Frühere Gemeinde | KapG der Münster-KG St. Alexandri in Einbeck | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Leine-Solling | Patrozinium: – | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte

Andershausen ist seit 1974 Ortsteil der Stadt Einbeck. Der Ort entstand wohl später im 12. Jh. und erscheint erstmals 1235 in einer Urkunde des Gf. Adolf II. von Dassel, in dem er dem Stift Fredelsloh den Zehnten zu Andershausen übertrug.1 Über die Kapelle sind aus vorref. Zeit nur wenige Nachrichten überliefert. Sie war wohl von alters her dem Alexanderstift in Einbeck (Einbeck, Alexandri) zugehörig, dessen Stiftsgeistlicher Abendmahls-GD in der Kapelle hielt. Die nach Einbeck führende Straße führt noch heute die Bezeichnung Einbecker Kirchweg. Für das benachbarte Kuventhal sind zwei GD jährlich belegt. Ähnlich war die Situation vermutlich auch in Andershausen. Amtshandlungen und Beerdigungen fanden in Einbeck statt, die Katechismuslehre für die Andershäuser Kinder in Kuventhal. Allerdings bemängelte der Herzberger Schlossprediger und Sup. J. Schellhammer in seinem Bericht über die Generalvisitation von 1579, dass der P. zu St. Alexandri nicht mehr in der Lage sei, die Katechismuslehre in den beiden Dörfern Kuventhal und Andershausen zu halten und regte die Einsetzung eines Diakons oder Kapellans an, „wie vor 20 jaren geschehen“.2 Ab 1629 sind in den Kapellenrechnungen Gehaltszahlungen an den Schulmeister in Kuventhal belegt. 1707/09 beteiligten sich die Einwohner von Andershausen an der Finanzierung des Schulhauses in Kuventhal.
Das Dorf wurde im Dreißigjährigen Krieg vollständig zerstört (1640), aber bald wieder aufgebaut. Die baufällige Kapelle wurde nicht mehr erneuert. Erhalten ist lediglich der Kapellenturm . Bei der Berechnung des Raumbedarfs für die 1860/61 in Kuventhal errichtete Kapelle wurden auch die Einwohner von Andershausen berücksichtigt und somit als zur dortigen Gemeinde gehörig betrachtet. Sie beteiligten sich auch (ohne Anerkennung einer entsprechenden Verpflichtung) an den Baukosten.
Durch die Entsendung eines Vertreters in den KV wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Verbindung zur Muttergemeinde in Einbeck noch einmal verstärkt. Am 1. Juli 1970 wurde die KapG Andershausen aufgehoben und mit der KapG Kuventhal vereinigt.3

Kapellenbau

Kapelle im Dreißigjährigen Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Erhalten ist der Kapellenturm (Instandsetzung 1932).

Geläut

Eine LG in cis’’ (Eisen, Gj. 1922, Firma Ulrich & Weule, Apolda/Bockenem). – Eine SG in c’’’ (Bronze, Gj. vermutlich 1901, Firma Weule, außer Betrieb) – Früherer Bestand: Eine ältere Glocke war „lange Jahre hindurch“ wegen eines Risses unbenutzbar und wurde 1850 vom Glockengießer Schneider (Göttingen) umgegossen.4 Verbleib unbekannt, vermutlich im Ersten Weltkrieg abgegeben.

Friedhof

1909 wurde an der von Kuventhal nach A. führenden Straße ein Friedhof angelegt, der durch die beiden KapV gemeinsam verwaltet wurde. FKap.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 2802–2807 (Pfarroffizialsachen); D 45 b (EphA Einbeck).

Literatur

A: Niklaus, KK Einbeck, S. 23–27.


Fußnoten

  1. UB Fredelsloh, Nr. 19. Vgl. auch Casemir/Menzel/Ohainski, Ortsnamen Lkr. Northeim, S. 32.
  2. Spanuth, Grubenhagensche Kirchenvisitation, S. 127.
  3. KABl. 1970, S. 130.
  4. LkAH, D 45 b, KR And. I.1.