Frühere Gemeinde | KapG der KG Odagsen | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Leine-Solling | Patrozinium: Nicht bekannt | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Seit 1974 Ortsteil von Einbeck. – In dem seit dem 12. Jh. belegten Ort ist ab 1135 das Stift Fredelsloh mit umfangreichem Grundbesitz und später auch mit Zehntrechten nachgewiesen.1 Ein nach dem Ort benanntes Adelsgeschlecht erscheint Mitte des 14. Jh. Auf dem Adelshof in Edemissen befand sich eine Kapelle. Die Verortung des 1253 erwähnten Hermannus plebanus de Etmissen (vom Bearbeiter des Urkundenbuchs diesem Edemissen zugewiesen), ist unklar.2 Die Existenz einer Pfarrkirche ist sonst nicht belegt. Die Gutskapelle wurde während des Neubaus der Odagser Kirche 1752 zeitweilig für die Gemeinde-GD genutzt. 1781 wurde sie abgerissen und nicht wieder aufgebaut. Der Kapellenplatz wurde an einen benachbarten Vollmeier verpachtet und 1882 an dessen Erben verkauft.
Edemissen blieb, begünstigt durch die fruchtbaren Lößböden, bis ins 20. Jh. ein überwiegend bäuerliches Gemeinwesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Einwohnerzahl durch Zuzug stark an. 1953 wurde eine neue FKap (Architekt: Dipl.-Ing. Dr. Mewes, Hannover) errichtet, für die die politische Gemeinde das Grundstück zur Verfügung stellte. Im Zuge der Zusammenlegung der KG Iber und Odagsen zur „Ev.-luth. KG Iber-Odagsen in Einbeck“ wurde die KapG Edemissen am 1. Oktober 2011 aufgehoben.3

Kappellenbau

Gutskapelle 1781 abgerissen.

Geläut

Eine LG (sogenannte Theophilusglocke, Bronze, 12. Jh.), jetzt in der FKap.4

Friedhof

Nördlich vor dem Ort an der Edemisser Dorfstraße. In Trägerschaft der Stadt Einbeck.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 8774–8775 (Pfarroffizialsachen); D 45 b (EphA Einbeck).

Literatur

A: Niklaus, KK Einbeck, S. 87 f. –

B: Christian Riemenschneider: In honore sancte et individue trinitatis – eine bisher unbekannte Theophilusglocke des 12. Jahrhunderts aus Edemissen (Altkreis Einbeck) und ihre rückläufige Weihe-Inschrift, in: Jahrbuch für Glockenkunde 21/22 (2009/2010), S. 397–406.

Vielen Dank an Rainald Wegner (Fredelsloh) für hilfreiche Anmerkungen zu diesem Artikel.


Fußnoten

  1. Mainzer UB I, Nr. 596; UB Fredelsloh, u. a. Nr. 2, 36–39, 57, 78.
  2. UB HS Hildesheim II, Nr. 920 f.; ebd., S. 612.
  3. KABl. 2011, S. 214.
  4. DI 42, Einbeck, Nr. 5 (Horst Hülse), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di042g007k0000509.