Sprengel Hannover, KK Burgwedel-Langenhagen | Patrozinium: Elia | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Die Eliagemeinde ist die jüngste ev. Kirchengemeinde in der Stadt Langenhagen. Sie gründete sich zum 1. Oktober 1987 und ist eine Tochtergemeinde der Elisabethgemeinde.1 Schon Ende der 1970er Jahre hatte der KV der Elisabethgemeinde beschlossen, für den Bereich Stadtmitte, Neue Bult und Silberseesiedlung die Gründung einer eigenständigen KG voranzutreiben. Als P. Klaus Dörrie (amt. 1983–2014) die vierte Pfarrstelle der Gemeinde übernahm, begann der Aufbau eines eigenständigen Gemeindelebens: Gottesdienste feierte die zukünftige Gemeinde in der Aula des Gymnasiums, es bildeten sich ein Kirchbauverein, mehrere Hausbibelkreise und ein Gebetskreis.2

Langenhagen, Elia

Elia-Kirche, Blick von Nordwesten, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Auch die Planungen für den Bau eines Gemeindezentrums waren zu diesem Zeitpunkt bereits weit fortgeschritten: 1982 hatte die Elisabethgemeinde den Hannoveraner Architekten Dieter Oesterlen (1911–1994) beauftragt. Der Grundstein wurde im September 1987 gelegt, im Oktober gründete sich die Elia-Gemeinde und übernahm die vierte Pfarrstelle ihrer Muttergemeinde. Gut ein Jahr später, am 1. Advent 1988, konnte die junge KG ihre Kirche einweihen. Die seit ihrer Gründung missionarisch-evangelikal geprägte Gemeinde orientiert sich theologisch an den Grundpositionen der Evangelischen Allianz (u. a. Bibel als göttlich inspirierte, völlig zuverlässige und irrtumslose Schrift).3 In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre löste sie aufgrund ihrer ablehnenden Position zur Homosexualität Diskussionen aus. Aufgrund ihres theologischen Profils hat die KG seinerzeit weniger den Charakter einer Ortsgemeinde, der die Gemeindeglieder aufgrund ihres Wohnorts angehören, als den einer Richtungsgemeinde, für die sich die Gemeindeglieder bewusst entscheiden (Zahl der Umpfarrungen überdurchschnittlich hoch).4

Umfang

Teile der Stadt Langenhagen: Stadtmitte, Neue Bult und Silberseesiedlung.

Aufsichtsbezirk

Mit Gründung der KG 1987 zum KK Hannover-Nord. Zum 1. Januar 2001 in den KK Burgwedel umgegliedert, der gleichzeitig in KK Burgwedel-Langenhagen umbenannt wurde.5

Kirchenbau
Langenhagen, Elia

Grundriss

Mehrteiliges Gemeindezentrum mit Kirchsaal und Gemeinderäumen, erbaut in zwei Bauabschnitten 1987/88 und 1998 (Architekt: Dieter Oesterlen, Hannover). Südlich ausgerichteter, Kirchsaal mit U-förmigem Grundriss; verklinkerter Stahlgerüstbau, zur halbrunden Südwand hin ansteigend; Pultdach mit umlaufendem Oberlichtband und zentralem runden Oberlicht (Laterne); vertikale Fensterbänder nach Westen; Ziegelsteinkreuz an Ostwand. Im Innern verklinkerte Wände, holzvertäfelte Decke, umlaufende Steinbank; Stühle in Dreiviertelkreisen um Altar. Gemeinderaum mit nach Norden ansteigendem Pultdach kann zum Kirchsaal hin geöffnet werden. Im ersten Bauabschnitt Kirchsaal, Gemeinderaum und Gemeindehausteil im Nordwesten errichtet, im zweiten Bauabschnitt weitere Gemeinderäume im Norden und Nordosten ergänzt. Die ursprüngliche Planung sah als dritten Bauabschnitt ein Küsterhaus und als vierten ein Pfarrhaus vor.

Turm

Freistehendes Stahlgerüst mit auskragender, verbretterter Glockenstube, erbaut 1995 (Architekt: Dieter Oesterlen, Hannover). Bau des Glockenträgers mitfinanziert von der Stadt Langenhagen.

Langenhagen, Elia, Innenraum

Kirchsaal, Innenansicht, Foto: Horst Voigtmann, 2001

Ausstattung

Hölzerner, runder Altartisch, aufgestellt unterhalb des zentralen Oberlichts. – Hängendes Kruzifix über dem Altar (1998, Aluminium, Helmut Landers, Darmstadt). – Lesepultartige Kanzel (Holz). – Bronzene Taufschale (steht bei Taufen auf dem Altar).

Orgel

Keine Orgel. Flügel an Südwand des Kirchsaals.

Geläut

Drei LG, I: Jeremia, c’’, Inschrift: „O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort“; II: Amos, d’’, Inschrift: „Bereite dich und begegne deinem Gott“; III: Hebräer, f’’, Inschrift: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht“ (alle Bronze, Gj. 1995, Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei Carl Metz).

Friedhof

Kein kirchengemeindeeigener Friedhof.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

H 15 (EphA Hannover Nord); S 09 rep Nr. 1564 (Presseausschnittsammlung).

Literatur

B: Anneliese Ehl & Sybille Oelkers: Eliakirche Langenhagen (Jubiläumsschrift zum 10-jährigen Bestehen der Eliakirche in Langenhagen am 1. Advent 1998), Burgwedel 1998.

Weitere Bilder

Fußnoten

  1. KABl. 1987, S. 138.
  2. Ehl & Oelkers, S. 6.
  3. Ehl & Oelkers, S. 28.
  4. LkAH, L 5d, unverz., Langenhagen, Elia, Visitation 1990. [Eine Anerkennung als Richtungsgemeinde lehnte die Landeskirche ab, vgl. LkAH, S 9, Nr. 1564.]
  5. KABl. 1999, S. 173 f.; KABl. 2000, S. 41.