Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Harzer Land | Patrozinium: Aegidius1 | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist der Ort erstmals 889 in einer Urkunde des ostfränkischen Kg. und späteren Ks. Arnolf († 899) genannt, die in einer Abschrift des 15. Jh. überliefert ist: Kg. Arnolf übertrug dem Gf. Adalger Land in den Dörfern Wolfenni und Halafeld [Kalefeld] im pago Hlisgo (Gau Lisgau).2 In einer im 12. Jh. gefälschten und auf 990 datierten Urkunde findet sich die Namensform Uolftune.3 Der Lisgau fiel Mitte des 12. Jh. an die Welfen. Bei der Dreiteilung des welfischen Teilfsm. Braunschweig im Jahr 1291 kam Wulften zum kleinen Fsm. Grubenhagen (Name „Grubenhagen“ erst 1567 belegt).4 Nach Aussterben der Grubenhagener Linie der Welfen fiel das Territorium 1596 an das Fsm. Braunschweig, 1617 an das Fsm. Lüneburg und 1665 an das Fsm. Calenberg-Göttingen (1692: Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. Kurhannover). Wulften gehörte nachweislich 1337 zum Gericht und später Amt Herzberg5; das Dorf lag im Grenzbereich zum Gebiet des Erzstifts Mainz (Eichsfeld). 1800 kam Wulften zum Amt Katlenburg. In französischer Zeit zählte Wulften von 1807 bis 1813/14 zum Kanton Lindau im Distrikt Osterode des Harzdepartements im Kgr. Westphalen. Danach gehörte das Dorf, nun im Kgr. Hannover, wieder zum Amt Katlenburg (1832 Amt Katlenburg-Lindau) und seit 1859 zum Amt Osterode.6 Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Wulften 1866 an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 zählte der Ort zum Kr. Osterode am Harz (seit 1939 Lkr.), der 2016 im Lkr. Göttingen aufging. Seit 1972 gehört Wulften zur Samtgemeinde Hattorf am Harz. Im Jahr 1868 erhielt Wulften einen Bahnhof (Strecke Northeim–Herzberg, 1889–1974/96 auch Strecke Leinefelde–Wulften). In einer Beschreibung aus dem Jahr 1907 heißt es zu Wulften: „früher Weberdorf mit über dreihundert Webstühlen“.7 1965 schrieb der Ortspastor: „Die Bevölkerung besteht aus Bauern, Handwerkern, Arbeitern, Kaufleuten und Angestellten, zahlreichen Eisenbahnern und Beamten.“8 Um 1810 lebten gut 830 Menschen in Wulften, 1907 knapp 1.430 und 2020 rund 1.810.

Kirche, bzw. Glockenturm, Ansicht von Südwesten, 1962

Kirche, bzw. Glockenturm, Ansicht von Südwesten, 1962

Die Kirche in Wulften lässt sich urkundlich im Jahr 1322 belegen; in diesem Jahr verkauften Gisela, Hermann und Gottschalk von Plesse das Patronat über die Wulftener Kirche zusammen mit den Dörfern Bilshausen und Lindau sowie dem dortigen Schloss (Hus) an den Bf. von Hildesheim.9 Ein namentlich nicht genannter Pleban oder Pfarrer ist 1360 belegt (plebanis seu ecclesiarum rectoribus).10 Ende des 15. Jh. verpfändete der Bf. das Wulftener Patronat an die Familie von Hardenberg in Lindau (1492); die Kirche in Wulften war seinerzeit Filial (Tochterkirche) von Lindau.11 Anfang des 16. Jh. entstand das heutige Kirchengebäude: Die Inschrift über der Eingangstür nennt Mittwoch nach dem Tag des Markus (27. April) im Jahr 1502 als Baubeginn.12 Das Gebiet südlich von Wulften – das Untereichsfeld – hatten die Hzg. von Grubenhagen im 14. und 15. Jh. an die Ebf. von Mainz verpfändet, die 1525 auch das Patronat über die Kirche in Wulften erlangten. 1533 war Bartold Kock Pfarrer in Wulften.13
Die Entwicklung in Wulften während der Reformation ist nur bruchstückhaft bekannt.14 Der Grubenhagener Fs. und Hzg. zu Braunschweig-Lüneburg Philipp I. (amt. 1486/94–1551) trat 1526 dem ev. Torgauer Bund bei und mit der Säkularisierung der Klöster in den 1530er Jahren lassen sich konkrete Schritte zur Einführung der Reformation im Fsm. Grubenhagen erkennen.15 Eine erste KO erließ Philipp I. schließlich 1538. Die 1544 verabschiedete Neufassung orientierte sich an der Wolfenbütteler KO von 1543. Ihre Einführung war begleitet von der ersten Generalvisitation der Gemeinden des Fürstentums, mit der Hzg. Philipp I. die beiden Pastoren Andreas Domeyer (amt. 1537–1557) von der Aegidienkirche Osterode und Ernst Burmester (amt. 1543–1554) aus Einbeck betraut hatte. Das Wulftener Patronat hatte der Mainzer Ebf. 1537 zusammen mit dem Lindauer und dem Bilshausener wieder an die Familie von Hardenberg in Lindau verpfändet. In Bilshausen setzte die Patronatsfamilie 1539 einen luth. Pastor ein, ähnliches ist für Wulften nicht überliefert. In den Unterlagen zur Visitation 1579 ist Wulften verschiedentlich erwähnt: Die Gemeinde sei seit 1548 mit Zahlungen und Abgaben an die Kirche im Rückstand und überdies zähle zu Wulften zu den Pfarren mit geringem Einkommen.16 Auch in geistlicher Hinsicht zeigten sich die Visitatoren unzufrieden: „In Wulfften sind befunden 36 unbußfertige sichere verechter der sacramenten, deren eines teils in 2, 3, 4, 6, 8, 9, 15 jaren nicht zum Tisch des Herren gewesen, und wie wol sie alle beßerung zugesagt haben, ist doch sindt der Visitation nicht ein einiger kommen und ist unsere treue vermahnung an keinen leuten so übel angewandt und verloren als an diesen Wulftischen“.17

Kirche, Blick zu Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1953

Kirche, Blick zu Orgel, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1953

Aus dem Jahr 1585 ist schließlich auch der Name eines luth. Pastors in Wulften überliefert: P. Michael Hertwig verlies in diesem Jahr die Pfarrstelle und wechselte nach Hattorf.18 Das erste Pfarrhaus soll im Jahr 1570 gebaut worden sein.19 Die Einträge im Wulftener Kirchenbuch beginnen 1591. Während der Visitationen 1610 und 1617 hatte P. Johann Mennecken (amt. 1607–1635) das Pfarramt inne. Das Urteil der Visitatoren fällt wiederum eher kritisch aus: In Wulften gäbe „es viel unversöhnliche hertzen, die weder durch geistliche als durch weldliche können verglichen werden“, heißt es 1610.20 Für das Jahr 1617 steht im Protokoll: „Schulmeister ist fromb und vleisig, die leute aber enthalten sich der schule.“21 Nachdem die Patronatsfamilie von Hardenberg 1639 in männlicher Linie ausgestorben war, bemühte sich der kath. Ebf. von Mainz, Landesherr im benachbarten Eichsfeld, das Patronat über die Wulftener Kirche zurückzuerlangen, konnte sich jedoch gegen die welfischen Hzg. zu Braunschweig und Lüneburg nicht durchsetzen.
Im Jahr 1719 wurde auf Bitten von P. Gerhard Philipp Meine (amt. 1720––1744, seit 1711 P. adj.) ein neues Pfarrhaus in Wulften erbaut (1913 nach Uehrde versetzt)22, 1731 erhielt die Kirche einen Kanzelaltar, 1744/45 neue Emporen und ein Deckengewölbe. Um 1750 entstand das Schul- und Küsterhaus und 1772 wurde der Kirchturm neu errichtet. P. Johann Friedrich Proffen (amt. 1779–1798) verfasste während seiner Amtszeit „ausführliche Nachrichten über Kirche, Pfarre, Schule und Ort“.23
Nach Beginn des Ersten Weltkriegs gründete sich 1914 ein Frauenverein in Wulften (1915 Vaterländischer Frauenverein), den Hanna Lauth leitete, Ehefrau von P. Ernst Louis Karl Bernhard Lauth (amt. 1914–1934).24 Laut den Angaben im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“, habe P. Lauth sich nach der NS-Machtübernahme „politisch nicht betätigt“; sein Nachfolger P. Wilhelm Borèe (amt. 1936–1961, Kriegsdienst und Gefangenschaft 1940–1951) habe kirchenpolitisch aufseiten der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft gestanden.25 Der 1933 neu gewählte KV bestand aus vier Mitgliedern der NSDAP, „2 schieden aus, 2 haben sich kirchlich bewährt“; P. Borèe attestierte dem Ort 1936 ein „fast einheitliche[s] Bekenntnis zum Nationalsozialismus“.26 Noch in seinem ersten Amtsjahr gründete er einen Posaunenchor, 1937 auch einen kirchlichen Frauenkreis.27 Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs lag die Frauen- und die weibliche Jugendarbeit in der Hand der Pfarrfrau.
Mit dem Zuzug Geflüchteter wuchs die KG Wulften in der Nachkriegszeit von rund 1.540 Gemeindegliedern 1936 auf etwa 2.150 im Jahr 1951; zudem lebten 1951 knapp 250 kath. Gemeindeglieder in Wulften.28 1945 hatte die Gemeinde eine Gemeindeschwester angestellt und eine Schwesternstation eingerichtet. 1952 gründete sich eine Gruppe der Christlichen Pfadfinder. Im Jahr 1974 übernahm die KG die Trägerschaft des neuen Kindergartens.
Zur Unterstützung der kirchengemeindlichen Arbeit und des Unterhalts des Kirchengebäudes gründete sich 2007 die „Evangelische Kirchenstiftung Wulften am Harz“. Seit November 2009 ist die KG Wulften pfarramtlich mit ihren Nachbargemeinden Dorste und Schwiegershausen verbunden.29 Zusammen mit dem Pfarrverbund Eisdorf-Nienstedt-Förste bilden die Gemeinden die Region Süd-West im KK Harzer Land. Die Trägerschaft des Regenbogen-Kindergartens ging 2014 auf den neu gegründeten Ev.-luth. Kindertagesstättenverband Harzer Land über.30

Umfang

Das Dorf Wulften

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Nörten (sedes Berka) der Erzdiözese Mainz.31 – Nach der Reformation Suptur. bzw. GSuptur. des Fsm. Grubenhagen.32 1708 zur Insp. Clausthal, 1727 oder 1735 zur Insp. Osterode, 1795 zur neuen Insp. Katlenburg und nach deren Aufhebung 1868 wieder zur Insp. Osterode (1924: KK). Seit 1. Januar 2013 KK Harzer Land.33

Patronat

1322 verkauften die Herren von Plesse das Patronat über die Kirche in Wulften an den Bf. von Hildesheim.34 1492 Patronat verpfändet an Familie von Hardenberg.35 1525 eingelöst vom Ebf. von Mainz. 1537 Patronat wiederum der Familie von Hardenberg in Lindau verpfändet, die 1639 in männlicher Linie ausstarb. Dem Mainzer Ebf. gelang es daraufhin nicht, das Patronat wieder in Besitz zu nehmen; seitdem der Landesherr (bis 1871).36

Kirchenbau
Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1953

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1953

Kleiner Saalbau mit dreiseitigem Ostschluss, erbaut 1502. Satteldach, nach Osten abgewalmt. Verputztes Mauerwerk mit weißem Anstrich, Stützpfeiler an den Ostecken. Am Chor spitzbogige Sprossenfenster, rechteckiges Nebenportal nach Osten, darüber vermauertes Fenster mit Inschrift im spitzbogigen Sturz: „Hans Helmult Anna si[ne] frauwe“ (Hans Helmold [und] Anna, seine Frau)37; am Schiff zwei große, rechteckige Sprossenfenster nach Süden, dazwischen Sonnenuhr (1835); Rechteckportal nach Süden, darüber Inschriftentafel: „Anno d[o]m[ini] m ccccc ii Feria quarta post marci inceptum est presens opus (Im Jahr des Herrn 1502, am Mittwoch nach dem Tag des Markus, wurde das gegenwärtige Werk begonnen).38 Im Innern segmentbogiges, holzverschaltes Tonnengewölbe, leicht u-förmige Empore. 1744 neue Empore eingebaut.39 1745 Dach erneuert, Gewölbe eingebaut (vorher „mit Balken und einem gemahlten Dielen Boden auf dem Mauerwerkke überlegt“) und vermutlich Sakristei errichtet.40 1777 Reparaturen (u. a. neue Fenster). Um 1860 Renovierung (u. a. zweistöckige Emporen). 1953 Innenrenovierung. 1968/69 Umgestaltung Innenraum, Dachsanierung (u. a. zweistöckige Empore abgerissen, neue Orgelempore, Decke verschalt, Dachgauben abgerissen, Dach erneuert, Sakristei abgerissen). 2019/20 Sanierung.

Fenster

Acht abstrakte Buntglasfenster (2001, Tobias Kammerer, Rottweil).

Turm

Im Westen Rechteckturm, verschieferter Turmhelm mit vierseitigem Ansatz und achteckiger Spitze, bekrönt mit Kugel und Wetterfahne. Verputztes Mauerwerk mit weißem Anstrich, mehrere Fenster (spitzbogig, rechteckig, schlitzartig); Glockengeschoss verschiefert, an den vier Seiten je zwei kleine, rechteckige Schallöffnungen, nach Süden Uhrziffernblatt dazwischen. 1598 oder 1665 ausgebrannt, später erneuert.41 1699 altes Uhrwerk vorhanden. 1733 Turmdach erneuert 1772 Kirchturm grundlegend erneuert.42 1782 Turmuhr repariert. 1837 und 1886 Dachreparaturen. 1875 neue Turmuhr (J. F. Weule, Bockenem). 1952 und 1973 Dachreparaturen. 1970 neue Turmuhr. 2019/20 Turmsanierung.

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1953

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Witt, Hannover, September 1953

Ausstattung

Altar mit Mensa aus vorref. Zeit, dahinter Kanzelaltarwand (1731) mit älterem Kanzelkorb (wohl zweite Hälfte 17. Jh.), an den Wandungen Gemälden der vier Evangelisten; Kanzelkorb flankiert von korinthischen Säulen, die Gebälk mit Schalldeckel tragen; darüber durchbrochener Auszug mit Auge Gottes im Strahlenkranz; als Bekrönung Kreuz flankiert von zwei Schnitzfiguren (links in Ketten, rechts mit Säule; vielleicht Tugenden Enthaltsamkeit und Tapferkeit); Inschriften: „Fürstl[ich] Br[aunschweig-] Lüneb[urgisch] bestellter Amptmann Bartholde Stapel, zu gottes grosen Nahmens Ehren, dieser Kirchen Zierde zu vermehren und seines Nahmens bestens zu gedenken, hat diese Kanzel wollen schenken“ (an der Brüstung des Kanzelkorbs, unvollständig erhalten)43, „G[erhard] Ph[ilipp] Meinen p[ro] t[empore] Pastor“ und „Anno 1731 hoc opus aedificatum“ (Im Jahr 1731 ist dieses Werk gebaut). – Moderne Sandsteintaufe, stelenförmig mit rundem Fuß, Relief mit stilisierter Taufszene.

Orgel

1778 keine Orgel vorhanden.44 Orgelneubau 1862, August von Werder (Höckelheim), 10 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen. 1956 Reparatur und Änderung der Disposition, ausgeführt von E. Kemper & Sohn (Lübeck), 10 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen. Orgelneubau 1970, ausgeführt von Albrecht Frerichs (Göttingen), 7 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen; zwei alte Register wiederverwendet.

Geläut

Zwei LG, I: (Bronze, Gj. 2019, Petit & Gebrüder Edelbrock, Gescher), Inschrift: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ (Lk 6,36); II: a’ (Bronze, Gj. 1726, Johann Heinrich Luttke, Göttingen), Inschriften: „Thomas Hesse 80 Richsthaler hierzu verert. Pfihlip [sic] Gerhard Meine Pastor in Wulften“ und „Johan Heinrich Lutken gos mich nach Wulften 1726“. Zwei SG, I: g’’; II h’’ (beide Bronze, Gj. 1873, Petit & Gebrüder Edelbrock, Gescher), beide mit Inschrift: „Fusa a Petit & Fratr. Edelbrock 1873“. – Früherer Bestand: 1598 oder 1665 zwei Glocken bei Kirchturmbrand zerstört, aus den Resten eine neue Bronzeglocke „von mittelmäßiger größe“ gegossen; diese vor 1699 beschädigt („hat ihren hellen Thon nicht mehr wie vorhin“), 1726 umgegossen zu heutiger LG II.45 Eine große LG (Bronze, Gj. 1728, Nordhausen), in den 1780er Jahren beschädigt (Stück herausgeschlagen), später umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1880). Wiederum umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1894, Gebrüder Ulrich, Apolda), Inschrift: „Ich will den Herren loben allezeit, Dein Lob soll immerdar in meinem Munde sein“, verziert u. a. mit Engelsköpfen; im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (Januar 1918).46 Eine neue LG (Bronze, Gj. 1933), Inschrift u. a.: „Dienet dem Herrn mit Freuden“; im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1942).47 Eine LG, fis’ (Stahl, Gj. 1951, Bochumer Verein), 2019 durch Bronzeglocke ersetzt und neben der Kirche aufgestellt.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1913/14). – Gemeindehaus (Bj. 1886, Alte Schule, gekauft 1957). – Küsterhaus (Bj. um 1750).

Friedhof

Ursprünglich Friedhof rund um die Kirche. Neuer kirchlicher Friedhof am Nordrand des Dorfes, angelegt 1842, erweitert 1881, erweitert 1985. FKap (Bj. 1971).

Liste der Pastoren (bis 1940)
Kirche, bzw. Glockenturm, Ansicht von Südwesten, 1950

Kirche, bzw. Glockenturm, Ansicht von Südwesten, 1950

Bis 1585 Michael Hertwig. – 1591–1601 Laurentius Brinkmann. – 1603–1607 Matthias Kunze (Concius). – 1607–1635 Johann Mennecke. – 1635 Nikolaus Rohnius. – 1636–1677 Jakob Graubner. – 1677–1681 Johann Deichmann. – 1681–1687 Johann Andreas Leonhardi. – 1687–1720 Simon Lichtenberg. – 1720–1744 Gerhard Philipp Meine. – 1745–1748 Karl Wilhelm Bergheim. – 1748–1753 Johann Friedrich Bütemeister. – 1753–1763 Bernhard Georg Konrad Ernst. – 1763–1772 Justus David Gottfried von Einem. – 1772–1779 Dietrich Johann Michael Humme. – 1779–1798 Johann Friedrich Prosten. – 1799–1806 Georg Ludwig Blumenthal. – 1806–1815 Christian Ludwig Wundram. – 1815–1837 Johann Friedrich Klinge. – 1838–1843 Christian Wilhelm Ferdinand Block. – 1844–1876 Georg Heinrich Karl Schmidt. – 1877–1883 August Friedrich Julius Heinrich. – 1885 Adolf Friedrich Karl Eiselen. – 1886–1906 Karl Heinrich Georg Friedrich Kühnemund. – 1906–1913 Friedrich Wilhelm Karl Theodor Lühr. – 1914–1934 Ernst Louis Karl Bernhard Lauth. – 1936–1961 Dr. phil. Wilhelm Borée.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 536–537 (mit Ergänzungen)

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 11973–11985 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 732 (Spec. Landeskons.); A 6 Nr. 8939–8949 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 493Digitalisat (CB); A 9 Nr. 2511Digitalisat, 2512Digitalisat, 2513Digitalisat, 2514Digitalisat, 2515Digitalisat, 2516Digitalisat (Visitationen); D 47 (EphA Wulften); S 09 rep Nr. 2331 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7892 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1591 (Lücken: 1692–1694, 1696–1698, 1700–1712)
Trauungen: ab 1636 (Lücken: 1690–1712)
Begräbnisse: ab 1713
Kommunikanten: ab 1799 (Lücken: 1806–1814)
Konfirmationen: ab 1827 (Lücken: 1871–1875)

Literatur

A: Gemeindebuch KK Osterode, S. 45–47; Meyer, Pastoren II, S. 536–537; Ohainski/Udolph, Ortsnamen Lkr. Osterode, S. 185–188; Schäfer, Orgelwerke, S. 38.

B: Dieter Greunig: Wulften am Harz. Ein Streifzug durch die Vergangenheit. 1100 Jahre. 889–1989, Horb am Neckar 1989; Dietrich Witte: Die Edlen von Hardenberg zu Lindau und ihre Beziehung zu der Reformation und Gegenreformation in Wulften (Bilshausen und Lindau), in: HbllHarzRd 66 (2010), S. 132–143; Dietrich Witte: 1591–1991. Kirchengeschichte der ev. luth. Kirchengemeinde Wulften am Harz (= Ut usen Dörpe – Geschichte und Geschichten aus Wulften I), Duderstadt 1991.

GND

7690483-0, Evangelisch-Lutherische Sankt-Aegidien-Kirchengemeinde


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 170.
  2. MGH DD Arn 55 [Digitalisat].
  3. MGH DD O III 427 [Digitalisat]. Weitere Belege bei Ohainski/Udolph, Ortsnamen Lkr. Osterode, S. 185 ff.
  4. Für einen knappen Überblick zur Geschichte des Fsm. Grubenhagen vgl. Pischke, Grubenhagen, S. 143 ff., zum Territorium ebd., S. 151 ff., zum Namen ebd., S. 161 ff.
  5. Max, Grubenhagen I, S. 486 und 490; ebd. II, Urkundenbuch, Nr. 54 und 143.
  6. Max, Grubenhagen I, S. 486 und 490; ebd. II, Urkundenbuch, Nr. 54 und 143.
  7. Kayser, Inspektion Osterode, S. 104.
  8. LkAH, L 5c, unverz., Wulften, Visitation 1965.
  9. Sudendorf, UB I, Nr. 203; UB HS Hildesheim, Nr. 661–662. Lediglich in Bezug auf das Dorf Bilshausen heißt es in der Urkunde „also we et den goddes ridderen afköften“ (so, wie wir es dem Deutschen Orden abgekauft haben). Zur Kommende des Deutschen Ordens in Bilshausen (1242) und ihre Verlegung nach Göttingen (1318) vgl. knapp Dolle, Klosterbuch II, S. 464 ff., wo unter den Patronaten auch nur die Kirche in Bilshausen, nicht auch jene in Lindau und Wulften aufgeführt sind; siehe auch Niedersächsische Klosterkarte (30.11.2021).
  10. UB Katlenburg, Nr. 241.
  11. Witte, 1591–1991, S. 16; Greunig, S. 14 (jeweils ohne Beleg).
  12. Lampe, Inschriften Osterode, S. 90 f., Nr. 34.
  13. Witte, 1591–1991, S. 16 (ohne Beleg).
  14. Vgl. dazu zuletzt: Witte, Edlen, S. 137 ff.
  15. Zur Reformation im Fsm. Grubenhagen vgl. Pischke, Reformation, S. 7 ff.; Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,2, S. 1023 ff., Text der ersten KO ebd., S. 1028 ff. Siehe auch Butt, Herrschaft, S. 52 ff.
  16. Spanuth, Grubenhagensche Kirchenvisitation, S. 125 und 120.
  17. Spanuth, Grubenhagensche Kirchenvisitation, S. 114.
  18. Witte, Edlen, S. 139. Zuvor galt P. Laurentius Brinkmann (amt. 1591–1601) als erster luth. Pastor, vgl. u. a. Kayser, Inspektion Osterode, S. 105.
  19. Witte, 1591–1991, S. 74 (Angabe von P. Gerhard Philipp Meine, 1717).
  20. Spanuth, Grubenhagensche Kirchenvisitation, S. 108; zur Datierung (1610, nicht 1579): Lange, Spanuth, S. 71 ff.
  21. Spanuth, Generalvisitation, S. 56. Zur Schule vgl. Witte, 1591–1991, S. 111 ff.; Greuning, S. 59 ff.
  22. Witte, 1591–1991, S. 73 f. und S. 79.
  23. Kayser, Inspektion Osterode, S. 108.
  24. Witte, 1591–1991, S. 166 ff.
  25. Dies und das folgende Zitat: LkAH, S 1 H III Nr. 420, Bl. 27.
  26. LkAH, L 5c, unverz., Wulften, Visitation 1936.
  27. Witte, 1591–1991, S. 29 und S. 106 ff.
  28. LkAH, L 5c, unverz, Wulften, Visitationen 1936 und 1951.
  29. KABl. 2009, S. 275.
  30. KABl. 2014, S. 103 ff.
  31. Kayser, Registrum II, S. 274.
  32. Butt, Herrschaft, S. 67; Steinmetz, GSup. Grubenhagen, S. 79 ff.
  33. KABl. 2012, S. 344 f. Vgl. auch 800 Jahre, S. 61.
  34. Sudendorf, UB I, Nr. 203; UB HS Hildesheim IV, Nr. 661 und 662. Aus der Urkunde geht nicht hervor, dass das Patronat zuvor im Besitz des Deutschen Ordens gewesen ist; lediglich mit Bezug auf das Dorf Bilshausen ist vermerkt „also we et den goddes ridderen afköften“ (so, wie wir es den Tempelrittern abgekauft haben).
  35. Witte, 1591–1991, S. 16.
  36. Witte, Edlen, S. 142; Witte, 1591–1991, S. 38 f.
  37. Lampe, Inschriften Osterode, S. 91, Nr. 35.
  38. Lampe, Inschriften Osterode, S. 90 f, Nr. 34.
  39. Witte, 1591–1991, S. 51 f.
  40. Zit. bei Witte, 1591–1991, S. 41 (Salbuch 1699).
  41. Witte, 1591–1991, S. 45
  42. Witte, 1591–1991, S. 31 f., S. 41 und S. 43 ff.
  43. Witte, 1591–1991, S. 62.
  44. Witte, 1591–1991, S. 64 ff.
  45. Zit. bei Witte, 1591–1991, S. 41 (Salbuch 1699), siehe auch ebd., S. 45 und 55 ff.
  46. Witte, 1591–1991, S. 57 f.
  47. Abb. bei Witte, 1591–1991, S. 58.