Sprengel Osnabrück, KK Osnabrück | Patrozinium: Michael | KO: Osnabrücker KO von 1652

Orts- und Kirchengeschichte

Schriftlich lässt sich der spätere Stadtteil Eversburg erstmals als Eversvelde in einem Verzeichnis der Einkünfte der Osnabrücker Domkirche nachweisen, das Dompropst Lentfrid um 1200 angelegt hat.1 Am nördlichen Rand der Osnabrücker Feldmark gelegen bestand Eversburg bis zur Mitte des 19. Jh. lediglich aus einem Hof (Ende des 14. Jh. zu Wasserburg ausgebaut, Residenz des Dompropstes) und mehreren Kotten (Everskotten, nachgewiesen Ende 13. Jh.).2 Seit der zweiten Hälfte des 19. Jh. entwickelte sich das Gebiet zu einem Vorort von Osnabrück, in dem sich überwiegend Bergleute (Zeche Piesberg, 1898 stillgelegt), Arbeiter (u. a. Steinbruch Piesberg, 1959 „größter europäischer Sandsteinbruch“3) und Beamte ansiedelten. Zudem hoben die Visitatoren der KG wiederholt soziale Brennpunkte als besondere Herausforderung hervor (1953: „mehrere Bezirke mit asozialer Bevölkerung“, 1992: „eine Reihe von Straßenzügen und Schwerpunkten mit einer sozial schwachen Bevölkerung“).4 In den 2010er Jahren wohnten in der Gemeinde viele Familien mit Migrationshintergrund und die Arbeitslosigkeit war recht hoch. 1772 lebten knapp 60 Menschen in Eversburg, 1961 gut 5.350 und 2016 knapp 8.120. Neben der kath. und der ev. Kirche stehen in Eversburg auch die serb.-orth. Gedächtniskirche St. Georg (Baubeginn 1966, Weihe 1982) und die Basharat Moschee der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinschaft (erbaut 1999–2002).5

Kirche, Außenansicht, Teilansicht, 1980

Kirche, Außenansicht, Teilansicht, 1980

Kirchlich gehörte die ev. Bevölkerung von Eversburg zur Osnabrücker Mariengemeinde. Die kath. Gemeinde nutzte die Kapelle auf Gut Eversburg, erhielt 1896 einen eigenen Priester und 1923 eine eigene Pfarrkirche (Liebfrauenkirche).6 Aufgrund der gestiegenen Bevölkerungszahl planten KG und Stadt 1871, für den Bereich Eversburg eine vierte Pfarrstelle an der ev. Mariengemeinde zu schaffen.7 Der neue Prediger sollte seine Stelle auf Widerruf erhalten, das Konsistorium in Hannover erläuterte jedoch, dass dies kirchenrechtlich nicht möglich sei. Die Pläne blieben daraufhin gut zwei Jahrzehnte liegen. Stadt und Stadtgemeinden griffen sie erst wieder auf, als sie 1891 darüber berieten, auch die kirchlichen Verhältnisse in den umliegenden Landgemeinden Schinkel, Atter und Hasbergen neuzuordnen. Ein Jahr später standen die Umrisse des neuen Seelsorgebezirks in etwa fest: Eversheide nebst Pye und Lechtingen sowie eventuell Atter. Die Einrichtung der Pfarrstelle verzögerte sich jedoch, da das hannoversche Konsistorium die Besetzung der neuen Stelle nach dem Pfarrwahlgesetz von 1870 regeln wollte (Besetzung abwechselnd durch Gemeindewahl bzw. Kirchenleitung), die Mariengemeinde jedoch auf das Osnabrücker Wahlrecht bestand (Besetzung stets durch Gemeindewahl). Das Konsistorium lenkte schließlich ein und errichtete 1896 die vierte Pfarrstelle an der Mariengemeinde.8 Drei der elf Bewerber, die 1897 eine Probepredigt gehalten hatten, setzte der KV auf den Wahlzettel und die Gemeinde entschied sich für P. Hermann Johann Max Goudefroy (amt. 1898–1906), der bis 1897 Hilfspastor an St. Marien gewesen war. Einen Teil der Pfarrstelle finanzierte der Georgs-Marien-Hütte-Verein, seit 1889 Eigentümer der Zeche Piesberg.9
Zum Gottesdienst versammelte sich die ev. Bevölkerung von Eversburg, Pye, Atter und Lechtingen zunächst in der Turnhalle der ev. Eversburgschule.10 Wegen eines bevorstehenden Umbaus kündigte die Stadt 1908 diese Vereinbarung und empfahl der Gemeinde „einen Saalbau mit Konfirmandenzimmer auf dem Grundstück neben der Pfarrwohnung zu errichten“.11 P. Friedrich Grußendorf (amt. 1906–1939) und der KV der Mariengemeinde machten sich zügig an die Planung eines Kapellenbaus, der wohl im Mai oder Juni 1908 begonnen und im April 1909 eingeweiht werden konnte. Die nötigen Genehmigungen erhielt die Gemeinde erst nachträglich. Das Konsistorium in Hannover sprach dem KV zum einen „wegen seines eigenmächtigen Vorgehens bei der Bauausführung unsere Missbilligung aus“ und versagte zum anderen die erbetene Baubeihilfe.12

Osnabrück, Michaelis, Bergmannfenster

Bergmannfenster von 1927, Foto: Wolfgang Kannenberg, 2021

Das Gotteshaus erhielt den Namen Marienkapelle. Der Rechteckbau mit Krüppelwalmdach besaß einen kleinen Dachreiter mit zwei Glocken, eine Vorhalle nach Südosten und einen zweistöckigen Gemeindehausanbau nach Nordosten. 1923 schaffte die Gemeinde eine kleine Orgel an, ließ eine Orgelempore einbauen und gab 1925 eine Neuausmalung der Kapelle in Auftrag. Bereits 1909 hatte sich ein Posaunenchor gegründet; 1926 folgten Frauenhilfe und Schwesternstation (zunächst in Trägerschaft der Frauenhilfe, später von KG übernommen). P. Grußendorf rief auch eine Loge der Guttempler ins Leben (Kampf gegen Alkoholismus). Über das Ende seiner Amtszeit hinaus bildete Eversburg einen Pfarrbezirk der Mariengemeinde Osnabrück (P. Grußendorf predigte daher einmal im Monat auch in der Marienkirche). Erst zum 1. Januar 1940 errichtete das Landeskirchenamt eine eigenständige KG Eversburg, die ein Jahr später den Namen „Kirchengemeinde St. Michaelis zu Osnabrück“ erhielt.13
Während der NS-Zeit gehörten P. Grußendorf und sein Nachfolger P. Hermann Meyer (amt. 1939–1969) der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft an. Zu den Unterzeichnern des Osnabrücker Bekenntnisses zählte P. Grußendorf nicht, jedoch publizierte er regelmäßig im „Kirchenboten“, der Osnabrücker Kirchenzeitung, und bezog dort unter der Überschrift „Kräftige Irrtümer“ Stellung gegen Positionen der DC (die Beiträge erschienen 1936 als Buch).14 Über die Eversburger Gemeinde schrieb P. Meyer rückblickend in seinen Antworten zum „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“, sie habe zwar „an ihrem alten Geistlichen Pastor Grußendorf“ gehangen; sie „verstand aber nicht recht, warum er Mitglied der Bekenntnisgemeinschaft war, denn die Gemeinde war durchweg dem N.S. sehr geneigt“. Sein Nachfolger P. Meyer gab an, P. Grußendorf habe das Pfarramt nicht aufgegeben, weil ihm die Kräfte fehlten, sondern weil ihn seine Gemeinde „enttäuscht und verlassen“ habe; zudem resümierte er, die Gemeinde sei „einfach gänzlich unkirchlich, im Grunde heidnisch“. Dies habe sich nicht zuletzt an der Zahl der Gottesdienstbesucher seit der zweiten Hälfte der 1930er Jahre gezeigt: Drei bis zehn seien keine Seltenheit gewesen.15
Da Eversburg recht wenig zerstört war, stieg die Zahl der Gemeindeglieder besonders nach Ende des Zweiten Weltkriegs deutlich an: 1942 lag sie noch bei 4.000, 1953 bei gut 7.100.16 In Pye und Hollage, das seit 1954 zur KG gehörte, lebten nun erstmals in nennenswerter Zahl ev. Christen.17 Der Gottesdienstbesuch nahm nach Kriegsende wieder zu, aber P. Meyer urteilte vor dem Hintergrund der gleichzeitig gewachsenen Gemeindegröße vorsichtig: Das Bild „des gewöhnlichen Sonntages […] hat sich garnicht so sehr geändert“.18 1945 hatte er den Gottesdiensten eine neue liturgische Ordnung gegeben, deren Einführung er seit Amtsbeginn in Konfirmandenunterricht und Frauenarbeit vorbereitet hatte („eine vollständige Liturgie und nicht die alte rationalistische, osnabrücksche Liturgie“).19 Die Schwerpunkte der Gemeindearbeit lagen in den 1950er Jahren im Posaunenchor, in der Frauenarbeit und im Männerkreis.

Osnabrück, Michaelis, Kirche

Kirche, Ansicht von Süden, Foto: Wolfgang Kannenberg, 2021

Im Jahr 1950 fasst die Gemeinde den Beschluss, ihre Kapelle zu einer Kirche zu erweitern. Die Arbeiten am neuen Chorraum und am Turm begannen im Sommer 1952 nach Entwürfen des Architekten August Hilmer. Im April 1953 weihte Lbf. Hanns Lilje die neugestaltete Kirche ein. Gleichzeitig erhielt die Gemeinde die 1951 beantragte zweite Pfarrstelle, die P. Gerhard Ehlert übernahm (amt. 1953–1959).20 Schon im Visitationsbericht 1953 merkte P. Meyer an, dass bald der Bau einer zweiten Kirche nötig sei.21 Das Gotteshaus des im Südosten der Gemeinde neu eingerichteten Pfarrbezirks sollte zunächst St. Georg heißen, erhielt 1958 jedoch den Namen Markuskirche. Zum 1. Oktober 1959 machte sich die Markusgemeinde, zu der auch Atter gehörte, selbständig; die zweite Pfarrstelle der Michaelisgemeinde ging auf die neue Gemeinde über.22
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs war der ehemalige NSV-Kindergarten in Eversburg in kirchlicher Trägerschaft.23 Auf einem Grundstück der KG erhielt der Kindergarten 1958 einen Neubau (1979 erweitert, seit 2010 Teil des Familienzentrums der Michaelisgemeinde). Neben den Gottesdiensten in der Michaeliskirche predigten die Eversburger Pfarrer auch zweimal im Monat im „erzkatholischen Hollage“; 1959 in der Schule, später mitunter auch in Jugendheim, Kindergarten oder kath. Kirche.24 1971 lebten hier etwa 1.000 ev. Gemeindeglieder und 1973 richtete das Landeskirchenamt an der Michaelisgemeinde wieder eine zweite Pfarrstelle ein, die ihren Sitz in Hollage bekam. Zwei Jahre später ging sie auf die neue „Ev.-luth. Andreas-Kirchengemeinde Wallenhorst“ über, die das Gebiet der Wallenhorster Ortsteile Hollage und Wallenhorst umfasst.25
Seit der ersten Hälfte der 1970er Jahre fanden in der Michaelisgemeinde, ebenso wie in den KG Jakobus, Melanchthon und Paul Gerhardt, mehrere „Politische Nachtgebete“ statt. P. Hinrich Drosselmeyer (amt. 1971–1976), der zur „Freien Osnabrücker Pfarrkonferenz“ (FOP) gehörte und der Gruppe „Christen für den Sozialismus“ nahestand, nennt in der Chronik der Gemeinde einige Themen: „Chile, Iran, Folter und Südafrika“.26 Von 1977 bis 1982 gaben die vier Gemeinden zusammen die Monatszeitschrift „Osnabrücker Kirchen-Report“ heraus.27 Die Kirchenleitung tat sich schwer mit derartigen Ansätzen. Rückblickend beschrieb der Sup. des KK Osnabrück die „Grundeinstellung“ des KV Anfang der 1980er Jahre als einen „prinzipiellen Gemeindeindependentismus mit gesellschaftskritischem Engagement auf der Grundlage einer diffusen politischen Theologie“, dem eine Tendenz zur „Gruppenkirche oder gesellschaftspolitisch einseitigen Parteienkirche“ innewohne.28
Neben der Kindertagesstätte baute die KG 2002/03 ein neues Gemeindehaus, das seit 2010 auch Sitz des Familienzentrums Eversburg ist. Für das Projekt „Gemeinsam auf dem Weg: Vernetzung von Kindertagesstätte, Kirchengemeinde und Stadtteil mit dem Ziel der Chancengleichheit für alle von Anfang an“ erhielt die KG 2005 das Siegel „diakonische Gemeinde“.29 Die Michaelisgemeinde kooperiert mit der Osnabrücker Nordwestgemeinde, zusammen bilden beide KG die Region Nordwest im KK Osnabrück (u. a. gemeinsame Diakonenstelle).

Pfarrstellen

I: (1896) 1940.30 – II: 1953–1959 (übergegangen auf Markusgemeinde).31 Wieder 1973–1975 (übergegangen auf neue KG Wallenhorst).32

Umfang

Die Osnabrücker Stadtteile Eversburg (teilweise) und Pye, bis 1959 auch Atter (dann an neue Markusgemeinde abgegeben).33 Von 1954 bis 1975 auch Hollage (zuvor KG Engter, danach KG Wallenhorst).34

Aufsichtsbezirk

Mit Gründung der KG 1940 zum KK Osnabrück.

Kirchenbau
Osnabrück, Michaelis, Altarraum

Altarraum, Foto: Wolfgang Kannenberg, 2021

Nach Nordwesten ausgerichteter Rechteckbau mit polygonaler Apsis und Anbau nach Nordosten (Konfirmandenzimmer), erbaut 1908/09 (Architekt: Fritz Ossenbühl). Apsis errichtet 1952/53, gleichzeitig mit Turm (Architekt: August Hilmer). Bruchsteinmauerwerk, teilweise verputzt; zweiteilige, hochrechteckige Fenster am Kirchenschiff; hochrechteckige Fenster an Apsis. Im Innern offener Dachstuhl; Westempore. Einbau der Orgelempore 1923. Neuausmalung Innenraum 1925.35 Konfirmandensaal 1944 zerstört, 1947 wieder aufgebaut. Erweiterung 1952/53 (Apsis und Turm errichtet, im Innern gewölbte Decke durch trapezförmige ersetzt). Innenrenovierung 1961/62 (u. a. Akustik verbessert). Dachstuhlsanierung 1970 (dabei Decke zu offenem Dachstuhl umgestaltet). 1992 Kirche wegen Baufälligkeit gesperrt, Sanierung 1994. Neugestaltung Altarraum 2009. Innenrenovierung 2012.

Fenster

Ursprünglich drei farbige Glasfenster in Altarwand, links mit Lutherbild, rechts mit Melanchthonbild (1909), Melanchthonfenster heute im Turm (Südwestfassade). Sogenanntes Bergmannfenster in Nordwand (1927), dargestellt sind Bergleute, der Eingang zum Piesberger Stollen, der Stern von Bethlehem sowie Maria mit Jesuskind.

Turm

Im Südosten querrechteckiger Turm mit seitlichen Anbauten, errichtet 1952/53 (Architekt: August Hilmer). Verkupferter Turmhelm mit rechteckigem Ansatz und achteckig ausgezogener Spitze, bekrönt mit Kugel, Kreuz und Hahn; Satteldächer über seitlichen Anbauten. Bruchsteinmauerwerk; hochrechteckige Schallfenster im Glockengeschoss, darüber Uhrziffernblätter; oberhalb der Glockenstube Loggien nach Nordosten und Südwesten. Doppelportal nach Südosten. Turmuhr (Firma Eduard Korfhage & Söhne, Buer) 1952/53 eingebaut und von der Stadt Osnabrück finanziert. Vor dem Bau des Turms besaß die Kapelle einen achtseitigen Dachreiter.

Ausstattung

Schlichter Altar mit seitlichen Schranken (Porphyr). – Altarkruzifix (Corpus Anfang 1960er Jahre, Arnold Rickert, Bielefeld). – Hölzerner Altartisch. – Kanzel (1952/53), aufgestellt links vor Altarraum, ursprünglich zentral vor dem Altar. – Taufstein (1923, Sandstein), achteckiges Becken auf viereckigem Schaft und viereckigem Sockel, verziert u. a. mit Rettungsring und Schiff; 1953 aufgestellt zentral vor der Kanzel. – Neuer Taufstein (etwa 1961/62, Porphyr), schlichter, sechseckiger Pfeilerstumpf. – Holzfigur des Erzengels Michael mit Drachen, ursprünglich Teil des Michaelis-Leuchters im Altarraum (1941, Paul Kanold, Hannover), Leuchter 1953 entfernt, Figur bis 1970 farbig.36 – Ehemalige Altartafel mit den Namen der im Ersten Weltkrieg Gefallenen (1921, 1952/53 im Konfirmandenzimmer angebracht, später in Vorhalle).

Osnabrück, Michaelis, Orgel

Blick zur Orgel, Foto: Wolfgang Kannenberg, 2021

Orgel

Zunächst Harmonium. 1923 Kleinorgel, erbaut von Firma Rohlfing (Osnabrück), 5 I/P, pneumatische Traktur, Taschenladen, 1959 an Markusgemeinde abgegeben. Neue Orgel 1957, Alfred Führer (Wilhelmshaven), 24 II/P (HW, RP), mechanische Traktur, Schleifladen. Instandsetzung 2019.

Geläut

Drei LG, I: es’, Inschrift: „St. Michael“; II: ges’, Tauf- und Trauglocke, Inschrift: „St. Maria“; III: as’, Buß- und Beichtglocke, Inschrift: „St. Magdalena“ (alle Stahl, Gj. 1953, Bochumer Verein). Zwei SG, I: f’’; II: g’’ (beide Stahl, Gj. 1926, Bochumer Verein), dienten ursprünglich als LG.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1904). – Kindergarten (Bj. 1958, erweitert 1979). – Gemeindehaus (Bj. 2002/03).

Friedhof

Kommunaler Friedhof in der Mitte des Stadtteils, eröffnet 1876.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

E 9 Nr. 714–718 (Amt für Bau- und Kunstpflege); L 5f Nr. 317–318, 935, 1080 (LSuptur. Osnabrück).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1898 (Lücken: 1942, 1944–April 1945)
Trauungen: ab 1898 (Lücken: 1942, 1944–April 1945)
Begräbnisse: ab 1898 (Lücken: 1942, 1944–April 1945)
Kommunikanten: ab 1945 (Zahlenregister: 1898–1944)
Konfirmationen: ab 1899 (Lücken: 1914, 1939–1941, 1945)

Früher siehe Osnabrück, St. Marien.

Literatur

A: Kämmerer, Denkmaltopographie Stadt Osnabrück, S. 132; Meyer, Pastoren II, S. 239; Poppe-Marquard, Kirchenchronik, S. 128–131; Weichsler, Hdb. Sprengel Osnabrück, S. 31; Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück II, S. 110–111.

B: Heidrun Becker: Der Osnabrücker Kreis 1931–1939, in: Bewahren ohne Bekennen? Die hannoversche Landeskirche im Nationalsozialismus, hrsg. von Heinrich Grosse, Hans Otte und Joachim Perels, Hannover 1996, S. 43–104; Friedhelm Groß, Folkert Klaaßen und Bernd Thober: Bildband Eversburg. Ein Streifzug durch die Geschichte, Osnabrück 2006, bes. S. 160–167; Ludwig Hoffmeyer: Geschichte der Kirchengemeinde St. Marien in Osnabrück, Osnabrück 1927; Hermann-Josef Jünemann (Hg.): Chronik der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Michaelis Osnabrück. Begonnen 1960 durch Pastor Hermann Meyer, fortgeführt von Pastor Hinrich Drosselmeyer [ergänzt mit Informationen und Bildern bis 2009], mit Anhang, Osnabrück 2012; Folkert Klaaßen & Bernd Thober (Hg.): Chronik Eversburg, Osnabrück 2004, bes. S. 129–136; Carsten Linden: Die „Freie Osnabrücker Pfarrkonferenz“ (FOP), in: Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 2019, S. 204–210; Otto Meyer: Die Freie Osnabrücker Pfarrkonferenz: Einübung in Befreiungstheologie vor Ort – eine persönliche Erinnerung, in: Kirche in bewegten Zeiten. Proteste, Reformen und Konflikte in der hannoverschen Landeskirche nach 1968, hrsg. von Heinrich Grosse, Hans Otte und Joachim Perels, S. 383–399.

Weitere Bilder

Fußnoten

  1. Möser, Werke VIII, Nr. XC (S. 128).
  2. Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück II, S. 110 f.
  3. LkAH, L 5f, Nr. 317 (Visitation 1959).
  4. LkAH, L 5f, Nr. 317 (Visitation 1953), ebd., Nr. 1080 (Visitation 1992).
  5. Klaaßen & Thober, S. 141 ff.
  6. Poppe-Marquard, Kirchenchronik, S. 120 ff.; Klaaßen & Thober, S. 137 ff.
  7. Vgl. zur Gründungsgeschichte die ab 1960 niedergeschriebene Chronik der KG, Jünemann, S. 7 ff.
  8. KABl. 1896, S. 59. P. Hermann Meyer (amt. 1939–1969) schreibt in der Chronik der KG: „Die Osnabrücker sind mit ihrem Kampf für ihr Wahlrecht nicht durchgekommen.“ Richtig hingegen Hoffmeyer, S. 57. P. Hermann Johann Max Goudefroy (amt. 1898–1906) und P. Friedrich Grußendorf (amt. 1906–1939) sind nach Osnabrücker Wahlrecht gewählt worden. Im Oktober 1938 jedoch hob die Kirchenregierung dieses (und andere) „besondere Besetzungsrechte“ auf, KABl. 1939, S. 115 f.
  9. Hoffmeyer, Geschichte, S. 56 f.
  10. Nach dem Neubau der ev. Schule 1956, wurde die Eversburgschule umgebaut und fortan von der kath. Liebfrauenschule genutzt, Klaaßen & Thorben, S. 126.
  11. Zit. bei Jünemann, S. 22. P. Meyer mutmaßt, P. Grußendorf habe das städtische Schreiben möglicherweise erbeten, um den Kirchenbau voranzubringen.
  12. Zit. bei Jünemann, S. 27.
  13. KABl. 1939, S. 208: „Vorstehende Anordnung tritt gemäß § 7 für die Kirchengemeinde Eversburg am 1. Januar 1940 in Kraft“ (P. Meyer übersah diesen Passus beim Erarbeiten der Gemeindechronik und schrieb: „Weder im Amtsblatt noch im Pfarrarchiv habe ich aber gefunden, dass das Landeskirchenamt jemals für Eversburg diese Verordnung in Kraft gesetzt hat. Demnach ist praktisch eigentlich bis heute Eversburg nicht von Marien abgetrennt“, Jünemann, S. 38); KABl. 1941, S. 19.
  14. LkAH, S 1 H III Nr. 916, Bl. 23 und 41; Friedrich Grußendorf: Kräftige Irrtümer, Osnabrück 1936 (erste Auflage erschien im Januar, eine zweite, erweiterte im März). Grußendorfs Kritik konzentrierte sich auf die DC und war keine generelle Ablehnung nationalsozialistischer Politik. Diese fand stellenweise durchaus seine Zustimmung (z. B. Arierparagraph, ebd., S. 4 ff., und „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“, ebd., S. 44 f.).
  15. Alle Zitate: LkAH, S 1 H III Nr. 916, Bl. 23v. Vgl. auch Jünemann, S. 42. Im Visitationsbericht 1953 gab P. Meyer an, er habe „einen grossen Teil seiner Zeit gleich nach dem Kriege dazu verbraucht, seine evangelischen Gemeindeglieder möglichst schadlos durch die Entnazifizierung zu bringen, da die katholische Kirche das im grossen Stile auch tat“, LkAH, L 5f, Nr. 317 (Visitation 1953).
  16. LkAH, L 5f, Nr. 317 (Visitation 1953).
  17. KABl. 1954, S. 2.
  18. LkAH, L 5f, Nr. 317 (Visitation 1953).
  19. LkAH, L 5f, Nr. 317 (Visitation 1953), P. Grußendorf kritisierte die neue Liturgie, wie P. Meyer berichtet, als „Mönchsgeheul“ (Jünemann, S. 29).
  20. KABl. 1953, S. 33.
  21. LkAH, L 5f, Nr. 317 (Visitation 1953).
  22. KABl. 1959, S. 140 f.
  23. LkAH, L 5f, Nr. 317 (Visitation 1953): „Die Kindergärtnerinnen der Gemeinde sind vom Gesamtverband der Frauenhilfen Osnabrücks angestellt“; vgl. auch Koch, Heimat, S. 63 f.
  24. Jünemann, S. 59.
  25. KABl. 1975, S. 7 f.
  26. Jünemann, S. 62; vgl. auch Meyer, S. 393 f. Zur FOP vgl. Meyer, S. 383 ff.; einige Stichworte bei Linden, S. 204 ff.
  27. Seit 1984 erschien der „OSKI“ erneut, allerdings in verminderter Auflage, vgl. Jakobus Gemeindebrief 11, S. 8 (Digitalisat: https://www.jakobus-os.de, 10.04.2019).
  28. LkAH, L 5f, Nr. 318 (Visitation 1985).
  29. Jünemann, S. 76.
  30. KABl. 1896, S. 59; KABl. 1939, S. 208.
  31. KABl. 1953, S. 33; KABl. 1959, S. 140 f.
  32. KABl. 1973, S. 112; KABl. 1975, S. 7 f.
  33. KABl. 1959, S. 140 f.
  34. KABl. 1954, S. 2; KABl. 1975, S. 7 f.
  35. Jünemann, Anhang, S. 34: „Die gewölbte Decke ist in einheitlichem blauen Ton gehalten, die Wände sind überwiegend rot gemalt und mit kassettenartigen Teppichmustern geziert, in dem das Motiv des Kreuzes in rot und gold immer wiederkehrt.“
  36. Jünemann, S. 38, Anm. 41. Die Datierung der Figur auf das späte 16. Jh. (Poppe-Marquard, Kirchenchronik, S. 131) ist mit großer Sicherheit ein Irrtum.