Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Göttingen-Münden (Amtsbereich Münden) | Patrozinium: Frieden (1989) | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist das Dorf am rechten Ufer der Fulda erstmals 1264 als Spele nachgewiesen.1 Speele liegt heute an der Grenze zwischen Niedersachsen und Hessen. 1329 erwarb das Kloster Hilwartshausen Land in Spele; das Kloster war der „größte und reichste Einzelbesitzer von Speeler Wald und Flur“.2 Das Dorf Speele zählte zum Gericht Sichelnstein im welfischen Fsm. Göttingen (1495 Fsm. Calenberg-Göttingen, „Kernlande Hannover“, 1692: Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. Kurhannover). Das Gericht war seit 1500 an die Lgft. Hessen verpfändet und wurde seit der Wiedereinlösung um 1535 vom Amt Münden mitverwaltet (sogenanntes Oberamt).3 In französischer Zeit war Speele von 1807 bis 1813/14 Teil des Kantons Münden im Distrikt Cassel des Fuldadepartements im Kgr. Westphalen. Danach gehörte das Dorf, nun im Kgr. Hannover, wiederum zum Amt Münden. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Speele 1866 an das Kgr. Preußen. Bei Einführung der Kreisverfassung 1885 kam es zum Lkr. Münden, der 1973 im Lkr. Göttingen aufging. Im gleichen Jahr trat Speele der neugegründeten Gemeinde Staufenberg bei. Zur Sozialstruktur des Dorfes schrieb der Ortspastor 1956: „Speele ist kein ‚Dorf‘ mehr, sondern der Wohnsitz einer stark gemeinschaftsfremden Masse von Arbeitern und Angestellten, von denen rund die Hälfte in Schichten arbeitet (Bundesbahn, Henschel usw.). Als Vorort von Kassel hat Speele weithin Großstadtcharakter bekommen und ist deshalb schwer zu fassen.“4 Seit 1880 besitzt Speele einen Bahnhof (Strecke Hannover–Kassel); der alte Ortskern liegt südlich der Bahntrasse, das neue Siedlungsgebiet nördlich. Um 1810 lebten knapp 210 Menschen in Speele, 1905 knapp 700, 1951 rund 1.000 und 2020 fast 720.

Kirche, Ansicht von Nordwesten, 1938

Kirche, Ansicht von Nordwesten, 1938

Die erste urkundliche Nennung des Dorfes ist auch gleichzeitig der älteste Beleg für eine Kirche in Speele: Die Brüder Giso, Gottfried und Hermann von Kassel übertrugen 1264 das Patronatsrecht (ius collacionis) über die Speeler Kirche dem Kloster Ahnaberg in Kassel.5 1395 konnte der hessische Lgf. Hermann II. († 1413) seinen Anspruch auf das Patronat in Speele gegen das Kloster Ahnaberg durchsetzen.6 Zwischen 1358 und 1373 ist in den Zeugenlisten mehrerer Urkunden ein dominus Heinrich als Pleban in Speil (Spel, Speyl) genannt.7 Aus dem Jahr 1426 ist überliefert: Jo[hannes] Hossenhain plebanus in Spel tenet concubinam cum pueris (Johannes Hossenhain, Pleban in Speele, hat eine Gefährtin mit Kind).8 Die Angabe findet sich in den Rechnungsbüchern des erzbischöflichen Kommissars Konrad Schaufuß unter den Einnahmen aus Strafzahlungen (han ich offgenomen in correctionibus). Weitere vorref. Geistliche sind nicht bekannt.
Als Vormund ihres minderjährigen Sohnes Erich führte Hzgn. Elisabeth die luth. Lehre im Fsm. Calenberg-Göttingen ein: 1542 setzte sie die von Antonius Corvinus verfasste Kirchenordnung in Kraft und 1542/43 ließ sie die Gemeinden des Fürstentums visitieren.9 Im Jahr 1545 übernahm der nunmehr volljährige Hzg. Erich II. die Regierungsgeschäfte und wechselte 1547 zum kath. Glauben. Die Calenbergischen Stände widersetzten sich jedoch seinen Rekatholisierungsbestrebungen und konnten 1553/55 die Beibehaltung der luth. Lehre in den Kirchspielen des Fürstentums sicherstellen. Nach dem Tod Erichs II. fiel das Fsm. Calenberg-Göttingen 1584 an Braunschweig-Wolfenbüttel und Hzg. Julius führte seine 1569 aufgestellte ev. KO auch hier ein.10 1588 ließ er die Gemeinden visitieren. Im Protokoll dieser Visitation heißt es über Speele: „Vor 40 Jahren ist einer von dieser Pfarre vertrieben worden, der ist mit etzlichen der Kirche Briefen ins Land zu Hessen gezogen, soll dort verbrannt sein.“11 Der erste namentlich bekannte ev. Geistliche der Gemeinde war P. Ernst Lüderus (amt. 1567–1576). Das Visitationsprotokoll von 1588 nennt zudem Wahnhausen, heute Teil der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck, als Tochtergemeinde (filia) von Speele. P. Georg Helling (amt. 1576–1598) predigte jeden Sonntag in beiden Dörfern.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) plünderten kaiserliche Truppen das Dorf (in den 1620er Jahren)12 und nachdem P. Martin Engermann (amt. 1626–1642) gestorben war, blieb die Pfarrstelle fast ein Jahrhundert lang unbesetzt. Der jeweilige Pastor von Lutterberg übernahm die pfarramtliche Betreuung von Speele und Wahnhausen. Bei der Visitation 1675 beklagte sich P. Andreas Holtzmann (amt. 1637–1678) darüber, dass die Eltern aller drei Dörfer ihre Kinder kaum zur Schule schickten – meistens nur im Alter von 8 und 9 Jahren (anstatt von 6 bis 12) und zudem allein im Winter.13 Im Jahr 1738 erhielten Speele und Wahnhausen mit P. Heinrich Julius Hampe (amt. 1738–1777) wieder einen eigenen Geistlichen. Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) war das Dorf wiederholt Schauplatz von Gefechten, bei denen wohl auch die mittelalterliche Dorfkirche beschädigt wurde.14

Kirche, Ansicht von Südwesten, Postkarte, 1949 (?)

Kirche, Ansicht von Südwesten, Postkarte, 1949 (?)

P. Johann Georg Strüver (amt. 1777–1789) schrieb 1780 im Corpus bonorum der Gemeinde: „Das Gebäude der Kirche sowohl als des Thurms ist gegenwärtig in den schlechtesten Umständen und hat eine Haupt-Reparation äußerts nothwendig.“15 Wenig später fiel jedoch die Entscheidung für einen Neubau, der bis 1788 gut einhundert Meter südwestlich der alten Kirche entstand. Der kleine Saalbau ist nicht geostet, sondern nordöstlich ausgerichtet. Im Jahr 1832 trat das Kgr. Hannover Wahnhausen an das Kfsm. Hessen ab; kirchlich blieb das Dorf, obwohl nun zu einer anderen Landeskirche gehörend, weiterhin als Tochtergemeinde mit Speele verbunden. Im Jahr 1897 gründete P. Karl Otto Heinrich Bruno Müller (amt. 1890–1906) einen Posaunenchor in Speele.
Während der NS-Zeit hatte P. Ernst Councler (amt. 1932–1954) das Pfarramt Speele inne. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ gab er an, er sei kirchenpolitisch ab 1935 Mitglied der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft gewesen, dann jedoch ausgetreten, da sie „die Bemühungen des Generalsuperintendenten D[r]. [Wilhelm] Zoellner zur Ordnung der Deutschen Evang. Kirche ablehnte“.16 Bei der Neuwahl des KV 1933 bestätigte die Gemeinde zwei Kirchenvorsteher im Amt und wählte zwei neue hinzu, u. a. den Ortsgruppenleiter der NSDAP (1939 aus dem KV ausgetreten).17 In den Unterlagen zur Visitation 1938 schrieb P. Councler, das „Verhältnis zwischen Kirche und Partei darf hier als erträglich angesehen werden“.18
In der Nachkriegszeit stieg die Zahl der Gemeindeglieder von 720 im Jahre 1938 auf rund 960 im Jahr 1950 an. Mit dem Zuzug Geflüchteter entstand auch eine kleine kath. Gemeinde und einmal im Monat fanden in der Speeler Kirche kath. Messen statt (1950).19 Wegen der geringen Gemeindegliederzahl erfolgte die Wiederbesetzung der Pfarrstelle 1955 nur in Verbindung mit einem landeskirchlichen Sonderauftrag.20 Im Jahr 1959 endete schließlich die pfarramtliche Versorgung der hessischen KG Wahnhausen, die in der neuen KG Rothwesten-Wahnhausen der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck aufging.21
Ab 1979 teilte sich die KG Speele eine gemeinsame Pfarrstelle mit der benachbarten KG Lutterberg; Pfarrsitz war Speele. Im Jahr 1988 war die Gemeinde eine Station bei der Pilgerwanderung „Kreuzweg der Schöpfung“ von Wackersdorf nach Gorleben.22 Seit der 200-Jahrfeier des Kirchengebäudes 1989 trägt die Kirche den Namen „Friedenskirche“. Die gemeinsame Pfarrstelle Speele-Lutterberg wandelte das LKA Hannover 1998 in eine halbe Stelle um.23 Ab 2007 war die Pfarrstelle dauervakant und zum 31. Dezember 2012 endete die Verbindung mit der KG Lutterberg. Seit 1. Januar 2013 ist Speele pfarramtlich mit Landwehrhagen verbunden, wo auch das Pfarramt seinen Sitz hat.

Umfang

Speele und Wissmannshof

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Fritzlar (sedes Ditmold) der Erzdiözese Mainz.24 – 1588 GSuptur. Fsm. Göttingen bzw. Spezialsuperintendentur über Stadt und Gericht Münden.25 Seit Teilung der Insp. Münden 1742 gehörte Speele zur Insp. Münden Erster Theil bzw. Hedemünden Erster Theil (Sitz der Suptur. 1742–1772, 1789–1820 und 1859–1911 in Hedemünden, 1772–1789, 1820–1859 und ab 1911 in Münden). Ab 1924 KK Münden. Seit 1. Januar 2023 KK Göttingen-Münden (Amtsbereich Münden).26

Patronat

1264 übertrugen die Brüder Giso, Gottfried und Hermann von Kassel das Patronat über die Kirche in Speele, das sie wohl als Lehen der hessischen Landgrafen besaßen, dem Kloster Ahnaberg in Kassel.27 1395 einigten sich Kloster und Landgraf über mehrere strittige Patronate und Lgf. Hermann II. von Hessen († 1413) erhielt das Patronat über Speele.28 1780 der Landesherr (bis 1871).29

Kirchenbau
Orgel

Orgel

Rechteckbau, ausgerichtet nach Nordosten, erbaut 1782–88. Satteldach, nach Norden abgewalmt. Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderung. Je drei große, flachgewölbte Sprossenfenster mit Sandsteingewänden an den Längsseiten sowie ein kleineres nach Norden. Im Innern flache Decke mit seitlichen Vouten; Südwestempore. 1825 Umgestaltung Innenraum (u. a. Südempore um Seitenemporen ergänzt, Kanzelaltar eingebaut) und Anbau einer Sakristei (Fachwerk). 1894 Renovierung (u. a. Deckengemälde Christus Pantokrator). 1967–68 Abbruch der Sakristei und Innenrenovierung (u. a. Ausmalung von 1894 übertüncht, Kanzelaltar entfernt, Empore verändert). 2004 Innenrenovierung.

Fenster

In der Altarwand figürliches Buntglasfenster (1989, Norbert Labenz, Hemmingen), Baum der Erkenntnis und Schlange.

Turm

Im Südwesten risalitartig vortretender Fassadenturm, vierseitige, geschwungene Haube mit Schieferdeckung und achtseitiger Laterne, bekrönt mit Kugel und Wetterhahn. Bis zur Traufhöhe des Schiffs Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderung, darüber Fachwerk mit Schieferbehang. An der Laterne acht rundbogige Schallfenster, im Glockengeschoss oben je ein etwa quadratisches Schallfenster an jeder Seite, nach Süden darunter Uhrziffernblatt und weiteres Schallfenster. Nach Süden flachbogiges Portal mit Freitreppe, darüber Inschriftentafel: „Diese Kirche ist im Jahre 1788 unter dem Comissariat des Herrn Superint[endenten] Weckenesel und des Herrn Oberhauptmann von Hanstein und Direction des Herrn Pastors Ioh. Georg Strüver erbaut“ und „M[ei]st[e]r I[ohann] I[ustus] Koch“; darüber vermauertes Fenster.30 1961 Turmreparatur, neue Bekrönung.

Kanzelaltarwand, 1938

Kanzelaltarwand, 1938

Vorgängerbau

Die Vorgängerkirche stand am Steinweg; sie wurde im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) und im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) beschädigt.31 Nach dem CB von 1780 war das KGb ohne Turm insgesamt 19 Fuß breit, 31 Fuß lang, die „bruchfälligen“ Außenmauern waren im Norden 18 Fuß hoch und im Süden 17. „Gewölbet ist die Kirche nicht, als nur auf dem Chöre so ein kleiner neben Thurm ausmachet.“32 Der Kirchturm sei „in eben so schlechten baufälligen Umständen als die Kirche selbst“, die Turmuhr ebenfalls.33

Ausstattung

Schlichter, moderner Altartisch (wohl 1968, Holz). – Leicht erhöhte, moderne Kanzel (wohl 1968). – Sandsteintaufe (1613), achtseitiges Becken, kannelierter Säulenschaft, vierseitiger Fuß; am Becken Inschrift: „Anno 1613 1 Iohan. Am 1. Das Blvt Ihesv Christi reiniget vns von vnsern Svnden“ sowie Wappenschilde mit Buchstaben: IL S, RK H, WH, H HT und WV; zentral im Chorraum aufgestellt.34 – Zwei Ölgemälde (um 1920, Rudolf Siegmund, Speele), „Gethsemane“ und „Gefangennahme Christi“. – Inschriftenstein: „An[n]o des beschlosnen Fridens zu Osnabrück 1648 u[nd] in Nürnberg 1650. Gott zu Lob Ehr und Danck, das er uns hat erhört, den lang gewündschten Fridt uns aus Genad beschert, ich Michel Mucker und mein Ehweib Dorethe Ribestahl diesen Stein hier haben in die Höh gesetzet in das Haus des Herren am Neujhar als ebn zu Spelen hir der Frid verkündigt war. Eintausent Hundertsechseinfünfzig. Liber Got den edlen Fried erhalt behüt vor Kriges Noth“ sowie hebräischer Gottesname „in einer Phantasie-Fassung umgesetzt, die nur noch entfernt an die zugrundeliegenden hebräischen Zeichen erinnert“35; Stein aus alter Kirche übernommen. – Ehemalige Ausstattung: Kanzelaltar, 1967/68 entfernt.

Orgel

Orgel

Orgel

1780 keine Orgel vorhanden.36 Um 1825 Orgel angeschafft. 1906 Orgel aus der Kirche Wolfsanger übernommen, erbaut 1893 unter Verwendung vorhandener Teile des Vorgängerinstruments von 1851 sowie eines spätbarocken Prospekts (18. Jh.), in Speele aufgestellt von Firma Conrad Euler (Gottsbüren); zinnerne Prospektpfeifen im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, bis 1944 nicht ersetzt, Zustand 1944: 13 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen.37 1955/56 Dispositionsänderung und Erweiterung, ausgeführt von Firma E. Kemper & Sohn (Lübeck), 17 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen, überdies ein vakantes Register im Pedal; Instrument bei Innenrenovierung 1967 abgebaut. 1970 grundlegende Reparatur und Wiederaufbau, ausgeführt von Albrecht Frerichs (Göttingen), 18 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen.

Geläut

Vier LG, I: as’ (Bronze, Gj. 1974, Firma Bachert, Kochendorf), Inschriften: „Christus ist mein Leben“, „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste“, „Zum Gedächtnis an Johannes Christmann, Erich ⚭ Hedwig Councler, Gerhard Councler, Klaus Droenner, Karoline Erich-Schluckebier, Heinrich Flohr, Bruno ⚭ Luise Henkner, Alfred ⚭ Johanna Herfurth, Bertha ⚭ Robert Lotze, Minna ⚭ Karl Null, Joerg Pinnow, Franz Prade, Dr. Gerhard und Fritz und Julie ⚭ Carl Veigel, Heinrich von Werder, Karl ⚭ Erna Windeknecht, Georg Kauffeld, Dr. Egon Wolf. Gestiftet von Angehörigen, Gemeindegliedern und der Jagdgenossenschaft. Anno Domini MCMLXXIV“, „Ach, ich bin viel zu wenig zu rühmen Deinen Ruhm der Herr allein ist König, ich eine welke Blum“ und „Für die Kirchengemeinde Speele gegossen im Jahre des Heern 1974 von Gebr[üder] Bachert in Bad Friedrichshall“; II: b’ (Bronze, Gj. 1935, Franz Schilling, Apolda), Inschrift: „Die große Glocke aus dem Jahre 1051 [richtig: 1651] zersprang am Totensonntag 1934. Ich trat an ihre Stelle im Jahre 1935. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. Gegossen für Speele von Franz Schilling & Soehne in Apolda“; III: des’’ (Bronze, Gj. 1935, Franz Schilling, Apolda), Inschrift: „O Land, Land, Land, höre des Herren Wort. Gegossen für Speele von Franz Schilling & Soehne in Apolda 1935“, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen und seit 1948 wieder in Speele; IV: as’’ (Bronze, Gj. 1961, Firma Bachert, Kochendorf), hängt in der Laterne, Inschrift: „Mensch bedenk die Ewigkeit. Zum Gedenken an Elisabeth Kornmann, Karl Fr. Rathgeber, Adam Spamer, Paul u[nd] Martha Wolf, Margarethe u[nd] Sofie Söder“. – Früherer Bestand: Eine LG (Bronze, Gj. 1651, Johann Gottfried Köhler, Kassel), 1934 geborsten und ersetzt durch jetzige LG II. Eine LG (Bronze, Gj. 1724), 1903 geborsten und umgegossen zu einer neuen LG (Bronze, Gj. 1903), Inschrift: „Jesus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“, im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1917). Als Ersatz eine neue LG, c’’ (Eisen, Gj. 1924, Ulrich & Weule, Bockenem im Harz), Inschriften: „Schütz uns, Herr, in aller Not, lehr uns halten dein Gebot“ und „1924. Ulrich & Weule. Bockenem a[m] Harz“; 1935 bis 1961 nur als SG genutzt, ab 1961 wieder als LG; 1970 stillgelegt (Rostbefall, Absturzgefahr), 1974 durch jetzige LG I ersetzt und vor der Kirche aufgestellt.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus mit Gemeindesaal (Bj. 1896/97, denkmalgeschützter Backsteinbau).

Friedhof

Ehemaliger kirchlicher Friedhof bei der alten Kirche, genutzt bis 1855. Neuer kirchlicher Friedhof nördlich der Bahnlinie, angelegt 1855, 1982 der politischen Gemeinde übergeben, FKap.38

Liste der Pastoren (bis 1940)
Inschriftenstein

Inschriftenstein

1567–1576 Ernst Lüderus. – 1576–1598 Georg Helling. – 1598 bis nach 1620 Adam Muker der Jüngere – 1626–1642 Martin Engermann. – 1738–1777 Heinrich Julius Hampe. – 1777–1789 Johann Georg Strüver. – 1789 Georg Heinrich Crome. – 1790–1802 Johann Friedrich Wilhelm Bode. – 1802–1809 Christoph Karl Friedrich Bennin. – 1809–1814 Gottlieb Friedrich von Hartz. – 1814–1832 Justus David Gottfried Sattler. – 1834–1862 August Ludwig Achmet Quantz. – 1862–1879 Johann Ludwig Ernst Hasenbalg. – 1880–1884 Ernst Karl August Clemens Vordemann. – 1885–1889 Heinrich Jürgen Kurt Grethen. – 1890–1906 Karl Otto Heinrich Bruno Müller. – 1906–1931 Hermann Ludwig August. – 1932–1954 Konstantin Erich Councler.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 382–383

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 10536–10543 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 7695–7704 (Pfarrbestallungsakten); A 8 Nr. 399Digitalisat (CB); A 9 Nr. 2175Digitalisat, 2176Digitalisat, 2177Digitalisat, 2178Digitalisat, 2179Digitalisat (Visitationen); S 09 rep Nr. 2054 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7659 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1650 (Lücken: 1659, 1660, 1717, 1755)
Trauungen: ab 1681 (Lücken: 1796, 1815, 1816, 1820)
Begräbnisse: ab 1705 (Lücken: 1708, 1717, 1798)
Kommunikanten: ab 1835
Konfirmationen: ab 1739 (Lücken: 1800–1801)

Literatur & Links

A: Gemeindebuch KKV Münden, S. 67–70; Casemir/Ohainski/Udolph, Ortsnamen Lkr. Göttingen, S. 378–379; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1214; Lufen, Denkmaltopographie Altkr. Münden, S. 264–266; Meyer, Pastoren II, S. 382–383.
B: Günther Kaerger & Helmut Hoepel: Die Flurnamen der Gemarkung Speele in der Gemeinde Staufenberg, Staufenberg 1987; P. Rammelt: Die Niedersächsische Predigerfamilie Hampe, in: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 19 (1914), S. 258–263.
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Orgel.


Fußnoten

  1. Schultze, Klöster, Nr. 30. Zum Ortsnamen vgl. Casemir/Ohainski/Udolph, Ortsnamen Lkr. Göttingen, S. 378 f. Bei dem vermeintlich früheren Beleg Spielli, angeblich von 880–889, handelt es sich um „eine freie Fälschung des 17. Jh.“, vgl. ebd., S. 378.
  2. UB Hilwartshausen, Nr. 170; Kaerger & Hoepel, S. 8.
  3. NLA HA Hann. 74 Münden, Beschreibung; Eisenträger & Krug, Territorialgeschichte, Nr. 1 (S. 248 ff.).
  4. LkAH, L 5c, unverz., Speele, Visitation 1956.
  5. Schultze, Klöster, Nr. 30. Zum Kloster Ahnaberg vgl. „Prämonstratenserinnenstift Ahnaberg, Gemeinde Kassel“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/kl/id/7753> (Stand: 22.06.2021).
  6. Schultze, Klöster, Nr. 318 und Nr. 319; Landgrafen-Regesten online Nr. 11455 (Stand: 18.05.2022); Landgrafen-Regesten online Nr. 11456 (Stand: 18.05.2022).
  7. Schultze, Klöster, Nr. 221, Nr. 241, Nr. 255 und Nr. 279.
  8. Demandt, Fritzlar, Nr. 411,VI (S. 576).
  9. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 708 ff.; Butt, Herrschaft, S. 47 ff.
  10. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 83 ff.
  11. Kayser, General-Kirchenvisitation I, S. 155.
  12. Kaerger & Hoepel, S. 7.
  13. Althaus, Generalvisitation I, S. 134 f.
  14. P. Hampes Ehefrau Engel Sophie Jüssow starb 1761 „von einem am 7. Mai gehabten großen ausgestandenen Schrecken, Angst und Leiden“, nachdem „die braunschweigischen Husaren das hier liegende französische Kommando, wovon der Kommandant in der Pfarre logiert war, des Nachts überfallen“ hatten, zit. bei Rammelt, S. 262.
  15. LkAH, A 8 Nr. 399, S. 1.
  16. LkAH, S 1 H III, Nr. 419, Bl. 29.
  17. LkAH, S 1 H III, Nr. 419, Bl. 29; LkAH, L 5c, unverz., Speele, Visitation 1938.
  18. LkAH, L 5c, unverz., Speele, Visitation 1938.
  19. LkAH, L 5c, unverz., Speele, Visitation 1950.
  20. LkAH, L 5c, unverz., Speele, Visitationen 1955 und 1963 (Mithilfe „bei der Druckgestaltung und Drucküberwachung des Evangelischen Kirchengesangbuches, Ausgabe Niedersachsen, und der übrigen gottesdienstlichen Bücher der hannoverschen Landeskirche“).
  21. LkAH, L 5c, unverz., Speele, Visitation 1963.
  22. LkAH, S 09 rep Nr. 2054.
  23. KABl. 1998, S. 138.
  24. Demandt, Fritzlar, Nr. 411,I (S. 558).
  25. Steinmetz, GSup. Göttingen I, S. 109.
  26. KABl. 2022, S. 189 ff.
  27. Schultze, Klöster, Nr. 30.
  28. Schultze, Klöster, Nr. 318 und Nr. 319.
  29. LkAH, A 8 Nr. 399, S. 3.
  30. Johann Justus Koch ist auch an den Kirchen in Varlosen und Löwenhagen als Baumeister genannt.
  31. Kaerger & Hoepel, S. 7.
  32. LkAH, A 8 Nr. 399, S. 1.
  33. LkAH, A 8 Nr. 399, S. 2 f.
  34. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 303 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0238-di066g012k0030307.
  35. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 404 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0238-di066g012k0040409.
  36. LkAH, A 8 Nr. 399, S. 1.
  37. LKA, G 9 B/Speele Bd. I, Bl. 1.
  38. Kaerger & Hoepel, S. 17.