Frühere Gemeinde | KapG der KG Vöhrum | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Peine | KO: Lüneburger KO von 1643
Orts- und Kirchengeschichte
Das Dorf Röhrse, Ortsteil der Stadt Peine, ist erstmals als Rothersen in einem undatierten Verzeichnis der Lehnsgüter des Hildesheimer Michaelisklosters erwähnt, das vor 1331 entstanden ist.1 Röhrse gehörte im 17. Jh. zum Amt Meinersen im Fsm. Lüneburg, die Dorfbewohner waren jedoch auch gegenüber dem Hildesheimer Bf. abgabepflichtig (Amt Peine).2 Von 1810 bis 1813 war Röhrse Teil des Kantons Uetze im Distrikt Celle des Departements Aller im Kgr. Westphalen. Danach zählte es zum Amt Meinersen, ab 1852 zum Amt Burgdorf im Kgr Hannover. Mit der Annexion Hannovers im Jahr 1866 kam es an das Kgr. Preußen und wurde 1885 Teil des neuen Lkr. Burgdorf. 1974 wurde Röhrse in die Stadt Peine eingemeindet. Der kleine Ort hatte 1766 insgesamt 18 Feuerstellen und 1848 knapp 140 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1905 auf knapp 200, lag nach dem Zweiten Weltkrieg bei 376, 1974 bei 192 und 2015 bei 238.
Kirchliche gehörte Röhrse in vorref. Zeit wohl zu Vöhrum3, mit der seit 1527 im Fsm. Lüneburg eingeführten Reformation wechselte das Dorf nach Sievershausen: Im Lüneburgischen Pfründenregister von 1534 wird beim Kirchspiel Sievershausen bereits eine Capelle tho Rortze4 angeführt. Zum Aussehen dieses KapGb ist nichts bekannt. Die Rechnungsbücher der Gemeinde beginnen 1670. Der heutige Kapellenbau stammt aus dem Jahr 1839. Zum 1. Januar 1976 wurde die KapG Röhrse aus der KG Sievershausen in die KG Vöhrum umgegliedert.5 Gemeinsam mit der Muttergemeinde Vöhrum gehört die KapG Röhrse seit Juli 2018 zum „Ev.-luth. Kirchengemeindeverband Peine“.6 Zum 1. Januar 2024 wurde die KapG Röhrse aufgehoben, Rechtsnachfolgerin ist die KG Vöhrum.7
Kapellenbau
Rechteckiger Fachwerkbau mit Ziegelausfachung, Walmdach und verkupfertem Dachreiter, errichtet 1839.
Ausstattung
Kruzifix (Stiftung der Witwen Ockzenhos und Giere 1893). – Wandteppich über Altar mit Szenen aus der Apostelgeschichte (1991, Helge Michael Breig, Hannover).
Geläut
Eine LG h’’ (Bronze, Gj. 1871).
Friedhof
Im Eigentum der KapG.
Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)
S 11a Nr. 7877 (Findbuch PfA Sievershausen).
Literatur
A: Kirchen KK Peine, S. 46 f.; Boetticher, Ortsverzeichnis Lkr. Peine, S. 190 f.
B: Ortsrat Vöhrum-Eixe-Landwehr (Hg.): Von Vorden nach Vöhrum. Eine Ortschronik, Vöhrum 1982.
Website der Kirchengemeinde (04.07.2018)