KapG der KG Münden | Sprengel Hildesheim-Göttingen, KK Göttingen-Münden, Amtsbereich Münden | Patrozinium: – | KO: Calenberger KO von 1569

Orts- und Kirchengeschichte
Kapelle, Ansicht von Süden, um 1953

Kapelle, Ansicht von Süden, um 1953

Ort an der Fulda, seit 1973 Ortsteil der Stadt Hannoversch Münden. – Bonaforth wird 1318 im Lehnsbuch des Hzg. Otto von Braunschweig als Bolenuorde erwähnt. Im Mittelalter soll sich dort ein Vorwerk oder festes Haus des Mündener Königshofs zum Schutz der Fuldafurt befunden haben (später zerstört). 1382 genehmigte Hzg. Otto der Quade seinem Lehnsmann Besecke von Harste den Neubau einer Kemnade zur Grenzsicherung. Das daraus hervorgegangene Gut kam nach mehreren Besitzwechseln 1639 durch Kauf in den Besitz des Obristleutnants Heinrich von Siegel.
Wann die Kapelle errichtet wurde, ist unbekannt. Betreut wurde sie jedenfalls schon 1529 durch den Pfarrer von St. Blasii in Münden (seit der Reformation durch den Inhaber der zweiten Pfarrstelle; jetzt Stadt-KG Münden). Das KapGb wurde im 17. Jh. auf Veranlassung des Gutsherrn Heinrich von Siegel erneuert.

Kapellenbau

Rechteckige Fachwerkkapelle unbekannten Baujahrs auf einem Fundament aus Bruchsteinen. Die Außenwände stammen vielleicht aus dem 17. Jh., eine Wiederherstellung ist 1784 durch eine Jahreszahl über der Tür dokumentiert. Weitere Instandsetzungen 1836, 1911/12, 1927, 1946 und 1957.

Turm

Sechseckiger Giebelreiter; 1945 beschädigt und 1946 wieder aufgebaut.

Grablege

Unter dem Kapellenraum wurde 1969 die 1692 angelegte Grablege der Familie von Siegel aufgefunden.

Ausstattung

Schlichter Blockaltar. – Ehemaliges Altarretabel mit zwei Gemälden (wohl 16. Jh.). – Farbig gefasste Kanzel mit Schalldeckel. – Sandsteintaufe mit Taufschale aus Messing (1771). – Patronatsprieche. – Gefallenengedächtnisfenster, hergestellt nach Anregung von Sup. Holscher durch die Glaskunstwerkstätten Rich. Süßmuth (Immenhausen).

Orgel

Positiv, in den ältesten Teilen vom holländischen Orgelbaumeister Detlev van der Horst/Onderhorst (Den Haag)1, 4 I/–, bei allen Reg. Teilung in Diskant- und Bass-Schleifen, mechanische Traktur, Schleiflade. Renovierung um 1928. 1982 Neubau einer Kleinorgel durch die Orgelbauwerkstatt Werner Bosch (Niestetal-Sandershausen), 4 I/aP, mechanische Traktur, Schleifladen. Das alte Instrument wurde nach Eigentumsübertragung an die Landeskirche zerlegt und im Orgelmagazin in Katlenburg eingelagert.

Geläut

Eine LG in fis’’ (Bronze, Gj. 1724, Johann Friedrich Anton Storch, Kassel), Inschrift: „M[eister] Stuckg[iesser] in Cassel Johann Friderich Anton Storch fecit 1724 vor die Gemeinde Bohnefort“.2

Friedhof

Am östlichen Ortsrand. In Trägerschaft der Stadt Hannoversch Münden.

Landeskirchliches Archiv Hannover (LkAH)

A 5 Nr. 485 und 492 (Spec. Landeskons.).

Literatur

A: Aye/Kronenberg, Taufbecken, S. 82, Nr. 57; Dehio, Bremen/Niedersachsen, S. 243; Gemeindebuch KKV Münden, S. 23.


Fußnoten

  1. LkAH, B 2 G 9 B/Bonaforth (Schreiben von P. Dietrich Sattler, 29.09.1962).
  2. LkAH B 2 G 9 B/Bonaforth (Bericht über die amtl. Glockenrevision in der Kapelle zu Bonaforth, 15.10.1962).