Frühere Gemeinde | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Göttingen-Münden (Amtsbereich Münden) | Patrozinium: Markus (vor 1967)1 | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist das Dorf erstmals im August 1046 nachgewiesen, als der Kg. und spätere Ks. Heinrich III. († 1056) dem Kloster Hilwartshausen ein Gut in villa quae dicitur Schitvn schenkte.2 In der ersten Hälfte des 14. Jh. ist die Unterscheidung zwischen Nederen Scheden (1317) und Superiori Scheden (1322) belegt.3 Scheden war vermutlich Stammsitz der gleichnamigen Adelsfamilie, die urkundlich vom 13. bis zum 15. Jh. nachgewiesen sind.4 Oberscheden gehörte zum Amt Münden im welfischen Teilfsm. Göttingen, das ab 1495 Teil des Fsm. Calenberg-Göttingen war („Kernlande Hannover“, 1692: Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. Kurhannover).5 In französischer Zeit zählte Oberscheden von 1807 bis 1813/14 zum Kanton Dransfeld im Distrikt Göttingen des Leinedepartements im Kgr. Westphalen. Danach gehörte das Dorf, nun im Kgr. Hannover, zunächst erneut zum Amt Münden, kam 1852 zum neuen Amt Dransfeld, das schon 1859 wieder im Amt Münden aufging. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Oberscheden 1866 an das Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 war das Dorf Teil des Lkr. Münden, der 1973 im Lkr. Göttingen aufging. Zum 1. April 1964 schlossen sich Oberscheden und Niederscheden zur Gemeinde Scheden zusammen, 1973 wurden Dankelshausen und Meensen eingemeindet. Scheden gehört zur Samtgemeinde Dransfeld. Zur Sozialstruktur der Gemeinde schrieb der Ortspastor 1963: „Überwiegend kleine Landwirtschaften, Fabrikarbeiter, Waldarbeiter, Handwerker mit etwas Landwirtschaft, Angestellte und einige Beamte und Akademiker.“6 Ab 1874 besaß Scheden einen Bahnhof (Strecke Hannover–Kassel, Personenverkehr 1980 eingestellt, Strecke Oberscheden–Hann. Münden 1995 stillgelegt).7 Um 1810 lebten etwa 530 Menschen in Oberscheden, 1959 gut 940 und 2020 in Scheden insgesamt 1.870 (Oberscheden, Niederscheden, Dankelshausen und Mielenhausen).
Über die Anfänge der örtlichen Kirchengeschichte Oberschedens ist nur wenig bekannt. Die 1741 abgebrochene Kirche – ein dreiteiliger Bau aus Chor, kleinem Schiff und Turm – stammte wohl aus vorref. Zeit. Ein namentlich nicht genannter Pleban in Scheiden ist im Jahr 1444 belegt.8

Kirche, Ansicht von Süden, um 1953

Kirche, Ansicht von Süden, um 1953

Spätestens seit Reformation war der Pastor von Dankelshausen neben Niederscheden und Mielenhausen auch für Oberscheden, zuständig.9 Der erste namentlich bekannte ev. Prediger des Kirchspiels war der 1547 belegte P. Simon Lueder. Hzgn. Elisabeth von Calenberg-Göttingen († 1558) hatte die luth. Lehre als Vormund ihres minderjährigen Sohnes eingeführt. 1542 setzte sie die von Antonius Corvinus verfasste Kirchenordnung in Kraft und 1542/43 ließ sie die Gemeinden des Fürstentums visitieren.10 Nachdem Elisabeths nunmehr volljähriger Sohn 1545 als Hzg. Erich II. die Regierungsgeschäfte übernommen hatte, wechselte er 1547 zum kath. Glauben. Die Calenbergischen Stände widersetzten sich jedoch seinen Rekatholisierungsbestrebungen und konnten 1553/55 die Beibehaltung der luth. Lehre in den Kirchspielen des Fürstentums sicherstellen. Nach dem Tod Erichs II. fiel Calenberg-Göttingen 1584 an Braunschweig-Wolfenbüttel und Hzg. Julius führte seine 1569 aufgestellte ev. KO auch hier ein.11 1588 ließ er die Gemeinden visitieren.
Aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. stammt auch das älteste Ausstattungsstück der Kirche in Oberscheden: Der Taufstein trägt die Jahreszahl 1577. Die nur fragmentarisch erhaltene Inschrift nennt zudem die beiden Kirchenvorsteher (Gesworn) Hans Burmans und Hans Protten. Im Visitationsprotokoll von 1588 ist Oberscheden als filia (Tochtergemeinde) von Dankelshausen bezeichnet.12 Über P. Nicolaus Prätorius (amt. 1567–1597) heißt es, er „predigt Sonntag an beiden Orten das Evangelium, nachmittags den Katechismus, alle vier Wochen Freitag abwechselnd in beiden Orten die Epistel“. Er halte sich an die KO von Corvinus und ziehe „kein weißes Röcklein an, außerhalb der hohen Festtage“.13 Bei der Visitation 1646 beklagte sich P. Johann Friedrich Schenck (amt. 1643–1679) über seine Arbeitslast und daraufhin „ist für gut gehalten, daß wenn er zu Danckelshausen predigte, er zu Oberscheden Katechismuslehr halten sollte et sic vice versa“.14 Sowohl das Protokoll von 1588 als auch aus jenes von 1646 legt also letztlich nahe, dass Oberscheden nicht den Status einer nachgeordneten Tochtergemeinde hatte. Dementsprechend heißt es 1675: „Dankelshausen mater. Oberscheden mater“.15 Sitz des Pfarramtes blieb das kleinere Dankelshausen.
Die abwechselnden Gottesdienste in Dankelshausen und Oberscheden waren anscheinend nicht als Gottesdienste für das jeweilige Dorf gedacht, sondern für das gesamte Kirchspiel. Denn im CB von 1730 heißt es, die alte Kirche in Oberscheden sei „so klein, daß kaum der dritte Theil von 4 Gemeinden, so darinnen zusammen kommen müssen, eine Stelle haben kann“.16 Und im Jahr 1750 forderte die Gemeinde Oberscheden einen allsonntäglichen Gottesdienst in ihrer Kirche, da jene in Dankelshausen nicht einmal für die Gemeindeglieder aus Dankelshausen, Niederscheden und Mielenhausen ausreiche, die Oberschedener daher „allezeit ihren Aufenthalt vor der Kirchentüre oder in den Gängen nehmen und stehen müssten und dadurch dem Gottesdienst nicht mit gebührender Ehrfurcht und Andacht beiwohnen könnten“.17 Durchsetzen konnte die Gemeinde ihre Wünsche anscheinend nicht, vielmehr kündigte der Dankelshäuser Patron von Stockhausen an, die dortige Kirche zu vergrößern, was jedoch erst 1781 geschah.

Kirche, Blick zum Altar, um 1953

Kirche, Blick zum Altar, um 1953

Bereits 1741 hatte der Neubau der Kirche in Oberscheden begonnen. Der Zeitpunkt der Fertigstellung ist nicht klar zu erkennen. Während die wesentlichen Arbeiten wohl bis Mai 1744 abgeschlossen waren, schrieb P. Friedrich Andreas Apel (amt. 1761–1797) später, die Kirche sei 1747 noch nicht vollendet gewesen.18 Und nachdem französische Truppen das Gebäude während des Siebenjährigen Kriegs (1756–1763) als Magazin genutzt hätten (1760), sehe nun, im Jahr 1763, „die Kirche einer Baustelle völlig ähnlich“.19 Während P. Apels Amtszeit scheinen die Arbeiten zu einem Abschluss gebracht worden zu sein. Die Kirche war als Querbau gestaltet mit dem Altar vor der nördlichen Längswand; die Orgel stand gegenüber auf einer breiten, u-förmigen Emporenanlage. Bis 1743, vielleicht bis 1790, teilten sich die vier Kirchspieldörfer eine gemeinsame Schule in Oberscheden.20 Eine wesentliche Umgestaltung erfuhr die Oberschedener Kirche 1859/60, als die Querorientierung aufgegeben und vor der Ostwand eine hölzerne Apsisarchitektur für den Altar errichtet wurde.
Nach Einschätzung von P. Horst Metje (amt. 1990–2015) verlief das gemeindliche Leben im Kirchspiel Oberscheden-Dankelshausen während des 19. Jh. „eher in volkskirchlich gemäßigten Bahnen“; die „großen missionarischen und diakonischen Aufbrüche“ dieser Zeit hätten „im hiesigen Raum keine Spuren hinterlassen“.21 P. Adolf Groscurth (amt. 1895–1908) gründete den Oberschedener Posaunenchor.22

Während der NS-Zeit hatten P. Otto Sartorius (amt. 1917–1934) und P. Hermann Röbbelen (amt. 1934–1951) das Pfarramt des Kirchspiels inne. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ schrieb P. Röbbelen rückblickend, P. Sartorius habe zur Gemeinschaftsbewegung gehört und weder zur NSDAP noch zu den DC; er selbst sei Mitglied der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft gewesen.23 Zur Neuwahl des KV gab P. Röbbelen an: „Es ist dem energischen und klugen Auftreten von P. Sartorius zu verdanken, daß 1933 der alte Kirchenvorstand blieb […]. In Oberscheden hat der K.V. besonders in den 1. Jahren seinen Sonntagsdienst treu versehen“. 1946, im ersten Nachkriegsjahr, gründete sich ein Kirchenchor in Oberscheden.24
Nach der Visitation 1971 merkte der Sup. des KK Münden an, die Struktur des Kirchspiels mit seinen vier Körperschaften sei „heute fraglich geworden“.25 1975 entschieden sich die vier Kirchen- und Kapellenvorstände für die Fusion der Gemeinden und nahmen außerdem eine Verlegung des Pfarrsitzes nach Scheden in den Blick. Letzteres unterblieb zwar wegen des „nicht zu ändernden Baunotstandes“.26 Aber zum 1. Januar 1976 schlossen sich die mindestens seit dem 16. Jh. pfarramtlich verbundenen KG Oberscheden und Dankelshausen einschließlich ihrer beiden KapG Mielenhausen und Niederscheden zu einer Gemeinde zusammen und gründeten gemeinsam die neue „Ev.-luth. KG Scheden-Dankelshausen“.27
Seit 2004 beherbergt der südliche Risalit der Oberschedener Kirche eine Dauerausstellung zu Johann Joachim Quantz (1697–1773), dem in Oberscheden geborenen Flötenlehrer Kg. Friedrichs II. von Preußen († 1786).

Umfang

Oberscheden

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Nörten der Diözese Mainz. – 1588 GSuptur. Fsm. Göttingen bzw. Spezialsuperintendentur über Stadt und Gericht Münden.28 Seit Teilung der Insp. Münden 1742 gehörte Oberscheden zur Insp. Münden Erster Theil bzw. Hedemünden Erster Theil (Sitz der Suptur. 1742–1772, 1789–1820 in Hedemünden, 1772–1789 in Münden). 1801 zur neu errichteten Insp. Dransfeld (1924: KK), aufgelöst zum 1. Januar 1929, seitdem KK Münden.29

Patronat

Der Landesherr (bis 1871). Wegen der pfarramtlichen Verbindung mit Dankelshausen, wo die Familie von Stockhausen das Patronat besaß, erfolgte bei Freiwerden der Pfarrstelle die Präsentation des jeweils neuen Pastors seit 1644 abwechselnd.30

Kirchenbau

Querausgerichteter Saalbau mit Risaliten nach Südsüdosten und Nordnordwesten, errichtet etwa 1741–1744 (Architekt: Landbaumeister Heinrich Christoph Jussow, Kassel).31 Walmdach, Vorbauten mit Querdächern. Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderung, Südgiebel mit Schieferbehang. Nach Norden und Süden hohe, rundbogige Sprossenfenster mit Sandsteingewänden (jeweils drei im Risalit und je eines links und rechts), nach Osten zwei kleine Rundbogenfenster; Portal in der Mittelachse der Südfassade, im Sturz Inschriftenstein „Anno 1742“, Nebenportale in den Mittelachsen der West- und Ostfassaden. Im Innern flache Decke, u-förmige Empore, im Osten eingebaute halbrunde Apsis mit Kalotte. Ab 1763 Instandsetzung bzw. Fertigstellung. 1859/60 Renovierung und grundlegende Neugestaltung Innenraum (Architekt: Friedrich Doeltz, Göttingen; Altar von Nord- an Ostseite verlegt, Apsis eingebaut, Emporen umgebaut). 1961 Innenrenovierung. 1985–89 Sanierung (u. a. Dachkonstruktion weitgehend erneuert, Turm erneuert, Außen- und Innensanierung, Heizungseinbau).

Turm

Über dem südlichen Vorbau dachreiterartiger, verschieferter Turm, vierseitig mit abgeschrägten Ecken, geschwungene Haube bekrönt mit Kreuz. Vier rundbogige Schallöffnungen, nach Süden mit vorgelegtem Uhrziffernblatt. 1997 neues Turmkreuz.

Vorgängerbau

Nach dem CB von 1730 war die alte Kirche „im Chor 20 Fuß lang, 18 Fuß breit, 11 Fuß hoch und 9 Fuß hoch im Bogen. Die Mitte der Kirchen ist 17 Fuß breit, 11 Fuß lang, 14 Fuß hoch, der Bogen ist hoch 11 Fuß. Unter dem Glockenthurm ist die Breite 17 Fuß und die Länge 15 Fuß“; die Kirche habe „3 Gewölbe, so aber mehrentheils geborsten, und dem Einfall dräuen“; das Gebäude war 1730 insgesamt baufällig.32 1613 Turmuhr belegt.33 1741 Kirche abgebrochen.

Ausstattung

Neugotischer, hölzerner Blockaltar mit seitlichen Schranken und Holzretabel (1859/60); Retabel mit drei Nischen, mittlere mit Dreiecksgiebel und bekrönendem Kreuz; Ecken mit Fialen besetzt/; in der Mittelnische Kruzifix, in den Seitennischen Reliefs (Anbetung der Könige, Taufe Christi); Seitennischen jeweils flankiert von zwei Evangelistenfiguren. – Hohe Holzkanzel (1859/60), in den Wandungen des polygonalen Kanzelkorbs Nischen mit Apostelskulpturen: Petrus, Paulus, Jakobus der Ältere, Johannes und Thomas. – Sandsteintaufe (1577), zylindrisches Becken, Fuß aus vier verwitterten Tierfiguren; Beckenwandung mit Blendarkaden, in den acht Feldern Reliefs: Maria mit Kind, Kruzifix sowie mehrere Wappen, Inschriften (nur teilweise erhalten): „Anno 1577. Hans Bvrmans, Hans Protten, Gesworn. Hans Bvrmans. Bvrmeis[ter] Iost Wi[n]ckelb[ach]“; wohl seit der Renovierung 1961 wieder in der Kirche aufgestellt; ähnliche Taufsteine in Derental und Lauenförde.34 – Ehemalige Ausstattung: Kanzelaltar (um 1742/47). – Neugotische Taufe (um 1859/60).

Orgel

In der alten Kirche war 1730 eine kleine Orgel vorhanden, die „aber gar schlecht ist“.35 Wohl nach 1742 Orgelneubau.36 1829 Orgelneubau, ausgeführt von David Kuhlmann (Gottsbüren), I/P. 1859/60 von Südempore auf Westempore versetzt und klanglich umgestaltet von Carl Giesecke (Göttingen). 1936/37 klangliche Umgestaltung und Erweiterung um ein Rückpositiv, ausgeführt von Paul Ott (Göttingen), Zustand 1944: 18 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; Zustand 1971: 20 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen. 2011 Restaurierung, ausgeführt von Elmar Krawinkel (Trendelburg), 22 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen.

Geläut

Zwei LG I: gis’, Inschrift: „Gott die Ehre“; II: cis’, Inschrift: „Den Menschen Frieden“ (beide Bronze, Gj. 1989, Firma Rincker, Sinn). – Früherer Bestand: 1730 waren zwei Glocken vorhanden. 1833 zwei neue Glocken gegossen. Zwei Glocken im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Neues Geläut angeschafft, LG I (Bronze), Inschrift: „Gefallene der Gemeinde Oberscheden in den Kriegsjahren 1914/18. Unteroff. L. Helwig, Musk. H. Beuermann Nr. 14, Ersatzres. K. Thies, Gren. K. Helwig, Gefr, A. Gerlach, Unteroff. K. Füllgrabe, Ersatzres. K. Martini, Fuesilier A. Winkelbach Nr. 27, Gefr. R. Füllgrabe, Gefr. L. Hampe, Wehrm. W. Oppermann, Musk. A. Helwig, Unteroff. H. Oppermann, Hornist Gefr. H. Beuermann Nr. 76, Musk. H. Volmer, Musk. H. Beuermann Nr. 28, Unteroff. H. Herberg, Musk. E. Weitemeyer, Unteroff. O. Beuermann Nr. 28, Serg. L. Pauche, Kan. A. Winkelbach Nr. 47, Matr. Art. K. Koch, San. Gefr. L. Schulze, Gren. K. Stockmann, Musk. F. Rapp, Musk. W. Rapp, Landsturmm. K. Beuermann“ und „Seid geduldig in Trübsal. Röm 12,12. Wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen“; LG II (Bronze, Gj. 1919, Franz Schilling & Söhne, Apolda), Inschrift: „Kirchenkommissarien: Landrat von Stockhausen, Superintendent Ruprecht, Pastor Sartorius. Kantor Brüggemann. Kirchenvorsteher: H. Breuermann, A. Borm, L. Franke, A. Volkmer. Gemeindevorsteher K. Breuermann Nr. 53. Beigeordnete: H. Beuermann Nr. 11 und A. Franke“ und „Haltet an am Gebet. Röm 12,12. Wer glaubet, der flieht nicht. Jes 28,15. Franz Schilling Söhne gossen mich 1919“; LG I und II im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben.37 Eine kleine, dritte Glocke (Bronze), Inschrift „Seid fröhlich in Hoffnung“, barst später und wurde 1949 bei Anschaffung des neuen Geläuts in Zahlung gegeben.38 Zwei neue Glocken erworben: I: e’, Inschrift: „Gloria“; II: g’, Inschrift: „Pax“ (beide Stahl, Gj. 1949, Bochumer Verein), 1967 plante die Gemeinde die Anschaffung einer dritten Glocke mit der Inschrift „Charis“39; 1973 mussten die Glocken aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden (Schäden am Turm wegen hohen Gewichts), 1985 abgenommen und neben der Kirche aufgestellt; bis zur Anschaffung der neuen Glocken (1989) Glockengeläut vom Tonband.

Weitere kirchliche Gebäude

Gemeindehaus (Bj. 1788, ehemaliges Küsterhaus, 1995 saniert).

Friedhof

Kirchlicher Friedhof nordöstlich der Kirche, FKap (Bj. 1965); 1950 gehörte knapp die Hälfte des Friedhofs der Forstgenossenschaft, die ihre Rechte vor 1963 der politischen Gemeinde übertrug.40

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 1963–1986 (Pfarroffizialsachen); S 09 rep. Nr. 2102 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7484 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1683 (Lücken: 1685; unvollständig: 1739–1742)
Trauungen: ab 1682 (Lücken: 1686, 1689, 1700, 1726, 1738–1742, 1750)
Begräbnisse: ab 1687 (Lücken: 1739–1742)
Kommunikanten: ab 1860
Konfirmationen: ab 1685 (Lücken: 1718–1736, 1738–1743)

Mutterkirche Dankelshausen. Taufen, Trauungen, Begräbnisse seit 1853 und Konfirmanden seit 1876 in den Kirchenbüchern der Mutterkirche.

Literatur & Links

A: Gemeindebuch KKV Münden, S. 28–30; Casemir/Ohainski/Udolph, Ortsnamen Lkr. Göttingen, S. 356–358; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1165; Lufen, Denkmaltopographie Altkr. Münden, S. 245–250.
B: Dir gebührt die Ehre. Kirche und Gemeinde St. Markus in Oberscheden im Wandel der Zeiten, Hann. Münden 1967; St. Markus-Kirche. 1742 Grundsteinlegung. Wiedereinweihung 17.9.1989, [Scheden-Dankelshausen 1989]; Gottfried Mehr: 950 Jahre Scheden. Unser Ort gestern und heute, Dransfeld 1997; Joachim von Stockhausen: Dankelshausen-Wellersen zwischen Göttingen und Hann. Münden. Ein dorf- und familiengeschichtlicher Streifzug, Hamburg 2014.
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche.

GND

7652266-0, Evangelisch-Lutherische Sankt-Markus-Kirchengemeinde; 7664156-9, Sankt Markus (Oberscheden)


Fußnoten

  1. Ein mittelalterliches Patrozinium ist nicht bekannt, Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 172.
  2. MGH DD H III 163 [Digitalisat]; UB Hilwartshausen, Nr. 14. Zum Ortsnamen: Casemir/Ohainski/Udolph, Ortsnamen Lkr. Göttingen, S. 356 f.
  3. UB Hilwartshausen, Nr. 150 und Nr. 159.
  4. Mehr, S. 42 f. und S. 173 f.
  5. Vgl. zum Amt Münden: NLA HA Hann. 74 Münden, Beschreibung.
  6. LkAH, L 5c, unverz., Dankelshausen, Visitation 1963.
  7. Mehr, S. 202 ff.
  8. UB Hilwartshausen, Nr. 287.
  9. Nach Mehr, S. 151, schon „für die Zeit vor 1500 nachweisbar“.
  10. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 708 ff.; Butt, Herrschaft, S. 47 ff.
  11. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 83 ff.
  12. Kayser, General-Kirchenvisitation I, S. 157.
  13. Kayser, General-Kirchenvisitation I, S. 157.
  14. Kayser, Generalvisitation Gesenius, S. 169.
  15. Althaus, Generalvisitation II, S. 119. Vgl. auch Stockhausen, Kapitel „Die Mitgliedsgemeinden der Dankelshäuser Parochie proben den Aufstand“, der aufgrund des Protokolls die Abhängigkeit der Oberschedener Kirche als sicher ansieht.
  16. Zit. in: Mehr, S. 157.
  17. Zit. in: Dir gebührt die Ehre, S. 39.
  18. St. Markuskirche, S. 8. Siehe auch Dir gebührt die Ehre, S. 19.
  19. Zit. in: St. Markuskirche, S. 8.
  20. Mehr, S. 122; Dir gebührt die Ehre, S. 49 ff.
  21. Mehr, S. 160.
  22. Dir gebührt die Ehre, S. 12 und S. 56.
  23. Dies und das folgende Zitat: LkAH, S 1 H III Nr. 419, Bl. 3. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  24. Mehr, S. 256 f.
  25. LkAH, L 5c, unverz., Dankelshausen, Visitation 1971.
  26. LkAH, B 2 G 15/Dankelshausen Bd. I, Bl. 26.
  27. KABl. 1976, S. 8 f.
  28. Steinmetz, GSup. Göttingen I, S. 109.
  29. KABl. 1929, S. 1.
  30. Dir gebührt die Ehre, S. 57 f.
  31. Grundrisse des ursprünglichen und des heutigen Zustands: St. Markuskirche, S. 9 f.
  32. Zit. in: Dir gebührt die Ehre, S. 18; schematische Rekonstruktionszeichnung in: St. Markuskirche, S. 5.
  33. Mehr, S. 153.
  34. DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 192 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0238-di066g012k0019209; Mathies, Taufbecken, S. 146; Dir gebührt die Ehre, S. 12.
  35. Zit. in: Dir gebührt die Ehre, S. 18.
  36. Dir gebührt die Ehre, S. 27.
  37. Inschriften nach: Dir gebührt die Ehre, S. 24.
  38. LkAH, B 2 G 9 B, Nr. 488, Bl. 9.
  39. Dir gebührt die Ehre, S. 25.
  40. LkAH, L 5c, unverz., Dankelshausen, Visitationen 1950 und 1963.