Frühere Gemeinde | KapG der KG Neuhaus am Solling | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Holzminden-Bodenwerder | Patrozinium: – | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

1798 als Füllenplacke genannt.1 An der Stelle eines alten Weideplatzes entstand im 18. Jh. als erstes Gebäude eine Erbenzinsmühle, der Holzhauerwohnungen und weitere Ansiedlungen folgten. Zeitweilig bestand auch eine Glasurmühle als Zulieferer der Porzellanmanufaktur in Fürstenberg. Bis 1859 gehörte Fohlenplacken zur Landgemeinde Neuhaus am Solling, war dann selbständige Gemeinde und wurde mit dem 1. Januar 1962 Ortsteil von Neuhaus am Solling (mit diesem 1973 zu Holzminden).
Mit (Braunschweig-)Neuhaus war Fohlenplacken früher nach Holzminden-Altendorf eingepfarrt. Ab 1888 wurden für Altendorf und Mühlenberg einerseits sowie (Braunschweig-)Neuhaus und Fohlenplacken andererseits getrennte Kirchenvorstände gewählt.2 Als gottesdienstliche Stätte diente das Schulgebäude. Im Zuge der Gebietsänderung nach dem Salzgittergesetz wurde die KG Braunschweig-Neuhaus mit Fohlenplacken am 1. Oktober 1942 in die hannoversche Landeskirche umgegliedert3 und am 1. April 1944 mit der KG Hannover-Neuhaus vereinigt. Die KapG Fohlenplacken blieb bestehen.4 Die vom LKA 1955 angemahnten rechtlichen Folgerungen (Bildung eines Kapellenvorstands) wurden jedoch nie umgesetzt. In den 1960er Jahren fand einmal monatlich ein GD im Schulraum statt. Das Nutzungsrecht an der Schule wurde vor 1972 aufgegeben und beschränkte sich seither auf das Läuten der Glocke zu Beerdigungen in Fohlenplacken.5 Später ging das Schulgebäude in Privateigentum über. Als eigene KapG wurde Fohlenplacken von Seiten der KG Neuhaus am Solling ohnehin nicht mehr geführt. Erst bei einer Überprüfung der Gemeindegliederzahlen wurde 1997 festgestellt, dass die KapG nach wie vor besteht.6 Auf Anraten des LKA wurde sie mit dem 1. November 1997 aufgehoben. Die KG Neuhaus am Solling veranstaltet weiterhin Waldandachten auf einem Andachtsplatz bei Fohlenplacken sowie in der Waldkapelle auf dem dortigen Friedhof.

Kapellenbau

Keine Kapelle, GD in der Schule.

Geläut

Eine LG in f’’ (Bronze, Gj. 1911, Gebrüder Radler, Hildesheim).7 Früher im Schulgebäude, jetzt in einem Glockenträger auf dem Fohlenplackener Friedhof.

Friedhof

Am Giersberg. In Trägerschaft der Stadt Holzminden.

Kirchenbücher

Taufen: 1860–1943
Trauungen: 1860–1943
Begräbnisse: 1860–1943; Nichtlutheraner: 1896–1924
Kommunikanten: 1923–1943 (unvollständig)
Konfirmationen: 1860–1943

Mutterkirche Neuhaus. Später siehe Neuhaus.

Literatur

A: Steinacker, BKD Kr. Holzminden, S. 42; Kleinau, Ortsverzeichnis Land Braunschweig I, S. 192 f.


Fußnoten

  1. Kleinau, Ortsverzeichnis Land Braunschweig I, S. 192.
  2. LkAH, D 48, Spec. Altendorf, A 131.
  3. KABl. 1943, S. 1–4.
  4. KABl. 1944, S. 50.
  5. LkAH, L 5c, unverz., Neuhaus am Solling, Visitation 1972.
  6. LkAH, B 2 G 1/Fohlenplacken (LKA an LSup. für den Sprengel Göttingen, 10.06.1997).
  7. LkAH, B 2 G 9 B/Fohlenplacken, Bl. 1.