Sprengel Hannover, KK Stolzenau-Loccum | Patrozinium: Nikolaus1 | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte

Urkundlich ist der Ort erstmals 1253 als Widensole belegt.2 1315 wird Widensadel in einer Loccumer Urkunde als indagine nostra (unser Hag[en]) bezeichnet.3 Wiedensahl zählte zum Gerichtsbezirk des Klosters Loccum (seit 1530 kaiserliches, freies Stift) und auch die hohe Gerichtsbarkeit (Halsgericht) sollte 1583 „dem stifft locken Unvorschmelert pleiben“.4 Neben dem Kloster machten zudem die Gf. von Holstein-Schaumburg hoheitliche Ansprüche in Wiedensahl geltend; 1640 gingen diese Rechte und Ansprüche auf die welfischen Hzg. zu Braunschweig und Lüneburg über. Fleckensrechte hatte Wiedensahl nach 1602 erhalten. In französischer Zeit war Wiedensahl 1810 bis 1813/14 Teil des Kantons Rehburg im Distrikt Hannover des Aller Departements im Kgr. Westphalen. Danach gehörte der Ort, nun im Kgr. Hannover, zum Königlichen Gericht Loccum. 1852 kam dieses Gericht zum Amt Rehburg, welches wiederum 1859 im Amt Stolzenau aufging. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Wiedensahl 1866 an das Kgr. Preußen und kam bei Einführung der Kreisverfassung 1885 zum Kr. Stolzenau, der 1932 in den Kr. Nienburg/Weser eingegliedert wurde. 1974 wechselte Wiedensahl zum Lkr. Schaumburg und gehört seitdem zur Samtgemeinde Niedernwöhren. Um 1812 lebten knapp 680 Menschen in Wiedensahl, 1905 etwa 935, 1950 insgesamt 1.460 und 2020 rund 925.

Orgel

Orgel

Kirchlich gehörte Wiedensahl ursprünglich zum Kirchspiel Windheim (heute Evangelische Kirche von Westfalen). Während der Amtszeit von Bf. Otto I. von Minden (amt. 1266–1275) erhielt Wiedensahl eine eigene Kapelle, die Bf. Volkwin (amt. 1275–1293) 1277 zur Pfarrkirche erhob.5 Das Patronat erhielt das Kloster Loccum. Noch in einer Urkunde von 1315 wird das Gotteshaus als capelle bezeichnet.6 Im Jahr 1333 ist ein honorabilem virum dominum Iohannem als plebanum in Widensole nachgewiesen (ehrenwerter Mann Herr Johannes, Pleban in Wiedensahl). Er erreichte eine Neudotierung der Pfarre: Standen dem Wiedensahler Geistlichen bisher ein Teil der Einkünfte vom Ackerland zu, erhielt er nun zwei Hufen oder zehn Acker Rodeland (duos mansos sive decem agros roden) und zwei Kothöfe (duas casas) zu eigen. Von den Einkünften dieser Güter musste er auch Oblaten und Meßwein (oblatas et vinum ad sacrificium) bezahlen.7 1338 war Hermann Rektor der Kirche in Wiedensahl.8 Weitere Geistliche sind aus der zweiten Hälfte des 15. Jh. bekannt: Im Jahr 1454 schied Johannis Herbordi aus dem Pfarramt der parrochialis ecclesia sancti Nicolai in Wydensole aus (Pfarrkirche St. Nikolaus in Wiedensahl); daraufhin ernannte Abt Heinrich von Loccum den Priester (presbiter) Johannes Pedik zum neuen Geistlichen des Dorfes.9 1462 übernahm Rainer Malpune das Amt.10 1479 gab Cunradus Kunnekinge das Pfarramt in Wiedensahl auf und der Loccumer Abt Arnold berief Iohannes Kuten als Nachfolger.11 1520 starb P. Theodor Turna, der 1493 als Dietrich Tuderna belegt ist.12
Über die Einführung der Reformation in Wiedensahl sind kaum Einzelheiten bekannt; P. Heinrich Brandes (amt. 1520–1554) soll seit der zweiten Hälfte der 1520er Jahre luth. gepredigt haben.13 Spätestens 1528 hatte er geheiratet und erlangte beim Kloster Loccum eine Verbesserung seines Einkommens, um seine Familie versorgen zu können.14 Auch viele Menschen aus der Gft. Schaumburg sollen nach Wiedensahl gekommen sein, um die Predigten von P. Brandes zu hören, wie der Loccumer Abt Theodor Stracke (amt. 1600–1629) Anfang des 17. Jh. notierte.15 Im Pfarramt folgte ihm sein Sohn nach, P. Engelbert Brandes (amt. 1554–1567). Das Kloster Loccum, Inhaber des Patronats über die Kirche, wechselte erst Ende des 16. Jh. zur luth. Lehre.
P. Heinrich Rimphoff (amt. 1622–1638) publizierte in seiner Wiedensahler Zeit verschiedene Schriften, etwa „Visurgis Redivivus, Wieder Lebendig gewordener Weserstrom“ (1635)16 und die Predigtsammlung „Wermut-Kranz“ (1636).17 Zudem spielte er eine Rolle in den Hexenprozessen, zu denen es im Loccumer Stiftsbezirk zwischen 1581 und 1660 kam, mit Schwerpunkten 1628, 1634 sowie 1638.18 Von den 30 Opfern dieser Prozesse kamen elf aus Wiedensahl: Cathrin Spanuth, Mettke Fischer, Gesche Wilhelm, Margarethe Denkers, Ursula Botterbrodt, Catharina Buers, die Krönsche, Alheit von Haren, Johann Seggebruch, Gesche Köllars und Gesche Heimann.19 Als Seelsorger war P. Rimphoff an mehreren Prozessen beteiligt, „wobei für ihn die ‚Seelsorge‘ darin bestand, die Angeklagten zu einem Geständnis zu überreden. So festigte er seinen Ruf als ‚großer Hexenverfolger‘ und ‚Hexenriecher‘.“20

Orgel, nach 1975

Orgel, nach 1975

In den Jahrzehnten nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) erfuhr der Innenraum der Wiedensahler Kirche eine Neugestaltung: 1669 Emporen, 1672 Taufe, 1675 Kanzel und 1699 Altar. In der ersten Hälfte des 19. Jh. war P. Diedrich Georg Eberhard Krop (amt. 1806–1841) Pastor in Wiedensahl; er gehörte theologisch zu „den alten Rationalisten“ und „die Gemeinde kränkte sich oft darüber, daß er in der Predigt die Wunder gern ‚ins Natürliche zog‘“.21 Zusammen mit seiner Schwester Fanny und seinem Schwager P. Hermann Nöldeke (amt. 1841–1878) lebte seit 1872 der Zeichner und Dichter Wilhelm Busch im Pfarrhaus Wiedensahl. Nach dem Tod seines Schwagers wohnte er mit seiner Schwester im Pfarrwitwenhaus (bis 1898).22 P. Nöldeke war der letzte der Wiedensahler Pastoren, der noch selbst Landwirtschaft betrieb. 23 P. Albert Hahn (amt. 1893–1902) ließ den ehemaligen Kuhstall zum Gemeindesaal umbauen und gründete 1899 einen Posaunenchor. In die Amtszeit von P. Gottfried Rehkopf (amt. 1927–1936) fiel die Gründung eines Kirchenchors und der Beginn der kirchlichen Jugendarbeit.24
Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirchen von 1933 bis Kriegsende“ schrieb P. Helmut Tiedemann (amt. 1946–1953) rückblickend über die KV-Wahl 1933: „zu einem bis dahin bewährten Kirchenvorsteher wurden von Seiten der Partei drei neue hinzugeschoben, von denen sich aber zwei zur Überraschung der Partei entschlossen zur Kirche hielten. Der dritte war ein Strohmann, der von der NSDAP geschoben wurde, die Dinge aber keineswegs übersah und in den Sitzungen den Mund nicht auftat.“25 Deutsche Christen seien in der Gemeinde nicht aktiv gewesen; P. Richard Becker (amt. 1937–1945) habe kirchenpolitisch zur Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft gehört. Zum Charakter der KG Wiedensahl in der Nachkriegszeit schrieb P. Tiedemann: „Die Einheimischen waren so konservativ, wie es konservativer nicht ging.“26
Im Jahr 1970 eröffnete die KG Wiedensahl den ev. Kindergarten „Max und Moritz“. Seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre war mit der Pfarrstelle Wiedensahl ein Teil der Krankenhausseelsorge in Bad Rehburg (KG Rehburg) verbunden. In einem Teil des alten Pfarrhauses ist seit 1982 das Heimatmuseum Wiedensahl untergebracht.27 Im Jahr 1987 gründete sich in der Gemeinde der „Wiedensahler Handglockenchor“.28 Seit 2007 unterstützt der „Förderkreis Kirche in Wiedensahl“ die kirchengemeindliche Arbeit; er hatte sich gegründet, um die angesichts sinkender Gemeindegliederzahlen 2009 in eine Viertelstelle umgewandelte Pfarrstelle auf eine halbe aufzustocken.

Umfang

Wiedensahl. Ursprünglich auch die Grangie Büchenberg (heute KG Loccum), Rosenhagen (heute KG Windheim, Evangelische Kirche von Westfalen) und Wagenrode (Wüstung).

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Lohe der Diözese Minden.29 – Nach der Reformation lag das Aufsichtsamt beim Kloster Loccum. 1924: Stiftsbezirk Loccum, KK Loccum-Stolzenau. Seit 1. April 1976 KK Stolzenau-Loccum, Stiftsbezirk Loccum (ein „mit der Wahrnehmung der Ephoralaufgaben im Stiftsbezirk beauftragter Konventual“ versieht das Aufsichtsamt).30 Seit Aufhebung des Stiftsbezirks zum 1. Januar 2023 KK Stolzenau-Loccum.

Patronat

Das Kloster Loccum.

Kirchenbau

Rechteckiger Bruchsteinbau mit Anbau an der Nordseite, älteste Teile wohl spätes 13. Jh., wohl erweitert 1416). Satteldach, Ostgiebel bekrönt mit steinernem Kreuz; Schleppdach über Anbau. Strebepfeiler an den östlichen Ecken und ein weiterer an der Südseite. Zweibahnige Spitzbogenfenster an den Längsseiten, die drei westlichen auf der Südseite mit unterschiedlich gestaltetem Maßwerk, östlich anschließend ein kleineres Spitzbogenfenster ohne Maßwerk; in der Ostwand zwei Spitzbogenfenster mit Nonnenköpfen, dazwischen großes Kreuzigungsrelief, im Giebeldreieck zwei kleine Rechteckfenster, darüber zwei kleine Spitzbogenfenster; an der Südseite zwei Sonnenuhren. Im Innern Tonnengewölbe im Schiff, Kreuzrippengewölbe im Chor, runder Triumphbogen zwischen Chor und Schiff; Westempore, lange Nord- und kurze Südempore (Inschrift: M[eister] Iohan Dreier Anno 1669“). Über der Tür zur Sakristei Inschrift: „anno d[o]m[ini] m ccccc xvi visitaconis marie“ (Im Jahr 1516 Heimsuchung Mariae). 1516 Sakristeianbau. 1669 Emporen eingebaut. Um 1800 obere Emporen errichtet. 1865 Eingang an Südseite vermauert. 1961 Neudeckung Dach (bislang Sandsteinplatten), Anbau für Heizung, Innenrenovierung (obere Empore entfernt).

Fenster

Zwei figürliche Buntglasfenster im Chor (1894, Glasmaler Henning & Andres, Hannover), dargestellt sind Petrus und Moses.

Turm

Quadratischer Westturm, kupfergedeckter Helm mit vierseitigem Ansatz und achtseitig ausgezogener Spitze, bekrönt mit Kugel und Kreuz; Uhrerker nach Norden und Osten, Auslegestuhl für Uhrschlagglocke nach Osten. An jeder Seite ein kleines, rechteckiges Schallfenster; spitzbogige Nische mit Rechteckportal nach Süden, im Bogenfeld drei Dreipassfenster und Inschrift „Psalm 100“. 1851 neuer Außenputz. 1865 Südportal gebrochen. 1876 Schieferdeckung. Nach 1945 Kupferdeckung.

Ausstattung

Reich verziertes Altarretabel (1699, Hans Eggelin, Schweiz), im Bildfeld Relief des letzten Abendmahls, links und rechte weinumrankte, korinthische Säulen, die Gebälk tragen; darüber Sprenggiebel mit Kreuzigungsgruppe als Bekrönung; im seitlichen Schnitzwerk Medaillons mit Einsetzungsworten des Abendmahls: Nehmet hin und esst das ist mein Leib der für euch gegeben wird“ und „Trinket alle daraus das ist mein Blut das für euch vergossen wird“, in der Predella Inschrift: „Wer mein Fleisch isset und mein Blut trinket, der bleibet in mir und ich in ihm und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken“. – Hohe, reich verzierte Kanzel mit Schalldeckel (1675, Hans Eggelin, Schweiz), an den Wandungen des polygonalen Kanzelkorbs Schnitzfiguren Christi und der vier Evangelisten; korinthische Säulchen vor den Ecken; Stifterinschrift: „Arent Plagge, Catarina Borchers“; auf dem Schalldeckel Schnitzfigur Christi mit Siegesfahne, am Rand Inschrift „Verbum dei manet in aeternam“ (Das Wort des Herrn bleibet in Ewigkeit); zahlreiche Engelsköpfe. – Holztaufe (1672), verziert mit Engelköpfen, auf dem Beckenrand Stifterinschrift; Taufe gestiftet aus dem Erbe von P. Heinrich Rimphoff (amt. 1622–1638). – An der Brüstung der Westempore Gemälde der vier Evangelisten. – Kreuzigungsrelief. – Gestühl im Chorraum, Inschrift: „Henrich Rimphof Anno 1638“. – Außen: auf neuerem Säulenstumpf halbkugelförmiges Becken des alten Taufsteins.

Kirche, Blick zur Orgel

Kirche, Blick zur Orgel

Orgel

1666 war ein Positiv vorhanden. 1676 neue Orgel, wohl zehn Register, vielleicht Martin Vater (Hannover), Kosten: 180 Taler. 1718 neue Orgel bzw. neues Orgelwerk, Kosten: 276 Taler.31 Neubau des Orgelwerks 1909, ausgeführt von P. Furtwängler& Hammer (Hannover), 22 II/P, pneumatische Traktur (Opus 694).32 1938 Instandsetzung und Umarbeitung, Paul Ott (Göttingen). 1973/74 Neubau des Orgelwerks unter Verwendung des vorhandenen Pfeifenmaterials, Paul Ott (Göttingen), 20 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; historisches Barockgehäuse erhalten.

Geläut

Zwei LG, I: asʼ (Bronze, Gj. 1693, Nikolaus Greve, Hannover), Inschriften: „Niclaus Greve goss mich in Hannover“, „Reparata et renovata anno Christi MD CXCIII Mense Iulio svb regimine d[omi]ni Gerardi abbatis Lvccensis“ (Repariert und erneuert im Jahr Christi 1693 im Monat Juli unter Leitung des Herrn Gerhard, Abt von Loccum) und „H. Melchior Christian Wagener Pastor, Iohan Heumann Iohan Grotte Altaristen, Bartelt Peck Burgemeister“, im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben, nicht eingeschmolzen und zurück nach Wiedensahl; II: aʼ (Bronze, Gj. 1521) Inschrift: „st maria vocor iram dei […unleserlich…] sub anno dni m ccccc xxi“ (St. Maria werde ich genannt. Den Zorn Gottes … im Jahr des Herrn 1521). Eine SG, cʼʼʼ (Bronze, Gj. 1966, Firma Rincker, Sinn).

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1966; um 2020 abgerissen). – Ehemaliges Pfarrhaus (Bj. um 1550, saniert 1994/95), heute Gemeindehaus, Gemeindebüro und Heimatmuseum (seit 1982).33

Friedhof

Kirchlicher Friedhof bei der Kirche.

Liste der Pastoren (bis 1940)

1520–1554 Heinrich Brandes. – 1554–1567 Engelbert Brandes. – 1567–1587 Barthold Beckemeyer. – 1587–1622 Johann Rimphof (Rimpaff). – 1622–1638 Heinrich Rimphof (Rimpaff). – 1634–1645 Johann Praetorius. – 1645–1666 Johann Culemann. – 1666–1704 Melchior Christian Wagener. – 1704–1743 Johann Diedrich Dreyer. – 1743–1767 Magister Ernst August Petzold. – 1768–1781 Christian Burchard Meyer. – 1781–1740 Johann Georg Ohsen. – 1740–1745 Georg Heinrich Cordes. – 1745–1806 Johann Christoph Nöldeke. – 1806–1841 Diedrich Georg Eberhard Krop. – 1841–1878 Hermann Georg Albrecht Wilhelm Nöldeke. – 1879–1842 Ernst Ludwig Redepenning. – 1843–1902 Georg Heinrich Albert Hahn. – 1903–1912 Louis Emil Georg Rudolph Himstedt. – 1913–1926 Georg Johann Martin Wilhelm Hartwig. – 1927–1936 Gottfried Richard Bernhard Rehkopf. – 1936–1945 Richard Christian August Becker.

Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 504

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

L 5a Nr. 406 (LSuptur. Calenberg-Hoya mit Verden-Hoya und Celle) S 09 rep Nr. 2274 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7365 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1639 (Lücken: 1672)
Trauungen: ab 1639 (Lücken: 1671)
Begräbnisse: ab 1630 (Lücken: 1633–1638, 1671)
Kommunikanten: ab 1739 (Lücken: 1704–1789), Jubilate 1793–1805
Konfirmationen: ab 1640 (Lücken: 1642, 1646, 1647, 1651, 1655, 1656, 1665, 1666, 1670, 1674, 1683, 1687, 1692, 1696, 1703–1780)

Literatur & Links

A: Kirchen KK Stolzenau-Loccum, [S. 18]; Dienwiebel, Ortsverzeichnis Hoya/Diepholz II, S. 551–552; Gade, Hoya und Diepholz II, S. 454–462; Meyer, Pastoren II, S. 504; Peter, Kirchen, S. 26.

B: Albert Hahn: Geschichte des im Stiftsbezirke Lokkum gelegenen Fleckens Wiedensahl. Ein deutsches Dorfbild aus der Väter Tagen, Hannover 1898 [Digitalisat online]; Nicolaus Heutger: Das Kloster Loccum im Rahmen der zisterziensischen Ordensgeschichte. Zum 100. Geburtstag von Johannes XI. Lilje Abt zu Loccum und zur Expo 2000, Hannover 1999, bes. S. 47–50; Horst Hirschler & Ludolf Ulrich: Hexenwahn und Hexenprozesse im Stiftsbezirk Loccum (1581–1661), Rehburg-Loccum ²2016; Gerald Kruhöffer: Der Übergang zur Reformation – Kontinuität und Neubeginn, in: Horst Hirschler, Hans Otte und Christian Stäblein (Hg.): Wort halten – gestern, heute, morgen. Festschrift zum 850-jährigen Jubiläum des Klosters Loccum, Göttingen 2013, S. 141–161; Johann Christoph Nöldeke: Versuch einer Kirchen- und Predigergeschichte von Wiedensahl, in: Beyträge zur Kenntniß und Verbesserung des Kirchen- und Schulwesens in den königlich Braunschweig-Lüneburgischen Churlanden 5 (1804), S. 383–402 [Digitalisat online]; Adolf Peeck: Wiedensahl: Historische Entwicklung des Alten Pfarrhauses, in: Heimatland. Zeitschrift für Heimatkunde, Naturschutz, Kultur, Heft 3 2022, S. 153–158 [.pdf Ausgabe]; Hartmut Strecker (Hg.): Wiedensahl früher und heute. Herausgegeben anlässlich der 700-Jahr-Feier der St. Nikolai-Kirche (1275–1975), Stolzenau 1975.

Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche, Kreuzigungsrelief, altes Pfarrhaus.


Fußnoten

  1. UB Loccum II, Nr. 1183.
  2. UB Loccum I, Nr. 178; Cal. UB III, Loccum, Nr. 171.
  3. UB Loccum I, Nr. 745; Cal. UB III, Loccum, Nr. 655.
  4. Cal. UB III, Loccum, Nr. 964. Das Halsgericht über Winzlar wurde gleichzeitig dem Amt Rehburg zugesprochen.
  5. UB Loccum I, Nr. 367; Cal. UB III, Loccum, Nr. 358.
  6. UB Loccum I, Nr. 745; Cal. UB III, Loccum, Nr. 655.
  7. UB Loccum I, Nr. 961; Cal. UB III, Loccum, Nr. 753.
  8. UB Hameln I, Nr. 329.
  9. UB Loccum II, Nr. 1183.
  10. Nöldecke, S. 392.
  11. UB Loccum II, Nr. 1329 und 1330; Cal. UB III, Loccum, Nr. 867.
  12. Nöldeke, S. 392; Strecker, S. 212.
  13. Kruhöffer, S. 142 ff.; Meyer, Pastoren II, S. 504.
  14. Kruhöffer, S. 142.
  15. Kruhöffer, S. 143.
  16. Visurgis Redivivus, Wieder Lebendig gewordener Weserstrom Das ist: Denckwürdige Betrachtung Der Vberauß Grossen Gnad vnd Güte so dem Edlen Weserstrom bezeiget worden in dem Gott der Allmechtige selbigen durch den […] Herrn Georgen Hertzogen zu Braunschwieg vnd Lüneburg &c. vnd dessen Hochlöblichen Armee Gnädigst wieder von den Ligistischen repariret vnd erlöset. Gestellet vnd außgeführet auß den Klagliedern Jeremie alß die letzte starcke Vestung Nyenburg an der Weser mit Accort erobert worden. Durch Henricum Rimphofium, Pastorn der Evangelischen Gemein zu Weydensaal, Rinteln 1635.
  17. Wermut-Crantz Von bittern Wermuth Streuchen zusammen Geflochten Als Krieg Pest Thewrung Reformation und Contribution. Auß H. Göttlicher Schrifft Glaubwirdigen Scribenten und täglicher Erfahrunge colligiret von An[no] 1629. biß zu diesen Zeiten geprediget Und dem weyland florirenden in der Welt hochberümbten nunmehr aber in bitterm Elend lebenden fast agonisirenden Teutschlandt auffgesetzet […] Durch Henricum Rimphofium, Pastorn der Kirchen zu Weydensaal, Rinteln 1636.
  18. Vgl. dazu: Hirschler & Ludolf, bes. S. 15 ff. Ausführlich: Peter Beer: Hexenprozesse im Kloster und Klostergebiet Loccum (= Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens 41), Göttingen 2007.
  19. Hirschler & Ludolf, S. 51 f.; Strecker, S. 110 f.
  20. Hirschler & Ludolf, S. 19. Als Domprediger und Superintendent in Verden veröffentlichte Heinrich Rimphoff 1647 zudem die Schrift „Drachen-König, Das ist: Warhafftige Deutliche Christliche und hochnothwendige Beschreybunge deß grawsamen hochvermaldeyten Hexen: und Zauber Teuffels welcher … an diesem Ort bald fürm Jahr durch ein neunjähriges Mägdelein wieder aller Menschen Gedancken manifestirt und gantz wunderbarlich ans Liecht gebracht. Zu Salvir: und Rettunge vieler Christlicher unschuldiger frommer Hertzen dieses Orts…“ [Digitalisat].
  21. Hahn, S. 80.
  22. Strecker, S. 145 ff.
  23. Hahn, S. 80.
  24. Strecker, S. 222.
  25. LkAH, S 1 H III, Nr. 1101, Bl. 26; allgemein zum Fragebogen: Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  26. Strecker, S. 197.
  27. Peeck, S. 153.
  28. Siehe https://www.handglockenchor-wiedensahl.de/, 21.07.2021.
  29. Holscher, Bisthum Minden, S. 283.
  30. KABl. 1976, S. 49 f.
  31. Hahn, S. 84; LKA, G 9 B/Wiedensahl Bd. I, Bl. 187 und 195.
  32. Pape/Schloetmann, Hammer, S. 120.
  33. Ausführlich zum alten Pfarrhaus: Peeck, S. 153 ff.