Frühere Gemeinde | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Göttingen-Münden (Amtsbereich Münden) | Patrozinium: Anna (2010)1 | KO: Calenberger KO von 1569
Orts- und Kirchengeschichte
Schriftlich ist das nordhessische Nieste zuerst als Herkunftsname nachgewiesen: 1195 mit Friderico de Nieste und 1281 mit Albertus et Johannes ac Hermannus fratres dicti de Neyste (Albert, Johannes und Hermann, Brüder, genannt von Nieste).2 Der Grenzvertrag zwischen Hessen und Braunschweig-Lüneburg aus dem Jahr 1536 regelte u. a. die gemeinsame Herrschaft der hessischen Landgrafen und der welfischen Herzöge über das Dorf (1588: „Nießt ist zweiherrig“).3 Nieste gehörte halb zum Amt Neustadt (Lgft. Hessen, 1567 Lgft. Hessen-Kassel, ab 1803 „Kurhessen“) und halb zum Gericht Sichelnstein bzw. zum Amt Münden (Fsm. Calenberg-Göttingen, 1692: Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. „Kurhannover“). Das herbstliche Friedensgericht setzte sich aus hessischen und braunschweig-lüneburgischen Richtern zusammen, der Vorsitz wechselte jährlich.4 In französischer Zeit war Nieste von 1807 bis 1813/14 Teil des Kantons Kaufungen im Distrikt Cassel des Fuldadepartements im Kgr. Westphalen. Danach wurde die gemeinsame Herrschaft Kurhessens und des nunmehrigen Kgr. Hannover wiederhergestellt und Nieste zählte halb zum Amt Kaufungen (1817 Amt Waldau, 1821 Kr. Kassel) und halb zum Amt Münden. Das hessisch-hannoversche Kondominium endete mit dem Staatsvertrag von 1831/32: Nieste kam gänzlich an Hessen, während Hannover Laubach erhielt. Mit der Annexion des Kfsm. Hessen kam Nieste 1866 an das Kgr. Preußen. Zur Sozialstruktur Niestes und der übrigen Kirchspielorte schrieb der Ortspastor 1968: „Die früheren Waldarbeiterdörfer sind zu Wohndörfern der weitaus überwiegend in Kassel arbeitenden Erwerbstätigen geworden.“5 Um 1810 lebten knapp 390 Menschen in Nieste, 1895 gut 540, 1939 etwa 830, 1946 rund 1.110 und 2020 rund 2.040.
Die Kirche in Nieste ist erstmals im Grenzvertrag von 1536 erwähnt, auf den Lgf. Philipp I. († 1567) und Hzg. Erich I. zu Braunschweig-Lüneburg († 1540) sich geeinigt hatten: „deßgleichen soll die Niestkirche mit ihrem bezirck unverscheiden und unverteilt auch unser beider sein“.6 Das in der zweiten Hälfte des 19. Jh. abgerissene Kirchengebäude – ein Rechteckbau mit Dachreiter und eingezogenem Rechteckchor – stammte im Kern aus romanischer Zeit. 1476 existiert eine Klause (Einsiedelei) in Nieste. Namen vorref. Geistlicher sind nicht überliefert.
Details über die Einführung der Reformation in Nieste sind nicht bekannt. Im Jahr 1588 war P. Christian Rischius (amt. 1565–1597), Pastor in Uschlag, für die Gemeinde in Nieste zuständig, ebenso wie für die Dörfer Dahlheim, Escherode und Nienhagen.7 Im Nachrichtungsbuch von allen Pfarren im Fürstenthumb Braunschweig sowoll Wolfenbüttelschen alß Calenbergischen theils, angeleget Anfang des 17. Jh., sind Dahlheim, Escherode, Nienhagen und Nieste alle als filiae, also als Tochtergemeinden, von Uschlag verzeichnet.8 1675 heißt es dann: „Uslag mater, Escherode mater, Dalheim. Neuwenhagen filia, Niest filia“.9 Aufgrund der pfarramtlichen Verbindung mit der calenberg-göttingischen Parochie Uschlag war Nieste luth. geblieben, als Lgf. Moritz von Hessen-Kassel († 1632) um 1605 das ref. Bekenntnis in der Landgrafschaft einführte.
Die Kinder aus Nieste besuchten im 16. und 17. Jh. die Schule in Escherode. Allerdings klagte Schulmeister Andreas Gerhart Froböße 1675, die Schulordnung sei „ganz und gar in Abgang geraten, wegen unverantwortliche Nachlässigkeit zur Schule Ziehunge der Jugend, weiln sie die Eltern bis ins 8te, 9te 10te ja wol gar zurücke behalten“.10 Eine eigene Schule bestand in Nieste seit spätestens 1711. Der erste namentlich bekannte Lehrer war Jobst Christoph Jatho († 1749).11
Schon bei der Visitation 1675 hatten sich die Gemeinden Escherode, Nienhagen und Nieste darüber beklagt, dass „die Predigen fast alle Sonn- und Festtage bei uns so lange verzogen werden, daß die eingepfarrten Dörfer und bevorab schwache Leute solches nicht abwarten können“.12 Zudem solle der Pastor „das Schelten und Schmähen in seinen Predigen“ unterlassen. Umgekehrt legte P. Heinrich Klötzer (amt. 1668–1676) eine gut 20seitige Zusammenstellung von Gravamina (Beschwerden) über die Kirchspielgemeinden vor, gegliedert in die Punkte „Profanation und Entheiligung des Sabbaths“, „Schmach und Beleidigung der Älteren“, „Hurerei und Unzucht“, „Frevel und Benachteiligung“ sowie „Böse Gewohnheiten“, jeweils versehen mit Beispielen.13 Die pfarramtliche Versorgung der einzelnen Dörfer der Parochie bereitete auch im 18. Jh. weiter Probleme. Der Mündener Sup. Johann Georg Schwachheim (amt. 1744–1771) machte 1757 einen Vorschlag zur „beßern Versehung der weitläufigen combinirten Mutter und Filial-Pfarren Uschlag, Escherode, Nieste, Nienhagen“, der allerdings nicht überliefert ist.14 1778 beklagten sich die Gemeinden Nieste und Nienhagen über P. Johann Dietrich Hagedorn (amt. 1763–1799) „wegen Nichtabhaltung von Gottesdiensten“.15
Die anhaltenden Klagen und Diskussionen über die Neuordnung des Kirchspiels führten 1829 schließlich zur Einrichtung einer Pfarrstelle in Escherode, die als erster P. Christian Ludwig Meyer (amt. 1829–1852) übernahm. Sein Pfarrsprengel umfasste auch die Nieste sowie Dahlheim und Nienhagen Beim Bau des Pfarrhauses in Escherode übernahm die Gemeinde Nieste 7/22 der Kosten.16 Nachdem Nieste 1831/32 vollständig an das Kfsm. Hessen gekommen war, blieb die Zugehörigkeit zum hannoverschen Kirchspiel Escherode zunächst bestehen. Zwei Jahrzehnte später erhielt die Gemeinde mit dem hessischen Vikar Westphal (amt. 1852–1858) einen eigenen Geistlichen. Im Jahr 1858 wurde Nieste zur eigenständigen Kirchengemeinde erhoben (das „hessische Prestigepfarramt Nieste“).17 Die Pfarrstelle übernahm kurzzeitig P. Wilhelm Bernhard (amt. 1858–1859), gefolgt von P. Gustav Seibert (amt. 1860–1873). Ein Pfarrhaus ließ die Gemeinde nicht bauen, die Pastoren wohnten „zur Miete oder im Gasthaus“.18 In diese Zeit der Selbständigkeit als Kirchengemeinde im Kfsm. Hessen fiel der Neubau der Niester Kirche. Das mittelalterliche Kirchengebäude war baufällig und zu klein für die Gemeinde.19 1859 lag ein erster Neubauentwurf vor, den das Konsistorium in Kassel jedoch ablehnte. Nachdem zwischenzeitlich auch ein Umbau der vorhandenen Kirche diskutiert worden war, begann 1864 schließlich der Neubau. Die Entwürfe hatte Baumeister Georg Gottlob Ungewitter (Kassel) gezeichnet. 1866 konnte die Gemeinde ihre neue Kirche einweihen.
Im gleichen Jahr wurden die Weichen für die Aufhebung der gerade gegründeten Kirchengemeinde gestellt: Seit den preußischen Annexionen von 1866 gehörten sowohl Nieste als auch die frühere Muttergemeinde Escherode zum Kgr. Preußen. Mit dem Umpfarrungsdekret vom 22. Juli und 7. August 1873 wurde die kleine, nun „für überflüssig erachtete Pfarrei“ Nieste wieder aufgehoben und das Dorf als KapG erneut in die KG Escherode eingegliedert.20 Alle zwei Wochen hielt der Escheroder Pastor einen Predigtgottesdienst in Nieste, an den übrigen Sonntagen fanden Lesegottesdienste statt. Im Jahr 1906 gründete sich ein Posaunenchor in Nieste.
Während der NS-Zeit hatte P. Otto Heinrich Ernst Lücke (amt. 1932–1944) das Pfarramt für Dahlheim, Escherode, Nienhagen und Nieste inne. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ schrieb der mit der Verwaltung der Pfarrstelle beauftragte Ostgeistliche P. Joachim Flick (amt. 1945–1951), P. Lücke habe kirchenpolitisch den DC nahegestanden.21 In Nieste sei „von zahlreichen Gemeindegliedern die Erklärung abgegeben worden, daß die stark deutsch-christlich gefärbten Predigten des Herrn P. Lücke im Wesentlichen dazu beigetragen haben, daß der Kirchenbesuch in starkem Maße zurückgegangen ist“. Nach der Visitation der Gemeinde 1938 hielt der Mündener Sup. Johann Klaus Heinrich Köncke (amt. 1926–1950) fest, das kirchliche Leben der Parochie stehe „vielleicht abgesehen von Nieste, im Zeichen des äußeren und inneren Zerfalls“.22 In Nieste existierte seit mehreren Jahren eine Gemeinschaftsbewegung (Pfingstgemeinschaft), die „sich immer freundlich zu Landeskirche und Pfarramt gestellt hat. Diese gibt der Kirchlichkeit Niestes das Gepräge“, schrieb Sup. Köncke.23 Später schloss sich die Gemeinschaft, die ein Laien-Prediger aus Kassel betreute, dem „Christlichen Gemeinschaftsverband Mühlheim/Ruhr“ an. Ihre Mitglieder, notierte P. Flick 1949, „nehmen an den Gottesdiensten und Abendmahlsfeiern rege teil, ja, sie bilden überhaupt den Kern aller Gottesdienst-Besucher“.24
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs war die Niester Kirche nach einem Bombentreffer ausgebrannt. Zum Gottesdienst musste sich die Gemeinde fortan in der Schule versammeln. Die Wiederaufbauarbeiten begannen 1948 und am 16. April 1950 konnte der Göttinger LSup. Franz Wiebe (amt. 1948–1953) die Kirche neu einweihen.25 1959 fand in Nieste an jedem Sonntag ein Gottesdienst statt (abwechselnd vormittags und nachmittags).26 1966 weihte die Gemeinde das Gemeindehaus ein (1981 erweitert, Willy-Scarl-Haus).
Nieste war Ende der 1960er Jahre das mit Abstand größte Dorf in der Parochie Escherode: Die Bevölkerungszahl lag in Dahlheim bei 275, in Nienhagen bei 300, in Escherode bei 700 und in Nieste bei 1.200.27 Auch wegen „ihrer kirchlichen Aktivität“ nehme die KapG Nieste einen besonderen Rang ein, schrieb der Mündener Sup. nach der Visitation 1968. Es sei daher zu fragen, „ob dieser Gemeinde nicht der Rang einer selbständigen Kirchengemeinde neben Escherode gebührt“.28 Zum 1. April 1970 wandelte das LKA Hannover daher die KapG Nieste wieder in eine KG um, die pfarramtlich verbunden mit Eschenrode verbunden wurde.29 Sitz des Pfarramtes blieb Escherode.
Seit 2010 trägt die Kirche in Nieste offiziell den Namen St. Anna.30 Zum 1. Januar 2011 schlossen sich die Paul-Gerhardt-KG Escherode und St.-Anna-KG Nieste zusammen und gründeten gemeinsam die Ev.-luth. Dreieinigkeits-KG Escherode-Nieste.31
Umfang
Nieste
Aufsichtsbezirk
Archidiakonat Fritzlar (sedes Ditmold) der Erzdiözese Mainz. – Als filia von Uschlag 1588 GSuptur. Fsm. Göttingen bzw. Spezialsuperintendentur über Stadt und Gericht Münden.32 Seit Teilung der Insp. Münden 1742 zählte Uschlag zur Insp. Münden Erster Theil bzw. Hedemünden Erster Theil (Sitz der Suptur. 1742–1772, 1789–1820 und 1859–1911 in Hedemünden, 1772–1789, 1820–1859 und ab 1911 in Münden). Als filia von Escherode seit 1829 weiterhin Insp. Münden bzw. Hedemünden. Als hessische KG ab 1858 Klasse Unterneustadt bzw. Kaufungen (Kfsm. Hessen). Ab 1873 als KapG der KG Escherode wieder Insp. Münden bzw. Hedemünden, ab 1924 KK Münden. Nach Erhebung zur KG im Jahr 1970 weiterhin KK Münden.
Kirchenbau
Neugotischer Bau, ausgerichtet leicht ostsüdöstlich, erbaut 1864–66 (Entwurf: Georg Gottlob Ungewitter, Kassel). Satteldach. Mauerwerk aus Sandsteinquadern. An den Längsseiten und am Chor Strebepfeiler; einfache Spitzbogenfenster, nach Osten zweibahniges Spitzbogenfenster mit einfachem Maßwerk, nach Westen je ein flachbogiges Fenster links und rechts des Turms. Im Innern offener Dachstuhl mit holzverschalten Deckenflächen im Schiff, Kreuzrippengewölbe im Chor; Emporen an West- und Nordwand. 1945 Kirche nach Bombentreffer ausgebrannt. 1948–50 Wiederaufbau. 1989 Neudeckung Dach.
Fenster
Figürliches Buntglasfenster nach Osten (um 1957, Richard Süßmuth, Immenhausen), Ähren und Trauben, im Bogenfeld Christusmonogramm mit Α und Ω.
Turm
Im Westen risalitartig hervortretender Turm, vierseitiges, verkupfertes Pyramidendach mit vier Uhrerkern, bekrönt mit Kugel und Kreuz. Mauerwerk aus Sandsteinquadern, Glockengeschoss kupferverkleidetes Fachwerk. Querrechteckige Schallfenster nach Norden, Süden und Westen. Nach Westen Spitzbogennische mit Hauptportal, darüber zwei hochrechteckige Fenster. 1945 Turm ausgebrannt. 1948–50 veränderter Wiederaufbau (zuvor massives Glockengeschoss mit gekuppelten Schallöffnungen (Triforien) an jeder Seite und Turmhelm mit viereckigem Ansatz und hoher, achteckig ausgezogener Spitze). 1989 Turmhelm und Glockengeschoss verkupfert (vorher verschiefert).
Vorgängerbau
Rechteckbau mit Dachreiter und eingezogenem Rechteckchor, etwa 19 Meter lang und 9 Meter breit, im Kern romanisch. Steiles Satteldach. Verputztes Mauerwerk mit Eckquaderung, nach Süden spitzbogige Fenster und spitzbogiges Portal; kleines Rundbogenfenster nach Norden. Im Innern flache Decke im Schiff, Kreuzgewölbe im Chor; Emporen an Nord-, Süd- und Westwand.33 Umbauten in gotischer Zeit (Spitzbogenfenster). 1864 abgebrochen da baufällig und zu klein.
Ausstattung
Romanisierender Tischaltar mit Schreinaufbau (um 1866), Sandstein. – Leicht erhöhte Holzkanzel (um 1957). – Hölzerner, tischartiger Taufständer (um 1957). – Außen: Grabstein (18./19. Jh.).
Orgel
Orgelneubau 1912, ausgeführt von Faber & Greve (Salzhemmendorf), 24 (davon mehrere Transmissionen) II/P, pneumatische Traktur; einige Zinnpfeifen im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1918); Instrument beim Kirchenbrand 1945 zerstört. 1951 gebrauchte Orgel aus Eschwege erworben, erbaut vielleicht um 1880, Orgelbauer unbekannt; in Eschwege 1946 gebraucht gekauft und im Gemeindehaus aufgebaut von Firma August Moeller & Sohn (Rotenburg a. d. Fulda), 6 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen; 1962 Instrument als abbruchreif beschrieben, 1971 abgebaut.34 1971 elektronische Orgel erworben, Firma Ahlborn, 32 Register. 1999 Orgelneubau, ausgeführt von Herbert Hey (Urspringen), 12 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen (Opus 255).
Geläut
Zwei LG, I: a’, Inschrift: „Jesus Christus, gestern und heute, derselbe auch in Ewigkeit. Hebr. 13,8“; II: c’’, Inschrift: „O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort. Jer 22,29“ (beide Bronze, Gj. 1974, Petit & Gebrüder Edelbrock, Gescher). – Früherer Bestand: Eine LG, Ø 71 Zentimeter (Bronze, Gj. 1802, Bernhard Heinrich Fricke, Gütersloh), Inschrift: „Dies Glocke hat die Gemeinde Nieste auf ihre Kosten im Jahr 1802 zu Gütersloh neu giessen lassen durch den Glockengießer B. H. Fricke. C. H. Schilling Pastor. A. Ketzer Schullehrer. I. H. Bartram Grebe. I. I. Kesten und I. Brübach Gemeindevorstehers“. Eine LG, Ø 66 Zentimeter (Bronze, Gj. 1859, Christian See, Kreuzburg), Inschrift: „Gott allein die Ehre. Gemeinde Nieste. Die zeitigen Ortsbehörden Bgmstr. Bernhardt. Gmdrgl Muschler. Fesel. Gegossen v. Chr. See aus Creuzburg 1859“, im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1918). 1888 stürzte die kleinste Glocke beim Läuten ab und erschlug einen Schüler.35 Neue Glocke (Gj. 1924), beim Kirchenbrand 1945 zerstört. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs zwei neue Glocken angeschafft, I: gis’ (Eisenhartguss, Gj. 1950, Firma Weule, Bockenem), II: h’ (Eisenhartguss, Gj. 1949, Firma Weule, Bockenem), 1974 stillgelegt und durch jetziges Geläut ersetzt; neben der Kirche aufgestellt (Podeste für Blumenschalen).
Weitere kirchliche Gebäude
Willy-Scarl-Gemeindehaus (Bj. 1965/66, Architekt: Karl Aue, Speele; 1981 erweitert).
Friedhof
Ehemaliger kirchlicher Friedhof bei der Kapelle. Um 1864/66 südlich des historischen Ortskerns neuer Friedhof angelegt (zwischen Am Krughof und Am Friedhof), Eigentum der politischen Gemeinde, FKap.36
Liste der Pastoren
1852–1858 Vikar Westphal. – 1858–1859 Wilhelm Bernhard. – 1860–1873 Gustav Seibert.
Angaben nach: Kurhessisch-Waldeckisches Pfarrerbuch IV, S. 96 f.
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
A 1 Nr. 3259–3261 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 481 (Spec. Landeskons.); S 09 rep Nr. 1816 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7429 (Findbuch PfA).
Kirchenbücher
Taufen: ab 1852
Trauungen: ab 1852
Begräbnisse: ab 1852
Kommunikanten: 1724–1907 (Lücken: 1756–1884; Zahlenregister: 1756–1787)
Konfirmationen: 1853–1876
Mutterkirche Escherode. Spätere Eintragungen der Kommunikanten, Konfirmanden auch dort
Literatur & Links
A: Gemeindebuch KKV Münden, S. 38–40; Kurhessisch-Waldeckisches Pfarrerbuch IV, S. 96–97; Dehio, Hessen I, S. 706; Klose, Denkmaltopographie Kr. Kassel II, S. 502–525.
B: Günther Kaerger, Gottfried Kilian und Lothar Rommel: Die Flurnamen der Gemarkung Nieste, des Genossenschaftsforstes Nieste sowie der Abteilungen 29, 32, 71–112 und 141–145 des Hessischen Staatsforstes, Dransfeld 1987; Lothar Rommel: Nieste. Ein Grenzdorf zwischen Hessen und Niedersachsen, Niestetal 1990.
Internet: LAGIS, Historisches Ortslexikon: Nieste, Landkreis Kassel; Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche.
Fußnoten
- LkAH, B 2 G 8, unverz., Nieste Bd. I, Bl. 61. Das Patrozinium geht auf eine Kapelle zurück, die angeblich ein Barto von Sichelnstein in der ersten Hälfte des 11. Jh. in Nieste gegründet hat. Die legendenhafte Erzählung „taucht erstmalig in der Amtszeit des Niester Bürgermeisters Johann Peter Bernhard, Amtszeit 1845–1879, schriftlich auf“, Rommel, S. 11.
- 1195: HStAM Fonds Urk. 77 No 724; 1281: UB Hardehausen, Nr. 320.
- Eisenträger & Krug, Territorialgeschichte, Urkundenbuch Nr. 1. Zitat 1588: Kayser, General-Kirchenvisitation I, S. 155. Insgesamt: „Nieste, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon (Stand: 23.3.2022).
- Eisenträger & Krug, Territorialgeschichte, S. 232.
- LkAH, L 5c, unverz., Escherode, Visitation 1968.
- Eisenträger & Krug, Territorialgeschichte, Urkundenbuch Nr. 1 (S. 249).
- Kayser, General-Kirchenvisitation I, S. 155.
- LAW, V 231, Nachrichtungsbuch von allen Pfarren im Fürstenthumb Braunschweig…,, S. 52.
- Althaus, Generalvisitation I, S. 137.
- Althaus, Generalvisitation I, S. 145.
- Rommel, S. 67.
- Althaus, Generalvisitation I, S. 138.
- Althaus, Generalvisitation I, S. 139. Zu P. Klötzer vgl. auch Kraft, S. 88 f.
- Kraft, S. 15.
- LkAH, A 1, Nr. 11091.
- Adolf Kraft: Aus der Geschichte der Kirche Nienhagens und der Mutterkirche Escherode, Nienhagen 2004, S. 21
- Rommel, S. 83.
- Kurhessisch-Waldeckisches Pfarrerbuch IV, S. 96, Anm. 2.
- Rommel, S. 77.
- Kurhessisch-Waldeckisches Pfarrerbuch IV, S. 96; Rommel. S. 83.
- LkAH, S 1 H III, Nr. 419, Bl. 13, dort auch das folgende Zitat. Allgemein zum Fragebogen: Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
- LkAH, L 5c, unverz., Escherode, Visitation 1938.
- LkAH, L 5c, unverz., Escherode, Visitation 1938.
- LkAH, L 5c, unverz., Escherode, Visitation 1949.
- Rommel, S. 86.
- Gemeindebuch KKV Münden, S. 39.
- LkAH, L 5c, unverz., Escherode, Visitation 1968.
- LkAH, L 5c, unverz., Escherode, Visitation 1968.
- KABl. 1970, S. 3.
- LkAH, B 2 G 8, unverz., Nieste Bd. I, Bl. 61. Das Patrozinium geht auf eine Kapelle zurück, die angeblich ein Barto von Sichelnstein in der ersten Hälfte des 11. Jh. in Nieste gegründet hat. Die legendenhafte Erzählung „taucht erstmalig in der Amtszeit des Niester Bürgermeisters Johann Peter Bernhard, Amtszeit 1845–1879, schriftlich auf“, Rommel, S. 11.
- KABl. 2011, S. 69 f.
- Steinmetz, GSup. Göttingen I, S. 109.
- Grundriss, Schnitte und Aufrisse bei Rommel, S. 78.
- LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 477, Bl. 19 und Bl. 24.
- Rommel, S. 83.
- Rommel, S. 82.