Frühere Gemeinde | KapG der KG Horneburg | Sprengel Stade, KK Buxtehude | Patrozinium: – | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte

Dollern war von alters her nach Bargstedt eingepfarrt. Seit Ende des 18. Jh. besuchten die Dorfbewohner aber zunehmend auch die Kirche im näher gelegenen Horneburg. Ab etwa 1824 fanden Verhandlungen zwischen der Ortsgemeinde Dollern und den beiden KG über die Umgliederung statt. Ein Kompromiss sah vor, dass sich die betroffenen Gemeindeglieder teilweise an den laufenden Kosten (Unterhalt für Pfarrer und Küster) in Horneburg, aber weiterhin an Baulasten und der Besoldung des Pfarrers in Bargstedt beteiligen. An der Wahl des KV in Horneburg hatte Dollern keinen Anteil. Erst zum 1. Juli 1903 wurden die luth. Einwohner von Dollern gegen eine Zahlung von 3.000 Mark endgültig nach Horneburg umgepfarrt.1 Spätere Bemühungen (gemeinsam mit Agathenburg) um eine Umgliederung in die Wilhadi-KG in Stade (Stade, Wilhadi) scheiterten am Widerstand der Stader.
1955 kaufte die KG das Schulhaus in der Dorfstraße in Dollern an, wo – anfangs noch parallel zum Schulbetrieb – alle zwei Wochen GD stattfanden. Nach Umzug der Schule in einen Neubau (1961) wurde das Gebäude umgebaut (Einweihung Oktober 1961). Der Bau eines größeren Gemeindezentrums, für den die Kommune am Tannenweg bereits ein Grundstück ausgewiesen hatte, wurde nicht mehr realisiert. 1990 bewilligte der KK-Tag in Buxtehude für die KG Horneburg eine zusätzliche halbe Stelle mit Dienstsitz in Dollern, die seit 1991 P. Olaf Koeritz versah. Zum 1. Februar 1996 richtete das LKA Hannover eine dritte Pfarrstelle (halber Dienstumfang) in der KG Horneburg ein.2 Mit dem 1. Juli 1998 wurden die in Dollern wohnhaften Glieder der KG Horneburg, zur KapG Dollern zusammengeschlossen.3 Die KapG bestand bis zum 31. Dezember 2020; Rechtsnachfolgerin wurde die KG Horneburg.4

Kapellenbau

Einfacher Klinkerbau unter Satteldach.

Turm

Pyramidenförmiger, kupfergedeckter Dachreiter.

Ausstattung

Altarkreuz von R. von Oertzen (Stade).

Orgel

Elektronisches Instrument.

Geläut

Eine LG (Bronze).

Friedhof

Beisetzungen ursprünglich in Bargstedt. In Dollern wurde 1776 ein eigener Friedhof angelegt und im Zuge der Verkoppelung 1856 vergrößert. Erneute Erweiterung 1962 und 1969. Die FKap (Bj. 1967) ist Eigentum der politischen Gemeinde. Freistehender hölzerner Glockenträger mit zwei LG der Gebrüder Rincker (Sinn).

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 5 Nr. 48 (Spec. Landeskons.).

Literatur

B: Egon Hagenah und Wolfgang Döpke: Dollern. Die Dorfgeschichte, [Stade 2004].


Fußnoten

  1. KABl. 1903, S. 36.
  2. KABl. 1996, S. 29 f.
  3. KABl. 1998, S. 100.
  4. KABl. 2021, S. 15.