Sprengel Osnabrück, KK Melle-Georgsmarienhütte | Patrozinium: Antonius1 | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist der Ort erstmals 1216 als Hoyle nachgewiesen.2 Das Dorf gehörte seit dem 14. Jh. zum Amt Grönenberg im Hochstift Osnabrück. Seit Ende des Dreißigjährigen Krieges regierten abwechselnd kath. und luth. Bischöfe das Hochstift (Fürstbistum); letztere stammten stets aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg.3 Nach den Bestimmungen des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde das Hochstift als Fsm. Osnabrück Teil des Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Hannover). In der Zeit der französischen Herrschaft war Hoyel von 1807 bis 1810 Teil des Kantons Neuenkirchen (Distrikt Osnabrück, Departement Weser, Kgr. Westphalen) und von 1811 bis 1813 des Kantons Melle (Arrondissement Osnabrück, Departement Obere Ems, Kaiserreich Frankreich). Danach zählte Hoyel wieder zum Amt Grönenberg, nun im Kgr. Hannover, und ab 1859 zum Amt Melle. Seit 1852 gehörte Hoyel zur Samtgemeinde Riemsloh-Hoyel. Nach der preußischen Annexion von 1866 blieb die Ämterstruktur zunächst bestehen; bei Einführung der Kreisverfassung 1885 kam Hoyel zum Kr. Melle, der 1972 im Lkr. Osnabrück aufging. Gleichzeitig wurde das gesamte Gebiet des ehemaligen Kr. Melle in die Stadt Melle eingemeindet. Hinsichtlich der Sozialstruktur der Gemeinde attestierte der Ortspfarrer 1954 eine „große Wandlung“; im Visitationsbericht schrieb er: „Der Heuerlingsstand, der eine tragende Säule des dörflichen und kirchlichen Lebens bildete, stirbt aus. Die Kotten verfallen. Die strebsamen Heuerlinge siedeln und gehen in die Industrie.“4 1821 lebten knapp 470 Menschen in Hoyel, 1905 etwa 475, 1950 knapp 600 und 1961 gut 430.

Kirche, Ansicht von Südosten, um 1953

Kirche, Ansicht von Südosten, um 1953

Kirchlich gehörte Hoyel zunächst zum Kirchspiel Riemsloh. Vor 1222 gründeten die Herren von Oesede auf ihrer curia (Hof) eine Eigenkirche, deren Pfarrgebiet auf das Dorf Hoyel beschränkt war (parrochia Kirchoylle).5 Im Jahr 1543 beauftragte der Osnabrücker Bf. Franz von Waldeck den Lübecker Sup. Hermann Bonnus damit, in Bistum und Hochstift Osnabrück die luth. Lehre einzuführen. Bonnus hatte bereits eine KO für die Stadt Osnabrück verfasst und erarbeitete auf dieser Grundlage die Kerckenordnung vor de landkercken des stifts Osenbrugge. Er reiste in einige Gemeinden des Osnabrücker Landes, um die KO bekannt zu machen und die Eignung der Geistlichen zu prüfen.6 Im Jahr 1548 zwang das Domkapitel den Bf. jedoch, die Reformation rückgängig zu machen, allerdings gelang keine vollständige Rekatholisierung. Die kirchlichen Verhältnisse im Hochstift blieben vorerst ungeklärt und in der Schwebe. In Hoyel feierte die Gemeinde, wie die Inschrift über der Kirchentür berichtet, seit 1584 luth. Gottesdienste.7 Als der Jesuit Albert Lucenius im Januar 1625 die Gemeinde visitierte, hatte P. Hermann Menke (amt. 1621–1679) die Pfarrstelle inne; er hatte das Amt von seinem Vater Gerhard Menke (amt. bis 1620) übernommen. Er sei ein kath. geweihter Priester, notierte Lucenius, aber sein Urteil über ihn fiel vernichtend aus: „Er ist ein eitler, gänzlich ungebildeter junger Mann, der über das heilige Meßopfer, die Lesung der Stundengebete, die Spendung der Sakramente und irgendeinen Pastorendienst nichts weiß.“8 Die Kirche sei verwüstet, das Dach undicht, der Altar unbedeckt. P. Menke musste die Pfarrstelle später verlassen, kehrte jedoch 1633 zurück, als die prot. Schweden das Osnabrücker Land kontrollierten.
Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges teilten Katholiken und Lutheraner die Gemeinden des Hochstifts untereinander auf. Entscheidend für die Zuordnung sollte nach Art. 13 des Westfälischen Friedens (1648) der konfessionelle Stand im ‚Normaljahr‘ 1624 sein, über den u. a. anhand von Zeugenaussagen befunden wurde. Die Verteilung der Kirchspiele auf beide Konfessionen war letztlich Gegenstand langwieriger Verhandlungen, deren Ergebnis in der Capitulatio perpetua Osnabrugensis (1650) festgehalten ist. Hoyel wurde der luth. Seite zugeschlagen.9 In Zukunft besuchten auch die ev. Einwohner des kath. Nachbarkirchspiels Riemsloh den luth. Gottesdienst in Hoyel.
Von 1814 bis 1857 bildeten die ev. Pfarre Hoyel und die kath. Pfarre Riemsloh einen gemeinsamen Parochialverband; sie waren gemeinsam für den Unterhalt der geistlichen und kirchlichen Gebäude im Parochialgebiet zuständig.10 Ebenfalls 1814 wurden die ev. Einwohner des kath. Kirchspiels Riemsloh in die Gemeinde Hoyel eingepfarrt; dies ließ die gleichsam offizielle Zahl der Gemeindeglieder von etwa 500 auf etwa 2.000 ansteigen und bot den Anlass, die Hoyeler Kirche zu vergrößern. Mit dem weitgehenden Neubau von 1828/29 erhielt die Antoniuskirche ihr heutiges Aussehen.11

Kirche, Ansicht von Nordwesten, um 1953

Kirche, Ansicht von Nordwesten, um 1953

Zunächst getragen von den Geistlichen der Gemeinde – P. Anton Gottfried Hambach (amt. 1777–1819), P. Johann Friedrich Prior (amt. 1819–1834) und P. Christian Georg Wedekind (amt. 1841–1857) – entfalteten seit der zweiten Hälfte des 18. Jh. Pietismus und später Erweckungsbewegung ihren Einfluß in der Gemeinde Hoyel.12 Im Jahr 1853 gründeten einige Gemeindeglieder das „Rettungshaus Hünenburg“, ursprünglich gedacht für verwahrloste und verwaiste Kinder. Das Erziehungsheim ist die älteste Einrichtung der Inneren Mission im Osnabrücker Land. Seit Ende der 1850er Jahre hatte der Ortspfarrer den Vorsitz im Vorstand (Statuten 1857, seit 1964 ist die Ev.-luth. Stiftung Hünenburg Trägerin der Einrichtung, die kirchlich seit 1961 zu Bennien gehört).13 1851 hatte der KV Hoyle das Konsistorium in Osnabrück um Erlaubnis gebeten, den Liedanhang des 1780 erschienenen und von einer rationalistischen Theologie geprägten „Christlichen Gesangbuchs für die ev.-luth. Gemeinden im Hochstift Osnabrück“ durch einen eigenen Anhang ersetzen zu dürfen, „der die uns besonders theuren Gesänge des alten Gesangbuchs vor 1780 enthalten sollte, die im jetzigen Gesangbuche entweder gar nicht oder nur verstümmelt sich finden.“ Das neue Hoyeler Gesangbuch erschien 1853 und blieb bis zur Einführung des Hannoverschen Gesangbuchs im Jahr 1883 in Gebrauch.14 1884 gründete sich der Posaunenchor der Gemeinde.
Im Dezember 1907 richtete das Konsistorium Hannover eine ständige Pfarrkollaboratur mit Sitz in Riemsloh ein.15 Die einige Jahre später gefassten Pläne zu einem Kirchenbau kamen nicht zur Ausführung; zudem blieb die Pfarrkollaboratur seit 1916 unbesetzt.16 In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre erwarb die KG die ehemalige Sparkasse in Riemsloh und baute sie zu einem Gemeindehaus mit Kapellenraum um.17 Während der NS-Zeit hatte P. Franz Bergner (amt. 1926–1960), ein Mitglied der BK, das Pfarramt in Hoyle inne. Rückblickend berichtete er, der KV sei 1933 „unter dem Einfluss der Partei vollständig neu besetzt“ worden. Vier der sechs Kirchenvorsteher hätten der NSDAP angehört und die Arbeit mit dem KV sei anfangs schwierig gewesen – „aber besonders seit 1938 trat er bewusst für die kirchl[ichen] Belange ein und hat das Vertrauen der Gemeinde erworben, so dass er 1946 wiedergewählt wurde“.18 P. Bergner befand sich 1938 mehrere Wochen in Haft; im gleichen Jahr löste die Gestapo den Posaunenchor auf, da „eine staatsablehnende Einstellung der Mehrheit der Mitglieder des Chores“ erkennbar sei.19 Im Mai 1945 fand sich der Chor wieder zusammen.

Kirche, Ansicht von Nordosten, 1980

Kirche, Ansicht von Nordosten, 1980

Mit der Auspfarrung der politischen Gemeinde Bennien und des Wohnplatzes Hünenburg, die zusammen die neue KG Bennien gründeten, verkleinerte sich 1961 die KG Hoyel. Die ständige Pfarrkollaboratur ging als Pfarrstelle auf die neue Gemeinde über.20 In der zweiten Hälfte des 20. Jh. entwickelte sich Riemsloh hinsichtlich der Gemeindegliederzahl stärker zum Zentrum der KG Hoyel. 1954 fanden zweimal im Monat Gottesdienste im Gemeindehaus Riemsloh statt. Schon in den 1960er Jahren kamen Überlegungen auf, auch den Pfarrsitz hierher zu verlegen. Zudem gründete sich ein Kirchenbauverein. Unter den Gemeindegliedern in Hoyel führten diese Entwicklungen zu Unruhe.21 Die Kirchenbaupläne wurden schließlich nicht verwirklicht, aber das neue Pfarrhaus ließ die Gemeinde 1980/81 in Riemsloh errichten. Die Gemeindeschwesternstation, ursprünglich in Trägerschaft der KG, ging in der Diakonie-Sozialstation Melle auf.
Die KG Hoyel unterhält Partnerschaften mit der KG Georgenau (Südafrika) und mit der KG Rosenthal-Langenhennersdorf (Sachsen).

Umfang

Das Dorf Hoyel. 1814 wurden die ev. Einwohner des Kirchspiels Riemsloh eingepfarrt (Dorf Riemsloh, Bauerschaften Bennien, Döhren, Krukum, Westendorf, Westhoyel). Zeitweise gehörte auch Groß Aschen (jetzt KG Spenge, Ev. Kirche von Westfalen) zur Gemeinde Hoyel. Zum 1. Januar 1961 politische Gemeinde Bennien und Wohnplatz Hünenburg (Krukum) ausgepfarrt und verselbständigt als KG Bennien.22

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat des Propstes von St. Johann in Osnabrück.23 – Vor der Einführung der Inspektionseinteilung im Fsm. Osnabrück unterstand Hoyel der Aufsicht des Amtes Grönenberg. Im Zuge der Neuorganisation der kirchlichen Aufsichtsbezirke 1821 kam Hoyel zur 1. Insp., 1822 zur 2. Insp. (Sitz der Suptur. in Buer). 1924 KK Buer, Sitz der Suptur. 1973 nach Melle verlegt, seitdem KK Melle.24 Seit Januar 2013 KK Melle-Georgsmarienhütte.25

Patronat

Eigenkirche der Herren von Oesede. 1277 Gf. von Ravensberg als Inhaber der curia Hoyle.26 1625 lag das Patronat beim Bf. von Minden27, nach Auflösung des Bistums 1648 beim Kfs. von Brandenburg-Preußen bzw. seit 1701 beim Kg. in Preußen. Seit 1818/23 der Landesherr (bis 1871).28

Kirchenbau
Kirche, Blick zum Altar, wohl nach 1959

Kirche, Blick zum Altar, wohl nach 1959

Einschiffiger Rechteckbau, errichtet 1828/29 (bzw. erweitert nach Süden und Osten, in Nordwand Teile des Vorgängerbaus erhalten). Satteldach, Giebelkreuz im Osten; verputztes Mauerwerk, Strebepfeiler, Rundbogenfenster; an Nordseite Treppe zu Emporeneingang; an Südseite rundbogiges Eingangsportal, darüber Rundfenster und Inschriftentafel („Diese Kirche, seit 1584 dem Evangelischen Gottesdienste gewidmet, ist nach der im Jahre 1814 stattgefundenen Vereinigung der Evangelischen Gemeinde Riemsloh und Hoyel im Jahre 1829 vergrößert und bis auf den Turm neu gebaut.“). Im Innern Muldengewölbe, L-förmige Emporenanlage an West- und Nordseite; Ostempore. Decke ursprünglich blau mit goldenen Sternen; wohl in den 1930er Jahren Neuausmalung von Heinrich Rüter (Düsseldorf), u. a. mit großen Engelsfiguren, bei Neuausmalung 1959 übertüncht.29 Innenrenovierung 1975. Kirche im April 1994 wegen Einsturzgefahr geschlossen, nach Dachsanierung 1995 wieder geöffnet.30 Neuausmalung 1995. Außensanierung 2017, Innenrenovierung für 2019 geplant.

Turm

Westturm, erbaut im 16. Jh., 1901 um fünf Meter erhöht (neues Glockengeschoss); steht nicht in einer Flucht mit Kirchenschiff von 1828/29. Verkupferter Turmhelm mit viereckigem Ansatz und achteckig ausgezogener Spitze, bekrönt mit Kugel, Kreuz und Hahn; vier Uhrgauben, Auslegestuhl für Uhrschlagglocke nach Westen. Verputztes Mauerwerk, im Glockengeschoss an allen Seiten je zwei spitzbogige Schallöffnungen; Spitzbogenportal nach Westen. Turmuhr von 1801/02 (Johann Friedrich Meier, Meppen).31 Neue Turmuhr 1900 (Firma Korfhage, Buer). Neue Turmuhr Anfang 1970er Jahre. Kupferdeckung des Turms 1978 (vorher Schiefer).

Vorgängerbau

Kirchenschiff war 48,5 Fuß lang und 25,75 Fuß breit; im Innern Ostempore (Orgel) und Westempore („Bennier Priechen“). Kirchenschiff 1828/29 neu erbaut, Turm und Teile der Nordwand erhalten.

Ausstattung

Klassizistischer Altar (1839, Bernhard Schagemann, Meppen), rundbogiges Abendmahlsbild (Ludo Janson, Meppen), flankiert von je zwei korinthischen Säulen, darüber im gebrochenen Giebel Gottesauge im Strahlenkranz. – Kanzel (1584, Kanzelfuß 1657), übernommen aus Vorgängerkirche, an Kanzeltür Inschrift „Anno D[o]mi[ni] 1584“. – Hölzerner Tauftisch (1951/52, gestiftet und gearbeitet von Zimmermeister Siekermann und seinen Söhnen), zwei Säulen auf ovaler Grundplatte tragen ovale Tischplatte mit Taufbecken; Deckel mit Christus-Figur; am Rand der Tischplatte Inschrift: „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ und „Der Herr ist mein Hirte“, unter dem Deckel Inschrift: „Gestiftet von der Familie Heinrich und Luise Sieckermann mit ihren Söhnen Wilhelm und Helmut dem Pastor Bergner zum 25. Dienstjubiläum, zur Weitergabe an die Kirchengemeinde Hoyel. Bennien den 19.10.1951“.32 Ursprünglich befand sich eine Taufschale in der linken Säule der Altarschranke (jetzt Opferstock). – Lesepult im Stil des Tauftischs (1951/52, Säule auf ovaler Grundplatte trägt quergestellte, ovale Tischplatte mit Pult, am Rand der Tischplatte Inschrift: „Herr erhalte uns dein Wort“).

Kirche, Blick zur Orgel, vor 1959

Kirche, Blick zur Orgel, vor 1959

Orgel

Gemeinde erwarb um 1650 ein Orgelpositiv von der KG Melle.33 Wohl neue Orgel 1828. Neue Orgel 1881/82, erbaut von Firma Rohlfing (Osnabrück), 17 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen. Dispositionsänderung 1933. Vor 1944 ein Reg. ausgebaut, da unbrauchbar.34 Instandsetzung und Umbau 1962, ausgeführt von Emil Hammer (Hannover), 17 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; Spieltisch von der Seite nach vorn verlegt. Teilrestaurierung 2001 (Orgelprospekt, Prospektpfeifen), ausgeführt von Firma Martin ter Haseborg (Südgeorgsfehn). Denkmalorgel. – In Riemsloh: 4 I/P, pneumatische Traktur, Bälgchenlade, erbaut 1938, Firma Rohlfing (Osnabrück). Später mit neuem Instrument ersetzt: 5 I/aP, mechanische Traktur, Schleifladen, erbaut 1967 von Firma Hillebrand (Altwarmbüchen).

Geläut

Vier LG, I: e’, II: g’; III: a’ (alle Bronze, Gj. 2009, Firma Petit & Gebrüder Edelbrock, Gescher); IV: c’’ (Bronze, Gj. 1920, Firma Radler, Hildesheim). Eine SG („Uhrschlagschale“), fis’ (Eisen).35 – Früherer Bestand: 1663 zwei Glocken (Bronze) gesprungen und in mehreren Versuchen neu gegossen.36 Um 1693 große Glocke gesprungen, neu gegossen (Bronze, Gj. etwa 1693, Meister Engelke, Herford); 1723 erneut geborsten und wieder neu gegossen (Bronze, Gj. 1723, Rincker, Osnabrück). Beide Glocken um 1763 neu gegossen (Bronze, Rincker, Osnabrück). Anfang 19. Jh. wiederum Neuguss: Eine große LG (Bronze, Gj. 1801, Glockengießer Petit, Vechta), eine kleine LG (Bronze, Gj. 1804, Glockengießer Petit, Vechta). Große LG 1917 zu Rüstungszwecken abgegeben. Kleine Glocke 1920 in Zahlung gegeben, drei neue LG angeschafft, I: f’, II: a’, III: c’’ (alle Bronze, Gj. 1920, Firma Radler, Hildesheim); große und mittlere LG 1942 zu Rüstungszwecken abgegeben, LG III heutige LG IV. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs drei neue LG angeschafft, I: e’, II: g’, III: a’ (Stahl, Gj. 1948, Bochumer Verein), 2008 wegen Rostschäden stillgelegt, 2009 abgenommen und vor der Kirche aufgestellt.

Weitere kirchliche Gebäude

Neues Pfarrhaus in Riemsloh (Bj. 1980/81). – St. Antoniushaus Hoyel (Bj. 1843–45, altes Pfarrhaus, umgebaut zum Gemeindehaus 1984). – Gemeindehaus Riemsloh (Bj. 1913/14, 1938 erworben).

Friedhof

Kirchlicher Friedhof am Nordwestrand des Dorfes Hoyel, eingeweiht 1842. FKap.

Liste der Pastoren (bis 1940)

Bis 1620 Gerhard Menke. – 1616–1620 Dalmeyer und Alhard Gehle. – 1621–1679 Hermann Menke. – 1652–1678 Johannes Dalmeyer. – 1679–1697 Johann Heinrich Bolenius. – 1697–1727 Heinrich Hermann Bolenius. – 1728–1729 Johann Philipp Bolenius. – 1727–1739 Eberhard Ludwig Peithmann. – 1740–1763 Christian Andreas Bergmann. – 1763–1777 Arnold Henrich Kerksieg. – 1777–1819 Anton Gottfried Hambach. – 1819–1834 Johann Friedrich Prior. – 1834–1841 Rudolf Christian Ledebur. – 1841–1857 Georg Christian Wedekind. – 1858–1876 Otto Gabriel Hermann Lasius. – 1876–1883 Hans Carl Ludwig Theodor Heintze. – 1884–1892 Carl Hans Wilhelm Ludwig Münchmeyer. – 1893–1897 Lic. Gustav Adolf Lohmann. – 1897–1909 Hermann Wilhelm Carl Althaus. – 1909–1927 Oskar Carl Ernst Alfred Liebermann. – 1928– Franz Max Heinrich Bergner.

Angaben nach: Meyer, Pastoren I, S. 546

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 3 Nr. 227–240 (Pfarroffizialsachen); A 5 Nr. 113, 115 (Spec. Landeskons.); A 6 Nr. 3994–4003 (Pfarrbestallungsakten); A 9 Nr. 2804Digitalisat (Visitationen); A 12 e Nr. 9Digitalisat, 66Digitalisat (Visitationen); D 41 (EphA Melle); L 5f Nr. 26, 199–200, 266, 479, 804, 1075 (LSuptur. Osnabrück); S 11a Nr. 8105 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1739
Trauungen: ab 1763
Begräbnisse: ab 1763
Konfirmationen: ab 1822
Kommunikanten: ab 1765.

Literatur

A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 763; Gemeindebuch KK Buer, S. 21–22; Heimatbuch Lkr. Melle, S. 234–245; Meyer, Pastoren I, S. 546; Weichsler, Hdb. Sprengel Osnabrück, S. 199–200; Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück I, S. 275–276.

B: Die Christian-Vater-Orgel in der St.-Petri-Kirche in Melle, hrsg. von der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petri in Melle und dem Orgelbauverein St. Petri, Melle 2000; Franz Bergner: Der Ort, da Gottes Ehre wohnet. Kirchenbuch der Gemeinde Hoyel, Bielefeld 1952.

GND

1214014127, Ev.-luth. St. Antonius-Kirchengemeinde Hoyel


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 224.
  2. Osnabrücker UB II, Nr. 70.
  3. Feldkamp, Bedeutung, S. 79 ff.
  4. LkAH, L 5f, Nr. 26 (Visitation 1954).
  5. Osnabrücker UB II, Nr. 150.
  6. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 7,1, S. 215 f. und 222 ff.; Winzer/Tauss, Miteinander leben, S. 29.
  7. Entsprechend feierte die Gemeinde 1884, 1934 und 1984 das 300-, 350- bzw. 400jährige Bestehen der ev.-luth. KG Hoyel, LkAH, L 5f, Nr. 199 (Visitation 1984).
  8. Pabst, Miteinander, S. 40. Vgl. auch Bär, Protokoll Albert Lucenius, S. 254.
  9. Fink, Drucke, S. 33. Zu den Verhandlungen über die Capitulatio vgl. Seegrün, Verteilung, S. 59 ff. Siehe auch Wöbking, Konfessionsstand, S. 133 f.
  10. Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück I, S. 275.
  11. Janzik, KK Buer I, S. 25.
  12. Janzik, KK Buer I, S. 15 f.; Heimatbuch Lkr. Melle, S. 243.
  13. LkAH, S 9/Hoyel (darin: Jubiläumsbericht über die Rettungsanstalt Hünenburg in der Gemeinde Hoyel, Hannover 1904).
  14. Bergner, S. 45 ff. (Zitat: S. 45).
  15. KABl. 1907, S. 95.
  16. LkAH, L 5f, Nr. 266 (Visitation 1930).
  17. Gemeindebuch KK Buer, S. 21.
  18. LkAH, S 1 H III Nr. 912, Bl. 29.
  19. Zit. bei Bergner, S. 52.
  20. KABl. 1961, S. 3.
  21. LkAH, L 5f, Nr. 26 (Visitation 1966) und ebd. Nr. 199 (Visitation 1972).
  22. KABl. 1961, S. 3.
  23. Kretzschmar, Türkenzehnte, S. 260, 265 und 270.
  24. KABl. 1973, S. 149.
  25. KABl. 2012, S. 177 f.
  26. Osnabrücker UB III, Nr. 608.
  27. Bär, Protokoll Albert Lucenius, S. 253.
  28. Wrede, Ortsverzeichnis Fürstbistum Osnabrück I, S. 275.
  29. Abbildung bei Bergner, nach S. 8; vgl. auch ebd. S. 39 ff. Im Vorfeld der Renovierung 1959 heißt es noch: „Bei der neuen Ausmalung der Kirche sollen die von Rüter auf die Deckentonne gemalten Engel beibehalten werden. Die Flächendekoration, vor der sie stehen, wäre aber zu vereinfachen“ (LkAH, B 2 G 9/Hoyel Bd. I, Bl. 96), die Decke wurde jedoch „schlicht weiß grau getönt gestrichen“ (LKA, G 9 B/Hoyel Bd. I, Bl. 45.
  30. LkAH, B 2 G 9/Hoyel Bd. III, Bl. 184, 194.
  31. Bergner, S. 21.
  32. Abbildung bei Bergner, nach S. 80. Vgl. auch ebd., S. 88 und 92 ff.
  33. Christian-Vater-Orgel, S. 28, das Positiv war der Gemeinde Melle „aus Friesland zu unserm Gottesdienst gesandt“ worden.
  34. LKA, G 9 B/Hoyel Bd. I, Bl. 3, 9.
  35. LkAH, L 5f, Nr. 199 (Visitation 1972).
  36. Dies und das Folgende nach Bergner, S. 25 ff.