Sprengel Lüneburg, KK Winsen (Luhe) | Patrozinium: Maria Magdalena1 | KO: Lüneburger KO von 1643

Orts- und Kirchengeschichte

Schriftlich ist der Ort erstmals als ville Unnelo in einer undatierten Urkunde erwähnt, die aus der Zeit zwischen 1180 und 1188 stammt.2 Im 13. Jh. war Undeloh Teil eines Güterkomplexes der Gf. von Wölpe.3 Undeloh zählte zum 1235 gegründeten Hzm. Braunschweig-Lüneburg. Bei der welfischen Besitzteilung 1267/69 kam es zum Fsm. Lüneburg (ab 1705 Kfsm. Braunschweig-Lüneburg bzw. Kurhannover).4 Im Fsm. Lüneburg gehörte Undeloh zum Go Salzhausen in der Großvogtei Winsen (vormals Großvogtei Lüneburg, Sitz wohl um 1371 nach Winsen verlegt), aus der später das Amt Winsen an der Luhe hervorging (1503 genannt).5 Von 1810 bis 1813 gehörte Undeloh zum Kaiserreich Frankreich (Kanton Garlstorf, Arrondissement Lunebourg, Département des Bouches de l’Elbe). Danach zählte der Ort, nun im Kgr. Hannover, zunächst erneut zum Amt Winsen, kam 1852 zum kurzlebigen Amt Salzhausen, das 1859 wieder im Amt Winsen aufging. Mit der Annexion des Kgr. Hannover fiel Undeloh 1866 an das Kgr. Preußen. Bei Einführung der Kreisverfassung 1885 kam der Ort zum Kr. Winsen, der 1932 im Lkr. Harburg aufging. Seit 1972 gehört Undeloh zur Samtgemeinde Hanstedt; zu Undeloh gehören die Ortschaften Heimbuch (seit 1927), Meningen, Thonhof, Wehlen (seit 1972) und Wesel. Zur Struktur der Gemeinde schrieb der Ortspastor 1966: „Die Zahl der bäuerlichen Betriebe geht auch in unseren Dörfern weiter zurück, trotzdem beherrscht das bäuerliche Leben immer noch das Bilde unserer Heidedörfer.“6 1979 heißt es knapp: „Undeloh lebt vom Fremdenverkehr.“7 Um 1810 lebten etwa 215 Menschen in Undeloh, Heimbuch, Meningen, Thonhof, Wehlen und Wesel, 1990 rund 850 und 2023 gut 1.015.

Undeloh, Kirche und Kirchturm, Außenansicht

Kirche und Kirchturm, Blick von Nordosten, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Ältestes Zeugnis der Kirchengeschichte Undelohs ist das Kirchengebäude selbst, dessen Feldsteinmauern auf die Zeit um 1200 zurückgehen. Möglicherweise verdankt die Kirche ihre Gründung „einem Angehörigen des Wölper Grafengeschlechts“, die Besitz in und um Undeloh hatten.8 Ursprünglich hatte Undeloh vermutlich zum Kirchspiel Salzhausen gehört. Schriftlich ist die ecclesia Uslon – Kirche Undeloh – erstmals 1244 belegt.9 Der Pfarrer von Undeloh (rector in Vnnelo) war 1369 Anteilseigner der Lüneburger Saline.10 Als das benachbarte Hanstedt (Nordheide) sich 1371 von der Mutterkirche Salzhausen trennte, übertrug sie anscheinend diesen Anteil als Entschädigung an den Salzhäuser Pfarrer. Dies lässt vermuten, dass die neue Parochie Hanstedt bereits seit ihrer Gründung mit der Parochie Undeloh verbunden war.11 Im Jahr 1433 war P. Hinrich Hölterer Pfarrer in Hanstedt und gleichzeitig in Undeloh; dies ist der älteste konkrete Beleg für die pfarramtliche Verbindung der beiden Parochien (mater combinata).12 Mehrere Ausstattungsstücke aus vorref. Zeit haben sich in der Undeloher Kirche erhalten, u. a. ein Kruzifix (um 1420.) sowie zwei Glocken (1490 und 1508).
Im Fsm. Lüneburg betrieb Hzg. Ernst I. († 1546), später der Bekenner genannt, seit 1527 die Einführung der luth. Lehre. Das in diesem Jahr gedruckte Artikelbuch diente dabei, obwohl die Landstände es abgelehnt hatten, als Leitfaden.13 Die pfarramtliche Verbindung von Undeloh und Hanstedt blieb auch nach der Reformation bestehen; allerdings wird Undeloh häufig als abhängige Kapellengemeinde bezeichnet und nicht als gleichberechtigte Mutterkirche. Das Lüneburger Pfründenregister von 1534 beispielsweise, dass ist mit „Pastor Her Hinrick“ den ersten bekannten luth. Prediger der beiden Kirchspiel nennt, merkt an: „Undello, dat horth tho Hanstede In, und is ein Capelle“.14 Das Protokoll der Visitation von 1543 hingegen führt mit P. Henricus Krogmann vielleicht den vollständigen Namen des 1534 erwähnten Pfarrers an und spricht überdies von zwei (verbundenen) Kirchspielen („ii Caspel“).15 1568 hatte P. Laurentius Schütte (amt. 1559–1610/13) das Pfarramt Hanstedt-Undeloh inne; er sei gut und eifrig, habe überdies gelernt, die Kirche und sein Haus gut zu leiten (Pastor bonus et zelotes, qui cum ecclesiae tum domi suae bene praeesse didicit).16

Undeloh, Kirche, Kirchturm, Außenansicht

Kirche, Blick von Osten, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) beschädigten durchziehende Truppen 1639 die Kirche in Undeloh. Schrittweise wurde sie bis 1656 repariert und neu ausgestattet, u. a. erhielt sie 1641 anstelle des eingestürzten, gewölbten Chors einen Fachwerkchor mit flacher Decke und 1656 einen neuen Altar.17
Streitigkeiten entstanden Ende des 17. Jh. darüber, ob die Undeloher Gemeindeglieder verpflichtet seien, den Hanstedter Pfarrer zu Gottesdiensten in Undeloh abzuholen; der Winsener Amtmann bestätigte mehrfach den Fahrdienst der Undeloher.18 P. Christian Müller (amt. 1754–1788) regte in den 1760er Jahren an, die baufällige Kirche in Undeloh abzubrechen und mit dem gewonnenen Material das Hanstedter Gotteshaus auszubessern. Er konnte seine Pläne jedoch nicht durchsetzen; 1795 ließ die Gemeinde Undeloh ihre Kirche instand setzen.19 Traditionell hatte in Undeloh alle zwei Wochen ein Gottesdienst stattgefunden. Aus Altersgründen war P. Müller gegen Ende seiner Amtszeit jedoch nur noch alle drei Wochen in die Magdalenenkirche gekommen. Sein Nachfolger, P. Friedrich Ludolph Kregel (amt. 1789–1825), setzte durch, dass der Drei-Wochen-Rhythmus beibehalten wurde. Seit 1796 fand am Undeloher Sonntag kein Gottesdienst mehr in Hanstedt statt.20 Im Kontext dieser Streitigkeiten um Fahrdienst und Gottesdienstfrequenz bemühte sich die Parochie Undeloh darum, die pfarramtliche Verbindung mit Hanstedt zu lösen und einen eigenen Pfarrer anzustellen. Das Konsistorium lehnte das Ansinnen jedoch ab.21

Undeloh, Kirche, Außenansicht, Nordseite, Bruchsteinmauerwerk

Kirche, Nordseite, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Während der NS-Zeit hatte P. Paul Liebeneiner (amt. 1933–1967) das verbundene Pfarramt Hanstedt-Undeloh inne. Im „Fragebogen zur Geschichte der Landeskirche von 1933 bis Kriegsende“ gab er rückblickend an, er habe keiner kirchenpolitischen Gruppierung angehört, weder den DC, noch der Hannoverschen Bekenntnisgemeinschaft.22 Von den elf 1933 neu gewählten Kirchenvorstehern in Hanstedt und Undeloh seien neun Mitglieder der NSDAP gewesen. Insgesamt habe die Hälfte versagt: „Sie sah ihre Hauptaufgabe darin, dem Pastor Schwierigkeiten zu bereiten, wo es irgendmöglich war u[nd] ihn bei den Parteistellen zu diffamieren.“23
Aufgrund des Zuzugs Geflüchteter nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl der Gemeindeglieder von etwa 580 im Jahr 1942 auf rund 1.215 im Jahr 1948 an und mit Pfarrdiakon Ulrich Scharffetter (Brüderschaft des Stephansstifts Hannover) erhielt die KG Undeloh 1956 erstmals wieder einen eigenen Geistlichen (pfarramtliche Hilfeleistung „mit dem Recht der freien Wortverkündung und der Sakramentsverwaltung“).24 Mit dem Wechsel Inzmühlens zur neuen KG Handeloh verkleinerte sich das Gemeindegebiet im Jahr 1960; Undeloh zählte nun rund 935 Gemeindeglieder. Die geplante Umpfarrung der Ortschaft Wilsede aus der KG Bispingen in die KG Undeloh kam nicht zustande.25 Von Anfang war die Urlauberseelsorge ein Teil der pfarramtlichen Arbeit („Fremdengemeinde“); in seinem Bericht zur Visitation 1960 schrieb der Winsener Sup.: „Man muß es gesehen haben, wie dieses kleine Dorf im Sommer bis in den späten Herbst hinein Sonntag für Sonntag und in der Zeit der Heideblüte Tag für Tag von hunderten (!) von Omnibussen und sicher mehr als 1500 Autos von Besuchern geradezu erdrückt wird.“26 Mitte der 1960er Jahre zählte das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide jährlich rund 2,5 Millionen Gäste.27

Undeloh, Kirche, Außenansicht, Nordseite, Fachwerk

Kirche, Nordseite, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

1963 hatte das LKA Hannover eine Pfarrvikarstelle für Undeloh eingerichtet, die Pfv. Scharfetter übernahm (seit 1965 Pastor).28 Seither fand in Undeloh sonntäglich ein Gottesdienst statt. Im gleichen Jahr baute die Gemeinde die alte Schule zum Pfarrhaus um. Bereits Ende der 1950er Jahre war die Magdalenenkirche umfassend saniert und 1961 eine neue Orgel eingeweiht worden. Diese Bauvorhaben konnte die KG Undeloh nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Unterstützung des Vereins Naturschutzpark e. V. und ihres Vorsitzenden Alfred Töpfer verwirklichen.29 Nachdem der KV Undeloh sich Ende 1966 dafür ausgesprochen hatte, die spätestens seit der ersten Hälfte des 15. Jh. bestehende pfarramtliche Verbindung mit Hanstedt aufzulösen, richtete das LKA Hannover zum 1. Januar 1969 eine eigene Pfarrstelle und ein eigenes Pfarramt an der Magdalenenkirche ein.30 P. Ulrich Scharffetter (amt. 1969–1970) war der erste Inhaber dieser Stelle.
Nach dem Weggang von P. Scharffetter 1970 blieb die Pfarrstelle Undeloh vakant (weniger als 1.000 Gemeindeglieder, kleinste KG des Kirchenkreises) und wurde ab 1972 vom Kurseelsorger in der Nordheide, P. Hans-Joachim Schmutzler (amt. 1973–1981), als Pastor der Landeskirche versehen, gleiches gilt für seinen Nachfolger P. Ekkehart Müller (amt. 1983–1992).31 Als Zielvorstellung für die kirchliche Arbeit wurde in der ersten Hälfte der 1970er Jahre das Konzept der „gastgebenden Gemeinde“ formuliert.32 Hinsichtlich der Zusammenarbeit zwischen den drei Nachbargemeinden Egestorf (Harburg), Hanstedt (Nordheide) und Undeloh sprach der Winsener Sup. 1974 von einem „freiwilligen Gruppenpfarramt“.33 Die KG Undeloh richtete 1974 einen kirchlichen Spielkreis ein (bestand bis Anfang der 1990er Jahre).34 Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der hannoverschen und der sächsischen Landeskirche unterhielt die KG Undeloh gemeinsam mit der KG Hanstedt Kontakte zur Kirchgemeinde Coswig (südöstlich von Meißen).35 1992 wurde die Pfarrstelle Undeloh in eine halbe Stelle umgewandelt.36
Regional arbeitet die KG Undeloh mit den Nachbargemeinden Egestorf (Harburg) und Hanstedt (Nordheide) zusammen (u. a. Regionalgottesdienste, gemeinsamer Gemeindebrief).

Umfang

Undeloh sowie Heimbuch, Meningen, Thonhof, Wehlen und Wesel. Bis 1960 auch Inzmühlen (dann zur neuen KG Handeloh).37

Aufsichtsbezirk

Archidiakonat Salzhausen der Diözese Verden.38 – Nach der Reformation Insp. Bardowick (Sitz seit 1737/38 in Pattensen). 1752/53 zur neuen Insp. Pattensen. 1801/02 zur Insp. Winsen (Luhe). 1822/23 zur Insp. Salzhausen, 1851/52 umbenannt in Insp. Pattensen; 1924 KK Pattensen. 1925 zum KK Winsen (Luhe).39

Patronat

Der Landesherr (bis 1871).

Kirchenbau
Undeloh, Kirche, Kirchturm, Außenansicht

Kirche, Blick von Südosten, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Zweiteiliger, rechteckiger Saalbau, Westteil erbaut um 1200, Ostteil erbaut 1641. Satteldach, im Westen abgewalmt, im Osten bekrönt mit Kugel und Kreuz. Feldsteinmauerwerk im Westen (Schiff), im Osten (Chor) Fachwerk mit unterschiedlich gemusterter Backstein- und Ziegelausfachung auf Feldsteinsockel, Giebel leicht auskragend. An der Südseite des Schiffs fünf kleine, hochliegende Rundbogenfenster, an der Nordseite drei; an der Westseite ein langgezogenes Rundbogenfenster; am Chor an jeder Seite ein rechteckiges Sprossenfenster. Nach Norden ein rundbogiger Eingang am Schiff, ein Rechteckportal am Chor. An einem Balken an der Ostseite Inschrift: „Anno Domini 1641“.40 Im Innern flache Balkendecke. In der ersten Hälfte des 17. Jh. romanischer Chor eingestürzt. 1639 Kirche „durch Kriegshorden schwer beschädigt“.41 1641–1656 Kirche schrittweise erneuert, u. a. Fachwerkchor erbaut (1641), Dach erneuert (1654), neuer Altar (1656). 1795 Instandsetzung. Um 1850 Taufe abgebrochen (eingemauerter Kupferkessel).42 1927–29 Renovierung. 1959/60 Sanierung, u. a. Stützpfeiler am Schiff entfernt, Fenster zurückgebaut, Orgelempore im Westen entfernt (Brüstung war gestaltet als Denkmal für die im Ersten Weltkrieg getöteten Gemeindeglieder); Sanierung finanziell unterstützt durch den Verein Naturschutzpark e. V.

Fenster

Eingesetzt in das Südfenster des Chors figürliche Glasmalerei (1901/02), Christus als guter Hirte, Inschrift: „gest[iftet] v[on] H. Schinckel, Küster in U[ndeloh] 1878–1883“; zunächst im Ostfenster, 1929 ins Südfenster versetzt (Wiederaufbau Altar).

Undeloh, Kirchturm, Außenansicht

Kirchturm, 2020, Foto: Wolfram Kändler, CC BY-SA 3.0 de

Turm

Nördlich der Kirche freistehender, vierseitiger Holzturm mit vierseitigem Pyramidenhelm, bekrönt mit Kugel und Wetterhahn, erbaut angeblich in der zweiten Hälfte des 15. Jh.43 Uhrerker nach Osten, Holzschindeldeckung. Außenwände mit vertikaler Holzverschalung. Im Glockengeschoss je zwei hochrechteckige Schallfenster nach Norden, Süden und Osten. 1920 Turmuhr eingebaut. 1954 Dach neu gedeckt. 1992 Turmsanierung.

Ausstattung

Blockaltar (gemauerter Stipes, Mensa aus Sandstein) mit architektonisch gestaltetem, zweistöckigen Holzretabel in Renaissanceformen (1656/57), im Mittelfeld Kreuzigungsgemälde, links und rechts Gemälde mit Johannes dem Täufer („S. Iohannes Battista“) bzw. Mose („Moyses“), im oberen Feld Gemälde der Grablegung Christi, in der Bekrönung Medaillon mit Auferstehungsgemälde, in der Predella Abendmahlsgemälde. 1901 Altar abgebaut, 1927/29 repariert und wieder aufgestellt; 1985/86 restauriert. – Hohe Holzkanzel mit Schalldeckel, farbig gefasst (1645), polygonaler Kanzelkorb in Renaissanceformen, auf einer schlanken Holzstütze. – Pokalförmige Steintaufe (1956, Heinz Homann, Ollsen), achteckiges Becken, achteckiger, balusterförmiger Schaft, vierseitiger Fuß, Inschrift: „Wer glaubet und getauft wird der wird selig werden“; Meisterstück und Geschenk des Steinmetzes, seit 1958 in der Kirche. – Hölzernes Kruzifix (wohl um 1420), 1929 restauriert und ergänzt.44 – Hölzerne Figur (Ende 15. Jh.), vielleicht Verkündigungsengel.45

Orgel

1931 Harmonium vorhanden.46 1960/61 Orgelneubau, ausgeführt von Klaus Becker (Kupfermühle), 10 II/P, mechanisch Traktur, Schleifladen, Instrument ebenerdig aufgestellt in Nordwestecke, Orgel mitfinanziert vom Verein Naturschutzpark e. V. 1968 Orgel erweitert auf 11 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen, Arbeiten ausgeführt von Klaus Becker (Kupfermühle). 1988/89 Instandsetzung, Klaus Becker (Kupfermühle).

Geläut

Drei LG, I: Marienglocke, g’ (Bronze, Gj. 1490, Cord van der Heyde, Lüneburg), Inschrift: „anno domini m cccclxxxx maria hftik cort van der heide ghot mik“ (Im Jahr des Herrn 1490. Maria heiße ich. Cord van der Heide goss mich), Bilder: Quirinius von Neuss (Pilgerzeichen), Pietà (wohl ebenfalls Pilgerzeichen)47; II: Christusglocke, h’’ (Bronze, Gj. 1974, Karlsruher Glockengießerei), Inschrift: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Ev.-luth. Kirchengemeinde Undeloh 1974“, Bilder: Christusmonogramm, A und Ω; III: fis’’’ (Bronze, Gj. 1508), Inschrift: „anno domini mccccc vn[de] viii“ (Im Jahr des Herrn 1508), Bilder: Quirinius von Neuss (Pilgerzeichen), Bischofsrelief (wohl ebenfalls Pilgerzeichen)48.

Weitere kirchliche Gebäude

Pfarrhaus (Bj. 1901 als Schule, 1963 umgebaut zum Pfarr- und Gemeindehaus).

Friedhof

Ehemaliger kirchlicher Friedhof bei der Kirche, genutzt bis Anfang der 1980er Jahre. Kommunale Friedhöfe in Ollsen, Undeloh (angelegt 1978, am Südwestrand des Dorfes, FKap) und Wesel (Trägerin: politische Gemeinde Hanstedt).

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 1 Nr. 4612–4614 (Pfarroffizialsachen); B 2 G 9 Nr. 2986 (Baupflege und Bauwesen); S 2 Witt Nr. 06, 14 (Fotosammlung); S 09 rep Nr. 2154 (Presseausschnittsammlung); S 11a Nr. 7666, 8208 (Findbuch PfA).

Kirchenbücher

Taufen: ab 1957
Trauungen: ab 1957
Begräbnisse: ab 1957
Kommunikanten: ab 1901 (Lücken: 1929–1956; Zahlenregister: 1929–1936)
Konfirmationen: ab 1957
Früher siehe Hanstedt (Nordheide)

Literatur & Links

A: Gemeindebuch KK Winsen/Luhe, S. 18–19; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 1283; Gröll/Schirm, Kirchen und Gemeinden, S. 43–46; Manecke, Beschreibungen I, S. 276–277; Meyer, Pastoren I, S. 459–460 und III, S. 25; Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 263; Richter, Kirchen Winsener Raum, S. 27–28; Schlöpke, Chronicon, S. 499–500 [Digitalisat]; Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 96, 146, 386, A1,64, 65.

B: Regina Lang: Undeloh in acht Jahrhunderten. wie ein Heidedorf seine Geschichte besteht, Hamburg um 1990, bes. S. 20–25; Paul Liebeneiner: Von Ansgar bis zu Ludwig Harms. Die Geschichte der Kirchengemeinden Hanstedt und Undeloh, in: Marsch und Heide 1977, Nr. 6–8 und 10–18; Kai Rump & Ulrike Harms: Die Geschichte des Ortes und der Gemeinde Hanstedt, Hanstedt 2021, bes. S. 388–393; Ehrich Reins: Das Undeloher Dorfbuch, Hamburg 1967, bes. S. 34–36; H. Steincke: Die Kirchengemeinde Hanstedt-Undeloh, in: Heimatglocken. Beilage der Winsener Nachrichten (1904), Nr. 59 und Nr. 60.

Internet: Bildindex der Kunst & Architektur: Kirche und Ausstattung; Denkmalatlas Niedersachsen: Kirche, Glockenturm, Kirchhof, Kirchenanlage; Wikipedia: St. Magdalenen (Undeloh).

GND

1211690245, Sankt-Magdalenen-Kirche (Undeloh).


Fußnoten

  1. Hennecke/Krumwiede, Kirchen- und Altarpatrozinien I, S. 266.
  2. UB Verden I, Nr. 163.
  3. Richter, Kirchen im Winsener Raum, S. 28; Hodenberg, Lüneburger Lehnregister, S. 85, Nr. 1059 [Digitalisat].
  4. Pischke, Landesteilungen, S. 35 ff.
  5. Zum Amt Winsen vgl. Krieg, Amtsbezirke Fsm. Lüneburg, S. 6 ff.
  6. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1966.
  7. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1979.
  8. Richter, Kirchen im Winsener Raum, S. 28.
  9. UB Verden I, Nr. 383.
  10. Hägermann, Registrum, S. 141.
  11. Richter, Kirchen im Winsener Raum, S. 28.
  12. Rump & Harms, S. 352; Steincke, Nr. 60, S. 1.
  13. Sehling, Kirchenordnungen 16. Jh. Bd. 6,1, S. 484 und 492 ff.; vgl. auch Butt, Kirchenregiment, S. 39 ff. und S. 55 ff.
  14. Salfeld, Pfründenregister, S. 88.
  15. Kayser, Kirchenvisitation, S. 524.
  16. Lange, General-Kirchenvisitation, S. 68.
  17. Reins, S. 13 und S. 35; Steincke, Nr. 60, S. 3.
  18. Rump & Harms, S. 391.
  19. Reins, S. 35; Rump & Harms, S. 391.
  20. Rump & Harms, S. 391.
  21. Rump & Harms, S. 393.
  22. LkAH, S 1 H III, Nr. 620, Bl. 10. Allgemein zum Fragebogen vgl. Kück, Ausgefüllt, S. 341 ff.
  23. LkAH, S 1 H III, Nr. 620, Bl. 10.
  24. LkAH, L 5e, unverz., Hanstedt (Nordheide), Visitationen 1942 und 1948; LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1960 (Zitat).
  25. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1966.
  26. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1960.
  27. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1966.
  28. KABl. 1963, S. 138.
  29. Vgl. u. a. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1960; LKA, G 9 B, Undeloh Bd. I, passim. Zum Verein Naturschutzpark, gegründet 1909, vgl. Reins, S. 40 f. Die Aktivitäten des Vereins führten 1921 zur Gründung des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide. Zu Alfred Töpfer vgl. knapp: Schildt, Axel, „Toepfer, Alfred“ in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 325-326 [Online-Version]. Eine unabhängige Historikerkommission kam 2000 zu dem Ergebnis, dass Töpfer „ein nationalistischer und völkischer Verfechter kultureller ‚Grenzlandarbeit‘ war, der Kontakte zu hochrangigen Nationalsozialisten unterhielt, selbst aber kein Nationalsozialist und v. a. kein Antisemit war und sich nicht an jüd. Eigentum bereichert habe“, vgl. ebd. Siehe auch: Georg Kreis, Gerd Krumeich, Henri Menudier, Hans Mommsen, Arnold Sywottek (Hgg.): Alfred Toepfer. Stifter und Kaufmann. Bausteine einer Biographie. Kritische Bestandsaufnahme, Hamburg 2000.
  30. KABl. 1969, S. 9 f. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1966.
  31. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitationen 1974 und 1986.
  32. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitationen 1974 und 1979.
  33. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1974.
  34. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitationen 1974 und 1994.
  35. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1994. Allgemein: Cordes, Gemeindepartnerschaften, S. 38 ff.
  36. KABl. 1992, S. 172.
  37. KABl. 1960, S. 62.
  38. Burchhardt u. a., Bistum Verden, S. 34 f.
  39. KABl. 1925, S. 52.
  40. Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. A1,64.
  41. Reins, S. 35.
  42. Rump & Harms, S. 389.
  43. Vgl. insgesamt Amt, Glockenstapel, S. 63 ff.
  44. Meyne, Plastik, S. 60 und S. 187; Reins, S. 35. Die bei Gröll/Schirm, Kirchen und Gemeinden, S. 45, als „Hauptanhaltspunkt“ für die Datierung angeführte Fußstellung geht auf die Restaurierung 1929 zurück.
  45. Meyne, Plastik, S. 187 f.
  46. LkAH, L 5e, unverz., Undeloh, Visitation 1960.
  47. Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 96.
  48. Wehking, Inschriften Lüneburg, Nr. 146.