Sprengel Stade, KK Stade | Patrozinium: Evangelist Johannes | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Durch den Zustrom von Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt Stade von 19.600 Einwohnern im Jahr 1939 auf über 30.000 im Jahr 1958. Die bestehenden kirchlichen Strukturen mit zwei historischen Innenstadtkirchen – St. Wilhadi (alte Bischofskirche) und Ss. Cosmae et Damiani (Bürgerkirche neben dem Rathaus) – waren damit überfordert. 1951 kam P. Curt Georgi (amt. 1951–1967) an die Wilhadikirche und übernahm den Pfarrbezirk südlich der Bahnlinie Hamburg–Cuxhaven. Hier gab es Wohnbebauung aus den 30er Jahren und nicht zuletzt Neubaugebiete, so dass dies schnell zum größten Pfarrbezirk in Stade wurde. P. Georgi begann mit Sonntagsgottesdiensten in der Kapelle des Horstfriedhofs, die eine Keimzelle der späteren Johannisgemeinde wurden.1 Er war ein führendes Mitglied des „Marburger Kreises“, dessen erster Chronist er wurde.2 Zur Sozialstruktur der Johannisgemeinde schrieb er 1964: „In der Gemeinde wohnen in der Hauptsache Beamte und Angestellte aller Gruppen, unter ihnen zahlreiche Lehrer, ferner Geschäftsleute und Handwerker. In Barge, Reinsförde, Thun und Hagen befinden sich einzelne landwirtschaftliche Betriebe. Industriearbeiter gibt es nur sehr wenige.“3

Kirche, Ansicht von Südwesten, Luftbild, 1959

Kirche, Ansicht von Südwesten, Luftbild, 1959

In den „Sanders Anlagen“ konnte die Wilhadigemeinde 1952 auf einem der sieben Stader Hügel ein Grundstück erwerben, das gut erreichbar war und mit der Nachbarschaft zur neu erbauten Schule einen weiteren Vorteil bot. Hier entstand 1954 ein erstes Gebäude: Gemeindehaus und Pfarrhaus. Zwei Jahre später, am vierten Advent 1956 konnte Lbf. Hanns Lilje (amt. 1947–1971) die Johanniskirche einweihen, wenn auch vorerst noch ohne Altarwandfenster und ohne Orgel. Den Bau der Kirche hatte der 1953 gegründete „Kirchbauverein St. Wilhadi e. V.“ unterstützt.4 Den Namen Johanniskirche hatte P. Georgi in bewusster Anknüpfung an die Stader Geschichte gewählt: Bis 1526 gab es das St. Johanniskloster, an das bis heute ein Straßenname erinnert. Gut protestantisch verzichtete man jetzt allerdings bewusst auf das „St.“5
Architekten der neuen Kirche waren die Hamburger Bernhard Hopp und Rudolf Jäger, deren Entwurf deutlich moderner wirkte als ein Gegenmodell mit Anklängen an die Baukultur um 1930. Das Altarwandfenster mit der Darstellung „Christus in Bewegung“ (nach Offb 1,9 ff.) hatte der Esslinger Maler und Grafiker Hans-Gottfried von Stockhausen gestaltet.6 Für die Inneneinrichtung – Altarkreuz, Lesepult, Taufbecken, Türgriffe – war der Stader Künstler Synold Klein verantwortlich.
Zum 1. Oktober 1958 erhob das LKA Hannover den südwestlichen Pfarrbezirk der St. Wilhadigemeinde zur eigenständigen Ev.-luth. Johannis-Kirchengemeinde. Von ihrer Muttergemeinde übernahm die Johannisgemeinde zwei Pfarrstellen.7 Von Anfang an war sie die größte Stader Kirchengemeinde (1964: 9.443 Gemeindeglieder). P. Georgi hatte die Gemeinde seit 1951 nach den Grundsätzen der Haushalterschaftsbewegung aufgebaut, die in Deutschland durch die Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds 1952 in Hannover bekannt geworden war.8 1957 war P. Gunnar Hasselblatt (amt. 1957–1964) als zweiter Pastor hinzugekommen. In Johannis gab es einen Besuchsdienst, bei dem jeweils am Samstag nach einer kurzen Andacht Zweierteams an den Haustüren klingelten.9 Es gab einen Begrüßungsdienst, der den Gottesdienstbesuchern ein Willkommen und ein Gesangbuch anbot. Ein Altarfrauenkreis sorgte nicht nur für Blumenschmuck, sondern auch für Paramente und Abendmahlsgeräte. Am Mittwoch der Vorwoche hatte der Biblische Aussprachekreis den Predigttext diskutiert. Den Altarkreis und den Begrüßungsdienst gibt es bis heute (2022). Seit 1957 lud die Gemeinde jeweils am letzten Mittwoch des Monats „zu einer kurzen Stunde der Stille und Besinnung“ in die Kirche ein („50 Minuten Stille für rastlose Menschen“).10 Nach der ersten Visitation der Gemeinde hielt der Stader Sup. Walter Glawatz (amt. 1960–1975) fest, die Johannisgemeinde biete „innerhalb der Stadt den Anblick einer lebendigen Gemeinde. Es sind eine Fülle von Erscheinungsformen des Gemeindelebens anzutreffen, die durchaus nicht durchschnittlich anzutreffen sind.“11

Kirche, Blick zum Altar, um 1970, Postkarte

Kirche, Blick zum Altar, um 1970, Postkarte

Bereits in der zweiten Kirchenvorstandssitzung hatte die gerade gegründete Gemeinde einen Antrag auf die Einrichtung einer B-Kirchenmusikerstelle gestellt. Die Begründung dokumentiert ein beachtliches Selbstbewusstsein: „Die am 1. 10. 1958 verselbständigte Johannisgemeinde ist eine Aufbaugemeinde, in der die strukturellen Verhältnisse der Neusiedlung mit den kirchlichen positiv übereinstimmen. Es ist weder konservatives Kirchentun noch mangelnde Kirchlichkeit, sondern ein aufwachendes Gemeindeleben festzustellen. Für dieses Leben hat sich die Haushalterschaftsarbeit in verschiedenen Kreisen (Besuchsdienst, Begrüßungsdienst, Altardienstkreis, Kinderhort der Mädelkreise während der Gottesdienste) ebenso bewährt wie der als gelungen zu bezeichnende volksmissionarische Vorstoß in den monatlichen Werktagsgottesdiensten ‚50 Minuten Stille für rastlose Menschen‘. In dieser Hinsicht stellt die Gemeinde gewissermaßen einen Modellfall dar. Leider trifft dies für das kirchenmusikalische und liturgische Leben der Gemeinde nicht zu. Die architektonischen Voraussetzungen der neuen Kirche (Orgel und Chorraum neben dem Altar angesichts der Gemeinde) bieten die günstigsten Voraussetzungen für den lebendigen Vollzug der neuen Ordnung, aber die Voraussetzungen sind nicht richtig genutzt. […] Daher sähe die Gemeinde gern auf diesem verantwortungsvollen Arbeitsgebiet einen Mann, der nicht nur nebenamtlich, sondern mit ganzer Kraft sich für den Aufbau des liturgisch-kirchenmusikalischen Sektors des Gemeindelebens einsetzen kann (der unter anderem fähig wäre, einen Posaunenchor aufzubauen und gelegentlich katechetische Dienste zu übernehmen)“. Einer so aufstrebenden Gemeinde mochte sich die Landeskirche nicht verschließen. Die neue Stelle wurde mit Ursula Zimmermann besetzt (amt. 1959–1960), ihr folgten Wolfgang Liebert (amt. 1961–1970) und Johannes Kischkel (amt. 1970–1991).12 Der Kirchenchor hatte sich bereits 1957 gegründet, der Posaunenchor kam vor 1961 hinzu.
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche knüpfte die Johannisgemeinde Kontakte zur Kirchgemeinde in Werdau-Leubnitz bei Zwickau (erste persönliche Begegnung 1975 in Leipzig).13 Im August 1961 eröffnete die Gemeinde unterhalb des Gemeindehauses den ev. Johanniskindergarten, dessen Außenfassade wiederum der Stader Künstler Synold Klein mitgestaltet hatte. 2017 ist der Kindergarten in einen Neubau auf der anderen Seite des Hügels von Sanders Anlage umgezogen. Er steht seit 2011 in der Trägerschaft des Ev.-luth. Kindertagesstättenverbands Stade, wird aber religionspädagogisch weiterhin von Johannis betreut.14 P. Georgis letztes großes Stader Projekt war das Johannisheim mit ursprünglich 72 Plätzen für alte und pflegebedürftige Menschen, das inzwischen mehrfach umgebaut und erweitert wurde.15 Es steht in der Trägerschaft des „Kuratoriums für das Johannisheims e. V.“, weil die übrigen drei Stader KG mit ins Boot geholt werden sollten. Eine Woche nach der Einweihung des Heims im Juni 1967 wechselte P. Georgi auf eine Pfarrstelle in Hamburg.
Seit der zweiten Hälfte der 1960er Jahre unterstützte die Johannisgemeinde ein Hilfsprojekt in Äthiopien, dass P. Hasselblatt nach seinem Weggang aus Stade 1964 ins Leben gerufen hatte. Beachtliche Mittel flossen auch nach Peru, wo P. Georgis Nachfolger P. Dietrich Mercker (amt. 1967–1981) in Lima das Waisenhaus „Casa Belen“ mitbegründet hatte.16 P. Hasselblatts Nachfolge übernahm 1964 P. Ralf Renner (amt. 1964–1977). Er war der erste von inzwischen vier Johannispastoren, die später ins Ephoralamt wechselten.17 1971 bekam die Gemeinde eine dritte Pfarrstelle, die mit dem Rheinländer P. Gerhard Rosenbrock (amt. 1971–1976) besetzt wurde. Er engagierte sich besonders in der Jugendarbeit und brachte den Ankauf eines Jugendzentrums auf den Weg (inzwischen wieder aufgegeben). Die Trägerschaft des 1975 eröffneten „Goldapeum“, für das auch eine Diakonenstelle eingerichtet wurde, übernahm der Gesamtverband. Es lag aber auf dem Gebiet von Johannis (Goldaper Straße).18 P. Rosenbrock sorgte zudem für einen regelmäßigen Gottesdienst in der Friedhofskapelle des Außendorfs Hagen.19 Nach der Visitation 1976 zog der Stader Sup. mit Blick auf die bisherige Entwicklung der Gemeinde ein positives Fazit: „Die Johannis-Gemeinde stellt sich dem neuen Besucher als eine besonders lebendige und vielschichtige Vorstadtgemeinde dar – die Vitalität der Anfangszeit hat sich festgesetzt und zu einer Verzweigung in eine Vielzahl von Kreisen geführt“.20
Mit P. Peter Neumann (amt. 1976–1993) erhielt erstmals ein Berufsanfänger eine Pfarrstelle in der Johannisgemeinde, mit P. Friedhelm Voges (amt. 1979–1994) folgte ein zweiter. Die dritte Pfarrstelle übernahm der diensterfahrene P. Alfred Krüger (amt. 1982–1985). Seinem Nachfolger, P. Klaus-Uwe Nommensen (amt. 1986–1992), verdankt die Gemeinde u. a. ein selbst erstelltes Gesangbuch mit neuen, teils selbst geschriebenen Liedern. 1979 führte die Johannisgemeinde als erste KG im KK Stade das alkoholfreie Abendmahl mit Traubensaft ein. Anfang der 1980er Jahre gründete sie den Miniclub für Eltern und Kleinkinder, seit 1987 bietet die Gemeinde, initiiert von P. Voges, den Vorkonfirmandenunterricht im 4. Schuljahr an („Hoyaer Modell“ bzw. KU4). In den 1990er Jahren bekam die Johannis-KG ihre erste Pastorin: Pn. Sigrid ten Thoren (amt. 1993–2001) teilte sich die Pfarrstelle mit ihrem Ehemann P. Hans-Georg Meyer-ten Thoren (amt. 1993–2001).
Im Zuge von Einsparmaßnahmen und den damit verbundenen Strukturplanungen konnte die Johannisgemeinde ihr Gebiet im Januar 2000 um das „Horstviertel“ erweitern, das vorher zu St.-Cosmae-und-St.-Nicolai-KG gehört hatte.21 Dank der Zusammenarbeit mit der Stadt Stade auf dem Gebiet der „Offenen Jugendarbeit“ gelang zum einen die finanzielle Absicherung der Diakonenstellen und zum anderen kam es für die Johannisgemeinde zum lang ersehnten Bau des Hagener Gemeindehauses, der „Johannisscheune“ (der Name dient als Klammer zwischen der Johanniskirche und der zuvor an diesem Platz gestandenen „grünen Scheune“). Die Stadt Stade beteiligte sich an den Baukosten mit einem erheblichen Zuschuss mit der Auflage, einen Raum für offene Jugendarbeit vorzuhalten.22 Pfingsten 2000 konnte die Gemeinde die Johannisscheune einweihen. In unmittelbarer Nachbarschaft erwarb sie ein Einfamilienhaus als drittes Pfarrhaus (vor 2010 verkauft). Im Eingangsbereich des Johannisheims eröffnete das ehrenamtlich betriebene Café „Klönstuv“, ein Ort der Begegnung zwischen Gemeinde und Heimbewohnern.
Die Strukturplanungen brachten jedoch auch Einschnitte, etwa 2002 die Halbierung und 2009 die Aufhebung der dritten Pfarrstelle (seit 2007 vakant).23 Die 2005 im Strukturausschuss des KK diskutierte Herausnahme sowohl der Johanniskirche als auch der St. Cosmae-Kirche aus den Finanzzuweisungen der Landeskirche, konnten die Gemeinden abwenden.24 Beim Kirchweihfest „50 Jahre Johanniskirche“ weihte die Johannisgemeinde die spendenfinanzierte fünfte Glocke ein, mit der Aufschrift „Auch Wind und Meer sind IHM gehorsam“ (Mk 4,41). Die Johannisgemeinde wurde seit ihrer Gründung stark durch Ehrenamtliche getragen („Haushalterschaft“). Um bei allen Sparmaßnahmen die finanziellen Möglichkeiten zu erweitern, gründete sich 2008 der Förderverein „Frischer Wind für Johannis“, 2012 die „Stiftung der Kirchengemeinde Johannis zu Stade“. Zusammen mit den Gemeinden Markus, St. Wilhadi, St.-Cosmae-und-St.-Nicolai sowie Estebrügge startete die Johannisgemeinde 2008 die „Stader Flotte“: Als Teil des Konfirmandenunterrichts treffen sich die Konfirmand*innen der fünf Gemeinden jedes Jahr im Herbst zu einer achttägigen Fahrt auf dem Ijsselmeer.25
Nach dem Verkauf des Pfarrhauses Hagen und beachtlichen Spenden aus der Gemeinde konnte 2010 die Sanierung und Erweiterung des Gemeindehauses Sanders Weg in Angriff genommen werden. Es wurde am Johannistag 2011 mit einem Festgottesdienst und Gemeindefest eingeweiht.
Auf dem Gebiet der Gemeinde begann zwischen Stade und Hagen seit 2016 die Entwicklung zweier großer Neubaugebiete, die für bis zu 3.000 Menschen ausgelegt sind. Von 2017 bis 2022 arbeitete hier und im benachbarten Stadtteil Ottenbeck (zu St. Wilhadi gehörig) Pn. Sabine Ulrich im fünfjährigen Pilotprojekt „RaumZeit“, das aus Mitteln der Landeskirche und des Kirchenkreises finanziert wurde. Ohne formelle Bindung an die Kirchengemeinden versuchte sie, Kontaktmöglichkeiten zu schaffen und stellt Anstöße zu gelebter Spiritualität im Alltag bereit.

Pfarrstellen

I: 1958. – II: 1958. – III: 1970, 2002 in eine halbe Stelle umgewandelt, 2009 aufgehoben.26

Umfang

Südlicher Teil Stades mit Pommernviertel, Sachsenviertel, Kopenkamp, Klein Thun, Groß Thun, Barge, Riensförde, Hagen, Schanzenhof und Steinbeck. Seit 1. Januar 2000 auch das Horstviertel südlich der Bahnlinie Cuxhaven–Hamburg (vorher Teil der St.-Cosmae-und-St.-Nicolai-KG Stade).27

Aufsichtsbezirk

Mit Gründung der KG 1958 zum KK Stade-Altes Land, 1976 nach Eingliederung des KK Kehdingen umbenannt in KK Stade.

Kirchenbau

Verklinkerter Rechteckbau mit Sakristeianbau nach Süden, Vorbau mit Eingang sowie Orgelnische nach Norden, ausgerichtet nach Ostnordosten, erbaut 1955–56 (Entwurf: Bernhard Hopp & Rudolf Jäger, Hamburg).28 Satteldach, Orgelnische mit Schleppdach; Vorbau mit sehr flachem Walmdach, bekrönt mit Kugel und Kreuz, Sakristei mit Pultdach. Sechs Rechteckfenster nach Westen, querrechteckiges Fensterfeld nach Süden, wandhohes Fenster nach Osten. Rechteckportal mit Freitreppe nach Norden, darüber Inschrift: „Ich bin die Tür. So jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden. Joh 10,9“ (gestaltet von Synold Klein, Stade). Im Innern abgehängte Holzdecke unterhalb des Stahldachstuhls, Westempore (darunter Gemeinderaum).

Fenster

Monumentales Betonglasfenster nach Osten (1956/57, Hans-Gottfried von Stockhausen, Esslingen), figürliche Darstellung der Christusvision aus der Offenbarung des Johannes (Christus als Weltenrichter, Offb 1,12–16).

Turm

Vor der Südseite vierseitiger Backsteinturm mit offenem Glockengeschoss und hochausgezogenem, kupfergedecktem Turmhelm, bekrönt mit Kugel. Große Uhrziffernblätter nach Westen, Süden und Osten. Nach Westen Eingang mit Vordach. 1957 Turmuhr.

Ausstattung

Blockaltar (1956), Sollinger Sandstein. – Leicht erhöhte Holzkanzel (1956). – Leicht konischer Taufstein (1956, Synold Klein, Stade), Sollinger Sandstein.

Orgel

Orgelneubau 1958/59, ausgeführt von Paul Ott (Göttingen), 21 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; Instrument aufgestellt an der Ostwand links des Altars. 1987 Instandsetzung und Erweiterung um Koppel HW-Pedal, ausgeführt von Alfred Führer (Wilhelmshaven). 1996 Reparatur und zwei Dispositionsänderung, ausgeführt von Martin ter Haseborg (Südgeorgsfehn). 2020/21 Instandsetzung und vier Dispositionsänderungen, ausgeführt von Martin ter Haseborg (Südgeorgsfehn), 21 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen.

Geläut

Fünf LG, I: b’, Inschrift u. a.: „Johannes bin ik geheten, de Stadt Stade lot mit geten“, Bild: Johannesadler; II: es’’, Inschrift u. a.: „Meine Zeit steht in deinen Händen“, Bild: Kreuz mit brennender und erloschener Lampe, Glocke gestiftet vom Lkr. Stade; III: f’’, Bild: zwei Ringe, durch die ein großer Ring mit einer ausgestreckten Hand schwingt, Glocke gestiftet von der Stadtsparkasse Stade; IV: ges’’, Inschrift: „Ich bin bei Euch alle Tage“, Bild: Taube, Glocke gestiftet von Firma Johs. Lindemann (alle Bronze, Gj. 1956, Firma Rincker, Sinn); V: des’’ (Bronze, Gj. 2006, Firma Rincker, Sinn), Inschrift: „Auch Wind und Meer sind IHM gehorsam“ (Mk 4,41), Bild: Schiff.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarr- und Gemeindehaus (Bj. 1954). – Pfarrhaus II (Bj. 1959). – Gemeindehaus Johannisscheune in Hagen (Bj. 2000). – Pfarrhaus Hagen (erworben 1999, verkauft nach 2007).

Friedhof

Im Gebiet der Gemeinde liegt seit 2000 der kirchliche Horstfriedhof, FKap.; Friedhof in Trägerschaft des Gesamtverbandes der Stader Kirchen. – Kommunaler Friedhof in Hagen, FKap (Bj. 1963).

Liste der Pastor*innen

Erste Pfarrstelle: 1951–1967 Dr. Curt Georgi. – 1967–1981 Dietrich Mercker. – 1982–1985 Alfred Krüger. – 1986–1992 Klaus-Uwe Nommensen. – 1992–1995 Thomas Delventhal. – 1996–2006 Rudolf Preuß. – 2007–2016 Elke Meinhardt. – 2016– Dr. Christian Kurzewitz.

Zweite Pfarrstelle: 1957–1964 Dr. Gunnar Hasselblatt. – 1964–1977 Ralf Renner. – 1979–1994 Dr. Friedhelm Voges. – 1995–2014 Enno Stockstrom. – 2014– Dr. Wilfried Behr

Dritte Pfarrstelle: 1971–1976 Gerhard Rosenbrock. – 1976–1993 Dr. Peter Neumann. – 1993–2001 Sigrid ten Thoren und Hans-Georg Meyer-ten Thoren. – 2003–2007 Elke Meinhardt.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

L 5g Nr. 303, 471, 812, 1014 (LSuptur. Stade); S 09 rep Nr. 2074 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 8160 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1958
Trauungen: ab 1958
Begräbnisse: ab 1958
Kommunikanten: ab 1958
Konfirmationen: ab 1958

Früher siehe Stade, St. Wilhadi.

Literatur

A: Hoffmann, Glauben, S. 30–31.

B: Die Johanniskirche zu Stade und ihre Gemeinde, herausgegeben aus Anlaß der Verselbstständigung der evangelisch-lutherischen Johanniskirchengemeinde zu Stade am 1. Oktober 1958 vom Pfarramt der Johanniskirche und vom Kirchenbauverein, Stade 1958; Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Johanniskirche in Stade. 1956–1981 [Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist; Das ist Jesus Christus 1. Kor. 3.11], Großburgwedel 1981; Jürgen H. E. Degering (Red.): 50 Jahre und kein bisschen leise… Kirchweihfest 50 Jahre Johanniskirche 1956–2006, Stade 2006; Friedhelm Voges: Pastor Dr. Curt Georgi und die Johannisgemeinde in Stade. Aus der Frühzeit der Haushalterschaftsarbeit in Deutschland, in: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 118 (2020), S. 127–143.

Vielen Dank an Enno Stockstrom und Dr. Friedhelm Voges, die wesentliche Teile dieses Artikels verfasst haben.


Fußnoten

  1. Zu Anfängen der Gemeinde und Bau der Kirche vgl. Johanniskirche, S. 17 ff.; Degering, S. 13 ff.
  2. Curt Georgi: Christsein mit Erfahrung. Von der Gruppenbewegung zum Marburger Kreis, Gladbeck 1970. Zu Georgi vgl. Voges, S. 127 ff.; Festschrift, S. 7 f.; Degering, S. 67 f.
  3. LkAH, L 5g, Nr. 303 (Visitation 1964).
  4. Johanniskirche, S. 28.
  5. Johanniskirche, S. 14 ff.
  6. Johanniskirche, S. 23 f.
  7. KABl. 1958, S. 199 f.
  8. Dieses Ereignis war der Deutschen Bundespost seinerzeit eine 10-Pfennig-Sondermarke wert. Zur Haushalterschaft vgl. Johanniskirche, S. 31; Festschrift, S. 4 ff., Voges, S. 127 ff.
  9. Vgl. Johanniskirche, S. 31 ff.; Festschrift, S. 46 f.
  10. Johanniskirche, S. 34.
  11. LkAH, L 5g, Nr. 303 (Visitation 1964).
  12. Festschrift, S. 30 ff. Die hauptamtliche Kirchenmusikerstelle wurde 1991 aufgehoben.
  13. Festschrift, S. 37 f. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  14. KABl. 2004, S. 204 ff.; Festschrift, S. 18 ff.
  15. Festschrift, S. 22 ff.
  16. Im Kalenderjahr 1970 gingen von 33.064 DM Kollektenaufkommen insgesamt 18.443 DM nach Übersee und ins Ausland, davon allein 6.259 DM an Erdbebenopfer in Peru. Vgl. auch Festschrift, S. 14; Degering, S. 71 ff.
  17. Degering, S. 75 f.
  18. Festschrift, S. 49 f. Die Diakonenstelle war besetzt mit Ralph Gemkow-Rauth, Alfred Goldenstein und Sonja Rosenbohm.
  19. Festschrift, S. 33 f.
  20. LkAH, L 5g, Nr. 303 (Visitation 1976).
  21. KABl. 1999, S. 264.
  22. Degering, S. 138 f.
  23. KABl. 1970, S. 99; KABl. 2002, S. 173; KABl. 2009, S. 123.
  24. Degering, S. 140.
  25. Siehe: https://www.staderflotte.de/, 01.12.2022.
  26. KABl. 1970, S. 99; KABl. 2002, S. 173; KABl. 20069, S. 123.
  27. KABl. 1999, S. 264.
  28. Ausführliche Beschreibung von Bau und Ausstattung: Degering, S. 30 ff.