Frühere Gemeinde | KapG der KG Eime | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Hildesheimer Land-Alfeld, Amtsbereich Elze | Patrozinium: Katharina | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte
Kapelle, Ansicht von Südosten, 1935

Kapelle, Ansicht von Südosten, 1935

Das Dorf Dunsen in der Vogtei Lauenstein der Edelherren von Homburg (ab 1409 in welfischem Besitz) wird 1356 erstmals genannt und befand sich im Besitz der von Dötzum, ab 1582 der von Bennigsen auf Banteln. Nach seiner vollständigen Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg (1623) wurde es offenbar erst in der ersten Hälfte des 18. Jh. neu besiedelt.1 Es gehörte von alters her zum Ksp. Esbeck. Die der heiligen Katharina geweihte Kapelle entstand wohl im 16. Jh. auf einem Hügel südlich der Straße nach Deilmissen. Nach der Zerstörung von 1623 waren die Mauern des KapGb erhalten geblieben. Sie wurde 1737 auf Veranlassung des Kämmerers von Hardenberg auf Heinsen als Patronatsherrn der Muttergemeinde Esbeck, instandgesetzt und mit einem neuen Dach versehen. Schon 1727 war in Dunsen eine eigene Schule eingerichtet worden. Ab 1738 hielt der jeweilige P. von Esbeck Quartalspredigten in Dunsen.2
Zum 1. Januar 1980 wurde die KapG Dunsen in die KG Eime umgegliedert3 und gemeinsam mit dieser zum 1. Januar 2012 Teil des Ev.-luth. KG-Verbandes Elze.4
Zum 1. Januar 2024 wurde die KapG Dunsen aufgehoben; Rechtsnachfolgerin ist die KG Eime.5

Kapellenbau
Kapelle, Blick zum Altar

Kapelle, Blick zum Altar

Rechteckiger Bruchsteinbau des 16. Jh., das Dach im Osten mit Halbwalm. Der Innenraum wird durch eine flache Balkendecke geschlossen. Empore vor der Westwand.

Turm

Hinter der westlichen Firstspitze ein quadratischer, verschieferter Dachreiter mit Pyramidenhelm.

Ausstattung

Schlichter Blockaltar. – Runde, pokalförmige Sandsteintaufe mit teilweise Farbfassung (dat. 1605).6 – Abendmahlsgemälde.

Geläut

Eine LG a’’ (Bronze, Gj. 1855, Friedrich Dreyer, Linden/Hannover).7

Friedhof

1791 genehmigte das Konsistorium die Anlage eines Begräbnisplatzes bei der Kapelle8, wo er sich heute noch befindet. In Trägerschaft der KapG/KG.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 3215–3217 (Pfarroffizialsachen); D 22a (EphA Coppenbrügge).

Literatur

A: Jürgens u. a., KD Kr. Alfeld II, S. 47 f.

B: Malte Ewert: Die Schulchronik als Dorfchronik am Beispiel Dunsens, einer Kapellengemeinde mit ein klassiger Volksschule (= Veröffentlichungen der Stiftung Schulmuseum der Universität Hildesheim 21), Eime 2011.


Fußnoten

  1. Huck, Archidiakonat Elze, S. 19.
  2. LkAH, A 1, Nr. 3215.
  3. KABl. 1980, S. 13.
  4. KABl. 2011, S. 291–295.
  5. KABl. [in Vorbereitung].
  6. Mathies, Taufbecken, S. 121.
  7. Drömann, Glocken Lkr. Hildesheim, S. 100.
  8. LkAH, A 1 Nr. 3216.