Sprengel Lüneburg, KK Winsen (Luhe) | Patrozinium: Andreas (seit 1969) | KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Ort westlich von Winsen (Luhe), seit 1972 Ortsteil der Gemeinde Stelle. – Ashausen war ursprünglich nach Pattensen (bei Winsen) eingepfarrt. Seit mindestens dem 17. Jh. verfügte es über eine eigene Schule, ein Schullehrer ist 1642 im Kirchenbuch von Pattensen erstmals nachgewiesen.1 In der Nachkriegszeit entwickelte sich das frühere Bauerndorf durch verstärkten Siedlungsbau zu einer großstadtnah gelegenen Wohn- und Pendlergemeinde, in der rund 1.400 Gemeindeglieder lebten. Für ihre Versorgung wurde in der KG Pattensen am 1. Oktober 1958 ein zweiter Pfarrbezirk eingerichtet. Den Aufbau der Gemeinde leitete der Pfarrvikar und spätere Pfarrer Karl Koehler (amt. bis 1974). GD fanden zunächst vierzehntäglich in der FKap statt, Bibelstunden in der Schule. 1962 beschloss der KV die Benennung der im Entstehen begriffenen KG nach dem Apostel Andreas (1965 vom LKA genehmigt). 1963 begann der Bau des Gemeindezentrums mit Kirche (Architekt: O. Bismarck, Hamburg; Einweihung 30. November 1964), Pfarrhaus (1966/67) und Gemeindehaus (1974/75).
Am 1. Januar 1967 wurde die Pfarrvikarstelle in eine zweite Pfarrstelle umgewandelt2 und die KG zum 1. Januar 1969 von Pattensen getrennt.3 Mit dem 1. Januar 1973 wurden die KG Ashausen und Stelle zur KG Stelle zusammengeschlossen. Die Pfarrstelle der früheren St.-Andreas-KG Ashausen wurde zweite Pfarrstelle der KG Stelle.4 Am 1. Januar 1980 wurde Ashausen von der KG Stelle abgetrennt und wieder zur selbständigen KG erhoben.5 Zur dauerhaften Finanzierung der vollen Pfarrstelle wurde 2006 die St.-Andreas-Stiftung ins Leben gerufen.
Umfang
Der Ortsteil Ashausen der Gemeinde Stelle.
Aufsichtsbezirk
Seit Gründung zum KK Winsen (Luhe).
Kirchenbau
Verklinkerter Saalbau aus Ziegelmauerwerk mit Haupt- und Seitenschiff (1963/64). Der Innenraum wurde überwiegend in Sichtbeton gestaltet, um die Verbundenheit mit dem Steller Betonwerk (Firma Heinrich Steinhage, einer der wichtigsten Arbeitgeber der Gemeinde) auszudrücken. Rundfenster an der Südseite. Westempore.
Fenster
Pfingstfenster (Glas-Beton-Mosaik) von Claus Wallner, Hamburg (1963/64), im Altarraum.
Turm
Nach Südwesten in den Kirchenbau einbezogener Turmanbau unter gleichem Dach mit dem Westgiebel.
Ausstattung
Tischaltar und Kanzel aus Beton (Betonwerk Steinhage). An der Wand ein Altarkreuz aus Eiche von Bildhauer Friedrich Ehlermann, Salzhausen (1963); zu dessen Seite wechselnde Bilder aus dem Neuen Testament der Ashäuser Künstlerin Petra I. Grünig (aus dem 33teiligen Zyklus „Gib mir zu Trinken“, angeschafft 1999). – Taufständer aus Stahlrohr mit einer Taufschale aus Bronzeguss. – An der Brüstung der Empore 16 Engelsbilder, ebenfalls von Petra I. Grünig. – An der Südostwand außen wurden fünf Grabsteine von Ashausener Einwohnern angebracht, die auf dem Friedhof in Pattensen begraben worden waren.
Orgel
Die KG erwarb 1964 eine Hausorgel der Firma Kemper & Sohn (Lübeck); 9 I/P, mechanische Traktur, Schleifladen.6 Das Instrument war 1958 für Direktor Schwarz in Hamburg-Volksdorf erbaut worden. 1974 Neubau durch Firma Emil Hammer (Hannover), 6 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen.
Geläut
Vier LG, I: a’; II: b’; III: c’’; IV: d’’ (alle Stahl, Gj. 1965, Bochumer Verein).
Friedhof
Kommunaler Friedhof (in Trägerschaft der Gemeinde Stelle) an der Straße Duvendahl (seit 1950).
Literatur
A: Gröll/Schirm, Kirchen und Gemeinden, S. 7–9.
B: Brockmann: Das neue Gemeindehaus in Asendorf, in: Der Heimatbote. Monatsblatt für die Kirchengemeinden des Hoyaer Landes 6/1954; Kirchenvorstand der St. Andreas-Kirchen-Gemeinde Ashausen (Hg.): Festschrift 40 Jahre St. Andreas-Kirche in Ashausen, [Ashausen 2004]; Marion Luckow und Heino Eddelbüttel: Das Leben im alten Dorf. Ashausen in sieben Jahrhunderten, [Stelle 1994].
Website der Kirchengemeinde (26.06.2023)