Sprengel Ostfriesland-Ems, KK Norden | Patrozinium: Andreas | KO: Ostfriesische KO von 1716

Orts- und Kirchengeschichte

Die Andreasgemeinde im Nordwesten der Stadt Norden ist die jüngste Tochtergemeinde von St. Ludgeri. Sie gründete sich zum 1. Januar 1996 und übernahm zwei Pfarrstellen ihrer Muttergemeinde.1 Wie die Ludgerigemeinde erhielt auch die Andreasgemeinde das Recht, ihre Pastorinnen oder Pastoren nach dem ostfriesischen Interessentenwahlrecht zu wählen. Die Gemeinde setzt sich aus einem eher bürgerlichen Teil und einem sozial eher schwächeren Teil (Westbezirk) zusammen. Am ersten Advent 1996 konnte die neue KG ihr Gemeindezentrum einweihen, das nicht zuletzt als Brücke zwischen den sozial unterschiedlichen Gemeindeteilen gedacht war. Die beiden Pfarrstellen der Gemeinde hatten bei Gründung das Pastorenehepaar Angelika und Andreas Scheepker (beide amt. 1996–2002) sowie P. Kurt Perrey (amt. 1996–2000) inne. 1999 übernahm die Andreasgemeinde die Trägerschaft des ev. Kindergartens „Kükennüst“; später ging die Trägerschaft auf den 2009 gegründeten Kirchenkreisverband Ostfriesland-Nord über.2 Von August 2000 bis November 2006 war die Andreasgemeinde pfarramtlich mit der KG Norddeich verbunden.3 Zum 1. November 2018 gingen beide Gemeinden erneut eine pfarramtliche Verbindung ein.

Pfarrstellen

I: (vorref.) 1996 (übernommen von Ludgerigemeinde). – II: (1988) 1996 (übernommen von Ludgerigemeinde).4 2000 auf halben Dienstumfang reduziert.

Umfang

Nordwestlicher Teil der Stadt Norden.

Aufsichtsbezirk

Mit Gründung der KG 1996 zum KK Norden.

Patronat

Genossenschaftspatronat der Gemeinde (Interessentenwahlrecht).

Kirchenbau

Langgestrecktes Gemeindezentrum mit nach Südwesten ausgerichtetem Kirchsaal, erbaut 1996 (Entwurf Architekturbüro Muth + v.d.Lage, Hannover). Satteldach, nordwestliche Dachfläche des Kirchsaals über den First hinaus gezogen, darunter horizontales Fensterband; zweigeteilte und schräggestellte Südwestwand (Altarwand) mit hohem Kreuz, an linker, vorspringender Seite vertikales Fensterband; nach Südwesten; Absatz zur rechten Seite als vertikales Fensterband gestaltet; Rechteckfenster an den Längsseiten.

Fenster

Im vertikalen Fensterband der Altarwand vier farbige Fenster in Tiffany-Technik (2006/07 Erwin Sperling, Norden), figürliche Darstellungen (Weihnachtsszene, Erzengel Micheal, St. Andreas, Maria mit Kind).

Turm

Kein Glockenturm.

Ausstattung

Hölzerner Altartisch. – Holzkreuz an Altarwand. – Niedrige, hölzerne Kanzel. – Hölzerne Taufe.

Orgel

Truhenpositiv, gebaut 1970 von Firma Orgelbouw Vierdag (Enschede), 4 I/– , mechanische Traktur, Schleiflade; 1985 erwarb die Ludgerigemeinde das Positiv von der KG Walle (Aurich) und stellte es im Gemeindehaus Am Kampweg auf, 1996 übergab sie es an die neue Andreasgemeinde.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1996). – Kindergarten (Bj. 1998/99).

Friedhof

Kein kircheneigener Friedhof.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

L 5i Nr. 335 (LSuptur. Aurich); D 82 (EphA Norden).

Literatur

A: Otte/Rohde, Ostfriesland II, S. 457.
B: Anneliese Adena & Hans-Jürgen Eisbein: Mit Andreas auf Fahrradtour. Fahrradfahren mit der Andreas-Kirchengemeinde Norden, [Norden, nach 2005].


Fußnoten

  1. KABl. 1995, S. 147 f.
  2. KABl. 2009, S. 133 ff.; KABl. 2014, S. 172 ff. (Neufassung der Satzung, mit der dem Verband u. a. die „Trägerschaft evangelischer Kindertagesstätten“ als Aufgabe zugewiesen wird.
  3. KABl. 2000, S. 142; KABl. 2007, S. 50.
  4. KABl. 1988, S. 56; KABl. 1995, S. 147 f.