Frühere Gemeinde | Sprengel Hannover, KK Hannover, Amtsbereich: Nord-West | Patrozinium: Silvanus | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte
Einweihung des Gemeindehauses 1968, 1968

Einweihung des Gemeindehauses 1968, 1968

Seit 1974 Ortsteil der Stadt Garbsen. – Auf dem Kronsberg und westlich der Osterwalder Straße in Berenbostel wurden in den 1960er Jahren neue Großsiedlungen errichtet, die einerseits Umsiedler aus städtischen Barackenlagern in Hannover aufnehmen, andererseits Arbeitern aus den benachbarten Industriebetrieben (VW, Continental, Varta) eine Heimstätte bieten sollten. Für sie wurde 1967 in der Stephanus-KG in Berenbostel eine zweite Pfarrstelle eingerichtet und die Gemeinde in einen nördlichen und einen südlichen Pfarrbezirk aufgeteilt. Der nördliche Bezirk mit damals rund 6.000 Gemeindegliedern wurde am 1. Januar 1969 verselbständigt.1 Erster Pfarrer wurde Martin Range (amt. 1968–1990). Wegen der sozialen Struktur der Gemeinde (Gebiet mit besonderem Entwicklungsbedarf) bekam sie ein dezidiert diakonisches Profil.
1969 wurde auf dem Kronsberg zunächst ein KGb in Holzbauweise mit einem freistehenden Glockenturm errichtet. 1974/75 entstand ein modernes Kirchenzentrum (Einweihung im Oktober 1975). Die alte Holzkirche wurde als Jugendhaus in die Titus-KG in Hannover-Vahrenheide umgesetzt. Der Glockenturm blieb erhalten.
1976 wurde der Gemeindebezirk auf den Ortsteil Stelingen der Stadt Garbsen ausgedehnt. Predigtstellen befinden sich seither im Kirchenzentrum auf dem Kronsberg in der Grundschule von Stelingen. Am 1. Januar 2001 wurde die KG Mitglied des KG-Verbandes der Region Garbsen.2 Zum 1. Januar 2024 schloss sich die Silvanusgemeinde mit der Stephanusgemeinde zusammen; gemeinsam gründeten beide die neue „Ev.-luth. KG Berenbostel-Stelingen“.3

Pfarrstellen

I: 1. Januar 1967/1. Januar 1969. – II: 1. Juli 1972.4 – III: 1. Januar 1975 (Suptur.-Pfarrstelle).5

Umfang

Bei Errichtung der Gemeinde der nördlich der Straßen Böckeriethe, Schmiedestraße und Auf dem Kampe gelegene Teil der politischen Gemeinde Berenbostel. Mit dem 1. Januar 1976 wurden die luth. Einwohner des Ortsteil Stelingen der Stadt Garbsen aus der St.-Martins-KG Engelbostel in die Silvanus-KG umgepfarrt.6

Aufsichtsbezirk

Bei Gründung zum KK Hannover Nord-West; von dort mit dem 1. Januar 1975 in den neu gebildeten KK Garbsen umgegliedert.7 Mit dessen Aufhebung zum 1. Januar 2001 Stadtkirchenverband Hannover, Amtsbereich Garbsen/Seelze.8 Ab 1. Januar 2013 Stadtkirchenverband Hannover (1. Juli 2024: KK Hannover), Amtsbereich Nord-West.9

Kirchenbau
Gemeindehaus, Gemeindesaal, Blick zum Altar, 1968

Gemeindehaus, Gemeindesaal, Blick zum Altar, 1968

Funktionaler Kirchenraum aus Stahlbeton (1974/75) mit freistehendem, pyramidenförmigem Glockenträger aus Holz.

Orgel

1968 Anschaffung eines elektrischen Instruments. 1981 neues Elektronium der Firma Ahlborn, 29 II/P.

Geläut

Eine LG, cis’’ (Bronze, Gj. 1633, Niklas Schmidichen, Königsberg i. Pr.), Inschriften: „Felix Nikoll die Zeit Havptman avf Neidenburgk Anno Domini 1633“ und „Gos mich Niklas Schmidichen“, Bilder: vier Reliefs (Johannes der Täufer mit Lamm, Moses und zweimal zwei kämpfende Reiter), drei Ornamentfriese; Patenglocke aus dem ostpreußischen Neidenburg (heute Nidzica), urpsrünglich in der Stephanusgemeinde Berenbostel.

Literatur

B: 800 Jahre Berenbostel 1206–2006. Eine Festschrift in Text und Bild, hrsg. vom Heimatbund Niedersachsen, Ortsgruppe Berenbostel, Garbsen, 2006.


Fußnoten

  1. KABl. 1969, S. 2.
  2. KABl. 2001, S. 2 f.
  3. KABl. [in Vorbereitung].
  4. KABl. 1972, S. 78.
  5. KABl. 1975, S. 3.
  6. KABl. 1976, S. 5.
  7. KABl. 1975, S. 2 f.
  8. KABl. 1999, S. 173 f.; KABl. 2000, S. 259 f.
  9. KABl. 2013, S. 30.