Frühere Gemeinde | Sprengel Stade, KK Bremerhaven | Patrozinium: Lukas | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Ab Juli 1960 errichtete die gewerkschaftseigene Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat die Satellitenstadt Leherheide-West im Norden von Bremerhaven. Das neue Wohngebiet wurde am 1. April 1964 aus der Markus-KG ausgepfarrt und als Lukas-KG verselbständigt. Zugleich wurde die zweite Pfarrstelle der Johannes-KG auf die neue KG übertragen und eine weitere Pfarrstelle geschaffen.1
Leherheide-West entwickelte sich in den 1980er Jahren zunehmend zum sozialen Brennpunkt. Durch eine Veränderung der Bevölkerungsstruktur und zunehmenden Zuzug von Konfessionslosen und Angehörige anderer Religionsgemeinschaften ging die bis 1973 auf fast 10.000 angewachsene Zahl der Gemeindeglieder wieder stark zurück. Dem demographischen Wandel war auch die Reduzierung der Pfarrstellen von zeitweilig drei auf zuletzt eine zum 1. Januar 2003 geschuldet.
Seit 2012 ist die Lukas-KG pfarramtlich mit der Zions-KG Imsum verbunden. Zudem kooperiert die Lukas-Gemeinde seit den 2010er Jahren in der Region Nord des KK Bremerhaven mit ihren Nachbargemeinden Johannes und Markus (u. a. Kirchenmusik Nord, Gemeindebüro Nord, Offene Kirche Nord, gemeinsamer Konfirmandenunterricht). Zum 1. Januar 2022 fusionierten die Markus- und die Lukas-KG zur Ev.-luth. KG Leherheide.2

Pfarrstellen

I: 1. April 1964, 1. Januar 2003 aufgehoben, neu errichtet aus III. – II: 1. April 1964, 1. Januar 2003 aufgehoben. – III: 1. Juli 19723, seit 1. Januar 2003 einzige Pfarrstelle.4

Umfang

Leherheide-West östlich Kurt-Schumacher-Straße und Mecklenburger Weg. Die nordöstliche Grenze bildet der Graben Neuenmoorweg.

Aufsichtsbezirk

Seit Gründung zum KK Bremerhaven.

Kirchenbau

Kirchlicher Mittelpunkt ist ein Gemeindezentrum, in dem im Mai 1964 die ersten GD gefeiert wurden. Der Kirchenbau (moderner Saalbau aus Beton und Ziegelmauerwerk) wurde am 1. Advent 1964 von LSup. Hoyer eingeweiht. 2023 entwidmet (Verkauf geplant).

Fenster

Betonglasfenster.

Turm

Freistehender Glockenträger aus Sichtbeton.

Ausstattung

Blockaltar, Kanzel und Taufe aus Sichtbeton. Taufschale aus Bronze.

Orgel

Neubau 1964/68 durch Firma Hermann Hillebrand (Altwarmbüchen), 19 II/P (HW, BW), mechanische Traktur, Schleifladen. 2023 nach Italien verkauft.

Geläut

Fünf LG, I: as’, Sterbeglocke, Inschrift: „Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Joh. 11,25“, Bild: Kreuz; II: b’, Verkündigungsglocke, Inschrift: „Christus spricht: Was ich euch sage, das sage ich allen: Wachet! Mark. 13,37“, Bild: Evangelistenkreuz; III: es’’, Reformationsglocke, Inschrift: „Ein feste Burg ist unser Gott. Psalm 46.“, Bild: Lutherrose; IV: f’’, Trauglocke, Inschrift: „Durch die Liebe diene einer dem andern. Gal. 5,13“, Bild: Christusmonogramm; V: g’’, Taufglocke, Inschrift: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe Eph. 4,5“, Bild: Kugelkreuz (alle Bronze, Gj. 1966, Gebrüder Rincker, Sinn). Nach Entwidmung der Kirche Glocken 2024 ausgebaut und eingelagert (Verkauf geplant).

Friedhof

Kein kirchlicher Friedhof.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

B 18 Nr. 71 (Orgelsachverständiger).


Fußnoten

  1. KABl. 1964, S. 61 f.
  2. KABl. 2021, S. 119 f.; Auf Kurs 60 (März 2021), S. 14 f. [.pdf online].
  3. KABl. 1972, S. 78.
  4. KABl. 2003, S. 60.