Sprengel Stade, KK Buxtehude | Patrozinium: Maria und Bartholomäus1 | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

In der Chronik des Bf. Thietmar von Merseburg (amt. 1009–1018) ist Harsefeld zum Jahr 994 erstmals schriftlich belegt (Hersevel).2 Später wird der Ort auch als Rossenfeld bzw. Rosenfeld bezeichnet.3 Ein Urnenfriedhof, datiert auf das 4. bis 2. Jh. v. Chr., zeigt, dass die Bedeutung Harsefelds als politischer und kultureller Mittelpunkt der Geest bis in vorgeschichtliche Zeit zurückreicht.4 In Harsefeld hatten die Udonen ihren Sitz, die um 944 die Gft. Stade als erbliches Reichslehen übernommen hatten. Gf. Heinrich I. der Kahle († 975/76) ließ etwa in der zweiten Hälfte der 960er Jahre eine Burg in Harsefeld errichten (archäologisch nachgewiesen 1990–93).5 Vor 1016 verlegten die Udonen ihren Sitz nach Stade; auf dem Areal der Harsefelder Burg stiftete Heinrich II. der Gute († 1016) um 1002 ein Kollegiatstift (auch Grablege der Grafenfamilie), das 1101 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde.6 Das Kloster lag auf dem Gebiet des Erzstifts Bremen, dem weltlichen Territorium der Bremer Erzbischöfe, war jedoch direkt dem Papst unterstellt. Die Niedergerichtsbarkeit über den Ort Harsefeld lag beim Kloster. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) blieb das Gebiet der säkularisierten Hochstifte Bremen und Verden unter schwedischer Herrschaft (vereinigte Herzogtümer Bremen-Verden). Die Güter des 1647 aufgehobenen Klosters Harsefeld erhielt 1649 der schwedische Diplomat Johan Adler Salvius († 1652), 1653 kam die Herrschaft Harsefeld an den Bankier Pierre Bidal († 1682).7 Im Zuge der sogenannten Reduction (Rückführung) der Krongüter Ende des 17. Jh. richtete die schwedische Regierung 1690 ein Amt für das ehemalige Kloster und den Flecken Harsefeld ein. Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) besetzte Dänemark 1712 die Hzm. Bremen und Verden und 1715 konnte das welfische Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) die beiden Territorien erwerben (1719 von Schweden gegen weitere Zahlung anerkannt). 1799 brannten große Teile des Fleckens Harsefeld nieder.8 In französischer Zeit zählte Harsefeld im Jahr 1810 kurzzeitig zum Kgr. Westphalen (Departement der Elbe- und Wesermündung, Distrikt Stade, Kanton Horneburg) und kam dann an das Kaiserreich Frankreich (Département des Bouches de l’Elbe, Arrondissement Stade, Kanton Horneburg, 1811–1814). Ab 1815 war Harsefeld, nun im Kgr. Hannover, erneut Sitz des gleichnamigen Amtes. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Harsefeld 1866 an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 zählt der Flecken zum Kr. Stade (1932: Lkr.). 1972 wurden Hollenbeck, Issendorf und Ruschwedel eingemeindet. Seit 1766 fand in Harsefeld ein regelmäßiger Markt statt. 1902 erhielt Harsefeld einen Bahnhof (Strecke Bremerhaven–Buchholz, 1928 Strecke Harsefeld–Buchholz; Personenverkehr 1968/69 eingestellt, 1993 wieder aufgenommen). Zur Sozialstruktur der Gemeinde schrieb der Ortspastor 1967: „Es gibt etwa 10 größere handwerkliche oder Industriebetrieb mit 20–100 Arbeitnehmern, einige Bauernhöfe sind aufgelöst, gesunder Mittelstand (Kaufleute, Beamte, Freiberufliche) viele Pendler (Buxtehude Harburg).“9 Im Jahr 1823 lebten rund 950 Menschen in Harsefeld, 1895 gut 1.330, 1939 fast 2.440, 1946 etwa 3.830, 1964 insgesamt 4.155 und 2021 etwa 14.380 (mit Eingemeindungen).

Kirche, Ansicht von Südosten, Luftbild, 1950

Kirche, Ansicht von Südosten, Luftbild, 1950

Eine erste Kirche in Harsefeld soll Gf. Heinrich der Kahle in der zweiten Hälfte des 10. Jh. gleichzeitig mit der Burg errichtet haben, möglicherweise an der Stelle eines heidnischen Heiligtums. Im Chronicon Monasterii Rosenfeldensis seu Hassefeldensis, zusammengestellt wohl in der zweiten Hälfte des 16. Jh., ist zu lesen, Gf. Heinrich habe seine „Schale über den Thron des Tieres ausgegossen, der Menge zeigend, dass dessen Reich finster sei, [und] er begann mit seinen Söhnen in Harsefeld eine Kirche zu bauen, die bald darauf durch den Glanz tiefen Glaubens durch Gottes Gnade vergrößert werden sollte“.10 Laut Chronicon handelte es sich um eine hölzerne Kapelle (capellam […] lignea), die im Jahr 1001 geweiht worden war; sie war der Jungfrau Maria und dem Apostel Bartholomäus gewidmet.11 Die Söhne Gf. Heinrichs gründeten um 1002 ein Kollegiatstift an der Harsefelder Kirche.12 Zum Jahr 1057 berichtet das Chronicon, Gfn. Adelheid, Witwe des Gf. Luder († 1057), habe in Harsefeld zum Gedächtnis an ihren Ehemann eine Nicolaikapelle gestiftet, an der presbyter Wichmannus Messen las; er starb um 1083/87.13 Das Stift wurde um 1101 in ein Benediktinerkloster umgewandelt und 1108 wurde die nunmehrige Klosterkirche geweiht (Dedicatio basilice sancte Dei genitricis in Rossevelde).14 Seit 1102 war das Kloster Harsefeld direkt dem Papst unterstellt.15 Die Vogteirechte lagen zunächst bei den Gf. von Stade (ausgestorben 1144), seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. bei den Hzg. zu Braunschweig-Lüneburg. Seit dem 14. Jh. führten die Äbte den Titel Erzabt. Während des 12. Jh. entstanden im Kloster die Annales Rosenveldenses bzw. Harsefeldenses, die allerdings nur fragmentarisch überliefert sind.16 Wohl im Zusammenhang mit der Umwandlung des Kollegiatstifts in ein Kloster entstand in unmittelbarer Nähe der nunmehrigen Klosterkirche die sogenannte kleine Kirche (minor ecclesia), die St. Gangolf geweiht war und die als Pfarrkirche Harsefelds diente.17 Sie soll etwa 20 Schritte südlich der Klosterkirche gestanden haben und war anscheinend dem Kloster inkorporiert. Nachweisen lässt sich zudem eine Johanniskapelle am Kreuzgang (1396).18 Während der ersten Hälfte des 13. Jh. brannte das Kloster Harsefeld zweimal ab (1236 und 1242).19 Der Guss einer Glocke im Jahr 1242 verweist auf den Wiederaufbau der Klosterkirche. Dieser Bau des 13. Jh. wich Mitte des 14. Jh. wiederum einem Neubau, der sich im Kern bis heute erhalten hat. In den Jahren 1545/46 plünderte der mecklenburgische Ritter Joachim von Pentz († 1579) das Kloster zweimal und brannte es weitgehend nieder. Die Orgel der Klosterkirche ließ er zerstören. Zudem habe er „mit seinen Helffern die Kerspell-Kirche [Pfarrkirche] daselbst aufgebrochen, Kisten und Kasten darinnen zerschlagen, und alles, was darinn befunden, an Ornamenten und Kirchen-Zier geplündert und hinweg geführet“ sowie den Pastor „übel geschlagen“.20
Das Kloster Harsefeld gehörte zu jenen vier Klöstern im Erzstift Bremen, die auch nach der Reformation beim alten Glauben blieben und noch im 17. Jh. als kath. Klöster in einem ev. Territorium bestanden.21 Landesherr Ebf. Christoph von Bremen (amt. 1511–1558), gleichzeitig auch Bf. von Verden, hatte zu den Gegnern der Reformation gezählt; sein Bruder und Nachfolger Bf. Georg (amt. 1558–1566) duldete die neue Lehre.22 Der Bremer Ebf. Heinrich III. (amt. 1567–1585) schließlich war Protestant; zur Einführung einer ev. Kirchenordnung im Erzstift Bremen kam es während seiner Amtszeit jedoch nicht. Über die Verhältnisse an der Pfarrkirche Harsefeld sind lediglich punktuelle Informationen überliefert. In der Wahlkapitulation des Erzabtes Luneberg Brummer (amt. 1575–1612) ist vermerkt, dass es zu den Pflichten des Klosters zähle, „im Flecken einen eigenen Pastor und Priester“ zu halten, der „dort wohne, wie es zu Herrn Reymers und Herrn Frantzen Zeit gewesen ist“.23 Bei den Genannten handelt es sich vermutlich um die ersten namentlich bekannten Pfarrer in Harsefeld. Im Jahr 1601 stiftete Erzabt Brummer für den Gottesdienst in der „kleinen Kirchen“ ein Kapital von 200 Mark. Aus den Zinsen sollten die Konventsmitglieder dafür bezahlt werden, dass sie „von Ostern bis auf Michaelis, im Eingang der Kirchen das Te Deum Laudamus, und Da pacem Domine in diebus nostris &c. nebenst den anderen Gesängen, wie von altershero alhie üblich und gebräuchlich gewesen“ singen.24 Möglicherweise reagierte Erzabt Brummer mit dieser Stiftung auf ev. Gesänge während des Gottesdienstes in der Pfarrkirche. Zumindest ist für 1611 belegt, dass der – namentlich leider nicht genannte – Pastor der Parochialkirche auf Deutsch und nach luth. Art taufe (Pastor Ecclesiae Parochialis contigua quidam Capitularium est, qui hactenus Germanice more Lutheranorum baptizavit).25 Gegenüber dem kath. Visitator Arnoldus Budelius verpflichtete er sich allerdings, fortan dem kath. Ritus zu folgen. Einschließlich des Abtes lebten 1611 noch acht Mönche im Kloster Harsefeld.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) hob der luth. Ebf. Johann Friedrich (amt. 1596–1634) im Jahr 1632 das Kloster Harsefeld auf und setzte mit P. Georg Erythropel (amt. 1632–1638) einen luth. Geistlichen an der Pfarrkirche ein. Auf Druck der Stände musste die Aufhebung des Klosters 1634 rückgängig gemacht werden; endgültig wurde das Kloster 1647 aufgelöst.26 Das Ende des Klosters bedeutete jedoch nicht das Ende der kath. Messen in Harsefeld: Die kath. Familie Bidal, von 1653 bis 1690 Besitzerin der Herrschaft Harsefeld, beschäftigte einen eigenen Priester, der in der St. Nikolaikapelle Messen feierte. 1690 verließ Pater Hauer als vorerst letzter kath. Geistlicher Harsefeld; 1711 stürzte die Nikolaikapelle ein.27
Der ev. P. Heino Wolders (amt. 1691–1720) schrieb 1716, sowohl in der großen „königlichen Kirche“ (also der ehemaligen Klosterkirche, für deren Unterhalt die königliche Kammer zuständig war), als auch in der kleinen Pfarrkirche „wird Gott wochentlich gedienet“.28 Die frühere Klosterkirche wurde 1739/40 wegen Baufälligkeit umgebaut und instandgesetzt, der Turm dabei teilweise abgetragen, so dass er die Kirche nicht mehr überragte.29 Die Pfarrkirche St. Gangolf diente in der zweiten Hälfte des 18. Jh. als Lager, bis sie etwa 1772 abgebrochen wurde.30 Der Ortsbrand von 1799 zerstörte auch das Pfarrhaus, einschließlich des Pfarrarchivs und der Kirchenbücher.31
In die Amtszeit von P. Karl Hermann Leyding (amt. 1853–1866) fiel die grundlegende Sanierung und neugotische Umgestaltung der Harsefelder Kirche. Rückblickend schrieb P. Leyding, die Wände im Innern der Kirche seien 1853 „von unten bis oben voll Schmutz und Schimmel“ gewesen.32 Schon während der Amtszeit seines Vorgängers P. Johann Heinrich Bohn (amt. 1834–1853) war über die Renovierung diskutiert worden, allerdings hatte sich die Gemeinde geweigert, das neue Gestühl zu finanzieren. 1854 schließlich ging die Gemeinde auf diese Bedingung der Domänenkammer ein, jedoch „ohne eine Verpflichtung dazu für die spätere Zeit anzuerkennen“.33 Die Arbeiten begannen 1856.34 Zum Gottesdienst versammelte sich die Gemeinde während der Bauzeit in einem Raum in der Amtsscheune. Am 13. Oktober 1861 feierte die Gemeinde Harsefeld in Anwesenheit Kg. Georgs V. (amt. 1851–1866) den ersten Gottesdienst in der sanierten Kirche. Den Neubau des Kirchturms hatte der in Harsefeld aufgewachsene Bankier Friedrich Huth finanziert. Südlich der Kirche ließ die Gemeinde 1883 eine Luthereiche pflanzen.

Kirche, Ansicht von Süden, 1948

Kirche, Ansicht von Süden, 1948

Neben der ev. KG besteht seit 1920 eine neuapostolische Gemeinde in Harsefeld, die 1958 eine eigene Kirche einweihte (1948: gut 70 Gemeindeglieder).35 Der ev. P. Hermann Hinrich Seebo (amt. 1899–1933) beschäftigte sich neben seinem Pfarramt mit ortsgeschichtlichen Fragen und publizierte 1927 eine „Geschichte des Fleckens Harsefeld oder Rosenfeld“.
Während der NS-Zeit hatten nacheinander P. Seebo, P. Ernst Koch (amt. 1934–1938) und P. Friedrich Dierking (amt. 1938–1971, 1940–45 Kriegsdienst und Gefangenschaft) das Pfarramt in Harsefeld inne. Kirchenpolitisch gehörte P. Koch „1933 etwa drei Monate“ den DC an, trat dann jedoch der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft bei.36 P. Dierking war, wie er im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab, seit 1931 Mitglied der NSDAP und schloss sich kirchenpolitisch Anfang 1934 der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft an.37 Zudem schrieb er: „Der Kirchenvorstand blieb nach kurzfristiger Dispensierung der alte und bewährte sich wie in den langen Vorjahren seiner Tätigkeit.“38 Im Bericht über die Visitation der Gemeinde im Jahr 1937 notierte LSup. Franz Wiebe (amt. 1936–1948), es sei erfreulich, dass „Kirche und Partei reibungslos arbeiten, daß insbesondere Frauenschaft und Frauenhilfe sich ergänzen“.39
Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter stieg die Zahl der Gemeindeglieder der KG Harsefeld von rund 2.350 im Jahr 1937 auf etwa 3.850 im Jahr 1948. Gleichzeitig entstand auch wieder eine kleine kath. Gemeinde.40 Sie zählte 1948 gut 170 Gemeindeglieder und hatte mit Pfv. Herbert Bolik (amt. 1947–1956) seit 1947 einen eigenen Geistlichen. Er war in etwa für das Gebiet der heutigen Samtgemeinden Harsefeld und Fredenbeck zuständig. Zunächst versammelte sich die kath. Gemeinde alle zwei Wochen in der ev. Kirche zum Gottesdienst.41 1951 baute sie ein ehemaliges Gerätehaus zu einer kleinen Kapelle um und 1967 weihte der Hildesheimer Bf. Heinrich Maria Jansen (amt. 1957–1982) die neu erbaute Kirche St. Michael ein.
Das ev. KGb war nach Abschluss des Loccumer Vertrags 1955 aus staatlichem in kirchliches Eigentum übergegangen. Im Bericht über die Visitation 1955 hielt der Buxtehuder Sup. fest, die Gemeinde wünsche sich eine „Belebung der Frauen- und Jugendarbeit“.42 1967 beschrieb er die „sich entwickelnde Kleinstadt“ Harsefeld als „ein dankbares Arbeitsfeld“; hier sei „teilweise noch eine gute Kirchlichkeit vorhanden“ und es finde sich „Aufgeschlossenheit für die christliche Botschaft“.43 Noch bis 1962 feierte die Gemeinde jährlich einen Brandgedenkgottesdienst (Donnerstag nach Trinitatis) zur Erinnerung an den Ortsbrand 1799.44
Die Zahl der Gemeindeglieder in Harsefeld lag 1972 bei etwa 4.470 und zum 1. Juli 1973 richtete das LKA Hannover eine zweite Pfarrstelle ein, die P. Bernhard Thomas (amt. 1972–1986) übernahm, der bereits als Pastor der Landeskirche in der Gemeinde tätig war.45 1979 eröffnete die KG im Siedlungsgebiet westlich des alten Ortskerns ein Gemeindezentrum (Am Bockelfeld). Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche unterhielt die KG Harsefeld Kontakte zur Kirchgemeinde Krumhermersdorf (südöstlich von Zschopau).46
Mit P. Henner Krause (amt. 1972–1986), P. Martin Wolter (amt. 1986–1995) und P- Hans Martin-Heins (amt. 1986–1995) waren mehrere Pastoren in Harsefeld tätig, die theologisch im Missionsseminar Hermannsburg ausgebildet worden waren; schon 1972 merkte der Sup. des KK Buxtehude an: „Wichtig für die Gemeinde ist der Einfluß von Hermannsburg her“.47 Im 1995 eingeweihten Gemeindehaus an der Marktstraße betrieb die Gemeinde kurzzeitig die Kirchenkneipe „Don Camillo“ (ab Ende 1995 an Gastwirte verpachtet). 1997 beschrieb der Buxtehuder Sup. die Harsefeld als eine „bemerkenswerte Gemeinde“. Für ihren Gottesdienst, in dem jeden Sonntag das Abendmahl gefeiert wurde, hatte die Gemeinde eine eigene Form gefunden („Agende Harsefeld“).48 Die Leitung des KV lag einschließlich der Stellvertretung in der Hand von Laien; ein „engagierter Kirchenvorstand“ ermöglichte es Pastorin und Pastoren „sich ihrer ureigensten Aufgabe widmen zu können, der geistlichen Akzentuierung und Begleitung der Gemeindearbeit“. Bemerkenswert sei zudem „die Quantität und Qualität der Aktivitäten“ in der Gemeinde. Prägend für das missionarisch orientierte Gemeindeleben sind Glaubenskurse und Hauskreisarbeit (2018: 20 Hauskreise).
Im Jahr 2003 gründete sich die Kirchliche Stiftung Harsefeld, die das kirchliche Leben in der Gemeinde sichern möchte. Die Stiftung unterstützt u. a. die Initiative 153, ein Spendenprojekt, das größtenteils die Diakonenstelle in Harsefeld finanziert. Seit 2023 ist die KG Harsefeld Trägerin der 2011 eingerichteten Tafel Harsefeld, die anfangs Teil der Stader Tafel gewesen war. Die Gemeinde trägt das Siegel „Diakonische Gemeinde“.

Pfarrstellen

I: vorref. – II: 1973.49

Umfang

Harsefeld und Griemshorst. Seit 1977 auch das Gebiet „Issendorfer Weg“ westlich der Aue (vorher KG Bargstedt).50

Aufsichtsbezirk

Seit 1651 gehörte Harsefeld zur Präpositur Zeven-Ottersberg. Bei der Neuordnung der Aufsichtsbezirke in den Hzm. Bremen und Verden kam Harsefeld 1827 zur gleichnamigen Insp., Sitz der Superintendentur wechselte jedoch zunächst in der Regel zwischen Bargstedt und Mulsum (lediglich ab 1845 hatte mit P. Johann Heinrich Bohn ein amtierender Sup. seinen Sitz in Harsefeld, er wechselte 1853 nach Mulsum); 1884/85 wurde die Insp. umbenannt in Insp. Bargstedt (1924: KK). Ab 1934 bildeten die Aufsichtsbezirke Bargstedt und Buxtehude einen Aufsichtsbezirk Bargstedt-Buxtehude, Sitz der Superintendentur wurde Buxtehude.51 Zum 1. Oktober 1958 wurde der KK umbenannt in KK Buxtehude.52

Patronat

Der Landesherr (bis 1871).

Kirchenbau
Kirche, Grundriss, vor 1878

Kirche, Grundriss, vor 1878

Dreischiffige Hallenkirche mit polygonalem Chor, erbaut Mitte des 14. Jh., 1739/40 und 1856–61 verändert. An der Nordseite zwei Anbauten (an Chor und Turm). Über dem Schiff Satteldach, nach Osten abgewalmt; über dem Chor Satteldach, nach Osten abgewalmt. Backsteinmauerwerk, über den Anbauten Zeltdächer. Gestufte Strebepfeiler, an den Ecken schräggestellt, über die Trauflinie verlängert und mit Kreuzblume bekrönt; an den Längsseiten zweibahnige Spitzbogenfenster mit Vierpass im Giebel (im Ostjoch zwei Fenster, in den übrigen eins); am Chor zweibahnige Spitzbogenfenster. Im Westjoch vermauerte Spitzbogennische nach Norden, spitzbogige Nische mit Hauptportal (Bronzetür) nach Süden; an der Südseite des Chors spitzbogiges Nebenportal. Im Innern breites Mittelschiff und schmale Seitenschiffe (fünf Joche), dazwischen Arkaden mit Rundpfeilern; Kreuzrippengewölbe in Mittel- und Seitenschiffen sowie im Chor; doppelte, hölzerne Westempore. Zwischen 1410 und 1440 Grundstein für neuen Chor gelegt (Abt Johannes Schulte), erst nach 1527 vollendet.53 1739/40 barockisierender Umbau (Landbaumeister Otto Heinrich von Bonn, Conducteur Madonetti), u. a. Chor teilweise abgebrochen und zu Sakristei umgebaut, Turm teilweise abgetragen (20 Fuß niedriger), Dachreiter erbaut.54 Zwischen 1778 und 1823 im Osten der Kirche sechs Seitenemporen eingebaut.55 1856–61 neugotischer Umbau (Landbaumeister Ernst Andreas Giesewell, Stade; Landbaumeister Wagener, Harburg), u. a. Chor neu errichtet, Außenmauerwerk erneuert, Fenster und Portale neu, Seitenemporen entfernt. 1955 KGb geht in kirchliches Eigentum über (bislang staatlich). 1963–69 Renovierung der Kirche und Umgestaltung Innenraum. 2003 statische Sicherung des Gewölbes. 2013/14 Renovierung Innenraum, u. a. Altarraum neugestaltet, neue Beleuchtung.

Fenster

Fenster in Chor und Schiff mit Farbakzenten gestaltet. Buntglasfenster im Giebelfeld über dem Hauptportal (1990, Künstler Schneider, Hamburg).

Turm

Vierseitiger, neugotischer Westturm mit achtseitigem Glockengeschoss und achtseitigem, kupfergedecktem Helm, bekrönt mit Kugel und Kreuz, erbaut 1860/61. Backsteinmauerwerk, verziert mit Lisenen und Friesen, schräggestellte, gestufte Strebepfeiler an den Westecken. Im Glockengeschoss an jeder Seite ein spitzbogiges Schallfenster, darunter nach Norden, Süden und Westen ein Uhrziffernblatt. In den beiden anderen Obergeschossen je ein Spitzbogenfenster nach Norden, Süden und Westen; im Erdgeschoss kleine Spitzbogenfenster nach Norden und Süden, spitzbogiges Westportal, darüber Inschriftennische: „Diesen Thurm schenkte Fr. Huth in London. 1860“. 1861 neue Turmuhr (J. F. Weule, Bockenem). 1951 Instandsetzung. 1978 Sanierung.

Vorgängerbauten

Burgkapelle, ursprünglich erbaut in der zweiten Hälfte des 10. Jh., später erweitert, 1990–93 archäologisch nachgewiesen (westlich der heutigen Kirche).56 Klosterkirche, Reste eines Vorgängerbaus aus der ersten Hälfte des 13. Jh. in der Westwand des Mittelschiffs erhalten (zwei Wandvorlagen mit Runddiensten auf Konsolen, teilweise figürlich verziert). Pfarrkirche St. Gangolf (minor ecclesia), erbaut wohl in der ersten Hälfte des 12. Jh., 1545/46 ausgebrannt, um 1772 abgebrochen, keine Angaben zum Aussehen überliefert.57

Ausstattung

Blockaltar (2017, Matthias Weber, Issendorf), Mensa aus vier Eisenholzblöcken (ehemaliger Stützbalken aus einer Fabrikhalle im Bergischen Land), Stipes aus Stahl, verkleidet mit Metallgewebe. – Niedrige, lesepultartige Kanzel (2017, Matthias Weber, Issendorf), Eisenholz und Stahl. – Bronzenes Taufbecken (1454, Ghert Klinghe, Bremen), runder Kessel, nach oben geweitet, Kesselwandung mit Reliefs verziert: umlaufende Kielbogenarkaden mit Kreuzigungsszene, thronender Maria mit Kind sowie Heiligenfiguren; am oberen Kesselrand Inschrift: „anno d[o]m[ini] m ccccliiii venerabilis d[omi]n[u]s abbas iohannes de lv qvi hoc vas fieri ivssit, vitvs prior, mathias grim[m]eken, hardewicus prang, hinricv[s] tornei, bertoldus lvtteken“, fortgesetzt am unteren Rand: „arnoldus dvbbelt, daniel stadis, iohannes monickhvs. c. ghert klinghe mi ghegote[n] ha[t]“ (Im Jahr des Herrn 1454 ließ der ehrenwerte Herr Abt Johannes von Lu dieses Gefäß herstellen, Prior Vitus…); vier Trägerfiguren (Diakone); fehlender Bodenring ersetzt durch runde Betonplatte; Deckel modern; Taufe 1990–92 repariert (Metallkunst Rudolf Zeyher, Hildesheim).58 – Kruzifix (16./17. Jh.), Holz, farbig gefasst. – Osterleuchter (2017, Matthias Weber, Issendorf), Eisenholz und Stahl. – Bronzetür (1968, Ingeborg Steinohrt, Hannover), vier figürliche Reliefs: Taufe Christi, Heilung eines Kranken am Teich Bethesda, Jona und der Wal, Arche Noah. – Drei Sandsteinfiguren (Anfang 16. Jh.), Bartholomäus, Maria mit Kind, Abt (hl. Benedikt?), Figuren lagen ab etwa 1860 „im Amtsgarten“, von P. Hermann Hinrich Seebo (amt. 1899–1933) zurückerworben.59 – Relieftafel (zweite Hälfte 20. Jh., Wilhelm Wadepuhl). – Grabplatte für Erzabt Gerlach Schulte († 1410), Ritzzeichnung des Verstorbenen. – Grabplatte für Erzabt Christoph Bicker († 1575), Relief des Verstorbenen. – Epitaph für Erzabt Luneburg Brummer († 1612), Relief mit Kruzifix, davor kniend der Verstorbene. – Außen am Turm: Gedenktafel mit Porträtrelief (1864, Alex Munros), Inschrift: „Friedrich Huth. In seiner Jugend Mitglied, in seinem Alter Wohlthäter der Gemeinde Harsefeld, gest. in seinem 87 Jahre zu London den 14. Januar 1864“. – Außen am Turm: Gedenktafel mit Namen der während des Ersten Weltkriegs getöteten Gemeindeglieder. – Ehemalige Ausstattung: Kanzelaltar (1739/40). – Neugotische, lettnerartige Altarwand zwischen Chor und Schiff, verziert mit Wimperg und Fialen (1861, Bildhauer Müller, Lüneburg), in der Mittelnische ursprünglich Christusfigur (1861, Bildhauer Georg Hurtzig, Hannover; 1966 zerstört), Altarwand 2013 entfernt.60 – Altartisch (1969), Beton, 2013 entfernt. – Neugotische Holzkanzel (um 1861), um 1969 entfernt. – Leicht erhöhte Kanzel (1969), Beton, vor Nordostecke des Chors, 2013 entfernt.

Orgel

1546 Orgel bei Plünderung des Klosters „zerschlagen und verwüstet“.61 Orgelneubau 1583, ausgeführt von Orgelbauer Neumeister, 6 Register. 1730 Orgel um ein Rückpositiv und ein Pedal erweitert, 23 II/P. 1860/61 Orgelneubau, ausgeführt von Friedrich Altendorf (Hannover), unter Verwendung einiger Register der alten Orgel, wohl 21 II/P, außerdem zwei vakante Register. 1887 Reparatur, Heinrich Röver (Stade). 1917 einige zinnerne Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben. 1952/53 Instandsetzung und Umbauten, Firma E. Kemper & Sohn (Lübeck). 1967 Reparatur, Firma Kleucker (Brackwede). 1971/72 Instandsetzung und Umbauten, Firma Hillebrand (Altwarmbüchen), 23 II/P (HW, OW), mechanische Traktur, Schleifladen. 2001/02 Orgelneubau, ausgeführt von Rowan West (Altenahr), unter Verwendung und Restaurierung aller historischen Teile, 26 II/P (HW, Positiv), mechanische Traktur, Schleifladen; zwei Pedalregister aus der Zeit um 1500 erhalten.

Geläut

Vier LG, I: c’, Mutterglocke (Bronze, Gj. 1595, Hans Siop, Hamburg), Inschriften: „In te Domine speravi non confvndar in eternvm“ (Herr, auf dich traue ich, lass mich nimmermehr zuschanden werden, Ps 31,2), „Mit Gottes Hvlffe gos mich Hans Siop zv Hambvrch“ und „Anno Domini M CC XLII. Fvsum primo fuit hoc vas qvot svb hac tvrri annis CCC LIII integrvm dvravit anno dni M D XC III per scissvram fuit corruptvm ideo reverendus dominvs Lvnibergivs Brvmmer archiabbas illvd Anno secvndo post integ ritati restitvit et denvo refvndi fecit. 1595“ (Im Jahre des Herrn 1242 wurde diese Glocke, die 353 Jahre ohne Schäden in diesem Turm überdauerte, zum ersten Mal gegossen. Im Jahr des Herrn 1593 wurde sie durch einen Riss unbrauchbar, deshalb ließ sie der ehrwürdige Herr Erzabt Luniberg Brummer zwei Jahre später, 1595, in ihrer alten Form neu gießen), Bilder: Mondsichelmadonna, Kruzifix, Martyrium des hl. Sebastian, Erschaffung Eva, Adam und Eva; II: dis’, Gebetsglocke (Bronze, Gj. 1958, Firma Rincker, Sinn), Inschriften: „Beten heißt, sich aus der Angst der Welt aufmachen und zum Vater gehen“ und „Wenn ich ertöne, Herr Christ, gib, daß das Land gesegnet ist“, Bild: Relief zeigt „die politische Trennung Deutschlands und zwei Menschen in Ost und West, die der Glaube vereint“62; III: e’, Gedenkglocke (Bronze, Gj. 1958, Firma Rincker, Sinn), Inschriften: „So besteht nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat“ und „Wir rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit“, Bilder: Relief „Drei Stationen im Leben eines Christen“, Relief „Der Weg nach dem irdischen Leben zu Gott“63; IV: h’ (Bronze, Gj. 1959, Firma Rincker, Sinn), Inschriften: „Alles was Odem hat lobe den Herrn! Halleluja!“ und „Ich bin bei Euch alle Tage, bis an der Welt Ende“. – Zwei SG, I: dis’’ (Bronze, Gj. 1454, Ghert Klinghe, Bremen), Inschrift: „anno dni m ccccliiii bi abbas iohannus de lu tid bin ik ghegoten ghert klinghe me fecit“, Glocke im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen; II: h’’ (Bronze, Gj. um 1480), Inschrift: „ave maria gracia plena dominvs tecvm“ (Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir), seit 1923 in Harsefeld, Herkunft unbekannt („aus den nicht eingeschmolzenen Restbeständen der Kriegsglocken überwiesen“64). – Früherer Bestand: Eine LG (Bronze, Gj. 1242), geborsten und 1595 umgegossen zu heutiger LG I. Einige Jahre vor 1792 insgesamt sieben Glocken vorhanden (eine große und sechs kleine), davon etwa 1789 zwei kleine Glocken an die Gemeinde Grasberg verkauft.65 1798 eine weitere kleine Glocke (Bronze, Gj. 1611, Pavel Vos) nach Himmelpforten verkauft. Eine kleine Glocke vor 1853 geborsten, zusammen mit einer weiteren kleinen Glocke eingeschmolzen und umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1857, Friedrich Dreyer, Linden bei Hannover), Inschrift: „Königliche Domainen-Cammer ließ mich gießen im Jahre 1857. Ich rufe früh und spät Euch Menschen zum Gebet. Mein Klang zieh euch nach oben; wollt euren Schöpfer loben“ und „Gegossen No. 111 von F. Dreyer in Linden bei Hannover“, Glocke im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1917). Als Ersatz eine LG (Bronze, Gj. 1789, Blanpain), Inschrift: „Sancto Remigio ecclesiae huius patrono dicata a serenissimo s r j principe ac Domino Constantino regnante in Loewenstein Wertheim && VI Junii MDCCLXXXIX“ und „Les Blan Pain mon fait en 1789“, Glocke 1923 „aus den Restbeständen der Kriegsglocken überwiesen“, genaue Herkunft unklar, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben.66 Eine SG (Bronze, Gj. 1861, Gebrüder Stützer, Beneckenstein), Inschrift: „Friedrich Huth in London schenkte mich samt Thurm und Thurmuhr seinem Geburtsorte, der Gemeinde Harsefeld, im Jahr 1861“, die Worte „seinem Geburtsort“ angeblich von J. F. Weule irrtümlich bestellt (Friedrich Huth wurde nicht in Harsefeld geboren); Glocke 1917 zu Rüstungszwecken abgegeben.67

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus I (Bj. 1891/92). – Pfarrhaus II (Bj. 1979). – Neues Gemeindehaus Marktstraße (Fachwerkbau, ehemaliges Gasthaus, 1993 erworben, nach Umbau 1995 eröffnet). – Gemeindehaus Am Bockelfeld (Bj. 1979).

Friedhof

Ehemaliger kirchlicher Friedhof bei der Kirche, 1842 geschlossen. Friedhof Gierenberg, nordwestlich des historischen Ortskerns, erste Beerdigung 1778, seit 1938 kommunal, 1950 und 1963/64 erweitert, FKap (Bj. 1950/51).68 Oberer Friedhof, südöstlich des historischen Ortskerns, angelegt 1842, seit 1938 kommunal.69 Kommunaler Friedhof Ehrenberg nördlich des Ortes, angelegt 1985.

Liste der Pastoren (bis 1940)

1632–1638 Georg Erythropel. – 1676–1673 Heinrich Andreas von Tiefenbrock. – 16..–1691 Johann Hermann von Tiefenbrock. – 1691–1720 Heino Wolders. – 1721–1764 Johann Gotthard Heger. – 1764–1790 Johann Georg Ludwig Saxer. – 1790–1807 Andreas Ludwig Brandt. – 1807–1821 Christian Heinrich Willemer. – 1821–1834 August Wilhelm Büttner. – 1834–1853 Johann Heinrich Bohn. – 1853–1866 Karl Hermann Leyding. – 1866–1877 Andreas Julius Edel Schroeder. – 1877–1899 Eduard Friedrich Lübs. – 1899–1933 Hermann Hinrich Seebo. – 1934–1938 Friedrich Ludwig Gotthilf Ernst Koch. – 1938–1971 Friedrich Wilhelm Heinrich Dierking.

Angaben nach: Meyer, Pastoren I, S. 465–466 und III, S. 25

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 2 Nr. 658–670 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 43, 47 (Spec. Landeskons.); A 6 Nr. 3343–3345 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 166Digitalisat (CB); A 9 Nr. 2543Digitalisat, 2544Digitalisat, 2545Digitalisat, 2650Digitalisat, 2651Digitalisat (Visitationen); B 18 Nr. 175 (Orgelsachverständiger); D 49 (EphA Buxtehude); L 5g Nr. 184, 433, 774, 809 (LSuptur. Stade); S 09 rep Nr. 454, 1348 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7977 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1716 (Lücken: 1727–1745, 1747–1750, 1753–1758)
Trauungen: ab 1716 (Lücken: 1727–1745, 1747–1750, 1753–1758
Begräbnisse: ab 1716 (Lücken: 1727–1745, 1747–1750, 1753–1758)
Kommunikanten: ab 1837 (Zahlenregister: 1799–1836)
Konfirmationen: ab 1808

Literatur & Links

A: Albrecht, Denkmaltopographie Lkr. Stade, S. 160–164; Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 357–371; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 650–651; Dolle, Klosterbuch II, S. 590–594; Faust, Benediktinerklöster, S. 137–152; Golon/Kröncke, Orgeln, S. 113–115; Meyer, Pastoren I, S. 465–466 und III, S. 25.

B: Gerald Flade (Hg.): Beschreibung der Kirche zu Harsefeld so wie ihrer Kunstschätze, Alterthümer und historischen Denkwürdigkeiten nebst Mittheilungen über die Restauration der Kirche 1856–1861, den neuerbauten Thurm 1859–1861 und über Friedrich Huth, aufgeschrieben von Pastor Leyding, geb. 22. Januar 1815, gest. 20. März 1900. Aus der deutschen Handschrift übertragen und mit Anmerkungen versehen von Paul Reisener, hrsg. anlässlich der Jubiläumsfeier „150 Jahre neugotische Kirche und Orgel Harsefeld“ im September 2011, Harsefeld 2011; Heinrich Borstelmann: Familienkunde des alten Amtes Harsefeld, in: Stader Archiv 25 (1935), S. 171–276; Gerald Flade, Michael Lehmann-Kahler: Ev.-luth. St. Marien- und Bartholomäikirche Harsefeld. Kirchenführer, Harsefeld 2008; Richard Hucke: Königs- und Grafenhof, Kloster und Kirchen zu Harsefeld, in: Stader Jahrbuch 1953, S. 129–145; Klaus Isensee: Das Kloster Harsefeld in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Bilder aus der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte einer geistlichen Grundherrschaft, Harsefeld [1986]; Wilhelm Kranz: Ortsfamilienbuch Harsefeld, Hamburg 2014; Karlheinz Krause: Das Bronzetaufbecken aus der Harsefelder Klosterkirche und der norddeutsche Erzgießer Ghert Klinghe, in: Geschichte und Gegenwart 20 (2007), S. 102–111; Adolf Peter Krönke: Der Flecken Harsefeld. Sein Weg durch die Geschichte, Stade [1967]; Daniel Nösler; Dietrich Alsdorf (Red.): Museum Harsefeld. Ein Rundgang durch Harsefelds archäologische Vergangenheit. Bilder und Texte zur Frühgeschichte und Klosterzeit, Stade [2012]; Dieter Riemer: Harsefeld im Mittelalter. Harsefelder Regesten, in: Geschichte und Gegenwart. Verein für Kloster- und Heimatgeschichte Harsefeld (2005), S. 38–55; Margarete Schüttler, Agnes Lauer: Die römisch-katholische Kirchengemeinde St. Michael in Harsefeld, in: Geschichte und Gegenwart 17 (2004), S. 144–157; Hermann Seebo: Geschichte des Fleckens Harsefeld oder Rosenfeld, Stade 1927; Wolfhard Spies: Die Baugeschichte des ehemaligen Benediktinerklosters Harsefeld. Teil I: Der Text, Berlin [1990?]; Johann Vogt: Monumenta Inedita Rerum Germanicarum Praecipue Bremensium. Ungedruckte zur Historie des Landes und der Stadt Bremen, auch angräntzender Oerter, gehörige Nachrichten, Documente und Urkunden, Bd. 1, S. 105–236: Chronicon Monasterii Rosenfeldensis, seu Hassefeldensis, Dioces. Bremen. [Vogt, Monumenta, I,2–3], [ND mit Übersetzung, Harsefeld 2002]; Diether Ziermann: Eine Burg des 10. Jahrhunderts in Harsefeld, in: Archäologie in Niedersachsen 17 (2014), S. 128–131.

Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche und Ausstattung; Denkmalatlas Niedersachsen: Kirche; Nomine (Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa): Orgel.

GND

5344388-3, Ev.-Luth. St.-Marien- und Bartholomäikirchengemeinde (Harsefeld)


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 40.
  2. MGH SS rer. Germ. N. S. 9, S. 160 [Digitalisat]. Siehe auch https://www.geschichtsquellen.de/werk/4529, 24.02.2023.
  3. Krönke, S. 18.
  4. Zum Folgenden: Albrecht, Denkmaltopographie Lkr. Stade, S. 15 und S. 160.
  5. Ziermann, S. 128 ff.
  6. Dolle, Klosterbuch II, S. 590 ff.
  7. Krönke, S. 92 ff.
  8. Krönke, S. 187; Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 358; Flade, S. 7.
  9. LkAH, L 5g, Nr. 184 (Visitation 1967).
  10. Vogt, Monumenta I,2, S. 118 f. Übersetzung nach Ziermann, S. 130. Zur Datierung: Flade, S. 9.
  11. Ziermann, S. 129 f., bezieht die östlich der heutigen Kirche bei Grabungen 1990–93 nachgewiesenen Fundamente einer steinernen Kirche, die später nach Westen erweitert wurde, auf diese Kirche des 10./11. Jh.
  12. Zur Geschichte des Stifts bzw. Klosters vgl. Dolle, Klosterbuch II, S. 590 ff. Faust, Benediktinerklöster, S. 137 ff. Siehe auch Niedersächsische Klosterkarte.
  13. Vogt, Monumenta, I,2, S. 122; Riemer, S. 44.
  14. MGH SS 16, S. 181 (Annales Magdeburgenses).
  15. UB Hamburg I, Nr. 127.
  16. MGH SS 16, S. 99 ff. Siehe auch https://www.geschichtsquellen.de/werk/379.
  17. Hucke, S. 136 ff.
  18. Krönke, S. 38.
  19. Faust, Benediktinerklöster, S. 140.
  20. Vogt, Monumenta I,3 S. 225. Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 364
  21. Vgl. Graf, Klöster, S. 51 ff.
  22. Zu Bf. Christoph vgl. den Beitrag von Matthias Nistal in Dannenberg/Otte, Reformation, S. 39 ff. Zur Reformation in Bremen und Verden insgesamt vgl. die Beiträge in Dannenberg/Otte, Reformation und Wolters, Reformationsjahrhundert, S. 50 ff.
  23. Zit. bei Krönke, S. 58.
  24. Vogt, Monumenta I,3, S. 200 f.; Krönke, S. 59.
  25. Reinhard, Minderheiten, S. 16; Graf, Klöster, S. 68.
  26. Graf, S. 77; Krönke, S. 73 ff.
  27. Krönke, S. 121.
  28. Hucke, S. 130.
  29. Abb. bei Flade, S. 47. Vgl. auch Krönke, S. 145 f.
  30. Krönke, S. 86.
  31. Flade, S. 7 und S. 21.
  32. Flade, S. 24.
  33. Flade, S. 24 f.
  34. Krönke, S. 238 ff.
  35. Krönke, S. 303 und S. 325; LkAH, L 5g, Nr. 184 (Visitation 1948). Vgl. auch: „Johannes Löhden: Die Neuapostolische Gemeinde in Harsefeld, in: Geschichte und Gegenwart 16 (2003), S. 206–215.
  36. LkAH, S 1 H III, Nr. 812, Bl. 09.
  37. LkAH, S 1 H III, Nr. 812, Bl. 12.
  38. LkAH, S 1 H III, Nr. 812, Bl. 12.
  39. LkAH, L 5g, Nr. 184 (Visitation 1937).
  40. Vgl. zum Folgenden: Schüttler & Lauer, S. 144 ff.; Krönke, S. 325.
  41. LkAH, L 5g, Nr. 184 (Visitation 1948).
  42. LkAH, L 5g, Nr. 184 (Visitation 1955).
  43. LkAH, L 5g, Nr. 184 (Visitation 1967).
  44. LkAH, L 5g, Nr. 184 (Visitation 1967): „1963 durch Schwund ausgelaufen“.
  45. KABl. 1973, S. 111.
  46. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  47. LkAH, L 5g, Nr. 184 (Visitation 1972). Schon in der ersten Hälfte der 1940er Jahre war der Volksmissionar der Hermannsburger Mission Fritz Töllner als Kriegsvertreter in Harsefeld tätig, vgl. ebd. (Visitation 1942).
  48. Dies und die folgenden Zitate: LkAH, L 5g, unverz, Harsefeld, Visitation 1997. Die „Agende Harsefeld“ weiche zwar von der Agende I ab, enthalte jedoch ihre wesentlichen Elemente.
  49. KABl. 1973, S. 111.
  50. KABl. 1977, S. 17.
  51. KABl. 1934, S. 158 f.
  52. KABl. 1958, S. 195.
  53. Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 364.
  54. Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 364. Abb. bei Flade, S. 47.
  55. Flade, S. 12.
  56. Ziermann, S. 129 f.
  57. Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 363; Hucke, S. 136 ff.
  58. Flade, S. 18; Krause, S. 102 ff.
  59. Flade & Lehmann-Kahler, S. 11.
  60. Krönke, S. 323; LkAH, L 5g, Nr. 809, passim. U. a. bei Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 365, findet sich die irrtümliche Angabe „Bildhauer Hertzig“. Die Christusstatue hatte der Horneburger P. Wilhelm Krückeberg (amt. 1950–1968) zerstört: In der epd-Meldung vom 29.11.1966 heißt es, die Statue sei „dem Pfarrer und der Gemeinde von Harsefeld seit langem ein Dorn im Auge. Sie hatten gehofft, daß Kirchenbehörde und Landeskonservator nach der jetzt geplanten Renovierung der Kirche eine moderne Ausstattung genehmigen würden. Aber das Landeskirchenamt Hannover hatte am 28. Februar beschlossen, daß die Christusfigur weiterhin in der Harsefelder Kirche stehen sollte. Da der Pfarrer der Harsefelder Gemeinde, Friedrich Dierking, zu dieser Zeit Krank zu Bett lag, glaubte sein Amtsbruder aus der Nachbargemeinde Horneburg, Pfarrer Krückeberg, für ihn handeln zu müssen.“ (LkAH, L 5g, Nr. 809).
  61. Vogt, Monumenta I,3, S. 222. Zum Folgenden: Golon/Kröncke, Orgeln, S. 113 f. sowie Nomine.
  62. Flade & Lehmann-Kahler, S. 15.
  63. Flade & Lehmann-Kahler, S. 15.
  64. Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 368.
  65. Krönke, S. 171; Flade, S. 19.
  66. Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 369.
  67. Clasen/Großmann/Kiesow/Wortmann, KD Lkr. Stade, S. 369; Flade, S. 20.
  68. Krönke, S. 170 und S. 307.
  69. Kronke, S. 238 und S. 307.