Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Harzer Land | Patrozinium: Nikolaus

Orts- und Kirchengeschichte

Der Ortsname ist erstmals 1219 in einer Urkunde des späteren Ks. Friedrichs II. (amt. 1220–1250, ab 1212 Kg.) erwähnt, in deren Zeugenliste u. a. Henrico de Saxa erscheint.1 Die Siedlung selbst ist 1238 als Sassa belegt.2 Das Dorf gehörte seinerzeit zur Gft. Hohnstein.3 Seit Mitte des 15. Jh. besaß Sachsa Fleckensrechte, seit etwa 1525 Stadtrechte; der Ort lag im Gericht Klettenberg.4 Nachdem die Gf. von Hohnstein 1593 in männlicher Linie ausgestorben waren, kamen Sachsa und die übrigen Orte der Gft. Hohnstein als Lehen des Bistums Halberstadt an das welfische Teilfsm. Braunschweig-Wolfenbüttel (Hzg. Heinrich Julius war gleichzeitig Fs. von Braunschweig-Wolfenbüttel und Administrator des Bistums Halberstadt). Nach den Bestimmungen des Westfälischen Friedens kam die Gft. Hohnstein, und damit auch die Stadt Sachsa, 1648 an Brandenburg-Preußen (1701: Kgr. Preußen); die Gft. Hohnstein war Teil des preußischen Fsm. Halberstadt. In französischer Zeit war Sachsa Sitz des Hauptort des Kantons im Distrikt Nordhausen des Harzdepartements im Kgr. Westphalen. Danach gehörte Sachsa erneut zum Kgr. Preußen und hier seit 1816 zum Kr. Nordhausen (Regierungsbezirk Erfurt, Provinz Sachsen; 1888 umbenannt in Lkr. Grafschaft Hohnstein). Seit 1905 trägt die Stadt den Namen Bad Sachsa. Nach einem Gebietstausch zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungszone kam Bad Sachsa 1945 zum Lkr. Osterode am Harz im späteren Bundesland Niedersachsen (gegründet 1946), der 2016 im Lkr. Göttingen aufging.5 1972 wurden Neuhof, Steina und Tettenborn in die Stadt Bad Sachsa eingemeindet. Im Jahr 1878 gründete sich der Kur- und Verkehrsverein e. V. und seit 1961 ist Bad Sachsa staatlich anerkannter heilklimatischer Kurort; nach der Schließung der Kureinrichtungen bemüht sich Bad Sachsa seit den 1990er Jahren um eine Stärkung des Tourismus.6 Seit 1898 besitzt Bad Sachsa einen Bahnhof (Strecke Northeim–Nordhausen, eröffnet 1869). Um 1820 lebten etwa 1.130 Menschen in Bad Sachsa, um 1900 gut 2.120, 1937 etwa 3.200, 1950 fast 6.440 und 2017 rund 6.215 (mit Nüxei).

Kirche, Ansicht von Südwesten

Kirche, Ansicht von Südwesten

Das Mauerwerk des Chors, des ältesten Teils der St. Nikolaikirche in Bad Sachsa, stammt möglicherweise aus der Mitte des 12. Jh.7 Mit Sifridus sacerdos de Sassa ist im Jahr 1229 erstmals ein Geistlicher in Sachsa schriftlich belegt.8 In den Jahren 1303 und 1324 lässt sich Henricus plebanus des Sassa nachweisen.9 Vor 1363 soll ein Dietrich von Sachswerfen Pfarrer in Sachsa gewesen sein.10 Zur zweiten Hälfte des 15. Jh. findet sich eine Notiz in den Antiquitates Walckenredenses, die Johann Georg Leuckfeld 1706 publizierte: „Anno 1465 Hat man zwey sogenante Ketzer einen von der Sachse den andern von Branderode so ohnzweiffel Hussiten oder andere Zeugen der Wahrheit gewesen, vor dem Closter-Thore verbrennet.“11
Laut Leuckfeld zählte Sachsa auch zu jenen wenigen Orten in der Gft. Hohnstein, in denen schon recht früh luth. gepredigt wurde. Als das Kloster Walkenried 1525 während des Bauernkriegs geplündert und verwüstet wurde, flohen die Mönche und nicht alle kehrten zurück: „Nach den gestilleten Bauren-Lerm aber kamen einige von denen verlauffenen Mönchen wieder zum Clofter Walckenried, die meisten aber blieben zurücke und nahmen Weiber, liessen sich auch zu Evangelischen Predigern bestellen“.12 Zu diesen letztgenannten Mönchen soll „Friedrich Lohle in der Sachse“ gezählt haben, der auch im Kirchenbuch als erster ev. Prediger Sachsas genannt wird; er erscheint zuletzt 1556 im Sachsaer Ratshandelsbuch.13 P. Lohle war gleichzeitig auch für die benachbarte Gemeinde Steina zuständig.

Bad Sachsa, Kirchenschiff

Kirche, Blick zum Altar, 2019, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Insgesamt setzte sich die Reformation in der Gft. Hohnstein erst in der zweiten Hälfte des 16. Jh. durch.14 Gf. Ernst V. von Hohnstein († 1552) hatte ihr ablehnend gegenübergestanden. Erst nach seinem Tod führten seine Söhne Ernst VI. († 1562), Volkmar († 1580) und Eberwein († 1568) die neue Lehre ein. Sie stellten einen ev. Hofprediger an und 1556 bekannte sich die in Walkenried versammelte Synode sämtlicher Prediger der Grafschaft zur Confessio Augustana von 1530. Der letzte Hohnsteiner Gf. Ernst VII. († 1593) richtete 1583 in Walkenried ein Konsistorium ein; eine KO für die Gft. Hohnstein ist nicht überliefert.
Nachdem Ernst VII. gestorben war, fiel die Gft. Hohnstein an das welfische Teilfsm. Braunschweig-Wolfenbüttel; das an die Hohnsteiner verpfändete Amt Scharzfeld, zu dem Steina gehörte, kam hingegen wieder an das Fsm. Grubenhagen. Daher endete zunächst die pfarramtliche Verbindung zwischen Sachsa und Steina (der Pfarrer von Bartolfelde übernahm die Versorgung Steinas).15 Zu dieser Zeit war P. Caspar Friedeland (amt. 1595, 1608) Pastor in Sachsa; er hatte sich 1582 an der Universität Wittenberg immatrikuliert und 1597 an der Universität Jena.16 Sein Bildnis findet sich am 1595 gestifteten Altar der St. Nikolaikirche. Von 1609 bis 1637 waren die Sachsaer Pastoren noch einmal für das benachbarte Steina zuständig.17 P. Andreas Wolf (amt. 1637–1682) legte 1638 das älteste Kirchenbuch der Gemeinde an.18 Sein Nachfolger P. Johann Christian Hagenauer (amt. 1682–1711) gab mindestens von 1660 bis 1697 jährliche Schreibkalender heraus, die neben dem Kalendarium Texte mit geschichtlichen, astronomischen oder meteorologischen Themen enthielten.19

Bad Sachsa Taufe

Taufe, 2019, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Im Zuge der preußischen Förderung der Seidenproduktion pflanzte P. Johann Friedrich Puls (amt. 1743/52–1766) auf dem Kirchhof in Sachsa Maulbeerbäume zur Zucht von Seidenraupen an. Sein Nachfolger P. Jacob Friedrich Berge (amt. 1766–1777) berichtete dazu 1771: „Es ist aber der Erfolg davon so schlecht gewesen, daß aller angewandten Mühe ohngeachtet die Bäume sämtlich wieder verfrohren und ausgegangen.“20 Schon zwei Jahre zuvor hatte P. Berge berichtet, dass auch die Versuche zur Bienenzucht erfolglos geblieben waren.21 In der zweiten Hälfte des 19. Jh. etablierten sich Kurbetrieb und Tourismus als wichtige Wirtschaftszweige für Sachsa; nicht zuletzt als Reaktion auf die wachsende Zahl der Kurgäste führte die Gemeinde 1892 Freiplätze ein und verzichtete fortan auf den Verkauf der Sitzplätze in der Kirche.22
Während der NS-Zeit hatte P. Benno Heinecke (amt. 1934–1970, ab 1932 P. coll.) das Pfarramt in Bad Sachsa inne. Kirche und Partei standen sich zunächst nahe, was sich an zwei Beispielen illustrieren lässt: Im Juli 1933 versammelten sich beim Kreisparteitag der NSDAP in Bad Sachsa etwa 7.500 Menschen zu einem Feldgottesdienst (SA und Gemeinde) und im Februar 1934 besuchte der deutsch-christliche Magdeburger Bf. Friedrich Peter (amt. 1933–1936) die Stadt: „Zu seiner Begrüßung waren Kolonnen der SA, SS, HJ, Stahlhelm, DJ und BDM zum Spalier angetreten.“23 Der bis heute bestehende Posaunenchor der KG Bad Sachsa gründete sich 1937.24
Als Bad Sachsa 1945 an die britische Besatzungszone fiel und später zum Land Niedersachsen kam, blieb die kirchliche Zugehörigkeit zur Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen bestehen. Seit den 1950er Jahren übernahm die Ev. Kirche in Westfalen, die wie auch die Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen zur Altpreußischen Union gehörte, die treuhänderische Verwaltung der KG Bad Sachsa (wahrgenommen vom KK Herford).25 Mit dem Zuzug Geflüchteter nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte sich die Einwohnerzahl Bad Sachsas verdoppelt (1937 etwa 3.200, 1950 fast 6.440). Im Jahr 1963 erhielt die KG daher eine zweite Pfarrstelle, die als erster P. Gerhard Lüke (amt. 1964–1996) übernahm. Gleichzeitig war auch die kath. Gemeinde gewachsen, die anstelle der 1931 erbauten Kapelle 1962/63 die neue St. Josefskirche errichten ließ. Während der Renovierung der St. Nikolaikirche konnte sich die ev. Gemeinde ab 1969 hier zum Gottesdienst versammeln. Überdies existiert seit 1979 eine neuapostolische Kirche in Bad Sachsa.
Im Mai 1994 übernahm die KG Bad Sachsa die Trägerschaft des neuen ev. Kindergartens Bambi. Zum 1. Januar 1997 wechselte die „Ev. St.-Nikolai-KG Bad Sachsa“ aus der Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen zur Ev.-luth. Landeskirche Hannovers.26 Gleichzeitig trat die benachbarte KG Tettenborn der Landeskirche in Braunschweig bei, zu der auch die KG Neuhof gehört (beide sind Stadteile Bad Sachsas, beide zählen zum KGV Kapellenfleck im Harz).
Von 1999 bis 2013 war die KG Bad Sachsa pfarramtlich mit der KG Steina verbunden, die dann wieder zum Pfarramt Bartolfelde-Osterhagen wechselte; seit Februar 2019 unterhalten beide Gemeinden erneut ein gemeinsames Pfarramt mit Sitz in Bad Sachsa.27 Bad Sachsa und Steina gehören zur Bäderregion im KK Harzer Land. Im Jahr 2014 übernahm der neu gegründete Kindertagesstättenverband Harzer Land die Trägerschaft der ev. Kita Bambi.28
Zum 1. Juni 2023 gründeten die pfarramtlich verbundenen Gemeinden Steina und Bad Sachsa die „Ev.-luth. GKG Bad Sachsa-Steina“; beide Gemeinden bestehen als Ortskirchengemeinden weiter.

Pfarrstellen

I: vorref. – II: 1963–1999.29

Umfang

Bad Sachsa (ohne die Eingemeindungen Neuhof, Nüxei, Steina und Tettenborn).

Aufsichtsbezirk

Wohl Archidiakonat Jechaburg (sedes Ober-Berga) der Erzdiözese Mainz. – Sachsa unterstand Ende des 16. Jh. und Anfang des 17. Jh. der GSuptur. Bleicherode. 1820 gehörte die Gemeinde zum KK Großwechsungen, später zum KK Nordhausen (bis 1996). Seit den 1950er Jahren wurde Bad Sachsa treuhänderisch vom westfälischen KK Herford verwaltet. Nach dem Wechsel aus der Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers im Jahr 1997 zum KK Herzberg.30 Am 1. Januar 2013 zum neugegründeten KK Harzer Land.31

Patronat

Der Landesherr.

Kirchenbau
Kirche, Ansicht von Südosten

Kirche, Ansicht von Südosten

Im Kern romanischer Bau mit trapezförmigem Grundriss und geradem Ostschluss, Chor wohl um 1150 errichtet, Schiff um 1300. Satteldach. Geschlämmtes und geweißtes Mauerwerk. Hohe Spitzbogenfenster an Schiff und Chor, nach Süden ein älteres Rundbogenfenster. An Südseite Fachwerkvorbau mit Portal, Inschrift u. a.: „Venite omnia sunt parata“ (Kommt, es ist alles bereit). Im Innern zwei Reihen hölzerner Säulen, die Bretterdecke tragen, in der Mitte gewölbt, an den Seiten flach; Empore im Westen, Doppelempore an Nord- und Ostwand, Brüstungen mit Inschriftenfeldern (Bibelverse); Deckengemälde (um 1725, Johann Georg Hoyer, Nordhausen; Himmel mit Wolken sowie zwei Engeln, die Kranz halten, darin Kreis mit Dreieck und Inschrift: hebräischer Gottesname יהוה sowie „Heilig, heilig, heilig“). 1680 Empore (weitere Datierungen 158032 und 1691). 1691 Fachwerkvorbau mit Portal. 1725 Ausmalung Decke, Bibelsprüche an Emporenbrüstung angebracht. 1936 Reste des Deckengemäldes übermalt. 1969–74 Sanierung (u. a. Mauerwerk gefestigt, Dach erneuert, Deckenausmalung restauriert).

Turm

Dreiseitig umbauter Westturm, wohl errichtet um 1300, Glockengeschoss etwa Mitte 13. Jh. Verschieferter Turmhelm mit vierseitigem Ansatz, vier Uhrerkern und achtseitig ausgezogener Spitze, bekrönt mit Kugel und Adler. Im Glockengeschoss an allen vier Seiten Rundbogennischen, darin Schallarkaden mit Teilungssäulchen und Dreipassbögen, im Geschoss darunter schmale Rundbogenfenster nach Norden und Süden. Anbau mit Pultdach nach Westen. Turmhalle mit Kreuzgratgewölbe, mit Rundbogen zum Schiff geöffnet. 1823 Kirchturmadler (erneuert 1834, 1903 und 1950). 1973 neue Turmuhr.

Kirche, Blick zum Altar, nach 1974

Kirche, Blick zum Altar, nach 1974

Ausstattung

Reich gestalteter Renaissancealtar (1595, Meister J. W. Vorth), im Hauptfeld Abendmahlsgemälde, im Feld darüber Kreuzigungsszene, im Giebelfeld Auferstehungsszene; in den Seitenschleiern längliche Medaillons mit Mariä Verkündigung (links) und Weihnachtsszene (rechts); in der Predella Bild des Stifters Bgm. Hansen Hartmann und des P. Caspar Friedeland (amt. 1595), Inschriften u. a.: „Biltnüs des Burgermeisters Hansen Hartmans, so diese Taffel Gott dem Almechtigen zu Ehren, Der Kirchen, Vnnd Gemeinden Alhier zur Sachse Vorehret Hatt. Im Jahr Vnseres Herrn Christi 1595. 29 Ian[varii] Seines Alters Jm LXV Jaer“, „Biltnüs Caspari Friedelandt damals Pfarher Seins Alters Jm XXXVIII Jahre“, „J W Vorth f[ecit] 1595“, „Johan 1 Das Blüt Jesu Christi Gottes Sohn macht Vns Reine vonn Allenn Vnnsernn Sundenn. Amen“ und „Matth XXVIII Mir Jst gegeben Spricht Christus Alle gewalt Jm Himmel vnd Erden, Darümb gehet hin, Vnnd Leret alle Volcker. Vnd Teüffet Si, In dem Namen des Vatters, vnd des Sons, Vndt des Heiligen Geists. Vndt Leret Sie Halten alles Was Ich Eüch Beuolen Hab. Vnd Sihe Jch Bin beÿ Eüch alle Dag bis ans Ende der Weltt“.33 – Barocke Kanzel mit Schalldeckel und Mosesfigur als Kanzelträger (1711), am Kanzelkorb gedrehte Säulen, Inschriftenfelder, Engelsköpfe; an der Rückwand der Kanzel Ölgemälde (thronender Christus mit Inschrift „Ego sum via, veritas et vita“, Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben); auf dem Schalldeckel Adler, der Schild mit Inschrift „FR“ (Fridericus Rex) hält. – Chorgestühl (1711). – Hölzerner Taufständer (1887), farbig gefasst.34 – Hölzerner Opferstock (wohl 17. Jh.). – Truhe (wohl 16. Jh.). – Ehemalige Ausstattung: Taufengel (1889 auf dem Kirchboden).35

Bad Sachsa, Kanzelstütze

Kanzelstütze, 2019, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Orgel

1692 Organist „zur Sachse“ erwähnt.36 Um 1715 Orgelneubau, vielleicht 17 II/P. 1773 Orgelreparatur, wohl ausgeführt von Johann Christoph Wilhemi (Ellrich). 1815 nur 14 Register spielbar, mehrere Reparaturvorschläge, wohl nicht umgesetzt. 1825 Orgelneubau, ausgeführt von Heinrich Deppée (Nordhausen), 17 II/P, einige Register der Vorgängerorgel wiederverwendet. 1883 Orgelneubau, ausgeführt von Robert Knauf (Bleicherode), 18 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen. Zinnerne Prospektpfeifen im Ersten Weltkrieg ausgebaut und zu Rüstungszwecken abgegeben. 1929 Umbau und Änderung der Disposition, ausgeführt von Georg Kießling (Bleicherode), 18 II/P, pneumatische Traktur, Kegelladen. 1936 Umbau und Änderung der Disposition, ausgeführt von Furtwängler & Hammer (Hannover), 20 (davon eine Transmission) II/P, pneumatische Traktur, Kegelladen. 1955 Orgelneubau, ausgeführt von Emil Hammer (Arnum), 22 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen (Opus 1394).37 1967 erweitert um ein Rückpositiv, Emil Hammer (Arnum), 30 III/P, mechanische Traktur, Schleifladen. 1990/91 Reparatur und Dispositionsänderungen, Orgelbau Hammer (Hannover), 30 III/P. 2002 Reparatur und Dispositionsänderungen, Rudolf Janke (Bovenden), 30 III/P, mechanische Traktur, Schleifladen.

Geläut

Drei LG, I: f’, Inschrift: Land, Land, Land, höre des Herrn Wort“; II: as’, Inschrift: „Den Gefallenen unserer Gemeinde. 1914–1918. 1939–1945“; III: b’, Inschrift: „Betet ohne Unterlaß“ (alle Gussstahl, Gj. 1951, Bochumer Verein). Eine SG. – Früherer Bestand: 1889 drei LG vorhanden, I: ⌀ 130 Zentimeter (Bronze, Gj. 1869, Gebrüder Stützer, Benneckenstein), Bild: Hohnsteiner Wappen; II: ⌀ 96 Zentimeter (Bronze), ohne Inschrift, „von sehr alter Form mit zwei Seilchen um den Hals, die Fläche ist mit zwölf eingeschmolzenen Brakteaten belebt“38; III: ⌀ 66 Zentimeter (Bronze), „von alter Form und ohne Inschrift“.39 Nach 1945 noch eine LG (Bronze) vorhanden, verkauft zur Anschaffung des neuen Geläuts.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1756). – Lutherhaus (1982 eingeweiht). – Pfarrhaus II (verkauft). – Küsterhaus (verkauft).

Friedhof

Städtischer Friedhof im Nordosten Bad Sachsas, FKap. – FriedWald Südharz östlich der Stadt, eröffnet 2007.

Liste der Pastoren
Bad Sachsa, Altar

Altar, 2019, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Nach 1525, noch 1556 Friedrich Lole (Lote). – 1566 Adam Elterwindt. – 1571 Johann Forstemann. – 1595 Caspar Friedland. – Um 1621 Nikolaus Müller. – 1627–1637 Johannes Siegfried. – 1637–1682 Andreas Wolf. – 1682–1711 Johann Christian Hagenauer. – 1707/11–1752 Johann Friedrich Bennung. – 1743/52–1766 Johann Friedrich Puls. – 1766–1777 Jacob Friedrich Berge. – 1777–1778 Solomo August Eckerlin. – 1779–1801 Johann Friedrich Schneidewind. – 1801–1822 Justus Daniel Wilhelm Lucanus. – 1822–1829 Johann Friedrich Blau. – 1829–1837 Ernst Daniel Koehn. –1837–1841 Stephan Christian Metsch. – 1842–1869 Gottfried Heinrich Holzhausen (1863–1869 Karl Otto Bötticher). – 1870–1882 Theodor Wanckel. – 1883–1915 Carl August Franz Beyer. – 1916–1933 Louis Theodor Max Lindenberg. – 1934–1970 Benno Heinecke. – 1971–1996 Harald Bedenbender.

Zweite Pfarrstelle: 1964–1996 Gerhard Lüke.
Angaben nach: Pfarrerbuch KPS X, S. 97 (mit Ergänzungen)40

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 15 (Kons. Magdeburg); S 09 rep Nr. 695 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 8136 (Findbuch PfA).

Literatur & Links

A: Kirchen KK Herzberg, S. 40–41; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 175–176; Ohainski/Udolph, Ortsnamen Lkr. Osterode, S. 11–13; Schmidt, Kr. Gft. Hohenstein, S. 151–154.
B: 750 Jahre Bad Sachsa. 1238–1988. Ein Ort erzählt Geschichte…, hrsg. von der Stadtverwaltung Bad Sachsa, Bad Sachsa 1988; Gerhard Lüke: Allhier zur Sachse. Notizen zur Geschichte von Kirche und Gemeinde St. Nikolai in Bad Sachsa, Lübeck [um 1975]; Gerhard Möller: Als „die Russen“ kamen – und gingen. Zum Wechsel von Bad Sachsa und Tettenborn aus der sowjetischen in die britische Besatzungszone im Juli 1945, in: Harz-Zeitschrift 60 (2008), S. 169–196; Fritz Reinboth: Orgelchronik der St.-Nicolai-Kirche zu Bad Sachsa (= Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte Walkenried/Bad Sachsa und Umgebung e. V. 22), Clausthal-Zellerfeld 2004; Kurt Schmidt: Von den Anfängen der Stadt Bad Sachsa. Neue Forschungen zur Stadtgeschichte. Mit einem Anhang: A. Heinze: Historische Daten der Stadt Bad Sachsa, Herzberg am Harz ²1981.
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche.

GND

4821926-5, Sankt Nicolai (Sachsa)


Fußnoten

  1. UB Walkenried I, Nr. 108. Vgl. insgesamt: Ohainski/Udolph, Ortsnamen Lkr, Osterode, S. 11 ff.
  2. UB Walkenried I, Nr. 231.
  3. Schmidt, S. 21 ff.
  4. Schmidt, S. 41; Hoche, Geschichte Hohenstein, S. 315.
  5. Dazu: Möller, S. 169 ff.
  6. 750 Jahre, S. 62 ff.
  7. Lüke, S. 4.
  8. UB Walkenried I, Nr. 160.
  9. UB Walkenried II, Nr. 770 und ebd. Nr. 991 (dominus Henricus plebanus dicte ville Saxa).
  10. Lüke, S. 7 (ohne Beleg).
  11. Leuckfeld, Antiquitates Walckenredenses, S. 164. Siehe auch Lüke, S. 7
  12. Leuckfeld, Antiquitates Walckenredenses, S. 464; Hoche, Geschichte Hohenstein, S. 273. Zum Kloster Walkenried vgl. Dolle, Klosterbuch III, S. 1471 ff., siehe auch Niedersächsische Klosterkarte, Artikel Walkenried, 19.01.2022.
  13. Lüke, S. 7.
  14. Vgl. dazu knapp Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 2, S. 250 ff.; Max, Grubenhagen II, S. 231.
  15. Lüke, S. 11.
  16. Lampe, Inschriften Osterode, S. 177 f.
  17. Im Nachrichtungsbuch von allen Pfarren im Fürstenthumb Braunschweig… sind Sachsa und Steina gemeinsam genannt; als Inhaber der Pfarrstelle sind Casparum Friedlandt (durchgestrichen) und Johannem Siegfridus verzeichnet (LAW, V 231, S. 130).
  18. Lüke, S. 13.
  19. Lüke, S. 18. Siehe auch den Eintrag zu Hagenauer im Biobibliographischen Handbuch der Kalendermacher von 1550 bis 1750 (online, 19.01.2022).
  20. Zit. bei Lüke, S. 28.
  21. LkAH, A 15, Nr. 34 [Bl. 1].
  22. Lüke, S. 36.
  23. Lüke, S. 40 f. Vgl. insgesamt Onnasch, Macht, bes. S. 52 ff.
  24. 750 Jahre, S. 33.
  25. Lüke, S. 42.
  26. KABl. 1997, S. 2 f.
  27. KABl. 1999, S. 215.
  28. KABl. 2014, S. 103 ff.
  29. Pfarrerbuch KPS X, S. 97; KABl. 1999, S. 215.
  30. KABl. 1997, S. 2 f.
  31. KABl. 2012, S. 344 f.
  32. Lampe, Inschriften Osterode, S. 143.
  33. Lampe, Inschriften Osterode, S. 176–178; vgl. ebd. zu den Vorbildern der Gemälde.
  34. Schmidt, Kr. Gft. Hohenstein, S. 153: „Zur Vornahme der Taufe dient ein neues von Eichenholz in gothischem Stile geschnitztes Gestell“. Vgl. auch Lüke, S. 34 f.
  35. Schmidt, Kr. Gft. Hohenstein, S. 153.
  36. Zum Folgenden: Reinboth, S. 3 ff., zur Disposition: ebd., S. 16.
  37. Pape/Schloetmann, Hammer, S. 158.
  38. Schmidt, Kr. Gft. Hohenstein, S. 154.
  39. Schmidt, Kr. Gft. Hohenstein, S. 154.
  40. Vgl. Lüke, S. 7.