Frühere Gemeinde | KapG der KG Päse | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Gifhorn | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte

Der als Odenhus 822/826 in den Corveyer Traditionen erwähnte1 Ort an der Oker (seit 1974 Ortsteil des gegenüberliegenden Meinersen) hatte 1616 insgesamt 21 Hofstellen2 und blieb bis ins 20. Jh. weitgehend dörflich geprägt. Kirchort ist von Alters her Päse. Nach der Anlage eines eigenen Friedhofs in Ahnsen ließ sich 1904 erstmals der – von den Bauern teilweise noch zurückhaltend aufgenommene – Wunsch nach Errichtung einer eigenen (Friedhofs-) Kapelle feststellen.3 Das KapGb, für das der Architekt Eduard Wendebourg (Hannover) den Entwurf lieferte, wurde am 19. September 1909 eingeweiht. Seit 1. Oktober 1911 ist Ahnsen KapG von Päse.4 Während die Kapelle ursprünglich nur für Trauerfeiern gedacht war, finden dort heute auch Haupt-GD, Trauungen und Taufen statt.
Zum 1. Januar 2024 wurde die KapG Ahnsen aufgehoben; Rechtsnachfolgerin ist die KG Päse.5

Kapellenbau

Kleiner, neugotischer Backsteinbau zu drei Achsen. 1974 renoviert und 1989 um einen Eingangsvorbau erweitert.

Turm

Über dem Westgiebel ein vierseitiger Glockenstuhl mit Pyramidenhelm.

Ausstattung

Altar mit großem Altarkruzifix. – Taufständer, gestiftet 2000 von Ilsedore und Karl Ranze. Taufschale von 2003.

Orgel

Früher ein Harmonium (1909), jetzt eine elektrische Orgel.

Geläut

Zwei LG, I: h’; II: d’’ (beide Bronze, Gj. 1966, Firma W. Schilling, Heidelberg). – Früherer Bestand: Beim Neubau der Kapelle 1909 wurden zwei Bronzeglocken (Firma Schilling, Apolda) beschafft, von denen eine im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgeliefert wurde. Die 1930 gegossene Ersatzglocke wurde 1943 gleichfalls eingeschmolzen. Nach dem Neuguss des Geläuts 1966 wurde die verbliebene LG (c’’) von 1909 als Friedhofsglocke an die Gemeinde Böckelse abgegeben.

Friedhof

Am Friedhofsweg im Bereich der westlichen Dorferweiterung, vor 1904 angelegt. In Trägerschaft der Samtgemeinde Meinersen.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 5 Nr. 816 (Spec. Landeskons.); D 14 (EphA Sievershausen).


Fußnoten

  1. Mönchslisten I, § 30; Mönchslisten II, S. 88 ff. Vgl. auch Casemir/Ohainski, Niedersächsische Orte, S. 46. Odenhaus wird nach anderer Deutung auch als Groß Ottenhaus bei Celle identifiziert. Vgl. Mönchslisten II, S. 89.
  2. Buchholz, Amt Meinersen, S. 34.
  3. LkAH, D 14, Spec. Ahnsen 551.
  4. KABl. 1911, S. 94; LkAH, D 14, Spec. Ahnsen 100.
  5. KABl. [in Vorbereitung].