Frühere Gemeinde | Sprengel Lüneburg, KK Lüchow-Dannenberg | Patrozinium: Nicht bekannt | KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Dorf an der Elbe nordwestlich von Hitzacker, 1322 als Drezdem genannt. Lüneburgisch (Amt Hitzacker, ab 1859 Amt Dannenberg). Seit 1972 Ortsteil von Neu Darchau. – Die im Ortszentrum gelegene Kapelle wird 1534 im Lüneburger Pfründenregister der Parochie Hitzacker zugewiesen1 und wohl wenig später als KG verselbständigt. Die Pfarrstelle wurde jedoch schon bald als mater combinata mit der von Wietzetze und noch vor dem Dreißigjährigen Krieg mit Bahrendorf verbunden. Das Ksp. umfasste 1858 nur zehn pflichtige Hausstellen.2
Noch Anfang der 1960er Jahre fanden in Drethem regelmäßige GD statt. Mit dem 1. Januar 1964 wurden die KG Drethem und Wietzetze mit Bahrendorf zu einer KG unter dem Pfarramt in Bahrendorf vereinigt3 und die GD seither alternierend zweiwöchentlich, jetzt einmal monatlich in Drethem und Wietzetze abgehalten. Am 1. Oktober 1965 wurde der Pfarrsitz von Bahrendorf nach Neu Darchau verlegt4 und mit dem 1. Januar 1972 die KG Bahrendorf in die KG Neu Darchau eingegliedert.5
Aufsichtsbezirk
Archidiakonat Bevensen der Diözese Verden.6 – Nachref. Zuordnung unklar. Falls Drethem (so u. a. Hennecke/Krumwiede) vor der Reformation tatsächlich zum Archidiakonat Bevensen gehörte, so muss es später jedoch aus der Insp. Bevensen/Ebstorf in die Insp. Dannenberg umgegliedert worden sein. Von 1650 bis 1670 bestand eine eigene Insp. für das Amt Hitzacker. Nachher wieder zur Insp. (1924: KK) Dannenberg.
Kirchenbau
Saalbau des 18. Jh. aus Ziegelmauerwerk bzw. Fachwerk (an der Nordseite). Polygonaler Chor. Holzarbeiten im Inneren im Stil des norddeutschen Barock (u. a. die Orgelempore).
Turm
Vierseitiger kupferverkleideter Dachreiter mit geschweifter Haube.
Ausstattung
Kanzelaltar (um 1780) in dörflicher Holzarbeit. – Hölzerner Taufständer aus der Erbauungszeit der Kirche.
Orgel
Um 1880 Neubau durch P. Furtwängler & Söhne (Elze), 5 I/P, mechanische Traktur, Kegelladen. Instandsetzungen 1975 und 1983 durch Firma Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt (Berlin).
Geläut
Eine LG f’’ (Bronze, Gj. 1872, Friedrich Dreyer, Linden/Hannover).
Literatur
A: Aye/Kronenberg, Taufbecken, S. 98 f., Nr. 84; Behn, Wendland, S. 54 f.; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 403; Sänger, Denkmaltopographie Lkr. Lüchow-Dannenberg, S. 167; Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon I, S. 158–160.