Frühere Gemeinde | KapG der Kreuz-KG in Lingen | Sprengel Ostfriesland-Ems, KK Emsland-Bentheim | Patrozinium: Petrus | KO: Keine Kirchenordnung

Orts- und Kirchengeschichte
Kapelle, Außenansicht, am 12.02.1952 (?) (Einweihung der Kapelle)

Kapelle, Außenansicht, am 12.02.1952 (?) (Einweihung der Kapelle)

Die KapG Bawinkel verdankt ihre Entstehung dem Zuzug von ev. Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg. Finanziert mit Spendengeldern von US-amerikanischen Lutheranern wurde 1949/50 am Mühlenweg in Bawinkel ein Gemeindezentrum errichtet und am 12. Februar 1950 von Lbf. Lilje eingeweiht (Architekt: Otto Bartning). Mit dem 1. Oktober 1950 wurden die luth. Einwohner der Ortschaften Bawinkel, Groß-Bawinkel, Plankorth, Duisenburg, Brögbern, Clusorth, Bramhar (Kr. Lingen), Bramhar (Kr. Meppen), Klosterholte (Kr. Meppen) und Haverbeck zu einer KapG Bawinkel in der Kreuz-KG Lingen zusammengeschlossen.1 Die prognostizierte weitere Zunahme der ev. Bevölkerung trat nicht ein, so dass das Gemeindezentrum von vornherein überdimensioniert war. Der KapV setzte sich über den LSup. letztlich erfolglos für eine Ausweitung der ev. Siedlungstätigkeit ein und sprach sich für eine Industrieansiedlung aus, um Siedlern eine berufliche Perspektive zu geben.2 In Bawinkel und Plankorth hatten 1956 nur 86 Gemeindeglieder ihren Wohnsitz. Mit dem 1. April 1958 wurde die KapG Bawinkel mit der KapG Wettrup vereinigt3 und mit dem 1. Januar 1961 mit der KapG Biene-Holthausen zur KG Brögbern zusammengeschlossen.4 Der Gemeindeschwerpunkt verlagerte sich nach Brögbern mit der überwiegend von ev. Flüchtlingsfamilien bewohnten Siedlung Sandbrinkerheide.

Kapellenbau

Bartning-Notkirche Typ D (Gemeindezentrum): Holzkonstruktion, außen mit Eternit-, innen mit Gipsplatten verkleidet (1949/50). Dacheindeckung mit Eternitschieferplatten. Decke mit Holzverbretterung. 1995/96 umfassende Renovierung.

Blick auf den Altar, 1952

Blick auf den Altar, 1952

Turm

Hölzernes Glockengerüst.

Ausstattung

Hölzerner Tischaltar in einer verschließbaren Wandnische. – Hölzerne Kanzel. – Hölzerne Taufe mit Glasschale. – Die Türen der Altarnische erhielten Eichenholz-Reliefs von Bruno Fenske (Lingen) mit Szenen des AT und NT. Von Fenske stammt auch der Korpus des Altarkruzifixes.

Orgel

Die KG erwarb 1963 ein um 1958 erbautes Positiv des Orgelbauers Herbert Kruse (Lohne, Oldb.) von der Johannes-KG in Lingen5, 4 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen.

Geläut

Eine LG in fis’’ (Bronze, Gj. 1950, Gebrüder Rincker, Sinn).6

Weitere Kapelle in Brögbern.

Liste der Pastoren (bis 1940)

1680–1… Johannes Wilhelmus Sutoris. – 1735–1737 Arnold Mauritz Rump. – 1737–1758 Johannes Samuel Friederici. – 1758–1767 Thomas Ernst Rump. – 1767–1768 Jakob Lambert van Essen. – 1773–1784 Johann Arnold Friedrich Eixel. – 1785–1820 (?) Rudolf Bielefeld.

Angaben nach: Meyer, Pastoren I, S. 72

Kirchenbücher

Taufen: ab 1951
Trauungen: ab 1951
Begräbnisse: ab 1951
Kommunikanten: ab 1951
Konfirmationen: ab 1951

Kapelle zu Lingen; früher in den Kirchenbüchern von Lingen


Fußnoten

  1. KABl. 1950, S. 94.
  2. LkAH, L 5f, Nr. 962 (KapV an LSup. für den Sprengel Osnabrück-Diepholz, 17.01.1956).
  3. KABl. 1958, S. 94.
  4. KABl. 1961, S. 3.
  5. LkAH, B 2 G 9 B/Brögbern I (KMD Pahlitzsch an KV Brögbern, 11.05.1963).
  6. Teilweise fälschlich Petit & Gebrüder Edelbrock angegeben. Vgl. LkAH, B 2 G 9 B/Brögbern (Bericht über die amtliche Glockenrevision in der KG Brögbern, 14.05.1963).