Sprengel Osnabrück, KK Syke-Hoya | Patrozinium: Katharina1 | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist der Ort erstmals im Jahr 1179 als Curtem in Merdvelde nachweisbar.2 Möglicherweise geht die Siedlung also auf einen karolingischen Herrenhof (curtis) des 8./9. Jh. zurück. In einer auf etwa 1250 datierten Urkunde, in der all jene Orte aufgezählt sind, die zum Unterhalt der Bremer Weserbrücke beitragen mussten, sind die quatuor parrochie pertinentes ad judicium Wechlede, quod vulgo Veste vocatur erwähnt (die vier Kirchspiele, die zum Gericht Wechold gehören, das gewöhnlich Veste genannt wird) – eines dieser Kirchspiele war vermutlich Martfeld.3 Im Spätmittelalter zählte Martfeld zum Amt Hoya der gleichnamigen Grafschaft. Nachdem die Grafen von Hoya 1582 in männlicher Linie ausgestorben waren, fiel die Gft. Hoya an die welfischen Hzg. zu Braunschweig-Lüneburg (überwiegend Fsm. Calenberg).4 In französischer Zeit gehörte Martfeld 1810 kurzzeitig zum Kgr. Westphalen und zählte dann bis 1813 zum Kanton Hoya im Arrondissement Nienburg des Departements Wesermündung im Kaiserreich Frankreich. Danach kam der Ort wieder zum Amt Hoya, nun im Kgr. Hannover. Ab 1852 war Martfeld Sitz des gleichnamigen Amtes, das jedoch bereits 1859 größtenteils wieder im Amt Hoya aufging; Martfeld selbst zählte jedoch ab 1859 zum Amt Bruchhausen. Mit der Annexion des Kgr. Hannover wurde Martfeld 1866 preußisch; bei Einführung der Kreisverfassung 1885 kam der Ort zum Lkr. Hoya (1932 Lkr. Grafschaft Hoya, 1977 Lkr. Diepholz). 1973 wurden Hustedt und Kleinenborstel nach Martfeld eingemeindet und seit 1974 gehört die Gemeinde zur Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen. Zur Struktur der Gemeinde schrieb der LSup. des Sprengels Verden-Hoya 1942, sie habe „vor vielen anderen den Vorzug, daß sie in ihrer bäuerlichen Struktur ungestört geblieben ist durch industrielle Anlagen“.5 Im Jahr 1821 lebten knapp 1.040 Menschen in Martfeld, 1885 gut 1.210, 1950 rund 2.335 und 2019 etwa 2.800 (mit Eingemeindungen).

Kirche, Ansicht von Südosten

Kirche, Ansicht von Südosten

Die Ersterwähnung von Martfeld ist auch gleichzeitig der älteste schriftliche Nachweis für eine Kapelle dort: Papst Alexander III. bestätigte 1179 die Rechte und Besitztümer des Bremer Stifts St. Wilhadi (und Stephani), u. a. Curtem in Merdvelde cum capella (curtis Martfeld mit Kapelle).6 Zuständig für die Kapelle war vermutlich der Pfarrer von Wechold; wann sie selbst zur Pfarrkirche erhoben wurde, ist unbekannt. Wenn Martfeld eines der vier Kirchspiele im Gericht Wechold war, die in der Weserbrückenurkunde erwähnt sind, geschah dies vor 1250. Ein Pfarrer in Martfeld lässt sich zuerst 1396 nachweisen, allerdings bleibt sein Name ungenannt.7 Die Kirche ist schließlich in einem Verzeichnis der Pfarrkirchen der Diözese Bremen aus dem Jahr 1420 als ecclesiam in Mertvelde erwähnt.8 Der erste namentlich bekannte Geistliche ist P. Lüdeke Bredenbeck; seine genaue Wirkungszeit ist nicht überliefert. Er hatte der Martfelder Kirche Hof und Ländereien für ein Jahrgedächtnis überlassen, wie P. Burchard Radker (amt. 1441, 1452), einer seiner Amtsnachfolger, berichtete.9
In der zweiten Hälfte der 1520er Jahre führte Gf. Jobst II. von Hoya die Reformation in seinem Herrschaftsgebiet ein: Um 1527 holte er den Lutherschüler Adrian Buxschott an seinen Hof, der später Pastor in Hoya und erster Sup. der Gft. wurde sowie um 1533 vermutlich an der ersten Hoyaer KO mitarbeitete (Cristlike ordeninghe, yn der karken unser hersschup gestellt).10 Der erste luth. Prediger in Martfeld war P. Otto Homfeld (amt. bis 1538), der die Pfarre in vorref. Zeit übernommen hatte und zusammen mit der Gemeinde zur luth. Lehre wechselte (vermutlich nachdem Gf. Jobst das Patronat über die Martfelder Kirche erworben hatte).11 P. Homfeld hatte seit 1518 in Rostock studiert und vielleicht 1520 auch in Wittenberg.12 Im Jahre 1535 erbaute er sich ein Haus in Martfeld, das sich – mehrfach überbaut und erweitert – im Kern bis heute erhalten hat.13 Im Jahr nach P. Homfelds Tod übertrug Gf. Jobst II. 1539 die Martfelder Pfarre an P. Heinrich Veling (amt. 1539 bis vor 1566). Die Bestallungsurkunde hat sich erhalten; P. Veling war verpflichtet, den „kerspelluden dat heilsame gotliche wort lutter und reine leren. Predeken und vordragen auch nach gottlichen bevele und Ordnung der waren hilligen Christlichen Kercken de hoigwirdigen Sacramente reichen und ministreren.“14
Eine Schule in Martfeld lässt sich seit 1649 belegen; der erste namentlich bekannte Küster und Lehrer war Mathias Simula.15 Da das Pfarrhaus 1745 abbrannte und dabei Kirchenbücher und Pfarrakten verloren gingen, sind die Informationen zur Entwicklung der Gemeinde eher spärlich. Schon Ende des 17. Jh. wird die Kirche in einem Visitationsprotokoll als baufällig beschrieben und im 18. Jh. kommt der regelmäßige Hinweis dazu, sie sei überdies zu klein für die Gemeinde.16 Im Jahre 1810 schließlich ließ die Gemeinde das mittelalterliche Kirchengebäude abbrechen und einen klassizistischen Neubau errichten. Mit dem Umbau des 1814 errichteten Turms erhielt die Kirche 1836 das Aussehen, das sich im Wesentlichen bis heute erhalten hat.

Kirche, Blick zum Altar, um 1960

Kirche, Blick zum Altar, um 1960

Seit etwa 1800 lebten einige Familien in Martfeld, die der Herrnhuter Brüdergemeine nahestanden; gelegentlich besuchte sie ein Prediger der Brüdergemeine aus Bremen.17 Die ev. Erweckungsbewegung des 19. Jh. strahlte vermutlich zunächst von den Nachbarkirchengemeinden Wechold und Oiste auf Martfeld aus. P. Christian Friedrich Stisser (amt. 1844–1873) lässt sich als Erweckungsprediger charakterisieren und stand in Kontakt mit seinen Amtskollegen P. Konrad Münkel (Oiste) und P. Philipp Spitta (Wechold), ebenfalls Erweckungstheologen.18 Missionsfeste veranstaltete die Gemeinde seit den 1880er Jahren.
Während der NS-Zeit hatte P. Paul Rohde (amt. 1932–1968) das Pfarramt in Martfeld inne. Seit November 1934 gehörte er der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft an, wie er in seinen Antworten zum „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ schrieb.19 Bei der Neuwahl der sechs Kirchenvorsteher im Sommer 1933 bestätigte die KG fünf in ihrem Amt; der „einzige Neugewählte war Parteigenosse, stand aber in keiner Beziehung zu den DC“ schrieb P. Rohde rückblickend. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit kamen kath. Familie in das bislang rein ev. Kirchspiel: zunächst Evakuierte aus dem Rheinland, später Ostflüchtlinge. Seit Dezember 1944 stellte die Gemeinde ihre Kirche für kath. Gottesdienste zur Verfügung. 1948 lag die Zahl der Katholiken bei etwa 750, 1954 bei 425 und 1980 bei knapp 100.20 Ab 1958 besaß die kath. Gemeinde mit der Kapelle St. Josef ein eigenes Gotteshaus in Martfeld (Filialkirche von Bruchhausen-Vilsen; mittlerweile profaniert). Seit den 1980er Jahren unterhält die KG Martfeld zusammen mit der Nachbargemeinde Schwarme einen ökumenischen Gesprächs- bzw. Arbeitskreis mit der kath. Gemeinde Maria, Königin des Friedens in Bruchhausen-Vilsen. Ebenfalls zusammen mit der KG Schwarme organisierte die KG Martfeld seit 1973 eine jährliche Seminarreihe zu gesellschaftlichen und kirchlichen Themen.
Nach der Visitation 1954 beschrieb der Sup. des KK Hoya die KG Martfeld als eine „erstarrende Gemeinde“.21 Rückblickend und auf Grundlage der älteren Visitationsberichte heißt es 1980: Es gab „in Martfeld keinen Kindergottesdienst, keine Bibelstunden, keine Jugendarbeit, keinen Frauenkreis – nichts außer dem Gottesdienst“.22 Nun hingegen sei seit Ende der 1970er Jahre ein deutlicher Aufschwung spürbar, ein Gemeindeleben außerhalb des Gottesdienstes sei im Entstehen begriffen. Schon 1974 hatte sich eine Gruppe der Christlichen Pfadfinder in Martfeld gegründet (seit 1983 Stamm David Livingstone), 1978 kam die kirchengemeindliche Jugendarbeit hinzu, 1979 ein Frauenkreis, überdies ein Kirchen- und ein Posaunenchor. 1987 stellte der Sup. eine „wesentliche Verlebendigung des Gemeindelebens durch das ‚konzentrierte‘ Wirken der verschiedenen Gemeindegruppen“ fest.23 1979 hatte die Gemeinde auch das monatliche Abendmahl im Sonntagsgottesdienst eingeführt; zuvor war es in der Gemeinde üblich gewesen, das Abendmahl zwischen Ostern und Pfingsten sowie zwischen Erntedankfest und Ewigkeitssonntag zu feiern. Während dieser Wochen fanden „je fünf oder nach Bedarf auch noch an mehreren Montagnachmittagen Beicht- und Abendmahlsgottesdienste statt“ (1954).24
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen den Landeskirchen Hannovers und Sachsens (seit 1949) baute die KG Martfeld Ende der 1980er Jahre eine Partnerschaft mit der sächsischen Kirchgemeinde Börnichen im Erzgebirge auf (heute Kirchenbezirk Marienberg).25 In den 1990er Jahren kamen Kontakte nach Brasilien hinzu (Kirchendistrikt Mato Grosso).
Im Mai 1998 zerstörte ein Schwelbrand Teile des Innenraums und des Dachs der Kirche.26 Zum Gottesdienst versammelte sich die Gemeinde zunächst in der kath. Kapelle und zu Pfingsten bezog sie eine provisorische Zeltkirche auf dem Kirchplatz. Seit dem zweiten Adventssonntag 1999 konnte die Kirche wieder genutzt werden, vollständig abgeschlossen waren die Innenarbeiten ein Jahr später (Rekonstruktion Kanzelaltar, Reparatur Orgel).

Umfang

Martfeld und die Orte Büngelshausen, Hollen, Hustedt, Kleinenborstel, Loge, Normannshausen und Tuschendorf.

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat des Propstes von St. Wilhadi in Bremen der Diözese Bremen.27 – Nach der Ref. Suptur. der Gft. Hoya. In den 1580er Jahren zur Insp. Nienburg. 1747 zur neuen Insp. Hoya. 1826 zur neuen Insp. Vilsen (1924: KK). Nach Auflösung des KK Vilsen zum 1. September 1929 wieder zum KK Hoya.28 Seit 1. Januar 2001 KK Syke-Hoya.29

Patronat

Stift St. Willhadi in Bremen (1179 belegt). Seit der Reformation der Landesherr (bis 1871).30

Kirchenbau

Klassizistischer Rechteckbau mit Sakristeianbau im Osten, erbaut 1810–12. Walmdach, Sakristei mit Satteldach; verputztes Backsteinmauerwerk; große, segmentbogige Sprossenfenster; zentrale Eingangsportale Portale nach Süden und Norden; an der Sakristei rechteckige Eingänge nach Norden und Süden, zwei Rechteckfenster nach Osten. Im Innern flache Decke mit seitlichen Vouten, u-förmige Emporenanlage mit dorischen Säulen. 1816 Dachfenster eingebaut. Zwischen 1844 und 1873 Fenster über Altar und Kanzel eingebaut.31 1910 Innenrenovierung. 1936 Renovierung. 1970/71 Renovierung (u. a. neues Gestühl). 1998 Innenraum und Dach durch Schwelbrand zerstört. 1998–2000 Wiederherstellung.

Turm

Westturm mit zwei quadratischen Geschossen, achteckigem Glockengeschoss und achteckigem Pyramidenhelm, bekrönt mit Kugel und Wetterfahne, erbaut 1814, verändert 1836. Verputztes Backsteinmauerwerk, untere Geschosse mit monumentaler Putzquaderung; vier flachbogige Schallfenster; unterhalb des Glockengeschosses rundbogige Sprossenfenster; Westportal. Turmuhr 1823 angeschafft. Neue Turmuhr 1895. 1992 Turmsanierung. 2010 Außenrenovierung.

Vorgängerbau

Mittelalterlicher Bau, (wohl älterer) Chor aus Feld- und Bruchsteinen und (vermutlich jüngeres) Schiff aus Backsteinen; etwa 14,6 Meter lang und 5,5 Meter breit.32 Innenraum gewölbt. 1687 Stützpfeiler am Turm errichtet. Kirche ab Juli 1810 abgebrochen; Zeichnungen o. ä. existieren nicht.

Ausstattung

Klassizistische Kanzelaltarwand (1813; 1998 zerstört; 2000 rekonstruiert), vier korinthische Säulen, Gebälk und Dreiecksgiebel; polygonaler Kanzelkorb, verziert mit Girlanden; Blockaltar mit seitlichen Schranken; im Giebeldreieck strahlenumkränztes Dreieck; unterhalb der Kanzel Inschriftentafel: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ (Mt 11, 28–30). – Achtseitige Holztaufe. – Hölzerner Opferstock. – Ehemalige Ausstattung: Taufstein (13. Jh.), bis 1698 in Gebrauch, zeitweise Blumenschale im Pfarrgarten, 1956 an KG Neuenkirchen bei Bassum verschenkt.33 – Taufengel (um 1698).

Orgel, nach 1980, vor 1985, Fotograf: Rohse, Verden

Orgel, nach 1980, vor 1985, Fotograf: Rohse, Verden

Orgel

Die erste Orgel, ein gebrauchtes Instrument (Prospekt um 1780), war 1840 ein Geschenk der politischen Gemeinde; aufgearbeitet für Martfeld von Eduard Meyer (Hannover), 11 I/P, mechanische Traktur; 1917 Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben. Neubau des Orgelwerks 1930, ausgeführt von Firma Faber & Dienes (Salzhemmendorf), 21 (davon drei Transmissionen) II/P, pneumatische Traktur, Taschenladen; historischer Prospekt beidseitig vergrößert. Neubau des Orgelwerks 1985, ausgeführt von Firma Gebrüder Hillebrand (Hannover), 13 (davon vier Transmissionen) I/P, historischer Prospekt zurückgebaut; Instrument 1998 bei Schwelbrand schwer beschädigt und 2000 repariert; einige geschmolzene Prospektpfeifen stehen im Altarraum. – Kleine Chororgel.

Geläut

Drei LG, I: eʼ (Bronze, Gj. wohl 1518 [oder 1515], Johann Kremer, Minden), Inschriften: „Pectora tango pia W sonitu dicorque Maria K horrida sum tetris herebi clagore A tiranis W officiosa deo divo quoq bartolomeo A“ (Fromme Herzen berühre ich mit Klang und ich werde Maria genannt. Schrecklich bin ich durch meinen Schall den abscheulichen Fürsten der Hölle. Dienstbar bin ich Gott und auch Bartolomeo) und „Anno d[omi]ni m ccccc xv III A III [oder in?] su[n]te katarinen to eren der reinen W iuncfrauwen is dusse clocke gaten va iohane cremer mit truwen W christus schop mi ioha kremer goet mi“, Glocke vielleicht ursprünglich in Wechold34; II: gʼ (Bronze, Gj. 1951, F. Otto, Hemelingen), Inschriften: „Er ist unser Friede“, „Anstelle ihrer im Kriege eingeschmolzenen Vorgängerin wurde diese Glocke 1951 aus Opfergaben der Kirchengemeinde Martfeld erworben“ und „Gegossen von F. Otto, Bremen-Hemelingen“; III: aʼ (Bronze, Gj. 1962, F. Otto, Hemelingen), Inschrift: „Gott ist Liebe“, Glocke gestiftet von Dietrich von Hollen (Herford). – Früherer Bestand: Eine LG, gisʼ (Bronze, Gj. 1862, Fr. Dreyer, Linden/Hannover), Inschrift: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“, im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen; im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben und eingeschmolzen.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1969/70). – Gemeindehaus (Bj. 1898, ehemaliges Küsterhaus, 1979–81 umgebaut).

Friedhof

Alter Friedhof rund um die Kirche, 1869 geschlossen, 1901 eingeebnet. Neuer kirchlicher Friedhof, unweit nördlich der Kirche, 1869 eröffnet, um 1900 erweitert, 1925/26 erweitert.35 FKap (Bj. 1975), 2010 gebrauchte Orgel erworben, erbaut 1963 von Alfred Führer (Wilhelmshaven), 7 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; 2010 instandgesetzt von Stefan Linke (Rotenburg/Wümme).

Liste der Pastoren (bis 1940)

1526–1558 Henricus Veling (von Välen). – 1558–1… David Veling. – 1 …–1639 Friedericus Slüter. – 1639–1661 Magister Andreas Schmidt. – 1662–1673 Johannes Buchholtz. – 1673–1682 Conrad Burchard Kehr. – 1683–1695 Jacob Georg Peckel. – 1696–1727 Melchior Eberhard Hirschfeld. – 1725–1726 Ludwig Johann Hirschfeld. – 1728–1740 Peter Hentschel. – 1740–1756 Christoph Wahrendorf. – 1756–1775 Eberhard Julius Hirschfeld. – 1776–1805 Jacob Konrad Beneken. – 1805–1821 Johann Georg Ludwig Heise. – 1821–1827 Ludwig Gottfried Pfotenhauer. – 1828–1843 Georg Heinrich Viktor Strauß. – 1844–1873 Christian Friedrich Dietrich Stisser. – 1875– 1881 Adolf Friedrich Hartmann. – 1881– 1894 Karl Friedrich Wilhelm Dürr. – 1895–1928 Gustav Heinrich Wilhelm Andreas Twele. – 1929–1932 Christian Emil Böge. – 1932–1968 Paul Reinhard Bruno Ernst Karl Rohde.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 128, ebd. III, S. 32 (mit Ergänzung)

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 7717–7728 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 5403–5413 (Pfarrbestallungsakten); A 9 Nr. 1538Digitalisat, 1539Digitalisat, 1540Digitalisat, 1541Digitalisat (Visitationen); D 7 (EphA Hoya); L 5a Nr. 271–273, 1610 (LSuptur. Calenberg-Hoya mit Verden-Hoya und Celle); S 9 rep Nr. 1681 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 8161 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1746
Trauungen: ab 1746
Begräbnisse: ab 1746
Kommunikanten: ab 1779 (Lücken: 1834–1865)
Konfirmationen: ab 1777 (Lücken: 1874, 1875)

Von 1692 an Geborene.

Literatur

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 931; Dienwiebel, Ortsverzeichnis Hoya/Diepholz II, S. 402–404; Gade, Hoya und Diepholz II, S. 13–16; Harries, Pastoren, S. 155–170; Kratzsch, Glocken Gft. Hoya, S. 82–85; Meyer, Pastoren II, S. 128; Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 177; Rödiger, Kirchen Hoyaer Land, S. 60–63; Wimmer, Orgelschätze, S. 6–9.
B: Rudolf Bode: „…Curtis in Merdvelle cum capella et pertinentiis suis…“, in: Martfeld. Vergangenheit und Gegenwart 1 (1979), S. 9–19; Rudolf Bode: Kirchenvisitationen, in: Martfeld. Vergangenheit und Gegenwart 2 (1983), S. 76–97; Rudolf Bode: Pastor Heise beschreibt die kirchlichen Verhältnisse (1810 – Franzosenzeit), in: Martfeld. Vergangenheit und Gegenwart 4 (1992), S. 31–37; Marco „Henns“ Harries & Horst Wortmann: Festschrift zur Wiedereinweihung der Ev.-luth. Kirche zu Martfeld am 1. Advent, dem 03.12.2000, Martfeld 2000; Henns Harries: Die Höfe im Kirchspiel Martfeld (= Familienkunde und Geschichte in der Region Mittelweser 1), Verden 2009; Gustav Twele: Das Kirchspiel Martfeld im Wandel der Zeigen. Erforschtes und Erlebtes. Eine Heimatchronik, Hildesheim 1932; Horst Wortmann (Red.): 200 Jahre Catharinen-Kirche Martfeld, Martfeld 2011.

GND

16062803-9, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde (Martfeld)


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 46; nach Glockeninschrift.
  2. Hoyer UB VIII, Nr. 27.
  3. Bremisches UB I, Nr. 247; vgl. zudem Harries, Pastoren, S. 156 und 230; Wortmann, S. 15 ff.
  4. Detailliert: Gade, Hoya und Diepholz I, S. 114 ff.
  5. LkAH, L 5a, Nr. 271 (Visitation 1942).
  6. Hoyer UB VIII, Nr. 27; übersetzter Text der Urkunde auszugsweise bei Bode, Curtis, S. 9 ff.
  7. Klink, Diplomatarium, S. 123; Harries, Pastoren, S. 156.
  8. Hodenberg, Stader Copiar, S. 55; Hodenberg, Diözese Bremen I,2 S. 239.
  9. Harries, Pastoren, S. 156.
  10. Vgl. zur Reformation in der Gft. Hoya zuletzt Bösche, Holste, bes. S. 75 ff., zur KO S. 115 f. Vgl. zudem Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,2, S. 1122 ff. Zeitgenössische Quellen zur Reformation in der Gft. Hoya fehlen weitgehend; Die Kenntnisse stammen überwiegend aus historischen Arbeiten der zweiten Hälfte des 18. Jh., die „urkundlich und archivalisch nicht mehr belegt werden“ können (ebd., S. 1122). Neben Buxschott waren die Reformatoren Johann Tiemann und Nikolaus Krage in der Gft. Hoya aktiv (letzterer besonders in den Ämtern Stolzenau und Steyerberg).
  11. Bösche, Holste, S. 100 f.
  12. Siehe für Rostock: http://purl.uni-rostock.de/matrikel/100014134, 29.06.2020; für Wittenberg: https://www.civ-online.org/de/service/datenbank/#/matrikel/59cbe9a4d310d8380000bd4c?offset=174, 29.06.2020. Die Zuordnung des in Wittenberg im Wintersemester 1519/20 immatrikulierten Otto Hermfelt de Hama dioc. Bremen. erscheint nicht gänzlich sicher. Bösche, Holste, S. 144 (mit Anm. 1212), geht von der Identität Homfelds und Hermfelts aus und vermutet einen Abschreibefehler, denn „einen Ort ‚Hama‘ o. ä. gibt es in der Diözese Bremen nicht“; im Corpus Inscriptorum Vitebergense hingegen ist Hama mit „Hamm, Ortsteil von Hamburg“ identifiziert.
  13. Siehe: https://www.pastorshus.de/, 16.02.2021. 70 bis 80 Prozent des Fachwerks von 1535 sind erhalten; das einräumige Pastorenhaus soll bis 2021 versetzt und in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt werden.
  14. Hoyer UB I, Nr. 1376.
  15. Bode, Kirchenvisitationen, S. 76.
  16. Harries & Wortmann, [S. 7]; Wortmann, S. 18 f.; Twele, S. 62; Bode, Kirchenvisitationen, S. 77 ff.
  17. Zum Folgenden: Twele, S. 55 ff.
  18. LkAH, L 5a, Nr. 272 (Visitation 1980).
  19. Dies und die folgenden Zitate: LkAH, S 1 H III Nr. 711, Bl. 27. Allgemein zum Fragebogen: Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  20. LkAH, L 5a, Nr. 271 (Visitationen 1948 und 1954), ebd., Nr. 272 (Visitation 1980).
  21. LkAH, L 5a, Nr. 271 (Visitation 1954).
  22. LkAH, L 5a, Nr. 272 (Visitation 1980).
  23. LkAH, L 5a, Nr. 272 (Visitation 1987).
  24. LkAH, L 5a, Nr. 271 (Visitation 1954); ebd., Nr. 272 (Visitation 1980).
  25. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  26. Zum Folgenden: Harries & Wortmann, [S. 4, 12 f.].
  27. Hodenberg, Diöcese Bremen I,2 S. 239.
  28. KABl. 1929, S. 70.
  29. KABl. 2000, S. 139 f.
  30. Bösche, Holste, S. 100.
  31. Twele, S. 64.
  32. Für Beschreibungen aus dem 18. und frühen 19. Jh. vgl. Wortmann, S. 19 f.
  33. Harries & Wortmann, [S. 7]; Bode, Kirchenvisitationen, S. 81.
  34. Bösche, Holste, S. 255. 1810 war die Glocke sicher in Martfeld, vgl. Bode, Pastor Heise, S. 32. Abb. bei Bode, Curtis, S. 17. Vgl. insgesamt zum Geläut: Kratzsch, Glocken Gft. Hoya, S. 82 ff.
  35. Twele, S. 68 f.