KapG der KG Beedenbostel | Sprengel Lüneburg, KK Celle | KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Das Dorf am Südrand der Lüneburger Heide entstand vermutlich im 12. Jh. und wird um 1240 erstmals erwähnt. Mit den im Schatzregister von 1438 aufgeführten zwölf Vollhöfen gehörte es seinerzeit zu den größten Dörfern des heutigen Lkr. Celle. Im 16. und 17. Jh. fand eine Nachsiedlung von Brinksitzern und Kötnern statt.
Die Kapelle auf einer leichten Erhebung im Ortszentrum wurde wohl um 1250 als Hauskapelle der auf dem herzoglichen Meierhof (Sattelhof) in Ahnsbeck ansässigen Familie von Heimburg errichtet. Erstmals schriftlich belegt ist die Kapelle 1534 im Lüneburger Pfründenregister: „1 Capelle tho Adenßbeke“; im Erbregister der Vogtei Beedenbostel aus dem Jahr 1663 findet sich der Vermerk: „Eine Capelle tho Adenßbecke, welche von einer Anna von Nassau gestiftet sein soll“.1 1711 wurde das KapGb von Grund auf erneuert. Neben der Kapelle befand sich die erste Schule von Ahnsbeck (1661 gegründet). Die Lehrerstelle war zunächst mit der Stelle des Geistlichen, später der des Küsters verbunden.
Umfang
Ahnsbeck und Helmerkamp. Die Ortschaft Helmerkamp wurde mit dem 1. April 1909 in die KG Hohne umgepfarrt.2
Kapellenbau
Auf einem Feldsteinfundament ein schlichter, einschiffiger, mit Ziegelmauerwerk ausgefachter Fachwerksaal mit dreiseitigem Ostabschluss (1711). Walmdach. Fenster mit alter Bleiverglasung. Innen eine mit Rankenwerk bemalte Balkendecke.
Turm
Westlich des KapGb ein senkrecht verbretterter Glockenstuhl unter Zeltdach (um 1711), ursprünglich freistehend; 1949 mit der Kapelle verbunden. Der gewonnene Raum wurde als Leichenhalle genutzt.
Ausstattung
Altarretabel aus Lindenholz, um 1460/1500, im Schrein ein Schnitzrelief der Beweinung Christi, flankiert von Figuren der Apostel Petrus und Paulus (frühes 16. Jh.). Auf den Flügeln Reste von Malereien (je zwei Heilige). – Figuren der Heiligen Anna, Barbara und Antonius (um 1500).
Orgel
1901 Anschaffung eines Harmoniums. 1963 Neubau eines Brüstungspositivs durch Paul Ott (Göttingen), 5½ I/P, mechanische Traktur, Schleifladen.
Geläut
Eine LG in f’’ (Bronze, Gj. 1439).
Friedhof
Am östlichen Ortsrand (Osterkamp). Eigentum der KapG. 1852 für die Dörfer Ahnsbeck und Helmerkamp angelegt. Vorher fanden die Beisetzungen in Beedenbostel statt.
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
A 1 Nr. 771–772 (Pfarroffizialsachen).
Literatur
A: Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 114 f.; Zimmermann, Denkmaltopographie Lkr. Celle, S. 71.
B: Matthias Blazek: Ahnsbeck, Ahnsbeck 2003.
Fußnoten
- Salfeld, Pfründenregister, S. 100. NLA HA Hann. 74 Celle Nr. 49. Vielen Dank an Klaus-Dieter Hanke (Ahnsbeck) für die Hinweise auf die Einträge in den beiden Registern.
- KABl. 1909, S. 5.