Sprengel Lüneburg, KK Winsen (Luhe) | Patrozinium: Maria | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte
Kirche, Ansicht von Nordosten, Postkarte (Ausschnitt)

Kirche, Ansicht von Nordosten, Postkarte (Ausschnitt)

Seit 1973 Ortsteil der Gemeinde Drage (Elbe). –Die Kapelle zu Drenhusen wurde 1308 als Filial der KG Marschacht fundiert.1 Sie erscheint Ende des 14. Jh. in einem Verzeichnis der Pfarrkirchen der Diözese Verden, war somit damals schon Sitz einer selbständigen Parochie.2 Ev.-luth. seit 1527 (Einführung der Reformation durch Ernst den Bekenner). 1534 war her Warner Inhaber der Pfarrstelle. P. Matthias Bömken suchte 1543 um eine Aufbesserung seines Einkommens nach.3
Zum Ksp. gehörten 1858 insgesamt 111 Hausstellen, davon nur 15 in Drennhausen selbst.4 Größtes Ksp.-Dorf war Drage mit 67 Hausstellen. Zum 1. Februar 2005 wurden die die St.-Marien-KG Drennhausen, die Petri-KG in Marschacht und die Johannes-KG in Tespe pfarramtlich verbunden.5 Zum 1. Januar 2019 gründeten die drei KG die Gesamtkirchengemeinde Elbmarsch, blieben jedoch als Ortskirchengemeinden bestehen. 6

Umfang

Die Dörfer Drage, Drennhausen, Elbstorf und Uhlenbusch.

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Salzhausen der Diözese Verden. – Nach der Reformation zur Insp. Bardowick, bei deren Aufhebung 1822 zur Insp. (1924: KK) Winsen (Luhe).

Patronat

Der Landesherr (bis 1871).

Kirchenbau
Kirche, Blick zum Altar

Kirche, Blick zum Altar

Die unmittelbar hinter dem Elbdeich gelegene einschiffige Backsteinkirche mit polygonalem Chorschluss ist im Kern noch spätgotisch (erste Hälfte 15. Jh.). Sakristei und Brauthaus wurden gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges angebaut. Klassizistische Neugestaltung des Innenraums (Kanzelaltar, Empore und Gestühl) von 1813.

Fenster

Szenisch gestaltete Buntglasfenster im Chorraum (1915/17, Ausführung durch die Glasmalerei Ferdinand Müller, Quedlinburg). Dargestellt sind Jesus und der sinkende Petrus, die Weihnachtsgeschichte, der Auferstandene und Maria, Jesu Taufe durch Johannes sowie Jesus und die Emmaus-Jünger.

Turm

Ursprünglich ein hölzerner Glockenturm neben dem Kirchenschiff. 1850 Neubau des heutigen Westturms mit ins Achteck überführter Spitze.

Ausstattung

Klassizistische Ausstattung mit Kanzelaltar (1813).

Orgel

Orgel

Orgel

1857 Neubau durch Eduard Meyer (Hannover), 16 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen 1955 Reparatur durch Firma Hammer (Hannover). 1987/88 Restaurierung durch die Firma Alfred Führer (Wilhelmshaven). Denkmalorgel.

Geläut

Drei LG, I: fis’ (Bronze, Gj. 1966, Gebrüder Rincker, Sinn); II: gis’ (sogenannte Abendmahlsglocke, Bronze, Gj. 1881, J .J. Radler, Hildesheim); III: h’ (Bronze, Gj. 1966, Gebrüder Rincker, Sinn). – Früherer Bestand: 1881 waren bei Radler zwei LG gegossen worden; die zweite wurde wohl zu Rüstungszwecken abgeliefert.

Friedhof

Auf dem Kirchhof. Eigentum der KG.

Liste der Pastoren (bis 1940)

1543 Werner Sandmensis (?). – 15.. –1587 Johann Holthoffs. – 1571–1590 (?) Heinrich Beermann. – 1590–1593 Heinrich Eilers. – 1594–1623 Henning Busse. – 1623–1639 Franz Lostöter. – 1639–1641 Georg Musänius. – 1641–1671 Heinrich Meltinger. – 1671–1678 Christoph Wildes. – 1678–1684 Leonhard Schultze. – 1684–1706 Henricus Witzenhausen. – 1706–1730 Johann David Jansen. – 1730–1745 Johann David Jansen. – 1745–1771 Georg Ludwig Deneke. – 1771–1783 Peter Johann Hagedorn. – 1783–1814 Johann Georg Ahlers. – 1815–1832 Johann Nicolaus Friedrich Römhild. – 1833–1879 Johann Henrich Ernst Ehlers. – 1879–1891 Burghard von Lüpke. – 1891–1898 August Louis Albert Fröchtling. – 1898–1927 Georg Ernst Karl Prill. – 1937–1939 Hermann Eberhard Werner von Schulz.
Angaben nach: Meyer, Pastoren I, S. 210

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 2379–2398 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 1825–1832 (Pfarrbestallungsakten); A 9 Nr. 477Digitalisat, 478Digitalisat, 479Digitalisat (Visitationen).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1794 (Lücken: 1853–1873)
Trauungen: ab 1794 (Lücken: 1853–1873)
Begräbnisse: ab 1794 (Lücken: 1853–1874, 1876–1939)
Kommunikanten: ab 1833 (Lücken: 1926–1945)
Konfirmationen: ab 1794 (Lücken: 1843–1875, 1882–1886)

Literatur

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 402; Gröll/Schirm, Kirchen und Gemeinden, S. 9; Schild, Denkmal-Orgeln I, S. 248–272.


Fußnoten

  1. Gröll/Schirm, Kirchen und Gemeinden, S. 9; UB Verden II, Nr. 69.
  2. Hodenberg, Verden I, S. 88.
  3. Kayser, Kirchenvisitationen, S. 521.
  4. Manecke, Beschreibungen I, S. 256.
  5. KABl. 2005, S. 7.
  6. KABl. 2019, S. 4 ff.