Sprengel Lüneburg, KK Lüchow-Dannenberg | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte
Kirche, Ansicht von Südwesten, Foto: Ernst Günther Behn, Klein Gußborn, 2009/ 2010

Kirche, Ansicht von Südwesten, Foto: Ernst Günther Behn, Klein Gußborn, 2009/ 2010

Rundlingsdorf in der niederen Geest nordöstlich von Clenze (seit 1972 Ortsteil des Fleckens Clenze). Der Ort wird 1330 als Buszeue erstmals urkundlich erwähnt und verfügte 1858 über zwölf pflichtige und drei freie Hausstellen. Eine Wassermühle und der Krug waren Lehn der Gf. von Bernstorf zu Gartow.1
Die im Nordwesten des Dorfkerns gelegene Kirche ist mittelalterlichen Ursprungs und seit vorref. Zeit mit Clenze pfarramtlich verbunden. Kapellen bestanden in Dickfeitzen (heute zur KG Clenze) und Schlanze. An letztere erinnern nur noch Flurbezeichnungen. Von 1687 bis 1972 war Bussau Schulort.
Seit 2024 ist Bussau als Ortskirchengemeinde Teil der „Ev.-luth. GKG West im KK Lüchow-Dannenberg“.2

Umfang

Die Dörfer Bussau, Bausen, Beseland, Bischof (teilweise), Granstedt, Guhreitzen, Prießeck und Schlanze.

Aufsichtsbezirk

Unterstand 1445 der Propstei Lüchow der Diözese Verden.3 – Nach der Reformation zur Insp. Lüchow (Suptur. seit 1564), 1829 zur neu gebildeten Insp. Bergen an der Dumme und nach deren Aufhebung 1869 zurück zur Insp. (1924: KK) Lüchow. Nach Zusammenschluss des KK Lüchow mit dem KK Dannenberg seit 1. Januar 2006 KK Lüchow-Dannenberg.

Kirchenbau
Kirche, Blick zum Altar, 1939

Kirche, Blick zum Altar, 1939

Gegen den Willen des KV wurde die baufällige Fachwerkkirche vom Anfang des 19. Jh. 1968/69 abgerissen und durch einen modernen Zweckbau ersetzt. Schlichter rechteckiger Klinkerbau, durch einen holzverschalten, schmaleren Anbau mit dem mittelalterlichen Turm verbunden.

Turm

Westturm aus Bruchstein- und Backsteinmauerwerk (1648). Ins Achteck überführter, verschieferter Helm.

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Günther Behn, Klein Gußborn, 2009/ 2010

Kirche, Blick zum Altar, Foto: Ernst Günther Behn, Klein Gußborn, 2009/ 2010

Ausstattung

Blockaltar mit Stipes aus verfugtem Ziegelmauerwerk und Sandsteinmensa.

Orgel

Erbaut 1957 durch Firma Alfred Führer (Wilhelmshaven), 1969 gebraucht angekauft, 3 I/aP, mechanische Traktur, Schleifladen.

Geläut

Eine LG in gis’ (Bronze, Gj. 1841/42, Ludwig Kovatsay, Walsrode).

Friedhof

Auf dem Kirchhof. In Trägerschaft der KG.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

D 79 (EphA Lüchow).

Literatur

A: Behn, Wendland, S. 32 f.; Jürries/Wachter, Wendland-Lexikon I, S. 122–124; Sänger, Denkmaltopographie Lkr. Lüchow-Dannenberg, S. 74.


Fußnoten

  1. Manecke, Beschreibungen II, S. 125 f.
  2. KABl. [in Vorbereitung].
  3. Gercke, Propsteien, S. 129.