Sprengel Lüneburg, KK Lüchow-Dannenberg | Patrozinium: Laurentius1 | KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Wustrow gehörte zum Herrschaftsgebiet der Familie von Wustrow, die mit Tidericus de Wustrowe, Lehnsmann der Gf. von Lüchow, 1217 erstmals urkundlich nachweisbar ist.2 Nachdem die Hzg. zu Braunschweig-Lüneburg 1320 die Gft. Lüchow erworben hatten, öffneten ihnen die Brüder Gebhard und Iwan von Wustrow im Jahr 1334 ihre wohl im 13. Jh. erbaute Wustrower Burg (dat hus tu wstreue).3 Im Lüneburger Lehnregister ist zum Jahr 1360 dat wicbelde unde dat hus to wustrow als Lehnbesitz von Ghert van Wustrow verzeichnet; 1377 ist Wustrow urkundlich als Stad belegt, 1388 als Stedeken.4 Nachdem 1615 die Familie von Wustrow in männlicher Linie ausgestorben war, erwarb 1618 Hzg. Christian zu Braunschweig-Lüneburg († 1633) die Wustrowschen Güter. Als Amt Wustrow kam das Gebiet zur Herrschaft Dannenberg (die ab 1636 zum Fsm. Wolfenbüttel gehörte)5, 1671 zum Fsm. Lüneburg und 1705 zum Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover). Eine erste Ortsansicht Wustrows – bzw. des Amtshauses – ist aus der Mitte des 17. Jh. überliefert (Merian-Stich).6 Das Amt Wustrow, 1618 bis 1667 dem Amt Lüchow unterstellt, bildete bis 1841 kein geschlossenes Gebiet, vielmehr lag ein Großteil der Güter und Rechte „verstreut in Dörfern, in denen zum Teil auch das Amt Lüchow oder adlige Grundherren Untersassen hatten“.7 In französischer Zeit gehörte Wustrow von 1810 bis 1813 zum Kgr. Westphalen und war Sitz des gleichnamigen Kantons im Distrikt Salzwedel des Departements Niederelbe, ab 1811 des Departements Elbe. Danach war Wustrow wieder Amtssitz, bis das Amt Wustrow 1859 im Amt Lüchow aufging; der Ort war in den 1850er Jahren als „stadtähnliche Landgemeinde“ eingestuft.8 Nach der Annexion des Kgr. Hannover fiel die Wustrow 1866 an das Kgr. Preußen. Mit Einführung der Kreisverfassung 1885 kam der Ort zum Kr. Lüchow, der 1932 im Lkr. Dannenberg aufging (1951: Lkr. Lüchow-Dannenberg). 1928 wurde etwa die Hälfte des Gutsbezirks Königshorst nach Wustrow eingemeindet und 1972 die Orte Blütlingen, Güstritz, Klennow, Lensian und Teplingen. Ebenfalls im Jahr 1972 trat Wustrow der Samtgemeinde Lüchow bei (2006: Samtgemeinde Lüchow (Wendland)). 1691 zerstörte ein Feuer die Stadt Wustrow (49 Hausstellen), vor dem Wiederaufbau erfolgte eine „teilweise Neuordnung des Stadtgrundrisses“.9 Seit Ende des 19. Jh. dehnte sich Wustrow auch auf die östliche Jeetzelseite aus, seit 1891 besteht hier ein Bahnhof (Strecke Lüchow–Salzwedel). Um die Jahrhundertwende machten mechanisierte Leinenweberei (seit 1874) und Kalibergbau (1908–1926) Wustrow „für kurze Zeit zur ersten Industriestadt in der Region“.10 Zur Struktur der KG Wustrow schrieb der Ortspfarrer 1963: „Auf den Dörfern wenige grössere Bauern, viele kleine Landwirte, die sich nicht mehr halten können […] u[nd] noch einige Pächter. Wenn auch die Arbeitslosigkeit infolge Ansiedlung von Industriebetrieben verschwunden ist u[nd] der Wohlstand sich gehoben hat, spürt man doch immer noch die Lage als Zonenrandgebiet u[nd] das Fehlen des Hinterlandes Richtung Altmark. […] In der Stadt Wustrow ringen die Geschäfte u[nd] Handwerker noch z[um] T[eil] hart um ihre Existenz, mehrere Betriebe gingen ein.“11 Um 1813 lebten knapp 680 Menschen in Wustrow, 1905 fast 970, 1946 gut 1.625 und 2004 etwa 2.225.
Mit Henricus plebanus in Wustrow lässt sich 1319 erstmals ein Pfarrer – und damit auch eine Kirche – urkundlich in Wustrow belegen.12 Er ist erneut 1320 nachweisbar (Her Hinrik Pleban to Wzstrove).13 Auf dem unteren Rand einer Ablassurkunde, die Bf. Gerhard von Hildesheim (amt. 1365–1398) im Jahr 1379 für das Kloster Isenhagen ausgestellt hatte, sind nachträglich mehrere Namen ergänzt, u. a.: Dethleuus dictus de Wstrowe vicarius ibidem. Dominus Johannes plebanus in Wstrowe.14 Eine Urkunde aus dem Jahr 1400 nennt den damaligen Pfarrer Albrecht Dyse und den alten Kirchherrn Johann Bothin.15 In einer Urkunde über den Kauf von Oblaten ist 1422 das Patrozinium der Wustrower Kirche überliefert: Unser lieben Frau und St. Laurentii.16 Mit herzoglicher Erlaubnis verlegte die Familie von Wustrow im Jahr 1439 eine Vikarie, die sie in Lüchow gestiftet hatte, an die Pfarrkirche in Wustrow.17 Die Urkunde über eine Memorienstiftung im Jahr 1494 gewährt genauere Einblicke in die kirchlichen Verhältnisse: Die Seelenmessen sollten jährlich am Sonntag nach Pfingsten und an St. Jacobi „mit sieben Priestern, dem Schreiber und dem Küster in der Kirche zu Wustrow“ gehalten werden.18 Neben dem Vizepfarrer (hurekerchere) Gerd Brenitze, gleichzeitig Inhaber der Vikarie St. Peter und Paul, nennt die Urkunde weitere Geistliche und Altäre in der Wustrower Kirche: den Vikar des Marienaltars Jakob Losse, den Vikar des Altars St. Philipp und St. Jakobus Segeband Worm19, den Vikar des Heiligkreuzaltars Jakob Nypawe20, den Vikar des Altars Corporis Christi Hermann Kusel und den Offizianten in der Kapelle St. Annen Hinrich Lucow. Bauinschriften am Portal der St.-Laurentius-Kirche liefern Eckdaten der Baugeschichte: Im Jahr 1508 begannen die Arbeiten an dem bis heute erhaltenen Kirchengebäude, 1518 war der Bau fertiggestellt. Über dem Portal ist überdies ein Relief angebracht, das den Kirchenpatron St. Laurentius zeigt und einen betenden Geistlichen namens diricus micchels, der gern als Stifter der Kirche bezeichnet wird, urkundlich jedoch nicht fassbar ist.21
Knapp ein Jahrzehnt nach Fertigstellung der Wustrower Kirche begann Hzg. Ernst I. († 1546) damit, die Reformation in Fsm. Lüneburg einzuführen. Das 1527 gedruckte Artikelbuch diente dabei, obwohl die Landstände es abgelehnt hatten, als Leitfaden.22 Das Lüneburger Pfründenregister nennt als Pastor Her Johan von Ebell und erwähnt ohne Namen einen predicanten; darüber hinaus waren vier Geistliche an der Kirche tätig: Her Palm Blome, Her Fritze, Her Johan Cordes, Her Johan Nagell.23 Im Protokoll der Kirchenvisitation 1543 ist Wustrow nicht erwähnt. Beginnend mit P. Tilemann Mecklemborg (amt. 1568) ist die Reihe der Wustrower Pastoren lückenlos bekannt.
P. Christian Hennig von Jessen (amt. 1679–1719) war neben seinem Pfarramt als Sprachforscher tätig und vollendete um 1708 das „Vocabularium Venedicum oder Wendisches Wörter-Buch von der Sprache, welche unter den Wenden in den Chur-Braunschweig-Lüneburgischen Ämtern Lüchow und Wustrow annoch im Schwange gehet“.24 Das Wörterbuch ist die ausführlichste Quelle für die polabische Sprache. P. Hennig verwendete anscheinend als erster den Begriff „Wendland“.25 In seine Amtszeit fiel im September 1691 der Wustrower Stadtbrand, der auch die Kirche und die Kirchenbücher zerstörte. Zum Gottesdienst versammelte sich die Gemeinde fortan in der Kapelle in Jeetzel, später in neu errichteten Bürgerhäusern in Wustrow.261693 begann der Wiederaufbau der Kirche und am 10. Sonntag nach Trinitatis 1694 fand hier der erste Gottesdienst statt. 1711 erhielt die Kirche einen Fachwerkturm, den die Gemeinde 1902 durch einen neugotischen Ziegelturm ersetzen ließ.
Während der NS-Zeit hatten nacheinander P. Karl Reinecke (amt. 1911–1934) und P. Heinrich Taake (amt. 1935–1950) das Pfarramt Wustrow inne. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ gab P. Taake an, er sei im Februar 1931 in die NSDAP eingetreten.27 Zum Kirchenvorstand schrieb er: „1933 reiner DC-Vorstand, hat sich durch Ausscheiden und Neuberufung gewandelt zu einem bekenntnisgebundenen Kirchenvorstand“.28 Nachdem P. Taake 1940 zum Kriegsdienst eingezogen worden war, übernahm seine Ehefrau die Verwaltungsaufgaben im Pfarramt, leitete den Kindergottesdienst, hielt Konfirmandenunterricht und spielte nach Einziehung des Küsters auch Orgel.29
Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl der Gemeindeglieder im Kirchspiel Wustrow von etwa 2.365 im Jahr 1939 auf 3.280 im Jahr 1951 an.30 In der Nachkriegszeit bildete sich in der Gemeinde wieder eine Gruppe der landeskirchlichen Gemeinschaft („die treusten Kirchgänger u. Abendmahlsgäste“).31 An Gemeindekreisen bestanden 1951 eine „sehr lockere ev. Frauenhilfe“ (seit 1937), christliche Pfadfinder (12–15), Jungmädchenkreis (15–18) und ein Männerkreis (10–12).32 Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche knüpfte die Laurentiusgemeinde Kontakte zur Stephanus-Kirchgemeinde Dresden-Zschachwitz.33
Nachdem die KG Wustrow bereits von 1958 bis 1962 einen ev. Kindergarten unterhalten hatte, konnte 1974 ein neu errichteter Kindergarten eingeweiht werden.34 Seit 1997 trägt er den Namen „Haus unter dem Regenbogen“; um 2009 übernahm der KK Lüchow-Dannenberg die Trägerschaft der Einrichtung.
Auf dem Gelände des kirchlichen Friedhofs auf der rechten Seite der Jeetzel erbaute die Gemeinde 1996 die Trinitatiskapelle, die gleichzeitig als Friedhofskapelle und als Winterkirche dient. Seit 2005 ist die KG Wustrow pfarramtlich mit der KG Satemin verbunden.35 Das gemeinsame Pfarramt ging 2017 im neuen Kirchenkreispfarramt Lüchow-Dannenberg auf.36 Beide Gemeinden gehören seit Januar 2024 als Ortskirchengemeinden zur „Ev.-luth. GKG West im KK Lüchow-Dannenberg“.37
Umfang
Wustrow sowie Banneick, Blütlingen, Dolgow, Güstritz, Klennow, Königshorst und Neritz. Noch 1823 auch Lensian (teilweise).38 Bis 1936 auch die Siedlung Lüchow-Scheune (dann zur KG Lüchow).39
Aufsichtsbezirk
Wohl Propstei Lüchow der Diözese Verden.40 – Nach der Reformation Propstei bzw. Insp. Lüchow. 1924 KK Lüchow. 2006 KK Lüchow-Dannenberg.41
Patronat
Das Patronat lag nachweislich 1534 bei der Familie von Wustrow. Seit 1618 der Landesherr (bis 1871).
Kirchenbau
Saalbau mit eingezogenem, polygonal geschlossenem Chor, ausgerichtet nach Südsüdosten, Schiff erbaut 1508–18, Chor 1693. Satteldach, über dem Chor abgewalmt. Backsteinmauerwerk, Strebepfeiler an Schiff und Chor. Spitzbogige Fenster am Schiff, rundbogige Fenster am Chor. Nach Süden spitzbogiges Portal mit Bauinschriften: „help ih[esu]s mari[a] anna M ccccc xviii“ und „Anno Domi[ni] [MD] V I L I ets hoc opvs [inceptvm] anno vero 1518 est [com]pletvm“ (Im Jahr des Herrn 1508 wurde dieses Werk begonnen, aber im Jahr 1518 vollendet; V I L I steht anscheinend irrtümlich für V I I I42); darüber Relieftafel (Kopie) mit Inschrift: „O martir laurenti me[m]or esto viri ob cvram [com]missa[m] michiq[ue] redde talione[m] Jmpetra post mortem b[ea]toru[m] svmere sortem. 1518. diricus micchels (O Märtyrer Laurentius, denk an den Mann, weil er dir Sorge hat angedeihen lassen, und vergilt es mir. Erwirke. dass ich nach dem Tod das Los der Seligen erlange. 1518. Dirick Michels), das Relief „von herausragender Qualität“ zeigt den hl. Laurentius und einen knienden Beter in geistlicher Tracht, es wurde möglicherweise vom Meister des Wichmannsburger Altars gefertigt43; darüber Kreisfenster; nach Süden spitzbogiges Nebenportal, darüber Inschriftentafel: „Aedes haec sacra a[nn]o MDCXCI d[ies] XVII Sept incendio ad muros usque cum toto fere oppido consumpta. In Dei t[re] o[ptime] m[axime] gloriam reaedificari coepit a[nn]o MDCXCIII“ (etwa: Dieses heilige Gebäude ist im Jahr 1691 am 17. September durch eine Feuersbrunst bis auf die Mauern vernichtet worden zusammen mit fast der ganzen Stadt. Zur Ehre des dreieinigen, besten und größten Gottes begann im Jahr 1693 der Wiederaufbau). Im Innern flache Decke mit umlaufenden Vouten, ornamental bemalt; u-förmige Emporenanlage. 1691 Kirche bei Stadtbrand ausgebrannt, ab 1693 Wiederaufbau. 1960 Renovierung. 1980 Renovierung.
Turm
Vierseitiger Westturm mit seitlichen Anbauten, errichtet 1902. Verkupferter Helm mit vierseitigem Ansatz, achteckiger Spitze, bekrönt mit Kugel, Wetterfahne und Kreuz, vier Uhrerker, nach Südosten und Nordwesten Auslegestühle mit je einer Uhrschlaglocke. Ziegelmauerwerk. Im Glockengeschoss an jeder Seite eine Spitzbogennische mit je zwei spitzbogigen Schallöffnungen und einer Kreisblende. Nach Westen Spitzbogenportal. 1711 Fachwerkturm errichtet, 1902 durch jetzigen Turm ersetzt. 1980 Turmhelm erneuert.
Ausstattung
Schlichter Kanzelaltar (18. Jh.), Kanzelkorb flankiert von je zwei Säulen, die verkröpftes Gebälk tragen. – Achteckige Taufe. – Pastorenporträt (1716, Bernhard Siemerding), P. Christian Henning (amt. 1679–1719). – Pastorenporträt P. Franciscus Gottlieb Löhr (amt. 1720–1730).
Orgel
1691 Orgel bei Stadtbrand zerstört.44 1776 Orgelneubau, Johann Georg Stein (Lüneburg), 6 I/aP, mechanische Traktur; Orgel aufgestellt oberhalb des Altars; 1836 Orgelreparatur. 1845 Orgelneubau, ausgeführt von Eduard Meyer (Hannover), 10 I/P, mechanische Traktur. 1915 Neubau des Orgelwerks hinter dem vorhandenen Prospekt von 1845, P. Furtwängler & Hammer (Hannover), 19 II/P, pneumatische Traktur, Taschenladen (Opus 825)45; zinnerne Prospektpfeifen im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben (1917), später durch Zinkpfeifen ersetzt. 1993 Restaurierung und Instandsetzung, Franz Rietzsch (Hiddestorf), 19 II/P, pneumatische Traktur, Taschenladen. Prospekt denkmalgeschützt.
Geläut
Zwei LG. I: f’ (Stahl, Gj. 1950, Bochumer Verein); II: g’ (Bronze, Gj. 1723, Johann Christian Ziegner, Lüneburg), Inschriften: „Ich rvffe die Lebendigen zv der Bvsse vnd die Totten zv der Rvh“, „Gott allein die Ehre, Anno Christi 1723 als Hr. Iohann Hinrich Lindes Propst in Lvchav, Hr. Ioh. Friderich Sprengel Amtman, Hr. Franciskvs Gottlieb Lohr Pastor, Jacobvs Gaede Bvrgemeister, Christian Vetterman Kirchenivrate in Wvstro waren bin ich gegossen von M[eister] Iohann Christian Ziegener in Lvneburg“ und „Lobet Gott vnseren Herren in seinen Heiligthvn. Lobet ihn mit wolklingenden Cimbelen. Alles was Oden hat lobet den Herrn. Allelvja.“. Zwei SG, I: f’’ (Bronze, Gj. 1980, Firma Rincker, Sinn); II: b’’ (Bronze, Gj. 1980, Firma Rincker, Sinn). – Früherer Bestand: Eine LG (Bronze), 1080 Kilogramm, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben. Zwei SG, e’’ und a’’ (Eisen), 1969 „stark von Rost zerfressen“46, 1980 durch jetzige SG ersetzt.
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Kapellenbau
Trinitatiskapelle. FKap und Winterkirche. Sechsseitiger Ziegelbau, errichtet 1997 (Architekt: Hans-Dieter Hermann, Lüchow). Walmdach. Wandhohe Fenster, Rechtecktüren. Im Innern Gottesdienstraum mit dreieckigem Grundriss.
Turm
An der Nordseite verkupferter, dreiseitiger Turmhelm, bekrönt mit Kugel und Kreuz.
Ausstattung
Schlichter Altar. – Figur des auferstandenen Christus (17. Jh.), Holz, farbig gefasst; schwebend über dem Altar; Skulptur stammt aus der Laurentiuskirche (nach dem Brand von 1691 aus den Trümmern geborgen, bis in die 1960er Jahre im Museum Lüchow).47
Orgel
1997 Orgelneubau, Martin ter Haseborg (Südgeorgsfehn), 6 II/aP, mechanische Traktur, Schleifladen.
Weitere kirchliche Gebäude
Pfarrhaus (Bj. 1954). – Gemeindehaus (Bj. 1979/80). – Kindergarten (Bj. 1974, 1990 saniert, 1997 erweitert). – Altes Pfarrhaus (Bj. 1695).
Friedhof
Kirchlicher Friedhof südöstlich des historischen Stadtkerns, östlich der Jeetzel an der Bahnhofstraße, FKap (Bj. 1883, Neubau als Trinitatiskapelle 1997).
Liste der Pastoren (bis 1940)
1534 Johan von Ebell.48 – 1568 Tilemann Mecklemborg. – 1574–1607 Christoph Warnecke. – 1614–1647 Antonius Warnecke. – 1648–16.. Augustus Crüger. – 1656–1666 Caspar Varenius. – 1667–1672 Georg Lüdecke. – 1673–16.. Georg Marggraf. – 1674–1679 Joachim Heinrich Hasselmann. – 1679–1719 Christian Hennig von Jessen. – 1720–1730 Franciscus Gottlieb Löhr. – 1731–1738 Georg Friedrich von der Hude. – 1739–1762 Georg Friedrich Gerstenkorn. – 1763–1774 Daniel Ludolph Weber. – 1775–1779 Johann Christoph Greve. – 1779–1809 Georg Ernst Riefkohl. – 1810–1815 Johann Friedrich Schwarzweller. – 1815–1824 Heinrich Georg Gravenhorst. – 1824–1830 Johann August Christian Schöpfer. – 1832–1858 Johann Heinrich Karl Dreyer. – 1858–1868 Karl Heinrich August Gottschalk. – 1868–1871 Hermann Friedrich Wilhelm Ludwig Stisser. – 1872–1882 Georg Friedrich Heinrich Ludwig Reise. – 1884–1896 Hermann Heinrich Hemme. – 1896–1911 Ernst August Hermann Kahle. – 1911–1934 Karl Friedrich Johannes Reinecke. – 1935–1950 Heinrich August Taake.
Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 540–541 (mit Ergänzungen)
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
A 1 Nr. 12010–12033 (Pfarroffizialsachen); A 6 Nr. 8986–8997 (Pfarrbestallungsakten); A 9 Nr. 2520, 2521, 2522, 2523, 2524, 2525 (Visitationen); D 79 (EphA Lüchow); S 06 Nr. 269–275 (Handschriften); S 07f Nr. 0135 (CDs); S 09 rep Nr. 2339 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7227 (Findbuch PfA).
Kirchenbücher
Taufen: ab 1691
Trauungen: ab 1691
Begräbnisse: ab 1691
Kommunikanten: ab 1825 (Lücken: 1870–1875, Zahlenregister seit 1920)
Konfirmationen: ab 1740 (Lücken: 1746)
Literatur & Links
A: Gemeindebuch KK Lüchow, S. 39–41; Behn, Wendland, S. 180–185; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1426; Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon II, S. 586–590; Kelletat, Kirchen und Kapellen, S. 45–46; Manecke, Beschreibungen II, S. 155–156; Meyer, Pastoren II, S. 540–541; Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 288–289; Sänger, Denkmaltopographie Lkr. Lüchow-Dannenberg, S. 190–193; Schmitz, Siedlungsnamen, S. 202–203; Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 167, 168.
B: Festschrift der Wustrower Orgeln in der St.-Laurentius-Kirche zu Wustrow (Kleine Geschichte der Wustrower Orgeln), hrsg. im Auftrag des Kirchenvorstandes Wustrow, Lüchow 1993; Wustrow. Nachrichten und Bilder aus alter Zeit (600 Jahre Stadt Wustrow), hrsg. vom Rat der Stadt Wustrow, Lüchow 1977 [zweite Auflage als: Wustrow im hannoverschen Wendland. Geschichte und Geschichten einer kleinen Stadt, Wustrow ²1984]; Reinhard Hennings: Christian Hennig von Jessen (1649–1719): Pastor, Sprachwissenschaftler und Brauchtumsforscher in Wustrow, in: Ernst-Köhring-Vorträge zur Geschichte des Wendlandes 2009–2011, hrsg. von Stephan Freiherr von Welck (= Regionalgeschichte Hannoversches Wendland 1), Lüchow 2012, S. 185–194; Klaus Nippert: Zu Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit der Familie zu Wustrow, in: Hannoversches Wendland 13 (1992), S. 77–98; Ludwig Schneider, Fritz Röver & Erich Woehlkens: Das Sandstein-Relief über der Tür von St. Lorenz in Wustrow aus dem Jahre 1518, in: Uelzener Beiträge 5 (1974), S. 121–13249; Thomas Vogtherr: Das Wustrower Hausbuch von 1476, in: Hannoversches Wendland 15 (2001), S. 243–260.
Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche; Denkmalatlas Niedersachsen: Kirche; Nomine (Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa): Orgel.
GND
1155881168, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Wustrow; 1155880218, Sankt-Laurentius-Kirche (Wustrow (Wendland))
Website der Kirchengemeinde (18.02.2024)
Fußnoten
- Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 270, und ebd. II, S. 138.
- CDB A XVI 395, Nr. 5 [Digitalisat]. Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon II, S. 589 f. Vgl. insgesamt: Nippert, S. 77. Zum Ortsnamen und für weitere Belege vgl. Schmitz, Siedlungsnamen, S. 202 f.
- Sudendorf, UB I, Nr. 568.
- Hodenberg, Lüneburger Lehnregister, Nr. 545 [Digitalisat]. Sudendorf, UB V, Nr. 97. Brosius, Regesten, Nr. 84.
- Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon I, S. 209 f.
- Digitalisat.
- Nippert, S. 77.
- Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon II, S. 586.
- Sänger, Denkmaltopographie Lkr. Lüchow-Dannenberg, S. 190.
- Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon II, S. 587.
- LkAH, L 5e, unverz., Wustrow, Visitation 1963.
- Gercken, Abhandlungen III, S. 272 f., Nr. 9 [Digitalisat] und ebd., S. 276, Nr. 12 [Digitalisat].
- Sudendorf UB I, Nr. 327.
- Lüneburger UB V, Isenhagen, Nr. 319.
- Brosius, Regesten, Nr. 93.
- Brosius, Regesten, Nr. 115.
- Brosius, Regesten, Nr. 191, 193, 194. Vgl. auch Manecke, Beschreibungen I, S. 178 mit Anm. x.
- Brosius, Regesten, Nr. 430, vgl. auch ebd., Nr. 451.
- Der Altar ist auch 1487 belegt (Brosius, Regesten, Nr. 408).
- Der Altar ist auch 1405 (Lüneburger UB VII, St. Michaelis, Nr. 860) und 1461 (Brosius, Regesten, Nr. 316) belegt.
- Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 168.
- Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 484 und 492 ff.; vgl. auch Butt, Kirchenregiment, S. 39 ff. und S. 55 ff.
- Salfeld, Pfründenregister, S. 89.
- Hennings, S. 185 ff.; Wustrow. Nachrichten und Bilder, S. 26 f.
- Stephan Freiherr von Welck: Hannoversches Wendland. Zur geographischen, kulturgeschichtlichen und politischen Bedeutung eines Begriffes der Landeskunde und Regionalgeschichte Niedersachsens, in: Ernst-Köhring-Vorträge zur Geschichte des Wendlandes 2009–2011, hrsg. von Stephan Freiherr von Welck (= Regionalgeschichte Hannoversches Wendland 1), Lüchow 2012, S. 25–37, S. 26.
- Hennigs, S. 187.
- LkAH, S 1 H III Nr. 617, Bl. 33. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
- LkAH, S 1 H III Nr. 617, Bl. 33.
- LkAH, S 1 H III Nr. 617, Bl. 33v.
- LkAH, S 1 H III Nr. 617, Bl. 33; LkAH, L 5e, unverz., Wustrow, Visitation 1951.
- LkAH, L 5e, unverz., Wustrow, Visitationen 1944 und 1951.
- LkAH, L 5e, unverz., Wustrow, Visitation 1951.
- LkAH, L 5e, unverz., Bülitz, Visitation 1991. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
- LkAH, L 5e, unverz., Wustrow, Visitationen 1963 und 1976.
- KABl. 2004, S. 221.
- KABl. 2016, S. 140 ff.
- KABl. 2024 [in Vorbereitung].
- Ubbelohde, Repertorium, 4. Abt., S. 21.
- KABl. 1936, S. 24.
- Michael, Kirchengeschichte, S. 212.
- KABl. 2006, S. 21 f.
- Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 167.
- Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 168. Ein Dirick Michels lässt sich in anderen Quellen nicht nachweisen.
- Zur Orgelgeschichte vgl. Festschrift, S. 6 ff.
- Pape/Schloetmann, Hammer, S. 128.
- LKA, G 9 B/Wustrow, Bl. 37v.
- Behn, Wendland, S. 185.
- Salfeld, Pfründenregister, S. 89.
- Vgl. zum Abschnitt von Ludwig Schneider: Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 168, Anm. a.