Sprengel Ostfriesland-Ems, KK Harlingerland | Patrozinium: – | KO: Ostfriesische KO von 1716

Orts- und Kirchengeschichte

Westerbur gehörte zur ostfriesischen Landesgemeinde Harlingerland (1237: terram Herlingi, 1289: universitas terre Herlingie).1 In der Häuptlingszeit war das Dorf Teil der Herrlichkeit (später Amt) Esens, in der ab 1454 die Häuptlingsfamilie Attena regierte, die mit Stedesdorf und Wittmund auch die beiden anderen Herrlichkeiten des Harlingerlandes innehatte (ab 1532 als Lehen der Hzg. von Geldern).2 1540 erbten die Gf. von Rietberg das Territorium. Nach der Heirat von Walburgis von Rietberg († 1586) und Gf. Enno III. († 1625) im Jahr 1581 kontrollierten seit 1582 die ostfriesischen Grafen das Harlingerland. Mit dem Berumer Vergleich im Jahr 1600 kam das Gebiet endgültig an die Gft. Ostfriesland. Das Dorf Westerbur blieb Teil des Amtes Esens. Der Übergang unter preußische Herrschaft im Jahr 1744 ließ die Ämterstruktur in Ostfriesland unverändert. In den ersten beiden Jahrzehnten des 19. Jh. erlebte Ostfriesland mehrere Herrschaftswechsel: Ab 1807 zählte Westerbur zum Kgr. Holland, ab 1810 zum Kaiserreich Frankreich (Département Ems-Oriental, Arrondissement Jever, Kanton Esens), ab 1813 wieder zum Kgr. Preußen und ab 1815 zum Kgr. Hannover. Nach der Annexion des Kgr. Hannover fiel Westerbur 1866 erneut an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 zählte Westerbur zum Lkr. Wittmund. 1972 wurde das Dorf nach Dornum eingemeindet und ist seither Teil des Lkr. Aurich. Die Sozialstruktur der Gemeinde beschrieb der Ortspastor 1961 als eine spezifisch ländliche: „Bauern, kleine Landwirte, Arbeiter. Ein eigentlicher ‚Mittelstand‘ fehlt.“3 Im Jahr 1821 lebten gut 400 Menschen in Westerbur, 1905 etwa 370, 1939 rund 385, 1950 fast 575 und 2015 knapp 280.
Nach Abriss des mittelalterlichen Kirchengebäudes im Jahr 1753 verkaufte die Gemeinde Westerbur einen Teil des Abbruchmaterials, darunter „Dufsteine“, die insgesamt 250 Gulden einbrachten.4 Daraus ergibt sich ein Anhaltspunkt für die Datierung der (oder einer) Vorgängerkirche, denn der „zeitliche Rahmen des Tuffsteinkirchenbaues im deutschen Küstengebiet umfaßt den Abschnitt von der Mitte bis zum Ende des 12. Jahrhunderts“.5 Das älteste Ausstattungsstück ist der Sockel des Taufsteins, der aus dem 13. Jh. stammt. Westerbur soll angeblich eine Tochtergemeinde von Fulkum gewesen sein.6 Erst 1530 ist die Gemeinde als eigenständige Parochie genannt.7 Namen vorref. Geistlicher oder ein Patrozinium sind nicht überliefert.
Einzelheiten zu Entwicklungen während der Reformationszeit in Westerbur sind nicht bekannt. Die Pfarrer der Dörfer Burhafe, Dunum und Ardorf sollen um 1525 die ersten luth. Predigten im Harlingerland gehalten haben.8 Der geldrische Statthalter Bernhard von Hackfort, der von 1532 bis 1538 in Esens aktiv war, bekämpfte die Ausbreitung der Reformation. Häuptling Balthasar Attena († 1540), der zum luth. Bekenntnis übergetreten war, setzte 1538 Magister Johann Fischbeck als Sup. des Harlingerlandes ein. Gemeinsam mit dem Wittmunder P. Johann Plücker (amt. nach 1511–1540) visitierte Sup. Fischbeck die Gemeinden des Harlingerlandes. Im Gegensatz zur Gft. Ostfriesland, wo sich ein Nebeneinander ref. und luth. Kirchspiele herausgebildet hatte, war die Reformation im Harlingerland allein luth. ausgerichtet. Die Patronate über die Pfarrstellen fielen dem Landesherrn zu – auch dies ein Gegensatz zur Gft. Ostfriesland, in der sich das Interessentenwahlrecht durchgesetzt hatte. Eine KO erhielt das Harlingerland erstmals 1573/74 von Gf. Erich von Hoya († 1575), der das Territorium seit seiner Heirat mit Armgard von Rietberg († 1584) im Jahr 1571 regierte. 1631 erarbeitete GSup. Michael Walther († 1662) eine neue KO für die luth. Gemeinden in der Gft. Ostfriesland, zu der das Harlingerland seit 1600 gehörte. Die 1716 veröffentlichte zweite Auflage dieser KO ist bis heute gültig.9
P. Albert Adden (amt. 1552, 1574) ist der erste namentlich bekannte luth. Geistliche in Westerbur. Mit Ulfert Rendes ist 1629 erstmals der Name eines Lehrers und Küsters überliefert.10 Die lückenlos bekannte Reihe der Pastoren in Westerbur beginnt erst in der zweiten Hälfte des 17. Jh. Balthasar Arend zählt in seiner „General-Beschreibung des Harlingerlandes“ (1684) die Pfarre Westerbur zu den vielen gering ausgestatteten des Landes.11 Daher hätten die Pastoren häufig gewechselt. P. Elias Prott etwa, der in den 1630er oder 1640er Jahren Pastor in Westerbur gewesen war, hatte die Pfarrstelle aufgegeben, „weiln er von dem Dienst nicht leben können“.12 In der ersten Hälfte der 1640er Jahre stifteten Gemeindeglieder eine neue Kanzel (1642) und ein neues Altarretabel (1643). Die Kirchenrechnungsbücher reichen zurück bis 1667, die Kirchenbücher beginnen 1689.
Während der Amtszeit von P. Johann Rudolph Hagius (amt. 1736–1768) ließ die Gemeinde Westerbur ihre Kirche im Jahr 1753 weitgehend neu errichten. Der Bau kostete anscheinend gut 3.300 Gulden.13 Als gering dotierte Pfarrstelle in einer kleinen Gemeinde erhielt Westerbur (ebenso wie Thunum, Westerholt, Fulkum und Roggenstede im Amt Esens) seit 1822 Zuwendungen aus dem neu eingerichteten Kirchen- und Schulunterstützungsfonds.14 Ministerium und Konsistorium in Hannover hatten eine Zusammenlegung kleiner Pfarrstellen favorisiert, aber der Auricher GSup. Johann Ernst Müller (amt. 1821–1837) setzte sich erfolgreich für ihren Erhalt ein. Im Jahr 1908 zählte das Kirchspiel Westerbur insgesamt 370 Gemeindeglieder.15
P. August Janssen (amt. 1920–1958) war ab 1929 auch für die Nachbargemeinde Westeraccum zuständig, da die dortige Pfarrstelle vakant war. Während der NS-Zeit gehörte P. Janssen kirchenpolitisch zur Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft, wie er im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.16 Der 1933 neu gewählte KV setzte sich weitgehend aus den bisherigen Kirchenvorstehern zusammen, die sich zunächst allerdings „zum Beitritt an die DC hatten verleiten lassen“; sie traten jedoch wieder aus, „als sie merkten, worum es sich wirklich handelte“.17 Allein der Organist und Lehrer blieb bei den DC, gab allerdings 1937 seinen Sitz im KV auf, legte das Organistenamt nieder und trat aus der Kirche aus.18
Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl der Gemeindeglieder in Westerbur von 385 im Jahr 1938 und rund 530 im Jahr 1952 an.19 Nach der Emeritierung von P. Janssen blieb die Pfarrstelle Westerbur vakant. Stattdessen erhielt Westeraccum mit P. Karl Schwitters (amt. 1959–1971) wieder einen Pfarrer, der nun die KG Westerbur mitversorgte. Zum 1. Januar 1973 wandelte das LKA Hannover die KG Westerbur in eine KapG um und gliederte sie in die KG Westeraccum ein.20 Zum 1. April 1974 geschah gleiches mit der KG Roggenstede.21 Mit P. Johannes Buismann (amt. 1972–1979) und P. José Guerrero Vázquez (amt. 1976–1980) waren zeitweise zwei Geistliche in der Gemeinde tätig; die Zahl der Gemeindeglieder lag 1977 bei 1.300.
Die vier Orte des neuen Kirchspiels – Westeraccum, Westeraccumersiel, Westerbur und Roggenstede – bewahrten sich ein deutliches Eigenleben, wie es im Visitationsbericht 1983 heißt.22 Im Jahr 1987 beantragten die KapG Westerbur und Roggenstede, wieder zu Kirchengemeinden erhoben zu werden. Zum 1. Januar 1989 entsprach das Landeskirchenamt diesem Wunsch; gleichzeitig stellte es eine pfarramtliche Verbindung zwischen den drei Gemeinden her. Sitz des Pfarramts blieb Westeraccum.23 Von 1986 bis 1994 versah das Ehepaar Pn. Elke und P. Claus Garrelts die Pfarrstelle der drei Gemeinden gemeinsam. 2001 wurde die Pfarrstelle in eine halbe Stelle umgewandelt.24
Zum 1. Januar 2023 gründeten die KG Roggenstede, Westeraccum und Westerbur die „Ev.-luth. Gesamtkirchengemeinde An der Ee“. Als Ortskirchengemeinde ist die KG Westerbur weiterhin eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.25

Umfang

Westerbur sowie Middelsbur, Neuland, Polder (teilweise) und Südenburg.

Aufsichtsbezirk

Vielleicht Archidiakonat des bremischen Domscholasters (sedes Stedesdorf).26 – Westeraccum unterstand von 1631 bis 1643 dem luth. Coetus in Esens und ab 1643 unmittelbar dem luth. Konsistorium in Aurich. Mit dem Erlass der Insp.-Ordnung für das Fsm. Ostfriesland kam die Gemeinde 1766 zur 7. luth. Insp. (Amt Esens; zwischen 1804 und 1818 umbenannt in 8. Insp., 1859/60 wieder 7. Insp.).27 1924 KK Esens. Der KK Esens schloss sich mit dem KK Wittmund zum 1. Januar 1974 zum neuen KK Harlingerland zusammen.28

Patronat

Der Landesherr (bis 1871).

Kirchenbau

Saalbau mit dreiseitigem Chorschluss, auf mittelalterlichen Grundmauern neu erbaut 1753.29 Satteldach, nach Osten abgewalmt. Backsteinmauerwerk (Steine teilweise vom Vorgängerbau), an den Chorecken Lisenen. An den Längsseiten je vier segmentbogige Sprossenfenster, das östliche jeweils kleiner und höher; zwei segmentbogige Sprossenfenster am Chor. Im Innern hölzernes Tonnengewölbe; Emporen im Osten (mit Orgel) und Westen (in der Turmhalle), Brüstungen jeweils mit Gemäldezyklus. 1950 Innenwände mit Isolierplatten verkleidet und gestrichen. 1961 Dach erneuert. 1976–1982 schrittweise Instandsetzung.

Turm

Niedriger Westturm, älter als die Kirche. Satteldach, nach Westen abgewalmt, bekrönt mit Schwan. Backsteinmauerwerk. Nach Norden Schallöffnung mit Glocke, nach Westen segmentbogige Öffnung (mit Brettern verschlossen). Querrechteckiges Fenster nach Süden, segmentbogiges Fenster nach Norden. Nach Westen segmentbogiges Portal, darüber Segmentbogenfenster. Turmhalle zum Schiff geöffnet. 1961 Turmdach erneuert. 1986 Instandsetzung.

Vorgängerbau

Saalkirche, erbaut vielleicht um 1200. Mauerwerk mindestens teilweise aus Tuffstein.30 1678 Instandsetzung.31 Gebäude 1684 beschrieben als „zwarten nur klein ohne Gewölbe, doch gleich wohl zierlich und gut“.32 1708 „zwe hohe Stühle“ (Emporen) erbaut.33 1731 Holzgewölbe eingebaut. Kirche 1753 weitgehend abgebrochen.

Ausstattung

Blockaltar (gemauerter Stipes, mittelalterliche Mensa) mit hölzernem Retabel (1643), Abendmahlsgemälde (1823, Wilterd Lüst, Dornumersiel), flankiert von kannelierten Säulen, die Gebälk tragen; seitliches Schnitzwerk mit Engelsköpfen; am Gebälk Inschrift: „Er hat ein Gedächtnuß gestifftet seiner Wunder, der gnädige und Barmhertzige Herr. Psalm 111“; in der Predella Inschrift: „Galtidt Focken, Teich und Sihl-Richter, An[n]o p[ost] C[hristi] 1643“. – Hölzerne Kanzel (1642) mit Schalldeckel (1748, Lübbe Wiets, Westerbur34), vor den Ecken des polygonalen Kanzelkorbs kannelierte Säulen, an den Wandungen rundbogige Füllungen mit ornamentalen Reliefs, Masken und Engelsköpfen; männliche Halbfigur als Kanzelträger; Inschrift am Kanzelkorb: „Aus Lieb zv Gott vnd seinem Wordt hat Focko Willembs dieses verehret Anno 1642“; Inschrift am Schalldeckel: „Zum Andenken hat der Kirchenverwalter Haye Folkerts diese Kanzel-Krone anmahlen lassen West[erbur] den 4ten Aug[ust] 1793“. – Achtseitiger Taufstein (teilweise 13. Jh., Becken ergänzt), am runden Schaft vier menschliche Trägerfiguren. – Geschnitzte Kreuzigungsgruppe (Mitte 17. Jh., Stil Jakob Cröpelin, Esens), zeitweise an der Orgelempore angebracht, seit Restaurierung 1985/86 an der Nordwand. – Gemäldezyklus an der Ostempore (wohl um 173135): Christus Salvator, Apostel Petrus, Paulus, Matthäus, Thomas, Bartholomäus, Andreas, Philippus, Matthias, Simon, Jakobus minor, Jakobus major und Johannes, Tugenden Geduld, Hoffnung, Glaube und Liebe; darüber Inschrift: „Diese hier vorstehende Zierrathen sind von dem Kirchen und Armen Vorsteher Hayung Siebelts, dem Müller Willem Uhlrichs und dem Hausmann Wilcke Pauls Freese freymühtig verehret. Westerbuhr Den 7ten Juny Anno 1784“ (wohl bezogen auf Kreuzigungsgruppe und Engelsköpfe an der Empore36); darunter Inschrift: „O wie Heilig ist Diese stede. Warlich hie ist Nichts Anders, den Gottes Hauß. Unndt hie ist die Pforte des Himmelß und ich wüst nicht. Gen 28“. – Gemäldezyklus an der Westempore (18. Jh.): Christus Salvator, Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, Apostel Thomas, Petrus und Paulus; Inschrift oberhalb: „Soli Deo Gloria anno 1778“ (Allein Gott die Ehre, im Jahr 1778); Inschrift unterhalb: „Der Kirchvorwalter Sibelt Edden hat diser Stol zur Erre Gottes anstricken lassen 1711“. – Hölzernes Epitaph für Dirk Janssen aus Siepkwerdum († 1805). – Epitaph für Anthon Albert Cramer († 1693, 10 Wochen alt). – Opferstock (17. Jh.), seit 1988 wieder in der Kirche. – Hölzerne Tafel mit den Namen der im Ersten und Zweiten Weltkrieg getöteten und vermissten Soldaten aus dem Kirchspiel. – Schiffsmodell „Gloria Deo“ (Kapitän Tjark Bremers, Westerbur), 1871 der Kirche geschenkt; 1984 restauriert. – Schiffsmodell (1900, P. Ulfert Heinrich Janssen, Spiekeroog), 1958 der Kirche geschenkt; 1984 restauriert.

Orgel

1731/32 Orgelneubau, vielleicht Johann Friedrich Constabel (Wittmund).37 1758 Orgel in der neuen Kirche wieder aufgebaut, Orgelbauer unbekannt. 1856 Zustand schlecht. 1860 Orgelneubau, ausgeführt von Arnold Rohlfs (Esens), 7 I/aP, mechanische Traktur, Schleifladen; Messerrückenpedal; Instrument aufgestellt auf Ostempore vor dem Chor.38 1976 Instrument wegen Kirchenrenovierung ausgebaut, seit 1980 auf der Empore gelagert. 1985 Restaurierung und Wiederaufbau, Alfred Führer (Wilhelmshaven), 7 I/aP, mechanische Traktur, Schleifladen. Denkmalorgel (seit 1971)

Geläut

Eine LG, gis’ (Bronze, Gj. 1843, Hero van Bergen & Claudius Fremy IV, Burhafe), Inschrift: „H. v. Bergen und Claudi Fremy gegossen zu Burhafe 1843 für die Gemeinde Westerbur“; Glocke hängt in der nördlichen Schallöffnung. – Früherer Bestand: Eine kleine LG (Bronze), gegossen während der Amtszeit von P. Johann Fugmann (amt. 1658–1682). Eine LG (Bronze, Gj. 1818).39

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (verkauft 1975).

Friedhof

Kirchlicher Friedhof bei der Kirche.

Liste der Pastoren (bis 1940)

1552, 1574 Albert Adden. – 1598 Conrad Sickmann. – 1609 Nicolaus Cramer. – 1614 Rudolph Buting. – 1620–1630 Jacobus Cramer. – 1630–16.. Wilhelm Fischer. – 16..–16.. Magister Elias Prott. – 16..–1648 Caspar Wagner. – 1648–16.. Hieronymus Weitskerus. – 1657–1658 Magister Johann Conrad Wagner. – 1658–1682 Johann Fugmann. – 1682–1706 Heinrich Cramer. – 1706–1736 Jacob August Cramer. – 1736–1768 Johann Rudolph Hagius. – 1768–1774 Christian Edzard Bettke. – 1775–1796 Hippo Sybold Sandhorst. – 1797–1807 Alexander Wilhelm Gossel. – 1807–1840 Dr. Bernhard König. – 1841–1867 Martin Georg Scipio. – 1869–1876 Claas Linnemann. – 1877–1882 August Friedrich Gossel. – 1882–1907 Albrecht Heinrich Siegward Julius Fischer. – 1908–1910 Dr. Louis Karl Heinrich Reimers. – 1910–1915 Otto Wessels. – 1920–1958 Johann August Daniel Christian Janssen.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 496

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 6 Nr. 8700–8701 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. Digitalisat126, Digitalisat461 (CB); A 9 Nr. Digitalisat2818 (Visitationen); A 12 d Nr. Digitalisat439 (GSuptur. Aurich); D 54 (EphA Esens); E 9 Nr. 2458 (Amt für Bau- und Kunstpflege); L 5i, Nr. 90, 318, 320–321, 670, 780 (LSuptur. Aurich); S 11a Nr. 7377 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1689
Trauungen: ab 1689
Begräbnisse: ab 1689
Kommunikanten: ab 1730 (Zahlenregister: 1694–1729)
Konfirmationen: ab 1876

Literatur & Links

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1347; Fastenau, Bau- und Kunstdenkmäler IV, S. 139–143, S. 444; Kaufmann, Orgeln Ostfrieslands, S. 243–244; Meyer, Pastoren II, S. 496; Otte/Rohde, Ostfriesland II, S. 594–595; Rauchheld, Glockenkunde, S. 55; Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 113–116; Schild, Denkmal-Orgeln II, S. 839–852; Voß & Hafner, Prediger-Denkmal, S. 36–37.
B: Die Kirche zu Westerbur. Ein kleiner Kirchenführer durch eine Warftkirche im Harlingerland, Esens ³1993; Hermann Freese Die Familien der Kirchengemeinde Westerbur (1556–1900) (= Ostfrieslands Ortssippenbücher 25; = Deutsche Ortssippenbücher A 147), Aurich 1989; Lore Schnettler: Kirchengemeinde Westerbur im 17. und 18. Jahrhundert. Das Leben im Harlinger Land im Spiegel der Kirchenrechnungsbücher, [Westerbur um 1987]; Karl-Heinz de Wall: Dornum und seine Gemeinden, in: Harlinger Heimatkalender 67 (2016), S. 37–44.
Internet: Historische Ortsdatenbank für Ostfriesland (https://bibliothek.ostfriesischelandschaft.de/hoo/): Ortsartikel Westerbur (.pdf): Ortsartikel Roggenstede (.pdf); Nomine (Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa): Orgel.


Fußnoten

  1. Ostfriesisches UB I, Nr. 23 und Nr. 39. Vgl. dazu Salomon, Geschichte, S. 42 ff. Nach HOO, Artikel Westerbur, ist das Dorf urkundlich „möglicherweise als ‚Westerbure‘ im 8./9. Jahrhundert“; das im Verzeichnis der Schenkungen an das Kloster Fulda genannte Westerbure lag allerdings im Westergo (ville Westerburequod es in pago Westrahe, Dronke, Trad. Fuld., § 7,74; Ostfriesisches UB II, B 6.
  2. Ostfriesisches UB I, Nr. 692. Vgl. Salomon, Geschichte, S. 142 ff.
  3. LkAH, L 5i, Nr. 318 (Visitation 1961).
  4. Schnettler, S. 3; Kirchenführer, S. 1; Freese, S. 68.
  5. Haiduck, Kirchenarchäologie, S. 53. Kirchenführer, S. 1, geht hingegen von einer Bauzeit „um 1250“ aus. Da im Stader Copiar von 1420 für Westerbur keine Kirche genannt ist, geht Freese, S. 69, davon aus, dass „also zu dieser Zeit auch noch keine vorhanden war“; diese Schlussfolgerung ist jedoch nicht zwingend. Nach Meyer, Pastoren II, S. 496, ist das im Stader Copiar genannte Werue möglicherweise auf Westerbur zu beziehen (Hodenberg, Stader Copiar, S. 52.
  6. Salomon, Geschichte, S. 34: „Nach mündlicher Tradition, deren Richtigkeit nicht zu überprüfen ist“.
  7. Salomon, Geschichte, S. 35, vermutet, dass Westerbur anfänglich zum später untergegangenen Kirchspiel Osterbur gehört haben könnte. Möglicherweise könnte „eine als Ersatz errichtete Kapelle in Westerbur zunächst von Fulkum aus betreut worden sein, bevor sie die Rechte einer Pfarrkirche erhielt“.
  8. Vgl. zum Folgenden: Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 357 ff.; Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 155 f.
  9. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 321. Die ostfriesischen Landesherren führten die KO von 1631 jedoch nie verbindlich für alle Gemeinden ein.
  10. Freese, S. 93.
  11. Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 82.
  12. Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 116.
  13. Schnettler, S. 7.
  14. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 433.
  15. LkAH, A 12d, Nr. 439 (Visitation 1908) [Digitalisat, Aufnahme 35].
  16. LkAH, S 1 H III, Nr. 1013, Bl. 19. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  17. LkAH, S 1 H III, Nr. 1013, Bl. 19.
  18. LkAH, L 5i, Nr. 90 (Visitation 1938).
  19. LkAH, L 5i, Nr. 90 (Visitationen 1938 und 1952).
  20. KABl. 1973, S. 10.
  21. KABl. 1974, S. 115.
  22. LkAH, L 5i, Nr. 318 (Visitation 1983).
  23. KABl. 1988, S. 172 f.
  24. KABl. 2001, S. 86.
  25. KABl. 2022, S. 159 ff.
  26. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 39.
  27. Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 684.
  28. KABl. 1974, S. 34.
  29. Freese, S. 72, geht davon aus, dass es sich um „einen Bau des 16. oder frühen 17. Jahrhunderts“ handelt und die Kirche 1753 nicht „total abgerissen“ wurde, sondern lediglich die „äußere Mauerschale“ repariert wurde.
  30. Kirchenführer, S. 1.
  31. Freese, S. 69.
  32. Reimers, Arends Landesbeschreibung, S. 113.
  33. Schnettler, S. 24.
  34. Freese, S. 70 (nach Kirchenrechnungsbuch).
  35. Kirchenführer, S. 4; Schnettler, S. 53.
  36. Kirchenführer, S. 3.
  37. Schnettler, S. 52.
  38. Schild, Denkmal-Orgeln II, S. 839.
  39. Schnettler, S. 55 f.