Frühere Gemeinde | Anstaltsgemeinde | Sprengel Stade, KK Rotenburg | Patrozinium: Zum Guten Hirten | KO: Keine Kirchenordnung
Orts- und Kirchengeschichte
Die Anstaltsgemeinde umfasst die Bewohnerinnen und Bewohner der Rotenburger Werke und die Diakonissen des Diakonissen-Mutterhauses Rotenburg. Die Anfänge der „Rotenburger Werke der Inneren Mission e. V.“ reichen zurück bis in die zweite Hälfte des 19. Jh.1 Der Rotenburger Sup. Adolf Kottmeier (amt. 1874–1897) gründete 1878 den „Verein zur Pflege Epileptischer“, in dessen Trägerschaft 1880 das „Asyl für Epileptische“ eröffnet wurde. 1904 änderte der Trägerverein seinen Namen in „Verein zur Pflege Epileptischer und Idioten“, da seit 1904 auch Menschen mit geistigen Behinderungen aufgenommen wurden. 1905 siedelte das Diakonissen-Mutterhaus Bethesda aus Hamburg nach Rotenburg über, eröffnete ein Krankenhaus (heute Diakonieklinikum Agaplesion) sowie einen Kindergarten und übernahm die Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner des Asyls.2 1929 kam der 1903 als Erziehungsanstalt eröffnete Kalandshof hinzu sowie die dortige Diakonenanstalt Lutherstift, dessen Brüderschaft das männliche Pflegepersonal stellte.3 Seit 1930 firmierten Diakonissen-Mutterhaus und Asyl als „Rotenburger Anstalten der Inneren Mission, Heil- und Pflegeanstalt für Epileptische, Geistesschwache und -kranke in Rotenburg (Hannover)“.4 Nach Einführung des nationalsozialistischen „Gesetzes zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses“ (1933/34) widersetzte sich die Anstaltsleitung den Bestimmungen nicht und „agierte gesetzeskonform“ (1935 insgesamt 112 Sterilisationen an Bewohnerinnen und Bewohnern der Anstalten).5 1939 begann die systematische Ermordung von Patientinnen und Patienten in Heil- und Pflegeanstalten; die Rotenburger Anstalten verzögerten das Ausfüllen der entsprechenden Meldebögen, das 1941 schließlich eine externe Ärztekommission übernahm.6 Insgesamt 140 Patientinnen und Patienten wurden daraufhin abtransportiert. Weitere 676 Bewohnerinnen und Bewohner wurden im September und Oktober 1941 in andere Einrichtungen verlegt; sicher überlebt haben nur rund 100.7 Die „Organisation Todt“ ließ in der Folgezeit ein Ausweichkrankenhaus und Reservelazarett in den Häusern der Anstalt einrichten; in der Nachkriegszeit dienten sie bis 1949 als Kriegsgefangenenlazarett und als Krankenhaus, bevor die Rotenburger Anstalten die Gebäude zurückerhielt. Diakonissen-Mutterhaus, Lutherstift sowie die Heil- und Pflegeanstalt standen bis 1955 unter gemeinsamer Leitung von zunächst P. Johann Buhrfeind (amt. 1903–1942), gefolgt von seinem Schwiegersohn P. Wilhelm Unger (amt. 1937/42–1971). 1955 verließ das Lutherstift Rotenburg und das Diakonissen-Mutterhaus erhielt einen eigenen Vorsteher.8 Der Trägerverein änderte 1976 seinen Namen in „Rotenburger Anstalten der Inneren Mission e. V.“ und 1996 zu „Rotenburger Werke der Inneren Mission e. V.“ Im Jahre 1894 lebten etwa 200 Menschen im „Asyl für Epileptische“, 1939 etwa 1.050 in Kalandshof sowie Heil- und Pflegeanstalt, 1954 gut 1.135 und im Jahr 2020 boten die Rotenburger Werke gut 1.130 Wohnplätze für Menschen mit Behinderungen; 1905 kamen 63 Diakonissen nach Rotenburg, um 1938 zählten sie rund 160 und 2020 lebten insgesamt 13 Diakonissen im Diakonissen-Mutterhaus.
Als das Asyl für Epileptische 1880 eröffnete, war Sup. Adolf Kottmeier (amt. 1874–1897) in einer Person Vorsteher des Trägervereins, Vorsteher des Asyls und Anstaltsgeistlicher. In letztgenannter Funktion wurde er bald von Hilfsgeistlichen unterstützt. Eine Kapelle erhielt die Einrichtung 1887, als das 1880 erworbene Stammhaus um einen Anbau erweitert wurde.9 Als Nachfolger von Sup. Kottmeier übernahm 1897 P. Louis Ernst Ferdinand Niebuhr (amt. 1895–1903) die Leitung des Asyls und das Amt des Anstaltsgeistlichen. Eine kirchenrechtlich von der KG Rotenburg getrennte Anstaltsgemeinde bestand seinerzeit nicht. Die Erziehungsanstalt Kalandshof besaß einen eigenen Betsaal.10
P. Johann Buhrfeind (amt. 1903–1942) war nicht nur Anstaltsgeistlicher und Leiter des Asyls, sondern übernahm 1912 auch den Vorsitz im Trägerverein und war Vorsteher des 1905 nach Rotenburg übergesiedelten Diakonissen-Mutterhauses. P. Buhrfeind verstand das Asyl als „Welt in der Welt“; den Bewohnerinnen und Bewohnern seien „Schule, Kirche, Arbeit oft genug auch gesellige Freuden“ verschlossen und so solle im Anstaltsleben „versucht werden, den Kranken alles das, was ihnen in der Welt nach Gottes Ratschluß versagt ist, nach Möglichkeit zu ersetzen“11 In P. Buhrfeinds Amtszeit fällt der Bau der Anstaltskirche. Die ursprüngliche Kapelle war mit ihren 250 Plätzen zu klein geworden und daher ließen Asyl und Diakonissen-Mutterhaus 1910 den Grundstein für eine gemeinsame Kirche legen, die 1912 eingeweiht wurde. Die Gestaltung des Innenraums war der erste große Auftrag für den Kirchenmaler Rudolf Schäfer, der seit 1911 in Rotenburg lebte; die Ausmalung vollendete er wegen des Ersten Weltkriegs erst 1919.12 Auch der Bau der Kirche brachte noch nicht die Gründung einer kirchenrechtlich eigenständigen Anstaltsgemeinde mit sich.
In der Kirche bestand eine strenge Sitzordnung: links, auf der Lesepultseite, saßen die Frauen und rechts, auf der Kanzelseite, die Männer; die vorderen Reihen waren dabei den Pastorenfamilien (links) und der Familie Rudolf Schäfer (rechts) vorbehalten, dahinter saßen die Diakonissen und Probeschwestern sowie die Diakone und Diakonenschüler, dann die Ärzte und Angestellten des Krankenhauses und der Anstalten, erst dahinter schließlich die Bewohnerinnen und Bewohner der Anstalten.13 Erst 1968 führte der Kirchenausschuss gemeinsame Abendmahlsfeiern für Personal, Patientinnen und Patienten ein und in den 1970er Jahren löste sich die traditionelle Sitzordnung auf.14
Mit P. Franz Fuchs (amt. 1911–1925) kam ein zweiter Anstaltsgeistlicher hinzu und mit P. Erich Adolf Karl Ohnesorg (amt. 1921–1925) ein dritter. Der spätere langjährige Leiter der Heil- und Pflegeanstalt der Rotenburger Anstalten, P. Wilhelm Unger (amt. 1937–1971), war zunächst zweiter Geistlicher, bevor er 1942 die Leitung übernahm; von 1930 bis 1932 hatte P. Unger der NSDAP angehört.15 Seit den 1940er Jahren findet der ungeklärte rechtliche Status der Anstaltsgemeinde regelmäßig Erwähnung in den Unterlagen zu den Visitationen der KG Rotenburg.16 Die Anstaltsgemeinde sei noch nie visitiert worden, auch nicht zusammen mit der Gemeinde der Stadtkirche, heißt es 1947; Taufen und Trauungen würden in den Kirchenbüchern der Stadtkirche verzeichnet, Beerdigungen hingegen im Kirchenbuch der Anstaltsgemeinde.17 1953 wird auf die neben der Stadtkirchengemeinde bestehende Anstaltsgemeinde verwiesen, die „kirchenrechtlich nicht existiert“18 und 1959 darauf, dass „endlich klare Verhältnisse“ nötig seien.19
Im Jahr 1966 errichtete das Landeskirchenamt Hannover schließlich eine Anstaltsgemeinde für die Rotenburger Anstalten der Inneren Mission sowie für das ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus. Die neue KG erhielt den Namen „Ev.-luth. Anstaltsgemeinde ‚Zum Guten Hirten‘ in Rotenburg/Han.“ und das LKA richtete insgesamt fünf Pfarrstellen ein (drei für die Anstalten, zwei für das Diakonissen-Mutterhaus).20 Die Funktion des KV übernahm ein Kirchenausschuss, dem neben den Pastoren drei Vertreterinnen oder Vertreter aus dem Diakonissen-Mutterhaus und drei aus den Anstalten angehörten. Laut Errichtungsurkunde umfasste die Anstaltsgemeinde „alle Glieder der Landeskirche, die als Geistliche, Diakonissen und Pflegebefohlene“ in der Gemeinde lebten; 1971 waren dies etwa 1.480. Neben der Kirche Zum Guten Hirten besitzt die Gemeinde eine zweite Predigtstätte, im Luther-Haus auf dem Kalandshof (1985/86 umgezogen und neu gestaltet).21
Nach der ersten Visitation der Gemeinde im Jahre 1972 merkte der Sup an, dass der Kreis der Gemeindeglieder recht eng gefasst sei und eben nicht „die vielen im Hause tätigen Mitarbeiter“ einschließe, die „in und um Rotenburg ihren Wohnsitz“ haben und resümierte: „So existiert die ‚Anstaltsgemeinde‘ eigentlich nur dem Namen nach.“22 Sichtbar werde sie „in den Gottesdiensten in der gemeinsamen Kirche“; darüber hinaus sei es schwer, „ein ‚geistliches Leben der Anstaltsgemeinde‘ zu gestalten“.23 Seit den 1980er Jahren wurden Gottesdienste für Menschen mit ausgeprägten geistigen Behinderungen eingeführt, die „von verständlicher Symbolik und einfacherer Sprache“ geprägt sind.24 Kirchenmusikalische Arbeit (Kirchenchor, Posaunenchor, Flötengruppe) sowie Theater- und Musicalprojekte zählen zu weiteren Schwerpunkten des gemeindlichen Lebens.25
Mit Blick auf moderne Konzepte von Inklusion und Integration, die das Konzept einer abgeschlossenen „Welt in der Welt“ hinter sich lassen, heißt es eingangs der Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Anstaltskirche: „Die Mitarbeitenden unserer beiden großen diakonischen Einrichtungen gehören längst zu den Kirchengemeinden an ihrem Heimatort. Wäre es deshalb heute nicht sinnvoll, wenn sich auch die Mitglieder unserer Kirchengemeinde ‚Zum Guten Hirten‘ auf die (inzwischen zahlreichen) Gemeinden in der Stadt und der Region verteilten?“26
Zum 1. Juli 2024 wurde die Anstaltsgemeinde aufgehoben.27 Ihre Gemeindeglieder werden in die neue „Ev.-luth. Diakoniegemeinde Zum Guten Hirten Rotenburg“ eingepfarrt (Personalgemeinde).
Pfarrstellen
I: (1895) 1966.28 – II: (1911) 1966. – III: (1921) 1966. – IV: 1966. – V: 1966. – IV: 1985.29
Umfang
Das Gebiet der Rotenburger Werke im Bereich von Lindenstraße und Elise-Averdieck-Straße sowie der Kalandshof.
Aufsichtsbezirk
Mit Gründung der KG 1966 zum KK Rotenburg.
Patronat
Das Vorschlagsrecht für die „1. Pfarrkollaboratur, mit der die Stelle des Hausgeistlichen und Direktors des Diakonissenmutterhauses verbunden ist“ lag beim Trägerverein.30 Nach Gründung der Anstaltsgemeinde besaß der Trägerverein weiterhin das Vorschlagsrecht für die erste Pfarrstelle, die mit dem Amt des Anstaltsleiters verbunden war.31 Die übrigen Anstaltsgeistlichen schlug der Anstaltsvorstand bzw. der Vorstand des Diakonissen-Mutterhauses vor.32
Kirchenbau
Nordöstlich ausgerichteter Rechteckbau mit niedrigerem, eingezogenem Rechteckchor, erbaut 1910–1912 (Entwürfe: Oswald Magunna, Hannover). Satteldächer; Bruchsteinsockel; Backsteinmauerwerk, teilweise verputzt. An den Längsseiten je zwei standerkerartige Querbauten mit Dreiecksgiebel und großen Spitzbogenfenstern; am Chor zwei seitliche Anbauten (Sakristei, Taufkapelle), am Giebel des Chors runde Blendnische. Im Innern holzverschalte, flachgewölbte Decke, Westempore mit Orgel, Seitenemporen, über den Seitenemporen flache Decken; spitzer Triumphbogen zwischen Chor und Schiff, Kreuzgratgewölbe im Chor. 1937 Wandgemälde renoviert. 1962 Sanierung, dabei im Innern die durch Salpeter geschädigten Wandgemälde entfernt, Kirchenraum geweißt, Chorgewölbe rot.33 2017 Neuausmalung Innenraum.
Fenster
Im Schiff ornamental gestaltete Spitzbogenfenster; Nordwestfenster mit Wappen und Inschriften: „Gestiftet von der Stadt Rotenburg Wümme 1985“ und „Gestiftet von der Fleckensgemeinde Rotenburg 1911“. Farbiges Südostfenster (1949, Rudolf Schäfer, Rotenburg), figürlich und ornamental gestaltet, Inschrift: „So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen. Jer 29.13.14“.34 Ornamental gestaltetes Rundfenster im Westgiebel. Zwei monochrome, figürliche Fenster in Taufkapelle (Rudolf Schäfer, Rotenburg), dornengekröntes Haupt Christi nach Hans Sebald Beham († 1550), Kind mit Weltkugel.35
Turm
Vor der Südwestecke der Kirche quadratischer Turm mit verkupfertem Rhombendach, bekrönt mit Kugel und Kreuz. Backsteinmauerwerk. Im Glockengeschoss an allen Seiten breite, spitzbogige Schallöffnung, in den Giebeldreiecken darüber Uhrziffernblätter.
Ausstattung
Schlichter Altar (1962), Stipes mit Kalksteinplatten verkleidet, Mensa aus dunklem Marmor. – An der Altarwand gemaltes Triptychon (1912, Rudolf Schäfer, Rotenburg), darüber hohes Triumphkreuz (1919, Rudolf Schäfer, Rotenburg), im Mittelfeld des Triptychons die fünf klugen Jungfrauen (Mt 25,1–13), links Geburt Christi mit Inschrift: „Das Wort ward Fleisch“ (Joh 1,14), rechts Emmausmotiv (Lk 24,13–35) mit Inschrift; „Brannte nicht unser Herz in uns“; Triumphkreuz hing ursprünglich im Chorbogen, Triptychon ursprünglich Teil eines Altarretabels mit Predella.36 – Schlichte Holzkanzel. – Holztaufe mit achtseitigem Fuß, Schaft und flachem Becken (1925, Rudolf Schäfer, Rotenburg). – Ehemalige Predella des Altars (1912, Rudolf Schäfer, Rotenburg), Brustbilder Abel, Melchisedek, Aaron und Isaak.37 – Gemälde, Aaron vor siebenarmigem Leuchter (1926, Rudolf Schäfer, Rotenburg).38 – Farbiger Wandteppich „Der gute Hirte“ (2002, Raimund Adametz, Oberndorf an der Oste).
Orgel
Erbaut 1912/13 von Furtwängler und Hammer (Hannover) 21 (und eine Transmission) II/P, pneumatische Traktur; 1938 neobarocker Umbau, ausgeführt von Paul Ott (Göttingen).39 Neue Orgel, erbaut 1961 von Emil Hammer (Hannover), 29 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen (Opus 1506.40
Geläut
Fünf LG, I: e’; II: gis’; III: h’; IV: cis’’; V: dis’’ (alle Bronze, Gj. 1957, Firma Rincker, Sinn). Glockenträger im Kalandshof: Eine LG, e’’ (Bronze, Gj. 1979, Firma Rincker, Sinn).
Friedhof
Anstaltsfriedhof rund um die Kirche. Westlich der Kirche Mahnmal für die Bewohnerinnen und Bewohner der Rotenburger Anstalten, die während der NS-Zeit getötet wurden. Im Süden schließt sich der ältere Friedhof der Stadtkirchengemeinde an (seit 1974 städtisch).
Liste der Pastoren (bis 1940)
Erste Pfarrstelle: 1895–1903 Louis Ernst Ferdinand Niebuhr. – 1903–1942 Johann Buhrfeind. – 1942–1971 Wilhelm Unger.
Zweite Pfarrstelle: 1911–125 Franz Fuchs. – 1925–1931 Johannes August Friedrich Schulze. – 1931–1937 Hermann Lodemann. – 1937–1942 Wilhelm Unger.
Dritte Pfarrstelle: 1921–1925 Erich Adolf Karl Ohnesorg. – 1929– Adolf Quantz.
Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 327
Kalandshof
1906—1907 P. coll. Georg Kiehn. – 1907–1911 Alfred Ferdinand August Höper, P. coll. – 1911–1920 Theodor Wesenick. – 1920–1929 Hermann Müller.
Angaben nach: Meyer, Pastoren II, S. 327
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
A 5 Nr. 785 (Spec. Landeskons.); L 5g Nr. 283, 897 (LSuptur. Stade); S 09 rep Nr. 2029 (Presseausschnittsammlung).
Literatur & Links
A: Heyken, Kirchen II, S. 65–67; Meyer, Pastoren II, S. 327; Poser, Schäfer, S. 121–125.
B: 100 Jahre Kirche Zum Guten Hirten, hrsg. vom Kirchenausschuss der Gemeinde „Zum Guten Hirten“, Rotenburg [2012]; Kirche Zum Guten Hirten. Diakonie in Rotenburg (Wümme), hrsg. vom Ev.-luth. Diakonissen- Mutterhaus Rotenburg, Rotenburg [2019]; Uwe Kaminsky: Über Leben in der christlichen Kolonie. Das Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg, die Rotenburger Anstalten de Inneren Mission und die Rolle ihrer Vorsteher 1905–1955, Breme/Rotenburg (Wümme) 2016; Karsten Wilke, Hans-Walter Schmuhl, Sylvia Wagner & Ulrike Winkler: Hinter dem Grünen Tor. Die Rotenburger Anstalten der Inneren Mission 1945–1975 (= Schriften des Instituts für Diakonie- und Sozialgeschichte an der kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel 32), Bielefeld 2018; Hans-Joachim Wolf: Aus den Anfängen der Rotenburger Anstalten und des Diakonissenmutterhauses bis etwa 1907, in: Rotenburger Schriften 41 (1974), S. 19–66.
Internet: Bildarchiv der Kunst & Architektur: Altarraum.
Website der Kirchengemeinde (10.11.2020)
Fußnoten
- Zu Anfängen und Entwicklung der Rotenburger Anstalten vgl. u. a. Wolf, S. 20 ff.; Kaminsky, S. 17 ff.; Wilke/Schmuhl/Wagner & Winkler, S. 25 ff.
- Zu den Hintergründen der Übersiedelung vgl. knapp Kaminsky, S. 29 ff.
- Träger des Kalandshofs war der „Rotenburger Fürsorgeverein e. V.“, Kaminsky, S. 23: „Der formal weiterbestehende Trägerverein wurde mit dem fast personenidentischen Vorstand des Asyls vereinigt. Nachfolgend tagten diese immer zusammen.“ Der Verein bestand bis 1976, vgl. Wilke/Schmuhl/Wagner & Winkler, S. 89.
- Wolf, S. 33.
- Kaminsky, S. 150 und S. 228 (Zitat).
- Kaminsky, S. 163 ff. Kaminsky resümiert: „Das Rotenburger Beispiel der 140 im Rahmen der ‚Aktion T4‘ abtransportierten Patient/innen ist damit auch ein Beispiel für den mangelnden Erfolg eines hinhaltenden Widerstandes gegen die ‚Aktion T4‘“ (ebd., S. 175).
- Kaminsky, S. 176; 100 Jahre, [S. 28].
- Wilke/Schmuhl/Wagner & Winkler, S. 91 ff.; LkAH, L 5g, Nr. 897, passim.
- Wilke/Schmuhl/Wagner & Winkler, S. 162.
- 100 Jahre, [S. 6].
- Zit. bei Kaminsky, S. 61.
- Ausführlich zu Schäfers Bildprogramm: Poser, Schäfer, S. 121 ff.
- Wilke/Schmuhl/Wagner & Winkler, S. 164; 100 Jahre, [S. 23 ff.].
- Wilke/Schmuhl/Wagner & Winkler, S. 165; 100 Jahre, [S. 31].
- Vgl. dazu Kaminsky, S. 92 f.
- LkAH, L 5g, Nr. 284 (Visitation 1941): „Eine rechtliche Trennung hat bisher nicht stattgefunden.“
- LkAH, L 5g, Nr. 284 (Visitation 1947).
- LkAH, L 5g, Nr. 284 (Visitation 1953).
- LkAH, L 5g, Nr. 284 (Visitation 1959).
- KABl. 1966, S. 175.
- 100 Jahre, [S. 6].
- Dies und die folgenden Zitate: LkAH, L 5g, Nr. 283 (Visitation 1972). Ähnlich fällt die Einschätzung 1978 aus, dort ist von einem „Papier-Begriff“ die Rede, ebd., (Visitation 1978).
- Zum gottesdienstlichen Leben vgl. 100 Jahre, [S. 25 ff.].
- 100 Jahre, [S. 33].
- 100 Jahre, [S. 34].
- 100 Jahre, [S. 3].
- KABl. [in Vorbereitung].
- Pfarrstellen I – V: KABl. 1966, S. 175.
- KABl. 1985, S. 42.
- LkAH, L 5g, Nr. 897 (Schreiben des LKA an den LSup. Verden-Hoya, 18.07.1942).
- LkAH, L 5g, Nr. 897 (Schreiben des LKA an den Sup. des KK Rotenburg [Wümme] , 20.08.1971).
- LkAH, L 5g, Nr. 897 (Schreiben des LSup. Verden-Hoya an das LKA, 11.07.1949; Schreiben des LKA an P. Manfred Küchenmeister, 05.07.1974).
- Heyken, Kirchen II, S. 66; Poser, Schäfer, S. 124; Abb. bei Poser, Schäfer, S. 273, F 1. An der Chorwand war eine Darstellung des himmlischen Jerusalem zu sehen, oberhalb des Chorbogens u. a. ein Lämmerfries, links des Chorbogens Baum und barmherziger Samariter (Lk 10.30–37), rechts Baum und Hirsch (Ps 42,2). 1962 waren die Wandbilder „zu einem eintönigen, tristen Grau“ verkommen, zit. bei Poser, Schäfer, S. 124. Vgl. auch Kirche Zum Guten Hirten, [S. 18]: „Zum Glück, muss hier gesagt werden, blieb dem Kirchenmaler de Kenntnisnahme dieser Zerstörung seines Werkes erspart, er starb 1961.“
- Abb.: Poser, Schäfer, S. 275, F 6.
- Abb.: Poser, Schäfer, S. 356, Abb. 64 und 65.
- Abb.: Poser, Schäfer, S. 274, F 2 und F 3. Ausführlich zu den Ausstattungsstücken von Rudolf Schäfer: Poser, Schäfer, S. 121 ff., S. 273 ff. (Abb.) und S. 356 ff. (Abb.). Vgl. auch Kirche Zum Guten Hirten, [S. 18 f.], das Kreuz hing nach 1962 zunächst auf der Orgelempore, seit den 1980er Jahren befindet es sich über dem Triptychon.
- Abb.: Poser, Schäfer, S. 275, F 4.
- Abb.: Poser, Schäfer, S. 275, F 5.
- LkAH, B 2 G 9/Rotenburg, Bd. 1, Bl. 1.; Abb. in Kirche Zum Guten Hirten, [S. 16].
- Pape/Schloetmann, Hammer, S. 167. Siehe auch: https://www.orgel-information.de/Orgeln/r/rk-ro/Rotenburg_Zum_guten_Hirten.html, 02.12.2020.