Frühere Gemeinde | Sprengel Ostfriesland-Ems, KK Emden-Leer | Patrozinium: Frieden | KO: Ostfriesische KO von 1716

Orts- und Kirchengeschichte

Schriftlich lässt sich der Ort im Gebiet der ostfriesischen Landesgemeinde Moormerland erstmals im 10. Jh. in einem Urbar der Abtei Werden belegen. Er wird dort als Lage bzw. Lagi bezeichnet.1 Die Abtei besaß in Loga einen Klosterhof, der sich im 11. Jh. nachweisen lässt (ad curtem in Lagi).2 Wohl schon in der zweiten Hälfte 12. Jh. verlor das Kloster Werden seine rechtsemsischen Besitzungen; der ehemalige Klosterhof war in der ersten Hälfte des 13. Jh. im Besitz der Gf. von Ravensberg und kam Mitte des 13. Jh. an den Bf. von Münster. Der Bischof erhielt den Anspruch auf seine gräflichen Rechte in Loga auch in der Häuptlingszeit und darüber hinaus aufrecht, konnte sie jedoch kaum noch durchsetzen. Nachdem der „Freiheitsbund der Sieben Seelande in Ostfriesland“ (gegründet 1430 in Loga) mit Unterstützung der Hamburger den Häuptling Focko Ukena gestürzt hatte, etablierte die Stadt Hamburg einen eigenen Herrschaftsbereich in Ostfriesland. Dieses Gebiet, zu dem auch Loga gehörte, übergaben die heren borghermeisteren unde radmannen to Hamborgh 1439 den Brüder Edzard und Ulrich Cirksena zur Verwahrung.3 Im Jahr 1464 erhob Ks. Friedrich III. Ulrich I. Cirksena zum Reichsgrafen von Ostfriesland (Reichsfürsten seit 1654/62) und in der Folgezeit bildete sich in der zweiten Hälfte des 15. Jh. die Ämterstruktur der Gft. Ostfriesland heraus.4 Loga gehörte zum Amt Leerort, dessen Sitz 1611 nach Leer verlegt wurde. Im Jahr 1642 belehnte Gf. Ulrich II. Cirksena den fränkischen Adligen Oberst Erhard II. von Ehrentreuter mit den beiden Dörfern Loga und Logabirum, die zusammen den Gerichtsbezirk Evenburg bildeten (Bau der Evenburg ab 1642).5 1690 erhielt Gustav Wilhelm von Wedel, seit 1665 verheiratet mit Maria von Ehrentreuter, die Dörfer als Mann-Lehen von Fs. Christian Eberhardt von Ostfriesland.6 Nachdem die Gft. Ostfriesland 1744 preußisch geworden war, wandelte die preußische Regierung das Lehen 1776 in Eigengut um (Allodifikation) und Kg. Friedrich II. gewährte Gf. Anton Franz von Wedel 1785 die Bitte, „die Dörfer Loga und Logabirum collective eine Herrlichkeit zu benennen“ – ein Sprachgebrauch, der schon lange etabliert war.7 In französischer Zeit zählte Loga ab 1807 zum Kgr. Holland und ab 1810 zum Kaiserreich Frankreich (Département Ems-Oriental, Arrondissement Emden, Kanton Stickhausen). Im Jahr 1813 kam Loga wieder zum Kgr. Preußen und 1815 zum Kgr. Hannover. 1836 wurden die beiden Dörfer der Herrlichkeit Loga in das Amt Leer eingegliedert (bereits seit 1817 unter Gerichtsaufsicht des Amtes). Mit der Annexion des Kgr. Hannover wurde Loga 1866 erneut preußisch. Bei Einführung der Kreisverfassung 1885 kam der Ort zum Lkr. Leer und wurde 1968 in die Stadt Leer eingemeindet. Anlässlich der Visitation 1973 beschrieb der Ortsgeistliche seine Gemeinde als „soziologisch sehr differenziert“; sie setze sich „aus einem alten Kern und vielen Neubaugebieten“ zusammen.8 Im Jahr 1821 lebten knapp 950 Menschen in Loga, 1905 knapp 2.250, 1946 gut 3.720 und 2008 etwa 8.425.

Kirche, Südostansicht

Kirche, Blick von Südosten, 2018, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Bereits im 11. Jh. lässt sich ein Priester in Loga nachweisen: Im Werdener Urbar sind die Abgaben verzeichnet, die der presbiter de Loge dem Abt von Werden zu leisten hatte.9 Die Kirche des Dorfes war eine Eigenkirche des Klosters Werden. Das älteste Kirchengebäude in Loga, die heutige ref. Kirche, stammt im Kern aus dem 13. Jh. Aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jh. sind mehrere Geistliche namentlich bekannt: Vikar Bonno (um 1500), Präbendar Yppe (1521, 1522, 1525) und Vikar Gerolt (1530).10
Die Reformation breitete sich in Ostfriesland seit den 1520er Jahren aus. Gf. Edzard I. († 1528) duldete diese Entwicklung, griff jedoch nicht lenkend ein.11 Es entstand ein Nebeneinander verschiedener prot. Richtungen. Versuche Gf. Ennos II. († 1540), die kirchlichen Verhältnisse einheitlich und eher luth. zu gestalten, scheiterten (u. a. 1529 „Bremer KO“ von Johann Timann und Johann Pelt, 1535 „Lüneburger KO“ von Martin Undermarck und Matthäus Ginderich). Ebenso erfolglos blieb letztlich das Bemühen Gfn. Annas († 1575), die ostfriesische Kirche zusammen zu halten und ihr eine eher ref. Form zu geben (u. a. 1542 Johannes a Lasco als Sup. berufen, 1544 Coetus begründet). Während der gemeinsamen und konfliktvollen Regierungszeit von Annas Söhnen, dem ref. Gf. Johann II. († 1591) und dem luth. Gf. Edzard II. († 1599), verfestigte sich das Nebeneinander ref. und luth. Gemeinden in Ostfriesland und die Konkordate von 1599, geschlossen zwischen den Landständen und dem Landesherrn, schrieben den Konfessionsstand der einzelnen ostfriesischen Gemeinden schließlich fest. In Loga gilt Meister Alrick (amt. 1532) als erster prot. Pfarrer.12 Wie auch das benachbarte Leer war der Ort ref.; daran änderte sich auch nichts, als die luth. Familie von Wedel im 17. Jh. die Herrschaft im Gerichtsbezirk Evenburg übernahm. Die luth. Einwohner Logas besuchten die luth. Gottesdienste in Logabirum, gehörten formal jedoch zur ref. Gemeinde Loga (einparochialer Ort).
Ende des 18. Jh. bat Clemens August Gf. von Wedel den preußischen Kg. Friedrich Wilhelm III. um Erlaubnis, in der ref. Kirche auch luth. Gottesdienste feiern zu lassen, also ein Simultaneum einzurichten. Das Gesuch blieb jedoch erfolglos.13 Im Laufe des 19. Jh. veränderten sich die Mehrheitsverhältnisse in Loga und 1887 gehörten von rund 1.490 Einwohnern gut 970 zur luth. Konfession.14 Die Lutheraner bemühten sich erneut um die Gründung einer eigenen Gemeinde und 1890 erwirkte Carl Georg Gf. von Wedel im preußischen Ministerium der Geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten schließlich die notwendige Erlaubnis. Die ref. KG erhielt eine Entschädigungszahlung und der Gf. von Wedel übernahm neben den Kosten des Kirchenbaus auch alle weiteren Kosten, die nicht durch die Kirchensteuer gedeckt waren (die Ortskirchensteuer für Loga war 1890 auf 20 Prozent der „veranschlagten persönlichen, direkten Staatssteuern“ festgelegt worden).15 Zum 15. November 1890 verließen die Lutheraner die ref. Gemeinde und gründeten die luth. KG Loga.16

Kirche, Nordostansicht

Kirche, Blick von Nordosten. 2018, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Die Kirche war seinerzeit bereits fertig. Von 1888 bis 1890 hatte Carl Georg von Wedel sie als „Privatkapelle“ errichten lassen und schenkte sie nun der neuen KG. P. Oldig Reemts Boekhoff (amt. 1891–1920), bislang Pastor in Logabirum, übernahm die Pfarrstelle in Loga und weihte die Friedenskirche am 24. Juni 1891 ein.17 Auf Initiative der Familie von Wedel wurde um 1890/95 ein Kindergarten (Warteschule) in Loga eröffnet, Anfang des 20. Jh. kam eine Schwesternstation dazu. Beide Einrichtungen befanden sich später in gemeinsamer Trägerschaft der ref. und der luth. KG, bevor sie sich die Aufgaben in der zweiten Hälfte des 20. Jh. teilten: Die ref. KG übernahm die Schwesternstation und die luth. den Kindergarten (mittlerweile in Trägerschaft des 2012 gegründeten Ev.-luth. Kindertagesstättenverbandes Emden-Leer).18 Im Jahre 1898 gründete sich ein Kirchenchor (bestand bis 1962, Neugründung 1979) und 1912 ein Posaunenchor (bis 1966).19
Der zweite Inhaber der luth. Pfarre in Loga war P. Heinrich Reimers (amt. 1921–1931), der zahlreiche Schriften zur ostfriesischen Geschichte veröffentlichte.20 Während der NS-Zeit betreuten P. Georg Schaaf (amt. 1932–1935) und P. Hermann Friedrich Hafner (amt. 1936–1953, seit 1946 geschäftsführender Sup.) die Friedensgemeinde. P. Schaaf gehörte der Bekenntnisgemeinschaft „im Kirchenkreis Leer in führender Stellung“ an, wie P. Hafner 1947 im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ angab.21 P. Hafner selbst hatte anfangs zu DC (bis Mai 1934) und SA (bis Januar 1935) gehört und trat 1937 der Bekenntnisgemeinschaft bei. Auch der 1933 gewählte KV stand „mit einer Ausnahme auf Seiten der B. K.“ (DC-Mitglied 1936 ausgeschieden).22 Darüber hinaus engagierte sich Karl Erhard Gf. von Wedel, der Bruder des Patrons Haro Burchard, in der Bekenntnisgemeinschaft; Bf. August Marahrens berief ihn 1934 in die vorläufige Kirchenregierung.23 Die „D.C. Familien“ aus der Gemeinde Loga hielten sich nach Leer.24 Nach der Visitation 1941 merkte der Sup. des KK Leer erfreut an, dass es „bisher noch gelungen“ sei, den ev. Kindergarten und die ev. Schwesternstation „vor der N.S.V. zu schützen“.25 Entscheidend dabei war, wie P. Hafner 1947 anmerkte „das Besitzrecht des Patrons“.26

Kirche, Westportal

Westportal, 2018, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurden Ende April 1945 Dach und Fenster der Friedenskirche stark beschädigt; bis zur Wiedereinweihung 1949 feierte die luth. Gemeinde ihre Gottesdienste in der ref. Kirche.27 Ab Mitte der 1950er Jahre baute die KG Loga eine Partnerschaft mit der sächsischen Laurentiuskirchgemeinde in Auerbach (Vogtland) auf.28 Mit dem Bau des Theodor-Elster-Hauses im Ortsteil Logaerfeld (eingeweiht 1974) erhielt die KG im Norden des Gemeindegebiets ein zweites Zentrum. Die Planungen für das Gemeindezentrum und die Gründung einer neuen Gemeinde reichen zurück bis Anfang der 1960er Jahre. 1976 erhielt die KG Loga für den Nordbezirk eine eigene Pfarrstelle, die jedoch erst 1981 besetzt wurde. Der Bau des Gemeindehauses in Logaerfeld war nicht zuletzt eine Reaktion auf die 1967 gegründete Ev. freikirchliche Gemeinde Logaerfeld.29 Mit dem Missionswerk „Christus für Dich“ entwickelte sich in den 1970er und 1980er Jahren ein weiteres freikirchliches Zentrum in Loga (1979 „eine Vorform der Gemeinde geschaffen“, 1980 Gemeinde am Mühlenweg gegründet).30 Nach Einschätzung des Sup. des KK Leer übte das „etwas in Pfingstlerische gehende“ Missionswerk „eine unglaublich starke Anziehungskraft auf Jugendliche aus“ (1985).31
In den 1980er Jahren kam es zwischen den beiden Pfarrern der Friedensgemeinde zu theologischen Meinungsverschiedenheiten über die Frage der Abendmahlsgemeinschaft mit der ref. Gemeinde. Im Visitationsbericht 1985 heißt es, die KG Loga bekomme „durch das spannungsreiche Miteinander der Pastoren viel Farbigkeit“.32 Im Jahr 1989 teilte sich die KG Loga
schließlich und der nördliche Pfarrbezirk machte sich als Petrusgemeinde selbständig.33 Seit Januar 2017 sind Mutter- und Tochtergemeinde wieder unter einem gemeinsamen Pfarramt verbunden.34 Zum 1. Januar 2024 schlossen sich die beiden Gemeinden zusammen und gründeten gemeinsam die neue „Ev.-luth. KG Loga“.35

Pfarrstellen

I: 1891. – II: 1976–1989 (übergegangen auf Petrusgemeinde).36

Umfang

Ursprünglich die luth. Einwohner von Loga, Logaerfeld, Nettelburg und Wiltshausen. 1989 Logaerfeld ausgepfarrt und als Petrusgemeinde verselbständigt (in etwa das Gebiet nördlich der Mittellinie Logaer Weg-Hohe Loga).37

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Friesland (Sedes Leer) der Diözese Münster.38 – Die 1890 gegründete luth. KG Loga kam zur 6. luth. Insp. in Ostfriesland (1925: KK Leer). Seit 1. Januar 2013 KK Emden-Leer.39

Patronat

Das Patronat über die neue ev. Kirche erhielt am 1. Mai 1891 Carl Georg Gf. von Wedel und seine Nachfolger „im Fideikommißbesitze der Herrlichkeit Evenburg“ (dingliches Patronat).40 Schloss Evenburg und Großteil des Landbesitzes 1975 an Lkr. Leer verkauft, Patronat damit auf Lkr. Leer übergegangen, der 1988 darauf verzichtete. Das Patronat ist daher erloschen.41

Kirchenbau
Kirche. Südfassade

Kirche, Südfassade, 2018, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Rechteckiger, neugotischer Backsteinbau mit Staffelgiebel und niedrigem, fünfseitigem Chor im Osten, seitenschiffartigen Anbauten am Langhaus sowie seitlichen Anbauten an Chor und Turm, errichtet 1888-90 (Architekt: Ferdinand Schorbach, Hannover). Backsteinmauerwerk; Satteldach, je fünf Querdächer über den Seitenschiffanbauten, abgewalmte Dächer über Chor und westlichen Anbauten; Walmdächer über Choranbauten; Strebepfeiler am Chor und zwischen den Quergiebeln der Seitenschiffe; in jedem Quergiebel zwei Spitzbogenfenster mit einem Rundfenster darüber; Spitzbogenfenster am Chor. Im Innern trapezförmige, holzverschalte Decke im Mittelschiff, Kreuzrippengewölbe im Chor, leicht spitzbogiger Triumphbogen zwischen Chor und Schiff; quergewölbte Seitenschiffe, spitzbogige Arkaden zwischen Mittel- und Seitenschiffen; Westempore. Ende April 1945 Dach und Fenster stark beschädigt, Reparaturen 1949 abgeschlossen.42 1972 neue Fenster. 1973 Innenrenovierung. 1988/89 Mauerwerkssanierung.

Fenster

Drei farbige Chorfenster (1975, Siegfried Steege, Schwarmstedt).

Kirchturm, Nordwestansicht

Turm, Blick von Nordwesten, 2018, Foto: fentjer, CC BY-NC-ND 4.0

Turm

Westturm mit vier Giebeln und hoch ausgezogener, achtseitiger Spitze, bekrönt mit Kugel und Schwan, unterhalb der Spitze acht kleine Erker mit Schallfenstern (Uhrschlagglocke). Links und rechts des Turms zwei seitliche Anbauten bis zur Höhe des Mittelschiffs (Treppenhäuser), die den Eindruck eines schmalen, niedrigen Westwerks erwecken; Backsteinmauerwerk; Schieferdeckung; Uhrziffernblätter in Giebeldreiecken; im Glockengeschoss an jeder Seite je drei spitzbogige, lanzettartige Schallfenster; Westportal in spitzbogiger Nische, im Tympanon Mosaik mit Agnus Dei-Darstellung. 1988/89 Mauerwerkssanierung und Neueindeckung.

Ausstattung

Holzverkleideter Blockaltar mit neugotischem Retabel, verziert mit Wimperg und Fialen (1890, Bildhauer Ockels, Leer), in der hohen, mittleren Nische des Retabels Kruzifix, darunter Inschrift „Im Anfang war das Wort“, in den seitlichen Nischen Petrus und Paulus, in der Predella Inschriften: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“, „Und wir sahen seine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit“ sowie „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade“. – Neugotische Holzkanzel mit Schalldeckel (1890, Bildhauer Ockels, Leer), am Kanzelkorb Dreipassnischen mit Inschriften; achtseitiger Pfeiler als Kanzelfuß, moderner Kanzelaufgang. – Taufe aus Marmor (1890, neuer Fuß um 1975). – Tragbare Taufe (2019, Gerhard Christmann, Leer), Schale aus Kunststein in Form einer Taube, Gestänge aus vergoldeten Rundhölzern, Fuß aus Eichenbohlen.

Orgel

Erste Orgel erbaut 1890/91 von Orgelbauer Johann Diepenbrock (Norden), 16 II/P, mechanische Traktur, Kegelladen; Geschenk des Gf. von Wedel; Prospektpfeifen im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (Zinn); wohl 1927 neue Prospektpfeifen (vermutlich Zink); 1939 Reparatur.43 Orgel 1945 beschädigt, 1952 von Alfred Führer (Wilhelmshaven) repariert, 8 II/P, mechanische Traktur, Kegelladen, Ergänzung der vakanten Reg. für zweiten Bauabschnitt geplant.44 1964 neue Orgel, erbaut von Firma Ahrend & Brunzema (Leer), 13 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen (Opus 36).

Geläut

Zwei LG, I: h (Bronze, Gj. 1909, F. Otto, Bremen-Hemelingen), Inschrift: „Friede auf Erden. Weihnachten 1890. Dem Andenken seiner seligen Ehefrau Frieda Gräfin von Wedel, geborene Freiin von Wangenheim ist diese Glocke gewidmet und fuer die lutherische Kirche zu Loga gestiftet von Carl Georg von Wedel-Gödens auf Evenburg“, zweiter Neuguss der ursprünglichen Glocke, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen und 1947 zurück in Loga; II: cis’ (Bronze, Gj. 1920, F. Otto, Bremen-Hemelingen), Inschrift: „Diese Glocke wurde von dem weil[and] Gemeindevorsteher Herr Schreiber zu Loga a[nno] 1890 für die luth. Kirche gestiftet. a[nno] 1916 wurde sie fuer das Vaterland hergegeben. a[nno] 1920 ist sie neu gegossen. Zu den großen Kosten steuerte die ganze Gemeinde bei. Kommt, denn es ist alles bereit“. Eine SG, e’’ (Bronze, Gj. wohl 1890, F. Otto, Bremen-Hemelingen). 1967 neuer Stahlglockenstuhl, 2004 Glocken in Holzjoche umgehängt. – Früherer Bestand: Eine LG (Bronze, Gj. 1890, F. Otto, Bremen-Hemelingen), Geschenk des Gf. von Wedel, 1898 beim Beerdigungsläuten für Carl Georg Gf. von Wedel geborsten und durch eine neue LG ersetzt (Bronze, Gj. 1898, F. Otto, Bremen-Hemelingen), 1909 wiederum geborsten und neugegossen zu heutiger LG I. Eine LG (Bronze, Gj. 1890, F. Otto, Bremen-Hemelingen), Geschenk des ehemaligen Gemeindevorstehers Hero Schreiber, 1916 zu Rüstungszwecken abgegeben und 1920 ersetzt durch heutige LG II.45

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1989). – Gemeindehaus (Bj. 1912, ehemaliges Pfarrhaus, 1989 erweitert). – Kindergarten (Bj. 1895, mehrfach erweitert und umgebaut).

Friedhof

Neuer kirchlicher Friedhof, eröffnet 1882, ab 1890 gemeinsames Eigentum der ref. und luth. Gemeinde und von einer gemeinsamen Friedhofskommission verwaltet (zeitweise nur von der luth. Gemeinde verwaltet).46 Alte FKap (Bj. 1887), mit kleiner Lg im Giebel, es’’ (Bronze, Gj. 1887, F. Otto, Bremen-Hemelingen), neue FKap (Bj. 1961).

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 5 Nr. 735 (Spec. Landeskons.); A 12d Nr. 175, 298, 349/3, 423Digitalisat GSuptur. Aurich); D 81 (EphA Leer); L 5i Nr. 73, 182, 368–369, 661 (LSuptur. Aurich); S 11a Nr. 8077 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

siehe Logabirum

Literatur

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 862–863; Meyer, Pastoren II, S. 88; Otte/Rohde, Ostfriesland II, S. 422–424.

B: 100 Jahre Evangelisch-lutherische Friedenskirche Loga. 1891–1991, hrsg. vom Kirchenvorstand der Friedenskirchengemeinde Loga, Bunde 1991; Loga, in: Historische Ortsdatenbank für Ostfriesland, 24.10.2019 [Artikel unfertig]; Heike Düselder: Evenburg und die Herrlichkeit Loga vom 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, in: Schloss Evenburg und die Herrlichkeit Loga, hrsg. vom Landkreis Leer, Hamburg 2008, S. 64–117; Frauke Geyken: Loga und die Evenburg im 19. und 20. Jahrhundert, in: Schloss Evenburg und die Herrlichkeit Loga, hrsg. vom Landkreis Leer, Hamburg 2008, S. 118–159; Hajo van Lengen: Loga im Mittelalter, in: Schloss Evenburg und die Herrlichkeit Loga, hrsg. vom Landkreis Leer, Hamburg 2008, S. 54–63; Herbert Oppermann: Die Dörfer Loga und Logabirum als Lehen, in: Unser Ostfriesland (Beilage zur Ostfriesen-Zeitung) 8/2007, S. 29–31; Erhard Schulte (Bearb.): Die Familien der Kirchengemeinde Loga (1728–1900) (= Ostfrieslands Ortssippenbücher 9), Aurich 1975, bes. S. VIII–XXVI.

GND

1068195363, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Loga; 10362950-6, Evangelisch-Lutherische Friedenskirchengemeinde (Loga)


Fußnoten

  1. Ostfriesisches UB II, Anhang A, I, 2, 5, 6; Casemir/Ohainski, Niedersächsische Orte, S. 79. Vgl. auch Lengen, S. 54 ff.
  2. Ostfriesisches UB II, Anhang A, I, 14.
  3. Ostfriesisches UB I, Nr. 509; Lengen, S. 62.
  4. König, Verwaltungsgeschichte, S. 158 ff.
  5. Düselder, S. 68; Lehnsurkunde zit. ebd., S. 71; Oppermann, S. 29 ff. Ehrentreuter erhielt mit dem Mannlehen auch die „Civill und Criminall jurisdiction“ über die Dörfer und das Jagdrecht in der Umgebung. Vgl. auch König, Verwaltungsgeschichte, S. 327. Zur Evenburg vgl. Christine und Ejnar Tonndorf: Schloss Evenburg. Baugeschichte, Restaurierung und Rekonstruktion, in: Schloss Evenburg und die Herrlichkeit Loga, hrsg. vom Landkreis Leer, Hamburg 2008, S. 160–193.
  6. Düselder, S. 74 f.
  7. Zit. bei Düselder, S. 76.
  8. LkAH, L 5i, Nr. 368 (Visitation 1973).
  9. Ostfriesisches UB II, Anhang A, I, 18; Lengen, S. 56 f.
  10. Ostfriesisches UB III, Nr. 743 (S. 206); Lengen, S. 57 f.
  11. Zur Reformation in Ostfriesland vgl. knapp Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 312 ff.; ausführlich: Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 114 ff.
  12. Lengen, S. 58.
  13. 100 Jahre, S. 13 f.
  14. Schulte, S. XXV. Zum Folgenden: Geyken, S. 132 f.; 100 Jahre, S. 15 ff.
  15. LKA, G 15/Loga Bd. I, Bl. 4.
  16. KABl. 1890, S. 73.
  17. BLO IV, S. 48 f. P. Boekhoff übersetzte das Neue Testament aus dem Griechischen ins Plattdeutsche (Dat näie Testament in dat ostfräske Plattdüts, Aurich 1915).
  18. 100 Jahre, S. 44 und 46 f.; KABl. 2012, S. 10 ff. Der Verband wurde 2016 um Rhauderfehn erweitert, KABl. 2016, S. 26 ff.
  19. 100 Jahre, S. 40 f.
  20. BLO III, S. 351 ff.
  21. LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 29. Allgemein zum Fragebogen: Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  22. LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 29.
  23. 100 Jahre, S. 30.
  24. LkAH, L 5i, Nr. 73 (Visitation 1941).
  25. LkAH, L 5i, Nr. 73 (Visitation 1941).
  26. LkAH, S 1 H III Nr. 1015, Bl. 30.
  27. Schulte, S. XXV.
  28. 100 Jahre, S. 72.
  29. LkAH, L 5i, Nr. 368 (Visitation 1967).
  30. LkAH, L 5i, Nr. 368 (Visitation Loga 1979).
  31. LkAH, L 5i, Nr. 370 (Visitation Logabirum 1985).
  32. LkAH, L 5i, Nr. 368 (Visitation 1985).
  33. KABl. 1989, S. 8 f.
  34. LKA, G 8/Loga Petrus Bd. I, Bl. 78.
  35. KABl. [in Vorbereitung].
  36. KABl. 1976, S. 58; KABl. 1989, S. 8 f.
  37. KABl. 1989, S. 8 f.
  38. Ostfriesisches UB II, Nr. 961 (S. 66); ebd. III. Nr. 743 (S. 206).
  39. KABl. 2013, S. 31.
  40. LKA, G 15/Loga Bd. I, Bl. 4; vgl. auch 100 Jahre, S. 27 f.
  41. LKA, G 15/Loga Bd. I, Bl. 18 ff.
  42. LkAH, B 2 G 9/Loga Bd. I, Bl. 11, 15, 44.
  43. Zur Orgel:100 Jahre, S. 23 ff.
  44. LKA, G 9 B/Loga, Frieden Bd. I, Bl. 20.
  45. 100 Jahre, S. 26; Schulte, S. XXV; Rauchheld, Glockenkunde, S. 122.
  46. Geyken, S. 132; 100 Jahre, S. 38 f.; LkAH, L 5i, Nr. 368 (Visitation 1962).