Sprengel Stade, KK Verden | Patrozinium: Andreas1 | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist Riede zunächst als Personenname belegt: Unter den Zeugen einer Urkunde des Gf. Moritz I. von Oldenburg aus dem Jahr 1211 sind Volbertus de Ride und Rembertus de Ride genannt.2 Der Ort selbst ist erstmals in der sogenannten Weserbrückenurkunde belegt, einem Verzeichnis der jährlichen Beiträge, welche die Orte im Bremer Umland zum Unterhalt der dortigen Weserbrücke zu zahlen hatten. Das um 1250 entstandene Schriftstück nennt die parrochia in Ride (Kirchspiel Riede).3 Das Kirchspiel Riede gehörte im Hochmittelalter zum Besitz der Gf. von Stade und kam im frühen 12. Jh. an die Gf. von Bruchhausen.4 Nachdem diese in der zweiten Hälfte des 14. Jh. ausgestorben waren, fiel ihr Besitz an die Gf. von Hoya; Riede zählte zur Vogtei bzw. zum Amt Syke der Gft. Hoya und lag an der Grenze zum bremischen Amt Thedinghausen. Als wiederum die Hoyaer Grafen 1582 in männlicher Linie ausstarben, kam ihre die Grafschaft – und damit auch Riede – an das welfische Hzm. Braunschweig-Lüneburg (größtenteils an das Fsm. Calenberg). In französischer Zeit war Riede 1810 kurzzeitig Teil des Kgr. Westphalen und gehörte dann bis 1813 zum Kanton Syke im Arrondissement Bremen des Departements Wesermündung im Kaiserreich Frankreich. Danach zählte das Dorf wieder zum Amt Syke (1852–59 beim kurzlebigen Amt Brinkum zu Syke), zunächst im Kgr. Hannover und nach der Annexion von 1866 im Kgr. Preußen. Mit Einführung der Kreisverfassung 1885 kam Riede zum Lkr. Syke und 1932 zum Lkr. Grafschaft Hoya. Seit 1972 gehört Riede zur Samtgemeinde Thedinghausen im Lkr. Verden; im gleichen Jahr wurde der Nachbarort Felde eingemeindet. Seit 1910 besitzt der Ort einen Bahnhof (Strecke Bremen–Thedinghausen, Personenverkehr 1955 eingestellt). Die Sozialstruktur der KG beschrieb der Ortspfarrer 1956 als uneinheitlich: „Schon vor dem Kriege gab es neben den in Riede beschäftigten Bauern, kleineren Landwirten, Handwerkern und Kaufleuten eine Anzahl von Arbeitern, Handwerkern und Kaufleuten, die täglich nach Bremen fuhren, um dort ihrem Beruf nachzugehen.“5 Mittlerweile hat sich Riede zu einer Wohngemeinde entwickelt. Im Jahr 1821 lebten knapp 980 Menschen in Riede, 1885 etwa 1.060, 1950 rund 1.740 und 2019 gut 2.800 (mit Felde und Heiligenbruch).

Kirche, Ansicht von Südwesten, Teilansicht, um 1960

Kirche, Ansicht von Südwesten, Teilansicht, um 1960

Die ältesten Zeugnisse der Rieder Kirchengeschichte sind der romanische Taufstein und der westliche Teil des Kirchengebäudes; beide stammen aus dem 13. Jh. Das Kirchspiel Riede ist in der zitierten Weserbrückenurkunde belegt und 1256 besaß das Dorf nachweislich einen Priester (sacerdos), dessen Name jedoch nicht überliefert ist.6 Der erste namentlich bekannte Geistliche der Rieder Kirche ist Borchardus rector ecclesie in Rida, der sich 1333, 1352 und 1357 belegen lässt.7 Die älteste Glocke der Gemeinde, die sogenannte Bauernglocke, hing bereits zu seinen Lebzeiten im Kirchturm. Sie wurde etwa um 1320 gegossen. Zusammen mit anderen rectores parrochialium ecclesiarum ist 1396 auch der Rieder Pfarrer beleget, allerdings ohne Nennung des Namens.8 Im Jahre 1437 war Johannes Werneri Pfarrer von Riede und erbat in Rom einen Ablass für die Besucher der Kirche.9 Den eigentlichen Pfarrdienst hatte Johannes Werneri vermutlich einem Vikar übertragen, denn er selbst war familiar des Kardinals Prospero Colonna und weilte vermutlich nicht in Riede. Nach seinem Tod bemühte sich 1451 ein Jacobus Vette um die Pfarrpfründe, die seinerzeit der Priester Henricus Vlotow innehatte – unrechtmäßig, wie Vette angab (indebite occupat).10 Wenige Jahre vor der Reformation erhielt die Rieder Kirche 1521 mit dem südlichen Anbau – der sogenannten neuen Kirche – ihren kreuzförmigen Grundriss.
Details zum Ablauf der Reformation in Riede sind nicht bekannt. Gf. Jobst II. hatte die luth. Lehre in der zweiten Hälfte der 1520er Jahre in der Gft. Hoya eingeführt. Etwa 1527 hatte er den Lutherschüler Adrian Buxschott an seinen Hof geholt, später Pastor in Hoya und erster Sup. der Gft. sowie um 1533 vermutlich Mitautor der ersten Hoyaer KO (Cristlike ordeninghe, yn der karken unser hersschup gestellt).11 Erst spät lässt sich ein erster ev. Prediger in Riede nachweisen: P. Wilhelm Wicke (amt. um 1570–1612).12 Kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges stiftete Johann von Langen, ehemaliger Drost des Amtes Syke, der Rieder Kirche die bis heute erhaltene Kanzel. P. Johannes Helmund (amt. 1665) legte das erste Kirchenbuch an13 und 1685 ließ die Gemeinde erstmals ein Pfarrwitwenhaus erbauen.
P. Ernst Albert Waehner (amt. 1691–1714) musste sich etwa 1710 einem Amtsenthebungsverfahren stellen; ihm wurde vorgeworfen, eine pietistische Theologie zu vertreten. Die Protokolle der Zeugenaussagen zu den insgesamt dreißig Anklagepunkten haben sich im Pfarrarchiv erhalten. P. Waehner musste schließlich seine „Irrtümer von der Kanzel herab bekennen und Wiedergutmachung denen leisten, die er beleidigt und gekrängt hatte“.14 P. Ernst Ludwig Eichhorn (amt. 1870–1884) fand während der letzten drei Jahre seiner Zeit in Riede Unterstützung bei seinem Sohn Albert Eichhorn, der ihm von 1881 bis 1884 als Hilfspfarrer zur Seite stand; Albert Eichhorn schlug später eine wissenschaftliche Laufbahn ein und gilt als „Impulsgeber, Wegbereiter und Mitbegründer“ der Religionsgeschichtlichen Schule.15 In die Amtszeit von P. August Dietrich Ziegeler (amt. 1884–1924) fiel 1899/1900 die grundlegende Renovierung, die der Rieder Kirche ihr heutiges Aussehen gab und bei der die mittelalterlichen Fresken im Innenraum freigelegt wurden. P. Ziegeler gründete 1905 eine Loge des Guttemplerordens in der Gemeinde (Kampf gegen Alkoholismus) und bemühte sich 1912 auch um Genehmigung, alkoholfreien Abendmahlswein verwenden zu dürfen; die Kirchenbehörde lehnte jedoch ab.16 Sein Nachfolger P. Hans Standvoß (amt. 1924–1935) gründete den Rieder Posaunenchor und führte die Tradition des weihnachtlichen Krippenspiels ein. Seine Frau Elisabeth leitet bis hinein in die zweite Hälfte der 1930er Jahre den 1925 gegründeten Jungmädchenbund.

Kirche, Blick in den Chorraum, um 1960

Kirche, Blick in den Chorraum, um 1960

Während der NS-Zeit standen sowohl P. Standvoß als auch sein Nachfolger P. Kurt Hockemeyer (amt. 1936–1947)17 kirchenpolitisch aufseiten der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft, wie der Ostgeistliche P. Erich Kramer (amt. 1946/48–1956) im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.18 Gleiches habe für den 1933 neu gewählten KV gegolten – allerdings merkte P. Kramer einschränkend an: „Die Probe darauf, ob er sich wirklich aktiv für die B.K. eingesetzt hätte, blieb ihm erspart“, denn zu einem Kirchenkampf sei es in Riede nicht gekommen.19 Der Jungmädchenbund bestand – zunehmend beschränkt auf rein kirchliche Aktivitäten – auch während der NS-Zeit weiter.
Mit dem Zuzug Geflüchteter in der Nachkriegszeit kamen auch Katholiken und Baptisten in das bislang ev. Kirchspiel Riede. Bis hinein in die zweite Hälfte der 1950er Jahre kam der kath. Pfarrer aus Kirchweyhe alle zwei Wochen nach Riede und hielt in der ev. Kirche einen kath. Gottesdienst (1949: 400 kath. Einwohner, 1956: 170). Die sehr kleine Baptistengemeinde (1949: 16, 1956: 8) versammelte sich bis 1951 im Jugendraum des Pfarrhauses zum Gottesdienst.20 Im Rahmen der Partnerschaft zwischen den Landeskirchen Hannovers und Sachsens (seit 1949) unterhält die KG Riede eine Partnerschaft mit der sächsischen Kirchgemeinde Thierfeld im Erzgebirge.21
Zum 1. Januar 1999 wechselte die KG Riede vom KK Syke in den KK Verden; seit 2002 ist sie pfarramtlich verbunden mit den KG Thedinghausen und Lunsen.22 Zunächst aus drei vollen Pfarrstellen bestehend, setzt sich das verbundene Pfarramt seit 2012 aus einer vollen Stelle in Thedinghausen und zwei halben Stellen in Riede und Lunsen zusammen. Im Jahr 2007 gründeten die KG Blender, Intschede, Lunsen, Oiste, Riede und Thedinghausen, die gemeinsam die Region „Im Westen der Weser“ bilden, die regionale Kirchenstiftung „Aus Liebe zum Ort“ (sechs buchhalterisch getrennte Fonds für die einzelnen KG und ein gemeinsamer Fonds für regionale Aufgaben). Die drei KG Lunsen, Riede und Thedinghausen betreiben seit 2013 gemeinsam das diakonische Warenhaus „Kramerei“, über das u. a. gespendete Haushaltswaren und Kleidungsstücke gegen eine kleine Kostenbeteiligung weitergegeben werden.

Umfang

Riede sowie die Orte Felde, Ketsche, und Schlieme, die Kolonie Heiligenbruch und der Hof Imhorst.

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat des Bremer Dompropstes. – Nach der Reformation vermutlich Insp. Stolzenau (1560 nachweisbar), 1588 zur Insp. Sulingen, 1794 zur neuen Insp. Weyhe (1924: KK).23 Aufsichtsbezirke Bassum und Weyhe 1934 zum KK Syke zusammengeschlossen.24 Seit 1. Januar 1999 KK Verden.25

Patronat

Der Landesherr (nachgewiesen 1588, bis 1871).26

Kirchenbau
Kirche, Ansicht von Südwesten, Zeichnung von Sindel

Kirche, Ansicht von Südwesten, Zeichnung von Sindel

Kreuzförmiger Backsteinbau mit Sakristeianbau an Nordseite des Chors, erbaut im 13. Jh., erweitert 1521.27 Satteldächer; breite Stützpfeiler am Langhaus; spitzbogige Fenster in Langhaus und Chor, in Ostwand Rundbogenfenster in Spitzbogennische, im nördlichen Querhaus flachbogige Fenster; am südlichen Querhaus nach Süden Spitzbogenportal mit Inschrift „1521“, darüber Spitzbogennische mit drei gestaffelten Spitzbogenfenstern, an Ostseite Treppenaufgang und Eingang zur Empore. Im Innern Domikalgewölbe mit Bandrippen in Langhaus und Chor, in den Querhäusern Gewölbe mit Birnstabrippen; spitzer Triumphbogen zwischen Chor und Schiff; Westempore, Empore im südlichen Querhaus; nördliches Querhaus als Taufkapelle. Spätgotische Decken- und Wandmalereien in Langhaus und Chor (wohl Ende 15. Jh.; freigelegt, ergänzt und verändert 1900, restauriert 1958/59 von Hermann Oetken, Delmenhorst), im Chor Jüngstes Gericht, Sündenfall, hl. Andreas, hl. Christopherus, ornamentale Rahmung des Sakramentshäuschens; im Langhaus Szenen aus der Kindheit Jesu, Reste eines Totentanzes.28 Kirche zunächst wohl als zweijochiger Rechteckbau errichtet, etwas später Chor und nördliches Querhaus erbaut. 1521 südliches Querhaus errichtet („Neue Kirche“). 1899/1900 grundlegende Renovierung und Umgestaltung (Karl Mohrmann, Hannover; u. a. Fenster vergrößert, neues Westportal, alte Sakristei als nördliches Querhaus in Kirche einbezogen, neue Sakristei an Nordseite errichtet, neue Emporen, neue Orgel, barocker Altar durch neugotischen Altar ersetzt). 1958/59 Renovierung (u. a. neugotischer Altaraufsatz entfernt, später wieder hinzugefügt; neugotische Rankenmalerei entfernt). 1999–2000 Dach-, Gewölbe und Innensanierung.

Fenster

Neugotische, figürliche Buntglasfenster im Chor (1900), Propheten Jeremias, Daniel, Jesaja und Hesekiel (Ostwand) sowie die Reformatoren Luther und Melanchthon (Südwand).

Turm

Westturm mit vierseitigem, kupfergedecktem Pyramidenhelm, bekrönt mit Kugel und Wetterhahn, errichtet vielleicht erste Hälfte 14. Jh. Ziegelmauerwerk; nach Norden, Süden und Westen rundbogige Schallfenster, darunter Uhrziffernblätter; flachbogiges Westportal in Spitzbogennische (1899), im Bogenfeld Bildnis des hl. Andreas und Inschrift „Erbaut im 13. Jh. A[nno] D[omini] MDCCCCIC“.

Ausstattung

Schlichter Blockaltar, hölzerner Aufsatz mit Kruzifix (um 1400). – Romanischer Taufstein (13. Jh.), Becken mit Rankenfries; diente zeitweise als Hühnertränke (vor 1700 bis 1958). – Reich geschmückte Kanzel (1646/47), an den Wandungen des Kanzelkorbs Evangelistenreliefs und Stifterwappen, vor den Ecken des Kanzelkorbs Karyatiden; Kanzel gestiftet von Johann von Langen, bis 1623 Kanzler des Bf. von Verden sowie Drost des Amtes Syke.29 – Skulpturen Moses und Aaron (erste Hälfte 17. Jh.). – Tafelbild des auferstandenen Jesus (um 1600, restauriert 1992–94). – Historische Grabsteine außen an der Ostwand der Kirche.

Kirche, Blick zur Orgel

Kirche, Blick zur Orgel

Orgel

Erste Orgel erbaut 1852 von Philipp Furtwängler (Elze), 8 I/aP, mechanische Traktur, Schleiflade (Opus 26), aufgestellt im Chorraum auf Empore oberhalb des Altars, 1884 als „kleine, unbedeutende Orgel“ beschrieben.30 Orgelneubau 1900 oder 1908, ausgeführt von Johann Martin Schmid (Oldenburg) 11 II/P, mechanische Traktur, Kastenlade; aufgestellt auf Westempore. Orgelneubau 1981, ausgeführt von Emil Hammer Orgelbau (Hannover), 16 (davon 3 Transmissionen) II/P, mechanische Traktur, Schleifladen (Opus 1808); neugotischer Prospekt und drei Register der Vorgängerorgel erhalten.

Geläut

Vier LG, I: e’, Große Glocke (Bronze, Gj. 1705, Christian Voigt, Minden), Inschrift: „Als Fürst Georg Wilhelm, Drost H. von Staffhorst hießen, Amtmann H. Jurberg nebest Amtschreiber Betten war: lies die Gemeine mich durch Christian Voigt umgiesen. Mortzel Verwalter war, damaliger Prediger hies Ernest Albrecht Wachner. Christoff Rugg, Barthold Gerk die waren Altarmenner. Gebe Gott das diese Glocke uns zu seinem Worte locke. Das Geleut nur wohl klingt, das uns hin zu Jesu bringt. Anno 1705“, figürlich und ornamental verziert, 1942 zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen und seit 1948 wieder in Riede; II: g’, „Bauernglocke“ (Bronze, Gj. um 1320), ohne Inschrift, verziert mit mehreren Bildern, u. a. der Hl. Georg im Kampf mit dem Drachen, pelikanartiger Vogel; III: h’, Trauglocke (Bronze, Gj. 1960, Firma Rincker, Sinn), Inschrift: „Des sollst du haben Ruhm und Preis, wir wollen singen besterweis und danken alle beide“, Bild: zwei Vögel und Christusmonogramm; IV: c’’, Taufglocke (Bronze, Gj. 1960, Firma Rincker, Sinn), Inschrift: „Taufen wird er mit Feur und Geist, wahrer Sohn Gotts er ist und heißt“, Bild: Taube. – Früherer Bestand: Eine LG (Bronze, Gj. 1682, Gottfried Richter, Bremen), Inschrift: „Anno 1682 ist diese Glocke bei Regierung des durchlauchtigsten Fürsten und Hern Georg Wilhelm’s, Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg in die Kirche zu Ride umbgegossen. Hinrich von Stockhusen. F. B. L. H. Drost zu Siek, Ludolph Grote, Praefektus Syckensis. Conrad Rodecourt, Pastor. Hermann Geerken. Christoffer Koetken, Juraten. Heinrich Meyer zu Ketzke, Johan zu Ketzke Zeugen zum Verdragh. Godfried Richter goß mich in Bremen“, 1914 gesprungen und umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1915, Franz Schilling & Söhne, Apolda), gleiche Inschrift, Glocke 1917 zu Rüstungszwecken abgegeben. Eine LG (Bronze, Gj. 1851, Friedrich Dreyer, Linden bei Hannover), Inschrift: „Riede 1851. Umgegossen von Friedrich Dreyer zu Linden bei Hannover“, Glocke 1917 zu Rüstungszwecken abgegeben.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1970/71). – Gemeindehaus (Bj. 1970/71, erweitert 2005).

Friedhof

Kirchlicher Friedhof rund um die Kirche, erweitert 1936.

Liste der Pastoren (bis 1940)

15..–15.. Winter. – 15..–1606 Wilhelm Wicke. – 1606– 1635 Christoph Rugge. – 1636–1664 Konrad Joachim Randermann. – 1665 Johannes Hilmund. – 1666–1691 Conrad Erich Rodecord. – 1691–1714 Ernst Albert Wähner. – 1714–1718 Johann Gottfried Culemann. – 1718–1720 Barthold Georg Hölscher. – 1720–1739 Gabriel Julius Bauermeister. – 1740–1767 Johann Friedrich Wilhelm Trefurt. – 1767–1783 Caspar Elias Christian Gaschitz. – 1784–1792 Johann Jacob Albers. – 1792–1833 Conrad Christian Müller. – 1833–1836 Gustav Heinrich Quellhorst. – 1836–1868 Peter Heinrich Konrad Brüggemann. – 1870–1884 Ernst Ludwig Eichhorn. – 1884–1924 August Dietrich Ziegeler. – 1924–1935 Johann August Wilhelm Hans Standvoß. – 1936–1947 Kurt Ludwig Karl Hockemeyer.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 307 (mit Ergänzungen)

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 9515–9539 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 911 (Spec. Landeskons.); A 6 Nr. 7036–7045 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 364Digitalisat (CB); A 9 Nr. 1924Digitalisat, 1925Digitalisat (Visitationen); D 96 (EphA Syke); L 5a Nr. 317, 583, 1332, 1358, 1359, 1602 (LSuptur. Calenberg-Hoya mit Verden-Hoya und Celle); S 09 rep Nr. 1981 (Presseausschnittsammlung); S 11 Nr. 7878 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1665
Trauungen: ab 1665
Begräbnisse: ab 1666
Kommunikanten: ab 1786, Erstkommunikanten: 1776–1829 (Lücken: 1795, 1797, 1799, 1802–1804, 1806–1813)
Konfirmationen: ab 1695 (Lücken: 1721–1758, 1760, 1761, 1765–1774, 1776–1829)

Literatur

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1127; Dienwiebel, Ortsverzeichnis Hoya/Diepholz II, S. 463–464; Gade, Hoya und Diepholz II, S. 165–167; Grote/van der Ploeg/Kellner, Wandmalerei, Katalogband, Nr. 235; Kratzsch, Glocken Gft. Hoya, S. 90–93; Meyer, Pastoren II, S. 307; Osmers, Kirchen, S. 74–83; Topp, Orgelbau Lkr. Verden III, S. 89–90.

B: Helmut Aden: Die ev.-luth. Kirchengemeinde Riede, in: Heimatkalender für den Landkreis Verden 1986, S. 195–202; Fritz Garvens: St. Andreas Riede (= Kleine Kunstführer 2803), Regensburg 2012; Fritz Garvens: St. Andreas in Riede, Riede 1994; Fritz Garvens: Heimatbuch Riede, Felde, Heiligenbruch, Syke 1996, bes. S. 402–457: Fritz Garvens: Riede im Wandel der Zeit, Thedinghausen 2005.

GND

4786210-5, Sankt Andreas (Riede)


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 52.
  2. Hoyer UB II, Nr. 11. Die bei Garvens, Heimatbuch, S. 23 f., angeführte „erste urkundliche Erwähnung“ im Jahr 1054 findet sich in den zwischen 1232 und 1264 von Abt Albert niedergeschriebenen Annales Stadensis, MGH SS 16, S. 320 [Digitalisat]: curiam Ride; vgl. auch https://www.geschichtsquellen.de/werk/86, 06.08.2020.
  3. Bremisches UB I, Nr. 247 (sogenannte Weserbrückenurkunde).
  4. Garvens, Heimatbuch, S. 25.
  5. LkAH, L 5g, Nr. 317 (Visitation 1956).
  6. Bremisches UB I, Nr. 274.
  7. Bremisches UB I, Nr. 344; ebd. II, Nr. 18 (Zitat) und 106; Regesten Ebf. Bremen II, Nr. 473.
  8. Klink, Diplomatarium, S. 123 f.
  9. RG Online, RG V 05975, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/5/5975, 07.08.2020: „Johannes Werneri rect. par. eccl. in Ride Bremen. dioc. de indulg. pro visitatoribus d. eccl. 5. sept. 1437“.
  10. RG Online, RG VI 02325, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/6/2325, 07.08.2020; Vette bezeichnet Johannes Werneri als „familiaris Prosperi card. s. Georgii ad velum aureum“ (familiar des Prospero, Kardinal von San Giorgio in Velabro).
  11. Vgl. zur Reformation in der Gft. Hoya zuletzt Bösche, Holste, bes. S. 75 ff., zur KO S. 115 f. Vgl. zudem Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,2, S. 1122 ff. Zeitgenössische Quellen zur Reformation in der Gft. Hoya fehlen weitgehend; die Kenntnisse stammen überwiegend aus historischen Arbeiten der zweiten Hälfte des 18. Jh., die „urkundlich und archivalisch nicht mehr belegt werden“ können (ebd., S. 1122). Neben Buxschott waren die Reformatoren Johann Tiemann und Nikolaus Krage in der Gft. Hoya aktiv (letzterer besonders in den Ämtern Stolzenau und Steyerberg).
  12. Garvens, Heimatbuch, S. 414. Meyer, Pastoren II, S. 307, nennt ohne genaue Angaben für das 16. Jh. noch einen P. Winter, der bei Gade, Hoya und Diepholz II, S. 167, als „Wilh. Winter, ca. 1545“ verzeichnet ist.
  13. Garvens, Heimatbuch, S. 419.
  14. Garvens, Heimatbuch, S. 80 ff. (Zitat: S. 82).
  15. Vgl. dazu Aden, S. 198 ff.
  16. Garvens, Heimatbuch, S. 442. Zuvor hatte P. Ziegeler Obstanbau und Herstellung von Obstweinen in Riede gefördert, vgl. ebd., S. 441.
  17. P. Hockemeyer befand sich seit 1940 im Kriegsdienst und starb 1947 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Seine Frau übernahm von Juni 1940 bis Juli 1945 den Konfirmanden- und Vorkonfirmandenunterricht, vgl. LkAH, S 1 H III Nr. 716, Bl. 47v.
  18. LkAH, S 1 H III Nr. 716, Bl. 47r. Allgemein zum Fragebogen: Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  19. LkAH, S 1 H III Nr. 716, Bl. 47r.
  20. LkAH, L 5g, Nr. 317 (Visitationen 1949 und 1956).
  21. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  22. KABl. 1998, S. 214; KABl. 2002, S. 264.
  23. LkAH, D 96, Beschreibung, 21.04.2020.
  24. KABl. 1934, S. 158 (bereits seit 1925 ein Kirchenkreisverband, KABl. 1925, S. 10).
  25. KABl. 1998, S. 214.
  26. Dienwiebel, Ortsverzeichnis Hoya/Diepholz II, S. 463.
  27. Garvens, Heimatbuch, S. 407: um 1230 errichtet; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1127, nach der Mitte des 13. Jh. errichtet.
  28. Erste Restaurierung wohl ausgeführt von Friedrich Koch (Hannover), vgl. Lindemeier, Restaurierungsgeschichte, Textband, S. 314. Vgl. auch Garvens, Heimatbuch, S. 408 ff. (mit Abb.). Vgl. ebd., S. 410 f., zur Veränderung der Fresken (Frau mit rettendem Engel anstatt „Butterhexe“ mit Teufel) und zur Ergänzung (Anbetung der Heiligen Drei Könige). Im Gegensatz zu Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1127, datiert Garvens, Heimatbuch, S. 413 auf 1350/70.
  29. Garvens, Heimatbuch, S. 59 ff.
  30. Zum Folgenden: Pape/Schloetmann, Hammer, S. 82 und 189; Topp, Orgelbau Lkr. Verden III, S. 89 f. Zitat bei Garvens, Heimatbuch, S. 440.