Frühere Gemeinde | KapG der KG Lehmke | Sprengel Lüneburg, KK Uelzen | Patrozinium: – | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte

Emern wird 1032 als Everinge erstmals schriftlich erwähnt und ist seit der Gebietsreform 1972 Teil der Gemeinde Wieren (Samtgemeinde Wrestedt). Wann die KapG entstand, ist nicht überliefert. Die Reformation wurde vor 1543 gemeinsam mit der Muttergemeinde Lehmke eingeführt. Um 1800 fanden GD vierzehntäglich in den Kapellen von Emern und Ostedt statt, früher war jeden Sonntag Früh-GD in Emern, in Ostedt nur an den Aposteltagen. Mit dem 1. Januar 1974 wurde die KapG aufgehoben, Rechtsnachfolgerin wurde die KG Lehmke.1

Umfang

Das Dorf Emern.

Kapellenbau
Orgel, nach 1975

Orgel, nach 1975

Eine wohl im 14. Jh. errichtete Feldsteinkapelle, die einen Dorfbrand 1845 unbeschadet überstanden hatte, wurde 1893 abgerissen und durch einen neugotischen Neubau nach Plänen eines Schülers von Conrad Wilhelm Hase ersetzt (eingeweiht 22. Oktober 1893). Der Bau erwies sich allerdings bald als überdimensioniert für das kleine Bauerndorf. Der Altarraum und die Fenster wurden bei Kämpfen zwischen deutschen und US-amerikanischen Truppen im April 1945 vollständig zerstört und bis 1951 erneuert.2

Fenster

Buntglasfenster (Weihnachten, Kreuzigung, Auferstehung) von Glasermeister Georg Flohrmann, Uelzen (1952).

Turm

Westturm mit vierseitigem Pyramidendach (1969 renoviert; Schiefereindeckung durch Kupfer ersetzt).

Ausstattung

Der neugotische Altaraufsatz wurde im April 1945 zerstört und originalgetreu wieder hergestellt. – Hölzerne Kanzel aus der Erbauungszeit. Eine gotische Kanzel mit Schnitzereien aus Eiche (erstes Drittel 16. Jh.) wurde beim Neubau an das Museum in Lüneburg abgegeben und dort 1945 vernichtet.

Orgel

1893 Neubau durch P. Furtwängler & Hammer (Hannover), 9 II/P, mechanische Traktur, Kegelladen. 1917 Ausbau der Prospektpfeifen (vor 1953 ersetzt).

Geläut

Zwei LG, I: gis’ (Bronze, Gj. 1965, Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg; gestiftet durch die politische Gemeinde); II: h’ (Bronze, Gj. 1898, J. J. Radler & Söhne, Hildesheim). – Früherer Bestand: Neben der erhaltenen LG II hatte die Kapelle eine weitere Radler-Glocke in gis’, die 1942 zu Rüstungszwecken abgeliefert wurde.3

Friedhof

Der alte Friedhof an der Kirche wurde zum 1. Januar 1993 geschlossen; neuer Friedhof am Krähenberg seit 1951 (in Trägerschaft der Samtgemeinde Aue). FKap (Bj. 1961/62, Architekt: F. Schmidt, Celle).

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 7648 (Pfarroffizialsachen).

Literatur

A: Brüning/Harnack/Weber, Friedhöfe, S. 75 f.; Mithoff, Kirchen und Kapellen Lüneburg, S. 374.
B: Zur Geschichte Emerns und seiner Kirche, Emern [1993].


Fußnoten

  1. KABl. 1974, S. 27 f.
  2. LkAH, B 2 G 9 B/Emern.
  3. Strasser, Glocken Uelzen II, S. 30.