Sprengel Ostfriesland-Ems, KK Harlingerland | Patrozinium: Mauritius | KO: Ostfriesische KO von 1716

Orts- und Kirchengeschichte
Reepsholt, Kirche, evangelisch-lutherisch, Außenansicht

Kirche, Blick von Süden, 2016, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Urkundlich ist der Ort erstmals 983 erwähnt, als Ks. Otto II. († 983) in Verona die Stiftung des monasterio Hripesholt bestätigte.1 Das Schriftstück ist gleichzeitig die älteste Urkunde, die sich auf Ostfriesland bezieht. Im Jahr 988 nahm Ks. Otto III. († 1002) das Kloster Ripesholt in seinen Schutz.2 Reepsholt zählte, wie die Urkunde von 983 formulierte, zum friesischen Gau Östringen in der Grafschaft des Gf. Bernhard (in Fresia in pago Asterga in comitatu Bernhardi ducis, gemeint ist Hzg. Bernhard I. von Sachsen, † 1011). Das Kloster (um 1434 aufgehoben) lag im Gebiet der ostfriesischen Landesgemeinde Östringen und war Besitz der Bremer Erzbischöfe, wohl seit dem 11. Jh. des Bremer Domkapitels.3 Nach der Mitte des 15. Jh. zählte Reepsholt zum kleinen Herrschaftsgebiet um die Burg Friedeburg (Herrlichkeit Friedeburg), die 1480/81 an die Gft. Ostfriesland fiel.4 Das Gebiet bildete seit Ende des 15. Jh. das Amt Friedeburg, das kleinste unter den ostfriesischen Ämtern. Der Übergang unter preußische Herrschaft im Jahr 1744 ließ die Ämterstruktur in Ostfriesland unverändert. In den ersten beiden Jahrzehnten des 19. Jh. erlebte Ostfriesland mehrere Herrschaftswechsel: Ab 1807 zählte Reepsholt zum Kgr. Holland, ab 1810 zum Kaiserreich Frankreich (Département Ems-Oriental, Arrondissement Jever, Kanton Rüstringen), ab 1813 wieder zum Kgr. Preußen und ab 1815 zum Kgr. Hannover. Das Amt Friedburg, 1819 bis 1838 von Wittmund aus verwaltet, ging 1859 im Amt Wittmund auf. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Reepsholt 1866 erneut an das Kgr. Preußen. Mit Einführung der Kreisverfassung kam Reepsholt 1885 zum Kr. Wittmund. 1972 wurde Reepsholt nach Friedeburg eingemeindet. Zur Sozialstruktur des Kirchspiels schrieb der Ortsgeistliche 1967: „Landwirte, Handwerker, darunter vor allem Bauarbeiter, Kaufleute, Fabrikarbeiter (Olympia, Schuhfabrik), evtl. mit landwirtschaftlicher Nebenerwerbsstelle. Außer in Friedeburg überwiegen in den übrigen Ortschaften Landwirtschaft und Bauhandwerk. Die sog. Intelligenzschicht ist ganz dünn.“5 Im Jahr 1821 lebten etwa 420 Menschen in Reepsholt, 1905 fast 500, 1939 knapp 675, 1946 rund 845 und Anfang des 21- Jh. etwa 800.

Kirche, Ansicht von Südwesten, 1978

Kirche, Ansicht von Südwesten, 1978

Vor dem Jahr 983 verfügten die Schwestern Reingerd und Wendila, dass ihr Landbesitz nach ihrem Tod an die bremische Kirche fallen sollte. Nachdem Reingerd gestorben war, präzisierte Wendila die Stiftung: In Reepsholt sollte ein Kloster entstehen. Das monasterio Hripesholt ist die älteste Stifts- oder Klostergründung in Ostfriesland.6 Es ist davon auszugehen, dass der Bremer Ebf. Adaldag (amt. 937–988) bei der Gründung des Stifts eine wesentliche Rolle spielte. Mit dem Stift Reepsholt entstand ein „wichtiges Zentrum für den Ausbau der kirchlich-pfarrlichen Infrastruktur im bremischen Friesland, ein Mittelpunkt für die Bemühungen der Ottonen um politische Einbindung dieses Raumes ins Reich“.7 Das Stift, zu dem zwölf Kanoniker zählten, war dem hl. Mauritius geweiht. Die Stiftskirche diente anscheinend auch als Pfarrkirche, denn eine päpstliche Urkunde aus dem Jahr 1182 sicherte den parrochiani, also den Kirchspieleingesessenen, ein gewisses Mitspracherecht bei der Verwendung überschüssiger Einnahmen des Stifts zu.8 Die Überschüsse flossen in die Bauunterhaltung der Kirche oder deren Ausstattung. Wenige Jahrzehnte später allerdings, vermutlich um 1200, wurde in Reepsholt eine zweite Kirche erbaut.9 Diese später mehrfach umgebaute und bis heute erhaltene Pfarrkirche ist vermutlich eher „als das Ergebnis laikaler Initiativen, gemeindlicher Autonomietendenzen zu sehen“, denn als eine pröpstliche oder erzbischöfliche Gründung.10 Etwa gleichzeitig mit dem Bau der Pfarrkirche wurde auch die Stiftskirche ausgebaut. Um 1434 hob der Bremer Erzbischof das Stift Reepsholt auf und inkorporierte es in das Stift St. Willehad in Bremen. Um 1500 war die Stiftskirche verfallen, später wurde sie abgetragen.11 Das Mauritius-Patrozinium ging auf die Pfarrkirche Reepsholt über. Mit her Rikmer tho Repesholte kerckhere ist 1431 und 1441 erstmals der Name eines Reepsholter Pfarrers überliefert.12 Bei Auseinandersetzungen zwischen Häuptling Cirk von Friedburg († 1474) und Gfn. Theda Ukena von Ostfriesland († 1494) zerstörten die Truppen Gfn. Thedas im Jahr 1474 den Reepsholter Kirchturm, der seither Ruine ist.13 In vorref. Zeit besaß auch das östlich von Reepsholt gelegene Abickhafe eine eigene Kirche; sie wurde etwa 1532 abgebrochen.14 Auch Wiesede ist 1435 als kerspel erwähnt und hatte eine eigene Kirche.15

Kirche, Ansicht von Südosten, um 1955, Holzschnitt von Alf Depser

Kirche, Ansicht von Südosten, um 1955, Holzschnitt von Alf Depser

Die Reformation hatte sich in Ostfriesland mindestens unter Duldung des Landesherrn Gf. Edzard I. († 1528) ausgebreitet, aber ohne seine Lenkung.16 So entwickelte sich ein Nebeneinander verschiedener prot. Richtungen. Gf. Enno II. († 1540) versuchte, die ostfriesische Kirche eher luth. zu gestalten, Gfn. Anna († 1575) bemühte sich, ihr eine eher ref. Form zu geben. Die gemeinsame Regierungszeit ihrer Söhne, des ref. Gf. Johann II. († 1591) und des luth. Gf. Edzard II. († 1599), war vom Ringen um jeweils alleinige Herrschaft geprägt und verfestigte das Nebeneinander ref. und luth. Gemeinden. Die Konkordate von 1599, geschlossen zwischen den Landständen und dem Landesherrn, schrieben den Konfessionsstand der einzelnen ostfriesischen Gemeinden genauso fest, wie das Gemeindewahlrecht bei den Pfarrstellenbesetzungen. 1631 erarbeitete GSup. Michael Walther († 1662) eine neue KO für die luth. Gemeinden, deren zweite Auflage von 1716 bis heute gültig ist.17
Details zur Entwicklung in Reepsholt während der Reformationszeit sind nicht bekannt. Als erster ev. Prediger gilt der 1524 in einer Urkunde erwähnte P. Johannes.18 Mit dem 1596 genannten Vikar Johann Schröder lässt sich erstmals auch ein Inhaber der zweiten Pfarrstelle belegen. Die lückenlos bekannte Reihe der Reepsholter Pfarrer beginnt jedoch erst im 17. Jh. mit P. Conrad Specht (amt. 1620–1645) und dem zweiten Geistlichen P. Johann Lubberti Alphusius (amt. 1623–1629). P. Specht soll der erste Pfarrer gewesen sein, der in Reepsholt auf Hochdeutsch predigte.19 Beginnend mit P. Hajo Heeren (amt. 1647/53–1671) hatten bis zum Beginn des 20. Jh. fast alle Inhaber der ersten Pfarrstelle in Reepsholt zunächst die zweite Pfarrstelle inne; einzige Ausnahme ist P. Gerhard Melle (amt. 1763–1777), der aus Bagband nach Reepsholt wechselte.

Reepsholt, Kirche, evangelisch-lutherisch, Außenansicht

Kirche, Blick von Südwesten, 2016, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Während des Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) verwüsteten Truppen des Gf. Peter Ernst II. von Mansfeld († 1626) die Reepsholter Kirche. In den Jahren 1647 bis 1650 ließ die Gemeinde wieder instand setzen; aus dieser Zeit stammen etwa der Altar und die Gemälde an der westlichen Emporenbrüstung. In der zweiten Hälfte des 18. Jh. entstanden mehrere Entwürfe zum Wiederaufbau des 1474 zerstörten Turms der Kirche, sie wurden allerdings nicht verwirklicht.20 Von 1783 bis 1816 und erneut von 1874 bis 1911 waren die Inhaber der ersten Pfarrstelle in Reepsholt gleichzeitig Sup. der 4. luth. Inspektion in Ostfriesland. Anfang des 20. Jh. verkleinerte sich das Gebiet des Kirchspiels Reepsholt: Wiesedermeer und Upschört kamen 1903 zur neugegründeten KG Marcardsmoor, die bis 1928 den Status einer Tochtergemeinde von Reepsholt hatte.21 Zudem wechselte Wiesederfehn 1933 zur KG Wiesmoor.22 Im Jahr 1921 gründete sich ein Posaunenchor in Wiesede, einige Jahre später auch in Reepsholt.
Während der NS-Zeit hatte P. Christoph de Boer (amt. 1911–1946) die erste Pfarrstelle in Reepsholt inne, die zweite war seit 1925 vakant. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ gab P. de Boer zu seiner politischen und kirchenpolitischen Haltung knapp an: „Deutschnational. Kein PG. Mitglied der Bekenntnisgemeinschaft“.23 Zum Kirchenvorstand schrieb er: „Der neugewählte Kirchenvorstand bestand aus lauter Pg’s. Sie waren gewählt mit dem ausgesprochenen Zweck dem Pastoren ‚in die Karten zu kucken‘. Als dabei nichts heraus kam, gingen 2 ihres Weges. Die anderen wurden allmählich zu sachlichen Mitarbeitern erzogen, die ihre Pflicht erfüllten.“24 Insgesamt habe es in der KG Reepsholt nur „sehr wenige“ Mitglieder der DC gegeben.25 Gut 100 Gemeindeglieder waren bis 1937 der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft beigetreten.26 In den Unterlagen zur Visitation 1939 schrieb P. de Boer: „Die weltanschaulichen Kämpfe der Gegenwart werden in der Predigt berührt – doch nicht mehr als notwendig. Die wenigen Gemeindeglieder, die noch kommen, wollen das alte Evangelium hören“.27

Kirche, Ansicht von Nordwesten, 1978

Kirche, Ansicht von Nordwesten, 1978

Nach der Visitation 1954 beschrieb der Wittmunder Sup. das Gemeindeleben in Reepsholt als „weithin erstarrt“ und ergänzte: „Die Naziherrschaft bezw. ihre Weltanschauung hat auch in dieser Gemeinde verheerende gewirkt“.28 Die Zahl der Gemeindeglieder lag 1955 bei rund 4.275. In der Nachkriegszeit hatte P. de Boer neben dem sonntäglichen Gottesdienst in Reepsholt einen monatlichen Gottesdienst in Wiesede eingeführt.29 1965/66 erwarb die KG Reepsholt die alte Schule in Wiesede und baute sie zu einer Kapelle um. Als dritte Predigtstelle mit regelmäßigen Gottesdiensten und Amtshandlungen kam 1966 die FKap. Friedeburg hinzu. Ende der 1960er Jahre bereicherten aktive Jugendgruppen und ein Helferkreis für den Kindergottesdienst das Gemeindeleben.30 Zusammen mit der KG Marx(-Etzel) publizierte die KG Reepsholt im Herbst 1972 die erste Ausgabe des Gemeindebriefs „Nachbarn“, an dem sich bald auch die KG Horsten (seit 1975) beteiligte; später kamen neue KG Friedeburg (1992) und die KG Gödens (1997) hinzu (die sechs KG bilden die Region Südkreis im KK Harlingerland).

Reepsholt, Kirche, evangelisch-lutherisch, Außenansicht

Turmruine, 2016, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Die seit 1925 vakante zweite Pfarrstelle der KG Reepsholt wurde Anfang der 1970er Jahre wiederbelebt und erhielt ihren Sitz in Friedeburg. 1971 versahen nacheinander Vikarin Doris Reschke und Vikar Wilko Grieß die Stelle, mit P. Hans-Peter Kratzel (amt. 1974–1976) wurde sie erstmals wieder regulär besetzt. Der zweite Pfarrbezirk umfasste neben Friedeburg auch Wiesede und Hesel, zum Gottesdienst versammelte sich die Gemeinde weiterhin in der kommunalen FKap. 1978 konnte die Gemeinde in Friedeburg ein Gemeindehaus einweihen. Über die Gemeindearbeit in der KG Reepsholt schrieb der Sup. des KK Harlingerland 1985: „Es ist nahezu die ganze Bandbreite vom Frauenkreis bis zur Arbeitsloseninitiative vorhanden.“31 Die beiden Pfarrbezirke der Gemeinde hatten seinerzeit bereits eine weitgehende Eigenständigkeit erlangt: „Im Grunde gibt es schon längst zwei Kirchengemeinden […] Die Gemeindearbeit einschließlich der Gottesdienste verläuft getrennt.“32 Das LKA Hannover zog schließlich die Konsequenz aus dieser Entwicklung und errichtete zum 1. Januar 1992 die eigenständige „Ev.-luth. KG Friedeburg“ (ohne Wiesede und Hesel).33
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche knüpfte die KG Reepsholt Kontakte zur Kirchgemeinde Stollberg im Erzgebirge.34 Aus dem 1971 gegründeten Spielkreis in Reepsholt ging 2007 der ev. Kindergarten „Schwalbennest“ hervor. Mittlerweile befindet er sich in Trägerschaft des 2009 gegründeten Ev.-luth. Kirchenkreisverbandes Ostfriesland-Nord, der seit 2014 auch für Kindertagesstätten zuständig ist.35

Pfarrstellen

I: vorref. – II: vorref.?, ab 1596 Inhaber nachweisbar, 1925–1974 vakant, 1992 übergegangen auf KG Friedeburg.

Umfang

Reepsholt sowie Abickhafe, Amerika, Blöckermoor, Bohmfeld, Dose, Hesel, Hoheesche, Lopsum, Preehörn, Priemelsfehn, Surgaste, Voßholt und Wiesede. Bis 1992 auch Friedeburg und Rußland (dann zur neuen KG Friedeburg).36 Bis 1933 auch Wiesederfehn (dann zur KG Wiesmoor).37 Seit 1931 der Teil des aufgelösten Gutsbezirks Knyphauserwald, der politisch zu Reepsholt gehört.38 Bis 1903 auch Upschört und Wiesedermeer (dann zur KG Marcardsmoor).39

Aufsichtsbezirk
Kirche, Ansicht von Südosten, 1978

Kirche, Ansicht von Südosten, 1978

Propstei Reepsholt in der Diözese Bremen.40 – Von 1631 bis 1643 unterstand Reepsholt dem luth. Coetus in Aurich und ab 1643 unmittelbar dem luth. Konsistorium. Mit dem Erlass der Insp.-Ordnung für das Fsm. Ostfriesland kam die Gemeinde 1766 zur 4. luth. Insp. (Amt Friedeburg); von 1783 bis 1816 und von 1874 bis 1911 war Reepsholt Sitz der 4. Insp. Mit Einführung der Kirchenkreisverfassung 1924 KK Reepsholt. Der KK Reepsholt wurde zum 1. Juli 1965 mit dem KK Wittmund zum neuen KK Wittmund vereinigt.41 Der KK Wittmund schloss sich zum 1. Januar 1974 mit dem KK Esens zum neuen KK Harlingerland zusammen.42 – Die 4. luth. Insp. in Ostfriesland, der spätere KK Reepsholt, setzte sich 1766 aus den Kirchspielen Etzel, Horsten, Leerhafe, Marx, Neustadtgödens und Reepsholt zusammen.43 Leerhafe wechselte vor 1826 zur 9. luth. Insp. Hinzu kamen die neue KG Marcardsmoor (1903), die KG Wilhelmshaven (1917) und die neue KG Wiesmoor (1931). Das Amt des Sup. des KK Reepsholt versahen von 1911 bis 1946 die Pastoren der KG Wilhelmshaven, die seit 1941 zur Ev.-luth. Landeskirche in Oldenburg zählt. Ab 1946 übernahm der Sup. des KK Wittmund die Verwaltung des KK Reepsholt bis zu seiner Aufhebung 1965.

Patronat

Gemeinschaftspatronat der Gemeinde (Interessentenwahlrecht).

Kirchenbau
Kirche, Grundriss, vor 1880

Kirche, Grundriss, vor 1880

Kreuzförmiger Bau mit polygonalem Chor (7/10, „Typus des Saalchores mit zentrierendem Polygon“44), ausgerichtet nach Ostnordosten, erbaut um 1200.45 Satteldach, über dem Chor abgewalmt; die kurzen Querhausarme jeweils mit Querdach. Mauerwerk im unteren Bereich aus Granitquadersteinen, darüber aus Backsteinen; Trauffriese, vor den Chorecken dreieckige Strebepfeiler. Je drei hohe, einbahnige Spitzbogenfenster an Nord- und Südseite des Langhauses (oberhalb des Granitsteinmauerwerks); am Chor zwei einbahnige und fünf zweibahnige Spitzbogenfenster; an der Stirnseite des südlichen Querhausarms ein dreibahniges Spitzbogenfenster, flankiert von zwei Kreisblenden mit gemustertem Backsteinmauerwerk; an den Ostseiten des Querhauses je ein vermauertes Spitzbogenfenster sowie eine Kreisblende (Süden) bzw. eine kreuzförmige Blende (Norden); rundbogiges Portal nach Süden; Tympanonportal am südlichen Querhausarm („Priestertür“46); Nordportal geschlossen (Fenster). Im Innern durchgängige, flache Balkendecke in Chor und Schiff; Blendnischen an den Langhauswänden47; Westteil („Oll Kark“) durch Holzwand abgetrennt, davor Westempore; im nördlichen Querhausarm Empore mit Orgel; im Chor mehrere Wandnischen, Sakramentsnische mit eisenbeschlagener Holztür (um 130048); in der Westwand vermauerte Spitzbogennische (ehemalige Turmloge). Ausmalung des 19. Jh.: Betonung der Architekturelemente (Blendbögen); ornamentale Malereien in Fensterlaibungen und Blendnischen; vorhangartige Malerei in Sockelzone des Chors (Medaillons mit Löwen und Adlern); Arkadenmalerei in Traufzone des Chors (Dreipassbögen); Mauerwerksmalerei; an der hölzernen Westwand Arkadenmalerei (Dreipassbögen) mit Bibelversen. In erster Bauphase um 1200 romanische Granitsteinkirche errichtet, kreuzförmiger Grundriss, halbrunde Apsis.49 Während zweiter Bauphase, vermutlich im zweiten Viertel des 13. Jh., Westwand abgebrochen und Backsteinturm mit Turmloge erbaut; Loge vielleicht mit achtseitigem Gewölbe sowie mit rundbogiger Öffnung zum Schiff. Während der dritten Bauphase, wohl vom späten 13. bis zum frühen 14. Jh., Granitsteinmauerwerk teilweise abgetragen, Außenwände in Backsteinmauerwerk erhöht, Kirche eingewölbt (drei Joche), Chor errichtet.50 1474 Turm zerstört. 1647–51 Instandsetzung nach Schäden während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648), u. a. Dach erneuert, Gewölbe durch Holzdecke ersetzt, Westjoch abgetrennt, neue Ausstattung. 1887 Neuausmalung. 1983 Renovierung Chor. 1986–88 Außensanierung, u. a. Mauerwerk neuverfugt und verpresst. 1988–91 Innensanierung, u. a. Heizung eingebaut, Holzdecke renoviert, Fachwerktrennwand erneuert, Ausmalung restauriert. 2003 Westteil der Kirche als Kapellenraum eingerichtet („Oll Kark“). 2019 Malerei in Sockelzone des Chors restauriert.

Turm

Ruine eines Westturms, erbaut im späten 13. Jh. Backsteinmauerwerk. Im ersten Obergeschoss ursprünglich Turmloge mit großer Rundbogenöffnung zum Schiff. 1474 Turm zerstört, Dach und Westwand abgebrochen. 1986 Sicherung der Turmruine. 2008 Sanierung.– Östlich der Kirche im Pfarrgarten freistehender Glockenhaus, erbaut 1968/69. Parallelmauertyp, Satteldach.

Reepsholt, Kirche, evangelisch-lutherisch, Altar

Altarretabel, 2016, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Ausstattung

Blockaltar mit zweistöckigem, architektonisch gestaltetem und farbig gefasstem Holzretabel (1647, vielleicht Jacob Kröpelin, Esens) sowie seitlichen Kniebänken (1649), im Mittelfeld Abendmahlsrelief, flankiert von kannelierten Säulen; im oberen Feld Kreuzigungsrelief, flankiert von kannelierten Säulen; im Giebel Auferstehungsrelief, flankiert von zwei Schnitzfiguren, weitere Figur als Bekrönung; im seitlichen Schnitzwerk Tugendfiguren (Fides und Caritas); Inschriften u. a.: „Zu Gottes Ehren, der Kirchen Zierath und seinem Gedächtnis, hat dies Altaahr gegeben der hoch edelgeborner Warner von der Huide etc. Drost zur Friedeburg Anno Christi M. DC. XLVII“. – Reich verzierte Holzkanzel mit Schalldeckel (1845, den Werken Hinrich Cröpelins, Esens, nachempfunden), gedrehte Säulen vor den Ecken des polygonalen Kanzelkorbs, Schnitzfiguren vor den Wandungen (vier Evangelisten und Petrus); Stifterinschrift: „Rippe Eberhards zu Hoheesche 1845“. – Schlichter, runder Taufstein aus Granit (12. Jh.). – Achtseitige, bemalte Taufumrandung aus Holz (17. Jh.), vor den Ecken kannelierte Pilaster, an den Wandungen Arkaden mit gemalten Tugendfiguren (Fides, Spes, Caritas, Justitia, Fortitudo, Prudentia, Temperantia) und Wappen („Addick Meemken“), Taube als Bekrönung, Inschriften: „Liebe. Freude. Friede. Geduld. Freundlichkeit. Glaube. Sanftmuth. Keuschheit.“ und „Zu der Zeit wird das Haus David und die Bürger zu Ierusalem einen freien offenen Born haben wider die Sünde und Unreinigkeit. Sach. 13,1“.51 – An der Brüstung der Westempore Gemäldezyklus (um 1650), Christus und die Apostel Judas Lebaeus, Jacobus Minor, Bartholomaeus, Thomas, Andreas, Johannes, Petrus, Jacobus Maior, Philippus, Matthaeus, Simon Zelotes und Matthias. – Steinerne Grabplatte für Baltzar van Aken († 1544). – Steinerne Grabplatte für Joachim Jhering (1651–1686) und seine Ehefrau Rebecca Conring (1622–1708). – Hölzerne Wappentafel (Totenschild), Abell von der Hude, geborene von der Weye (1607–1651). – Hölzerne Wappentafel (Totenschild), Warner von der Hude, Drost zu Friedeburg (1601–1653). – Hölzerne Wappentafel (Totenschild), Louis Dr. Charbonau, Drost zu Friedeburg (1645–1709). – Hölzernes Epitaph. – Sandsteinepitaph (1667), Johann Heinrich Stammler († 1634), Amtmann in Friedeburg, Im Mittelfeld Kreuzigungsrelief mit kniender Familie des Verstorbenen, flankiert von zwei Tugendfiguren. – Hölzernes Epitaph (18. Jh.). – Hölzernes Epitaph (1914), Inschrift: „Ihrem treuen Seelsorger Herrn P. Chr. Wilh. Loets, gebr. am 25 April 1862, gest am 2. Janr. 1914 abends 9 Uhr hier in der Kirche durch Mörderhand, die Kirchengemeinde Reepsholt zum ehrenden Gedächtnis. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“.52 – Steinernes Weihwasserbecken. – Holzskulptur des hl. Mauritius (1995, Joachim Schwind, Beutha). – Wandkreuz (um 1978, Bethel), Mosaik, Holzrahmen). – Wandkreuz (um 2003), „Reepsholter Kreuz“ aus 120 Tontäfelchen, angefertigt unter Anleitung der Töpferin Johanne Haxsen. – Steinerne Namenstafel, „Es fielen im Weltkriege für Heimat und Vaterland 1914 aus der Kirchengemeinde Reepsholt 1918…“. – Außen: Skulptur (Holz und Draht).

Reepsholt, Kirche, evangelisch-lutherisch, Altarraum

Innenraum der Kirche, Blick in den Altarraum, 2016, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Orgel

1640 Tjark Henrichs als Organist belegt (ebenso 1671).53 1656 Orgel repariert, Constantin Ibach (Jever). 1681 Orgel repariert, Joachim Kayser (Jever). 1701 Orgel repariert, Johannes Lübben (Jever). 1747 Orgel wohl repariert, Eilert Köhler (Oldenburg). 1786–1789 Orgelneubau, ausgeführt von Johann Friedrich Wenthin (Emden), 17 II/aP, Teile der Vorgängerorgel wiederverwendet (drei Keilbälge erhalten), Instrument aufgestellt auf Nordempore. 1828–34 Reparatur, Johann Gottfried Rohlfs (Esens). Zustand 1926: 16 II/aP. 1929 Reparatur, P. Furtwängler & Hammer (Hannover). 1936 Reparatur, Karl Puchar (Norden). 1975 Reparatur, Alfred Führer (Wilhelmshaven), 16 II/aP (HW, OW), mechanische Traktur, Schleifladen. 1988 Orgelwerk teilweise ausgebaut (Innensanierung Kirche). 1992/93 Restaurierung, Bernhardt Edskes (Wohlen), 17 II/aP (HW, OW), mechanische Traktur, Schleifladen. Denkmalorgel (seit 1952).

Geläut

Zwei LG, I: es’ (Bronze, Gj. 1949, Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher); II: as’ (Bronze, Gj. 1596, Gert Powels, Emden), Inschrift: „Helmericvs Conradvs Pastor. Wiard Papen Memke, Johann Hinderich, Karfogden. Anno Domini 1596 Fri got Gert Powels mi“. Die beiden Glocken hingen bis 1969 in den Schalllöchern der Turmruine und wurden dann umgehängt in das neue Glockenhaus im Pfarrgarten.54 – Früherer Bestand: Eine große LG (Bronze), umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1859, wohl Claudius Fremy IV und Andreas van Bergen II), wiederum umgegossen zu einer großen LG (Bronze, Gj. 1914, Firma Radler, Hildesheim), im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben.

Kapellenbau – Wiesede

Rechteckbau mit rechteckigem Anbau nach Westen, erbaut 1913 als Schulgebäude. Krüppelwalmdach, Anbau mit Querdach, nach Westen abgewalmt. Ziegelmauerwerk. Eingang nach Westen. 1965/66 Schule erworben und zu Kapelle umgebaut. 2006/07 Sanierung und Umbau.

Turm

Südwestlich der Kapelle querrechteckiges Glockenhaus mit Satteldach, erbaut 1966. Ziegelmauerwerk. Im Glockengeschoss an jeder Seite zahlreiche kleine, quadratische Schalllöcher; im Erdgeschoss hochrechteckige Fenster.

Ausstattung

Hölzerner Altartisch. – Dreiteiliges Altarbild (um 2006/07, Johanne Haxsen), zusammengesetzt aus Tontäfelchen, im Mittelteil ausgespartes Kreuz. – Holztaufe (um 2006/07), achtseitiges Becken; achtseitiger, nach oben verjüngter Schaft.

Orgel

1969 gebrauchtes Elektronium erworben, Firma Ahlborn, C 5 mit Pedal P 3 (Instrument vorher in der Heilig-Geist-KG Hannover).55

Geläut

Zwei LG, I: g’, Inschrift: „Herr. höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen (Psalm 102,2)“; II: a’, Inschrift: „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder (Psalm 98,1)“, (beide Bronze, Gj. 1967, F. Otto, Bremen-Hemelingen).

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1875). – Gemeindehaus Reepsholt (ehemalige Pfarrscheune, Bj. 1875, 1970 umgebaut). – Gemeindehaus Friedeburg (Bj. um 1977/78), 1992 übergegangen auf neue KG Friedeburg. – Pfarrhaus Friedeburg (Bj. 1976), 1992 übergegangen auf neue KG Friedeburg

Friedhof

Zweiteiliger kirchlicher Friedhof in Reepsholt: bei der Kirche und rund 300 Meter nordöstlich der Kirche, FKap (Bj. 1959). Kommunaler Friedhof in Wiesede. Kommunaler Friedhof in Friedeburg, angelegt 1948 (seit 1992 im Gebiet der neuen KG Friedeburg).

Liste der Pastoren (bis 1940)
Kirche, Blick zur Westempore, um 1948

Kirche, Blick zur Westempore, um 1948

Erste Pfarrstelle: 1524 Johannes … – 1564, 1565 Vocko Frisius. – 1576 Johann Borthusius. – 1593, 1611 Hinricus (Helmerich?) Conradinus. – 1620–1645 Conrad Specht. – 1645–1653 Nicolaus Scribonius. – 1653–1671 Hajo Heeren. – 1671–1701 Bernhard Corvinus. – 1701–1710 Gerhard Bohls. – 1710–1718 Christian Henrich Faselius. – 1718–1759 Albert Ferdinand Cramer. – 1759–1763 Georg Heinrich Steinmetz. – 1763–1777 Gerhard Melle. – 1777–1802 Arend Molitz Meentz. – 1802–1816 Christian Diedrich Pfeiffer. – 1817–1871 Hayko Johannes Ostendorph. – 1871–1911 Evert Janssen de Boer. – 1911–1946 Christoph August de Boer.

Zweite Pfarrstelle: 1596 Johann Schröder. – 1623–1629 Johann Lubberti Alphusius. – 1629–1632 Simon von der Lage. – 1633–1646 Bolenius Onnonis. – 1646–1647 Johann Otto Herrschen. – 1647–1653 Hajo Heeren. – 1653–1671 Bernhard Corvinus. – 1671–1672 Helmericus Bolenius. – 1672–1678 Dethlef Ennonis. – 1679–1680 Christoph Hoecker. – 1681–1690 Gerhard Löwenstein. – 1690–1701 Gerhard Bohls. – 1701–1710 Christian Henrich Faselius. – 1710–1718 Albert Ferdinand Cramer. – 1718–1721 Joachim Christian Jhering. – 1721–1735 Johann Henrich Coners. – 1735–1736 Johann Anton Günther Stellwagen. – 1736–1754 Carl Loth. – 1754–1759 Georg Heinrich Steinmetz. – 1759–1767 Johann Jacob Gerdes. – 1767–1768 Samuel Heinrich Sebastian Spielter. – 1769–1777 Arend Molitz Meentz. – 1777–1784 Martin Bernhard Jakob Molter. – 1784–1789 Anton Hermann Zitting. – 1789–1802 Christian Diedrich Pfeiffer. – 1803–1815 Georg Heinrich Neentz. – 1816–1817 Hayko Johannes Ostendorph. – 1817–1820 Hayo Bruns. – 1820–1826 Hermann Friedrich Schwers. – 1826–1843 Christian Wilhelm Hinrichs. – 1844–1858 Johann Wilhelm Gittermann. – 1859–1863 Heiko Wilhelm Heinrich Jelden. – 1864 Hinrikus Meyer. – 1865–1871 Evert Janssen de Boer. – 1871–1880 Johann Friedrich Meinhard Gossel. – 1881 Carl Elias Christian Voß. – 1883–1885 Sjurt Claaßen Janssen. – 1888–1914 Christian Wilhelm Loets. – 1916–1925 Ludwig Valentin Janssen.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 292–293

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 6 Nr. 6887–6892 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. Digitalisat1, Digitalisat142, Digitalisat356 (CB); A 9 Nr. Digitalisat2819 (Visitationen); A 12d, Nr. 89/1, 183, 241, 251, 254, Digitalisat351-1, Digitalisat351-2, 873 (GSuptur. Aurich); B 18, Nr. 225 (Orgelsachverständiger); D 53 (EphA Reepsholt); E 5 Nr. 888 (Konsistorialbaumeister); L 5i Nr. 19, 326–327, 645 (LSuptur. Aurich); S 09 rep Nr. 1994 (Presseausschnittsammlung); S 11a, Nr. 7203 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1633 (Lücken: 1639)
Trauungen: ab 1633
Begräbnisse: ab 1634 (Lücken: 1635–1644, 1875; unvollständig: 1634)
Kommunikanten: ab 1760
Konfirmationen: ab 1876

Literatur & Links

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1110; Dolle, Klosterbuch III, S. 1287–1290; Fastenau, Bau- und Kunstdenkmäler IV, S. 44–54, S. 273–275, S. 482; Haiduck, Architektur, bes. S. 92–94, S. 125–133; Kaufmann, Orgeln Ostfrieslands, S. 203–205; Meinz, Sakralbau Ostfriesland, S. 147; Meyer, Pastoren II, S. 292–293; Otte/Rohde, Ostfriesland II, S. 508–511; Rauchheld, Glockenkunde, S. 58, S. 130, S. 132; Voß & Hafner, Prediger-Denkmal, S. 8–10.

B: Festschrift aus Anlaß der 1000-Jahr-Feier von Reepsholt. 983–1983, hrsg. vom Arbeitskreis zur Vorbereitung der Tausendjahrfeier Reepsholt, Reepsholt 1983; Klaus Dörries (Hg.): Festschrift aus Anlaß der Wiedereinweihung der restaurierten St.-Mauritius-Kirche Reepsholt 1991, [Reepsholt 1991]; Klaus Dörries (Hg.): St.-Mauritius-Kirche in Reepsholt. Nach der Restaurierung 1991. Kirchenführer, Wittmund &sup7;2018; Heinrich Drees: Die Prediger-Einführung nach 1694. In Norden, Reepsholt, Loquard und Norderney, in: Heimatkunde und Heimatgeschichte 1966, S. 31, S. 34 und S. 38; Ludwig Janssen, Erhard Schulte & Hans Rudolf Manger: Die Familien der Kirchengemeinde Reepsholt (1633–1900), 3 Bde (= Ostfrieslands Ortssippenbücher 14; = Deutsche Ortssippenbücher A 97), Aurich 1982–1983; Hermann Haiduck: Die Mauritiuskirche von Reepsholt. Bau, Geschichte und Umfeld eines bedeutenden mittelalterlichen Sakralbaues in Ostfriesland (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Beiheft 23), Oldenburg 1998; Hermann Haiduck, Christian Moßig & Wolfgang Schwarz: Stift und Kirche zu Reepsholt. Untersuchungen zur Bau-, Kunst- und Kirchengeschichte, Aurich 1983; Hermann Haiduck: Die mittelalterliche Baugeschichte der Kirche von Reepsholt und romanische Westtürme und Turmlogen zwischen Ems und Elbe, in: Jahrbuch der Gesellschaft für Bildende Kunst und Vaterländische Altertümer zu Emden 62 (1982), S. 5–66 [erneut in: Haiduck, Moßig & Schwarz, S. 5–66]; Robert Noah: Die Kirche zu Reepsholt (= Ostfriesische Kunstführer 3), Aurich 1978; Heinrich Schmidt Die beiden Kirchen von Reepsholt. Überlegungen zum Wechselverhältnis von Kirchenbau und Gemeinde im hochmittelalterlichen Ostfriesland, in: Beiträge zur niedersächsischen Landesgeschichte. Zum 65. Geburtstag von Hans Patze, hrsg. von Dieter Brosius und Martin Last (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Sonderband), Hildesheim 1984, S. 76–94; Siefke Ortgies Siefken: Tausend Jahre Reepsholt. 983–1983. Geschichte des Stiftes für Regularkanoniker und der Propstei Reepsholt in Ostfriesland, Wittmund 1983; Gerhard Werner: Der Pastorenmord von Reepsholt, in: Ostfrieslandmagazin 2000,2, S. 36–45.

Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche und Ausstattung; Historische Ortsdatenbank für Ostfriesland ( https://bibliothek.ostfriesischelandschaft.de/hoo/): Ortsartikel Reepsholt (.pdf); Nomine (Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa): Orgel.

GND

1081327847, Ev.-Luth. Kirchengemeinde Reepsholt; 4532999-0, Sankt Mauritius (Reepsholt).

Weitere Bilder

Fußnoten

  1. MGH DD O II 302 [Digitalisat]. Ostfriesisches UB I, Nr. 2. Haiduck, Schwarz & Moßig, S. 84 ff. (mit Übersetzung und Erläuterungen).
  2. MGH DD O III 42 [Digitalisat].
  3. Schmidt, S. 79: „Auf diese Weise existierte das Stift – während die Landesgemeinde von Östringen seit dem 11. Jahrhundert ihre Strukturen, ihr Selbstgefühl, ihre Identität ausbildete – in einer gewissen Distanz zu seiner Umwelt: nicht, als sei man völlig aus ihr herausgetrennt, aber doch auch nicht in einer fraglosen Übereinstimmung des eigenen, institutionellen Selbstverständnisses mit dem Selbstverständnis des umgebenden Landes.“ Zu den Landesgemeinden vgl. Behre/Lengen, Ostfriesland, S. 115 ff.
  4. Ostfriesisches UB II, Nr. 1036, 1049 und 1054. König, Verwaltungsgeschichte, S. 158 ff. (zu Friedeburg: S. 164 f.).
  5. LkAH, L 5i, Nr. 326 (Visitation 1967).
  6. Zum Kloster vgl. Dolle, Klosterbuch III, S. 1287 ff., siehe auch Niedersächsische Klosterkarte.
  7. Haiduck, Schwarz & Moßig, S. 96.
  8. Schmidt, S. 84.
  9. Haiduck, Mauritiuskirche, S. 110. Nach Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1110, wurde die Kirche im späten 13. Jh. erbaut, nach Dolle, Klosterbuch III, S. 1289, wurde die Pfarrkirche „bereits Mitte des 12. Jh. gegründet“. Eine ältere Vorgängerkirche, für deren Existenz das ausgegrabene Fragment eines Sarkophagdeckels des 11./12. Jh. sprach (Haiduck, Baugeschichte, S. 15), ließ sich bei späteren Grabungen nicht nachweisen (Haiduck, Mauritiuskirche, S. 42).
  10. Schmidt, S. 86.
  11. Dolle, Klosterbuch III, S. 1289.
  12. Ostfriesisches UB I, Nr. 402 und Nr. 529.
  13. Haiduck, Mauritiuskirche, S. 19; Haiduck, Baugeschichte, S. 8.
  14. Haiduck, Mauritiuskirche, S. 11; Haiduck, Baugeschichte, S. 7.
  15. Ostfriesisches UB I, Nr. 448.
  16. Zur Reformation in Ostfriesland vgl. knapp Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 312 ff.; ausführlich: Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 114 ff.
  17. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 321. Die ostfriesischen Landesherren führten die KO von 1631 jedoch nie verbindlich für alle Gemeinden ein.
  18. Reershemius, Predigerdenkmal, S. 408.
  19. Reershemius, Predigerdenkmal, S. 410.
  20. Haiduck, Mauritiuskirche, S. 132; Haiduck, Baugeschichte, S. 35 f.
  21. KABl. 1903, S. 37 f.; KABl. 1928, S. 101.
  22. KABl. 1933, S. 215.
  23. LkAH, S 1 H III, Nr. 1018, Bl. 10. Insgesamt zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  24. LkAH, S 1 H III, Nr. 1018, Bl. 10.
  25. LkAH, S 1 H III, Nr. 1018, Bl. 13.
  26. LkAH, S 1 H III, Nr. 1019, Bl. 33.
  27. LkAH, L 5i, Nr. 19 (Visitation 1939).
  28. LkAH, L 5i, Nr. 326 (Visitation 1954).
  29. LkAH, L 5i, Nr. 19 (Visitation 1946).
  30. LkAH, L 5i, Nr. 326 (Visitation 1967).
  31. LkAH, L 5i, Nr. 326 (Visitation 1985).
  32. LkAH, L 5i, Nr. 326 (Visitation 1985).
  33. KABl. 1991, S. 182.
  34. LkAH, L 5i, Nr. 327 (Visitation 1991). Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  35. KABl. 2009, S. 133 ff. Seit 2014 zählt die „Trägerschaft evangelischer Kindertagesstätten“ zu den Aufgaben des Verbandes, KABl. 2014, S. 172 ff.
  36. KABl. 1991, S. 182.
  37. KABl. 1933, S. 215.
  38. KABl. 1931, S. 56.
  39. KABl. 1903, S. 37 f.
  40. Hodenberg, Stader Copiar, S. 37; Ostfriesisches UB III, Nr. 311; Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 37 ff. HOO, Artikel Reepsholt.
  41. KABl. 1965, S. 205.
  42. KABl. 1974, S. 34.
  43. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 683. Vgl. zudem LkAH, D 53, Bestandsbeschreibung.
  44. Haiduck, Mauritiuskirche, S. 120.
  45. Haiduck, Mauritiuskirche, S. 110. Nach Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1110, spätes 13. Jh.
  46. Haiduck, Mauritiuskirche, S. 42.
  47. Noah, S. 9; Meinz, Sakralbau Ostfriesland, S. 68.
  48. Haiduck, Mauritiuskirche, S. 74.
  49. Zur Baugeschichte: Haiduck Mauritiuskirche, S. 42 ff.; Haiduck, Baugeschichte, S. 15 ff.
  50. Haiduck, Mauritiuskirche, Abb. 56 und Abb. 57.
  51. Taufumrandung diente nach Noah, S. 15, ursprünglich als Kanzel.
  52. Vgl. dazu Werner, S. 36 ff.
  53. Vgl. Kaufmann, Orgeln Ostfrieslands, S. 204.
  54. LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 535, Bl. 19a (Gutachten, 20.03.1969). Dörries, St.-Mauritius-Kirche, S. 13, nennt 1974.
  55. LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 535, Bl. 32 f.