Sprengel Osnabrück, KK Osnabrück | Patrozinium: Maria | KO: Osnabrücker KO von 1652

Orts- und Kirchengeschichte

Osnabrück entstand an einer Furt durch die Hase, an der sich verschiedene Fernwege kreuzten. In etwa nordsüdlicher Richtung führten diese Wege vom Mittel- und Niederrhein zu Nord- und Ostsee, in etwa westöstlicher Richtung von den Niederlanden zur Elberegion.1 Der Lütticher Bf. Agilfred († wohl 787) soll hier eine Kirche geweiht haben; sie diente der fränkischen Christianisierung wohl als Missionsstation im sächsischen Gebiet. Eine Urkunde Ks. Karls des Großen aus dem Jahr 803 nennt den Friesen Vuiho als ersten Bischof in Osnabrugki. Allerdings ist das Schriftstück nicht als Ersterwähnung der späteren Stadt anzusehen, denn vermutlich hat Bf. Benno II. (amt. 1068–1088) diese und andere Osnabrücker Kaiser- und Königsurkunden des 9. Jh. in der zweiten Hälfte des 11. Jh. verfälschen lassen. Ein klares Bild über die Gründungszeit Osnabrücks und des gleichnamigen Bistums ist daher kaum zu gewinnen.2 Die erste sichere Erwähnung der späteren Stadt findet sich im kurz nach 851 niedergeschriebenen Bericht über die Translatio s. Alexandri, die Überführung der Reliquien des hl. Alexanders von Rom ins Kloster Wildeshausen: Die dortige Bezeichnung monasterium quod dicitur Osnabrugga (Kloster, das Osnabrück genannt wird) macht deutlich, dass das Domkloster als Ausgangspunkt der Ortsentwicklung anzusehen ist.3 Um das kirchliche Zentrum herum entstand eine Handwerker- und Handelssiedlung. Im Jahr 1002 erhielt Bf. Wodilulf (Othilulf) von Ks. Heinrich II. auf alle Zeiten Markt-, Münz- und Zollrechte für Osnabrück (Liceat etiam in eodem loco Osnebruggensi mercatum habere et monetam publicam instituere et teloneum seu vectigal omni tempore inde accipere nemine contradicente).4 Aus dem Jahr 1147 ist die älteste Nennung Osnabrücks als Stadt (civitas) überliefert.5 1171 stellte Ks. Friedrich I. Barbarossa den Osnabrücker Bürgern (civium Osnabrugensium) eine Urkunde aus, die ihnen wesentliche Stadtrechte gewährte: Sie durften fortan nicht mehr vor auswärtige Gerichte gestellt werden, solange der entsprechende Rechtsstreit nicht vor den Richtern der Stadt oder vor dem Kaiser nach städtischem Gewohnheitsrecht (ius consuetudinarum) verhandelt worden war.6 Die im 11. Jh. angelegte Stadtbefestigung musste um 1200 halbkreisförmig nach Westen erweitert werden. Ein Stadtsiegel lässt sich 1217 nachweisen, Ratsherren (consules) 1231, ein Rathaus (in domo civium) 1244 und mit Everhardus rector consulum ist 1275 erstmals ein Osnabrücker Bürgermeister belegt.7 Bestimmungen über Zusammensetzung und Wahl des Rates wurden 1348 fixiert (Sate). Im Tafelgutregister des Bf. Engelbert von Osnabrück, niedergeschrieben um 1240, sind Besitzungen in veteri civitate und in nova civitate aufgeführt, also in Alt- und Neustadt.8 Die Neustadt hatte sich südlich von Osnabrück um das wohl 1011 gegründete Kollegiatstift St. Johann9 entwickelt (Wigboldrecht 124810, Befestigung um 1300, eigenes Siegel 1306 nachgewiesen). 1306 schlossen sich Alt- und Neustadt zusammen, die Neustadt behielt jedoch weiterhin u. a. eigene Bürgermeister, eigenes Bürgerrecht und ein eigenes Rathaus.11 Die Stadt gliederte sich darüber hinaus in vier Leischaften (Marktleischaft, Haseleischaft, Butenborg, Johannisleischaft).12 Osnabrück war Mitglied der Hanse und anderer Städtebünde (1246 Ladbergener Bund, 1268 Werner Bund). Im 13. Jh. hatte die Stadt eine weitgehende Unabhängigkeit vom Osnabrücker Bischof erreicht. Sie blieb jedoch landesherrliche Stadt, auch wenn ihr faktischer Status eher dem einer Reichsstadt glich (Einladung zu Reichstagen 1430, 1521). Die Osnabrücker Bischöfe residierten seit dem 15. Jh. in Iburg. 1543 nahm der Rat die luth. Lehre an und trat 1544 dem Schmalkaldischen Bund bei; aus Gründen der Stadtverteidigung ließ der Rat 1553 die Vorstädte außerhalb der Stadtmauern niederlegen. Das 16. Jh. kann als eine Blütezeit der Bürgerstadt Osnabrück angesehen werden. Während des Dreißigjährigen Krieges scheiterte der bischöfliche Landesherr mit dem Versuch, seinen Einfluss auf die Stadt wieder auszudehnen (1629–1633 Bau der Petersburg südwestlich vor der Neustadt, Reste der Festung nach 1648 abgetragen). 1633 nahmen schwedische Truppen die Stadt ein. Zusammen mit Münster wurde Osnabrück 1642 zum Ort der Friedensverhandlungen bestimmt und war damit bis zum Ende des Krieges neutraler Boden. Der Westfälische Frieden (1648) und die Capitulatio perpetua Osnabrugensis (1652) klärten und fixierten schließlich die konfessionellen Verhältnisse im Osnabrücker Hochstift. Osnabrück selbst erhielt den Status einer bikonfessionellen Stadt: Die beiden Stadtkirchen St. Marien und St. Katharinen blieben luth., kath. hingegen Dom und das Stift St. Johann. Rat und Stadtverwaltung lagen in prot. Hand, denn kath. Bürger konnten bis 1833 nicht in den Rat gewählt werden; die Domfreiheit stand weiterhin außerhalb der städtischen Jurisdiktion. Im Hochstift regierten fortan bis zum Ende des Alten Reiches abwechselnd kath. und luth. Bischöfe. Letztere stammten jeweils aus dem welfischen Haus Braunschweig-Lüneburg.13 Der erste luth. Bf. des Fürstbistums Osnabrück, Ernst August I. (amt. 1662–1698), ließ bis 1673 im Nordwesten der Neustadt ein neues Bischofsschloss errichten, das sich jedoch nicht zur Residenz entwickelte und seit 1729 ungenutzt blieb. Nach den Bestimmungen des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde das Hochstift als Fsm. Osnabrück Teil des Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Hannover), gleichzeitig wurde das Bistum aufgehoben. Während der napoleonischen Zeit bildete Osnabrück einen Stadtkanton im gleichnamigen Distrikt und war von 1807 bis 1810 Sitz der Präfektur des Departements Weser im Kgr. Westphalen; von 1811 bis 1813 hatte der Präfekt des Departements Obere Ems im Kaiserreich Frankreich seinen Sitz in Osnabrück. Danach gehörte die Stadt zum Kgr. Hannover, war Sitz des gleichnamigen Amtes und seit 1823 der gleichnamigen Landdrostei. Osnabrück erhielt 1814 eine neue Stadtverfassung (wiederum 1849 und 1858) und ließ seit 1833 auch kath. Magistratsmitglieder zu. Mit der Annexion des Kgr. Hannover wurde Osnabrück 1866 preußisch und war seit 1885 Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks (bis 1977) und des gleichnamigen Landkreises. Der mittelalterliche Umriss der Stadt war bis 1843 unverändert geblieben: Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges – die Zahl der Haushalte in der Stadt hatte sich seinerzeit halbiert – hatten eine Erweiterung des Stadtgebietes knapp zwei Jahrhunderte lang unnötig gemacht. Der Abbruch der Stadtbefestigung begann 1824 und zog sich bis 1877 hin. Im 20. Jh. vergrößerte sich das Stadtgebiet durch die Eingemeindung verschiedener umliegender Gemeinden: 1914 Schinkel, 1940 Haste sowie Teile von Hellern und Nahne, 1970 Sutthausen, 1972 Atter, Darum, Gretesch, Hellern, Lüstringen, Nahne, Pye und Voxtrup. Schwerpunkt der mittelalterlichen Osnabrücker Wirtschaft waren Leinenweberei und Tuchhandel; nach der Krise des Dreißigjährigen Krieges setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung erst wieder in der zweiten Hälfte des 18. Jh. ein. In dieser Zeit begann auch die Entwicklung des städtischen Zeitungswesens. Der 1855 eröffnete Hannoversche Bahnhof (Hannoversche Westbahn Löhne–Rheine–Emden) war Ausgangspunkt der Industrialisierung in Osnabrück. Um den Bahnhof herum entstand im Osten der Stadt ein neues Stadtviertel; 1895 folgte südöstlich des Bahnhofs, am Kreuzungspunkt mit der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg, der Bau des Zentralbahnhofs. Der Stichkanal zum Mittellandkanal wurde 1915 eröffnet. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. gründeten sich u. a. die Gasuhrenfabrik Kromschröder (1865, später Elster Group, seit 2015 Honeywell), das Osnabrücker Eisen- und Stahlwerk (1868, in Betrieb 1871–1989), die Weberei F. H. Hammersen AG (1869–1981) sowie die Draht- und Stiftfabrik Witte und Kämper (1873, seit 2007 KME Germany GmbH & Co. KG). Gleichzeitig stieg die Bevölkerungszahl stark an; im Osten der Stadt siedelten sich überwiegend Arbeiter an, im Westen entstanden eher bürgerliche Wohnviertel. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Osnabrück zu etwa 60 bis 70 Prozent zerstört.14 Von Ende des Krieges bis 2009 war die Osnabrück Garrison in der Stadt stationiert, die größte britische Militäreinheit außerhalb Großbritanniens. Im Spätmittelalter lebten etwa 8.000 bis 10.000 Menschen in Osnabrück. Besonders der Dreißigjährige Krieg dezimierte die Bevölkerung. 1801 lag die Einwohnerzahl der Stadt wieder bei 8.500, 1848 bei 12.000 und 1885 bei knapp 36.000 (23.300 ev., 12.100 kath., 400 jüd.). Das Wachstum setzte sich fort: 1914 etwa 70.000, 1933 rund 95.000, 1981 rund 154.000 und 2017 gut 164.000 (mit Eingemeindungen).

Kirche, Ansicht von Süden

Kirche, Ansicht von Süden

Osnabrück ist als Bischofssitz gegründet worden; das Bistum grenzte im Westen an das Bistum Utrecht, im Norden und im Südwesten an das Bistum Münster, im Nordosten an das Erzbistum Bremen, im Osten an das Bistum Minden und im Südosten an das Bistum Paderborn.15 Das Bistum Osnabrück wurde 1803 aufgehoben und 1858 neu errichtet. Es umfasst heute Bremen und den größten Teil Westniedersachsens. Ausgehend vom Dom entwickelte sich eine reiche kirchliche Landschaft in der Stadt Osnabrück. 1147 grenzte der Bischof die Pfarrbezirke des Doms und der vermutlich 1011 gegründeten Stiftskirche St. Johann ab.16 Später erhielten im Bereich der Altstadt auch St. Marien und St. Katharinen den Status von Pfarrkirchen, so dass seit Mitte des 13. Jh. vier Parochien im Stadtgebiet bestanden. Zwischen 1137 und 1781 kamen in Stadt und Umgebung zahlreiche weitere geistliche Einrichtungen hinzu, u. a.: Benediktinerinnenkloster auf dem Gertrudenberg (1137–1803), Franziskanerkloster (vor 1250–1542), Kloster der Augustiner Eremiten (1287–1540), Dominikanerkloster (1295–1819), Kommende des Deutschen Ordens (etwa 1378–1805), Großes Schwesternhaus der Beginen bzw. Domschwesternhaus (1233–1802), Beginenhaus Marienstätte (etwa 1442–1803, seit 1462 Augustinerinnen) sowie mindestens zwölf weitere Beginenhäuser. In nachref. Zeit folgten u. a. der Jesuitenorden (1624–1773/74) und die Franziskaner-Konventualen (1781–1816).17 Eine Garnisonkirche ist seit 1716 nachweisbar (Kapelle im Hofhaus zum Heiligen Geist); sie wurde 1795 aufgegeben und 1815 abgebrochen. Nach dem sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahl entstanden mit der ref. Bergkirche (1892/93) und der kath. Herz-Jesu-Kirche (1899–1902) die ersten großen Kirchenneubauten seit dem Mittelalter. Die ref. Gemeinde Osnabrück hatte sich 1889 gegründet; auf die Bergkirche folgte mit der Friedenskirche 1925 ihr zweites Gotteshaus. Seit Mitte des 20. Jh. existiert eine serb.-orth. Gemeinde in Osnabrück, die sich in der Gedächtniskirche St. Georg versammelt (Stadtteil Eversburg, Grundsteinlegung 1969, Innenausstattung 1982 vollendet).18 Jüd. Familien lassen sich in Osnabrück seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. nachweisen, eine Synagoge etwa ein Jahrhundert später.19 In der ersten Hälfte des 15. Jh. verwies der Bischof die Osnabrücker Juden der Stadt, nicht zuletzt auf Druck des Rates. Erst seit 1808 (Verfassung des Kgr. Westphalen, Gleichberechtigung der Juden) etablierte sich wieder eine kleine jüd. Gemeinde in Osnabrück, die seit 1870 schnell wuchs (1872 Synagoge eingerichtet, 1906 Neubau eingeweiht). Zwischen 1933 und 1943 verließen knapp 430 jüd. Bürger die Stadt, seit Dezember 1941 wurden die verbliebenen deportiert, mindestens 142 Osnabrücker Juden wurden während der NS-Zeit getötet.20 Die Synagoge hatte die SA im November 1938 zerstört. Bei Kriegsende lebten noch fünf Juden in Osnabrück. Eine neue Synagoge konnte die jüd. Gemeinde 1969 einweihen (2010 erweitert); sie zählte seinerzeit 64 Gemeindeglieder, von denen 25 in Osnabrück lebten.

Kirche, Blick zum Altar, vor 1901, Stahlstich von Joh. Poppel, gezeichnet von L. Rohbock

Kirche, Blick zum Altar, vor 1901, Stahlstich von Joh. Poppel, gezeichnet von L. Rohbock

Die Marienkirche ist eine Tochterkirche (filia) des Osnabrücker Doms. Ein erster Kirchenbau am Marktplatz, möglicherweise ein kleiner Holzbau, entstand vielleicht schon im 9. Jh. Es handelte sich um eine Kaufmannskirche mit einem Friedhof für Ortsfremde („Baumsargfriedhof“ südlich der Kirche); allerdings ist sie wohl nicht als Vorgängerbau der heutigen Marienkirche anzusehen.21 Deren erster Bau lässt sich nach archäologischen Befunden auf die erste Hälfte des 11. Jh. datieren. Die Kirche entstand nicht als Stiftskirche, sondern ist als Kaufmanns- und Bürgerkirche anzusehen, hatte seinerzeit aber noch nicht den Status einer Pfarrkirche. Sie blieb auch unerwähnt, als ein Jahrhundert später, im Jahr 1147, Bf. Philipp von Katzenelnbogen die Grenze zwischen den Pfarrbezirken des Doms und der Johanniskirche festlegte.22 Urkundlich lässt sich die Marienkirche erstmals 1177 als ecclesie beate Marie belegen.23 Als Bf. Adolf von Osnabrück die Kirche 1218 dem Dom inkorporierte, bezeichnete er sie als forensem ecclesiam (Marktkirche).24 Nun entschied das Domkapitel über die Besetzung der Pfarrstelle und auch das Pfarrvermögen ging auf den Dom über; die Verwaltung des „Gotteshausvermögens“ zur Unterhaltung des Kirchengebäudes jedoch lag in den Händen der Kirchenräte.25
Im Jahr 1248 hielten Domkapitel und Bf. in einer Urkunde fest, dass die Osnabrücker Pfarrstellen nicht mit Mietlingen oder fremden Personen, sondern allein mit Domvikaren oder anderen Geistlichen des Domkapitels besetzt werden sollen (per nullos mercennarios sive per extraneas personas sed per vicarios aut per aliquos de gremio ecclesie nostre quos capitulum ad hoc legitimos).26 Mit dem 1278 genannten Pleban Segenandus ist erstmals der Name eines Geistlichen der Marienkirche überliefert.27 1306 ließen die Kirchenräte einen Opferstock aufstellen, um Geld für den Kirchenbau zu sammeln.28 Dies ist wohl im Zusammenhang mit dem gotischen Neubau der Marienkirche zu sehen: Um 1350 war das Langhaus vollendet, um 1440 der neue Chor mit Umgang. Die Urkunde von 1306 nennt einen Hinricus als plebanus ecclesie sancte Marie Osnaburgensis; dieser Heinrich ist auch 1314 und 1320 noch belegt.29
In den Urkunden des 14. bis 16. Jh. lassen sich eine Reihe weiterer Geistlicher der Marienkirche nachweisen: Heinrichs Nachfolger war vermutlich der 1324 erstmals genannte Johannes von Aschenberg († 1354), dessen Grabstein sich bis heute erhalten hat.30 Laut einer Urkunde aus dem Jahr 1338 unterstützten den Pfarrer der Marienkirche jeweils zwei Kapläne, die den eigentlichen Pfarrdienst versahen.31 Einer von ihnen war der 1348 belegte Gerhardus dictus Havek presbytero, pro tunc capellanus ecclesie sancte Marie Osnaburgensis.32 Erstmalig 1374 und letztmalig 1381 ist Arnold von Telgte als plebanus ecclesie sancte Marie nachweisbar.33 In der Zeugenliste einer Urkunde aus dem Jahr 1397 ist her Johan Geylynch, kerchere to Unser vrouwen kerken to Osenbrugge aufgeführt.34 Nach seinem Tod bemühte sich im November 1419 der Osnabrücker Kleriker Henricus Cock um die Pfarrstelle. Er konnte sich schließlich gegen Henricus Vedderinch genannt Koppersleger durchsetzen, der ebenfalls Ansprüche angemeldet hatte, und lässt sich noch 1469 als Pfarrer an St. Marien nachweisen.35 Zwischen 1495 und 1508 ist Adolf Kurre von Homel als Pfarrer der Marienkirche belegt36, 1525 und 1535 Rembert von Kerssenbrock, der zudem Domherr in Münster und Paderborn war.37 Neben dem Hauptaltar nennt eine Urkunde auch einen Altar des Georg und Maternus in der Marienkirche (1403).38 Zudem hatte die „Zwölf-Apostel-Gesellschaft“, eine Bruderschaft der Tuchmacher, ihren Sitz in St. Marien, ebenso eine Kalandsbruderschaft.39

Kirche, Blick zum Altar, vor 1944

Kirche, Blick zum Altar, vor 1944

Die ersten ev. Predigten in Osnabrück hielt vermutlich der Augustinermönch Gerhard Hecker um 1521 in der Augustinerkirche.40 Andere Geistliche folgten seinem Vorbild; die Messe ließen sie wohl unverändert, lassen sich also als zurückhaltend reformatorisch charakterisieren. Protestantische Gedanken finden sich – allerdings nicht an zentraler Stelle – auch in den Forderungen, die während des (letztlich gescheiterten) Obergschen Aufruhrs 1525 an Bischof und Rat gerichtet wurden. Von 1525 bis 1527 betrieb Adolf Klarenbach eine private Lateinschule in Osnabrück. An der Marienkirche predigten nach 1525 vicecuratus Lütger von Schapen sowie sein Kaplan Arnold lutherisch und verzichteten zudem auf das Zeremoniell der kath. Messe; Schapen verließ Osnabrück 1529. Um 1532 setzte der Rat den Protestanten Dietrich Buthmann aus Geldern als Pfarrer an der Marienkirche ein und ignorierte damit das Besetzungsrecht des Domkapitels. Bereits ein Jahr später jedoch wurde Buthmann der Stadt verwiesen.41 Die hinsichtlich der Reformation etwas zögerliche Haltung des Osnabrücker Rates mag nicht zuletzt im abschreckenden Beispiel des benachbarten Täuferreichs von Münster begründet gewesen sein.
Im Jahr 1541 schließlich übergab der Osnabrücker Bf. Franz von Waldeck der Stadt das Augustiner-, das Franziskaner- und ein Jahr später auch das Dominikanerkloster; zudem gewährte er dem Rat das Recht, Prediger und Schulmeister einzusetzen. Um die kirchlichen Verhältnisse der Stadt neu zu ordnen, lud der Rat den Lübecker Sup. Hermann Bonnus ein, der im Januar 1543 in Osnabrück eintraf. Am 2. Februar predigte er in der Marienkirche und teilte das Abendmahl in beiderlei Gestalt aus. Bonnus verfasste die Christliche Kercken Ordenungh der Statt Ossenbrügge (1543), die u. a. die Besetzung der Pfarrstellen durch die Kirchengeschworenen der Gemeinden und den Rat der Stadt festlegte. Die Pfarrstelle an der Marienkirche erhielt P. Konrad Eckendorp (amt. 1543–1548), zwei Kapläne unterstützten ihn. Auch an der Katharinen- und der Johanniskirche predigten nun luth. Pfarrer; Ostern 1544 begann der Unterricht an der ev. Ratsschule im ehemaligen Franziskanerkloster.
Diese Neuerungen hatte die Stadt zwar mit Rückhalt des Bf. Franz von Waldeck eingeführt, jedoch ohne Unterstützung des Domkapitels. 1547 verlangte das Domkapitel die Rücknahme der Reformation und konnte seine Forderung nach Verkündung des Augsburger Interims auch durchsetzen. Die ev. Pfarrer mussten weichen und kath. Geistliche traten an ihre Stelle. Die Pfarrstelle an St. Marien übernahm nun wieder der jetzt 74jährige Rembert von Kerssenbrock, mittlerweile Bf. von Paderborn. Den Pfarrdienst versahen Kapläne, zeitweise der eher ev. gesinnte Mönch Theodor Lilie aus Iburg. Die Osnabrücker Bevölkerung blieb den kath. Gottesdiensten in Marien- und Katharinenkirche weitgehend fern. Das Domkapitel sah sich daraufhin gezwungen, mit P. Otto von Willen (amt. bis 1599) wieder einen ev. Prediger für die Marienkirche zu berufen, und ließ auch das Abendmahl in beiderlei Gestalt wieder zu. Die Katharinenkirche blieb vorerst geschlossen, bis die Stadt 1552 den 1548 entlassenen Stadtsup. Johannes Pollius zurückberief. Mit Christian Sleibing erhielt die Domschule im gleichen Jahr einen luth. Rektor. Nach dieser sozusagen zweiten städtischen Reformation blieben Osnabrück und die beiden Stadtkirchen St. Marien und St. Katharinen luth. (abgesehen von einem fünfjährigen Intermezzo während des Dreißigjährigen Krieges, das 1633 mit der Eroberung Osnabrücks durch schwedische Truppen endete42). Der Stadt war es zudem gelungen, ihr Recht auf Besetzung der Pfarrstellen gegen das Domkapitel durchzusetzen. 1588 erschien eine neue, niederdeutsche Kirchenordnung, 1618 folgte eine hochdeutsche Fassung (überarbeitet 1652).
An den Stadtbrand, der Osnabrück einige Jahre vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges heimsuchte, erinnert eine hölzerne Inschriftentafel in der Marienkirche: „A[nn]o 1613. d[ie] ii Mart[ii] Sindt in dieser Stad durch verhangniß Gottes 942 Häuser sampt dieser Kirch und Thurm verbrandt.“43 Der ausgebrannte Turmhelm war auf das Kirchendach gestürzte, das Feuer hatte die Glocken zerstört und auch die Orgel war beschädigt. Zum Reformationsjubiläum 1617 hatte die Gemeinde ihre Kirche wieder instandgesetzt. In den Jahren der Friedensverhandlungen seit 1642 erhielt die Marienkirche verschiedene Schenkungen des schwedischen Gesandten Johan Axelsson Oxenstierna (Abendmahlsgeräte, Geld für Verbesserung der Orgel).44 Seit etwa 1672 nutzten die beiden ev. Gemeinden in Osnabrück ein eigenes Stadtgesangbuch, das mehrfach neuaufgelegt und erweitert wurde. Es blieb auch nach 1883 parallel zum „Ev.-luth. Gesangbuch der Hannoverschen Landeskirche“ in Gebrauch.45
Nachdem die dritte Pfarrstelle der Gemeinde seit Ende des 16. Jh. vakant geblieben war, wirkten seit Mitte des 17. Jh. in der Regel drei Geistliche an der Marienkirche. Häufig (aber nicht immer) rückten die Pfarrer auf, wenn die erste oder zweite Stelle frei geworden war.46 Die drei Pfarrstellen waren nicht sonderlich gut dotiert und so war der Rat der Stadt Ende des 18. Jh. bemüht, für die dritte Pfarrstelle einen Kandidaten zu finden, der bereits ein anderweitiges Einkommen besaß (dem Plan, die Stelle vakant zu lassen, widersprach 1804 die Gemeinde).47 Die Besetzung der Pfarrstellen regelte seit 1795 eine Wahlordnung, in der u. a. nun auch festgeschrieben war, dass die Gemeinde nach dem Ausscheiden eines Pfarrers jeweils zu fragen sei, „ob die untern Prediger aufsteigen“ sollen.48 Seit Mitte des 19. Jh. durften auch jene wählen, die nicht in der Stadt, sondern in den zur Gemeinde gehörenden Dörfern lebten; in der Weimarer Republik folgte das Frauenwahlrecht.49 Dieses generelle Gemeindewahlrecht fiel schließlich im Oktober 1938 weg und wurde ersetzt durch das hannoversche Pfarrwahlgesetz von 1870 (Besetzung der Pfarrstelle abwechselnd durch Gemeindewahl bzw. Kirchenleitung).50
Neben der ev. Gemeinde versammelte sich seit 1805 auch zweimal im Jahr die ref. Gemeinde zu einem Gottesdienst in der Marienkirche (eigene Kirche 1893). Zudem verteilten sich die Angehörigen der Garnison seit Mitte des 19. Jh. auf die beiden Stadtgemeinden (Marien: Infanterie und Lazarett, Katharinen: Kavallerie). Seit 1866 hatte Osnabrück wieder einen eigenen Garnisonprediger, der die Militärgottesdienste für die nunmehr preußischen Soldaten zunächst in der Marienkirche feierte, ab 1875 dann in der Katharinenkirche.

Kirche, Blick zum Altar, nach 1953

Kirche, Blick zum Altar, nach 1953

Seit den Jahren um 1800 entwickelte sich auch in Osnabrück eine lokale Erweckungsbewegung, in der zunächst der Kaufmann Johann Ludwig Damann († 1822) sowie P. Christoph Carl Mertens (amt. 1787–1830, seit 1795 Sup.) eine zentrale Rolle spielten. P. Mertens war ab 1806 Mitglied der Predigerkonferenz der Herrnhuter Brüdergemeine und zählte 1815 zu den Mitgründern der Osnabrücker Bibelgesellschaft. Nach seinem Tod konzentrierten sich die erwecklichen Kreise Osnabrücks um den Pfarrer der Katharinengemeinde P. Carl Friedrich August Weibezahn (amt. 1830–1844).51
Der Unterhalt des Kirchengebäudes bereitete der Gemeinde zunehmend Schwierigkeiten, besonders da sich der wohlhabende Teil der Bevölkerung seit dem 17. Jh. nach und nach in den südlichen Teil der Stadt verlagert hatte, also in das Gebiet Katharinenkirche.52 1842 bezeichnete Bgm. Johann Karl Bertram Stüve die Marienkirche als „ein trauriges Denkmal der Gleichgültigkeit und Ungeschicklichkeit“: Als vermeintlich unnötige Bauzier hatte die Gemeinde die Strebebögen am Chor abbrechen lassen (1801) und später auch die Balustraden sowie die Bekrönung der Giebel und Strebepfeiler (1820).53 Anlässlich des 300. Jahrestages der Reformation in Osnabrück wurde 1843 der Innenraum der Kirche instandgesetzt, die Außensanierung folgte seit 1873 und zog sich bis 1884 hin.54 Denn mit dem Wachstum der Stadt hatten sich seit Mitte des 19. Jh. auch die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde gebessert. Da Marien die kleinere der beiden Stadtgemeinden war, hatte der Magistrat 1854 empfohlen, die KG bei der Verteilung der „in der Feldmark entstandenen Neubauereien“ stärker zu berücksichtigen. Zudem erhob die Gemeinde seit 1873 eine Ortskirchensteuer.55
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. entwickelte sich Osnabrück zu einem Zentrum des theologischen Liberalismus in der hannoverschen Landeskirche.56 Unter den Pfarrern der Marienkirche sind in diesem Kontext besonders P. Jakob Regula (amt. 1873–1909), P. Hermann Weingart (amt. 1897–1899) und P. August Pfannkuche (amt. 1899–1926) zu nennen; an der Katharinenkirche P. und Sup. Balduin Weidner (amt. 1876–1921). Als das deutlich konservativere Konsistorium in Hannover P. Weingart 1899 seines Amtes enthob (er habe die leibliche Auferstehung Christi und die Himmelfahrt geleugnet), erregte dieser Fall weit über Osnabrück und die Landeskirche hinaus Aufsehen. Zu seinem Nachfolger wählte die Gemeinde daraufhin P. Pfannkuche, den das Konsistorium zuvor strafversetzt hatte, da er P. Weingart in einer Versammlung verteidigt hatte.57 Hinsichtlich der theologischen Tradition in Osnabrück stellte LSup. Kurt Schmidt-Clausen 1974 fest: „Eine bewußt lutherische Orthodoxie hat es hier seit dem 17. Jahrhundert offenbar nicht mehr gegeben.“58
Ende des 19. Jh. wechselten sich die Pfarrer der Mariengemeinde beim Predigtdienst ab. Zu den Gottesdiensten in der Marienkirche war in den späten 1860er Jahren ein monatlicher Gottesdienst in Eversburg hinzugekommen. Die Amtshandlungen wechselten wochenweise, das heißt, während seiner Amtswoche war der jeweilige Pfarrer für alle Taufen, Trauungen und Beerdigungen im Gemeindegebiet zuständig.59 Anfang des 20. Jh. richtet die Gemeinde schließlich Seelsorgebezirke ein. Die 1896 errichtete vierte Pfarrstelle der Mariengemeinde, erstmals besetzt mit P. Hermann Johann Max Goudefroy (amt. 1898–1930), war seinerzeit bereits für den Bereich Eversburg, Atter und Pye eingerichtet worden. Der KV konnte auch für diese Stelle das Gemeindewahlrecht durchsetzen und der Georgs-Marien-Hütte-Verein übernahm einen Teil der Pfarrbesoldung.60 Im April 1909 konnte die Gemeinde die Marienkapelle in Eversburg einweihen. Bereits 1898 hatte die Mariengemeinde erstmals Gebiete an eine neue KG abgegeben: Die Bauerschaft Gaste und Hellern links der Düte kamen zur KG Hasbergen, die gleichzeitig auch Gebiete der Katharinengemeinde übernahm.61 Eine fünfte Pfarrstelle richtete das Konsistorium zum 1. April 1914 ein.62 Die Pläne für die dritte Kirche der Gemeinde, die im Stadtteil Schinkel erbaut werden sollte, lagen bereits vor, kamen jedoch wegen des Ersten Weltkriegs zunächst nicht zur Ausführung. Stattdessen gestaltete die KG einen ehemaligen Tanzsaal zum Gottesdienstraum um. Erst im September 1928 konnte die Gemeinde schließlich die Pauluskirche einweihen. Zudem predigten die Pfarrer der Mariengemeinde einmal im Monat in Haste; diese Gottesdienste mussten sie in der NS-Zeit aufgeben, da „die Abhaltung in der Schule verboten, im katholischen Kloster zu Haste wegen dessen Beschlagnahmung für die Wehrmacht unmöglich wurde“.63

Kirche, Blick zum Altar, um 1985

Kirche, Blick zum Altar, um 1985

Während der NS-Zeit wirkten an der Marienkirche P. Hans Bodensieck (amt. 1910–1948), P. Julius Ruprecht Hoeffer von Loewenfeld (amt. 1926–1939), P. Hans Bornschein (amt. 1931–1944) sowie P. und Sup. Wilhelm Büning (amt. 1940–1947). Alle seien „entschlossene Glieder“ der BK gewesen, wie P. Bodensieck 1947 rückblickend formulierte.64 Bis 1938 gehörten auch die Pfarrer der Pauluskirche in Schinkel, P. Richard Karwehl (amt. 1919–1956) und P. Hans Rapp (amt. 1926–1960) zur Mariengemeinde, sowie bis 1940 die Eversburger Pfarrer P. Friedrich Grußendorf (amt. 1906–1936) und P. Hermann Meyer (amt. 1936–1970). Auch sie zählten zur BK. Die Bekenntnisgemeinschaft fand sich in Osnabrück relativ früh zusammen. Sie ging hervor aus der Gruppe all jener Pastoren, die im April 1933 das „Osnabrücker Bekenntnis“ unterzeichnet hatten. In diesem später sogenannten „Osnabrücker Kreis“ spielte P. Karwehl eine entscheidende Rolle. Im Osnabrücker Bekenntnis betonen die unterzeichnenden Pfarrer, dass die notwendige Neuordnung der Kirche „nicht durch den Staat erfolgen“ dürfe. Gleichzeitig heißt es: „Wir bekennen uns zum deutschen Volkstum als dem natürlichen Wurzelboden unseres Daseins“; ebenso findet sich der luth. Standpunkt: „Zu den Aufgaben der Kirche gehört die Stärkung der Staatsgewalt“.65 Das Osnabrücker Bekenntnis richtete sich letztlich allein gegen staatliche Einmischungen in kirchliche Angelegenheiten. Die Osnabrücker Ortsgruppe der DC gründete sich im Juni 1933. Aus dem Kreis der städtischen Pfarrer war hier allein P. Frederik Bell (amt. 1910–1948) von der Katharinenkirche längere Zeit aktiv; P. Wilhelm Saalbach (amt. 1927–1960) von der Lutherkirche schied im Dezember 1933 wieder aus und 1934 auch P. Benno Schmelzkopf (amt. 1921–1959), ebenfalls St. Katharinen.66 Bei der Wahl zum Kirchenvorstand im Juli 1933 trat an der Mariengemeinde nur eine Einheitsliste an; zwei der zwölf Kandidaten gehörten den DC und der NSDAP an. Sie verließen den KV später.67
Anders als der kompromissbereitere Lbf. August Marahrens stand der Osnabrücker Kreis Reichskirchenminister Hanns Kerrl und dem Reichskirchenausschuss ablehnend gegenüber und zog sich daher im Dezember 1935 aus der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft zurück.68 Auf Einladung des Kreises sprach P. Martin Niemöller 1936 in einem Wochengottesdienst in der Marienkirche über die Lage der Kirche.69 Der Osnabrücker Kreis setzte sich zudem für den jüdischstämmigen P. Paul Leo ein, der 1934 seine Stellung als Gefängnis- und 1935 auch als Krankenhausseelsorger verloren hatte. Bis 1938 konnte er als Hilfsgeistlicher der Mariengemeinde arbeiten (in Haste und Hellern). Im November 1938 wurde er verhaftet und ins KZ Buchenwald gebracht. Unter der Auflage Deutschland zu verlassen kam P. Leo Anfang Januar 1939 wieder frei. Er emigrierte im Februar über Holland und Großbritannien in die USA.70 Während der NS-Zeit traten etwa 3.500 der rund 18.000 Glieder der Mariengemeinde aus der Kirche aus.71
Zum 1. April 1937 schloss sich die Mariengemeinde dem 1926 gegründeten Gesamtverband der KG St. Katharinen und Luther an, der gleichzeitig den Namen „Ev.-luth. Gesamtverband Osnabrück“ erhielt (zuständig u. a. für Vermögensverwaltung, einheitliche Gebühren für kirchliche Amtshandlungen, zentrale Kirchenbuchführung, Aufsicht über Rechnungs- und Kassenwesen sowie für „die Aufgabe, den Ausbau des äußeren Kirchenwesens in den Verbandsgemeinden durch Schaffung angemessener Einrichtungen zu fördern und kirchliche Notstände innerhalb der Verbandsgemeinden nach Maßgabe der Mittel des Verbandes zu beheben“).72 Die Neuorganisation der Osnabrücker Kirche setzte sich mit zwei Gemeindegründungen fort: 1938 erhob das Landeskirchenamt den Pfarrbezirk der Pauluskirche in Schinkel zur eigenständigen Pauluskirchengemeinde, 1940 den der Marienkapelle Eversburg. Erstere übernahm zwei, letztere eine der sechs Pfarrstellen der Mariengemeinde.73 Im Jahr 1943 visitierte Heinrich Brandt, LSup. des Sprengels Osnabrück-Diepholz, die KG. Dies war die erste Visitation seit der Reformation. LSup. Brandt zog ein positives Fazit: „So sehe ich verheißungsvolle Ansätze breiterer Art und tieferer Art für später gegenüber einem unleidlichen vergangenen Kulturprotestantismus und gegenüber manchmal zu eigensinnigen Rechthabereien im sonst berechtigten Kirchenkampf.“74

Kirche, Blick zur Orgel, vor 13.09.1944

Kirche, Blick zur Orgel, vor 13.09.1944

Im September 1944 brannte die Marienkirche nach einem Luftangriff auf Osnabrück aus. Nach dem Wiederaufbau des Kirchenschiffs 1948 bis 1950 erhielt der Kirchturm schließlich 1958 nach altem Vorbild einen neuen Turmhelm.75 Seit September 1949 konnte die Gemeinde ihre Gottesdienste wieder in der Marienkirche feiern. Neben der Marienkirche hielten die Pfarrer der Gemeinde auch Gottesdienste „auf dem Sonnenhügel in einem Gasthaussaal, in Haste in der Klosterkirche St. Angela, in Rulle und Lechtingen in der Schule und für Hellern in der Feierhalle des Krematoriums“, wie Sup. Heinrich Grimm bei der Visitation 1951 angab.76 Im gleichen Jahr hatte die Gemeinde wieder eine vierte Pfarrstelle erhalten, da die bislang eher kath. Orte „Haste, Rulle und Lechtingen von zahlreichen evangelischen Flüchtlingen bevölkert“ wurden.77 Nach Hasbergen 1898, Schinkel 1938 und Eversburg 1940 war die Paul-Gerhardt-Gemeinde in Haste 1954 die vierte KG, die (mindestens teilweise) aus der Mariengemeinde hervorging.78 Es folgten 1956 die Martinsgemeinde in Hellern, 1959 die Matthäusgemeinde im Norden und 1962 die Bonnusgemeinde im Westen.79 Seit 1953 arbeiteten jeweils fünf Pfarrer an der Mariengemeinde, vor der Verselbständigung der Matthäusgemeinde 1959 kurzzeitig sechs; die fünfte Pfarrstelle hob das Landeskirchenamt 1965 auf.80
Mit dem „Offenen Abend St. Marien“ (Einzelveranstaltungen) 1954 und dem „Evangelischen Forum Osnabrück“ (theologische Seminare) in den 1960er Jahren etablierte die Gemeinde zwei in erster Linie dialogisch angelegte Veranstaltungsformen, die den sonntäglichen Gottesdienst als zweiten „Brennpunkt eines elliptischen Systems, das Kirche darstellt“, ergänzen sollten.81 Beide Angebote richteten sich an alle Stadtgemeinden (St. Marien als City-Kirche). Die Mariengemeinde ist Trägerin von zwei Kindergärten (St. Marien Turnerstraße, eröffnet 1875/76, neueröffnet 194782, und St. Marien Flohrstraße); die frühere Schwesternstation ging in der Diakoniestation Osnabrück auf. Eng verbunden mit der Gemeinde ist das Anfang der 1970er Jahre eröffnete Seniorenheim Heywinkel-Haus; Trägerin war zunächst die „Julius-Heywinkel-Stiftung“, eine unselbständige Stiftung der KG St. Marien, später die gemeinnützige Heywinkel-Haus GmbH.83
Ende der 1970er Jahre war der Anteil älterer Gemeindeglieder in der KG St. Marien recht hoch. Bei der Visitation 1979 nannte LSup. Kurt Schmidt-Clausen es eine zukünftige Herausforderung für die Gemeinde, all jene jungen Menschen zurückzugewinnen, „die den Weg zur Kirche noch gar nicht recht gefunden hatten“ als sie im „Sog der kulturell-sozio-politischen Trends der 60er und 70er Jahre“ entweder „kirchenkritisch oder gar mit dem Kirchenaustritt“ reagiert hätten.84 Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Gemeinde eine Heimat zu geben, sah der Visitator auch in der ersten Hälfte der 1990er Jahre noch als entscheidende Frage für die Entwicklung der KG an.85 Im Jahr 2008 gründete sich die „Stiftung St. Marien“, die sich mehrere Ziele gesetzt hat: das Kirchengebäude und seine Kunstschätze bewahren, die Gemeinde- und Kulturarbeit fördern sowie diakonische Projekte unterstützen.

Pfarrstellen

I: vorref. 1940–2015 mit Amt des Sup. des KK Osnabrück verbunden. – II: 1553. – III: 1587. 1599–1656 unbesetzt. Aufgehoben 2001. Neu 2001 (vormals IV).86 – IV: 1896–1940 (dann übergegangen auf KG Eversburg. Wieder 1951–1954 (dann übergegangen an KG Paul Gerhardt. Wieder 1954–2001 (vormals V, dann umgewandelt in III).87 – V: 1914–1938 (dann übergegangen auf Paulusgemeinde). Wieder 1953–1954 (dann umgewandelt in IV). Wieder 1955–1965 (dann aufgehoben).88 – VI: 1921–1938 (dann übergegangen auf Paulusgemeinde). Wieder 1959, im gleichen Jahr übergegangen auf neue Matthäusgemeinde.89

Umfang

Im Mittelalter Großteil der Markt- und der Haseleischaft, Butenburg, Atter, Gaste und Hellern (nach 1442). 1885 auch die ev. Einwohner von Haste, Lechtingen, Pye und Schinkel. 1898 Gaste und Teile Hellerns in KG Hasbergen umgepfarrt.90 1938 Pfarrbezirk Pauluskirche ausgepfarrt und zu eigenständiger Paulus-KG erhoben, 1940 Pfarrbezirk der Kapelle der Feldmark Eversheide (u. a. Atter und Pye) ausgepfarrt und zu eigenständiger KG Eversburg erhoben.91 1954 Haste und Lechtingen ausgepfarrt und zu neuer KG Paul Gerhardt.92 1956 eigenständige KG Hellern gegründet.93 1959 Gemeindeteile im Norden an neue KG Matthäus abgegeben.94 1962 Gemeindeteile im Westen abgegeben an neue KG Bonnus.95 Seitdem umfasst das Gemeindegebiet den nördlichen Teil der Osnabrücker Innenstadt.

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat des Dompropstes von Osnabrück. – Von 1543 bis 1876 übertrug der Rat der Stadt jeweils einem der Pastoren entweder der St. Marien- oder der St. Katharinenkirche das Amt des Stadtsuperintendenten. 1924 KK Osnabrück. – Von der Reformationszeit bis 1885 bestand ein eigenes Ev.-luth. Konsistorium der Stadt Osnabrück, das für die beiden Stadtgemeinden zuständig war. Seit 1954 hat die LSuptur. des gleichnamigen Sprengels ihren Sitz in Osnabrück (vorher Sprengel Osnabrück-Diepholz mit Sitz in Georgsmarienhütte). 2007 wechselte der KK Emsland-Bentheim vom Sprengel Osnabrück zum Sprengel Ostfriesland-Ems; gleichzeitig kam der KK Syke-Hoya zum Sprengel Osnabrück (zuvor Sprengel Calenberg-Hoya). 2019 zählten die KK Bramsche, Georgsmarienhütte, Grafschaft Diepholz, Melle, Osnabrück und Syke-Hoya zum Sprengel. Predigtstelle der jeweiligen LSup. ist die St. Marienkirche. Zugleich ist die Stadt Sitz des KK Osnabrück, der aus der Stadtsuperintendentur hervorgegangen ist. Den Stadtsuperintendenten hatte seit 1543 der Rat der Stadt Osnabrück ernannt. Nach der Ernennung von P. Heinrich Bernhard Spiegel (amt. 1872–1895) im Jahr 1876 protestierte das Landeskonsistorium Hannover erfolgreich gegen diese Praxis; zwar durfte P. Spiegel im Amt bleiben, das Konsistorium verweigerte ihm jedoch den Titel Sup.96 Seinen Nachfolger, P. Friedrich Bartels (amt. 1896–1904) ernannte das Landeskonsistorium. Von 1940 bis 2015 war das Amt des Sup. mit der ersten Pfarrstelle an St. Marien verbunden (zuvor hatte das Amt unregelmäßig zwischen den ersten Pfarrern von St. Marien und St. Katharinen gewechselt). Seit 2015 hat der Sup. eine ephorale Kirchenkreispfarrstelle inne. Zum KK Osnabrück gehörten 2019 die Osnabrücker Stadtgemeinden Bonnus, Jakobus, St. Katharinen, St. Marien, Martin, Matthäus, St. Michaelis, Nordwest (2015 begründet aus Markus und Stephanus), Paul Gerhardt, Schinkel, Timotheus, Thomas und Südstadt (2009 begründet aus den vier KG Lukas, Luther, Margareten und Melanchthon) sowie die Umlandgemeinden Wallenhorst und Belm, Gretesch-Lüstringen, Hasbergen und Vehrte (alle vier seit 2013).

Patronat

Pfarre 1218 dem Dom inkorporiert, das Besetzungsrecht lag seither beim Domkapitel. Mit der Reformation setzten Rat und Gemeinde ein gemeinsames Besetzungsrecht durch (in KO von 1543 festgeschrieben). Städtische Patronatsrechte zwischen 1933 und 1943 aufgegeben.

Kirchenbau
Kirche, Ansicht von Südosten

Kirche, Ansicht von Südosten

Dreischiffige, gotische Hallenkirche, dreiseitig geschlossener Chor mit fünfseitigem Umgang, Sakristeianbau im Norden, Langhaus vollendet um 1350, Chor, Chorumgang und Sakristei etwa 1430/40.97 Satteldach, über dem Chor abgewalmt; über den Seitenschiffen je vier Zwerchhäuser, zwei der Südgiebel mit Maßwerk verziert, Pultdächer über Chorumgang. Quadermauerwerk, Strebepfeiler mit Fialen, Strebebögen über Chorumgang. Am Langhaus hohe, zwei-, drei- und vierbahnige Spitzbogenfenster mit Maßwerk; an Chor und Chorumgang drei- und vierbahnige Spitzbogenfenster mit Maßwerk. Zwei geschmückte Portale nach Süden (westliches, sogenanntes Brautportal, mit Gewändefiguren der törichten und klugen Jungfrauen sowie Ecclesia und Synagoga, im Tympanon Marienkrönung), zwei schlichte Portale nach Norden. Sandsteinfiguren am Chorumgang und auf den Zwerchgiebeln des Langhauses. Im Innern Gewölbe mit abgeplatteten Birnstabrippen; Bündelpfeiler, überwiegend mit Laubwerkkapitellen; Schlussstein im Chorgewölbe mit Wappen Erichs von Hoya (1437–1441/42 Administrator des Bm. Osnabrück). Aus den Seitenschiffen rundbogige, aus dem Chor spitzbogige Durchgänge zum niedrigen Chorumgang; Laufgang an den Chorwänden oberhalb des Umgangs. In der Sakristei vier Gewölbe auf zentralem Bündelpfeiler. Westempore mit Orgel. Um 1430/40 Rechteckchor (13. Jh.) ersetzt und Chorumgang erbaut. Dach 1617 erneuert (nach Brand 1613), Innenraum 1636 renoviert (Gewölbe als Sternenhimmel), 1690 und 1733 Neuausmalungen. 1801 Strebebögen am Chor abgebrochen, um 1820 u. a. Balustraden am Chor. Giebelverzierungen und Abschlüsse der Strebepfeiler abgebrochen. Neugestaltung Innenraum 1843, Gasbeleuchtung 1863, Zentralheizung 1872. Gesamtrestaurierung 1873–84 (Architekt: Hermann Schultze, u. a. Strebewerk am Chor und Dachbalustraden nach einer alten Zeichnung erneuert, Portale erneuert, Sandsteinfiguren neu geschaffen von Peter Fuchs, Köln). 1897 Dach neu gedeckt (Kupfer, bislang teilweise Blei, teilweise Kupfer, teilweise Ziegel). Innenrenovierung 1901–03 (neugotische Umgestaltung, Barockkanzel an einen Pfeiler nördlich des Turms versetzt). Kupferdach 1917 zu Kriegszwecken abgegeben. Kirche 1944 ausgebrannt, Wiederaufbau 1948–50. Innen- und Außensanierung 1987–92.

Fenster

Farbige Bleiglasfenster im Chorumgang (1949/50, weitgehend aus Spenden finanziert). Vierbahniges Maßwerkfenster nach Süden mit moderner Glasmalerei (1992, Johannes Schreiter), „Einbruch des Heils“ (nach Joh 3,17), testamentarische Stiftung von Charlotte Pauseback). Dreibahniges Maßwerkfenster nach Norden mit moderner Glasmalerei (2015, Johannes Schreiter), „Ihr verdorrten Gebeine, hört des Herrn Wort“ (Ez 37,4).

Vorgängerbauten

Etwa erste Hälfte 11. Jh.: Einschiffiger Bau mit halbrunder Apsis im Osten und offener Vorhalle im Westen. Das Schiff erstreckte sich über die zwei östlichen Joche des heutigen Mittelschiffs, die Vorhalle erstreckte sich bis zur Ostwand des heutigen Turms.98 Etwa erste Hälfte 12. Jh.: Einschiffiger Bau mit halbrunder Apsis und Westturm (dessen Erdgeschoss im heutigen Turm erhalten). Etwa spätes 12. Jh.: Dreischiffiger Bau mit Ostapsiden, Seitenschiffe etwa halb so breit wie heutige Seitenschiffe. 13. Jh.: Turm erhöht (um 1250), Apsiden durch Rechteckchor ersetzt (um 1280/90).

Turm

Querrechteckiger, dreiseitig umbauter Westturm, unterer Teil im Kern 12. Jh., erhöht um 1250. Mehrteiliger, verkupferter Turmhelm (querrechteckiger Ansatz; hohe, achtseitige Kuppel; darüber achtseitige, geschlossene Laterne mit geschwungener, hoch ausgezogener Spitze, bekrönt mit Kugel und Kreuz), gotischer Turmhelm 1590/91 wegen Baufälligkeit ersetzt, 1617 erneuert (nach Brand 1613), 1753 erhöht, 1912 Kupferdeckung, 1944 zerstört, 1958 als Kopie neu errichtet, neue Kupferdeckung 2013. Turm aus Bruchstein- und Quadermauerwerk. Umgang unterhalb des Turmhelms (ursprünglich für den Feuerwächter). Gekuppelte Schallöffnungen in Spitzbogennischen. Turmuhr 1383 nachgewiesen (Stadtrechnungen), 1595 erneuert.99 Neue Uhr nach Brand 1613. Rat ließ 1794 neue Turmuhr anschaffen (Uhrmacher Johann Kaspar Meyer, Gerden). ursprünglich fünf Ziffernblätter, seit 1810 nur noch eines (am Giebel des westlichen Zwerchhauses zum Markt). 1888 neue Uhr, 1905 der Kirche überlassen.

Flügelaltar, vor 1999

Flügelaltar, vor 1999

Ausstattung

Mensa aus Sandstein (13. Jh.), Inschrift: „Hoc altare svis expensis edificarvnt Herman [et] Elizabeth opus acceptabile XPO“ (Diesen Altar haben auf eigene Kosten Hermann und Elisabeth erbaut, ein Christus wohlgefälliges Werk).100 – Altarretabel (frühes 16. Jh.), Antwerpener Passionsaltar, figurenreicher Mittelteil: sechs kleine Felder mit Szenen aus Jesu Kindheit (Lk 1,26–38, Lk 1,39–56, Lk 2,15–20, Mt 2,9–11, Lk 2,21, Lk 2,25–38), darüber drei größere Felder mit Szenen der Leidensgeschichte Jesu (Lk 23,33–49, Mk 15,20–22, Lk 22,63–65, Mk 15,1–5, Joh 19,38–42), sechs Seitenflügel mit zwölf Gemälden zum Leben Jesu (Mt 26,36–46, Mt 26,47–56, Joh 19,4–7, Mt 28,1–10, Apg 1,9–11, Apg 2,1–4; Rückseite: Joh 6, 60–70, Mt 26,6–13, Joh 12,3; Mt 21,1–9, Mt 26,20–25, Mt 27,3–5);101 Schrein im Zweiten Weltkrieg zerstört, 1953 rekonstruiert; moderne Predella mit stilisierter Christusfigur (1999, Heinz Heiber, Nürnberg); Altar restauriert 2018. – Runder Altartisch (1989) mit eingesetzter Bronzeskulptur „Christus, mit ausgestreckten Händen, der Gemeinde zugewandt“ (1994, Heinz Heiber, Nürnberg), Tisch gestiftet von Steinmetz Werner Paetzke, Skulptur gestiftet von Wilma und Walter Martin. – Schlichte Kanzel (1964, Heinz Heiber, Nürnberg) mit bronzenem Schalldeckel (1992), Wandungen des Kanzelkorbs aus Bronze, an Frontseite des Pultes Pfingstrelief (Heiliger Geist und zwölf Apostel), gestiftet von Adda Heywinkel. – Taufe (1560, Werkstatt des Johann Brabender aus Münster zugeschrieben), Sandstein, quadratisches Becken auf achteckiger Bodenplatte, an deren Ecken kleine verzierte Säulen und Pfeiler, die die ebenfalls achteckige Deckplatte tragen, an den vier Beckenseiten Reliefs: Taufe Christi, Beschneidung, Segnung der Kinder, Auferstehung; am Fuß der Taufe Evangelistensymbole und Löwen mit Wappentafeln.102 – Kreuzigungsgruppe (13. Jh.), von 1952 bis 1979 als Leihgabe in der Paul-Gerhardt-Kirche, 1979 restauriert. – Triumphkreuz (13. Jh.). – Teile einer Strahlenmadonna (um 1520, Meister von Osnabrück). – Grabplatte des Geistlichen Johann von Ascheberg († 1354), Ritzzeichnung des Verstorbenen, Inschrift: „Ann d[omi]ni MCCC L IIII in die letare ob[iit] Iohannes de Asscheberghe pleba[nus] hvi[vs] ecc[lesi]e cvi[vs] a[n]i[m]a req[v]iescat i[n] pace amen“ (Im Jahr 1354 am Tag Laetare starb Johann von Ascheberg, Pleban dieser Kirche. Seine Seele möge in Frieden ruhen. Amen).103 – Relief einer Stifterfigur, Inschrift (Übersetzung): „Gegeben im Jahr 1433 aufgrund der Bemühungen des Heinrich Cock, des Pastors dieser Kirche“.104 – Epitaph des Ratsherrn Konrad Toleke († 1598), Kreuzigungsszene mit Stifterfamilie, Inschrift u. a.: „Anno 1598, ahm abent Martini de[n] 10 Novemb[ris] ist in Gott verstorbe[n] der ehrngeachter und Erbar Cunradt Toleke Loenher dieser Stadt ehe:haussher der vieltugentreicher petronelle[n] Radtz geborn vo[n] andtorff. Welche stehender ehe veher sohn, acht dochter erzeugt habe[n] G[ott] G[nade] D[er] S[eele]“.105 – Grabplatte eines unbekannten Patriziers (wohl 16. Jh.), Halbrelief des Verstorbenen, Inschrift weitgehend zerstört.106 – Figurenreiches Epitaph des Ehepaars Laurentius Schrader († 1606, Rat des Bf. von Osnabrück) und Christina Hermeling († 1607), Sandstein, Bildhauer Adam Stenelt (Osnabrück), architektonischer Aufbau, biblische Szenen (Simson und der Löwe, Jona und der Wal, Kreuztragung, Verspottung und Geißelung Christi), Apostelfiguren (Petrus und Paulus), Kg. David mit Leier, Veronika mit Schweißtuch; als Bekrönung Christusfigur, zu ihren Füßen Stifterfamilie.107 – Epitaph von P. Adolf Ispringrott (amt. 1575–1610), Sandstein, wohl Bildhauer Adam Stenelt (Osnabrück), Inschrift u. a. (Übersetzung): „Ich, Adolf Ispringrott, Verkünder des göttlichen Worts, gedenke in der Hoffnung auf ein besseres Leben des Todes, nachdem ich Rheda, Boineburg und Soest unterwiesen habe, rief mich Osnabrück. Die Flammen haben mich meiner Habe, der Feind meiner Heimat und die Pest meiner Kollegen beraubt. Nachdem ich hier bald 35 Jahre durch wechselnde Stürme umgetrieben worden bin, eile ich nun vom hohen Meer der Geschäfte zum Hafen. Reiche, Christus, deine gütige Rechte.“108 – Epitaph des Ehepaars Johann Grotgese († 1636) und Anna Grave († 1626), Sandstein, architektonischer Aufbau, im Hauptfeld Relief Christus vor Pilatus; in Nischen rechts und links Maria mit Kind sowie Anna, Mutter Marias; Brustbilder der vier Evangelisten.109 – Mehrere Grabplatten und Epitaphien (17. Jh.).110 – Im Boden des Chorumgangs 36 Grabplatten (16.–18. Jh.), u. a. Justus Möser († 1794, Syndikus der Ritterschaft und Rat der bischöflichen Regierung). – Stele zur Erinnerung an die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs (1989, Hans Sasse, Hannover), mit Fundstücken aus Grabungen auf dem Marktplatz, gestiftet von Hans-Hermann Hake. – Passionszyklus, zwölf Kupferstiche (1498–1510, Albrecht Dürer), gestiftet 1993. Ehemalige Ausstattung: Mehrere Vortragekreuze (12.–16. Jh., heute im Kestnermuseum in Hannover).111 – Grabplatte des Schulrektors und Predigers Christian Sleibing († 1566).112 – Grabplatte von P. Johann Olthoff (amt. 1555–1575), Inschrift (Übersetzung): „Den Johann Olthoff, den der grimmige Tod als Greis mit verderbenbringender Pest dahinraffte, umschließt ein kleines Grab. Trotzdem sperrt das Grab ihn nicht gänzlich ein, noch vernichtet der Tod ihn ganz, weil er mit seinem besseren Teil weiterlebt. Die Erde bewahrt das Ihre, aber die dem Himmel zurückgegebene Seele hat das Leben und setzt nun in die Tat um, was sie gelehrt hat, vor dem höchsten Gott. Weder schreckte mich mein Tod, noch schämte ich mich über mein Leben. Der Tod war mir Gewinn und Christus das selige Leben“.113 – Grabplatte P. Lukas Olthoff (amt. 1587–1599).114 –Grabplatte des Pastors Adolf Ispringrott (amt. 1575-1610), Inschrift (Übersetzung): „Dem allerhöchsten Gott geweiht. Bleib stehen, Wanderer, und wenn es dir gefällt, lies genau: Adolf Ispringrott, der ich hier 35 Jahre lang die Herden bei den klaren Quellen geweidet, die Wölfe vertrieben habe, fleißig bemüht bei Tag und Nacht, schlafe unter diesem Stein. Zwar hat Atropos meine Lebensfäden nicht durch die umgehende gräßliche Pest zerschnitten, doch da die Parze, die keinen verschont, nun diese zerschnitt, bin ich Staub und Fraß der Würmer. Der andere, vortrefflichere, durch Christi Blut gereinigte Teil aber wohnt im Himmel, bis wir uns wiederum verbinden, wenn der Ton der letzten Trompete uns rufen wird. Geh, meines mühseligen Werkes eingedenk und bedenke, daß allen der Tod bevorsteht“.115 – Kupfertafel aus dem Turmknauf mit chronikalischen Inschriften von 1591, 1617 und 1753, seit Mitte des 20. Jh. im Kulturgeschichtlichen Museum.116 – Mehrere Grabsteine, Grabinschriften und Epitaphien (15.–17. Jh.).117

Kirche, Blick zur Orgel, nach 1967

Kirche, Blick zur Orgel, nach 1967

Orgel

Erste nachweisbare Orgel „in Unser Leve Frowen kerck bynnen Ossenbrugge“ erbaut 1571 von den niederländischen Orgelbauern Cornelius und Michael Slegel, 14 II/aP.118 1641/42 Instandsetzung, ausgeführt von Hans Henrich Reinking (Bielefeld). 1645/46 Einbau eines selbständigen PW, Hans Henrich Reinking (Bielefeld). 1709/10 Instandsetzung und Umbau, vorgenommen von Christian Vater (Hannover), 19 II/P. 1792–97 Orgelneubau, ausgeführt von Jacob Courtain (Emmerich), 41 IV/P, mechanische Traktur, Schleifladen. 1904 Neubau des Orgelwerks hinter dem historischen Prospekt von Courtain, Orgelbauer Gebrüder Rohlfing (Osnabrück), 50 III/P, pneumatische Traktur; Orgel am 13. September 1944 zerstört. Neue Orgel 1949/50, Orgelbauer E. Kemper und Sohn (Lübeck), 25 II/P, elektro-pneumatische Traktur, Taschenladen; vorgesehen: 38 III/P (fünf Vakantplätze sowie drittes Manual für Chororgel mit acht Reg. bereits angelegt). 1952 Chororgel ergänzt, 33 III/P. Neubau 1967, ausgeführt von Dirk Andries Flentrop (Zaandam), 47 IV/P (RP, HW, OW, BW), mechanische Traktur, Schleifladen. 2013 Zimbelstern. – Eine kleinere Orgel befand sich im 17. Jh. im Chorraum.119 Eine Chororgel in der ersten Hälfte des 19. Jh. an die KG Belm verkauft.120 Orgelpositiv in Taufecke, 4 I/–, mechanische Traktur, Schleiflade, erbaut um 1963 von Dirk Andries Flentrop (Zaandam).

Geläut

Fünf LG, I: gis, Christusglocke, Inschriften: „Hosianna“, „Ich glaube, daß Jesus Christus sei mein Herr“ und „Friedrich Wilhelm und Karoline Heywinkel“; II: h, Sterbeglocke, Inschriften: „Gloria“, „Ich bin der Herr, dein Gott“ und „Julius Heywinkel“; III: dis’, Betglocke, Inschriften: „Amen“, „Zu uns komme dein Reich“ und „Selma Heywinkel“; IV: fis’, Abendmahlsglocke, Inschriften: „Kyrieleis“, „Wo Vergebung der Sünden ist, da ist auch Leben und Seligkeit“ und „Emma Heywinkel“; V: gis’, Taufglocke, Inschriften: „Halleluja“, „Wer da glaubet und getaufet wird, der wird selig werden“ und „Adda Heywinkel“ (alle Bronze, Gj. 1959, Firma Rincker, Sinn), gestiftet von Adda Heywinkel. Ein Glockenspiel mit 17 SG (des’’, es’’, f’’, fis’’, g’’, gis’’, a’’, b’’, h’’, c’’’, des’’’, d’’’, es’’’, e’’’, f’’’, fis’’’, g’’’, alle Bronze, Gj. 1960, Firma Rincker, Sinn). – Früherer Bestand: In der Zeugenliste einer Urkunde aus dem Jahr 1348 erscheint der Glöckner Konrad (Conrado campanario ecclesie sancte Marie), 1379 hatte Thomas das Amt inne (Thome campanarii ecclesie beate Marie).121 Sogenannte Burgglocke (Bronze, Gj. vielleicht 14. Jh.), Inschrift wohl „Wann ick sla an einen bord, is dar upror, brand oder mord. Wann ick sla an beide banden, sind dar nye heren vorhanden“, bei Brand 1613 zerstört und im gleichen Jahr ersetzt durch neue Burgglocke (Bronze, Gj. 1613), Inschrift: „Wan ich gehe an einen Bordt so ist Aufrhvr Brand oder Mordt aber avf handgiften Tach so ist an beide Bordt mein Schlag. Anno 1613“, 1942 zu Kriegszwecken abgegeben.122 1647 Umguss zweier etwa 30 Jahre alter Glocken (Bronze); 1723 barst eine der Glocken, umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1723, König, Osnabrück). 1894 neues Geläut aus vier LG angeschafft (Bronze, Gj. 1894, Karl Hamm, Frankenthal), drei der Glocken (I, III und IV) 1917 zu Kriegszwecken abgegeben. 1926 neues Vierergeläut (I: Luther, II: Melanchthon, III: Bonnus, IV: Maria)123, 1942 zu Rüstungszwecken abgegeben bzw. 1944 zerstört. 1953 drei Leihglocken vom Hamburger Glockenfriedhof.

Weitere kirchliche Gebäude

Gemeindehaus An der Marienkirche (Bj. um 1700). – Jugendheim Turmstraße (Bj. 1956/57). – Pfarrhaus I und Suptur. Marienstraße (Bj. 1850). – Pfarrhaus II, Weißenburger Str. (Wiederaufbau 1957). – Pfarrhaus III, Turmstraße (Bj. 1955). – Pfarrhaus IV, An der Marienkirche (Bj. 1955). – Doppelpfarrhaus Sackstraße (1944 zerstört). – Mehrere Wohnhäuser (Josephstraße, Augustenburger Straße, Lotterstraße, Marienstraße).

Friedhof

Ursprünglich kirchlicher Friedhof an der Nordseite der Kirche, 1253 urkundlich erwähnt; zunächst nur Kinder unter sieben Jahren, Gesinde und Fremdlinge dort beerdigt, alle anderen auf dem Domfriedhof.124 Friedhof im April 1808 geschlossen. Pfarrer und Kirchenräte bis etwa 1780 in der Kirche bestattet.

Liste der Pastoren (bis 1940)

Erste Pfarrstelle: 1543–1548 Magister Konrad Eckendorp. – 1543–15.. Werneking. – 1543–15.. Wilhelm Sandfort. – 1548 Theodor Lilie. – 1552–1599 Otto von Willen. – 1599–1610 Adolf Isprinqroth. – 1610–1626 Petrus Heismann. – 1626–1658 Magister Gerhard Grave. – 1658–1664 Magister Petrus Pechlin. – 1664–1685 Johann Eberhard Meyer. – 1685–1688 Magister Johann Göttker. – 1688–1699 Magister Johann Moeser. – 1699–1726 Magister Theodor Wilhelm von Jerusalem. – 1726–1761 Magister Hermann Theophilus Goetze. – 1761–1787 Johann Dietrich Hickmann. – 1787–1788 Johann Christoph Terlahn. – 1788–1795 Johann Christoph Klußmann. – 1795–1830 Dr. phil. Christoph Karl Mertens. – 1830–1837 Franz Wilhelm Christian Terlahn. – 1837–1845 Clamor Theodor Adolf Kerksieg. – 1845–1871 Heinrich Daniel Schwietering. – 1872–1895 Dr. Dr. Heinrich Bernhard Spiegel. – 1896–1904 Friedrich Bartels. – 1906–1909 Dr. Jacob Regula. – 1909–1926 Dr. August Heinrich Theodor Pfannkuche. – 1926–1939 Julius Rupertus Edwin Alexander Höffer von Loewenfeld.

Zweite Pfarrstelle: 1553–1574 Johann Olthoff. – 1574–1599 Adolf Ispringroth. – 1599–1611 Johann Aumann. – 1612–1621 Magister Andreas Praetorius. – 1621–1626 Magister Gerhard Grave. – 1626–1628 Joachim Nettmann. – 1633–1658 Magister Petrus Pechlin. – 1658–1664 Magister Johann Eberhard Meyer. – 1664–1690 Martin von Essen. – 1692–1715 Magister Westermann. – 1715–1724 Heinrich Christian Meyer. – 1724–1742 Stork. – 1742 Dr. Johann Christoph Köcher. – 1742–1761 Magister Johann Dietrich Hickmann. – 1761–1787 Johann Christoph Terlahn. – 1787–1788 Johann Christoph Klußmann. – 1788–1795 Christoph Carl Mertens. – 1795–1830 Franz Wilhelm Christian Terlahn. – 1830–1837 Clamor Theodor Adolf Kerksieg. – 1837–1845 Heinrich Daniel Schwietering. – 1845–1856 Friedrich Wilhelm Wübbel. – 1857–1872 Heinrich Bernhard Spiegel. – 1872– Dr. Carl Emil Benjamin Sulze. – 1873–1896 Heinrich August Ludwig Friedrich Bartels. – 1896–1906 Jacob Regula. – 1906–1909 August Heinrich Theodor Pfannkuche. – 1909–1930 Hermann Johann Max Goudefroy. – 1931–1944 Hans Hermann Bornschein.

Dritte Pfarrstelle: 1587–1599 Lukas Olthoff. – 1656–1658 Magister Johann Eberhard Meyer. – 1661–1664 Martin von Essen. – 1672–1685 Magister Johann Göttker. – 1685–1692 Magister Westermann. – 1692–1695 Magister Johann Eberhard Richter. – 1695–1715 Magister Heinrich Christian Meyer. – 1715–1716 Heinrich Lanemann. – 1716–1724 Stork. – 1724–1742 Johann Konrad von Gülich. – 1742 Dr. Johann Christoph Köcher. – 1742–1760 Eberhard Philipp Meyer. – 1760–1761 Johann Christoph Terlahn. – 1761–1763 Dr. Conrad Nahmmacher. – 1763–1776 Nikolaus Gerhard Ringelmann. – 1776–1787 Johann Christoph Klußmann. – 1787–1788 Christoph Karl Mertens. – 1788–1795 Franz Wilhelm Christian Terlahn. – 1796–1798 Dr. phil. Johann Heinrich Benjamin Fortlage. – 1798–1804 Johann Otto Meyer. – 1805–1830 Clamor Theodor Adolf Kerksieg. – 1830–1837 Heinrich Daniel Schwietering. – 1837–1845 Friedrich Wilhelm Wübbel. – 1846–1855 Georg Karl Hirsche. – 1855–1857 Dr. Dr. Heinrich Bernhard Spiegel. – 1857–1872 Dr. Karl Emil Benjamin Sulze. – 1873–1896 Dr. Jacob Regula. – 1897–1899 Ferd. Karl Ludwig Hermann Weingart. – 1899–1905 August Heinrich Theodor Pfannkuche. – 1906–1909 Hermann Johann Max Goudefroy. – 1910–1948 Hans Heinrich Friedrich Gottlieb Bodensieck.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 240–242

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 3 Nr. 363, 364. 367, 368, 373, 374 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 700, 711, 717 (Spec. Landeskons.); A 6 Nr. 6369–6372, 6395–6412 (Pfarrbestallungsakten); D 8 (Nachlass Dr. August Pfannkuche); E 9 Nr. 679–695 (Amt für Bau- und Kunstpflege); L 5f Nr. 168–170, 184, 251, 309, 917, 918 (LSuptur. Osnabrück); S 9 rep Nr. 144 (Presseausschnittsammlung).

Kirchenbücher
Gesamtgemeinde

Taufen: ab 1691 (Lücken: 1853–Sep. 1874, 1917–1920, 1942–1944)
Trauungen: ab 1685 (Lücken: 1864–1870)
Begräbnisse: ab 1801 (Lücken: 1937–1944)
Konfirmationen: ab 1876

Im Stadtarchiv Begräbnisse nach den Läutregistern seit 1596. Für die Lücken bis 1874 Nebenbücher im Stadtarchiv. Vgl. St. Marien – Landbezirk.

St. Marien –Landbezirk

Taufen: 1874–1918
Trauungen: 1853–1918 (1914, 1915 siehe Gesamtgemeinde)
Begräbnisse: 1853–1895
Konfirmationen: 1876–1917

Taufen, Trauungen, Begräbnisse vor 1853 und Konfirmationen vor 1876 siehe Gesamtgemeinde. Nach 1918 siehe Osnabrück, Pauluskirche.

Hofgemeinde

Trauungen: 1790–1804

Garnisongemeinde

Taufen: 1822–1851
Trauungen: 1822–1851
Begräbnisse: 1822–1851

Militärgemeinde

Taufen: 1867–1945
Trauungen: 1867–1945
Begräbnisse: 1867–1945 (Lücken: 1927–1935)
Konfirmationen: 1867–1908 (Lücken: 1899–1903, 1905–1907)

Literatur

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1035–1036, 1052–1055; Grote/van der Ploeg/Kellner, Wandmalerei, Katalogband, Nr. 224; Kämmerer, Denkmaltopographie Stadt Osnabrück, S. 68–69; Meyer, Pastoren II, S. 240–242; Poppe-Marquard, Kirchenchronik, S. 48–59; Siebern/Fink, KD Stadt Osnabrück, S. 117–154; Weichsler, Hdb. Sprengel Osnabrück, S. 22–24; Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück II, S. 92–110.

B: 450 Jahre Reformation in Osnabrück. V.D.M.I.Æ. Gottes Wort bleibt in Ewigkeit, hrsg. von Karl Georg Kaster und Gerd Steinwascher (= Osnabrücker Kulturdenkmäler 6), Bramsche 1993 (darin u. a.: Wolf-Dieter Hauschild: Von der reformatorischen Bewegung zur evangelischen Kirche: Die Einführung der Kirchenordnung in Osnabrück 1543, S. 155–191; Bernd Moeller: Die öffentliche Disputation des Predigers Dietrich Buthmann 1532, S. 91–107; Emilie Sinner: Kirche und Frömmigkeit in Osnabrück vor der Reformation, S. 39–67); Geschichte und Geschichten. Stifter an St. Marien, hrsg. von der Stiftung St. Marien, Osnabrück 2010; Heidrun Becker: Der Osnabrücker Kreis 1931–1939, in: Bewahren ohne Bekennen? Die hannoversche Landeskirche im Nationalsozialismus, hrsg. von Heinrich Grosse, Hans Otte und Joachim Perels, Hannover 1996, S. 43–104; Hans Christian Brandy: Gustav Oehlert und Paul Leo. Zwei Pastoren jüdischer Herkunft in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, in: Bewahren ohne Bekennen? Die hannoversche Landeskirche im Nationalsozialismus, hrsg. von Heinrich Grosse, Hans Otte und Joachim Perels, Hannover 1996, S. 375–427; Gudrun Gleba (Hg.): Die Toten sind unter uns. Kulturgeschichtliche Betrachtungen zu den Grabplatten von St. Marien – offene Kirche am Markt in Osnabrück, [Oldenburg] 2011; Ludwig Hoffmeyer: Geschichte der Kirchengemeinde St. Marien in Osnabrück, Osnabrück 1927; Ludwig Hoffmeyer: Chronik der Stadt Osnabrück, bearbeitet und erweitert von Ludwig Bäte, Heinrich Koch und Frank Henrichvark, Osnabrück 61995; Karl Georg Kaster (†) & Wolfgang Schlüter (Hg.): Die Marienkirche in Osnabrück. Ergebnisse archäologischer, bau- und kunstgeschichtlicher Untersuchungen, Bramsche 2001; Walter Kaufmann: Die St.-Marien- und die St.-Katharinen-Kirche zu Osnabrück während des Dreißigjährigen Krieges und der Friedensverhandlungen, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück 63 (1948), S. 74–100; Walter Kaufmann: Zur Geschichte der Orgeln in der St. Marienkirche in Osnabrück, in: Festschrift zur Einweihung der neuen Orgel in St. Marien, Osnabrück, hrsg. vom Kirchenvorstand St. Marien, Osnabrück 1967, S. 8–16; Paul Jonas Meier: Osnabrück (= Niedersächsischer Städteatlas 2,4; = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 5,2,4), Braunschweig 1935; Joachim Perels: Richard Karwehl – ein lutherischer Pfarrer aus dem Geist Karl Barths, in: JbGNKG 102 (2004), S. 161–175; Eckhard Pfannkuche: Die sozialen Dienste des kirchlichen Liberalismus in Osnabrück, in: JbGNKG 72 (1974), S. 129–135; Christian Peters: Minden-Ravensberg und die Wurzeln der Osnabrücker Erweckung, in: JbGNK 102 (2004), S. 81–113; Roswitha Poppe: Der Altar der Marienkirche zu Osnabrück, Osnabrück 1956; Walter Schäfer: Carl Friedrich August Weibezahn. Der Osnabrücker Erweckungsprediger, Osnabrück 1955; Walter Schäfer: Laienstand und Predigtamt. Zur Frühgeschichte der Erweckung (= Beiheft zum JbGNKG 63), Verden 1965; Volker Seresse: Der Versuch zur Rekatholisierung Osnabrücks 1628–1633 nach der Chronik des Rudolf von Bellinckhausen. Konversion und konfessionelle Identität zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in: Osnabrücker Mitteilungen 110 (2005), S. 99–118; Gerd Steinwascher (Hg.): Geschichte der Stadt Osnabrück, Osnabrück 2006; Gerd Steinwascher: Zwei Inventarien der Sakristei der Marienkirche zu Osnabrück aus dem 16. Jahrhundert, in: Osnabrücker Mitteilungen 98 (1993), S. 205–210; Heide Stratenwerth: Die Reformation in der Stadt Osnabrück, Wiesbaden 1971; Henrike Uhrmacher: „Resistenz“ oder Akzeptanz? Die evangelische Kirche in Osnabrück während der Zeit des Nationalsozialismus, in: Osnabrücker Mitteilungen 100 (1995), S. 229–250; Hans Wenschkewitz: Die Predigt der liberalen Theologen in Osnabrück, in: JbGNKG 72 (1974), S. 51–90.

GND

6127143-3, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Marien (Osnabrück); 4642520-2, Sankt Marien (Osnabrück)


Fußnoten

  1. Zur Stadtentwicklung vgl. knapp u. a. Kämmerer, Denkmaltopographie Stadt Osnabrück, S. 13 ff.; Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück II, S. 93 ff. Einen ausführlichen Überblick bieten die Beiträge in Steinwascher, Geschichte sowie Hoffmeyer, Chronik.
  2. MGH DD Kar. 1 271 [Digitalisat]; vgl. zudem Steinwascher, Geschichte, S. 63 f.; Hoffmann, S. 12 f.
  3. MGH SS 2, S. 679 [Digitalisat]; vgl. auch Rudolfus monachus Fuldensis, Translatio s. Alexandri, http://www.geschichtsquellen.de/werk/4253, 03.02.2021. Vgl. zudem Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück II, S. 92 f. und Casemir/Ohainski, Niedersächsische Orte, S. 96.
  4. MGH DD H II 8 [Digitalisat]; Osnabrücker UB I, Nr. 118. Die Urkunde über die Verleihung des Marktrechts von 889 (MGH DD Arn 183 [Digitalisat]) ist ebenfalls eine spätere Fälschung, inhaltlich jedoch möglicherweise zutreffend, vgl. Steinwascher, Geschichte, S. 65 ff.
  5. Osnabrücker UB I, Nr. 276. Weitere Nennungen: ebd., Nr. 282 (1150, cives) und ebd., Nr. 328 (1171, civitas).
  6. Osnabrücker UB I, Nr. 328; Steinwascher, Geschichte, S. 77 ff.
  7. Siegel: Osnabrücker UB II, Nr. 77 (ältestes erhaltenes Siegel von 1243, ebd., Nr. 438), Ratsherren: ebd., Nr. 281; Rathaus: ebd., Nr. 447; Bürgermeister: ebd., III, Nr. 529.
  8. Möser, Werke VIII, Nr. CCCXXIII (S. 411 f.).
  9. Osnabrücker UB I, Nr. 122; Dolle, Klosterbuch III, S. 1167 ff.
  10. Osnabrücker UB II, Nr. 533.
  11. Osnabrücker UB VI, Nr. 62.
  12. Steinwascher, Geschichte, S. 100 (Karte).
  13. Feldkamp, Bedeutung, S. 79 ff.
  14. Kämmerer, Denkmaltopographie Stadt Osnabrück, S. 22; Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück II, S. 94.
  15. Zu Ausdehnung und Grenzen von Bistum und Hochstift Osnabrück vgl. Gatz, Atlas, S. 112.
  16. Osnabrücker UB I, Nr. 276. Weitere Nennungen: Nr. 282 (1150, cives), Nr. 328 (1171, civitas).
  17. Dolle, Klosterbuch III, S. 1176 ff.
  18. Poppe-Marquard, Kirchenchronik, S. 254 ff.
  19. Zum Folgenden detailliert: Obenaus, Handbuch II, S. 1196 ff.; knapp: Hoffmeyer, Chronik, S. 401 ff., S. 476 ff.; Steinwascher, Geschichte, S. 104 f.; Poppe-Marquard, Kirchenchronik, S. 260 ff.
  20. Obenaus, Handbuch II, S. 1211.
  21. Steinwascher, Geschichte, S. 32 f.; Kaster & Schlüter, S. 36 und 39: „denn zwischen der Auflassung des Friedhofs bzw. seiner Überbauung mit Pfosten- und Grubenhäusern und dem Bau der ersten Marienkirche liegen 100 bis 150 Jahre“.
  22. Osnabrücker UB I, Nr. 276. Weitere Nennungen: Nr. 282 (1150, cives), Nr. 328 (1171, civitas).
  23. Osnabrücker UB I, Nr. 345.
  24. Osnabrücker UB II, Nr. 97.
  25. 450 Jahre, S. 42 (Sinner).
  26. Osnabrücker UB II, Nr. 534.
  27. Osnabrücker UB III, Nr. 617 (S. 439): plebanorum nostrum […] Segenandi de forensi ecclesia.
  28. Osnabrücker UB VI, Nr. 52.
  29. NLA OS Rep 13 a Nr. 2, http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_04153.html, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535150; NLA OS Rep 13 a Nr. 3, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535149 (Testament); Hoffmeyer, Geschichte, S. 5.
  30. NLA OS Rep 13 a Nr. 4, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535148; belegt auch 1337 (ebd., Nr. 6, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535147) und 1343 (dominus Iohannes plebanus sancte Marie virginis, Osnabrücker UB VI, Nr. 456).
  31. Veltmann, S. 189 (Nr. 19). Ebenso 1459: NLA OS Rep 13 a Nr. 25, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535180.
  32. Osnabrücker UB VI, Nr. 537 (auch 535, 536).
  33. Osnabrücker UB VI, Nr. 882; NLA OS Rep 13 a Nr. 11, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535152 (1376), ebd., Nr. 12, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535153 (1377), ebd. Nr. 13, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535157 (1379) und ebd., Nr. 14, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535160 (1381).
  34. Osnabrücker UB VI, Nr. 1235; Vgl. auch: NLA OS Rep 13 a Nr. 16, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535158 (1402), ebd., Nr. 18, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535161 (1405) und ebd. Nr. 20, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535162 (1410).
  35. RG Online, RG IV 04318, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/4318, 22.03.2019; RG Online, RG IV 05232, http://rg-online.dhi-roma.it/RG/4/5232, 22.03.2019; NLA OS Rep 13 a Nr. 27, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535183.
  36. NLA OS Rep 13 a Nr. 28, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535176 (1495); ebd. Nr. 29, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535174 (1498) und ebd., Nr. 30, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535175 (1508).
  37. NLA OS Rep 13 a Nr. 31, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535173 (1525) und ebd. Nr. 32, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535172 (1535). Vgl. zu Kerssenbrock: Bernhard Ebneth: „Rembert von Kerssenbrock“ in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 416 [Online-Version: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13731759X.html#ndbcontent], 30.04.2019.
  38. NLA OS Rep 13 a Nr. 17, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535177.
  39. 450 Jahre, S. 43 (Sinner); NLA OS Rep 13 a Nr. 21, http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3535163 (1434: Magister Ghiselbert Spull, legum baccalarius, Prokurator der Kalandsbrüder zu St. Marien).
  40. Zur Reformation in Osnabrück vgl. knapp Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 232 ff.; Stratenwerth, bes. S. 29 ff.; Steinwascher, Geschichte, 163 ff. sowie die einzelnen Beiträge in 450 Jahre. Speziell zur Marienkirche Hoffmeyer, Geschichte, S. 6 ff.
  41. 450 Jahre, S. 91 ff. (Moeller)
  42. Vgl. Seresse, bes. S. 104 ff.
  43. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 219 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0021902. Die Zahl der zerstörten Häuser lag nach Hoffmeyer, Chronik, S. 818, jedoch mit 180 deutlich niedriger.
  44. Kaufmann, St.-Marien- und St.-Katharinen-Kirche, S. 83 f.
  45. Zweite Auflage: Vermehrte Kirchengesänge der christlichen Gemeinen ungeänderter Augspurgischer Confession, nebst beygefügten Kirchengebeten, Osnabrück 1683; vierten Auflage: Neu-vermehrte Kirchen-Gesänge Der Christlichen Gemeinden ungeänderten Augspurgischer Confession zu Oßnabrück. Nebst beygefügten Kirchen-Gebetern, Osnabrück 1695, (Digitalisat).
  46. Vgl. Meyer, Pastoren II, S. 240 ff. und Hoffmeyer, Geschichte, 20 ff. Bis 1908 war das Einkommen der drei Stellen unterschiedlich hoch (Hoffmeyer, Geschichte, S. 61).
  47. Hoffmeyer, Geschichte, S. 22 f.
  48. Zit. bei Hoffmeyer, Geschichte, S. 59.
  49. Hoffmeyer, Geschichte, S. 24 f. und 54, seit 1848 durften alle „unbescholtenen, volljährigen männlichen Mitglieder der Gemeinde wählen, also auch die auf den Dörfern wohnenden“.
  50. KABl. 1939, S. 115 f. (Verordnung betreffend die Aufhebung besonderer Besetzungsrechte).
  51. Peters, S. 95 ff. und 109 ff., sowie Schäfer, Weibezahn. Zu P. Mertens und Damann vgl. Schäfer, Laienstand, bes. S. 14 ff. und S. 24 ff.; zu P. Weibe
  52. Einschätzung des Bgm. Johann Karl Bertram Stüve von 1842, zit. bei Hoffmeyer, Geschichte, S. 44.
  53. Zit. bei Hoffmeyer, Geschichte, S. 44.
  54. Hoffmeyer, Geschichte, S. 45.
  55. Hoffmeyer, Geschichte, S. 37 f. und 55 f.
  56. Steinwascher, Geschichte, S. 432; Wenschkewitz, S. 51 f.
  57. Hoffmeyer, Chronik, S. 470 f.
  58. LkAH, L 5f, Nr. 168 (Visitation 1973/74).
  59. Hoffmeyer, Geschichte, S. 59.
  60. KABl. 1896, S. 59; Hoffmeyer, Geschichte, S. 56 f. P. Goudefroy hatte die Eversburger Stelle bis 1906 inne, rückte dann in die dritte und 1909 in die zweite Pfarrstelle auf.
  61. KABl. 1898, S. 35.
  62. KABl. 1914, S. 3.
  63. LkAH, L 5f, Nr. 251 (Visitation 1943).
  64. LkAH, S 1 H III Nr. 916, Bl. 18.
  65. Alle Zitate: Klügel, Landeskirche II, Nr. 10. Zeitgenössische Exemplare des „Osnabrücker Bekenntnisses“ in: LkAH, S 1 H III Nr. 916, Bl. 40 f. Vgl. auch Uhrmacher, S. 236 ff., die resümiert: „Diese frühzeitige Gründung des Osnabrücker Kreises war für die Stadtkirchengeschichte von großer Bedeutung, auch wenn die überregionale Bedeutung ihres Bekenntnisses rückblickend eher als gering bezeichnet wurde.“ Vgl. auch Steinwascher, Geschichte, S. 723 ff. und ausführlich zum Osnabrücker Kreis: Becker, bes. S. 59 ff. Unter den Unterzeichnern des Osnabrücker Bekenntnisses finden sich allerdings auch die späteren DC-Anhänger P. Bell, P. Saalbach und P. Schmelzkopf.
  66. Uhrmacher, S. 232; LkAH, S 1 H III Nr. 916, Bl. 12.
  67. LkAH, S 1 H III Nr. 916, Bl. 19. Zum KV zählten neben den zwölf gewählten Kirchenvorstehern zudem die seinerzeit sechs Pastoren der Gemeinde und der Osnabrücker Oberbürgermeister als Vertreter des ev. Magistrats an.
  68. Uhrmacher, S. 240 f. LkAH S 1 H I Nr. 204 (Bornschein, von Loewenfeld, Bodensieck, Leo, Karwehl, Thimme an Bekenntnisgemeinschaft der Hannoverschen Landeskirche, 12.12.1935).
  69. LkAH, S 1 H I Nr. 835.
  70. P. Bodensieck gab 1947 im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ an, P. Leo habe sich dazu entschlossen Deutschland zu verlassen, da „auch seine Kirchenbehörde ihm keinen Schutz mehr bot oder bieten konnte“, LkAH, S 1 H III Nr. 916, Bl. 20. Zu Leo vgl. auch Carsten Linden & Craig Nessan: Paul Leo. Lutherischer Pastor mit jüdischen Wurzeln (1893–1958), Nordhausen 2019; Brandy, S. 387 ff., zu seiner Zeit in Osnabrück S. 398 ff. und Lindemann, Stellung, bes. S. 122 ff., 308 ff., 496 ff., 532 ff., 559 ff. und 819 ff. Allgemein zum Fragebogen: Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  71. LkAH, S 1 H III Nr. 916, Bl. 19.
  72. KABl. 1937, S. 78, sowie ebd. S. 9 ff. (Zitat: S. 11).
  73. KABl. 1939, S. 208.
  74. LkAH, L 5f, Nr. 251 (Visitation 1943).
  75. Kaster & Schlüter, S. 295 ff.
  76. LkAH, L 5f, Nr. 170 (Visitation 1951).
  77. KABl. 1951, S. 47; LkAH, L 5f, Nr. 170 (Visitation 1951).
  78. KABl. 1954, S. 30.
  79. Martins-KG: KABl. 1956, S. 149; Matthäus-KG: KABl. 1959, S. 141 f. (auch Teile der Paul-Gerhardt-KG); Bonnus-KG: KABl. 1962, S. 4 (auch Teile der Katharinen-KG).
  80. KABl. 1953, S. 137; KABl. 1955, S. 9; KABl. 1959, S. 57; KABl. 1965, S. 205 f.
  81. LkAH, L 5f, Nr. 309 (Visitation 1986), mit Übersicht der Themen 1965–1987.
  82. Zunächst in Trägerschaft des „Kleinkinderbewahranstaltsvereins Osnabrück e. V.“, vgl. Koch, Heimat, S. 44 ff.
  83. Ausgangspunkt für die Gründung des Seniorenheims war eine Spende von Adda Heywinkel, die der Marienkirche auch das Geläut und die Kanzel gestiftet hatte.
  84. LkAH, L 5f, Nr. 169 (Visitation 1979).
  85. LkAH, L 5f, Nr. 184 (Visitation 1993).
  86. KABl. 2001, S. 200.
  87. KABl. 1896, S. 59; KABl. 1939, S. 208; KABl. 1951, S. 47; KABl. 1954, S. 30; KABl. 2001, S. 200.
  88. KABl. 1914, S. 3; KABl. 1939, S. 208; KABl. 1953, S. 137; KABl. 1955, S. 9; KABl. 1965, S. 205 f.
  89. KABl. 1921, S. 95 f.; KABl. 1939, S. 208; KABl. 1959, S. 57, 141 f.
  90. KABl. 1898, S. 35.
  91. Beides: KABl. 1939, S. 208.
  92. KABl. 1954, S. 30.
  93. KABl. 1956, S. 149.
  94. KABl. 1959, S. 141 f.
  95. KABl. 1962, S. 4.
  96. Hoffmeyer, Geschichte, S. 57 f.
  97. Zur Baugeschichte vgl. Kaster & Schlüter.
  98. Überblick zu den Bauphasen anhand der Grundrisse bei Kaster & Schlüter, S. 11. Datierungen bei Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1052, anders.
  99. Zur Turmuhr Hoffmeyer, Geschichte, S. 45.
  100. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 14 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0001400.
  101. Abbildungen der Reliefs und Gemälde mit den dazugehörigen Bibelstellen bei Poppe, S. 20 ff.
  102. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 113 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0011308.
  103. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 18 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0001808.
  104. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 37 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0003703.
  105. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 173 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0017304.
  106. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 186 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0018601.
  107. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 200 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0020006.
  108. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 202 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0020200.
  109. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 273 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0027309.
  110. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 300 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0030001; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 302 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0030205; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 320† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0032003.
  111. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 5 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0000501; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 12 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0001206; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 101 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0010108.
  112. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 117† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0011706.
  113. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 125† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0012508.
  114. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 177† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0017702.
  115. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 205† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0020501.
  116. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 162 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0016201.
  117. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 52† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0005200; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 115† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0011502; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 119† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0011907; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 144† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0014403; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 145† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0014500; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 147† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0014704; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 166† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0016609; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 167† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0016706; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 176† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0017605; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 201† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0020103; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 206† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0020608; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 256† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0025608; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 263† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0026303; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 267† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0026701; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 274† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0027406; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 275† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0027503; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 289† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0028904; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 290† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0029003; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 295† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0029503.
  118. Zit. bei Kaufmann, Geschichte, S. 9. Zum Folgenden vgl. ebd.
  119. Kaufmann, St-Marien- und St. Katharinen-Kirche, S. 82.
  120. Hoffmeyer, Geschichte, S. 44.
  121. Osnabrücker UB VI, Nr. 537 und 956.
  122. DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 22† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0002202; DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 218† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0021808.
  123. Steinwascher, Geschichte, S. 685.
  124. Osnabrücker UB III, Nr. 106.