 1757 die hiesige Gegend überschwemmt und veranlasset hat, daß dieses Gotteshaus dem Greuel der Verwüstung bis 1762 ausgesetzt sein müssen, so ist dasselbe unter göttlichem Beistand 1763 wieder davon gereinigt und auch dieses Gefäße zum heiligen Gebrauche aufs neue zugerichtet worden“, seit 1808 in der Johanniskirche.

Orgel

Neue Orgel gestiftet 1606 von Bf. Philipp Sigismund, stammt aus der Werkstatt des Marten de Mare (Bremen) oder aus der Orgelbauerfamilie Scherer (Hamburg), zwei Manuale.105 Instrument repariert 1779 von Wilhelm Heinrich Bäthmann (Hannover). Zustand 1813: 12 II/–. 1815 verkauft an KG Kirchwalsede, dort 1878 ersetzt; Pfeifen verkauft nach Rotenburg. Gehäuse 1850 noch in St. Nikolai-Kirche.

Geläut

Zwei LG, I: etwa 3.340 Kilogramm; II: etwa 3.080 Kilogramm (beide Bronze, Gj. 1339), um 1810 an die KG Magelsen verkauft, dort 1892 bei Turmbrand zerstört.

Kapellenbau – Waldkapelle

Breiter Rechteckbau mit eingezogenem, querrechteckigem Chor, ausgerichtet nach Südosten, erbaut 1933 (Architekt: Friedrich Gohde, Rotenburg a. d. Wümme). Satteldach; Backsteinmauerwerk; Rundfenster in Südostwand, in Nordwestfassade Vorhalle mit zwei gemauerten Pfeilern, darüber großes Halbkreisfenster mit zwei eingestellten Stützen. Im Innern Tonnengewölbe, Empore oberhalb der Vorhalle.

Fenster

Farbig gestaltetes Kreisfenster im Altarraum.

Turm

Zentraler, achtseitiger Dachreiter mit achtseitigem, verkupfertem Pyramidenhelm, bekrönt mit Kugel und Kreuz.

Ausstattung

Schlichter, gemauerter Blockaltar. – Niedrige Holzkanzel. – Taufständer mit halbkugelförmigem Becken.

Orgel

Zunächst „nur ein altes Harmonium“.106 Orgelneubau 1957, ausgeführt von Paul Ott (Göttingen), 9 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen; Instrument ist hinterspielig.

Geläut

Eine LG, gotische Form, aʼʼ, Armsünderglocke (Bronze, Gj. wohl 14. Jh), keine Inschrift, bis 1956 im Dom.

Weitere kirchliche Gebäude

DomGemeindeZentrum nördlich des Doms (Eigentum Domstrukturfonds Verden, Klosterkammer Hannover; umgebaut 2001/02). – Dompfarrhaus (Eigentum Domstrukturfonds Verden, Klosterkammer Hannover). – Zweites Dompfarrhaus (Bj. um 1900, Eigentum St. Nicolai-Kirchenfonds, bis 1958 in Verwaltung der Stadt Verden, dann übergegangen auf KG). – Stephanus-Haus in Borstel (Bj. 1987). – Pfarr- und Gemeindehaus Völkersen (Bj. 1988). – Gemeindehaus Walle (Bj. 1981). – Kindergarten (Bj. 1958, erweitert 1974).

Friedhof

Alter kirchlicher Friedhof an der Südseite des Doms, 1797 zu Domplatz umgestaltet. 1829/30 Gebeine aus den Grüften im Innern des Doms auf Domplatz umgebettet und Denkmal errichtet, 1859 erneuert, Inschrift u. a.: „Die Asche vieler Bischöfe, Domherren und anderer Großen, seit 1300 im Dom bestattet, deckt dies eine Denkmal. Ossa translata 1829. Monumentum extructum Georgio V. rege 1859.“ (Gebeine umgebettet 1829, Denkmal errichtet von Kg. Georg V. 1859).107 – Ehemaliger kirchlicher Friedhof bei der alten Nicolaikirche, bis 1733 genutzt. – Kirchlicher Domfriedhof im Süden der Stadt, 1796 eröffnet (östlich des 1612 angelegten und wohl bis in die 1630er Jahre hinein genutzten Pestfriedhofs, der 1733 als Garnisonsfriedhof neu angelegt worden war), erweitert 1859, 1892 und 1961; FKap (Bj. 1962), Orgel erbaut 1966 von Firma Hillebrand (Altwarmbüchen), 5 I/–, mechanische Traktur, Schleifladen.108 – Kirchlicher Waldfriedhof am Nordostrand der Stadt, angelegt 1915, erweitert 2010 um Wald der Stille (Naturbestattungen), FKap (Bj. 1933, siehe Kapellenbau – Waldkapelle).109 Die kirchlichen Friedhöfe in Verden werden seit 2007 vom „Beratungszentrum für Dom-, St. Johannis- und Waldfriedhof“ verwaltet und befinden sich seit 2016 in Trägerschaft des „Kirchengemeindeverbandes Kirchliche Friedhöfe Verden“. – Kommunaler Friedhof in Völkersen (1835 angelegt), FKap. – Kommunaler Friedhof in Scharnhorst. – Kommunaler Friedhof in Walle.

Liste der Pastoren (bis 1940)
Verden Dom Chor

Chor des Doms, Blick von Süden, 2021, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Erste Pfarrstelle: 1567–1598 David Huberinus.110 – 1598–1611 Magister Jacob Polemann. – 1611–1623 Johann Polemann. – 1623–1637 Heinrich Dornemann. – 1638–1654 Heinrich Rimphoff. – 1659–1674 Michael Rager. – 1675–1691 Magister Ambrosius Hennings. – 1691–1698 Lic. Johann Hartmann Misler. – 1699–1713 Dr. Conrad Wagner. – 1713–1720 Dr. Samuel Baldovius. – 1722–1753 Magister Johann Christoph Wahrendorf. – 1754–1795 Johann Friedrich von Stade. – 1796–1803 Dietrich Jakob von Stade. – 1804–1832 Georg Wilhelm Jäger. – 1832–1861 Dr. Ernst Ludwig Cammann. – 1862–1883 Georg Friedrich Mestwerdt. – 1884–1903 Heinrich Wilhelm Dieckmann. – 1904–1924 Adam Bodo Ludwig Karl Wolff. – 1924–1941 Lic. Heinrich Adalbert Garrelts.

Zweite Pfarrstelle: 1625–1638 Johann Polemann. – 1648–1655 Theodor Grünhagen. – 1661–1664 Dietrich Jebe. – 1667 Christoph Rimphoff. – 1667–1675 Ambrosius Hennings. – 1675–1677 Magister Georg Joachim Brinkmann. – 1678–1684 Thomas Anton Witte. – 1684–1687 Daniel Jacob Bode(ing) (Bodinus). – 1687–1727 Heinrich Daniel Overheide. – 1727–1742 Johann Friedrich Overheide. – 1742–1752 Christian Dietrich Bergstedt. – 1754–1767 Christian Hillermann. – 1767–1772 Albert Anton Watermeyer. – 1772–1780 Christian Gottlieb Pfannkuche. – 1785–1786 Samuel Thörl. – 1786–1804 Johann Christian Moths. – 1804–1809 Dietrich Johann Adolf Kuhlmann. – 1809–1813 Johann Adolf Haltenhoff. – 1814–1837 Wilhelm Conrad Wiedemann. – 1837–1845 Georg Heinrich Pratje. – 1845–1862 Georg Johann Wilhelm Behn. – 1862–1870 Ernst Wilhelm Julius Fromme. – 1872–1901 Bernhard Carl Ludwig Gottfried Kühns. – 1902–1945 Johann Heinrich Theodor Feise.

St. Nicolai

1600 Diedrich von Ahlden. – 1606 Nicolaus Hurleke. – 1613–1623 Heinrich Dornemann. – 1623 Andreas Polemann. – 1627–1628 Magister Conrad Badenhop d. Ä. – 1628 Theodor Grönhagen d. Ä. – 1650 Conrad Badenhop d. J. – [ab 1675: zweite Pfarrstelle Dom].

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 457–460, ebd. III, S. 44 (mit Ergänzungen)

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 2 Nr. 1540–1541, 1560/05, 1560/30, 1560/38, 1560/43 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 888, 891 (Spec. Landeskons.); A 6 Nr. 8265, 8270–8277 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 440Digitalisat (CB); A 9 Nr. 2570Digitalisat, 2571Digitalisat, 2572Digitalisat, 2573Digitalisat, 2574Digitalisat, 2768Digitalisat (Visitationen); A 12g Nr. 19–20 (GSuptur. Stade); B 18 Nr. 120 (Orgelsachverständiger); L 5g Nr. 319–323, 826, 845, 868–871 (LSuptur. Stade); N 28 (Nachlass Heinrich Garrelts); N 162 (Nachlass Ernst-Viktor Rengstorf und Gisela Mohr); S 2 Witt Nr. 06 (Fotosammlung); S 09 rep Nr. 175, 2206 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7941 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher
Verden Dom

Turm des Doms, Blick von Norden, 2021, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Taufen: ab 1691 (unvollständig: 1698, 1699)
Trauungen: ab 1691 (Lücken: Dez. 1697–Juli 1699, 1714–Okt. 1715)
Begräbnisse: ab 1691 (unvollständig: 1698, 1699, 1714, 1715)
Kommunikanten: ab 1827 (Zahlenregister: 1828–1862)
Konfirmationen: ab 1722 (Lücken: 1797–1803; Zahlenregister: 1828–1862)

Garnison

Taufen: 1869–1887
Trauungen: 1869–1887
Begräbnisse: 1869–1887

Wehrmachtsgemeinde

Taufen: 1935–1945
Trauungen: 1935–1945
Begräbnisse: 1935–1945

Literatur

A: Ahrens, Holzkirchen, S. 526–527; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1298–1304; Fock, Schnitger, S. 90–91; Kosina, Glasmalereien, S. 445–448; Meyer, Pastoren II, S. 457–460; Osmers, Kirchen, S. 106–115; Paravicini, Residenzen Bd. I,1, S. 627–630; Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 18–67; Topp, Orgelbau Lkr. Verden IV, S. 289–306, V, S. 268–270; Topp/Pape, Tappe, S. 41–43.

B: Der Verdener Dom Maria und Cäcilia. Ein Wegweiser durch den Verdener Dom, hrsg. von der Domgemeinde Verden, [um 2005]; Kirchliche Friedhöfe Verden. Ratgeber für den Trauerfall, Mering ²2011; Leo Bergmann: Der Dom zu Verden. Eine kurze Geschichte und Beschreibung dieses Gebäudes, Verden 1832; Leo Bergmann: Der Dom zu Verden, des guelphischen Fürstenstammes erhabenes Denkmal, Hannover 1833 [Digitalisat online]; Urs Boeck: Der Dom zu Verden (= DKV-Kunstführer 394/1), Regensburg 42001; Urs Boeck: Neue Funde zur frühen Baugeschichte des Domes zu Verden, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 7 (1968), S. 11–42; Dieter Hasselhof: Die Fenster des Verdener Doms. Betrachtungen eines Mitgliedes der Domgemeinde, in: Jahrbuch für den Landkreis Verden 58 (Heimatkalender 2015), S. 202–227; Enno Heyken: Die Altäre und Vikarien im Dom zu Verden. Ein Beitrag zur Rechts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte eines mittelalterlichen Sakralraums (= Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen 29), Hildesheim 1990; Enno Heyken: Aus der Geschichte des Verdener Domes, in: Rotenburger Schriften 50/51 (1979), S. 20–44; Enno Heyken: Christus als Weltenrichter in Darstellungen in und an den alten Kirchen Verdens, in: Heimatkalender für den Landkreis Verden 1986, S. 256–266; Enno Heyken: Der Levitenstuhl im Verdener Dom, in: Heimatkalender für den Landkreis Verden 1986, S. 266–282; Florian Hoffmann: Aus den Generalakten des Landeskirchenamts: Die St.-Nikolai-Kirchenstiftung in Verden an der Aller, in: Ausgepackt. Mitteilungen aus dem Landeskirchlichen Archiv Hannver 11 (2012), S. 6–16 [Digitalisat]; Adolf E. Hofmeister: 500 Jahre gotischer Dom zu Verden. Dokumente zur Geschichte des Verdener Domes. Begleitheft zur Ausstellung im Verdener Heimatmuseum vom 26.9.–14.10.1990, Verden 1990; Adolf E. Hofmeister: Die Glocken des Verdener Doms, Verden [1990]; Bernd Kappelhoff &Thomas Vogtherr (Hg.): Immunität und Landesherrschaft. Beiträge zur Geschichte des Bistums Verden, Stade 2002; Walter Jarecki: Ein unbekanntes Verdener Vikarienverzeichnis, in: Rotenburger Schriften 91 (2011), S. 133–160; Walter Jarecki: Ein unbekanntes Verdener Vikarienverzeichnis, in: Rotenburger Schriften 91 (2011), S. 133–160; Erich Leßke: 800 Jahre St. Johanniskirche zu Verden (Aller). Festschrift zur Gedenkfeier Pfingsten 1950, Verden 1950; Carl Meyer: St. Nikolai in Verden, Verden 1927; Karl Nerger: Geschichte der Stadt Verden bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, Verden (Aller) 1992; Walter Schäfer: Kleine Verdener Stiftsgeschichte, Verden 1970; Martin Stellmann (Schriftleiter): Dom und Bistum Verden an der Aller. Ergebnisse neuer Forschung (= Rotenburger Schriften, Sonderheft 10), Rotenburg (Wümme) 1970; Rolf Witte & Siegfried Pahlke: Die Domgemeinde in Verden, in: Heimatkalender für den Landkreis Verden 1986, S. 227–240.

GND

5190131-6, Domgemeinde (Verden (Aller)); 4244842-6, Dom Verden (Aller)

Weitere Bilder

 


Fußnoten

  1. Vogtherr, Verden, S. 282 f. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 266 ff; ebd. II, S. 134 ff.
  2. MGH DD Karol I 240 [Digitalisat]; UB Verden I, Nr. 1. Stellmann, S. 1 ff. Zur mittelalterlichen Geschichte des Bistums vgl. knapp Paravicini, Residenzen, Bd. I,1, S. 627 ff. und Vogtherr, Verden, S. 279 ff., zur gefälschten Gründungsurkunde ebd., S. 288 f.; zum Domstift vgl. Dolle, Klosterbuch III, S. 1423 ff., siehe auch http://www.landesgeschichte.uni-goettingen.de/kloester/website/artikel.php?id=758, 30.10.2020.
  3. MGH DD LdD 57 [Digitalisat]; UB Verden I, Nr. 12; älteste original erhaltene Urkunde im Gebiet des heutigen Niedersachsens.
  4. MGH DD Karol I 210 [Digitalisat]; Vogtherr, Verden, S. 281. Zur Geschichte der Stadt vgl. Nerger.
  5. UB Verden I, Nr. 514.
  6. Nerger, S. 94 ff.
  7. MGH DD O III 23 [Digitalisat].
  8. UB Verden I, Nr. 179.
  9. UB Verden I, Nr. 249; Nerger, S. 37 ff. und 48.
  10. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 29. UB Verden I, Nr. 465; Nerger, S. 41 f. und 209.
  11. UB Verden I, Nr. 465; Nerger, S. 54 ff.
  12. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 26; Nerger, S. 55 f.
  13. Nerger, S. 83.
  14. Nerger, S. 110 f.
  15. LkAH, L 5g, Nr. 323 (Visitation 1940).
  16. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 26 f.
  17. MGH DD LdD 57 [Digitalisat]; UB Verden I, Nr. 12.
  18. MGH DD LdD 153 [Digitalisat], UB Verden I, Nr. 18; MGH DD LdJ 1 [Digitalisat], UB Verden I, Nr. 19.
  19. Vogtherr, Chronicon, S. 80 f. und S. 100 f. Die Chronik ist später um weitere Bischofsbiographien ergänzt worden, vgl. ebd., S. 12 ff.
  20. Vogtherr, Chronicon, S. 110 f., 114 f. und 128 f. Siehe auch Hofmeister, S. 15 f. und 20 f.
  21. Ausführlich: Heyken; ein Grundriss mit den Standorten der Altäre ebd., S. XI. Drei Kapellen waren außen an den Dom angebaut (Capella S. Mariae in armario, Capella Omnium Animarum und Capella S. Lazari bzw. Pauperum), die drei übrigen befanden sich auf dem Friedhof zwischen Dom und Andreaskirche (Capella S. Johannis Evangelistae in cimiterio, ebd., S. 194), auf der anderen Seite der Aller bei der Brücke (Capella Mariae trans pontem, ebd., S. 205) und südlich außerhalb der Mauern der Norderstadt (Capella S. Pauli extra muros Verdenses, ebd., S. 210).
  22. Zit. bei Heyken, S. 25 (Beleg f, 1481).
  23. UB Verden I, Nr. 488. Vgl. auch Heyken, S. 21; UB Verden II, Nr. 796 (1361: parochia sancti Stephani).
  24. St. Nicolai: Meyer, S. 10 f.; Nerger, S. 26 f.; Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 100 ff.; UB Verden I, Nr. 449 und 488; St. Georg: Nerger, S. 63; Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 112 f; Mariengarten: Dolle, Klosterbuch III, S. 1460 ff., siehe auch http://www.landesgeschichte.uni-goettingen.de/kloester/website/artikel.php?id=756, 14.08.2020.
  25. Vgl. zum Folgenden: Jarecki, Reformation, S. 81 ff., sowie die Beiträge von Hans Otte, Matthias Nistal und Thomas Vogtherr in Dannenberg/Otte, Reformation.
  26. Zu Bf. Christoph vgl. den Beitrag von Matthias Nistal in Dannenberg/Otte, Reformation, S. 39 ff. Vgl. auch Nerger, S. 63 f.
  27. Zit. bei Jarecki, Reformation, S. 89.
  28. Zit. bei Jarecki, Reformation, S. 94. Zu Holle vgl. den Beitrag von Thomas Vogtherr in Dannenberg/Otte, Reformation, S. 53 ff. Die päpstliche Bestätigung konnte Holle nicht beibringen.
  29. Nerger, S. 66 und 176 f.
  30. Bei der Visitation wurden nicht die einzelnen Gemeinden besucht; vielmehr fand für das jeweilige Amt eine Predigerversammlung in Rotenburg (Wümme) und eine in Verden statt, vgl. Jarecki, Reformation, S. 99 f.
  31. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 145 ff: „Kirchenordnung, wie es mit christlicher lehr und ceremonien, verreichung der h[eiligen], hoch[wirdigen] sacramenten und andern kirchensachen im stift Verden hinfort durch Gottes gnad und beystand ordentlich gehalten werden soll“.
  32. Nerger, S. 69. Dannenberg/Schulze, Geschichte II, S. 114 ff. Zum Franziskanerkonvent, der das ehemalige Kloster Mariengarten bezog, vgl. Dolle, Klosterbuch III, S. 1462 f., siehe auch http://www.landesgeschichte.uni-goettingen.de/kloester/website/artikel.php?id=760, 14.08.2020. Zur Jesuitenniederlassung vgl. Dolle, Klosterbuch III, S. 1464 f., siehe auch http://www.landesgeschichte.uni-goettingen.de/kloester/website/artikel.php?id=762, 14.08.2020.
  33. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 101. Der Rat der Stadt Verden hatte bereits 1263 versucht, St. Nicolai als Pfarrkirche zu etablieren, war damit jedoch gescheitert, UB Verden I, Nr. 488.
  34. Dolle, Klosterbuch III, S. 1423 und 1428 f.
  35. Zit. bei Schäfer, S. 80.
  36. Nerger, S. 166.
  37. Meyer, S. 15. Das zweite Dompfarrhaus gehört „dem von der Stadt Verden verwalteten St. Nicolaikirchenfonds“, LkAH, L 5g, Nr. 319 (Visitation 1955); 1958 ging der Fonds auf die KG über, ebd., Nr. 320 (Visitation 1962).
  38. Obenaus, Handbuch II, S. 1519 ff.; Nerger, S. 29.
  39. Nerger, S. 29; Osmers, Kirchen, S. 136 ff.
  40. Osmers, Kirchen, S. 142 ff.
  41. Schäfer, S. 106. Nach Leßke, S. 12, wurde der Verein schon 1846 gegründet.
  42. KABl. 1901, S. 23.
  43. LkAH, S 1 H III Nr. 717, Bl. 24. Allgemein zum Fragebogen: Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  44. In den Unterlagen zur Visitation 1940 schrieb Sup. Garrelts: „Aus den politischen Dingen halte ich mich heraus […] Mache vor allem keinerlei Unterschiede in der seelsorgerlichen Betreuung zwischen Angehörigen verschiedener politischer Richtungen. Einiger Personen meines Pfarrbezirks, die in der sogenannten Systemzeit in ihren Parteiorganisationen eine Rolle spielten und nun verbittert sind und sich auch einsam fühlen, habe ich mich von Herzen angenommen. Auf die traurige Übertreibung in der Bewertung der Rasse habe ich gelegentlich in der Predigt und auch in der Seelsorge mit ganzem Ernst hingewiesen“, LkAH, L 5g, Nr. 323 (Visitation 1940, Visitationsfragen, Abschnitt V, Frage 14).
  45. LkAH, S 1 H III Nr. 717, Bl. 37.
  46. LkAH, S 1 H III Nr. 717, Bl. 24.
  47. LkAH, S 1 H III Nr. 717a, Bl. 2; insgesamt zur DC-Gemeinde vgl. ebd., passim.
  48. LkAH, S 1 H III Nr. 717, Bl. 24; laut Sup. Hoffmann war die Beteiligung der Gemeinde „ganz gering“.
  49. LkAH, S 1 H III Nr. 717, Bl. 25 und 29 ff.
  50. LkAH, L 5g, Nr. 323 (Visitation 1940).
  51. Nerger, S. 29. Obenaus, Handbuch II, S. 1523: „Nach dem Kriegsende kehrten drei früher in Verden ansässige Juden wieder in die Stadt zurück.“
  52. LkAH, L 5g, Nr. 323 (Visitation 1940).
  53. LkAH, L 5g, Nr. 319 (Visitation 1947).
  54. LkAH, S 1 H III Nr. 717, Bl. 27.
  55. KABl. 1947, S. 26; KABl. 1955, S. 10.
  56. LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 628, Bl. 2.
  57. LkAH, L 5g, Nr. 323 (Visitation 1940).
  58. LkAH, L 5g, Nr. 319 (Visitation 1947): „Wunschziel“; ebd., Nr. 320 (Visitation 1955): eines der wichtigsten Ziele der nahen Zukunft; ebd., Nr. 321 (Visitation 1962): „Wunsch besteht nach wie vor“, habe jedoch noch „kein greifbares Ergebnis“ gezeitigt.
  59. LkAH, L 5g, Nr. 321 (Visitation 1968).
  60. Zu Schäfer vgl. Bei der Wieden/Lokers, Lebensläufe II, S. 266 ff.
  61. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  62. Heyken, S. 20 ff.
  63. KABl. 1947, S. 26; KABl. 1999, S. 77 f.; KABl. 2003, S. 55.
  64. KABl. 1955, S. 10.
  65. KABl. 1978, S. 8; KABl. 2002, S. 233; KABl. 2003, S. 55.
  66. KABl. 1922, S. 37.
  67. KABl. 1934, S. 130.
  68. KABl. 1973, S. 8.
  69. KABl. 1974, S. 31.
  70. KABl. 1999, S. 170.
  71. Jarecki, Reformation, S. 100.
  72. Brage Bei der Wieden, Sabine Graf, Hans Otte: Findbuch zu den Akten des Konsistoriums in Stade (1652–1903) in staatlichen und kirchlichen Archiven, Stade 2002, S. 10.
  73. KABl. 1929, S. 70; KABl. 1934, S. 159.
  74. KABl. 1929, S. 91.
  75. KABl. 1948, S. 118 ff.
  76. KABl. 1974, S. 32; KABl. 1975, S. 243 ff.; KABl. 1976, S. 120.
  77. KABl. 1998, S. 214.
  78. Meyer, S. 25 f.; LkAH, B 2 G 15/Verden, Dom; LkAH, L 5g, Nr. 320 (Visitation 1962).
  79. Zur Baugeschichte vgl. u. a. Stellmann, S. 162 ff.; Boeck, S. 8 ff.; Hofmeister, S. 6 ff.
  80. Detaillierte Beschreibung des Doms bei Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 46 ff.
  81. Bei Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 41 f., fällt das Urteil über die Sanierung zwiespältig aus: Baumeister Leo Bergmann „hat jedenfalls das Verdienst, daß er den ganzen Bau durch gründliche un technisch richtige Reparatur vor dem Verfall gerettet hat. Der Dom steht wieder fest! Aber er hat nach ganz falschen Grundsätzen das Bauwerk vergewaltigt; er glaubte nach seinen eigenen Ideen das Alte ändern und bessern zu dürfen. […] Aber – und darin liegt ein unverantwortliches Tun – was an Altar- und Grabschmuck außen und als Altertümliches in den Grüften sich fand, das hat Bergmann verstanden, verschwinden zu lassen. Man gibt ihm schuld, daß er durch Verkauf nach England sich bereichert habe“. Vgl. auch Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1300: Die Renovierung „glich hoch- und spätgotische Bauteile in klassizistischem Sinne einander an, beseitigte dabei rücksichtslos das überkommene Inventar […] rettete aber das dem Verfall entgegengehende Bauwerk“.
  82. Vgl. Stellmann, S. 205 ff.
  83. Insgesamt zur Geschichte der Domfenster: Hasselhof, S. 203 ff.
  84. Zit. bei Hasselhof, S. 226.
  85. Zum Relief vgl. Heyken, Christus, S. 260 ff.
  86. Vgl. grundlegend Stellmann, S. 109 ff.; knapp: Hofmeister, S. 6 ff.; Nerger, S. 20 f.; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1300. Rekonstruktionen und Grundrisse u. a. in Verdener Dom, S. 18 ff.
  87. Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1298.
  88. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 65 ff.; ausführlich: Heyken, Levitenstuhl, S. 266 ff.
  89. Nach: Verdener Dom, S. 17; siehe auch Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 62.
  90. Nach Hofmeister, S. 37: Kürzungen im lateinischen Text aufgelöst.
  91. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 39 und 61.
  92. Heyken, S. 68 f. Zum Folgenden insgesamt: Topp, Orgelbau Lkr. Verden IV, S. 289.
  93. UB Verden III, Nr. 796.
  94. Vgl. Topp, Orgelbau Lkr. Verden IV, S. 289.
  95. Zit. bei Topp, Orgelbau Lkr. Verden IV, S. 290: „Anno Domini 1487 in vigilia assumptionis Mariae hoc opus completum est per Andream Smedecker“.
  96. Zitat: Topp, Orgelbau Lkr. Verden IV, S. 296, Anm. 27. Vgl. auch Fock, Schnitger, S. 90 f.
  97. Topp/Pape, Tappe, S. 41 f.
  98. Pape/Schloetmann, Hammer, S. 128; LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 629, Bl. 86.
  99. Poettgen, Glockengießer, S. 12.
  100. Poettgen, Glockengießer, S. 12.
  101. Verdener UB II, Nr. 49.
  102. Vgl. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 100 ff.
  103. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 106. Baubeschreibung ebd., S. 103 ff.; Nerger, S. 26 f.
  104. Meyer, S. 16.
  105. Zum Folgenden: Topp, Orgelbau Lkr. Verden V, S. 268 ff.
  106. LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 628, Bl. 2.
  107. Siebern/Wallmann/Meyer, KD Kr. Verden, Rotenburg, Zeven, S. 45.
  108. Meyer, S. 19; Friedhöfe Verden, S. 16 f.
  109. Friedhöfe Verden, S. 17 f.
  110. Meyer, Pastoren III, S. 44: 1567–1570 Simon Braunß. – 1570–1575 Thomas Mauerus. – 1575–1598 David Huberinus.