Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Hameln-Pyrmont | Patrozinium: Petrus und Paulus (1985) | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Die Ev.-luth. KG Hemeringen-Lachem gründete sich zum 1. Januar 1974 als Zusammenschluss der beiden KG Hemeringen und Lachem sowie der KapG Haverbeck.1 Die neue KG erhielt eine Pfarrstelle mit Sitz in Lachem und eine mit Sitz in Hemeringen. „Da die Kirchengemeinde Lachem unter die Besetzungsgrenze herunterfiel (ca. 1200 Gemeindeglieder), andererseits Hemeringen relativ groß und umfangreich war, bot sich ein Zusammenschluss an“, resümierte der Sup. des KK Hameln-Pyrmont 1977. Die 18 Ortschaften des Kirchspiels gehören zu den Städten Hameln und Hessisch Oldendorf sowie zum Flecken Aerzen.
Die Pfarrstelle Lachem blieb nach Gründung der KG Hemeringen-Lachem zunächst weiterhin unbesetzt, auch nach Fertigstellung des neuen Pfarrhauses 1976. P. Wilhelm Jordan (amt. 1969–1978) war für beide Pfarrbezirke zuständig. Das Zusammenwachsen der ehemals eigenständigen Gemeinden machte nach Eindruck des Hamelner Sup. zunächst keine schnellen Fortschritte. Ende der 1970er Jahre waren kurzzeitig beide Stellen besetzt und in der ersten Hälfte der 1980er Jahre erreichte die Gemeinde mit P. Hermann Henning (amt. 1980–1992, zunächst in Hemeringen, dann in Lachem) und P. Wolfgang Tonnat (amt. 1983–1988, in Hemeringen) mehr Kontinuität im Pfarramt. Nach der Visitation 1983 zeigte sich der Sup. des KK Hameln-Pyrmont erfreut darüber, dass KV und Mitarbeitende „durch gemeinsame Erfahrungen und Sorgen“ stärker zusammengewachsen waren.2 Neben den sonntäglichen Gottesdiensten in Hemeringen und Lachem fanden in den 1970er und 1980er Jahren weitere Gottesdienste statt in der Kapelle Haverbeck (etwa alle zwei Wochen), in Egge (monatlich) und in der Gutskapelle Posteholz (Festtage).3 Im Jahr 1985 beschloss der KV die Umbenennung der St. Petri-Kirche Hemeringen in Petrus-Kirche und gab der Kirche Lachem den Namen Paulus-Kirche. Die Gemeinde heißt seitdem „Ev.-luth. Petrus-und-Paulus-KG Hemeringen-Lachem“.4
Der 1947 in Hemeringen gegründete Posaunenchor, dessen Arbeit seit 1968 geruht hatte, war von 1978 bis 1982 wieder aktiv.5 Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche unterhielt die KG Hemeringen-Lachem Kontakte zur Kirchgemeinde Gablenz (westlich von Dennheritz).6 P. Tonnat machte die Jugendarbeit zu einem Schwerpunkt der Gemeindearbeit: Die Ev. Jugend Hemeringen gehörte der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend (AEJ) an, der „Freundeskreis der ev. Jugend Hemeringen e. V.“ (1987–1990) unterstützte ihre Arbeit finanziell. Mit Pn. Regina Meier (amt. 1989–1998) übernahm erstmals eine Frau die Pfarrstelle in Hemeringen. Auf Initiative von P. Friedrich Rieke (amt. 1992–2001) gründete sich im Jahr 1996 der kirchennahe „Christliche Reit- und Fahrverein Lachem“.
Die kath. Gemeinde Hemeringens gehört seit 2012 zur Pfarrgemeinde St. Sturmius Rinteln. Die ev.-luth. KG Hemeringen-Lachem bildet zusammen mit den KG Groß Berkel und Aerzen die Region 4 des KK Hameln-Pyrmont.

Pfarrstellen

I: 1974 (Sitz in Hemeringen), 1999 in eine Dreiviertelstelle umgewandelt.7 – II: 1974 (Sitz in Lachem).

Umfang

Pfarrbezirk Lachem: Bannensiek, Halvestorf, Haverbeck, Hope, Lachem und Weidehohl.8 Pfarrbezirk Hemeringen: Boldenkoven, Dehmkerbrock, Egge, Flakenholz, Hemeringen, Herkendorf, Pessinghausen, Posteholz, Rodenbeck, Schevelstein, Wahrendahl, und Wördeholz.

Aufsichtsbezirk

Mit Gründung der KG 1974 zum KK Hameln-Pyrmont.

Kirchen- und Kapellenbauten

Petrus-Kirche in Hemeringen. – Paulus-Kirche in Lachem. – Kapelle in Haverbeck. – Gutskapelle Posteholz (Hemeringen).

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus Hemeringen (Bj. 1864). – Pfarrhaus Lachem (Bj. 1976). – Gemeindehaus Lachem (altes Pfarrhaus, Bj. um 1800).

Friedhof

Kirchliche Friedhöfe in Haverbeck, Hemeringen und Lachem. Kommunale Friedhöfe in Halvestorf (Hameln) sowie in Dehmkerbrock, Flakenholz und Herkendorf (alle Aerzen).

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

D 9 (EphA Hameln-Pyrmont); L 5a Nr. 184–185 (LSuptur. Calenberg-Hoya mit Verden-Hoya und Celle); S 09 rep Nr. 1375 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7265 (Findbuch PfA).

Literatur

B: 850 Jahre Kirche Hemeringen. Aus den Annalen der Kirchengemeinde, hrsg. von der ev. Kirchengemeinde Hemeringen-Lachem, Elze 2001; Werner Aldag, Jörg Künne & Werner Peschke: 875 Jahre Hemeringen, 2020, bes. S. 38–47.

GND

2109162-6, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde (Hemeringen-Lachem)


Fußnoten

  1. KABl. 1974, S. 21. Bei Aldag, Künne & Peschke, S. 41, irrtümlich 1972.
  2. LkAH, L 5a, Nr. 184 (Visitation 1983).
  3. LkAH, L 5a, Nr. 184 (Visitationen 1977 und 1983). Zu Egge siehe auch Köhler & Gelderblom, Dorfkirchen, S. 67.
  4. LKA, G 8/Hemeringen-Lachem Bd. II, Bl. 65 ff.
  5. Aldag, Künne & Peschke, S. 44.
  6. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  7. KABl. 1974, S. 21; KABl. 1999, S. 199.
  8. Chronik, S. 127.