Frühere Gemeinde | KapG der KG Weyhe | Sprengel Osnabrück, KK Syke-Hoya | Patrozinium: Vitus1| KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Ersterwähnung 1250 (Ahusen), seit 1974 Ortsteil der Gemeinde Weyhe. Die Kapelle in Ahausen wurde in vorref. Zeit gegründet und dotiert. Nach der Reformation fanden dort zunächst wohl noch vier, später drei Abendmahls-GD jährlich für Alte und Kranke statt. Dem Weyher Prediger standen aus Ahausen Akzidentien in Höhe von zwei Reichstalern zu. Im Dreißigjährigen Krieg geriet das KapGb in Verfall. Die letzte Predigt soll 1625 gehalten worden sein. Seither flossen auch die Gefälle aus Ahausen direkt an die Kirche in Weyhe. Anlässlich der Visitation von 1633 wird das KapGb als „desolat“ bezeichnet. Die Steine waren zu „Backöfen oder zur Auszierung [der] Häuser“ verwendet worden. Eine geplante Erneuerung kam zunächst nicht zustande. Die dafür vorgesehenen Baustoffe wurden für eine Vergrößerung der Mutterkirche in Weyhe benutzt. Nach 1700 ordnete die Celler Regierung erneut den Wiederaufbau an. Das Gebäude wurde zwar unter Fach gebracht, aber nicht vollendet. Dennoch forderten die Juraten und Einwohner in Ahausen die Ausbezahlung der von der Kirche in Weyhe einbehaltenen Kapellengelder und strengten einen Prozess gegen die Muttergemeinde an. Der Torso der Kapelle war laut CB von 1736 „gäntzlich eingefallen und […] blos die rudera davon vorhanden.“2 Anstelle eines Neubaues kam 1733 der Vorschlag zum Bau eines gemeinsamen Gebäudes für Schule und Kapelle auf. Inwieweit er umgesetzt wurde, ist unklar. Die überlieferten Kapellenrechnungen enthalten keinen Hinweis auf die Baumaßnahme.
Zum 1. April 1908 wurde die KapG aufgehoben.3
Kapellenbau
Kapelle im 17. Jh. verfallen, Wiederaufbau im 18. Jh. unvollendet.
Geläut
Die Glocken wurden im Dreißigjährigen Krieg eingeschmolzen. Keine Neubeschaffung.
Archiv
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH): A 8/Ahausen, KK Syke (CB); A 8 Nr. 5, 472 (CB).
Niedersächsisches Landesarchiv Hannover (NLA HA): Cal. Br. 21, Nr. 2024 (Kapellenrechnungen, 1602); Hann. 74 Syke Nr. 1269 (Bauunterhaltung, 1706-1733); Hann. 74 Syke Nr. 1315 und 1316 (Kapellenrechnungen, 1671–1829).
Kirchenbücher
Taufen: ab 1698
Trauungen: ab 1698 (Lücken: 1705-1707, 1706)
Begräbnisse: ab 1698 (Lücken: 1705, 1706)
Kommunikanten: ab 1790 (Lücken: 1905-1918; Zahlenregister: 1707-1767, 1802-1831)
Konfirmationen: ab 1708
Literatur
A: Dienwiebel, Ortsverzeichnis Hoya/Diepholz I, S. 4–5; Gade, Hoya und Diepholz I, S. 139–140.