Sprengel Lüneburg, KK Celle | Patrozinium: Paulus | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte
Gemeindezentrum Mondhagen, Orgel, vermutlich 1978

Gemeindezentrum Mondhagen, Orgel, vermutlich 1978

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand im südlichen Heesegebiet ein neuer Stadtteil, der Anfang der 1960er Jahre bereits rund 7.000 ev. Einwohnern eine Heimat bot. Das Gebiet gehörte kirchlich zu den KG Celle-Neustadt und Celle-Wietzenbruch, wurde jedoch mit dem 1. Juli 1964 als Paulus-KG verselbständigt.1 Das Pfarrhaus an der Breslauer Straße war zu diesem Zeitpunkt bereits fertiggestellt. Für die ersten GD wurden Räume des Jugenddorfes in der Amelung-Straße genutzt. Eine Spende ermöglichte die Umsetzung eines Fertigbau-Bungalows von einer Landwirtschaftsausstellung in Hannover an den Mondhagen in Celle, wo er am Reformationstag 1968 als Notkirche und Gemeindehaus eingeweiht wurde. Noch im Oktober des Jahres gründete sich ein Kirchenbauverein. Die Pauluskirche wurde 1967 bis 1969 nach Plänen der Architekten Baumgart und Wockenfuß an der Rostocker Straße errichtet, am 23. Februar 1969 eingeweiht und in den folgenden Jahren in mehreren Bauabschnitten zum Gemeindezentrum ausgebaut. Ebenso wurde das Gemeindehaus Mondhagen 1972 erweitert und 1975/76 um ein Pfarrhaus (II) ergänzt. Ein drittes Pfarrhaus entstand 1979 an der Königsberger Straße.
Seit 1972 besteht eine Partnerschaft mit der KG Neugersdorf, Oberlausitz.

Pfarrstellen

I: 1. Juli 1964, 1. August 1991 aufgehoben und neu errichtet aus II.2 – II: 1. Januar 19673; seit 1. August 1991 I. – III: 1. Januar 19754; seit 1. August 1991 II.

Umfang

Der Pfarrbezirk wurde bei Errichtung der KG im Osten durch die Bahnstrecke Celle–Hannover, im Süden durch die Straße Krähenberg, im Westen durch die Fuhrberger Straße und im Norden durch die Amelung-, Danziger und Lauensteinstraße begrenzt. Mit dem 1. Januar 1975 wurden Teile der KG Celle-Neustadt in die Paulus-KG umgegliedert.5

Aufsichtsbezirk

Seit Gründung zum KK Celle.

Kirchenbau

Kubischer Kirchenbau auf fünfeckigem Grundriss in Leichtbetonbauweise (1967/69).

Turm

Freistehender Glockenträger aus Beton (1982).

Ausstattung

Schlichter Tischaltar. – Taufstein nach Entwurf von Siegfried Steege, Schwarmstedt (1977). Antependium ebenfalls nach Entwurf von Steege (1987). – An den Seitenwänden vier großformatige Engelsbilder von F. P. Kelm (Hannover).

Orgel

In der Pauluskirche 1969 Neubau durch Gebrüder Jehmlich (Dresden), 15 II/P (HW, BW), mechanische Traktur, Schleifladen. – Eine weitere Orgel im Gemeindezentrum Mondhagen wurde 1965 durch die Firma Schmidt & Thiemann (Langenhagen) gebaut; 3 I/aP, mechanische Traktur, Schleifladen, 1978 um ein viertes Reg. erweitert. 2002 verkauft.

Geläut

Drei LG in b’, d’’ und f’’ (alle Bronze, Gj. 1980, Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei).

Literatur

A: Leenders, Entwicklung, S. 27–29; Pape, Orgeln Celle, S. 106

B: Dokumentation 25 Jahre Paulus-Gemeinde Celle 1964–1989, [Celle 1989].


Fußnoten

  1. KABl. 1964, S. 114 f.
  2. KABl. 1991, S. 83.
  3. KABl. 1967, S. 22.
  4. KABl. 1975, S. 6 f.
  5. KABl. 1975, S. 6 f.